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Nagolder TkgblattDer Gesellschafter

Freitag, 11. Mai 1828

I Schrakt Blumen zum Muttertag! s

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Aus dem Lande

Kemnat OA Stuttgart. 10. Mai. Die Masern. Wegen der unter den Schulkindern herrschenden Massen­krankheit, die übrigens bis jetzt in allen Fällen gutartig ver­laufen ist, wurde aus Anordnung des Oberamtsarztes die Schule geschlossen.

Zellbach. 10. Mai. SchwererAutounfall. Gestern abend 87 Uhr wurde Oberlehrer Leins hier, der von Cannstatt kam, bei der Funkerkaserne von dem von Ochsen­wirt Aeckerle - Fellbach gesteuerten Kraftwagen am Geh­weg angefahren und schwer verletzt. Bewußtlos wurde er mit dem Auto ins Cannstatker Krknkenhaus ver­bracht, wo außer anderen äußeren Verletzungen ein rechter Knöckelbruch und innere Verletzungen festgestellt wurden. Oberlehrer Leins ist von der Bolksrechtpartei als Kandidat für die Landtagswahl aufgestellt.

Ein in rascher Fahrt von Waiblingen kommender Motorradfahrer stieß auf der Landstraße nach Cann­statt mit einem die Schorndorfer Straße überquerenden Kuhsuhrwerk zusammen. Der Radfahrer und der Lenker ' - Fuhrwerks kamen mit leichteren Verletzungen davon, eine Kuh mußte notgeschlachtet werden.

Oberlehrer Beck in Fellbach, der gestern noch Unterricht gegeben hatte und abends in Stuttgart war, wurde nachts van einem tödlichen Schlaganfall betroffen.

Winnenden. 10. Mai. Wieder eingefunden. Oberregierungsrat a. D. Zeller, der in Winnenden vermißt wurde, hat sich gestern eingesunden.

Marbach a. N., 10. Mai. DieältesteAnsichtdes Schillerhauses. Das Schillernationalmuseum wurde durch ein großes Oelgemälde, wahrscheinlich aus dem Jahr 1837 stammeich, bereichert, dessen Erwerbung Fabrikant M ammele-Marbach zu verdanken ist. Das Gemälde stellt Schillers Geburtshaus mit seiner weiteren Umgebung dar. Dieses Gemälde bestätigt, daß die von Oberbaurat Leins vorgenommene Aenderung an Schillers Geburts­haus richtig war und durch den Einbau des Torbogens die ursprüngliche Gestalt des Hauses wieder hergestellt wurde.

Lleiagartach. 10. Mai. Vom Amt enthoben. Stadtschultheiß Schaible wurde von seinem Amt bis auf weiteres enthoben. Mit den Geschäften auf dem Rathaus wurde Bezirksnotar a. D. Sträb von hier beauftragt.

Ulm. 10. Mai. Ein Jahrhundertjubiläum. Bor 100 Jahre» wurde der freie Verkehr zwischen den bc - den Königreichen Württemberg und Bayern eröffnet und von der Einwohnerschaft Ulms und Neu-Ulms festlich be- gangen.

Laupheim, 10. Mai. Amtsverlammlung. Amtsoersammlung hat mit 16 gegen 8 Stimmen dm Neu­bau einer landw. Winterschule od°r den Ankauf des Hot-X zur Post zu diesem Zweck akm-^' ^ Dis Stadt Lauuheim wird die Schulräume, die - ^schule erforderlich

sind, unentgeltlich zur Den u.

Tübingen, 10. Mai. E 7 nngzum Ehren­doktor. Die rechts- und w>-. ssenschaftliche Fakul­

tät der Universität Tübingen wirtschaftswissenschaftliche Abteilung, hat den Ministerialdirektor im Reichsarbeits­ministerium, Andreas Grieser in Berlin, zum Doktor der Staatswissenschaften ernannt in Ehrung seiner hervor­ragenden Verdienste um den Wiederaufbau der deutschen Sozialversicherung nach dem Krieg und ihre Geltend­machung in der Welt.

Aus Stadt und Land

Nagold, 11. Mai 1928

Da streiten sich die Leut' herum Oft um den Wert des Glücks,

Der eine heißt den andern dumm.

Am End weiß keiner nix.

Ferd. Raimund.

Dienftnachrichten

Die l Dienstprüfung für das höhere Lehramt hat in der neusprachlichen Richtung »Felix Messerschmid auS Unter- takhsnn, di« II. Dienstprüfung für das höhere Lehramt in neu­sprachlicher Richtung WOhelm Armbruster aus Tumlingen OA. Freudenstadt, Emilie Frey aus Liebelsberg OA. Calw, Paul Schänzlin aus Aach OA. Freudenstadt, in natur­wissenschaftlicher Richtung Oskar El wert aus Hirsau OA. Calw bestanden.

Autoomnibus-Ausflüge 1928

Schon in den vergangenen Jahren erfreuten sich die Omnibus-Ausflüge einer regen Beteiligung, denn die Er­kenntnis des Ungebundenseins an bestimmte Zeiten, die größere Bequemlichkeit, die Möglichkeit des Durchfahrens der schöneren Wege und Gegenden, das Zutrauen zu siche­re« Führern und betriebssicheren Wagen, schließlich noch so manches andere verdrängten das Aber gegen die Auto­benutzung. Hier in Nagold und der näheren Umgebung darf das Lob für die Förderung dieses Verkehrszweiges ohne weiteres der Fa. Benz u. Koch ausgestellt werden, die mit Unternehmungsgeist und Wagemut verschiedene Omnibus-Fahrzeuge zur Verfügung stellte und um die Zusammenstellung v. Fahrten hier u. dorthin bemüht war. Heuer soll nun dem vielfach ausgesprochenen Wunsch« Rechnung getragen werden, größere Fernfahrten unter­nehmen zu können. Die Fa. Benz und Koch hat nämlich einen neuesten Wfttzigen Mercedes-Benz Reise-Omnibus angeschafft, der offen und zugleich als völlig geschlossener, heizbarer Wagen gefahren werden kann. Die Fenster kön­nen an jedem Sitz durch einfache mechanische Betätigung «öffnet und geschlossen und das Dach durch neueste Er­findung vollständig zurückgedreht werden, die Sitze selbst haben reichliche Sitzläng« und besitzen Klubsesselpolsterung, vor jedem Sitz befindet sich ein kleiner verschließbarer Kasten, der durch das Oeffnen der Türe zu einem Tischchen wird und schließlich ist genügend Raum zur Mitnahme von Gepäck, Wasche, Kleidungsstücke etc., bei größeren Fahrten geschaffen. Alles in allem: dieser Wagen bietet in seiner Art das Reueste und Bequemste auf diesem Gebiet und gibt zusammen mit den übrigen Omnibussen der Firma, sowie

durch die Schaffung einer Interessengemeinschaft mit be­nachbarten Unternehmern die Möglichkeit, auch große Ver­eine und Gesellschaften zu befördern. Die Preise sind bei genügender Beteiligung derart, daß sie der Bahnfahrt gleichkommen. Die Schönheiten solcher Autofahrten noch besonders hervorzuheben, ist wohl Wasser in ein Faß ohne Boden getragen, denn die meisten werden schon selbst das Vergnügen eines solchen Ausfluges erlebt haben oder es wurde ihnen durch Angehörige, Bekannte oder Freunde in den schönsten Farben geschildert. Im Laufe dieses Sommers werden wie immer Fahrten in die nähere und weitere Umgebung, aber auch in die Schweiz, das bayerische Hochgebirge und wo noch Wünsche sonst hindeuten mögen, ausgeführt. Neben dem Ausflug des Schwarzwaldvereins am Pfingstfest nach Triberg, Freiburg und dem Feldberg ist mit dem neuen Omnibus zu diesem gleichen Termin eine Rheinlandfahrt geplant, die über Heidelberg, Mannheim, Worms, Mainz, Wiesbaden, Eltville, den schönsten, roman­tischen Teil des Rheins entlang an allen den schönen und sagenumwobenen Burgen vorbei über Rüdesheim, Nationaldenkmal, Aßmannshausen, Caub nach Kob­lenz und wieder zurück durch die Pfalz nach dem Schwaben­land führen soll. Der Fahrpreis für diese letzte Fahrt wird insgesamt nur ungefähr 2428 -K betragen. Wir wollen der Unternehmerfirma wünschen, daß sie ihren Unterneh­mungsgeist und den Einsatz eines ziemlich großen Kapitals durch Anschaffung des neuen Wagens mit freudiger Be­nutzung der gebotenen Ausflugsgelegenheiten gelohnt be­kommt.

Ein flauer Wahlkampf

Obwohl die Neuwahlen bereits in 10 Tagen bevor­stehen, herrscht doch eine ganz ungewöhnliche politische Stille. Die Neichsregierung sieht begreiflicherweise ange­sichts der gegenwärtigen Lage davon ab, weittragende Pläne in Angriff zu nehmen. Aber auch vom Wahlkampf spürt man verhältnismäßig sehr wenig. Führende Politiker haben schon geäußert, daß im Vergleich zu früheren Jahren der Wahlkampf diesmal geradezu langweilig sei. Man sucht die Ursache für diese Erscheinung u. a. darin, daß die Methoden des Wahlkampfes vielfach über­holt und veraltet sind. Die sogenannte Versamm­lungsrhetorik zieht nicht mehr im gleichen Maße wie früher und auch die neueren Mittel der Wahlkampftechnik, die Anwendung von Schallplatten und Filmen, -scheint das Interesse der Wähler nicht übermäßig steigern zu können. Die Berichte der Wahlversammlungen sind trotz des Heran­nahens des Wahltermins immer noch recht mager. Die Vermutung, daß die letzten acht Tage das große Rennen bringen werden, wird vielfach bezweifelt.

Die Verfassung des Deutschen Reiches bestimmt:Die Staatsgewalt geht vom Volke aus." Dieser Satz ruft Frauen und Männer auf zu verantwortungsvoller Mit­bestimmung an der politischen, wirtschaftlichen und kultu­rellen Zukunft unseres Vaterlandes. Am 20. Mai finden die Wahlen in den Reichs- und Landtag statt, so daß das Geschick richtunggebend beeinflußt werden kann. Aber man gewinnt, wenn man in den Wählerkreis hineinhorcht, sicher nicht den Eindruck, daß unser Volk von dem unmittel­bar vor der Türe stehenden Wahltag sonderlich in seinen Gedanken erfaßt wird. Besonders in den landauf, landab stattsindcnden Wahlversammlungen tritt dies in Erschei­nung. Der Besuch ist überwiegend schwach.

Woher diese politische Flaute kommt, ist nicht gerade schwer zu erraten. Man ist des Parteihaders, in dem wir uns seit knapp zehn Jahren befinden, allmählich müde ge­worden. Auch die Nichteinlösung der vor vier Jahren ge­machten Wahloersprechungen trägt zur allgemeinen Wahl­verdrossenheit bei. Ebenso hat die Erkenntnis, daß unsere Politik gewissermaßen zwangsläufig verläuft und über­ragend durch das Versailler Diktat mit seinen schweren Lasten bestimmt wird, eine starke Apathie in politischen Dingen aufkommen lassen.

Es ist aber töricht und falsch, diese Nüchternheit in po­litischen Dingen so weit in sich Herrschaft gewinnen zu lassen, daß man überhaupt nichts mehr von ihnen wissen will oder gar entschlossen ist, von der Wahl wegzubleiben. Noch immer gilt das Wort: Wahlrecht ist Wahl­pflicht, eine moralische Pflicht erst recht, wenn das Wahl­recht so weitgehend ist wie im Deutschen Reiche. Wir in Deutschland lassen die Zügel gerne am Boden schleifen und nehmen sie erst auf, wenn es sich lohnt oder Gefahr im Verzug ist. Wir sollen bisher ja auch kein politisches Volk gewesen sein und es erst werden. Die Verfassung gibt uns die Möglichkeit dazu, und es liegt an der Wählerschaft, die Nutzanwendung daraus zu ziehen.

Das politische Geschehen ist in stetem Fluß, denkbar wichtigste Fragen müssen in den nächsten Jahren in Ord­nung kommen. Es sei nur an die Rheinlandräumung, die Revision des Dawes-Planes, die Einheitsstaatsbewegung erinnert. Es wäre unverantwortlich, sich an der Lösung dieser Fragen durch Stimmenthaltung nicht zu beteiligen.

Die Neigung zur Wahlenthaltung ist besonders unter den Frauen groß. Aber gerade die Frauen haben die Pflicht, sich um die politischen Dinge mehr als seither zu bekümmern. Gerade sie werden am allermeisten von den Erlebnissen der parlamentarischen Arbeiten berührt, sei es durch wirtschaftliche Maßnahmen oder Fragen der Er­ziehung usw. Der Gesetzgeber hat durch die Verleihung des Wahlrechts an die Frauen diese dazu berufen, auch außerhalb ihrer häuslichen Betätigung sich ein eigenes Ur­teil in staatsbürgerlichen Angelegenheiten zu bilden.

Einem mündigen Volke, von dem verfassungsmäßig alle Gewalt ausgeht, darf die Politik, in der es regiert wird, niemals gleichgültig sein, und erst recht nicht, wenn zwei wichtige Wahlen bevorstehen. Darum mehr Teilnahme vor und an der Wahl!

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Schweinezählung am 1. Juni. Am 1. Juni findet ein« Zahlung der Schweine statt. Die Durchführung der Zäh- lung liegt den Gemeindebehörden ob.

Prüfungen im Hufbeschlag. Prüfungen im Hufbeschlag werden abgehalten an den Lehrwerkstätten in Heilbronn am 21. Mai, in Ulm am 23. Mai und in Reutlingen am 24. Mai.

ep. Vekennknislose Zürforgeheime. Seitens verschiede­ner antikirchlicher Verbände ist dem Preußischen Wohlfahrts­amt der Antrag vorgelegt worden. 3 Millionen Mark zur

Verfügung zu stellen jür die Errichtung von Fürsorge- erziehungsansiallen für bekennknislose Fürsorge- zvglinge. Es wird dagegen Einspruch erhoben, daß bekenntnislose Fürsorgezöglinge bisher in konfessionellen Anstalten oder konfessionellen Familien untergebracht war- den sind. Das Preußische Wohlfahrtsministerium hat sich gegenüber diesem Antrag auf den Standpunkt gestellt, daß staatlicherseits Mittel für Fürsorgeheime nicht mehr bewilligt werden, da der Staat seit längerer Zeit diese Anstalten nicht mehr unterstützt und die meisten Fürsorgeerziehungsanstal­ten von den Provinzen unterhalten werden. Diese Anstal­ten seien überwiegend konfessionell neutral, so daß in ihnen bekenntnislose Zöglinge unbedenklich ausgenommen werden könnten. Selbstverständlich sei es den freigeistigen Ver­bänden überlassen, aufeigene Kosten Fürsorgeerziehungs­anstalten einzurichtcn. Falls diese Anstalten den sachlichen Anforderungen genügen, dürften auch die Provinzialverwal­tungen bereit sein, bekenntnislose Zöglinge diesen Anstalten zu überweisen. Soweit im Ministerium bekannt sei, sei die Zahl 'der bekenntnislosen Fürsorgezöglinge so gering, daß sich die Errichtung besonderer Erziehungsheime für dies« nicht lohnen würde.

Altensteig, 10. Mai. Wahl eines städt. Ober­försters. Zum städt. Oberföister in Altensteig wurde in der gestrigen Sitzung des Gemeinderats Oberförster Mutschler in Schönlal gewählt.

Neuenbürg, 10. Mai. Im hohen Alter von 91 Jahren 7 Monaten verschied am Montag aberd Straßemvart a. D. Gottlob Röck, erlöst von den Beschwernissen des Alters. Mit ihm ist der älteste Einwohner Neuenbürgs zur ersehnte« Ruhe eingezangen.

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General v. Lüttrvih -f. Am 9. Mai wurde in Baden- Baden Generalleutnant a. D. Frhr von Lüttwitz zu Grabe getragen, der dort unerwartet nach kurzer Krankheit im Alter von 63 Jahren gestorben ist. Lüttwitz war zuletzt im Weltkrieg Führer des 38. Reservekorps, das sich in vielen Kämpfen ausgezeichnet hat.

Die Reichskanzlei kann am 18 Mai auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken. Am Jubiläumstag soll der Grund­stein zum Neubau gelegt werden.

Drofie-Hülshoff-Gesekschaft. Am 24. Mai soll in Münster in Westfalen zum 80. Todestag der Dichterin eine Annette von Droste-Hülshoff-Gesellschaft gegründet werden mit dem Zweck, ihre Dichterin in allen Kreisen des Volks zu verbreiten. Die Dichterin Annette von Droste- Hülshoff wurde als Sproß einer altwestfälischen Familie am 10. Januar 1797 geboren. Seit 1840 lebte sie auf dem ihrem Schwager, dem gelehrten Freiherrn Joseph von Laß- berg gehörigen Schloß Meersburg am Bodensee, wo st­auch starb.

Täglich über eine Million Reisende auf der Berliner Stadt- und Vorortbahn. Nach dem Bericht der Reichsbahn- direktion Berlin wurden am Freitag, den 27. April dieses Jahres auf den Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen insgesamt 1134189 abfahrende Reisende einschließlich der Reisenden mit Uebergangsfahrscheinen gezählt.

Die Zahl der Wähler in Groß-Berlin beträgt nach den nunmehr aufgelegten Wählerlisten 3 187 334 gegen 2978738 bei der letzten Wahl 1924.

Postmarder. Zwei Oberpostschaffner in Berlin, die Post­pakete erbrochen und daraus u. a. 200 Zwanzigmarkstücke, Zigarren u- a. genommen haben, wurden zu 1 Jahr 3 Mo­naten Zuchthaus und 300 Mk. Geldstrafe bzw. 1 Jahr Zuchthaus und 150 Mk. Geldstrafe verurteilt.

Grobfeuer. In St. Louis (Elsaß) ist eine bedeutende Aluminiumfabrik niedergebrannt. Zwölf Gebäude sind voll­ständig zerstört. Der Schaden beträgt annähernd 2 Milli­onen Mark.

Pflichtvergessene Seeleute. Wie aus Stockholm berichtet wird, lief am Montagmorgen der finnische Reisedampfer Norden", der auf der Reise von Marienhamm nach Abo war, in der Nähe von Bergham auf Grund. LautDagens Nyheter" hat die Mannschaft zusammen mit einigen Fahr­gästen aus dem Dampfer ein Trinkgelage veranstaltet, woran auck der Kapitän teilnahm. Die Fahrgäste mußten nach der Strandung selbst die Dampfpfeife als Notsignal ge­brauchen. Die Rettung kam durch einige Fischerboote, welche die Fahrgäste in Sicherheit brachten.

Wieder einmal eine Falschmeldung. Dieser Tage war aus Jerusalem gemeldet worden, daß 20 arabische Pilger, die sich im Kraftwagen von Mesopotamien nach Mekka be­geben wollten, in der Wüste umgekommen seien. Jetzt wird festgestellt, daß nur einer gestorben ist, während die übrigen mit der Bahn nach Damaskus gefahren sind.

Das San Marco-Gedeukfest in Venedig. Am 25. April I. wurde in Venedig ein großes Gedenkfest gefeiert. ; war 1100jährige Wiederkehr des Tags, an dem die ebeine des Evangelisten Markus, des Schutzheiligen von enedig, in die Lagunenstadt der Beneter einst ein ächtiger germanischer Volksstamm, der jenseits der Adno n starkes Reich gegründet halte gebracht wurden, ach der allgemein angenommenen Ueberlieferung sp­achte der Evangelist Markus die letzten 20 Jahre fernes ebens in seinem Missionsgebiet, das Aegypten neben den rikanischen Provinzen Libyen und Marmarika und Penta- ilis umfaßte. In Alexandien starb er den Märiyrertoo. eine Gebeine ruhten dort bis zum Jahr 828. In diesem ahr wurden zwei Venezianer durch einen Sturm auf dem teer gezwungen, im Hafen von Alexandria Schutz zu ichen, und sie beschlossen, die Gebeine des Heiligen hernuich >rtzusckaffen. Es gelang ihnen, die griechischen Hüter oes rabs zu bestechen und trotz der Wachsamkeit der Moyam- redaner, die im Besitz der Stadt und des Hafens waren, ie Gebeine in ihre Gewalt zu bringen und aus dem Hase rrauszuschmuggeln. Mit ihrer kostbaren Beute erreichte e zunächst Aquileja, und von dort wurden später die Ote uien nach Venedig gebracht, wo sie in der Basilika a s- ewahrt werden. Den Mittelpunkt der dlessahrigen F ildete nun eine Prozession mit einer Prachtentfaltu g, ne sie Venedig selten gesehen hat, aber mit stark sasz