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Eine lebhafte Aussprache rief Art. 28 hervor, 4er bestimmt, daß sich der Beamte in und außer dem Amt so zu verhalten hat. wie es seine Stellung im Staat und die Anforderungen seines Amtes verlangen, Hierzu beantragte der Abg. Winker (S.) eine Verpflichtung des Beamten, in seiner amtlichen Tätigkeit für die republikanische Staatsgewalt einzutreten und alles zu unterlassen, was mit seiner Stellung als Beamter der Republik nicht vereinbar ist. Weiter soll es dem Beamten untersagt sein, in der Öffentlichkeit gehässig oder aufreizend „monarchistische Bestrebungen" zu fördern. Abg. Kling (Ehr. Volksd.) stellt den Antrag: Der Beamte ist verpflichtet, in seiner amtlichen Tätigkeit für den Schutz und die Achtung der republikanischen Staatsform und ihrer Hoheitszeichen einzutreten. Er hat alles zu unterlassen, was mit seiner Stellung als Beamter des republikanischen Staats nicht vereinbar ist. Abg. Dr. Schall (Dem.) sagte, es sei eine Selbsterhaltungspflicht des Staats, wenn er von seinen Beamten ein Eintreten für die Verfassung fordere. Abg. Poll ich (Z.) wies darauf hin, daß die Beeidigung der Beamten auf die republikanische Verfassung längst in der Landesverfassung festgelegt sei und daß das genüge. Der Abg. Winker hätte noch beantragen sollen, daß jeder Beamte Mitglied des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold sein müsse. Abg. Hartmann (DB.) wandte sich dagegen, daß man den württ. Beamten durch den Antrag Winker einen derartigen Maulkorb anlegen wolle. Abg. Bausch (Ehr. Bolksd.) legte dar, es entspreche der religiösen Auffassung seiner Partei, daß jeder der bestehenden Staatsgewalt untertan sei. Abg. Andre (Z.) erklärte den Antrag des Christi. Volksdienstes für annehmbar.
Staatspräsident Dr. Bolz hob hervor, daß alles, was im Interesse des Schutzes der Republik notwendig sti, jetzt schon in der Verfassung und in den bisherigen Gesetzen ausreichend geregelt sei. Hierauf wurden der komm, und der soz. Antrag in einfacher Abstimmung, der Antrag des Ehr. Bolksd. mit 41 gegen 32 Stimmen des Ehr. Volksd., der Soz., Dem. und dem Zentrumsabg. Andre abgelehnt. Angenommen wurde dagegen eine Entschließung des Abg. Kling (Chr. V.), das Staatsministerium zu ersuchen, in die Vollzugsverfügung zum Beamtengesetz Bestimmungen aufzunehmen, in denen die Verpflichtungen der Beamten, ihre staatsbürgerlichen Rechte und deren Grenzen klar umschrieben werden, ferner die erlassene Dollzugsoerfügung vor der Veröffentlichung dem Finanzausschuß vorzulegen. Die Annahme dieser Entschließung erfolgte gegen die Stimmen der Rechten, des Zentrums (ausgenommen der Abg. Andre) und der Deutschen Volkspartei.
Staatspräsident Dr. Bolz gab darauf die Erklärung ab. daß die Regierung die Vollzugsverf ügungen. die Verwaltungsverordnungen sind, nach der Verfassung selbständig erlassen könne. Nur mit Zweidrittelmehrheit könne die Regierung gezwungen werden, eine solche Vollzugsverfügung vor ihrer Veröffentlichung dem Finanzausschuß vorzulegen. Kultminister Dr. Bazille unterstützte diese Erklärung, während Abg. Hey mann (S.) sowie Abg. Schall (Dem.) und Scheef (Dem.) ihr widersprachen. Letzterer betonte, die Regierung müsse das tun, was die Mehrheit des Landtags beschließe, sonst habe sie eine Mißtrauenserklärung zu gewärtigen.
Man erledigte dann noch ohne wesentliche Aussprache die Artikel 29—50. Im Laufe der Sitzung wurde eine Mitteilung des Abg. Scheef (Dem.) entgegengenommen, wonach der Legitimationsausschuß festgestellt hat, daß die Legitimation aller Abgeordneten in Ordnung war. Fortsetzung der Beratung am Freitag.
Württemberg
Stuttgart. 29. November .
Die Württembergische Landwirtschaftskammer hält am 4. Dezember ihre 20. Hauptversammlung ab, die voraussichtlich zwei Sitzungstage in Anspruch nehmen wird. Auf der Tagesordnung stehen das landwirtschaftliche Notprogramm, Maßnahmen zur Förderung des Absatzes landwirtschaftlicher Erzeugnisse, ferner die Bedeutung der Bodenuntersuchungen für die Landwirtschaft, die Zwangshagelversicherung und laufende Angelegenheiten der Landwirtschaftskammer.
Regelung der Schulferien. Da die vorjährige Ordnung der Schulferien, bei der eine kleine Herbstvakanz und entsprechend verkürzte Sommerferien vorgesehen waren, zu gewissen Schwierigkeiten geführt hat, namentlich wegen der Bedürfnisse der Kindererholungsfürsorge, wird durch eine Verordnung des Kultministeriums im Jahr 1929 für die Orte, an denen sich höhere Schulen mit Oberklassen befinden, von einer Herb st Vakanz abgesehen werden. In diesen Orten sind die Osterferien vom 28. März bis 15. April, die Sommerserien vom 29. Juli bis 8. September je einschließlich angesetzt worden.
Anerkennung der Richtlinien für die Ausbildung von länduch-hauswirtschasllichen Lehrlingen zwischen Württemberg und Preußen. Zwilchen dem Württ. Wirtschaftsmini- fterium in Stuttgart und dem Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten in Berlin ist die gegenseitige Anerkennung der von b»«. Württ. Landwirtschaftskammer am 1. Juli 1928 erlassene». .Richtlinien für die Ausbildung von Lehrlingen in der ländlichen Hauswirtschaft" und der für Preußen erlassenen .Vorschriften für die Ausbildung von Lehrlingen in der ländlichen Hauswirtschaft" vom 28. März 1928 vereinbart worden.
Steuerkarten für 192S. Zurzeit werden den Lohn- und Gehaltsempfängern die Steuerkarten für 1929 in die Wohnung zugestellt. Diese Karten sind dem Arbeitgeber bei dem Beginn eines Dienstverhältnisses auszuhändigen (Pensionäre und Witwen von Beamten usw. haben ikae Steuerkarte der Kasse zu übersenden, von der sie ihre Bezüge erhalten. Für die Ausfertigung von Zweitschriften für verloren gegangene Steuerkarten ist eine besondere Gebühr zu bezahlen.
Eingemeindung von Rotenberg. Zwischen dem Stadtschultheißenamt Stuttgart und der Gemeinde Rotenberg schweben zurzeit Verhandlungen wegen der Eingemeindung der Gemeinde Rotenberg. Voraussichtlich kann die Eingemeindung bis April nächsten Jahrs erfolgen. Das Pfarr- dorf Rotenberg zählt 650 Einwohner, die hauptsächlich aus Weingärtnern und Arbeitern besteht.
Aus dem Lande
Böblingen, 29. Nov. Ausbau des Flughafens. Au, dem Flugplatz Böblingen befinden sich zurzeit 3 Flug-
. ^agolder Tagblatt «Der Gesellschafter' __ Freitag. 30. November 1928
zeughallen mit Werkstätten, die einen Raum von 12 450 Quadratmeter bedecken. Eine vierte Halle ist zurzeit im Bau. Der ganze Flughafen umfaßt 1 200 000 Quadratmeter. Die Fahl der Fluggäste ist seit 1925 von 4096 auf 8002, das Vernicht der Post von 1787 auf 9401 Kg. und das Fracht- zewicht von 36 580 auf 91803 Kg. gestiegen.
Trossingen, 29. Nov. Sturmschäden. Der Sturm am Sonntag abend hat in den hiesigen Gemeindewaldungen wieder schweren Schaden angerichtet. Es wurden umgeleqt im Waldreil Lauberhardt etwa 1200 Fm., in den Waldteilen Bodenholz, Waltersweite, Reute und Holzwiese etwa 1300 Fm., in den Waldteilen Brenntenholz und Egelshalde etwa 50 Fm., das sind insgesamt 2550 Fm. Der Schaden wiegt um so schwerer, weil bekanntlich an dem unheilvollen 19. Juli 1926 durch den Wirbelsturm etwa 10 000 Fm. umgelegt wurden. Der Schaden in den Privatwaldungen ist noch nicht bekannt. Auch an den Dächern hat der Sturm da und dort Schaden verursacht
Spaichingen, 29. Nov. Sturmschäden. Die Schäden des Sturms am letzten Sonntag stellen sich als immer größer heraus. In dem Waldteil Schaupenholz, der schon bei dem Sturm vor zwei Jahren so schwer heimgesucht wurde, hat der Sturm 400 Festmeter Holz umgelegt.
Tübingen. 29. Nov. Landfriedensbruch. Vor dem Großen Schöffengericht hatten sich 10 junge Burschen von Unterhausen im Alter von 17 bis 22 Jahren wegen Landfriedensbruch zu verantworten. Die Angeklagten hatten am 8. Juli d. I. zusammen einige Bürger verprügelt. Vier der Angeklagten wurden freigesprochen, die übrigen erhielten. Strafen von 20 Mark Geldstrafe bis 3 Monate Gefängnis.
Aas Stadt «ad Land
Nagold, 30. November 1928.
Wir alle warten immer auf ein Zeichen, das unserem Leben eine neue Wendung geben könnte. So stark ist niemand, daß er darauf verzichten könnte.
Bon der Nagolder Stadtkapelle und der Musikkapelle „Concordia"
hören wir folgendes: Unter dem Vorsitz des Stadtschult- heißen Maier hatten sich beide Vereinigungen zu einer Besprechung zusammengefunden. Nunmehr wird die Musikkapelle „Concordia" als Streich- und Blasmusik unter der Leitung des Musikdirektors Fischer weiterbestehen. Es haben sich 18 Mann verpflichtet. Bereits in 14 Tagen wird die Kapelle im Rahmen einer Vereinsfeierlichkeit an die Oeffentlichkeit treten. Einzelne frühere Mitglieder konnten sich mit dieser neuen Zusammensetzung nicht einverstanden erklären und sind ausgeschieden. '
„U 9" Kapitän Weddigen
ist der berühmte deutsche Großfilm, der am Samstag und Sonntag in den hiesigen Löwenlichtspielen lausen wird. Ueber ihn liegen uns eine Reihe bester Kritiken vor: „U 9" ist eine Ehrung für Kapitän Weddigen. So steht dieser würdige und parteilose Film vor uns. Es ergeben sich ergebende Szenen. „U 9" versenkt die englischen Panzerkreuzer Abukier, Hague und Croßy. Der Film mit dem tragischen Todeskampf ergreift im Innersten und stellt denselben in die Reihe der besten Marinefilme. Wem vor diesen Bildern sein deutsches Herz nicht höher schlägt, dem ist nicht zu helfen." — „Die Namen „U 9" und Weddiggen sind ewig und unauslöschlich < mit unserem Volke verbunden. Deutschlands Heldengröße — das Sterben deutscher Helden. Bilder von packenden Augenblicken, gut in ihrer Wirkung. Eindrucksvoll und gewaltig bleibt die Erinnerung an diese großen Tage". — „Der Film ist eine anerkennungswerte Leistung.Die innere Tragik der bräutlichen Kriegswitwe im inneren Kampf zwischen Liebe und Nation gibt Gelegenheit, großes Können zu erweisen." — Nach all diesem dürfen wir den Film nur empfehlen. Wir verweisen auf den Anzeigenteil.
Zum Andreastag. Der St. Andreastag — oder richtiger Abend — ist einer der bedeutungsvollsten unter den Tagen, die im christlichen Kalender einem Heiligen geweiht sind. Wie die Ileberlieferung berichtet, wurden die Ileberreste des als Märtyrer zu Patras in Achaja gestorbenen Heiligen auf Befehl des Kaisers Konstantin am 30. November 359 in Konstantinopel in der Apostelkirche beigesetzk. Sowohl die morgenländifche, als auch die abendländische Kirche begeht daher sein Gedächtnis am 30. November. Ein wunderliches Gerank von merkwürdigen Gebräuchen und Gewohnheiten, in denen sich christliche und alkgermanische Züge mischen, schlang sich früher im Volk und wohl au chheute noch da und dort um den Andreasabend, der ein gut Teil seiner Bedeutung seiner zeitlichen Nähe vor der christlichen Advenkszsik und dem altgermanischen hülfest verdanken dürfte. Diese Zeik, in der von altersher Wünsche und Hoffnungen das menschliche Herz bewegten und bewegen, hat den Dienst der weiblichen Hoffnung und Wißbegierde um den künftigen Mann gestellt. Bielleicht spielt doch das süddeutsche .Andreasbeschauen' oder das norddeutsche .Wundern" da und dort noch eine gewisse Rolle. Diese beiden Begriffe umfassen alles, was im .Apfelessen' oder .Heringsessen', im .Männlebacken' aus Kuchenteig, im Andreas- und Silvesterabendbrauch des .Blei- oder Zinngießens', in der Ausdeutung des .Hahnenschreiens' am Andreasmorgen und in vielen anderen Gebräuchen zur Anrufung des Schicksals von wißbegierigen Mädchen getan wurde und wird-
Der teuerste Tag. Unsere Zeit vergißt rasch die Tage schwerster Not. So werden nur wenige daran denken, daß vor fünf Jahren der teuerste Tag war. der je erlebt worden ist. Nach Mitteilung des Reichsstatistischen Amtes war dies der 26. November 1923, der als Höhepunkt der Inflation zu betrachten ist. Dann setzte ein starker Rückgang der Preise und eine vielfache Erleichterung in den Kosten der Lebenshaltung ein, deren Ausmaß für die einzelnen Lebensbedürfnisse jedoch verschieden war. Bis Ende Januar 1924 ermäßigten sich die Ernährungskosten um 39 Prozent, viel weniger jedoch die Bekleidung und Beheizung, so daß bis Januar 1924 nur eine Durchschnittsermäßigung von 29 Prozent eingetreten war.
Ebershardt, 29. Nov. Beerdigung von Schultheiß Roth- fuß. Gestern nachmittag 2 Uhr fand unter überaus zahl reicher Begleitung von hier und auswärts die Beerdigung von Schultheiß Rothfuß statt. Der Himmel machte ein gar trübes Gesicht — und jagte die nassen Schneeflocken über
oen rreuyenzug. Aus Wiesen und Feldern lag gleich einem werßen Lerchentuch der erste Schnee. — Am Era^ sprach Pfarrer Stablor eindrucksvoll über Röm. 8. 28 — Kür Gemeinde und Gemeinderat legte als erster Gemeinde- Pfleger Haselmeier einen Lorbeerkranz am Grabe meder. Ihm folgte mit einer weiteren Kranzniederleauno Krrchenpsleger Keck, der im Namen der Kirchengemeinde Worte des Dankes dem Dahingeschiedenen widmete Hier auf ergriff Hauptlehrer Hagenlocher für den Orts schulrat das Wort und dankte dem Entschlafenen, für alle's' was er der Schule in seiner langen Amtszeit an Wohlwollen und Verständnis angedeihen ließ — besonders wurde das allezeit gute Verhältnis zwischen Schule und Ortsvor steher hervorgehoben. Für das Oberamt und die Amtskörperschaft, sowie für den Vezirksrat sprach Regierungsrat Dr. Raunecker dem Dahingegangenen tiefempfundnen Dank aus, für all die schwere Arbeit, welche er als Ortsvor,teher, besonders über die Kriegs- und Nachkrieaszett geleistet. — Stadtschultheiß Maier von Nagold widmete im Namen der sehr zahlreich erschienenen Amtsbriider und der Vereinigung der Ortsvorsteher- und Körperschaftsbe- amten herzliche Dankesworte dem dahingefchiedenen freund. Die ^erer wurde umrahmt von würdigen Gesängen des Kirchenchors. Der gemeinsam gesungene Lieder- vers: ,^er Dir, Jesu, will ich bleiben", beschloß die erhebende Trauerseier. — Im Dorf selber war reger Verkehr bis gegen Abend. Die Firma Benz L Koch mit verschiede- eine große Anzahl anderer Autos
inat zurück. ^ '
Pfrondorf, 30. Nov. Rascher Tod. „Es kann vor Abend anders Serben, als es am frühen Morgen war" Diese Worte beherrschten die Gemüter in unserer Gemeinde al<. gestern um die Mittagsstunde die Trauerbot chaft 'von Mund zu Mund ging: Wilhelm Bet sch, Sohn des Land wirts und früheren Hirschwirts, Jak. Betsch, ist gestorben Arbeit ,n, Stall und Scheune. Nichts Schlimmes ahnend fanden ihn seine Angehörigen beim Betreten der Scheune tot auf dem Boden liegend. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ern Ende gemacht. — Mit gutem Erfolg besuchte er im vergangenen Jahre die landw Winterschule in Nagold. Seinen schon über 50 Jahre alten Eltern war der 22-Jährige ein immer fleißiger Sohn und eine tüchtige Hilfe. Sein, Scheiden hat eine schmerzliche Lücke in der Familie gerissen. Den trauernden Angehörigen wendet sich allgemeine Teilnahme zu. Ehre seinem Andenken!
Mötzingen, 29. Nov. Missionsvortrag. Herr Missionar Maute aus Tübingen führte uns heute einen Missions film vor. Im ersten Teil bekamen wir einen Einblick in die Arbeit der Heimatgemeinde Basel, sahen das Missionshaus, in dem die künftigen Sendboten zu ihrem Dienst ausgebildet werden und das Kinderhaus, wo die zurückgelassenen Kinder so gut untergebracht sind. Ein Höhepunkt in Basel ist die Festwoche, die jedes Jahr stattfindet und dieses Jahr als Jahrhundertfest wohl besonders begangen wurde, denn 1828 schrieb man, als die Basler Mission ihre Tätigkeit auf der Eoldküste begann. Fünf weitere Mts- sionsgebiete sind gefolgt. Im folgenden Teil fesselten die Bilder der ostafrikanischen Missionsarbeit der Bethel-Mission. Wir begleiteten den Missionar durch wunderbare afrikanische Landschaften, erlebten den erhebenden Augenblick, wo nach jahrelanger Trennung der Missionar von seiner einstigen, Gemeinde mit Jubel begrüßt wird. Durch die Bilder aus der ärztlichen Mission bekamen wir einen Einblick in das Krankenelend Afrikas. Ueberall ist der Missionsarzt eine vielbegehrte Persönlichkeit, der feine schwere Arbeit zum Wohls des leidenden Volkes ausübt. Zum Schluß lernten wir noch den Industrie-Missionar in feiner vielseitigen Kulturarbeit kennen, die er mit Hilfe der Eingeborenen auf dem Missionsfeld zu leisten hat.
Bondorf, 30. Nov. Bankagentur. Die Bankfirma Carl Weil L Co. Horb a. N.—Tübingen hat hier eine Agentur errichtet und deren Geschäfte der Firma Wilhelm Hügle übertragen.
Neuenbürg, 29. Nov. o b e s Alle''. Ein im öffentlichen Leben vielfach bervm-geirs!ei:e>' Bürger, Friedrich Gollmer, Schlauchfabrikan!. nunmehr Privatier, konnte gestern den 80. Geburtstag feiern.
Freudensiadk, 29. Nov. Keine öffentlichen Sa m s- tagshochzeiten mebr. Am Dienstag wurde hier der jährliche Kirchenbezirkstag gehalten. Anlaß zu lebhafter Verhandlung gab ein Antrag aus der Mitte der Versammlung: „Der Kirchenbezirkstag wolle beschließen, daß womöglich im ganzen Kirchenbezirk keine öffentliche Samstagshochzeit zugelassen werde." Am Ende der Besprechung wurde mit überraschender Einstimmigkeit der Antrag zum Beschluß erhoben. Noch besonders wurde den Geistlichen von Freudenstadt zur Pflicht gemacht, auch hier den Beschluß des Kirchentags Lurchzuführen und auch keine Trauung auswärtiger Paare mehr anzunehmen, die diesen Beschluß umqehsn wollen.
Freudenstadt, 29. Nov. Ein Freudenftädter als Bischof und Schriftsteller in Amerika. Im Stuttgarter „Neuen Tagblatt" Nr. 558 vom 27. November ds. Js. befindet sich eine von Otto Lohr, Hemigkofen a. B. geschriebenen Abhandlung: „Schwäbisch-amerikanische Schriftsteller", in welchem der Verfasser über die in den Vereinigten Staaten schriftstellerisch tätigen oder tätig gewesenen Würt- temberger u. a. schreibt:
„Eine wackere Volkserzählung hat der Pfarrer Friedrich Mayer aus Psalzgrasenweiler, OA. Freudenstadt, geschrieben: „Der Waldpfarrer am Schoharie". Da sie die Heldenzeit der Deutschen im Staat Newyork mit den beiden Weiser und dem Vauerngeneral Herchheimer zum Vorwurf hat, möchte man sie vor allem in den Händen der Jugend wissen als Einführung in ein spannendes Kapitel der Kunde vom Auslandsdeutschtum ... In der Reihe der englisch schreibenden Landsleute steht Konrao Weiser zeitlich obenan. Es folgen der Herrnhuter Bischof Ettwein aus Freudenstadt mit Abhandlungen zur Indianerkunde".
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