Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Freitag, 14. September 1928.

, 14. September 1928.

Seite 3 Nr. 21«

Oberflächenbelag ausge- Virkenfeld ist die Straße ung). Die übrige Strecke Verfahren durch-

Welt.

nrat Noorden.

cl von Noorden wurde cen und durfte also in begehen. Er entstammt Jahre 1888 begannen chungen bei Magenkran- und dann als Assistent rk in Berlin vollendete ausgedehnte Lehrtätig- Lehrbuch der Patho- heraus. Nachdem von ng der medizinischen Kli- Frankfurt a. M, über-

tzen, zusammensassenden für den Entwicklungs- rng der Privatklinik für Zusammenarbeit mit vie- bensarbeit von Noordens Noorden als Nachfolger er aber nur kurze Zeit ksurt zurückzukehren, hier und Kliniker segens- von Noordens wird von ften und von dem großen sonderer Feiern gemacht, ran sich an den Vater des cher an der Universität Seminar, in dem jetzt ndet hat. Ein Bruder

urg (Anhalt haben sich tkämpfer - Bereinigungen mer geeinigt, als Ehrung Kriegshinterbliebene mit

Ausstellung in Köln hat ion erreicht.

Deutschland. Das 3un- ds. Mts. von Montreal werden, um dort aus- nach Neuyork zu- i ausgestellt werden.

ichsbahndirektion Berlin. Der betreffende Beamte, sse des Anhalter Bahn- von falscher Berechnung ions- zur Goldwährung nicht gemeldet und seit-

rbrannl. In Königsaul ngswerk von Traut ab m Wert von 30 000 -N and Maschinen im Wer der Flammen.

deutschen Dampfer ge-

en SegelschiffsWelling- kanischen Küste zwischen r in schwerster Seenot pferAugust Leonhard" n gerettet worden. Der stettung äußerst schwierig »urde, nachdem der letzte md seinem Schicksal über- hiffs nicht zu denken war jkeer eine schwere Gefahr

nlerelbe. Der von Ham- mpserKlaus Rickmers" Unterelbe beim Paaen-

en Zähnen murmelt sie aller Heiligen willen,

und lauscht hochaufge- ,sam verhallen.

zum sterbenden Lands- e gebannt von etwas Nun Gnade Gott der

Straße zurück, die der Lauch über- hüttelt den Kops- : in dieser kurze» acht gehabt, als end und gurgelnd sich ächzend durch rren und Balkea Eisscholle«. Tau- nd bringt immer der Himmel hängt re langen, grauen lerwipfel schleifem tadt, hat sich das schäumend elnea le, Eisschollen und

s. Der Müll« F. hr um sein We«

und verwahrlos Ulrich Jlmfeld« Unordnung m"

k-ht und koPfs-Mtel^ er Schritte hinter sich, r, d« seine» Morgen-

Augenblick allen Hader, zu ihm.

> (Fortsetzung folgt)

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land mit dem von Montreal kommenden italienischen Damp­ferClara Cavour" zusammen. Der DampferKlaus Rick- mers" wurde dabei so schwer beschädigt, daß er sinkend an der Einfahrt der Krückau auf den Strand gezogen werden mußte. Der italienische Dampfer ist mit eingedrücktem Bug in den Hamburger Hafen eingclaufen.

Der Wiener Lriegsanleiheschieber. Der in Wien ver­haftete Kaufmann heißt Bela Groß und stammt aus Poprad in der Tschechoslowakei. Er spekulierte viel an der Börse und verlor sein Vermögen in mißglückten Frankenspeku­lationen. Durch Nothmann trat er mit Hugo Stinnes in Verbindung, um Kriegsanleihe aufzukaufen. Groß wird nach Berlin ausgeliefert werden.

Hugo Stinnes hat seine sämtlichen Aemter in den Vor­ständen und Aufsichtsrüten in- und ausländischer Gesell­schaften niedergelegt.

Polnisches Manöver. Bei einem Manöoerangriff pol­nischer Reiterei gegen Infanterie machte die Reiterei nicht, wie vorgeschrieben, 100 Meter vor der Jnfanteriestellung Halt, sondern galoppierte mutig in die Truppe hinein, ob­gleich diese die Bajonette vorstreckte und Nebelbomben warf. Vierzig Soldaten wurden überritten und verletzt.

Die Mißwirtschaft auf den tschechischen Bahnen. Zu

dem Eisenbahnunglück in Saitz bei Lundenburg bringen die Wiener Blätter weitere Einzelheiten. Von den beiden Weichenstellern, die das Unglück verschuldet haben, soll einer feit vier Tagen fast ununterbrochen im Dienst gewesen fein. Der andere Weichensteller, der den ersten zu überwachen hatte, will die falsche Weichenstellung bemerkt haben, aber das Unglück nicht mehr haben verhindern können, da er den Weichensperrschlüssel nicht bei sich hatte und der Schnellzug schon heranbrauste, als er ihn holen wollte. Die Zustände auf den tschechischen Bahnen werden als skandalös ge­schildert. Die Sparerei habe sich furchtbar gerächt. Die Löhne seien gering, die Arbeitszeit übermäßig lang. Dadurch seien die Eisenbahner gezwungen. Trinkgelder anzu­nehmen und Durchstechereien zu machen. So fahren viele Fahrgäste mit Karten dritter Klasse in der zweiten. Der Materialschaden beträgt drei Millionen tschechische Kronen (370 600 Mark), die Ersatzansprüche der Opfer ein Viel­faches davon.

Rieseuschwärme van Schmetlerimgen. Am 10. Sep­tember abends tauchten in der Gegend von Lodi und Todogno tOberikalien) Schwärme mit Milliarden klei­ner weißer Schmetterlinge aus, die sich wie eine dichte Walke auf die Felder legten. Die Kraftwagen kamen aus den Straßen nur mit Mühe voran. Heute wird das Sicht­barwerden der Schwärme in der Gegend von Cremona gemeldet.

Gustavs Einzug durchs Brandenburger Tor. DerEi­serne Gustav", der alte Fiaker-Kutscher von Berlm-Wann- see, hielt nach seiner Rückkehr von Paris seinen Einzug in die Reichshauptstadt mit seinem Gaul seinem Wunsch ge­mäß durch das früher berühmte Brandenburger Tor, durch das 1871 nach dem siegreichen Krieg Kaiser Wilhelm I. mit Bismarck. Moltke und Roon den Einzug hielt.

Gemeine Rache. Einem Weinbergbesitzer in Eltville am Rhein wurden ISO reich mit Trauben behängte Weinstöcke unmittelbar über dem Boden abgeschnitten und 50 andere Stöcke geplündert.

Letzte Nachrichten

Einheitliches Borgehen der deutschen und österreichischen Sozialdemokratischen Juristen aus dem Znristentag

Salzburg, 14. Sept. Zugleich mit dem 35. deutschen Auristentag ist hier auch die 5 Reichs konferenz der sozialdemo­kratischen Juristen unter dem Vorsitz Dr. Rosenfelds und Dr. Rubens (Deutschland) einerseits, Staatssekretär a. D. Renner

und Dr. Eislers (Oesterreich) andererseits zur Stellungnahme zu den den Juristentag beschäftigenden Fragen zusammengetre- ten. Es wurde ein einheitliches Vorgehen der deutschen und österreichischen sozialdemokratischen Juristen in allen Fragen der T agesordnung be schlossen. ^ -D HW

Erörterung der"Kontrollfrage am"Sonntag? ""

Berlin, >4. Sept Nach einer Genfer Meldung des .Vor­wärts- soll wahrscheinlich am kommenden Sonntag die von den Franzosen in die Debatte getragene Sicherheitsfrage be­sprochen werden Mann werde sich, ss meldet der .Vorwärts", über die Zusammensetzung, den Charakter und die Zeitdauer einer zivilen Konirollinstanz unterhalten, die etwaige Beschwer­den zu prüfen und zu schlichten hätte. Davon hinge natürlich noch vieles ab Deutschland könne natürlich nur eine solche Lösung annehmen, die sich im Rahmen des Dezemberabkom­mens von 1920 halte und die sich mit dem Geiste von Locarno vertrage.

Ein Riesenbankerott '

Wff, Mr Meder 7 Millionen Mark Schulden 1: W .

Leipzig. i4. Sept. DieNeue Leipziger Zeitung" be­richtet aus Bautzen: Die seit l20 Jahren bestehende Metall- Hütte- und Walzwerk-Gesellschaft C. G. Tietzen-Eidam ist in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Allem Anschein nach sind seit langer Zeit Fälschungen der Bilanzen vorgenommen worden. Der eine der Inhaber hat Selbstmord verübt. Zahlreiche Banken, darunter die Allgemeine Deutsche Kreditanstali, die Deutsche Bank, Dresdner Bank, Gebr. Arnhold und die Com­merzbank sind die Hauptgläubiger. Außerdem sind eine große Anzahl Metallhandelsfirmen in Mitleidenschaft gezogen. Ferner sollen noch Auswertungsansprüche von Verwandten bestehen. Die Gesamtverbindlichkeiten belaufen sich auf etwa 7'/, Million. Mark, denen ungefähr 3 Millionen Mark an Außenständen und Warenvorräten gegmüberstehen.

Sendefolge der Südd. Nundsunk A.-G. Stuttgart

Ttteitag. N. Segtculbre:

12 M: Wetterbericht, Schallplattenkonzert, 12 20 : Nachrichtendienst 15 : Nachmittagekouzert, iS 90: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtfchaftonach- richten. 18.12: Vortrag: 110 Ia!,^ Cannstatt-r Volksfest, 18.45: Vortrag: Die Rüg« der Mängel der Kauifache, Der Dichtauf, 19,15: Eng:iich>r Sprachunterricht für Ausänger. 19,45: U-bersicht Uber die Hauptv-ranslal- tungcn der kommende» Woche, Zeitangabe, Wetterbericht. 20,15: Symphonie- Konzert, Anschließend: Ernste und fröhliche Legenden, Nachrichtendienst, Sportvorbcricht.

Damstag. >5. September:

12.30: Wetterbericht, Schallplattenkonzert, 13,50: Nachrichtendienst. 14.09: Jugendstunde. 15,00: Unterhaltungskonzert, 17,00: günf-Uhr-Tee. 1 S.V 0 -. Zeitangabe, Wetterbericht. 18.15: Bortrog: Einsithrung in die Klangwir­kungen der Orchestertnstrumente. 18.45: Vortrag: U-bcr Buchführung. 19.15: Bortrog: Di- Sprach« des Herbstes. 19.45: Zeitangabe. Wetterbericht. Sport, dienst. W.1S: «ämmermusik-Abend. Anschließend: Funkbreitl. Nachrichten- dienst, Tanzmustk. 00.302.00.- Erstes Nachtkonzert (Freiburg).

Spork

Die nächste staatliche Reitlehr- und Reitmeister-Prüsung findet am 28. und 29. September wieder in Belgord statt. Die Prü­fungskommission besteht aus: Oberst a. D. Heydebreck, Oberstleut­nant a. D. Lauster und den Majoren Walzer und Bürckner. Nähere Auskunft erteilt die Geschäftsstelle der ländlichen Reit» und Fahrvereine, Stuttgart, Gänsheide 62.

Der erste Zeppelinausstieg. Der erste Werkstättsnausstieg des neuen LustschissesGras Zeppelin" L. Z. 127 in Friedrichshofen ist auf Samstag, den 15. September festgesetzt.

Alaggenwechsel im AVAL.? Auf einer Sitzung des Verwal­tungsausschusses des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs in Mainz wurde beschlossen, bei der im November stattfindenden Hauptversammlung den Vorschlag einzubringen. an Stelle der bisherigen schwarz-weiß-roten Flagge eine neutrale" einzuführen, um dieabsolut unpolitische Einstel­lung" des Klubs darzutun. Dann könnt« es der Klub aber ebensogut bei der bisherigen Flagge belassen.

Das italienische Motorradrennen in Mailand abgesagt. Im Hinblick auf das Unglück von Manza wurde das Motorradrennen um den Grölten Breis der Nationen, das am 16. September ltattl'mdc-n ioUte. abgesagt.

Wie Walddorf württembergisch wurde

(Nachdruck verboten,) Unter Bergen von Akten lag vom kleinen Walddorf ei großes Bündel vergilbter Blätter. Die mußt du dir ansehen Vielleicht erzählen sie von Zauberern und Hexen, von wun dersamen Geschichten einer sagenhaften Zeit, von verboi genen Schätzen im stillen Waldeswinkel. Ich wische de Aktenstaub von den Brillengläsern und überfliege mit neu gierigen Blicken die alten Papiere und finde die Walt «orser werden verhandelt wie eine billige Ware.Ein getauscht an Württemberg" sagt in gewählteren Worte: der Chronist im Nagolder Heimatbuch. Warum der Taust vorgenommen, was dabei genommen, war verloren, davoi wollen wir im folgenden berichten.

Das Haus Württemberg und die hohen Ritter de «t, Johannisorden, dem Walddorf samt Rohrdorf uni Dätzingen gehörten, waren nicht immer gute Nachbarel gewesen. Bald stritten sie sich über die Jagens-, bald übe ^.Iloßgerechtigkeiten, bald glaubten sie sich gegen Ein in die Gerichtsbarkeit wehren zu müssen, bald warei hb oMtreitigkeiten, die den nachbarlichen Frieden störten ^schließlich der Gedanke auftauchte, dieIrrungen uni ick r? einen gütlichen Vergleich aus dem Wege z>

l Aber bis es zu einer Einigung kam, flogen viel ichuebene Blätter hinüber und herüber, hielten geheinv - gatwnsräte und Regierungsräte der württembergischer mit Bevollmächtigten des hohen Ordens man i net Besprechungen und Beratungen ab, die schließlich an ,^un, 17M ^ einem Vrtrag führten, in dem Walddor ünh ^"5*. Markung und allen Gerechtigkeiten in geistlicher Miiei. i 'chen Gülten, Steuern und Fronen dem Hau; vxj" "EMberg verschrieben wurde. Dafür erhielt das Groß s Johannisorden zu Heitersheim, der Sitz de; bem - «mgsbezirks, alle bisherigen Rechte, die Württem

nab«,- und Dätzingen besessen hatte, mit Aus Hecki- und niederen Iagdgerechtigkoit. sowie de­

ck!?.^ Bestrafung der Wilderer, die von württember Ä ü, und Jagdbedienten auf frischer Tat ergriffen Als lUt^^erfolgung handhaft gemacht werden konnten reckt-- k für die Einräumung dieses Jagdschutz-

Hvb^hatte das Forstamt Altensteig an die Kommende zu wiK? I lahrlich drei Stück Rot- und drei Stück Schwarz- rLumt-K Rehböcke und zwölf Hasen zu liefern. Weiter «lls ui Württemberg dem Orden das Recht ein, das Holz besorg!??" Waldungen auf Flößen bis nach Rohrdorf zu Seitb^hiefür ein Konzessionsgeld zahlen zu müssen. Drix» e Walddorf jährlich achzig Klafter Holz an den unentgeltlich abliefern müssen. Run wird diese Last

abgelöst gegen Abtretung von vierzig Morgen Waldfläche ! im sogenannten Brandwald an den Orden. Außerdem macht i sich Württemberganheischig für ruhigen Sitz" in Rohr- ! darf und Walddorf zu sorgen, übernimmt also die Schutz- j und Schirmherrschaft über die beiden Orte.

! Die kirchlichen Angelegenheiten werden dahingehend j geregelt, daß die evangelischen Untertanen, wie auch die i katholischen Familien zu Rohrdorf in ihren gottesdienst­lichen Handlungen nicht beeinträchtigt werden sollen. Der Friedhof und die Kirche des Dorfes stehen beiden Kon­fessionen zu. Um jedochallen weiteren Irrungen" zu be­gegnen, wird auf Kosten der Kommende das Schiff der Kirche durch eine Mauer vom Chor getrennt und das Schiff den Evangelischen, der Chor den Katholiken zugesprochen. Die bishrige Pfarrbesoldung, die Beschaffung unter llnter- haltund der Glocken und Kirchengeräte fällt gleichfalls der Kommende zur Last. Im Vertrag wird dann noch aus­drücklich hervorgehoben, daß das Schiff der Kirche Privat­eigentum der evangelischen Gemeinde bleibe, daß der Pfar­rer der Mutterkirche zu Ebhausen alle Sonn- und Feiertage rn Rohrdrof predigen und Katechifieren, auch die Schule da­selbst von Zeit zu Zeit visitieren und die Kirchenpolizei aus­üben soll.

Die Walddorfer standen diesem Handel machtlos gegen­über. Ob sie wollten oder nicht, sie mußten württembergisch werden. Ein Selbstbestimmungsrecht der Gemeinden gab es nicht. Wenn sie im stillen gehofft hatten, einer besseren Zukunft entgegen zu sehen, so sahen sie sich in dieser Hoff­nung gründlich getäuscht. Dreißig Jahre lang trugen sie ihr hartes Los in stiller Ergebung. Wohl hatte ihnen der Orden mancherlei Lasten ausgeladen, unter denen sie oft geseufzt hatten; jetzt aber waren sie nach ihrer Meinung vom Regen in die Traufe gekommen. Die alten Lasten waren durch neue, drückendere vermehrt worden. Sie fühl­sich bedrückt durch hohe Zölle, durch allzuhohe Strafgelder, durch Untersagung des freien Einkaufs von Salz, Eisen und Tabak, sie klagten über die Aenderung des Erbrechts, über das ruinöse Salpetergraben in ihren Häusern, über harte Militärfronen, über die häufig wiederkehrende Einquar­tierung von herzoglichen Husaren und baten schließlich im Jahr 1768, der Herzog möge seine Gnade und Barmherzig­keit an ihnen erweisen und sie wieder in ihre alten Rechte einsetzen. Aber der Herzog konnte und wollte ihnen keine Ausnahmestellung einräumen und ließ den Walddorfern durch den Oberamtmann eröffnen, daß sie wie die übrigen Untertanen behandelt würden und darum mit ihrer Ein­gabeab und zur Ruhe zu weisen" seien.y

Die kosten für die Bobile-Retlung. Die Kosten für die schwedische Hilfsexpedition für Spitzbergen werden sich nach den bisherigen Berechnungen wahrscheinlich im ganzen aus 300 000 Kronen (etwa 340 000 Mark) belaufen. Nach der Kopenhagener Zeitung Politiken nahmen 20 Schiffe an dem Uir. ternebmen teil und fast die gleiche Anzahl von Flugzeugen. Zwölf Abteilungen wurden mit Schlitten und Schiern aus- gerüstet. Mehr als tausend Menschen waren in dem Rettungs- 'erk beschäftigt. Die Kosten überstiegen bei weitem den Aus­land der Luftschifferoedition. die nur ungefähr 2 Millionen ''etrugen. Das zerstörte Flugzeug von Lmndborg war über ' 0 000 Mark wert. Jeder Tag Rettungsaktion kostete während - er Zeit des Gesamtaufgebot» annähernd 100 000 Mark. Das war der Rummel nicht wert.

Sande! und Verkehr

Berliner Dollarkurs, 13. September. 4,1925 G., 4,2005 B.

6 o. H. Dt. Reichsanleihe 1927 86.75.

Dt Abl. Anl. 52.50

Dt. Abl. Anl. ohne Ausl. 16.75.

Franz. Franken 124.21 zu 1 Pfd. St.. 25.21 zu 1 Dollar.

Berliner Geldmarkt, 13. September. Tagesgeld 4,56,5 o. H., Monatsgeld 89 v. H.. Warenwechsel 7 v. H. 4

Prioatdiskont 6,625 v. H., kurz und lang.

Eine deutsche Bank in Südafrika. Wie das BurenblattDe Burger" berichtet, soll für den in stetigem Zunehmen lxgris- fenen deutsch-südafrikanischen Handel eine deutsche Bank in Süd­afrika errichtet werden.

Die deutsch-estnischen handelsverlragsverhandiungen haben am 12. September in Reval begonnen.

Erhöhung der Braunkohlenpreise? Das rheinische Braun- kohkensyndikat beantragt Erhöhung der Braunkohlenpreise ab 1. Oktober.

Die Ausfuhr von deutscher Kunstseide hat sich im ersten Halb- jahr 1928 gegenüber dem Vorjahr (17812 Dz.) auf 32379 Dz. und dem Wert nach auf 35.4 Millionen Mark um fast 90 v. H. gehoben, während die Einfuhr von 49010 auf 42247 Doppel­zentner und dem Wert nach auf 38,3 Millionen Mark um 9 v. H. zurückgegangen ist. Die Einfuhr aus Italien, das in die Augen sollende Waren, aber vielfach schlechte Qualität liefert, ist von 21490 auf 14558 Doppelzentner gesunken. Der Hauptabnehmer Deutschlands sind die Bereinigten Staaten mit 5672 (im Borjahr 3721 Doppelzentner) iin ersten Halbjahr.

Neue Lohnbewegung der Metallarbeiter im Industriegebiet? In einer Reihe von Vertrauensmännerversammlungen des Christ­lichen Metnllarbeiterverbands im rheinisch-westfälischen Industrie­gebiet wurde gefordert, daß der bestehende Lohntarif am 1. Ok­tober auf 1. November gekündigt, eine Lohnerhöhung durchge- ictzt und die Tarife der Hütten- und der Weiterverarbeitungs- beiriebe getrennt werden sollen. Die Tariflöhne betragen zurzeit rür die Facharbeiter 78, für die ungelernten Arbeiter 60 Pfg. iür die Stunde, wozu noch die Zuschläge für Akkord- und Prä­mienarbeit kommen.

Von der Tiroler Zugspilzbahn. Die tirolische Gemeinde Reutte, die bekanntlich durch die Machenschaften des Dr. Stern beim Bau der Zugspitzbahn in große Verluste geraten ist. hat sich entschlossen, durch Vermittlung de- Landesregierung mit Stern in Unterbandlungen einzutreten, daß er die Bahn um 700 000 Schilling (410 000 Mark) übernehme. Auch dann har die Gemeinde noch einen empfindlichen Verlust.

Märkte

Stuttgarter Schtachtviehmarkt, 13. September. Dem Markt waren zugetrieben: 3 Ochsen. 4 Bullen, 60 Jungbullen, 39 Jung­rinder, 15 Kühe, 312 Kälber, 675 Schweine und 1 Ziege. Davon blieben unverkauft: 3 Ochsen, 10 Jungbullen, 7 Jungrinder und 50 Schweine. Verlauf des Marktes: Großvieh langsam, Kälber und Schwein« mäßig, belebt.

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13 S

11. 9

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13 9.

11 S.

53-56

fleischig

20-28

20-28

45-50

gering genährt«

15-18

IS-IS

40-44

Kälber:

telnste Malt- und

45-47

46-48

beste Saugkälber

75-78

75-78

42-44

4345

mütl. Mast, und

40-43

gute Saugkälber

63-72

6773

geringe Kälber

52-62

5365

53-57

53-57

Schweine:

46-51

4651

über 800 VId.

80-81

79-81

40-44

240-300 Pfd.

80-81

80-81

200--240 Pf».

79-81

81-82

180-200 Pfd.

7578

77-80

120160 Pfd.

71-74

72-76

40-46

,'er t26 Pfd.

71-74

72-76

31-37

30-37

Tauen

52-63

52-68

Fruchtpresse. Winnenden: Weizen 1213. Haber 10 bis 11.50, Dinkel 10-12, Roggen 1213, Gerste 11.5013 d. Ztr.

Hopfen. In Tettnang ist die Hopfenernte am Ende an- gelangt. Auch mit dem Pflücken des Späthopfens ist man fertig. Dieser ist iri Qualität sehr gut. Die vielen Hopsenbrocker ziehen nun allmählich wieder ab. In Obernau OA. Rottenburg ist die Ernte in der Hauptsache beendigt. Verkauft wurde eine kleine Partie zu 10 nebst Trinkgeld. In Tailfingen OA Herrenberg wurden 30 Baller» zu 200215 -K nebst Trink, geld abgesetzt. Die Nachfrage war lebhaft: die Pflanzer er- warten aber noch höhere Preise. In Nordstetten OA. Horb wurde der größt« Teil der Hopfen verkauft zu 170 nebst 3 bis 20 Trinkgeld. Die Produzenten erwarten einen Preis von 200

Nürnberger Hopfen. 200 Ballen Bahnzufuhr. Cs wurden bezahlt: Für Markthopfen 120165, für Hallertauerhopfsn 220 bis 270, für Württemberger Hopfen 250 RM. Tendenz ruhig.

Stuttgarter Kartoffelmarkt (Leonhardsplatz) v. 13. September. Zufuhr 350 Zentner. Preis 5.506 Mark der Zentner.

Stuttgarter Filderkroutmarkt (Leonhardsplatz) v. 13. Sepr. Zufuhr 100 Zentner. Preis 8-10 -4t der Zentner.

Stuttgarter Mostobstmarkk (Wilhelmsplatz) 0. 13. Sept. Zu­fuhr 800 Ztr. Preis 7.50-8 ^t für 1 Zentner.

Obstpreise. Balingen: Mostobst 4.80-6 -K. Zwetschgen das Pfund 1520 Pfennig. Kirchheim u. T.: Fallobst 67 Mark der Zentner.

Die Ausnahmetarife für die Sartoffelu sind bis 31. März 1929 verlängert worden. Von der allgemeinen Tarif­erhöhung der Reichsbahn ab 1. Oktober werden bekanntlich die Kartoffeln nicht betroffen.

Vefitzwechsel. Die Musch'sche Metzgerei in Ochsenhausen OA. Biberach ging um 28 000 Mark auf einen Herrn aus Lud­wigsburg über.

Da» Wetter

Der über Mitteleuropa liegende Hochdruck befestigt sich, fodaß für Samstag und Sonntag heiteres und trockenes Wetter zu «e. warten ist.

Auswärts Gestorbene.

Breitenberg: Elisabeth Feuerbacher, geb, Volz, Hebamme, 55 Jahre alt.

Felldorf: Maria Straub, Wwe., 63 Jahrs alt. Brückles-Sägmühle: Anna Barth, 40 Jahre alt.

Dobel: Gg. Habel, Förster a. D.. 83 Jahre alt.