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Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter

Samstag, 25. August 1928

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Mktlembers

Stuttgart, 24. August.

Gut abgetaufen. Im sogenannten Schneeloch an der Ostwand des Kaisergebirges beim Totenkirchl (bei Kufstein) rutschte der Tourist Karl Helfrieth aus Stuttgart über das steile, ganz vereiste Schneefeld etwa 70 Meter tief ab. Durch einen Felsvorsprung blieb er vor dem unfehlbar tödlichen Sturz über die Wand bewahrt. Mit Hautabschür­fungen und Prellungen blieb er liegen, bis er mit Hilfe anderer Bergführer zum Stripsenjochhaus gebracht wurde.

Feuerbach baut eine Kläranlage. Wie die .Süddeutsche Zeitung" erfährt, hat der Gemeinderat Feuerbach in seiner gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen» eine Kläranlage zu erbauen, und die Mittel hiefür bereits genehmigt. Aller­dings soll nochmals mit Stuttgart Fühlung genommen werden, ob die Kosten für die Klärung des Feuerbachs in der Stuttgarter Kläranlage sich nicht ermäßigen ließen. Auch mit Zuffenhausen, dessen Abwasser bekanntlich auch in den Feuerbach stießen, soll noch verbandet werben, ob nicht der früher schon bestandene Plan, gemeinsam eine Kläranlage zu erstellen, nicht wieder ausgenommen werden kann. Sollten sich alle diese Verhandlungen zerschlagen» so baut Feuerbach seine eigene Kläranlage. Wie das Blakt noch erfährt, denkt Feuerbach auch an eine neue Straßenbahnlinie durch das Feuerbachertal von Feuerbach nach Botnang, ebenso an die Fortführung der Linie von Weil im Dorf nach Kornkal.

Vo« Tage. Gestern stieß in Ankertürkcheim ein von der Brückenstraße kommender Kraftwagen mit einem anderen zusammen. Das von der Seite angefahrene Auto über­schlug sich mehrmals, wodurch der Führer herausgeschleuderk wurde und sehr schwere Verletzungen davontrug. Der 43 3. a. Verletzte, Reisender bei einer Ilnkertürkheimer Baumakerialienhandlung, wurde mit dem Sanikätsauto in das Karl-Olga-Krankenhaus übergeführt. Auf dem Cann- statter Wasen, in der Nähe der Daimlerwerke, wurde die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden. Die Leiche war in einem mit Holzwolle und Packpapier ausaeleaten Pappkarton verpackt.

Aus dem Lande

Väbiiugen. 24. August. Französisches Militär­flugzeug in Böblingen. Ein französisches Militär­flugzeug, das auf dem Weg von Warschau nach Paris war, mußte hier wegen Benzinmangels eine Zwischenlandung vornehmen. Das Flugzeug wurde nach Richtigbefund der Papiere zum Start freigegeben.

Pleidelsheim O.-A. Marbach. 24. August. Die künst - liche Tabaktrocknungsanlage. Täglich kommen eme große Anzahl Interessenten, Tabakbauvereine und son­stige Neugierige nach hier, um sich den vor der Gemeinde erstellten Schuppen zur künstlichen Tabaktrocknung onzu- sehen. Am Mittwoch wurde in Anwesenheit von Vertretern der Firma Brinkmann, Bremen, die Anlage als erste in Deutschland in Betrieb genommen. Vor seiner Inbetrieb­nahme wurde der Schuppen mit Vorblattabak gefüllt.

Laupheim, 24. August. EinOpferseinesBerufs. Stadttierarzt Dr. Quintenz zog sich bei der Behandlung einer Kuh eine Infektion zu. Es trat schwere Blutvergiftung ein, sodaß das Schlimmste zu befürchten ist.

Gerstelten OA. Heidenheim, 24. Aug. Selbstmord. Auf dem Dachboden des elterlichen Hauses hat sich ein 17 I. a. Maurerlehrling erhängt.

Munderkingen. 24. Aug. Ehrung des Dichters Weitzmann. Der Fußball-Klub und das hiesige Streich­orchester haben für den in Munderkingen geborenen bekann­ten schwäbischen Dichter K. B. Weitzmann eine Gedächt­nisfeier anläßlich seines 100. Todestags veranstaltet, isrckei neben musikalischen Darbietungen eine Reihe von Dich­tungen Weitzmanns zum Vortrag kamen und die dreiaktige PosseSzenen aus der Belagerung von Munderkingen" aufgeführt wurde

Tübingen. 24 Aug. Zur Neckaroerschmutzung. Mit Beziehung auf eine Aeußerung des Stuttgarter Bau­direktors Dr. Maier bei der Besichtigung der Stuttgarter Kläranlage durch die Presse, daß der Neckar schon durch viele Städte am oberen Neckarlauf beschmutzt würde, wie z. B. durch Tübingen und seine Kliniken, wird hier darauf hingewiesen, daß Tübingen schon längst eine Klär­anlage besitzt, die die Abwässer mindestens ebenso gut rei­nigt wie die Stuttgarter. In Stuttgart sollte man daher mit den Versuchen, die Schuld der Neckarverschmutzung auf andere zu schieben, etwas vorsichtiger sein.

Friedrichshofen, 24 Aug. Seltenes Jubiläum. Dieser Tage ist hier Geheimrat HansSachs von Crails­heim, deutschnationaler Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis Nürnberg, zum Kuraufenthalt im Hotel Sonne wieder eingetrosten. Geh.-Rat Sachs, früher Leiter der Preffeabteilung des Reichskolonialamts, ist mit diesem Be- such als der treueste Kurgast von Friedrichshafen anzu- tzrechen. Es sind nunmehr 50 Jahre her, daß Geheimrat Sachs mit nur zweimaliger Unterbrechung, die ihm von sei­ner frühesten Jugend durch den jährlichen Kuraufenthalt seiner Eltern (Stadtschultheiß und Landtagsabg. von Trails- heim) lieb gewordene Stadt am See, in der er manche Freunde erwarb, aussucht. Am Mittwoch abend folgte Geh.- Rat Sachs einer Einladung von Hotelier Hauber, um in kleinem Kreise sein Jubiläum zu begehen. Im Namen der Stadt ehrte Stadtschultheiß Schnitzler den Jubilar durch eine Ansprache und durch Ueberreichnug eines Blumengebindes und eines Bildes unserer Stadt mit entsprechender Wid­mung.

Reutlingen, 24. August. Starker Verkehr auf der Straßenbahnanden Neckar. In der letzten GemeinderatSsitzung kam der Vorsitzende auch darauf zu sprechen, daß der Verkehr auf der neuen Straßenbahn nach Altenburg ein über Erwarten starker ist und daß man ins­besondere mit dem vorhandenen Wagenmakerial den Ar­beiteroerkehr in der Frühe und abends nickt bewältigen könne. Nach einer Rücksprache mit dem Sachverständigen, Baurak Lörcher-Stuttgart, wurde beschlossen, bei der Ma­schinenfabrik Eßlingen einen Motor- und einen Anhänge­wagen für zusammen 45 000 Mk. zu kaufen.

Sigmaringen. 24. August. Das Schicksal der Sig­maringer Kunstschätze. Die Stadt Frankfurt a. M. hat seinerzeit aus dem Privatbesih des Fürsten von Aohen- zollern-Sigmaringen dessen Kunstsammlungen im Wert von etwa 8 Millionen Mark angekauft. 3m Hinblick auf die Höbe des Objektes ist von der Stadtverwaltung in Frank-

furk einer Reihe von anderen rheinischen Städten, darunter auch Köln und Düsseldorf, ein Angebot auf Beteiligung an der Ilebernahme der erwähnten Kunstsammlung gemacht worden. 3n Köln scheint keinerlei Neigung vorhanden zu sein, dagegen hat man in Düsseldorf die Absicht, das An­gebot änzunehmen, vorausgesetzt, daß die erforderlichen 800 000 Mark durch öffentliche Mittel und zum Teil auch durch private Sammlungen aufgebracht werden können.

Heilbronn, 24. August. Selbstmordversuch. Ei« Lehrling in einem hiesigen Jnstallationsgeschäft wurde be­schuldigt, 1 Mark unterschlagen zu haben, was er jedoch be­stritt. Als die übrigen Lehrlinge beim Essen waren, erhängte sich der arme Kerl. Der rasch herbeigerufene Arzt konnte den schon Bewußtlosen wieder ins Leben zurückrufen.

Hall. 24. August. Beschränkung der Fahrt- geschwindigkeit. Im Gemeinüerat wurde ein Antrag angenommen, innerhalb der ganzen Stadt den Lastkraft­wagen mit Vollgummibereifung eine Fahrtgeschwindigkeii von höchstens 20 Kilometern zu gestatten.

Gomadingen OA. Münsingen, 24. August. Basalt- Vorkommen. Es ist schon lange bekannt, daß der vternberg bei Gomadingen einen ehemaligen Krater Hai und Basalt in sich birgt. Neue Feststellungen und Unter­suchungen haben nun ergeben, daß sehr wahrscheinlich der Basalt auf dem Sternberg auf viel größerer Fläche und in größerem Umfang vorkommt, wie bisher angenommen wurde. Allein oben auf dem Kopf dürfte die Ausdehnung weit größer sein, wie das Maar dort ist. Der auf der Nordseite vorspringende Bergkegel dürfte zweifellos auch Basalt in sich bergen. Der Basalt vom Sternberg ist sehr hart und gibt einen vorzüglichen Straßenschotter.

Reutlingen. 24. August. Eigenartiger tödlicher Betriebsunfall. Als die bei der Firma Emil Adolfs beschäftigte 15jährige Lina Lenzerer an der Stanzmaschine arbeitete, brachte sie die Finger in diese. Bor Schreck stürzte sie in Ohnmacht und fiel aus den Boden; eine Verletzung an der Hand hatte sie aber nicht erlitten. Ins Bezirkskranken­haus verbracht, starb das Mädchen nach einigen Stunden, und zwar, wie die Sektion der Leiche ergab, infolge Platzens einer Blutader im Kovf.

Aus Stadt und Land

Nagold7'25^August 1928

Studium ist Balsam gegen Leidenschaften.

Talmud.

Reife

Zum Sonntag

Die Felder leeren sich. Die Halme, unter der Last ihrer Reife gebeugt, fallen der Sichel zum Opfer. Reif - - - - reif! das Ziel ihres Wachstums ist erreicht: sie werden ein­geheimst den Menschen zum Dienst. Die reifen Aehren aber sind ein hehres Gleichnis für alles Wachstümliche in der Welt, Volk und Einzelschicksal.

Reife ist das Ziel alles Wachstums im Leben des ein­zelnen wie in dem eines ganzen Volkes. Reife ist nicht Selbstzweck, nicht ein wohlgefälliges Sichwiegen im An­sehen des eigenen Reichtums und der Fülle.

Um reif zu werden, bedarf es großer Geduld. Nichts ist schlimmer, als wenn einer vorzeitig die Zeit des Blühens mit der des Reifens verwechselt und von der Blüte gleich die Frucht erwartet, wenn einer eigenwillig den Zeiger an der Uhr vorstellen will und nicht warten kann,bis die Zeit erfüllet ist".

Reife heißt aber auch Bereitschaft zu Opfer und Dienst. Der Reife darf nicht erschrecken, wenn die Sichel rauscht, wenn der nährende Boden umgepflügt wird, um neuen Samen aufzunehmen, neuem Leben Platz zu machen. Für jeden Menschen, für jedes Volk, für jede Zeitperiode kommt einmal der Augenblick der Reife, wo es gilt, das, was Geschichte und Erfahrung hat reif werden lassen, in segensreicher Tat und Rat für die Mit- und Nachwelt um­zusetzen.Ich will dich segnen", das ist die Zeit des Wachsens;Du sollst ein Segen sein", das ist die Zeit der Reife.

Ueber unserm menschlichen Leben steht geschrieben:

Die wir jetzt noch wallen in der weiten Welt, müssen alle fallen,

Saat-von Gott bestellt.

Die wir jetzt noch wallen, wenn die Sense pfeift, möchten wir dann fallen, goldschwer, ausgereist.

und Derauftattuuge«

Nägöld: ab 8 Uhr: Leichtathl. Vereinswettkämpse des S-V.N.

auf dem Sportplatz a. d. Calwerstraße.

' 10Vs , Landestagung des Bundes der Schreiner­meistersöhne von Württemberg und Hohen- zollern in der »Traube",

KN WA 12 Uhr Abfahrt der Freiw. Feuerwehr zum Bez. Feuerwehrlag nach Sulz.

KJtz V8»I'7Vs Familienabend d. S.V.N. im »Löwen". Wildberg: > > und 2 Uhr: Jahresfest.vom Hause Saron. Sulz: Bezirksfeuerinehrtag.,

- Wenn es regnet

Wenn es regnet, dann patschen beschuhte und unbe­schuhte Kinderfüße in jede erreichbare Pfütze, rosige Kinder­händchen klatschen jubelnd ineinander, und frohe Kinder­stimmen singen:

Es regnet, Gott segnet, die Erde wird naß," Wenn es regnet, dann trinkt die verdorrte Erde in langen dursti­gen Zügen das erquickende Naß und gewinnt neues Leben und neue Frische.

Wenn es regnet, dann steht mancher Griesgram miß­mutig am Fenster, trommelt gegen die Scheiben, zählt aus Langeweile die Tropfen und seufzt und stöhnt über das schlechte Wetter.

Wenn es regnet, dann lacht das junge Volk der Aus­flügler, das der Regen draußen auf freiem Felde über­rascht hat, sein frohestes Lachen, zieht die wasserdichten Mäntel an, wandert weiter in Gottes freier Natur und freut sich der angenehmen Kühle, die auf die drückende Hitze gefolgt ist.

Wenn es regnet, dann eilen geschäftige Wäscherinnen dre das blütenweiße Linnen vor kurzem erst zum Trocken-' platz gebracht haben, angstvoll hinaus und bergen die ge­fährdeten Schätze.

Wenn es regnet, dann empfangen peinlich ordnungs­liebende Mütter ihre von der Straße heimkehrenden Kin­der mit kritischen Blicken und verschließen ihnen so lange die sauber geputzten Zimmer, bis die triefenden Schirme die feuchten Kleider und nassen Schuhe am sicheren Ort untergebracht und unschädlich gemacht sind.

Wenn es regnet, dann machen die Gastwirte an Aus­flugsorten ein bitterböses Gesicht und brummen: Für heute vorbei mit dem Geschäft!" Der kleine Kellner im Winkel der Gaststube aber klopft sich vergnügt auf die Knie und denkt dabei:Wie gut, daß es heute regnet' Drei Tage hintereinander bin ich nicht vor zwölf Uhr ins Bett gekommen. Heute kann ich zeitig schlafen gehen'"

Wenn es regnet, dann geht der Geograph mit Füll federhalter und Tabelle und horizontal gerunzelter Stirn zum Regenmesser und stellt zum Besten der unwissenden Menschheit und zur Bereicherung der Wissenschaft mit pein­lichster Genauigkeit fest, wieviel die Regenmenge beträgt

Wenn es regnet, dann laufen Liesel und Fritzel zum Wetterhäuschen, um zu sehen, ob der Mann oder die Frau draußen steht, und der Laubfrosch sitzt zu unterst aus der Leiter und läßt melancholisch seinQuak, quak" ertönen.

Wenn es regnet, dann betrachtet die elegante Dame verzweifelnd ihre neuen, Hellen Florstrümpfe, die Frau vom Lande aber zieht resolut Schuhe und Strümpfe aus, nimmt sie unter den Arm und geht sorglos heim.

Wenn es regnet, dann deckt der Väckerjunge sorgsam seinen Semmelkorb zu, der Schusterjunge pfeift:Die Sonn erwacht mit ihrer Pracht", und der Hausknecht sagt:So ein Sauwetter!" und greift unwillig zum Besen, um die Straße zu fegen.

Wenn es regnet, dann sitzt manch einer an seinem Schreibtisch, starrt hinaus in den grauen Tag, der gar nicht licht werder will, sinnt und sinnt und schreibt endlich: Wenn es regnet . . ."

3m hohen Alter gestorben

Am Donnerstag starb in Dettingen u. T. die in Besenfeld geborene Christine Ungerer, geb. Wurster, Ehefrau des im Jahr 1892 verstorbenen Oberlehrer Ungerer, der Küher laM Jahre in Fünfbronn, Egenhausen und Hedelfingen angestellt war, nach kurzer Krankheit im hohen Alter von fast 89 Jahren. Oberlehrer Ungerer, der früher langjähriger Mitarbeiter unseres Blattes war u. dessen 2 Söhne das Buchdruckerhandwerk in unserem Geschäft erlernten, würde am 15. Oktober d. I. seinen üun- dersten Geburtstag feiern.

Altertümlicher Fund

Am Westhang des Schloßbergs wurde durch Zufall von Moos überwuchert ein alter Fechtsäbel gefunden. Während Griff und Korb im Laufe der Jahrhunderte unter dem Witterungseinfluß ziemlich gelitten haben, ist die Klinge noch gut erhalten. In der Turmstube auf Hohennagold prangt er nun neben den andern alten Wahrzeichen frühe­ren ritterlichen Lebens in unserem Nagoldtale.

Unsere Feierstunden"

Die Sehnsucht der Menschheit, ähnlich dem Vogel durch die Luft zu schweben, ist schon seit Jahren zur Wirklickkest geworden. Doch immer waren es nur einzelne, denen s vergönnt war, sich diesem Sport oder sei es auch Beruf hm zugeben. Nun scheint es anders zu werden, denn weite Kreise der Jugend von technischen Hochschulen, von anderen Universitäten, oder überhaupt unsere Jugend streben nach diesem heute durch die Segelfliegerei erreichbaren Ziel. Das Titelblatt unserer Vilderbeilage legt Zeugnis von dem regen Treiben der Flugvereinigung am Kyffhäuser-Techni- knm Frankenhausen bei dem diesjährigen Rhönsegelflug­wettbewerb ab. Dinkelsbühl ist in letzten Wochen an­läßlich seines tausendjährigen Jubiläums besonders hervor­getreten. Es ist auch die Eeburtsstadt des bekannten Jugenderzählers Christoph von Schmid, dem, wie auf Seite 267 zu sehen ist, in seiner Vaterstadt ein Denkmal erstellt wurde. Gar viel erzählen uns all die Bilder vom Tage: Der Sandmodelleur am Strande, zum 30. Todestag Theodor Fontanes, Die chinesischen Kaisergräber geplündert, Die Zoppoter Waldoper, Die Meisterschaften der Reichsmarine, Die Redeschlacht der Primaner, Riesenbrandkatastrophe in Luhe, Die Verfassungsseier in der Reichshauptstadt, Brief­tauben der Reichswehr, Der erste Start des Ozeans-Riesen- Flugbootes RohrbachRomar" und vieles andere mehr.

Die Bürgschaft. Zur Gültigkeit des Bürgschaftsvertrags ist nach dem BGB. schriftliche Erteilung der Bürgschafts­erklärung erforderlich. Durch die Uebernahme der Bürg­schaft hastet der Bürger für alles, was der Schuldner dem Gläubiger zu geben hat, auch für die Zinsen. Kosten der Kündigung und evtl. Klage gegen den Schuldner. Wenn der Bürger erklärt hat, er hafte als Selbstschuldner oder übernehme die selbstschuldnerische Bürgschaft, so kann der Gläubiger den Bürgen bei Fälligkeit der Schuld, ohne den Hauptschuldner erst gerichtlich zu belangen, oder eine Zwangsvollstreckung abzuwarten, sofort in Anspruch neh­men. Im anderen Fall, d. h. wenn der Bürge nicht selbst­schuldnerische Bürgschaft übernahm, kann der Bürge erst nach fruchtloser Zwangsvollstreckung gegen den Haupt­schuldner herangezogen werden.

Was den Leser interessiert. Eine von derJeiunschen Zeitung" an ihre Leser gerichtete Rundfrage:Was lese ich am liebsten in derI. Z."?" wurde von 2164 Lesern und Leserinnen beantwortet. Davon stimmen die meisten, nämlich 288, für das Lokale, 250 (davon 211 Frauen) für den Roman, 171 für das llnterhaltungsblatt, 209 (davon 30 Frauen) für Politik und 183 (davon 127 FraueM für die Anzeigen. Das geringste Interesse haben Reichstag (6 Stimmen), Landtag und Wetterbericht (je 7), und Wttz- ecke (8 Stimmen). Für den Leitartikel haben nur 22 Le>e. und 8 Leserinnen Srnn, dagegen für Sport 103.

Neuenbürg, 24. Aug. Die neue katholische Ktkche tst im Rohbau fertiggestellt. Der eigenartige und in seme Form ungewohnte Bau ein schmaler Längsbau nur erm teiligem Dach, auf dessen überhöhter Südwestecke ein yoyes Kreuz steht paßt sich geschickt dem Gelände an. ^ Kirche ist an ihrem Platz sicherlich wirkungsvoller als eine solche des üblichen Stils an dieser Stelle Z ,1 sellos findet der zunächst etwas fremdartig anmutende »a manche Kritiker, doch dürften diese mehr und mehr v - stummen, wenn erst Kirche und Pfarrhaus auch autzerluy ein sinnvolles organisches Ganzes geworden find.

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