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Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

stücken. Schon früher wurde in der Nähe ein 'Hockergrab aus dem Jahre 4000 vor Christus ausgegraben, sowie Schwerter und Lanzen von den gallischen Kelten (500400 vor Christus).

Schwaigern. 10. Okt. Brand. Ein Schadenfeuer äscherte am Montag abend das Wohnhaus mit Scheuer und Stall der Witwe Lang an der Gemmingerstraße ein.

Backnang, 10. Okt. DieEhefraumitdemHand- beil erschlagen. Heute macht um 1.30 Uhr erschien der 40 Jahre alte Gerbereiwerkmeister Otto Bräutigam auf der Polizeiwache mit der Selbstanzeige, er habe seine 34 Jahre alte Frau mit dem Handbeil getötet. Bräutigam wurde sofort in Haft genommen. Seine Frau wurde mit mehreren Beilhieben über den Kops im Bett aufgefunden und sofort ins Bezirkskrankenhaus gebracht, wo sie heute früh ihren schweren Verletzungen erlegen ist, ohne wieder zum Bewußtsein gekommen zu sein. Der Mann soll um 11.30 Uhr vom Wirtshaus gekommen sein, jedoch nicht be­trunken. Die Frau verweigerte ihm anscheinend den Zutritt und warf das Bett vor die Türe. Er habe ihr gedroht, wenn sie das Bett nicht in Ordnung bringe und ihn nicht einlasse, schlage er sie tot. Als die Drohung wiederholt vergeblich gewesen sei. habe er im Erdgeschoß das Beil geholt und nach einstündiger Streiterei schließlich die Tat ausgeführt. Von der Tötung des Jahre alten Söhnchens wurde Bräu­tigam durch feine Schwägerin abgehalten. Die Frau wird als streitsüchtig geschildert.

hall, 10. Okt. ZurWasseroersorgung. Der Ge­meinderat beschloß in seiner letzten Sitzung nach Anhörung eines ausführlichen Referats von Stadtschultheiß Dr. P r i n- zing, den Stadtvorstand und den Direktor des Wasser­werks zu ermächtigen, alles zu unternehmen, um eine mög­lichst beschleunigte Durchführung der Wasserversorgung für Hall in die Wege zu leiten und sich mit den zuständigen Stellen hierüber in Verbindung zu setzen. Es handelt sich dabei um den Bau des Dendelbach-Stauweihers mit einem Kostenaufwand von rund einer halben Million Mark.

Heimsheim OA. Leonberg, 10. Okt. Tödlich über­fahren. Abends wurde die hier wohnhafte 52 Jahre alte Witwe Maria Merk von dem Bankangestellten Adolf Schmälzte von hier, der auf dem Motorrad von Leon­berg kam, erfaßt und zu Boden geschleudert. Sie erlitt einen schweren Schädelbruch und Wirbelfäulenbruch und war so­fort tot. Der Motorradfahrer fuhr auf einen Steinhaufen auf und verletzte sich leicht am linken Oberschenkel.

Derendingen OA. Tübingen, 10. Okt. Seinen Ver­letzungen erlegen. Der am letzten Freitag beim Mosten in die Transmission geratene und dabei schwer ver­letzte Werkmeister Heinrich Stähleist in der Chirurgischen Klinik an desi Folgen seiner Verletzungen gestorben.

Oberndorf a. 10. Okt. Autolinie. Am Sonntag wurde die Teilfahrt der Autokurse OberndorfSchramberg über Winzeln eröffnet. Mit Hilfe der Amtskorporation und der beiden Gemeinden Winzeln und Beffendorf konnte die Straße BeffendorfWinzeln erbreitert und ausgeglichen werden und ebenso wurde die Straße WinzelnWald- mössingen verbessert.

Rottweil, 10. Okt. DieEinweihungüerNeben- bahn Schömberg Rottweil ist, wie vom Vor^ stand des Reichsbahnneubauamts Horb mitgeteilt wird, auf Donnerstag, den 25. Oktober, festgesetzt worden.

Herbertingen OA. Saulgau, 10. Okt. Schwindler. Ein jüngerer Mann erschien in einer hiesigen Wirtschaft und erreichte es durch unwahre Angaben, daß er beherbergt wurde. Er gab sich als Otto Rusch von Konstanz aus und brachte vor, daß er bei einer dortigen Firma angestellt sei und Branntwein aufkaufen solle. Er bat am andern Morgen den Wirt, ihm sein Fahrrad zu leihen, da er vom hiesigen Bahnhof aus wegen des Branntweinkaufs ein Telegramm aufgeben wolle. Das Fahrrad wurde ihm anstandslos ge­liehen und ihm auch noch Geld gegeben. Er hat das Fahr­rad und das Geld bis heute nicht zurückgegeben. Der Täter, den man in Konstanz nicht kennt, ist etwa 3235 Jahre alt.

Haid OA. Saulgau, 10. Okt. Jugendlicher Dieb. Am letzten Freitag verließ der erst Mitte September von dem Müller Sieglein Häberlesmühle eingestellte 16 Jahre alte Dienstbub heimlich seine Dienststelle und ging flüchtig. Nun stellte es sich heraus, daß er dem Dienstmädchen aus seinem Kleiderkasten 25 Mark Bargeld und eine Damenuhr, sowie dem Nebenknecht eine Weckeruhr und ein Hemd ent­wendet hatte. Auf die Anzeige hin wurde der Täter in einem Saulgauer Gasthaus ermittelt. Die gechohlenen Gegenstände konnten ihm wieder abgenommen werden. Den größten Teil des Gelds hatte er zum Kauf eines Grammophons bereits ausgegeben.

Biberach, 10. Okt. Vermißt. Seit Sonntag abend wird der 15jährige Sohn des Malers Bücher von hier vermißt.

Aitrach OA. Leulkirch, 10. Okt. Der Wilderer im Cafe. Die Besucher des Cafts Grandis hier erlebten eine nicht geringe Ueberraschung. Der Wilderer Birk, der sei­nerzeit, als er zur Vernehmung nach Leutkirch eingeliesert werden sollte, aus dem Postomnibus während des Trans­ports entsprang und sich seitdem verborgen hält, tauchte nach­mittags plötzlich im Cafe auf, wo er seine Erlebnisse zum besten gab. Er will sich in der Zwischenzeit bei Heidenheim a. Br. aufgehalten und auch Ravensburg besucht haben, wo er nach seiner Behauptung öfters an Gendarmen vor­beigefahren ist. Am Abend verschwand er so spurlos, als er aufgetauchk war. Er äußerte, er werde sich schon noch selbst stellen, vielleicht sogar in den nächsten Tagen.

Tettnang. 10. Okt. Dreifacher Zusammenstoß. Das Wangener Postauto stieß mit einem Bernerwagen, auf dem der Landwirt Hundt aus Herrgottsweiler zum Volks­fest fuhr (seine Frau und die drei Kinder waren kurz vorher abgestiegen) und mit dem hinter dem Fuhrwerk kommen­den Motorrad des Versicherungsinspektors Gutbrod aus Aulendorf und Subdirektor Max Bimberg aus Ulm in der Mühlstraße zusammen. Der Motorradfahrer trug Schür­fungen, sein Beifahrer ein Loch im Kopf davon. Der Land­wirt hat Schürfungen erlitten. Die 12 I. a. Johanna Spohn aus der Dobelstraße wurde an den Pfeiler vom Aichschen Grundstück gedrückt und erlitt Quetschungen an beiden Beinen, am linken mit Kniegelenkserguß. Das Post­auto wurde nur leicht beschädigt. Am Motorrad ist der Motor herausgerissen worden, da es direkt in der Mitte getroffen worden war. Der Bernerwagen ist auch stark beschädigt.

Dom bayerischen Allgäu. 10. Okt. Hirschreichtum.

Donnerstag, 11. Oktober 1928

Das Handwerk des Kammerbezirks Reutlingen

im September 1928

Die Handwerkskammer Reutlingen teilt über die wirtschaftliche Entwicklung des Handwerks im letzten Atonal folgendes mit:

Die wirtschaftliche Lage des Handwerks zeigte im Septem­ber ungefähr dasselbe Bild wie im vorausaegangenen Monat.

Die Beschäftigungsverhältnisse bei den Rohbaugewer­ben haben sich fast überall verschlechtert. Neubauten wurden nur eine kleine Anzahl in Angriff genommen. In der Haupt­sache fielen Umbauten und kleinere Ausbesserungsarbeiten an, diese allerdings in etwas größerem Umfang als bisher, da sic noch vor Eintritt der kälteren Jahreszeit ausgeführt fern sollen. Der Mangel an Arbeit, das harte Ringen um Beschäftigungs- Möglichkeiten hat zur Folge, daß die Preise außerordentlich stark gedrückt sind und in vielen Fällen für einen Verdienst an dem Auftrag fast gar nichts mehr übrig bleibt. Lebhaft geklagt wird darüber, daß die Fertigstellung der Abrechnungen sich oft recht lange verzögert und die Zahlungen sehr langsam eingehen, wodurch mancher Handwerker zur Aufnahme von teurem Kredit genötigt wird. Die Unkosten steigen infolgedessen weiter auf Kosten des Verdienstes. Das Vergebungswesen krankt immer noch schwer daran, daß die privaten wie öffentlichen Arbeiten in vielen Fällen nur dem am billigsten arbeitenden oder liefern­den Handwerker zufallen ohne Rücksicht darauf, ob es bei sol­chen Preisen überhaupt möglich ist, den Auftrag fachgemäß und einwandfrei auszuführen. Die Bauaussichten für den kommen­den Monat werden fast in allen Gegenden des Kammerbezirks als ungünstig bezeichnet.

Besser beschäftigt waren die Vaunebengewerbe. Das Gip­serhandwerk hatte hauptsächlich mit Verblendungen der Häuser, Umbauten, Ausbesserungen zu tun, die vor Einbruch des Winters gemacht werden müssen. Aehnlich lagen die Verhältnisse im Malerhandwerk. Die größeren Arbeiten gingen zwar zusammen, dafür gab es zahlreichere kleinere zu machen, so daß die meisten Betriebe über einen genügenden Auftragsbestand verfügten. Vom Elaserhandwerk wurden teilweise noch die alten Aufträge ausgeführt. Im allgemeinen ließ das Ge­schäft aber etwas nach, denn neue Bestellungen gingen langsamer ein. Die Preise werden durchweg als unbefriedigend bezeichnet im Verhältnis zu den hohen Gestehungskosten.

Bei den Bekleidungsgewerben ging das Geschäft flau. Der Monat September gehört im Schneiderhandwerk teil­weise noch zur geschäftsstilleren Zeit. Die Saison hat gegen Ende der Berichtszeit entgegen den Erwartungen verhältnismäßig

schwach eingesetzt. Wenig befriedigend war die Lage des Schu li- macherhandwerks. Das trockene Wetter verminderte die Arbeitsmöglichkeiten beträchtlich, so daß eine Reihe Betrieb- nicht genügend Beschäftigung hatte.

Die Berichte aus dem Friseurhandwerk lauteten auch für September im allgemeinen befriedigend. Die Umsäte hielten sich auf der Höhe des Vormonats. '

Ungleichmäßig war der Geschäftsgang bei den holzverarbei­tenden Berufen. Im Kllferhandwerk besserte sich mit der fortschreitenden Jahreszeit der Absatz an Gebinden aller Art auch zahlreichere Reparaturen gingen ein.

Das Schreinerhandwerk hat im allgemeinen no-b genügend Arbeit, dagegen wird lebhaft über die niedrigen Preise geklagt, mitverursacht durch die gerade in diesem Veruis- zweig häufige Schwarz- und Nebenarbeit, die nicht nur v ei Privatkundschaft wegnimmt, sondern auch dadurch zualeick t»> Preise herabdrückt. Der Absatz von Möbeln ist etwas bess^ ge­worden. Die Nachfrage erstreckt sich hauptsächlich auf die billige­ren Ausführungen, immerhin finden die besseren Sachen all-

^ . Aufträge gingen nur spärlich

ern. Beim W a g n e r h a n d w e r k hat nach einer vorüber­gehenden Belebung das Geschäft wieder etwas nachgelassen nachdem die großen Arbeiten der Landwirtschaft so ziemlich be­endet sind.

Eine leichte Besserung brachte der September dem Buch- binderhandwerk. Ebenso wurde der Geschäftsverkehr im Sattler- und Tapezierhandwerk etwas lebhafter.

Von den metallverarbeitenden Berufen waren die Flaschner, Installateure, Elektroinstallateure, Schlaffer und Mechaniker in der Mehrzahl noch hinreichend beschäftigt. Grös­sere Schwankungen waren allerdings zu beobachten Die An ­träge sielen vielfach ziemlich ungleichmäßig an. Das Schmiede­handwerk berichtete ebenfalls von einer leichten Abschwäch­ung im Zusammenhang mit dem Nachlassen der Bautätigkeit und der Beendigung der wichtigsten Erntearbeiten.

Der Umsatz in den Nahrungsmittelberufen ent­sprach ungefähr dem des Vormonats. Vom Metzgerhand­werk wird auf die Beeinträchtigung des Geschäftes hinge­wiesen durch die stark zunehmenden Selbstschlachtungen der Landwirte, zum Teil auch der Wirte.

Falschgeld. Gegenwärtig kann im Pfrontener Ge­biet wahrgenommen werden, daß sich hier mehr Hirsche als früher aufhalten. Das Röhren zur Brunstzeit deutet auf einen außerordentlichen Hirschreichtum hin. In Nessel­wang sind seit kurzem wieder falsche Zweimarkstücke in Um­lauf. Man vermutet den Falschmünzer in der Nesselwanger Gegend.

Sleinaspach OA. Marbach, 10. Okt. Todesfall. Der 17 Jahre lang an der hefigen Volksschule tätig gewesene und seit dem Jahre 1922 hier im Ruhestand lebende Ober­lehrer Conzelmann ist nach kurzer, schwerer Krankheit Mon­tag nachmittag unerwartet rasch verschieden.

Metterzimmern OA. Besigheim, 10. Okt. Viel Leid. Von schwerem Leid wurde in letzter Zeit die Familie Wil - dermuth heimgesucht. Innerhalb eines Vierteljahrs sind drei Familienmitglieder gestorben: im Juni der in der gan­zen Umgegend durch seine früheren Fuhrgeschäfte bekannte Gottlieb Wildermuth sen., wenige Wochen später der älteste Sohn, Bahnwärter Gottlieb Wildermuth, und nun ist eine Tochter im Alter von 10 Jahren dem Vater im Tod nach­gefolgt, während die Mutter schwer krank darnieder liegt.

Mittelschöntal OA. Backnang, 10. Okt. Ein Fuß a b - geschnitten. Der Knecht der Frau Kienzle Witwe stemmte an einer Futterschneidmaschine den Fuß gegen die hölzerne Schutzwanü, die die Messer verwahrt. Die Holz­wand gab nach, der Fuß wurde vom Schungrad erfaßt und vom Messer abgeschnitten. Auf die Hilferufe eilte Kienzle jr. herbei und sprang in eine Sense, die ihm eine tiefe Fleischwunde beibrachte. Beide wurden ins Kranken­haus verbracht.

Göppingen. 10. Okt. Unterschlagung. Die hiesige Kleine Schöffengericht verurteilte den Franz von Entreß- Fürsteneck, der sich Unterschlagungen größerer Beträge zum Nachteil der Heilanstalt Göppingen, bei der er als Aus­läufer angestellt war, zu schulden kommen ließ, zu einer Gefängnisstraße von einem Jahr unter Anrechnung der Untersuchungshaft.

Geislingen a. St.. 10. Okt. Gerüchte. Gegenwärtig wird in unserer Stadt viel darüber geredet, daß in Berlin vor Jahren ein Justizmord begangen worden sein soll. Auch soll eine Frau aus unserem Bezirk bereits in dieser Ange­legenheit verhaftet worden sein. Wie die Geislinger Zeitung von zuständiger Seile erfährt, ist bis heute, da kein Grund vorlisgt, keine Verhaftung vorgenommen worden.

Ulm, 10. Okt. Lausbubenstreich. In der Nacht auf Dienstag wurde der allegorischen Figur der Gerechtig­keit am Justizgebäude, die eine Wage in den Händen hält, von Lausbubenhand eine Han- abgeschlagen. Schon im Vor­jahr war an der gleichen Figur eine ähnliche Verstümmelung ausgeführt worden.

Aus Stadt und Laud

Nagold. 11. Oktober 1928.

Von Vergnügen zu Vergnügen ratlos taumeln hin und her, rst ein eitles Selbstbetrügen und bald kein Vergnügen mehr. Badenstedt.

Fallende Blätter

Die Blätter fallen, fallen wie von weil,

Als welkten in den Himmeln ferne Gärten;

Sie fallen mit verneinender Gebärde.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

Und sieh dir andre an: es ist in allen.

Und doch ist Liner, welcher dieses Fallen Unendlich sanft in seinen Händen hält.

Rainer Maria Rilke.

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Der Rückgang der landwirtschaftlichen Bevölkerung. Im Jahr 1882 zählte die landwirtschaftliche Bevölkerung 15,9 Millionen, das waren 40 v. H. der Gesamtbevölkerung, im Jahr 1895 15,4 Millionen oder 33,6 v. H., im Jahr 1907 14,9 Millionen oder 27,1 v. H. und im Jahr 1925 14,4 Millionen oder 23 v. H-

Effringen, 10. Okt. Aeberfahren. Am Montag Morgen war der Gotthilf Betsch zum Futter mähen gegangen. Seine Frau, die 28jährige Maria Betsch geb. Stoll, sollte ihm mit dem Wagen folgen. Außerhalb des Ortes scheuten die Kühe und gingen durch, wobei Frau Betsch von den Rädern erfaßt und überfahren wurde. Sie erlitt dabei schwere Verletzungen besonders an der Lunge und mußte iofort in das Krankenhaus nach Calw überführt werden, wo sie, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, am Dienstag Abend gestorben ist. Auf dem Wagen saß eines der Kinder der Verunglückten, dem glücklicherweise nichts zugestoßen ist. Der schwer betroffenen Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu.

Schietingen, 1V. Okt. Glöckler verhaftet. Wie wir aus zuverläßiger Quelle erfahren, ist es nunmehr ge­lungen den Glöckler, der in der Nacht von Sonntag auf Montag seinen Brotherren im Schlaf überfallen hat, heute auf hohenzollerischem Boden zu verhaften.

Horb, 10. Okt. Die gefährliche Horber Steige. Auf die Kleine Anfrage des Abg. Hermann betr. Straßensiih- rung vor Horb hat das Innenministerium folgende Ant­wort erteilt: 1. Die Straße Nr. 86,TübingenHorbRott­weil, die sich von der Höhe von Bildechingen nach der Stadt Horb im Neckartal unter Ueberwindung eines Höhenunter­schiedes von rund 100 Meter hinabzieht, bildet daselbst die sogenannte Bildechinger Steige mit einem Gefall von durchschnittlich 8,5 Prozent, das sich jedoch auf eine kurze Strecke unmittelbar bei der Ettergrenze auf 1112 Pro­zent erhöht. Das Befahren derartiger Gefälle mit Kraft­wagen ist bei gebotener Vorsicht nicht mit Gefahr verbun­den. Die Straße ist an sich übersichtlich. Nur ihre recht­winklige Einmündung in die Ortsstraße ist durch Häuser eingeengt und daher nicht zu übersehen und bei Außeracht­lassen der nötigen Vorsicht verkehrsgesährlich. Es ist zu­gegeben, daß die Anlage dieser Steige nicht befriedigt, indessen weist eine ganze Anzahl anderer Staatsstraßen ähnliche, für den Verkehr nachteilige Verhältnisse auf. Wohl sämtliche Unfälle, die sich auf der Steige bisher ereignet haben, sind nach der Wahrnehmung der Ministerialabtei- lung für den Straßen- und Wasserbau auf zu rasches und unvorsichtiges Fahren zurückzuführen und hätten vermieden werden können. Neuerdings ist die Aufstellung einer War­nungstafel am Beginn der Steige veranlaßt worden. 2. Die Ministerialabteilung für den Straßen- und Wasserbau hat sich seit dem Jahr 1906 immer wieder mit dem Umbau der Steige beschäftigt. Ein dem Eemeinderat Horb im Jahr 1921 vorgelegter Entwurf für den Bau einer neuen Straße mit einer Höchststeigung von 5 Prozent, sowie ein weiterer verbesserter Entwurf vom Jahr 1926 konnten nicht aus- gefllhrt werden, da die Voraussetzungen für die Behand­lung des Baues als Notstandsarbeit nicht gegeben waren. Inzwischen hat die Stadtgemeinde Horb in der Erkennt­nis, daß nicht bloß die Steige, sondern auch die enge und winklige Durchfahrt durch die Stadt selbst eine Er­schwerung des Verkehr bildet, durch die Beratungsstelle der Ministerialabteilung für das Hochbauwesen einen neuen Ortsbauplan aufstellen lasten, der eine Umgehungsstraße durch die Bahnhofstraße südlich der Altstadt zwischen Tnev- werkskanal und Neckar vorsieht, die westlich der Staoi unter Ueberquerung des Neckars wieder in die «taar - straße 86 einmündet. Diesem Ortsbauplan muß nun oer Entwurf der neuen Bildechinger Steige angepaßt werden, und zwar kommt hiefür eine ganz andere Linienführung als bisher in Frage, die neue Aufnahmen im Gelände nor- wendig macht. Die Bearbeitung des neuen Entwurfs , in Aussicht genommen. Es ist hierbei aber zu wuro g , daß der Gesamtaufwand für den Bau der und der Umgehungsstraße, soweit er der staatl. «r 6 - bauoerwaltung zur Last fällt, auf mindestens 500 Gw geschätzt wird. Bei der Höhe dieses Betrages und dem Un^ fang der anderen Aufgaben im Umbau der Staatss tz kann mit einer alsbaldigen Inangriffnahme nicht ohne weiteres gerechnet werden.

kleine liachrichken ans aller Mell

List veranlaßt?»

Ueberlisteke Schwarzbrenner. Durch - ,_

verkappte deutsche Kriminalbeamte zwei Schwarz aus Mersch bei Jülich, die nach der Entdeckung "/rer Schwarzbrennerei auf holländisches Gebiet gefluchtet » mit ibnen einen Autoausklua nach Deutschland zu ch