loch, 27. Juni 1928
Seite 3 — Nr. 148
Nagolder Tagblatt „Der Eesellscha fter"
Mittwoch, 27. Juni 1928
- Land
,ld» 27. Juni 1928.
id der Lästernden mehr Zoh. Eottf. v. Herder.
Reallehrerstelle an der lehrer Friedrich Sinn lschule in Freudenstadt
er einer der fahrplan- I verläßt Nagold des i Endziel Konstanz um. an den Fahrkarten-
bleibt bestehen
ersammlung der Zim- lieder erschienen. Aus der Innung. Da sich forderliche ^-Mehrheit ilten.
erfest. Bei schönstem Nontag das von den legrüßte Kinderfest statt.
bewegte sich ein gar »misten Gruppen durch ^estplatz und einer Anfröhliches Leben und üpfen usw. usw. Die
Ernst. Wie wir be- nst zum Oberamtsvor- »ert sind die Ausführ- Sie schreibt: Wir be- fs herzlichste zu dieser auern wir lebhaft sein n Posten, den er bei ner anerkennenswerten und jeder Pedanterie ren, in denen ec an i stand, hat er es ver- Bürgerschaft in einem usgleichenden Persön- ; die Voreingenommen- ngesichts der Veistaat- te, rasch einem sich auf ältnis zwischen Polizei sich zum Nutzen und ) im Verkehr mit den c bei der Polizeidirek- deutlich spürbar. Die ingen mit der Polizei ein geneigtes Ohr ge- jusammenarbeiten muß m die öffentliche Sicher- ohnerschaft unter dem lurfte. Mit Nachdruck, zeilichen Verordnungen >r der erste, wo es gilt, gen. Den ihm unterrechter, wohlwollender ausgleichende und ver- den Tübinger Posten, xrfahrungen mitbrachte, kann man zu seinem »schert, Tübingen aber auch als angenehmer Erinnerung behalten.
m Windhof. Gestern gebauten Anwesen von Vindhof einem Brand h der Brandleider ge- Fahrnis zum größten hert. Die Bekämpfung ide gebauten Anwesen »berger Wehr wie die bis 3 Uhr arbeiteten lerkämpfung des Bran- onnte Bestimmtes noch
Vas schwere Gewitter
hat unserer und auch iaisingen, Göttelfingen, den in Feldern, Obsteinen starken schlim- d Sturm. Taubenprasselten die Eisstücke i viele Fenster, Feldlitten die Hopfen, an Schluchten die meisten r wurden. Unter den voll von abgeschlage- e so schön gestandenen vie zerhackt oder liegen toffeln haben durch den fach gelitten. In den che Tannen entwurzelt ndernd, über die Wege
Schnitter Tod. l Jahre alt, fiel beim , daß er nach einer tzungen erlag.
Leiterin des bekannten hat an ihre bisher ab- hen für Süßspeisen an- Mittag und Abend >m teht es, ihre vielseitigen svolle Art oorzuführen, öglich ist, dieselben im
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Slurmverheerung. In Dettingen in Hohenzollern hat eine Windhose in den Besitzungen der Frau Breisinger Ww. „Zum Hirsch" großen Schaden angerichtet. So wurde der an der Straße gelegene Keller sowie ein ebenfalls dort gestandenes Futerhaus abgedeckt. zusammengerissen und vollständig dem Erdboden gleichgemachl. Die Futteroorrüte har der Sturm bis aus eine Entfernung von ca. 509 Meter fort- getragen. An der gleichen Stelle wurde ca. 3 Morgen schöner Waldbestai d durch die Windhose wie Streichhölzer w- tal abgeknickt. Mer große alte Nußbäume liegen unweit davon ebenfalls entwurzelt und vernichtet. Die angerichteten Verheerungen sind so groß, daß die Freiw. Feuerwehr zu Aufräumungsarbeiten ausrücken muhte. Soweit sich bis zur Stunde übersehen läßt, erleidet Frau Breisinger durch die Sturmverheerungen einen Schaden von ca. 20 000 Mark. Das Landratsamt Hechingen hat einen Augenschein zugesagt. — Im Neckartal selbst ist eine Reihe schöner Obsi- bäume gänzlich entwurzelt und vernichtet worven. Das aus den Wiesen gelegene Heu wurde nach allen Richtungen fort- getragen.
Segelboolunfall auf der Ostsee / 3 Vermißte. Aus PUlau wird gemeldet- Gestern morgen um 8 llhr ver lieh eine Hacht aus Elbing den hiesigen Hafen zur Fahrt nach Danzig mit 3 Herren an Bord. Die Pacht wurde bei Kahlberg um 2 llhr nachts in beschädigtem Zustand? ohne Mannschaft an den Strand getrieben, lieber den Bcr- bleib der drei Herren fehlt jede NaNchricht.
Durch Sprung vom Kirchturm in den Tod. Der Arbeiter Urbainiki aus Bromolow (Polen) sprang in angeheitertem Zustande von der Kirchiurmspitze 20 Meter tief hinunter. Er wurde besinnungslos in das Krankenhaus eingeiie- jert, wo er bald darauf starb.
Letzte Nachrichten
Der neue Vorsitzende des Württ. Landesversicheruugsamtes
Berlin. 27. Juni. Zum Präsidenten des Württembergi- 'chen Landesveilicherungsamtes ist, wie die Telegraphen-Union dort, der Zentrumsabgeordnete Andre ernannt worden. Der Lbgcordnete Andre wird voraussichtlich sein Mandat niederlegen.
Bur Regierungsbildung
Berlin, 27. Juni. Die Berliner Morgenblätter beschäftigen sich ausführlich mit den Schwierigkeiten, die bei der Regierungsbildung am Dienstag aufgetaucht sind. Die „Germania" betont, daß es für das Zentrum darauf ankommt, in das Kabinett bei sachlich schwacher Beteiligung starke politische Persönlichkeiten zu entsenden. Nachdem das Ernährungsministerium von Dietrich-Baden besetzt worden war, habe das Zentrum auf den Posten des Vizekanzlers Anspruch erhoben. Diese Stelle solle in die Hände Wirths gelegt werden. Daß es am Dienstag zur endgültigen Bildung des Kabinetts nicht gekommen ist, habe daran gelegen, daß sich Widerstände gegen Sir Einführung des Vizekanzlerpostens ergeben haben. Es sei vom Zentrum vor allem der Sozialdemokratie gegenüber ei« außerordentliches Entgegenkommen, wenn es das Ressort des Reichsarbeitsministeriums behält. Solle das Zentrum dahin gebracht werden, daß es sich vom Arbeitsministerium abwende, io gebe es keinen besseren Ausweg, als daß man ihm die Vize- kanzlerschaft versperre. Es müsse deutlich gesagt werden, daß sas Zentrum auf ein Verständnis in der Vizekanzlerschaft bei ser Fraktion der SPD rechne. Das Zentrum sei bereit, mit- Marbeiten, wenn man ihm die Stellung einräumt, die es in einem Kabinett der Persönlichkeiten erwarte.
An anderer Selle bemerkt die „Germania": es heißt, daß Sie Deutsche Volkspartei sich in ihrer Fraktionssitzung am Mittwoch vormittag auf Wunsch von Curtius auch mit den Personalfragen des Kabinetts und der Vizekanzlerschaft befaßen wolle. Ob es am Mittwoch zu einer endgültigen Entscheidung kommt, läßt sich mit Bestimmheit nicht Voraussagen.
Die „Vosfische Zeitung" berichtet, daß nach dem „Sozialdemokratischen Pressedienst" der Reichspräsident habe mitteilen lassen, daß er der Errichtung des Vizekanzleramts im kommenden Reichskabinett abgeneigt war. In den Kabinetten des republikanischen Deutschlands habe es nur im Kabinett Enno dm Vizekanzler Iarres gegeben. Hergt sei im Kabinett Marx nur Stellvertreter des Kanzlers gewesen.
Weiler bemerkt die „Vossische Zeitung" daß Müller-Franken für Mittwoch nachmittag 5 Uhr sich beim Reichspräsidenten angemeldet habe und entschlossen sei, bis dahin die Verhandlungen zum Abschluß zu bringen. Wenn Wirth endgültig ab- i
lehnen sollte, das Verkehrsminifterium zu übernehmen, so werde Müller-Franken an einen anderen Zentrumsabgeordneten herantreten. Das Reichsjustizministerium habe Müller-Franken am Dienstag dem Heidelberger Universitätsprofessor Radbruch angeboten. Falls dessen Antwort nicht bis Mittwoch nachmittag eingetroffen sein sollte, werde die Ernennung des Kabinetts vorläufig ohne Justizminister erfolgen, und diese Stelle einige Zeit später besetzt werden.
Die „Tägliche Rundschau" schreibt, daß Müller-Franken in der Besprechung mit Brauns, v. Guerard und Wirth, wie berichtet werde, erklärt haben soll, er könne den Posten des Vizekanzlers nicht zugestehen. Im Anschluß daran soll es zwischen ihm und Wirth zu einer scharfen Auseinandersetzung gekommen sein.
Bela Kuu verurteilt
Wien, 27. Juni. In später Nachtstunde wurde in dem Prozeß gegen Bela Kun das Urteil verkündet. Bela Kun wurde wegen Geheimbündelei, Falschmeldung und verbotener Rückkehr zu drei Monaten Arrest verurteilt, von denen 2 Monate als durch Untersuchungshaft verbüßt gelten. Der Mitangeklagte Mayerhofer wurde freigesprochen. Seine Enthaftung steht bevor.
Sendefolge der Südd. Rundfunk A.-E. Stuttgart
Mittwoch, 27. Juni:
12.30: Wetterbericht. Anschließend: Schallplattenkonzert. 13.S0: Nachrichtendienst. 14.30: In: Tiergarten. 16-00: Briesmarkenkunde stir die Jugend. 18.12: Nachmittagskonzert. 18 08: Zeitangabe, Wetterbericht, Landwirtschafts. Nachrichten. 18.15: Dsrufskuüblicher Vortrag: Das Studium dep Forstwiffen- schuft und seine Berufe Möglichkeiten. 18.12: Dorlrcg: Was die modernen Frauen vergessen haben. 1S.45: Zeitangabe, Wetterbericht. 20,60: Konzert. Anschließend: Nachrichtendienst — Funkstille sür Fernempfang.
Donnerstag, 28. Juni:
12.30: Wetterbericht. Anschließend: Schallplattenkonzert. 13.20: Nachrichtendienst. 12.42: Fraucnstunde. 1615: Nachmittagskonzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.15: Vortrog: MoliSre. 18.42: Aerztevortrag. 1S.12: Schachfunk. 16.42: Vortrog: Wochenend und Ferien. Anregungen und Var. schlage. 20.00: Die Bajadere. Anschließend: Nachrichtendienst. 2L.Z0: Jazz an zwei Flügeln.
Die neueste „Funk-Illustrierte" (20 stets vorrätig bei 8. W. Zaiser-RagÄd.
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Unterer Schwarzwald — Nagoldgau.
Letzten Sonntag, den 17. Juni 1928 fand in der Turnhalle in Ealw eine Turnwartoersammlung für den oberen Bezirk statt, welcher am heutigen Sonntag in der Turnhalle in Neuenbürg eine solche für den unteren Bezirk folgte. Beide Veranstaltungen hätten seitens der Gauvereine besser besucht sein dürfen. Die Grundlage hiezu bildete die richtige Einübung der vorgeschriebenen Uebungen für die bevorstehenden Gauveranstaltungen und es nahmen hiebei die Kölner Freiübungen einen breiten Raum ein. Dieselben stellen an die Turner und Turnerinnen in ihrem ganzen Ausbau an Körper und Geist hohe Anfordemngen und dürften in der Gesamtaufführung ein sehr schönes wirkungsvolles Bild abgeben. Weiter wurden die Geräteübungen für das Jugendturnen, das am 23. September in Calw stattfindet, durchgenommen und verschiedene Anstände richtig gestellt. Hierbei soll auch ein Mannschaftskamps um den vom seitherigen Nagoldgau für den Gesamtgau überlassenen Wimpel durch die Schüler ausgetragen werden. Nach Erledigung der technischen Aufgabe fand noch eine lebhafte Aussprache über die Gestaliung der Gauveranstaltungen statt, und es kam allgemein zum Ausdruck, daß sich dieselben eines regen Besuchs erfreuen mögen. Als nächste Veranstaltung folgt om 15. Juli das Gauschwimmen in Horb. Dabei haben auch die Anwärter für das deutsche Turn und Sportabzeichen ihre Prüfung abzulegen. Die erste größere Veranstaltung des Gaues bildet die Gauturnfahrt nach Schwann am 19. August, womit ein volkstümliches Wetturnen, sowie ein Schauturnen und Spiele usw. verbunden sind. Die Leitung beider Versammlungen lag in den Händen von Gauoberturnwart Großmann-Höfen, welcher von den Gauturnwarten Bantle-Calw und Gent-Engelsbrand unterstützt wurde. — Die Teilnehmer am Deutschen Turnfest in Köln wollen ihre Anmeldung zwecks Wagengestellung innerhalb 8 Tagen beim Gauoberturnwart einreichen' Sch.
Gaukurnfest ,
Mit großen Hoffnungen kamen die Turner nach Sindel- fingen und wir wollen es vorweg nehmen, «s hat geklappt. Nicht einmal das Wetter konnte einen Strich durch die Rechnung machen, wenn es auch an Versuchen dazu nicht gefehlt hat. Schien es doch, als ob der Begrüßungsabend infolge der starken elektrischen Entladungen im Dunkeln abgehalten werden müßte.
Der Begrüßungsabend war ein voller Erfolg. Die Ansprachen durch den 2. Gauvertreter Marx, Stadtschultheiß
Ländliche Volksbildungsarbeit
Von Hans Ney hing.
Im Gesamtbild unseres Volkslebens erscheint uns das Land im allgemeinen und das Dorf im besonderen als ^Mnenstube unverbrauchter Kräfte, die ihre Ueberschüsse immer wieder an die rasch verbrauchenden Siadte abgibet. Soll man hier B o l k s b i l d u n g s- arbeit treiben? Ist das nicht ein Widerspruch in sich Mt? Fehlt es denn auch hier an ursprünglicher Kraft, an Miurhaft'igkeit, und könnte das Fehlende vielleicht durch -oildüng ersetzt werden?
Mit einer Gesetzmäßigkeit, die ihren Grund außerhalb des Menschen hat, gestaltete sich das Bauernleben. Das ist "n Grunde auch heute immer noch so, und das gibt und erhält dem Vauernleben einen starken religiösen Hinter- und Untergrund, das Abhängigkeitsgefühl von Mächten außerhalb der menschlichen Berechnung und des inenschlichen Einflusses. Jahrlaus und Witterung bestimmen und ordnen die Arbeit und auch den Verlaus der Arbeit. -Las Bauernleben war etwas absolut Geschlossenes und Beständiges. Aber diese Geschlossenheit hat große Lücken be- wnmien, die schicksalhafte Naturverbundenheit ist zum Teil Mlöst, der Bauer hat Maschinen, muß planen, rechnen, hat Buchführung. Es gibt heute eine Getreideeinfuhr und -zu- kuhr, es gibt Versicherungen und Berufsorganisationen, es Amt Verbände.
Alle diese Dinge haben den Bauern zum Teil umge- lvrint. Durch den modernen Verkehr sind Land und Dorf ihrer Einsamkeit und Ruhe aufgejagt worden. Das I.Elche Wesen dringt in das Dorf ein. Das sind alles Dinge, ^schicksalhaft kamen und kommen mußten, und wer das Schwergewicht der Dinge und Verhältnisse kennt, weiß, daß st»l Zeit und Volksenttvicklung von außen her ent-
^ o "icht beeinflußt werden kann. Man kann nur war- >^"7 pflegend und mit zurückhaltender Ehrfurcht vor m Werdenden dieses Werden und diese Entwicklung be
treuen, kann vielleicht Umwege und Abwege ersparen, kann vielleicht eine gesündere geistige und seelische Atemluft schassen. Eine Volksbildungsarbeil kann vielleicht das sein, was ein guter sorgsamer Hausarzt ist. Das ist möglich, aber auch nötig, eben weil der ländlich-bäuerliche Kreis die Reserve- guelle unseres Volkstums bleibt.
So darf die ländliche Volksbildungsarbeit aus dem Dörfler keinen Städter machen wollen, denn der Städter ist nur etwas Anderes, nicht etwas Besseres oder Höheres. Alles Ländliche soll sich naturgemäß seiner inneren Bestimmung gemäß entwickeln. Deshalb kann die ländliche Volksbildungsarbeit nur das bäuerlich-ländliche Grundgefühl, die bäuerlich-ländliche Grundstimmung und Gesinnung festigen, durch Pflege alles Bogenständigen, Darbietung und Vermittlung des unbedingt Echten und innerlich Wahren und durch Schärfung des Gefühls hierfür. Liebe und Achtung für Vergangenes und Anhänglichkeit daran ist selbstverständlich, darf aber den Blick für das Werden und für das neue nicht trüben.
Man kann das Leben nicht künstlich zurückschrauben. Zwar wird man es sehr bedauern, wenn es einmal keinen Sämann mehr geben wird, aber deshalb kann man die Sämaschine nicht abschaffen.
Ganz besonders im Leben des Dorfe, im Leben seiner Vereine, bei deren Veranstaltungen soll es volks- und dorfgemäß zugehen, „ländlich sittlich" im besten Sinne des Wortes. Firnisse und Tünche, Nachäffung anderer Lebenskreise und Zwangsanleihe beim schillernden, grundfalschen, aufgedonnerte Vororts- und Vorstadt-Pseudo-Talmi Kulturkitsch ist Mord und Selbstmord am dörflichen und ländlichen Leben.
Ländliche Bolksbildungsarbeit muß wie alle Bolksbil- dungsarbeit aus der Erkenntnis geleistet werden, 'daß alles Echte, Charaktervolle wertig ist. alles andere Gegenteilige minderwertig. In diesem Sinne arbeitet derVereinzur Förderung der Volksbildung Stuttgart seit den 10 Jahren seines Bestehens.
Hü rm n n n von Sindelfingen und den Vorstand des Turnvereins Sindelfingen Burger hatten den besonderen Vorteil, daß sie kurz waren und doch das trafen, was gesagt werden mußte. Bedauerlicherweise kam der von Oberlehrer Lamparth von Sindelfingen verfaßte und von der Tochter des Stadtschultheiß vorgetragene Begrüßungsspruch infolge der herrschenden Unruhe nicht voll zur Geltung. Der Turnverein Sindelfingen benutzte die Gelegenheit, vier Turnveteranen anläßlich ihrer 50- jährigen Zugehörigkeit zur „D,T," die goldene Ehrennadel mit Urkunde zu überreichen, es sind dies die Turner Albert Wellin g e r, Wilhelm Leonhard, Heinrich Schuhmacher und Wilhelm S e e g e r. Zu erwähnen sind noch die Vorführungen der Gauschule, sowie die gesanglichen und musikalischen Vorträge und die turnerischen Leistungen des sestgebenden Vereins, die auf einer anerkennenswerten Höhe standen.
Der Sonntagvormittag sah 700 Turner und 200 Turnerinnen am Gerät. Die Wettkämpfe wickelten sich glatt ab und brachten, wenn die gegebenen Verhältnisse in Berücksichtigung gezogen werden, vorzügliche Resultate. In die Siegerehren teilten sich Stadt und Land redlich. Auch die Schwimmwett- kämpfe, an denen sich 180 Turner und Turnerinnen beteiligten, konnten dank der erstklassigen Schwimmanlage und der bewährten Leitung reibungslos abgewickelt werden. Der Festzug, der den Nachmittag eröffnet?, zeigte eine sehr starke Beteiligung: die Ausnahme desselben bei der Bevölkerung war wohlwollend.
Die allgemeinen Freiübungen der Turner und Turnerin- nen, sowie die Sondervorführungen der Gauvereine fanden wohlverdienten Beifall; hier ist besonders di« Riege des Turnvereins Möhringen zu erwähnen, die durch ihre kombinierten Uebungen an Pferd und Barren restlos gefiel. Mit der Sieger- ehruna fand das in allen Teilen wohlgelungene Fest seinen Abschluß.
Handel und Verkehr
Berliner Dollarkurs, 26. Juni. 4,1785 G., 4,1865 B.
6 v. H. Dt. Reichsanleihe 1927 86.75.
Dt. Abl.-Anleihe 1 50.75.
Dt. Abl.-Anl. 2 53.
Dt. Abl.-Anl. ohne Ausl. 18.25. -
Franz. Franken 124.08 zu 1 Pfd. St., 25.44 zu 1 Dollar.
Berliner Geldmarkt, 26. Juni. Tagesgeld 6—7,5 0 . H„ Monatsgeld 7.75—8.5 v. H., Privatdiskont 6.75 v. H. kurz und lang. Warenwechsel 7 v. H.
Kraftverkehr Württemberg A.-G. In der Generalversammlung wurde die Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr genehmigt. Sie weist einen Verlust auf von 334 291 RM. l67 662). Das vergangene Geschäftsjahr stand im Zeichen der Auflösung des unrentabel gewordenen Fuhrbetriebs. Die Gesellschaft wurde auf Garagebetrieb mit 250 Standplätzen umgestellt. Die Schwabengarage habe jetzt ein Fassungsvermögen von über 600 Wagen und entwickelt sich mit befriedigendem Gewinn. Durch hohe Sonderabschreibungen auf Fahrzeuge, Einrichtungen und Vorräte mußte der Betriebsumstellung Rechnung getragen werden. Daraus ergibt sich die Höhe der Verlustvortrages.
Sr
Stuttgarter Börse, 26. Juni. Obwohl das Geschäft auch heute keine größere Belebung aufwies, war doch eine freundlichere Grundstimmung unverkennbar und die Kurse zeigten vereinzelt leichte Besserung.
Landesproduktenbörse Stuttgart. Nach den starken Preisrückgängen in der ersten Hälfte der abgelaufenen Woche ist auf dem Getreidemarkt in den letzten Tagen eine Besserung eingetreten. Die Angebote vom Ausland waren höher und das Geschäft hat sich auch etwas lebhafter gestaltet. Es notierten je 100 Kg.: Auslandsweizen 28.50—30.50 (am 18.: 29—30.75), württ. Weizen 26.25—27.25 (unv.), Hafer 24—26.50 lunv.), Wiesenheu (alte Erntel 6.50—7.50 lunv.), Kleeheu (alte Ernte) 8—9 (unv.), draht- gepreßtes Stroh 4.50—5 (unv.), Weizenmehl 38.50—39 (39.50 bis 40), Brotmehl 30.50—31 (31.50-32), Kleie 14.75—15 (15—15.25).
Breslauer Zuckerbörse, 26. Juni. Für prompte Lief. bez. 26.50, Juni-Juli gef. 26—26.25, Juli gef. 26.25. Aug. gef. 26.40. Sept. gef. 25.55. Haltung ruhig.
Württ. Edelmekallpreise, 26. Juni. Feinsilber Grundpreis: 82.90, dto. in Körnern: 81.90 G., 82.90 B., Feingold: 2800 G., 2814 B., Ausfuhr-Platin: 9.75 G.. 10.75 B.
Markte
Schlachlviehmarkt Slulkgari. 26. Juni. Dem Markt waren zu- getrieben: 24 Ochsen, 33 Bullen, 286 Jungbullen, 280 Jungrinder, 166 Kühe, 877 Kälber, 1925 Schweine und 1 Schaf. Davon blieben unverkauft: 20 Iungbullen und 200 Schweine. Verlauf des Marktes: Großvieh und Kälber mäßig belebt, Schweine langsam. Preise für ein Pfund Lebendgewicht:
Ochsen:
ausgemästet
vollfleischig
fleisch!«
Bullen:
ausgemästet
vollfleischig
fleilckia
Jungrinder:
ausgemästel
oollfleischig
fleischig
gering genährte
Kühe:
ausgemästet
oollfleischig
26. 6.
21. 6.
aah«
26. 6.
21. 6.
56-59
_
fleischig
21-33
21-31
43-54
—
gering genährt«
15-19
15-19
Kälber:
leinste Mast- und
50-51
49-51
best« Saugkälber
78-83
77—73
46-48
44-48
mittl. Mast, und
—
—
gute Saugkälber
68-76
66—75
gering« Kälber
63-66
57-64
58-62
58—61
Schweine:
52—56
52—56
über 300 Pfd.
64—65
64—65
45-50
44—43
240—300 Pfd.
66-67
64—66
200-243 Pfd.
68—69
66-67
163-233 Pfd.
66-67
65—66
123-163 Pfd.
63-64
62-64
42-48
—
unter 128 Pfd.
63-64
62-64
33-33
33-41
Sauen
48-57
47-56
Schlachlviehmarkt Ulm. Zutrieb: 4 Ochsen, 6 Farren, 10 Kühe, 24 Rinder, 131 Kälber, 166 Schweine. Preise: Ochsen 1. 52—54, Farren 1. 44-46, 2. 40-42, Kühe 2. 32—36. 3. 18-30, Rinder 1. 54-56, 2. YO-52, Kälber 1. 68—70, 2. 64-66, Schweine 1. 58—60, 2. 54—56 -kl. Marktverlaus: Großvieh mäßig belebt. Kälber und Schweine lebhaft.
Schweinepreise. Balingen: Milchschweine 24—32. — Giengen a. Br.: Saugschweine 20—32, Läufer 40—61. — Leonberg: Milchschweine 24—26, Läufer 35—42. — Ravensburg: Ferkel 22—28, Läufer 35—50. — Saulgau: Ferkel 23—27 -kt.
Fruchlpreise. Giengen a. Br.: Hoser 13. Weizen 13.50. — Ravensburg: Hafer 13.60—14.10. — Reuttingen: Weizen 15—16, Dinkel 10.50—11, Gerste 15, Hafer 12.50—14. — Tübingen: Dinkel 10.80, Hafer 13-14. Weizen 13.50-15, Gerste 14-14.50. — Ulm: Kernen 15, Gerste 13.10, Hafer 13.50—15. Kartoffeln 4 -<l d. Ztr.
Auswärts Sestarbeue.
Altburg: Rosine Mohr ged. Weber.
Freudenstadt: Laura Dunzinger.
Grüntal: Barbara Stoll geb. Herbstreich 61 I. Neu-Nuifta: Jakob Neub alt 82 I.
Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten einschließlich der Beilage „Haus-, Garten- und Landwirtschaft".
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Im Westen ist eine ausgedehnte Depresstan aufgetwM- Für Donnerstag und Freitag ist zeitweilig bedecktes und. Pr Gewitter- störungea geneigt« Wetter zu erwarten.