Montag, 1. Oktober igZg

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eten bis spätestens io. Okt an ursbegmn wird noch mitgeteilt.

Vorstand: Hermann Kapp.

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Bezugspreise: Monatlich einschliehlich Trägerlohn ^ 1.80; Einzelnummer 10 Erscheint au

jedem Werktage. Verbreitetste Zeitung im O.-A.-Bezirk Nagold. Schriftleitung, Druck und Verlag von E. W. Z a iser (Karl Zaiser) Nagold

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Mit der landwirtschaftlichen Wochenbeilage Haus-, Garte n-u. Landwirtschaft"

Anzeigenpreise: Die Upaltige Vorgiszeile oder deren Raum 15 Familien-Anzeigen 12 L; Reklamezeile 45 Sammelanzeigen 50 Ausschlag Für das Erscheinen von Anzeigen in bestimmten Ausgaben und an besonderen Plätzen, wie für telephonische Aufträge und Chiffre-Anzeigen wird keine Gewähr übernommen : : : : :

Telegr.-Adresse: Gesellschafter Nagold. In Fällen höherer Gewalt besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder Rückzahlung des Bezugspreises. Postsch.-Kto. Stuttgart 5118

Nr. 231

Gegründet 1827

Dienstag, den 2. Oktober 1828

Fernsprecher Nr. 2S

102. Jahrgang

In Berlin wurde am Sonntag der 22. ordentliche Ver- bandskag der deutschen Gewerkvereine unter dem Vorsitz des Landtagsabg. Gustav Hartmann, der seit 40 Jahren an der Spitze des Verbands steht, eröffnet.

Lhamberlain ist auf feiner Erholungsreise in Los Angeles (Kalifornien) eingetroffen.

Das abessiniftye Außenministerium gab bekannt, daß die Kaiserin von Aelhiopien, Aviso, dem Thronfolger und be­vollmächtigten Regenten, Prinzen Tafari Rlakonnen, die königswürde verliehen habe. Die Krönung findet am 7. Oktober stakt.

Nach der ammlanischea Rate

Die Mächte am Scheideweg

Befreites Aufatmen und doch politisches Kopfzerbrechen sind die sich widersprechenden Folgen der amerikanischen Antwortnote auf das englisch-französische Marinekompromih in London und Paris. Die Note hat mit außerordentlicher Geschicklichkeit die festgefahrenen Verhandlungen über ein neues Abkommen über die Rüstungen der Haupt-Seemächte wieder in Gang gebracht, dagegen dadurch, daß sie die Fragen der Größe und Bewaffnung der Schiffe wieder auf­rollt, erhebliches Kopfzerbrechen verursach!. London hat be­freit aufgsatmet, weil seine Politik, wenn sie sich auch in Eu­ropa mit Bindungen an Frankreich stark festgelegt hat, doch die Stimmung in Amerika schon aus Rücksicht auf seine Do­minien nicht unberücksichtigt lassen kann. England befindet sich an einem kritischen Punkt seiner Geschichte. Man wird sich wieder erst mit Frankreich verständigen, ehe man Ame­rika antwortet. Aber das Auswärtige Ämr wird sich ernst­lich die Frage vorlegen müssen, ob es im Rivalitätskampf mit Amerika den Vogen überspannen darf. In Paris denkt man kühl. Frankreich hat Sorge, daß England abspringen könnte, aber es ist marinepolitisch in der glücklichen Lage, daß sich England zunächst über seine Stellungnahme äußern muß. Italien und Japan stehen vor neuen Verbin- öungsmöglichkeiten. Deutschland, Rußland und Amerika werden genannt. Alle Mutmaßungen darüber sind freilich verfrüht; und daß Deutschlands Interesse mit denen Ame­rikas seit langem sich in gleicher Richtung bewegen, steht fest. Aber doch haben auch gerade solche neuen Möglichkeiten die Stimmung in London und Paris nach Empfang der ameri­kanischen Antwortnote stark beeinflußt.

Wie man in den Hauptstädten der Marinemächte denkt, darüber unterrichten folgende Meldungen:

Die Bedingungen in Washington

Die Regierung in Washington würde es gerne sehen, wenn der von Paul Boncour in Genf gemachte Vorschlag zur Erörterung gebracht würde, der den verschiedenen be­teiligten Mächten innerhalb einer gewissen Ge­samttonnage einen Spielraum für die ein­zelnen Schiffsklassen hinsichtlich der besonderen Be­dürfnisse jedes Landes lassen würde. Allerdings wird in Amerika hervorgehoben, daß der Vorschlag vor dem Zu­sammentreten der vorbereitenden Abrüstungskonferenz Ame- Nka vorgelegt werden müßte. Es wird aber verlangt, daß Frankreich und England das Geheimabkommen aufgeben und nach Genf gehen sollen, nachdem Gewähr Mistet ist, daß die Flotteninteressen Amerikas berücksichtigt werden.

Eine schwierige Aufgabe für London

London, 1. Okt. In den amtlichen Kreisen trägt mc bezüglich der amerikanischen Antwortnote eine bemerken werte Zurückhaltung zur Schau. Bei aller Anerkennung d Tatsache, daß die Note die Tür nicht zugeschlagen hat, sie sich England vom marinetechnischen Standpunkt aus de amerikanischen Gegenvorschlag gegenüber in einer schwici gm Lage.

Kopfzerbrechen machk die im amerikanischen Vorschlag er Miene Rechenaufgabe: Für Kreuzer soll eine Höchsttonne M von insgesamt 300 000 Tonnen zugrunde gelegt werde Tabei würde Amerika 30 große Kreuzer von je 10 000 To nen bauen, da Amerika an kleineren Kreuzern kein Inte ffse hat. England hatte in Genf vorgeschlagen, die Za weser großen Kreuzer auf 12 zu beschränken. Es wür mio innerhalb dieser Kreuzertonnage außerdem uock leichte Kreuzer von je 5000 Tonnen bauen können, statt ü ms Minimum für die Sicherung der Verbindungswege i britischen Weltreich vorher von England stets gefordert ch Fahrzeuge dieser Klasse. England müßte also nicht n ttne Unterlegenheit in der 10 000-Tonnen-Klasse Ameri Menüber annehmen, sondern auch noch aus einige Linie Wsfe oder Flugzeugkreuzer verzichten und diese Tonna wr den Kreuzerbau verwenden. Damit ist natürlich nu SU rechnen.

Wenn eine Einigung zustande kommen soll, so wird ' Zbl in einem Kompromiß zwischen dem englisch-fra Wichen Abkommen und dem neuen amerikanischen Bo ausmünden müssen; die englische Diplomaffe hat si

Poincare lehnt

Paris, 1. Ott. Bei der Eimvr'.i-unz eines Kriegerdenk­mals in Chambery sagte Poincare gestern in einer Rede u. a., der Versailler Vertrag habe, nachdem Frankreich für seine Unabhängigkeit habe kämpfen müssen (!), nur berechtigte Ansprüche Frankreichs erfüllt. Seither sei es dem Geist internationaler Eintracht treu geblieben. In den bevorstehenden Verhandlungen über heikle Fragen (Räu­mung und Entschädigung) werde ebenfalls derglühende Wunsch nach allgemeiner Verständigung die Gedanken Frankreichs beherrschen". Frankreich habe als erster Staat den Weg der Abrüstung beschritten. Aber man werde es verstehen, daß Frankreich bei der Herabsetzung seiner Ver­te i d i g u n g s mittel den A n g r i f f s Mitteln habe Rech­nung tragen müssen, die andere (Deutschland) aus ihren Heeresstämmen, ihrer zahlreichen Bevölkerung und der Um­wandlungsfähigkeit ihrer Industrie besitzen. Hinsichtlich der Entschädigungen sei zu beachten, daß Deutschland außer der Schulden der Verbandsmächte an Amerika auch für die im Krieg entstandenen Schäden dieser Länder auf- kommen müsse. Die Vorsicht gestatte es Frank­reich nicht, die Pfänder für diese Entschädi­gungen (die Besetzung der Rheinlande)leichthin" aus der Hand zu geben. Frankreich werde die Ver­handlungen darüber möglichst bald beginnen in der Hoff­nung auf ein günstiges Ergebnis.

die Abrüstung ab

Hetzrede Millerands

Paris, 1. Okt. In einer Verfammlimg der natlonalrepu- bkkanischen Partei erklärte der frühere Staats- und Mi­nisterpräsident Miller and, eine vorzeitige Räu­mung der Rheinlande sei entschieden zu bekämp­fen. Man dürfe doch das letzte wirksame Pfand nicht anf- geben. Millerand deutete sogar an, daß die Besetzung über dieVertragsfristvonlöIahrenhinausfort- gesetzt werde. An den O st grenzen Deutschlands schwele augenblicklich ein Feuer, das die ganze Welt in Flammen zu setzen drohe..

Es genügt wohl, darauf hinzuweisen, daß Millerand neben Poincare einer der Haupikriegsmacher in Frank­reich war.

Unehrliches Spiel des Völkerbunds

Bern, 1. Okt. Im schweizerischen Nationalrat wurde an der Abrüstungspolitik und an seinem Verhalten zur Min­derheitenfrage von mehreren Abgeordneten scharfe Kritik geübt. Der Züricher Arzt Nationalrat Heppeler er­klärte, mit der Abrüstungsfrage werde im Völkerbund ein unehrliches Spiel getrieben. Bundesrat Motta trat für den Völkerbund ein; für die kleinen Staaten sei er eine Not­wendigkeit.

von Mer meisteryast aus Kompromiße verstanden, die Eng­land zum Vorteil gereichten. Vor der Washingtoner Revi­sionskonferenz im Jahr 1931 wäre aber das Kompromiß wohl nicht zu erwarten.

Paris in der Hinterhand

Paris, 1. Okt. Die Regierung hat sich zur amerikani­schen Note noch nicht geäußert. Die Presse bereitet ihr aller­dings keine so warme Aufnahme wie die englische Presse, doch stellt auch sie fest, daß die Note die Möglichkeit weiterer Verhandlungen gebe. Vereinzelt wird der Besorgnis Raum gegeben, England könnte sich wieder von der Brüderschaft mit Frankreich losmachen, wenn Amerika ihm größere Vor­teile biete. Andere Blätter meinen, Amerika wünsche um­gekehrt, mit Frankreich anzubandeln und England fallen zu lassen. Durchweg verlangen die Blätter, daß das Gehet m- abkommen jetzt veröffentlicht werde. DieLi- berte" bemerkt allerdings, mit dieser Veröffentlichung werde nicht viel gewonnen sein, denn weder die Regierungen noch die Admiralitäten beider Staaten werden ihre wahren Pläne der Oeffentlichkeit Mitteilen.

Großes Spiel

Die amerikanische Note stellt auch Italien besondere Vergünstigungen bei einem etwaigen späteren Flotten- abkommen in Aussicht. Amerika versucht also gleichzeitig, die englisch-französische Entente zu lockern und Italien an den amerikanischen Jnteressenkreis heranzuziehen. Alle diese politischen und militärischen Schachzüge haben als weiteren Hintergrund die Kriegsschuldnerschaft Englands, Frankreichs und Italiens gegenüber Amerika. Jeder euro­päische Block läßt in Washington das Gespenst einer ge­meinsamen Front der Schuldnermächte gegen den Gläu­bigerstaat Amerika erscheinen. Wäre es ganz undenkbar, daß die Beziehungen zwischen Amerika und den führenden Staaten Europas sich einmal so verschärfen könnten, daß auch die Entscheidung über die Schuldenzahlung auf die Spitze des Schwerts gestellt würde? Und würden sich dann nicht Japan und vielleicht Mexiko ganz von selbst den Fein­den der Vereinigten Staaten anschließen? Es gibt also auch auf amerikanischer Seite Schwächepunktc, denen aller­dings wohl größere Schwächen der britischen Stellung (Ka­nada) gegenüberstehen.

Trotz all dieser Möglichkeiten sind wohl jene Kräfte, die einen Ausgleich herbeiführen wollen, sowohl im britischen wie im amerikanischen Lager heute noch stärker als die entgegengesetzten.

*

Was bedeutet das alles für Deutschland? Wir haben es schon in Genf deutlich genug erfahren: Schluß mit der Abrüstung, selbstherrliches Verhalten Frankreichs in der Räumungsfrage. Uebermut Polens. Wir haben ge­sehen, daß die deutsche Frage im Zeichen der neuen englisch- französischen Gemeinschaft, des britisch-amerikanischen Ge­gensatzes und der deutsch n Machtlosigkeit auf unüber­windbare Widerstände stoßen muß. Von der in Aussicht genommenen FortsetzungderVerhand- lungen ist daher unter den heutigen Verhältnissen schwer­lich etwas anderes zu erwarten, als vermehrte Spannung oder ein neues deutsches Zurückweichen. Welchen Wert die Gegenseite darauf legen wird, uns nach Möglichkeit in die Front gegen Amerika einzubeziehen, wird von der weiteren Entwicklung der großen weltpolitischen Fragen abhängen. Es ist immerhin nicht ausgeschlossen, daß die Lage in nicht allzu ferner Zeit für uns günstiger wird. Und in der Räumungsfrage arbeitet die Zeit sowieso für uns. Aber keine liebere ilung in der deutschen Politik! Sie würde uns nur noch mehr Schaden bringen.

Neuche AachrWen

Me Länderkonferenz

Berlin, 1. Okt. Zu der morgen beginnenden Länderkon­ferenz sind ringelnden worden: die präsidierenden Mitglieder der Landesregierungen, die stimmfiihrenden und stellver­tretenden Mitglieder des Reichsrakes, alle Reichsminisker, Staatssekretär Dr- Meißner und der Pressechef der Reichs­regierung.

Aufhebung des Haftbefehls gegen Oberleutnank Reim

Berlin, 1. Okt. Auf Antrag der Verteidigung ist der Haftbefehl gegen den Oberleutnant a. D. Nikolai Reim aufgehoben worden, der wegen Beihilfe zum Fememord zu 3 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war. Die Staats­anwaltschaft hat gegen den Beschluß des Gerichts Beschwerde eingelegt.

Blutiger Wahltag bei Hamburg

Hamburg, 1. Okt. Bei den Wahlen zur Stadtvertretung in Geesthacht bei Hamburg kam es am Sonntag zu ver­schiedenen blutigen Schlägereien zwischen Kommunisten und Sozialdemokraten (Reichsbanner). Ein Kommunist wurde durch einen Schu^ getötet. Durch Stiche und Schläge wur­den ferner von Kämpfenden 8 schwer und über 70 leicht ver­letzt. Die herbeigerufene Hamburger Polizei stellte die Ordnung wieder her.

Die Gemeindewahlen im Hulkschiner Ländchen

Hultschin, 1. Okt. Gestern fanden hier Gemeindewahlen statt. Von den zu vergebenden 30 Mandaten sind 17 deut­schen und 13 tschechischen Parteien zugefallen. Insgesamt wurden 1384 deutsche und 1081 tschechische Stimmen ab­gegeben.

Verbot des joz. Parteitags in Wiener-Reustadl

Wiener-Reustadt, 1. Okt. Die Bundespolizei in Wiener- Neustadt hat die Abhaltung des sozialdemokratischen Partei­tags am 7. Oktober in Wiener-Neustadt verboten. An diesem Tag findet bekanntlich in Wiener-Neustadt die Kund­gebung der nationalen Heimwehren statt. Eine Gegenkund­gebung sollte der später beschlossene sozialdemokratische Par­teitag sein. Da ernste Unruhen zu befürchten waren, hat die Bundespolizei den Parteitag am gleichen Ort nun verboten.

Polen wieder Dahlkönigreich?

Warschau, 1. Okt. Atts einer vertraulichen Sitzung der Führer des polnischen Regierungsblocks, die sich mit der Ver­fassungsänderung beschäftigte, teilt die sozialistischeRobot- mk", ohne daß deren Bericht bis jetzt widersprochen wurde, mit: Die parlamentarische Demokratie sclll stark eingeschränkt und die Vollzugsgewalt entsprechend gestärkt werden. Das Staatsoberhaupt soll mit dem Kvnigstitel ausgestat­tet und je auf Lebenszeit gewählt werden. Das Wahlrecht der nationalen Minderheiten silll wesentlich verkürzt werden. Für diese Vorschläge trat auch der frühere Sozialist Holowke ein. Die Entscheidung soll Pilsudski Vorbehalten bleiben, der, früher ebenfalls So­zialdemokrat, als erster Wahlkönig in Aussicht genommen zu sein scheint.

Lawrence in Afghanistan?

London, 1. Okt.Sunday Expreß" berichtet, der eng­lische Oberst Lawrence, der im Weltkrieg die Araber gegen die Türkei und gegen Deutschland aufwiegelte, befinde sich gegenwärtig in Afghanistan, um den König Aman Ullah