Seite 2 Nr. 83

Nagolder Tagblatt »Der Gesellschafter"

der Kanalzone beschränken zu können, warum das dann nicht schon heute möglich sein sollte?

Merkwürdig ist ein Vorschlag, der imSpectator", der angesehenen Wochenschrift maßvoll konservativer Richtung, gemacht wird. Es wird da angeregt: die beiden stärksten Seemächte England und die Vereinigten Staaten sollten eine Art von Interessengemeinschaft eingehen, wonach die Vereinigten Staaten die Offenhaltung des Suezkanals in Kriegszeiten verbürgen sollten, während England die Bürg­schaft für die Offenhaltung des Panamakanals zu über­nehmen hätte. Vermutlich würden die Vereinigten Staaten auf ein solches Anerbieten, wenn es formell an sie heran- treien sollte, höflich erwidern, die Sorge für die Offenhaltung oder Schließung des Panamakanals in Kriegszeiten möge man vertrauensvoll ihnen überlassen. Für die Sorge, die der Suezkanal dem Denken der Engländer wieder ein­mal macht, ist es aber doch sehr bezeichnend, daß sie sie mit den Amerikanern teilen möchten. Unwillkürlich taucht die Erinnerung auf an das Abkommen, das eine ameri­kanische Gesellschaft mit Abessinien treffen wollte über den Bau eines Staudamms am Tanasee, der mit seinem Wasser den Blauen Nil speist.

Natürlich wird die ägyptische Nationalpartei schließlich nachgeben müssen, denn um den Suezkanal und den Nil in der Hand zu behalten, würde England noch eine ganz andere Kraftanstrengung machen, als es im vorigen Jahr gegen die ParoleChina den Chinesen" für nötig hielt. Aber es wird ein Stachel Zurückbleiben, und die behag­liche Ruhe desGeschäfts wie immer", womit England seinerzeit den Krieg gegen Deutschland eröffnet«, wird so bald nicht wiederkehren.

Neueste Nachrichten

Därerfeiern

Im festlich geschmückten großen Sitzungssaal des Reichs­tags fand die von der Gesellschaft für Deutsches Schrifttum veranstaltete Dürerfeier statt, an der sich etwa 30 Dereini- gungen beteiligten.

Am 400. Todestag des großen deutschen Meisters Albrecht Dürer am 6. April hatte seine Vaterstadt Nürnberg auf dem Rathaus Halbmast geflaggt. Nachmittags 3 Uhr fand eine Gedenkfeier am Grab Albrecht Dürers auf dem Jo­hannes-Friedhof stakt.

Volksbegehren gegen die mecklenburgische Regierung

Schwerin, 9. April. Nach einer amtlichen Mitteilung ist das vom Landbund Mecklenburg-Schwerin gegen die meck­lenburgische Staatsregierung beantragte Volksbegehren auf Klage beim Staatsgerichtshof wegen rechtswidriger Zueig­nung fremder Gelder nach eingehender Prüfung zugelassen. Der Landtag erhebt die Anklage, daß die mecklenburgische Regierung widerrechtlich die ihr vom Reich überwiesenen Notstandsgelder erst nach 3 Monaten auszuzahlen und diese noch auf rückständige Steuern angerechnet habe. Die Ein- leichnungslisten für das Volksbegehren werden am 22. April geschlossen.

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r Vatikanische Wünsche an Mussolini

Rom, 9. April. Der vatikanische «Osservatore Romano" legt der Regierung nahe, den verbindlichen Religions­unterricht, der von Mussolini in den Grundschulen ein- geführk wurde, auch auf die M i kke l s ch ul en auszudehnen. Er verlangt ferner, Vorbeugungsmaßnahmen zu treffen, da­mit die Kinder durch Bücher und Unterricht, die nicht von der katholischen Kirche überwacht werden, nicht mit Irr­lehren in Berührung kommen. Da wegen der noch un­gelösten römischen s^rage ein Konkordat vorläufig nicht in Betracht käme, müsse diese lebenswichtige Forderung auf dem Weg -er Gesekaebung durchgeführk werden.

Ein Balkanlocarno?

Mailand, d. April. Der ungarische Ministerpräsident Graf Bethlen ist unter anderem Namen in Mailand ein­getroffen und hatte Unterredungen mit dem in Mailand wei­lenden Mussolini. Auch der griechische Außenminister Michalakopulos hatte eine längere Besprechung mit Mussolini. Man glaubt, daß Verhandlungen über eine Art Balkanlocarno im Gang sind.

Nach einer Meldung der .Information Polikique" aus Nom mißt man dort der Aussprache Mussolinis mit dem türkischen Außenminister Tewfik Ruschdy Bei große Bedeutung bei. Man hebt hervor, daß mit Mussolini auch der Unkerstaakssekretär nach Mailand gekommen ist, um an den Besprechungen teilzunehmen. Als Ziel dieser Be­sprechungen wird bezeichnet: 1. Die Ausarbeitung eines Han­delsvertrags: 2. Beteiligung italienischen Kapitals an öffenk- Üchen Arbeiten in der Türkei: 3. Anstellung italienischer Techniker durch die Türkei. 4. Große Bestellungen für die italienische Industrie. Mussolini werde darauf Hinweisen, daß die italienischen Interessen im östlichen Mittelmeer rein wirtschaftlicher Natur seien.

Italienische Kriegsmateriallandnng in Durazzo?

Belgrad, 9. April. .Novosti" meldet, seitens Italiens seien in den letzten Tagen in Durazzo vier Batterien groß­kalibriger Geschütze, mehrere Gebirgsartillerien und 20 000 Gewehre ausgeschifft worden. Die Ausladung des Kriegs­materials sei zur Nachtzeit durchgeführt worden.

Württemberg

Stuttgart. 9. April.

Um die Vereinigung von Württemberg und Baden. Ein Mitarbeiter des Badischen Beobachters hatte eine Unter­redung mit dem württ. Innenminister Bolz über die Frage eines Zusammenschlusses von Baden und Württemberg. Der Minister erklärte. Baden sollte an dieser Frage mehr Interesse haben als Württemberg. Wenn die Frage gelöst ryerde, so erblicke er hierin in staatspolitischer Hinsicht einen Fortschritt. Man müsse die Frage von großen staatspoliti­schen Gesichtspunkten aus lösen. Die größte Schwierigkeit könnte wohl in der Schaffung einer einheitlichen Regierung und Gesetzgebung liegen. Für Baden verbürge der Zusam­menschluß mehr Vorteile als für Württemberg. Erfolge aber eine Zusammenlegung, so werden die Lasten in mancher Hinsicht (Soziallasten) gemeinsam getragen werden müssen. Was die beiden Staaten selber angehe, so ständen sie ein­ander ziemlich gleich. Finanvsll stehe Baden und Württem­berg auf gleicher Stufe, die Bevölkermigszabl sei annähernd

auch die gleiche. Im allgemeinen gehen die Auffassungen in Baden und Württemberg nicht weit auseinander. In Würt­temberg wäre bei den Parteien eine Majorität vorhanden für die Vereinigung beider Länder. Stuttgart müßte den Sitz der Regierung bekommen. Karlsruhe könne man ja in anderer Hinsicht entschädigen. Durch diese Zusammenlegung der beiden Länder würde man etwas sparen und den Ein­fluß auf die Reichsverwaltung stärken. Daß aber damit irgend eine Front gegen das Reich geplant sei, sei auf das entschiedenste zurückzuweisen. Wenn diese Frage gelöst werde, sei es im Interesse der beiden Länder und um end­lich eine gesunde Reichsgliederung zu erhalten.

Die mittleren Beamten und Besoldungsreform. Wie der .Verwaltungsmann", das Organ des Vereins württ. Ver- walkungsbeamten, mikkeilt, sind die mittleren Beamten mit der neuen Besoldungsordnung nicht zufrieden. Sie erklären, daß sie im gegebenenZeitpunkt eine Aenderung der Besol­dungsordnung mit allen Mitteln betreiben und nicht ruhen werden, bis auch den mittleren Beamten Gerechtigkeit wider­fahren ist. Württemberg habe mit dieser Besoldungsord­nung sich den zweifelhaften Ruhm erworben, seine mittleren Beamten, die anerkanntermaßen hinsichtlich ihrer Ausbil­dung und Leistungsfähigkeit im Reich an der Spitze der mitt­leren Beamten stehen, in unerträglicher Weise weiter herab­gedrückt und sie damit schlechter behandelt zu haben, als es im Reich und in allen übrigen deutschen Ländern geschehen sei.

Die Iubiläums-Gartenbauausstellung wird am 28. April in der Gewerbehalle in Stuttgart eröffnet werden und bis 6. Mai geöffnet bleiben. Die letzte derartige größere Aus­stellung des Württ. Gartenbauvereins, die ebenfalls alle Gebiete des Gartenbaus umfaßte, fand im Jahr 1913 statt.

Zur Lohnbewegung in der Metallindustrie. Am 11. April findet in den württembergischen Betrieben, die dem Metall- industriellen-Verband angehören, eine Urabstimmung der Arbeitnehmer über die Annahme oder Ablehnung des Schiedsspruches statt.

Beleidigung durch die Presse. Vor dem Amtsgericht Stuttgart fand die Verhandlung in der Beleidigungsklage des früheren Bauernbundsagitators Kimmerle gegen den Redakteur derSüdd. Arbeiter-Zeitung", Lämmle, statt. Die Verhandlung endete mit dem Freispruch Lämmles. Kim- merle hat sämtliche Kosten zu bezahlen.

Vom Tage. In einem Haus der Schulstraße in Botnang verübte ein 40 I. a. Mann durch Einatmen von Gas Selbst­mord. In der Karlstraße in Kaltental kam ein 54 I. a. Mann zu Fall. Er erlitt einen Schädelbruch und muhte ins Marienhospital ausgenommen werden.

6us dem Lande

Heilbronn, 9. April. Eine Heilbronnerin als Fliegerin. Als erste Pilotin Württembergs hat Ma- riette Sch ulteß aus Heilbronn in Staaken bei Berlin das Flugzeugführer-Examen bestanden.

Cannstatt. 9. April. Tödlicher Unfall. Auf der Straße Zuffenhausen-Schwieberdingen unweit des Gast­hauses .zum Müherheim" erfolgte ein Zusammenstoß zwi­schen einem Auto und einem Motorradfahrer, bei dem der Lenker des Motorrades, der 27 Jahre alte Monteur Alfred Schmid aus Cannstatt den Tod fand.

Ludwigsbnrg. 9. April. Der Sohn vom Vater er­st o ch e n.Wegen späten Nachhausekommens des 22jährigen Sohns des Maurers KarlBreckle in Oßweil gab es in der Nacht zum Karfreitag zwischen beiden einen Streit mit Handgemenge. Breckle versetzte dabei seinem Sohn mit einem Seitengewehr einen Stich in den Oberschenkel, an dessen Folgen letzterer am andern Tag im Krankenhaus in Lndwigsburg starb. Die Familienverhälknisse waren sehr trübe.

Weinsberg, 9. April. Todesfall. Dr. med. Fink ist einer schweren Krankheit, die er sich durch seinen Beruf infolge einer Infektion zugezogen, erlegen. Seine Tüchtigkeit als Arzt besaß weit über die Grenzen des Bezirks großen Ruf.

Oehringen. 9. April. Fischzucht. 15 000 Iungaale sind dem Hohen!. Fischereiverein vom Landesfischereiverein zu­gegangen und werden durch die Fischwasserpächter an ver­schiedenen Stellen der Ohrn eingesetzt

Vom Zindelbachtal, 9. April. Ein seltener Vieh­handel. Kam da ein Händler zu einem Landwirt in den Stall und fragte, ob er nichts verkaufe. Auf die ablehnende Antwort des Besitzers sagte der geschäftseifrige Handels­mann, es stehe doch hier eine schlachtreife Kalbel. Der Land­wirt meinte dann, er habe noch keine Lust zum Verkaufen. Wie es bei Handelsgeschäften geht, kam man auch auf das Gewicht zu sprechen, und der Handelsmann behauptete, das Rind wiege nicht mehr als 8 Zentner, der Landwirt sagte, 8 Zenter bekomme er gratis und für jedes Pfund, das es mehr wiege, wolle er 11 Mark. Der Handelsmann schlug so­fort ein. Gleich fuhr man zur Waage, aber welche Ent­täuschung, der Kaufpreis betrug 1936 Mark, was das Rind wog, kann jeder selbst ausrechnen. Der Handelsmann machte ein dummes Gesicht und ging von dannen, hätte aber bis heute noch das Rind abzuholen.

Aus Stadt und Land

Nagold, 10. April 1928

So lang du wallst auf Erdenbahnen, dem Irrtum, Freund, entgehst du nicht; doch lägt dich Irrtum Wahrheit ahnen,

Irrtum ist Farbe, Wahrheit Licht. Geibel.

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Osterfest

Es mußte Karzeit gewesen sein, damit es Ostern werden konnte! Ernst und still waren wir in diesen Tagen und die christlichen Gemeinden fanden sich im Gotteshaus, ein Kreuz vor sich auf lichter Höhe, auf toter Helden Brust, des Helden, der starb, damit wir leben. Doch der junge Früh­ling hob seine Hände und wälzte den Stein . . und es ward Ostern! O wunderbarer Klang: Ostern! Heber Volk und Vaterland liegt ein schwerer Druck, lähmt, ver­wirrt und bedrückt unsere deutschen Gemüter und Seelen. Alte Ideale sind zusammengebrochen. Man hatte Sturm gelaufen gegen das angeblich Veraltete, doch neue packende und leuchtende Hochziele hat man nicht gegeben. Wer ge­wohnt ist, die Dingee um sich etwas näher zu betrachten, der könnte manchmal verzweifeln an dem Besserwerden, an dem Aufstieg. Dennoch: Es ward und es wird wieder Ostern! Das soll ein Fanfarenruf für die müde Seele sein.

___ _ Dienstag, 10. April 1928

Wie singt doch der Chor der Engel in Goethes Faust?: Christ ist erstanden aus der Verwesung Schoß. Neiget von Banden freudig euch los!"

Ostern, das Fest der Freude! Wie konnten wir da nicht fröhlich und hofsnungsfroh sein, als uns die Ostertage solch herrlichen Sonnenschein beschieden. Hatte auch der April seiner üblichen Eigenschaft Ehre und den Unternehmungs­lustigen Bange gemacht, als er am Sonntag Morgen einen Wolkenvorhang vorzog und diee Dachrinnen zu einem ein­tönigen Gesang bestimmte, dafür ließ er um so freudiger und wohliger uns den warmen Sonnenschein empfinden. Ostern! Frühling! Wonnige Jugend des Jahres, wie bist du doch wunderschön. Kein Fest aller Fürsten der Welt war je so prächtig wie das des Frühlings in den Oster­tagen. Was sind alle Prunk- und Prachtteppiche verglichen mit den Frühlingsmatten, wie arm sind alle Hoforchester neben der Kapelle des Frühlings! Verschwenderisch wie der Frühling ist auch der Mensch mit seiner Osterfreude. Er lacht dem Eichkätzchen, der Amsel, dem Buchfink, der Meise, überhaupt den Vögelein zu, jauchzt aus voller Brust, wenn er die Lerche jubilierend im Aether schwinden sieht, strahlt auch seine Mitmenschen an ist also selbst ein Stückchen Frühling. Leuchtenden Auges preist das sehende und fühlende Wesen das leuchtende Gelb der Schlüssel­blumen, das zarte Blau der Leberblümchen und atmet tief den Duft der zur neuen Fruchtbarkeit bereiten Erde. So wird auch der jung an Freude, der alt an Jahren ist. Frühling, er ist ein milder Herrscher und ein geschworener Feind aller Kopfhänger.

Nun genug von den Geschenken der Natur und zu den Werken und Leistungen von Menschenhand. Spielen auch sonst am Sonntag Morgen die Turmbläser von der hohen Warte, wieviel schöner und klingender empfanden wir es am Ostermorgen. Zum Bahnhof und zu den Autos sah man unternehmungslustige Menschlein haften, andere wie­der gemütlich von hier aus fürbaßschreiten, wieder andere verzweifelt nach dem Himmel schauen, weil die Wolken am Sonntag das Amt des. städtischen Spritzenwagens vom Montag übernommen hatten, damit uns die unsere Straßen endlos durchrasenden Benzinpferde und -Pferdchen nicht so einstauben sollten, bei weitem aber doch nicht, um uns das Osterwetter zu verderben. An so etwas konnte nur ein großer Skeptiker glauben und das sind wir Loch hoffentlich alle nicht am Ostertag. Diee gutbesuchten Gottesdienste hatten gegen sonst eine Bereicherung erfahren, sah doch das Friedhofskirchlein am Mittag die Gemeinde zu einer Andacht beieinander. Eine Andacht im exponierten Sinne hielten auch am Montag Morgen die Mitglieder der Heils­armee auf dem alten Kirchturmplatz und suchten durch An­sprachen, Gesang und Musik für ihre Ideen zu werben. Die Sportfreunde natürlich hatten auch für ihre Liebha­berei gesorgt und ein Freundschaftsspiel nach hier ver­pflichtet. Des Abends benutzte man die Anwesenheit der Gäste zu einem gemütlichen Beisammensein mitZubehör" in der Traube. Nun ist der Alltag wieder da und wir wollen nach solch zwei schönen Ruhetagen mit frischem Mut und neuer Hoffnung ans Werk.

Dienstnachrichten.

Im Bereiche des Landesfinanzamtes Stuttgart wurde Obersteuersekretär i. e. N. Kleinmannbei dem Finanz­amt Horb zum Obersteuersekretär, der Steuerassistent i. e. R. H e r r in a n n beei dem Finanzamt Altensteig zum Steuerassistenten ernannt.

Die Reichsbahndirektion hat den Reichsbahnobersekretär Brey in Schelklingen nach Calmbach versetzt.

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Prüfung von Anschriften durch die Post. Wie bekannt, besorgt die Post die Prüfung und Berichtigung von An­schriften. Die Anschriften, deren Prüfung und Berichtigung gewünscht wird, sind einzeln auf Karten oder Zetteln in der ungefähren Größe der Postkarte anzubringen, auch Brief­umschläge und Streifbänder können zur Niederschrift der Anschrift gewählt werden. Ebenso ist es zulässig, vom Auf­traggeber geführte Anschriftenkarteien, sowie Anschriften­listen zur Prüfung vorzulegen, wobei jedoch jede Liste nur den Bereich eines Postamts einschl. der zugeteilten Post­agenturen umfassen darf. Die Sendungen mit den Anschrif­ten sind an das Postamt zu richten, das die Prüfung aus­führen soll. Die Gebühr für das Prüfen von Anschriften beträgt 2 Rpfg. für das Stück unter Aufrundung des Ge­samtbetrags auf volle 10 Rpfg., mindestens 20 Rpfg. für jede Sendung nach ein und demselben Postamt: für die Hin- und Rücksendung sind besondere Gebühren nicht zu entrichten. Außer solchen Sammelsendungen werden auch einzelne Aufträge auf Postkartenformblatt nach vorgeschrie­benem Muster zugelassen. Derartige Karten sind mit 3 Rpfg. freizumachen: für ihre Rücksendung nach der Prüfung wird keine besonders Gebühr erhoben.

Rohrdorf, 10. April. Tödlicher Unglücksfall. Am Ostersamstag abend durcheilte die Schreckenskunde unsern Ort, auf der Landstraße nach Nagold, in der Nähe des Blockhäuschens sei »ein schweres Unglück geschehen. Zu Fuß und zu Rad wurde dahin geeilt. Und fürwahr, das, was hier geschehen, war erschütternd. Der 38 Jahre alte, verheiratete Landwirt Christian Grieß Haber, Vater von 5 kleinen Kindern, hatte in Nagold Sägmehl geholt. An der bereits genannten Stelle ist das linke Hinterrad des Wagens, infolge Verlorengehens der Lunte von der Achse gewichen und der hochbeladene Pritschenwagen hat sich infolge Brechens der Achse seitwärtsneigend, in seiner ganzen Schwere über dem bedauernswerten Mann ent­laden und ihn erdrückt. Obgleich von allen Seiten sofortige Hilfe zur Stelle war, konnte man ihn nur noch als Leiche bergen. Mit diesem so entsetzlich tragischen Todes­fall ist über die Erießhaber'sche Familie sehr schweres Leid gekommen; über die so herb hoimgesuchte Gattin, die vaterlosen Kinder und die hochbetagten Eltern. Mit dem so jäh aus dem Leben gerissenen Mann, den man überall ob seines gutmütigen Wesens sehr gern hatte, verlieren sowohl der Liederkranz, wie der Kriegerverein ein gutes Mitglied und treuen Kameraden. Die ganze Gemeinde Rohrdors fühlt und trauert mit.

Garrweiler, 7. April. Nach langem Leiden starb heute früh der langjährige Gemeindepfleger Friedrich Seeger im 80. Lebensjahr. Er war der älteste Bürger unserer Gemeinde und eine geachtete Persönlichkeit. Mit ihm ist unser letzter Veteran aus dem Kriege 1870/71 zur großen Armee eingerückt. Er diente seinerzeit bei den Jägern.

Herrenberg, 9. April. Unglücksfall. Samstag früh kurz nach 169 Uhr scheute infolge Annäherung des Omnibusses der Autolinie HerrenbergPfäffingen das Pferd des Milch-

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