Montag, 26. Novem ber 1928

t und Land

Nagold, 26. November 1928. M bekannt, um gelesen zu werden t, kann morgen Abscheu einflößen.'

- Novembertage

der stillen Einkehr, ein Tag der Liebe vorschreibt, ein Tag' lst und der durch den Weltkrieg ekommen hat. Auf einem flan­ier: die Worte:

. da gähnt ein Erab, send die Toten hinab.

uz ragt schlicht und klein in langen Reihn.

ruschet das Meer, >

ihr Leben her.

Glichen Friedhöfen den ewigen n, zu den Hunderttausenden danken, über Berg und Höhend er Meere, in alle Länder und ngen hielt, den gemahnten die )e, daß auch an ihm es sei, sich >er Sturm peitschte und wuch- e und der Regen prasselte von ernieder. Und doch fanden sich , an den schön geschmückten Stunde desVerbundenseins in m. ein Volk und ein Geschlecht ür uns". Auf dem an der lugblatte standen in zwei gro- e, über die auch die beiden m der Evangelischen Kitchen- Wetzel von der Katholi­schen:Vergiß nicht" und gefallenen Helden denken, so )as Entscheidende, sondern der Weltgeschichte und der Ewig- eopfert im Dienste der Treue, ng.Wer sein Leben erhalten wer es aber verlieret um mei- i". Das Gedenken an die To- s Trauern sein, sondern ein ; alle verbinden, das uns ver­einig werden wie sie, die da eutsch. seid einig, seid so stark ben nicht Vergehens! das soll für uns alle die Losung sein, durch einen Vortrag des ge- tergesangvereins ..Frohsinn", s einst tagen". Ein weiteres gweise singenden Vereins und rahmten die Feier, chene Wort und auch die Lie- estunde den allemeisten verlo umkronen und Sträucher beu- : Schirme niederprasselnde Ne- dem Munde des Sprechenden en Teil der Versammlung nur denken. Es wäre vielleicht bes­tem kleinen Friedhofkirchlein, rgt voll geworden wäre, aber innen.

es gestrigen Sonntags und in es still und ruhig in unserem ng, keine Spaziergänge, wenig d Lachen froher Jugend, aber e ungezogener Burschen in n der Nacht noch stärker ein- rvrge Regen unterbrochen und jeit wieder abtrocknen. Nagold morgen ziemlich hohen Was- chr kein Angstgefühl vor Kom- :eudiges Sicherheitsgefühl ab- lutzbett ist breit und die llfer-

chen tagtäglich, vom Westen des ewigen Eetröpfels aber Namen Ehre und hemmt mit

inlist macht erfinderisch. Sie i einen heimlichen Verbllnde- zwar im unklaren blieb' doch ne einging, als er Schuberts achten es fertig, daß jeden ig nach Tisch musiziert und rrde. So gingen die Wochen,

>cm dem Herbst entgegen, war Im großen Speisesaal lärmte klirrte, Gläser klingelten wie in funkelnden Kristallkelchen m glühten, Augen blitzten,

, Diamanten und Edelsteine barrde spielte in bunten phan- tige und feurige Weisen. Der in Locken wild aus der Stirn, r seine Geige wie an eine Ge­gen! Strich loslegte. Schubert »irurgen seitwärts an einem ;rgnügt dem Treiben zu. Er cwein und fühlte sich in seiner

vkusikzimmer ein kleines Kon- r, deren Köpfe schon allzusehr beim Wein zu bleiben. Ein : Diensten stand, spielte Korn- rethoven. Eine kleine schwarz- > Gräfin Karoline begleitete ick vor dem Tanz aber bildete ixroibe zu vier Händen, das rponiert und mit der Komtesse

folgt.) . .

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kickten weißen Schleiern den Blick in die Weite. Lastend ki^at sich die Feuchtigkeit an die letzten gelben und brau­en Blätter und drückt sie zu Boden. Schweigsam ist die Natur im November, schweigsamer als in irgend einem nkeren Monat. Ueberall herrscht Todesruhe, wenn nicht ^rau Sonne für einige Stunden Wolken und Nebel ver­treibt Dann freilich ändert sich das Bild. Darm wirbeln aleich Schneeflocken die Frostspannermännchen um Hecken und Baumkronen, während die flugfähigen Weibchen un­ten an den Stämmen auf die Hochzeit warten, dann er­tönt im abgeernteten Garten eines Rotkehlchen wehmüti­ge Herbstlied oder der frischschmetternde Schlag des Zaun­königs dann klingt noch einmal so hell dasPink dididi" der Kohlmeisen, dasZidädä" der Sumpfmeisen die die itebengebliebenen Sonenblumen nach einem letzten Korn adiuchen. Im November mag der Vogelfreund beginnen, die Meilen in weter- und spatzensicheren Geräten sparsam mit Hanf- oder Sonnenblurnensamen zu füttern. Zwar lei­den die Tierchen noch keine Not, aber sie lernen dann bei­zeiten die Stellen kennen, an denen ihnen bei Schnee und C-js der Tisch gedeckt ist. Aus den Nisthöhlen müssen jetzt die alten, meist von Ungeziefer wimmelnden Nester ent­fernt werden nur der Star besorgt diese Reinigung im ,chon jetzt aufgehängt. Je zahlreicher diese vorhanden sind, Frühjahr selber, und neue Höhlen werden vorteilhaft desto geringer werden die Verluste sein, die Frost und wil­dernde Katzen im Winter dem Meisenstand einer Gegend zusüoen. Und wer machte nickt mithelfen, das bunte, mun­tere Meisenvolk in schwerer Winterzeit zu erhalten? Wie leuckten die Kinderaugen hinter den Fensterscheiben, wenn die kleinen Kobolde am Futterhäuschen herumturnen, und wie reichlich vergelten die nützlichen Eartenpolizisten durch Schädlingsvertilauna die geringen Aufwendungen für Winterfuttsr und Nisthöhlen!

Zur Gemeinderatswahl

Nun waren die uns milgeieilten zwei Wahlvorschläge der bürgerlichen Parteien genauer betrachtet doch ihrer drei, denn Bürgerpartei und Bauernbund einerseits und Demokratie, Dtsch. Bolksv. und Gewerbeverein andererseits haben getrennte Wahlvor- fchläge aufgestellt, werden jedoch, wenigstens so wie es bis heute steht, eine Listenverbindung eingeben. Die vorschrifts­mäßig bis Samstag abend eingeganqenen Wahloorschläge bringen folgende Namen:

Wahlvorschlag der Sozialdemokratischen Partei

Joses Jlg. Lagerist. Jean Walz. Malermeister, Wilhelm Hahner, Schreinermeister, Kaspar Schorpp, Stationsschaffner a D-, Jakob Kössig, Steirckildhauer, Wilhelm Köchele, Holzhauer, Christian Schwarzkopf, Maschinist, Fritz Schneider, Schreiner.

Wählervereinigung Volksgemeinschaft (Nationalsoz. Deutsche Arbeiterpartei, Bolksrechlspartei-Svarerbund.Chrisrl.Volksdiensr)

Philipp Bätzner, Schreinermeister, Adolf Kliin, Oberamts­geometer, Hirniann Kiefner, Volksschulrektor, Karl Raisch, Poli- zeiwachlmeister, Friedrich Rarster, Bäckermeister, Karl Reichert, Buchdrucker, Hermann Besch, Schreinergeselle, Albert Pfohmann, Krastwagenführer.

Wählervereinigung Liste II

Heinr. Strenger, Konditoreibesitzer, Wilhelm Harr,Fabrikant, Paul Schmid, Kaufmann, Hermann Jäger, Malermeister, Oskar Wieland, Präzeptor, Hermann Bienz, Bildhauermeiiter, Ludwig Heß, Güterveförverer, Ludwig Grüningel. Sattlermeister.

Wählervereinignng Liste I

Friedrich Gabel, Schreinerobermeiiter, Ludwig Baisch, Land­wirt, Wilhelm Weilbrecht, Tuchfabrikant. Gottlieb Bauer, In­spektor, Christian Günther, Kupferschmied, Johannes Reute, Baumschulenbesitzer, Gustav Wölber, Schwanemvirt, Wilhelm Theurer, Sägewerksbesitzer.

88. Geburtstag

Am vergangenen Samstag feierte im Spital ihren 89. Ge­burtstag Frau Maria Katharina Den gl er, geb. Kummer- Ihre ganze lange Lebenszeit hat sie hier verbracht. Am 5. Sept. 1865 verheiratete sie sich mit Christian Göttlich Dengler, Straßen- wart. Am 5. Juni 1910 wurde ihr der Lebensgefährte durch einen Unglücksfall jäh entrissen. Früher hat sie in vielen hiesigen Häusern als Waschfrau ausgeholfen. Da wird sie bei vielen älteren hiesigen Leuten noch in gutem Andenken stehen. Seit 3 Jahren lebt sie nun im Spital, abseits und vereinsamt, aber wohlversorgt und zufrieden. Wir wünschen ihr nachträglich noch zu ihrem Geburtstag Gottes Segen! ^

Kraftfahrlehrkurs

Wie wir hören, hat sich die Württ. Landesfahrschule in Stuttgart, um zahlreichen Wünschen und Anmeldungen zu ent­sprechen, entschlossen, wieder einen Kraftfahrlehrkurs am 3. De­zember in Nagold abzuhalten. Die Wagen werden von der Landesfahrschule gestellt. Die Abhaltung des Kurses erfolgt in den Räumen der Gewerbeschule, wohin Modelle und Zeich­nungen verbracht worden sind. Die näheren Bedingungen sind bei der Württ. Landesfahrschule <8. m. b. H. in Stuttgart- Gaisburg zu erfahren. Anmeldungen werden auch von der Filiale der Landesfahrschule in Calw, Neue Stuttgarter Straße Rr. 886, Fernsprecher Nr. 234, entgegengenommen, bei der Interessenten jederzeit Auskunft erhalten. Auf solche Kurs­teilnehmer, die geschäftlich schwer adkommen können oder un­günstige Zugverbindungerr haben, wird nach Möglichkeit Rück­sicht genommen werden.

Aus dem Veriaiüer Vergriff

Artikel 248: Der gesamte Besitz und alle Einnahme­quellen des Deutschen Reichs und der deutschen Staaten haf­ten an erster Stelle für die Reparationsschuld und für alle andern Lasten aus dem Vertrag.

In jeder Sekunde hat Deutschland nach dem Dawesplan 80 Gotdmark an den früheren Feindbund zu bezahlen. Auf jeden Deutschen, gleich welchen Alters, kommen 40 Mark im Jahr. Für eine kleine Stadt von 2500 Einwohnern macht das 100 000 Mark im Jahr aus. Wieviele Wohnungen könnten davon gebaut werden!

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Pfrondorf, 25. Nov. Denkmalseinweihung. Ein schönes Zeichen von Tatkraft und Opscrberertschaft' der hiesigen Einwohnerschaft ist die Erstellung eines würdigen Krie­gerdenkmals. Am gestrigen Sonntag konnte die von Bild­hauer Staudt-Calw sorgfältig gearbeitete Gedenktafel eingeweiht werden. In dankenswerter Weise hat die Staatsverwaltung die Anbringung der Gedenktafel ander Kirche bewilligt. Der.gestrige Sonntag, der Totensontag, an welchem im ganzen Lande der Toten, insbesondere der im Weltkrieg Gefallenen gedacht wurde, galt der Einweih­ung des Ehrenmals. Eine andächtige Trauerversammlung, die das schmucke Dorfkirchlein bis auf den letzten Platz Nillte, lauschte andächtig den Worten des Geistlichen Herrn Pfarrer Sigwart. der seiner Predigt die auf dem

Nchgvkder TagblattDer Geielljchaster"

Montag, 26. November 1SL8

Schwere Stürme an der Wasserkante

Eine starke Sturmflut wütet seit Freitag abend bei außer­ordentlich niedrigem Barometerstand auf Sylt, die selbst die­jenigen der Jahre 1911 und 1923 übertrifft. Ueberall auf der Insel wurde schwerer Schaden angerichtek. Die Dörfer Mor­sum und Archsum sind durch die Fluten völlig von der Insel abgekrennt worden. In Morsum mußten sich die Bewohner von 15 Häusern flüchten. Der Austernfischereidampfer «Gelbstern" wurde auf Strand geworfen. Der Eisenbahn­damm nach Hörnum wurde von den Fluten durchbrochen. Auf dem Hindenburgdamm blieb ein Morgenzug stecken. Da er gegen die Gewalt des Sturmes nicht ankam, mußte eine Hilfsmaschine gesandt werden. Trotz dieser Verstärkung hakte der Zug weniger Geschwindigkeit als ein Fußgänger und traf mit Inständiger Verspätung in Westerland ein. An dem Neubau des Postamts in Westerland stürzte eine Mauer ein. Auch sonst ist sehr großer Schaden an den Häusern und am Strande auf der Insel angerichtek worden. Die Gefahr scheint noch zu wachsen, da sich der Sturm nach Nordwest dreht. Die Drehbrücke auf der Insel wurde überschwemmt. Auf der Neede stießen zwei Leichterschiffe zusammen.

Durch die starken Regsnfälle der letzten Zeit ist das Gelände des Hamburger Flvabafrns so weit anfgeweicht worden, daß die Gefahr des Einsinkens für die startenden und landenden Flugzeuge besteht. Der Flugzeugverkehr mußte daher ausgeseht werden. Die Landungsstelle für den Verkehr AmsterdamKopenhagenMalmö ist unter Was­ser. Man hofft, daß der Flughafen in 14 Tagen so weit wieder entwässert ist, daß er wieder in Benützung genom­men werden kann.

Sturm an der deutschen Nordseeküste. Der orkanartige Sturm, der am 23. November über Irland und dem Kanal herrschte, hat die norddeutschen Küstengewässer und Städte erreicht. Das Master der Elbe staute kick bei Hamburg in

bedenklicher Höhe. An der französischen Küste gerieten mehrere Schiffe in Seenot.

Der deutsche MotorseglerGerda", der vor drei Wochen mit einer Weizenladung von Stockholm nach Ebjerg (dä­nische Westküste) abgegangen war, ist verschollen. Man be­fürchtet, daß er untergegangen ist.

Das Wrack des schwedischen Dampfers .Birgilia" ist von einem portugiesischen Küstenschiff auf dem Meer treibeüd gefunden und nach Leixoes geschleppt worden.

Der schwedische DampferEugenia" funkte, mit gebro­chenem Steuerruder im Sturm an der holländischen Küste treibend, Hilferufe (SOS) aus.

Ein deutscher Dampfer in Seenok. Der deutsche Dampfer «Herrenwijk" meldete durch Funkspruch, daß er sich nahezu in der Mitte des Atlantischen Ozeans in schwerer Seenot befinde. Der Glasgower Dampfer .Transylvania", der zu Hilfe eilte, hat die Herrenwijk, ein Schiff von 2514 Tonnen, bereits aufgefunden. Ein dänisches Schiff rettete bis IS Mann der Besatzung.

Sylt in Erwartung neuer Springfluten

Berlin, 26. Nov. Nach einer Meldung desMontag" aus Westerland fällt das Barometer ständig. Während der Durchschnittsstand sonst 760 beträgt, ist es gegen 5 Uhr nach­mittags bereits auf 718 gefallen. Infolgedessen erwartet man namentlich mit Rücksicht auf den Neumond in der Nacht zum Montag schwere Springfluten. Ganz Sylt befindet sich infolge­dessen gewissermaßen in Alarmzustand.

Hunderte von Arbeitern, die teilweise mit der Bahm vom Festlande herantransportiert worden sind, arbeiten Tag und Nacht, um die Beschädigungen mit tausenden von Sandsäcken auszusüllen und weitere Zerstörungen zu verhindern. Die Ver­bindung mit dem Festland über den Damm ist noch nicht un­terbrochen; die Züge verkehren regelmäßig.

Denkmal stehenden Worte:Niemand hat größere Liebe, denn daß er sein Loben läßt für seine Freunde" zu Grunde legte. Manche Wunde, die vernarbt zu sein schien, brach von neuem aus. Gar manches Herz blutete und trau­erte um den gefallenen Gatten, Vater oder Bruder und mancher Kriegsteilnehmer gedachte wehmütig des ihm jäh von der Seite gerissenen Kriegskameraden. Mit ernsten Worten wurden nicht nur den Angehörigen der Verstorbe­nen und im Weltkrieg Gefallenen Trostworte zugerufen, sondern allen Anwesenden wurden eindringlich heilige, sittliche Pflichten ans Herz gelegt, die zu erfüllen unerläß­lich sind, soll es mit der inneren und äußeren Gesun­dung des deutschen Volkes aufwärts gehn. Dankbar wurde der teuren Gefallenen gedacht, die mit ihrem Opsertod die Sicherheit des heimatlichen Herdes schützten. Umrahmt war die, würdige Totenfeier von stimmungsvollen Chören des Gesangverein Liederkranz unter Leitung von Hanptlehrer Reichardt. Nach Beendig»gng des Gottes­dienstes wurde die eigentliche Weihe des reich mit Blu­men und Kränzen geschmückten Denkmals vollzogen. Mit dem Choral Jesus meine Zuversicht", gespielt von der Musikkapelle Pfrondorf, wurde die Feier eingeleitet. Pfar­rer Sigwart ergriff das Wort, um der Gemeinde ans Herz zu legen, was die Toten zu sagen haben. Mit markigen, von Herzen kommenden und zu Herzen gehenden Worten legte Vereinsvorstand Martin Huber namens des Ge­sang- und Kriegervereins einen, Kranz am Denkmal nie­der. Weitere Kränze wurden niedergelegt von den Ange­hörigen der Gefallenen, sowie vom Radfahrerverein durch Vorstand Fritz Nestle. Bezirksobmann Julius Raas sprach in beredten Worten von der Treue, die die Solda­ten dem Vaterlande bewahrten und die wir gleich ihnen hoch halten sollen. Nach Dankesworten des Ortsvorstehers, Schultheiß Vetter, an alle Anwesenden, sowie an alle diejenigen, die zur Erstellung und Einweihung des Denkmals mithalfen, fand die ernste Feier, nach allge­meinem Gesang des Liedes vom guten Kameraden ihren Abschluß.

Walddorf» 25. Nov. Besitzwechsel. Das gem. Waren­geschäft der Frau Anna Wiedmaier hier ist durch Kauf zum Preis von 12 080. in den Besitz dss Herrn Georg Volz in Hühnerberg OA. Calw nbergegangen. Der Kaufabschluß erfolgte durch das Liegenschafts-Vermittlungsbüro Christian Herter, Ebhausen.

Egenhausen, 26. Nov. Gefallenen-Gedenkfeier. An­läßlich der 10jährigen Wiederkehr des Kriegsendes veranstaltete der hiesige Kriegerverein unter Mitwirkung des Liederkranzes anschließend an den Vormittagsgottesdienst eine schlichte Ge­denkfeier für unsere Gefallenen des großen Weltkriegs. Schon zu Beginn des Gottesdienstes sang der Liederkranz den präch­tigen Chor:Näher, mein Gott, zu Dir" und versetzte die Ge­meinde in die rechte Stimmung des Totensonntags. Mit dem Lied:In des Friedhofs stillen Gründen" leitete der Lieder­kranz die eigentliche Feier ein, und nun hielt Herr Schreiner­meister Blau eine ergreifende Ansprache, in welcher er mit warmen Worten unserer gefallenen Helden gedachte. Im Geist waren wieder auf die Schlachtfelder versetzt und zogen siegreich von einem Kriegsschauplatz zum andern. Wir kämpften mit ihnen, die heute nicht mehr unter uns sind, und die einst mit uns auszogen. Ergreifend waren die Bilder, die uns wieder lebendig gemacht wurden, und wehmütig gedachten wir unserer lieben Kameraden, die draußen den Heldentod fürs Vaterland starben und ihre Heimat nicht Wiedersehen durften und derer, die in Gefangenschaft oder noch in der Heimat an den Folgen des Krieges ihr Leben lasten mußten. Im Geist sehen wir die große Armee all dieser Heldengestalten, deren Zahl über 2 Millionen beträgt, an uns vorüberziehen. Ein endloser Zug, der eine deutliche Sprache zu uns spricht:Seid einig, einig, und vergesset Eure Toten nicht!"

Ein Kranz aus den letzten Herbstblumen wurde zum ehren­den Andenken der gefallenen Helden niedergelegt.Wir liebten uns wie Brüder, der Tod hat uns getrennt" erklang es zum Schluß dieser erhebenden Gedenkfeier, und wehmütig nahmen wir Abschied vom Ehrenmal unserer gefallenen Helden mit dem stillen Gelöbnis, ihnen.auch in Zukunft die Treue zu bewahren. f

Spielberg, 26. November. Gefallenenehrung. Toten­sonntaggefallenengedenktag, dies ist ein Tag, der vermag, unser deutsches Volk für Stunden in Einigkeit zusammen­zuführen. So war es auch gestern in unserem Heimatort. Die eigentliche Gedenkfeier an unsere gefallenen Helden wurde im Rahmen des Gottesdienstes abgehalten. An­schließend marschierte der Kriegeroerein geschlossen mit der Fahne wiederum zur Kirche, in der die Gedenktafel ange­bracht ist und ließ durch Kamerad und Vorstand Rentsch- ler, der in warmen Worten der Gefallenen gedachte, einen

Kranz niederlegen. Der Gesangverein umrahmte die Feier mit ergreifenden schönen Chören:Selig sind die Toten" undDas Grab in Flandern". Die hiesige Musikkapelle schloß die Weihestunde mit dem ChoralWie sie so sanft ruhn".

Letzt« Nachrichten

Der Schiedsspruch ist rechtsgültig

Duisburg. 2S Nov. Das Landcsarbeiksgericht hat die Klage des nordwestdeuischsn Arbeilgeberverb: -ds kosten­pflichtig abgewiesen Der Streitgegenstand rv cde in der zweiten Instanz ans eine Million Mark festgesetzt. Das Gericht ist zur Auffassung gelangt, daß ein rechtsgültiger Schiedssvruch vorlrege. Allerdings liege auch ein Einbruch in den Vertrag bei den Akkord- und bei den Eckiöhnen ve: dem Schiedsspruch vor.

Der Arbeitgeberverband erklärt, er werde sofort Revi­sion beim Reichsorbeitsgericht einlegen, u. a. deswegen, weil das Landesarbeitsgericht den vom Reichsarbertsgericht anke-ReMen Rschtsgrundlatz verneint habe, daß über Fra­gen, die noch in einem bestehenden Tarif geregelt sind, kein Schlichtungsverfahren zulässig sei.

SchulschiffPommern" im Sinken

Berlin, 26. Nov. Wie derMontag" aus London mel­det, ist nach einer Radiomeldung, die in Plymouth anfgefan- gen wurde, das deutsche SchulschiffPommern" 25 Seemeilen westlich non Guernsey leck geworden und befindet sich in fin­kendem Zustand. Mehrere Handelsschiffe liegen längseits. Die Pommern" hatte 80 deutsche Kadetten an Bord, 40 von ihnen sind bereits von einem deutschen Schiff übernommen worden. Das englische KriegsschiffAdvenrurer" hat Befehl erhalten, auf die Unfallstelle zuzuhalten und Hilfe zu leisten. Ein Mi­nenleger, der sich auf der Fahrt von Portland nach Devonport befindet, ist von der Admiralität beordert worden, gleichfalls Hilfe zu leisten.

Bereits am Samstag nachmittag meldete, wie derMon­tag" berichtet, dieGalicia", die sich auf der Fahrt nach West­indien befindet- daß das SchulschiffPommern" in Seenot sei und im Sturm zwei Masten verloren habe. DieGalicia" eilte dem deutschen Schiff zu Hilfe und auch andere Dampfer steuerten auf die Unglücksstelle zu.

Die 'Pommern", ein Segelschiff mit 3 Masten, gehört dem oldenburgischen Schulschiffverein u. ist in Finkenwerder stationiert. Die Besatzung rekrutierte sich aus Offiziersanwär­tern für die deutsche Handelsmarine. Das Schiff ist bereits vor dem Kriege gebaut und gehört zu der Klaffe, der auch die Großherzogin Elisabeth" und diePadua" angehören Es fährt regelmäßig von der deutschen Küste nach Südamerika und Ostasten. ,,

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Gemcindewahlen in Tirol ^

Sozialdemokratische Mandatsverluste

Innsbruck» 26. Nov. In Tirol fanden am Sonntag in sämtlichen Gemeinden mit Ausnahme von Innsbruck die Ge­meindewahlen statt. Die Wahlbeteiligung war ziemlich stark. Infolge der Aufstellung zahlreicher Listen ist jedoch eine Zer­splitterung der Listen der bürgerlichen Parteien eingetreten. Die Sozialdemokraten haben in Stimmenzahl gegenüber dem Vorjahre große Verluste erlitten. In den Mandatsverlusten drücken sich diese Rückgänge aber infolge der Zersplitterung im bürgerlichen Lager nicht in demselben Maße aus, wenn auch hier die Sozialdemokraten mit ziemlich beträchtlichen Mändats- verlusten zu rechnen haben.

Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart

Dienstag, 27. November:

10.90: Schallplattenkonzert. Il.stg: Nachrichtendienst. 12.90: Metier-

bericht, Schallplattenkonzert. 14.00: Nachrichtendienst. 12.42: Vortrag: Künst­lerische Erziehung des Kindes. 12.12: Nachmittagskonzert. 18 . 00 : Zeit­angabe, Wetterbericht. Nachrichten süddeutscher Funkvcreine. 18.12: Dor­trag: Das Sonnensystem. 18.42: Funktechnik fllr alle. 19.12: Vortrag: Student und Theater im alten Dorpat. 19.42: Zeitangabe, Wetterbericht. 20.00: Arienabend. Anschliessend: Machtprobe im Schauspielhaus, Unterhal­tungskonzert, Nachrichtendienst.

Mittwoch, 28. November:

10.90: Schallplattenkonzert. 11.00: Nachrichtendienst. 12.90: Weiter-

bericht, Schallplattenkonzert. 14.00: Nachrichtendienst. 12.00: Kinderstunde. 10.00: Brlesmarkenkunde fstr die Fugend. 10.92: Neue Tanzmusik. 18.00: Zeitangabe Wetterbericht, Landwirtschaftsnachrichten. 18.12: Vortrag: Eonrab Ferdinand Meyer. 18.42: Bortrag: Reisen und Studien in Reu-Laledonien. 19.12: Englischer Sprachunterricht. 19.42: Zeitangabe, Wetterbericht. 20.00: Bon Schiffern. Seefahrern und Abenteurern. Anschließend: Nachrichten, dienst, Plauderei, Funkstille fllr Kerxempfong.

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