. 31. März 1828
Seite 3 — Nr. 77
Ragolder Tagblatt »Der Gesellschafter*
Samstag, 31. März 1828
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denen Feier hielt Herr Gewerbelehrer Sanwald über das Gebiet „Handelslehre und Briefverkehr", insbesondere über das Thema „Mängelrüge" u. Herr Eewerbeschulschul- referendar Reg. Baumeister Kurt; über „Die Wasser- pumpcn und ihre Anwendung", dieses aus dem Gebiet der Raturlehre, gut durchgeführte Lehrproben, die den geladenen Gästen die Art des Unterrichts, die Unterrichtsgestal- rung und den Weg zeigen sollten, den man geht, um zu den sichtlichen Erfolgen zu kommen, die man u. a. im vergangenen Jahr durch die Ausstellung bewiesen hatte. In seiner Begrüßungsansprache und seinem Jahresbericht führte Herr Eewerbeschulrat Beutelspacher ungefähr folgendes aus: Das Gewerbeschuljahr 1927/28 war für die Gewerbeschule insofern von besonderer Bedeutung, als es das erste Schuljahr in der neuen Form des Eewerbeschul- verbandes zwischen den Gemeinden Nagold, Emmingen. Mötzingen, Pfrondorf, Rohrdorf, Schietingen und Unterjettingen war. Der in diesem Jahre eingeführte ganzjährige Unterricht hat gezeigt, daß hierdurch der lebendige Zusammenhang und die notwendige Verknüpfung der einzelnen Unterrichtsfächer viel besser gewahrt und durchgeführt werden konnte. Der Unterricht umfaßt 3 in wechselseitiger Beziehung zu einander stehende Kreise und Lehr- gediete: das beruflich technische, wirtschaftlich-geschäfts- kundliche und das staatsbürgerkundliche Lehrgebiet. Um die gesteckten Ziele zu erreichen, darf der Unterricht kein reines Buch- oder Eedächtniswissen sein, sondern er muh seine Wurzeln möglichst in der praktischen Arbeit der Werkstatt verankert haben und ist Denkübung um praktischen Stoff. Doch nicht allein in der Schule resp. im Schulbetrieb liegt die Möglichkeit der Erreichung dieses Zieles, sondern auch bei den Lehrherrn liegt es, dabei mitzuhelfen — aus Standesbewußtsein und aus eigenstem Interesse — durch die Abdämmung des Zustromes von ungeeigneten Leuten. Es ist ein Unrecht, junge Leute in einen Beruf hineinzuzwängen, in welchem diese nicht vollwertig werden können. Nur der wird das Höchstmaß innerer Befriedigung und seiner Leistungsfähigkeiten erreichen, der seinen Fähigkeiten und seiner Neigung nach einen Beruf ergreift. Von den vier vorgesehenen Fortbildungskursen im vergangenen Winter konnte leider nur der der Möbelschreiner mit 17 Teilnehmern durchgeführt werden, da bei den anderen sich eine zu geringe Beteiligung ergab. Die Gewerbeschule wurde einschl. der Handelsabteilung von 381 Pflichtschülern besucht, bestehend aus 354 Eewerbe- schülern (von diesen 121 Möbelschreiner) und 27. Handelsschülern. Dazu kommen noch 7 Schülerinnen und 17 Teilnehmer des Abendkurses für Möbelschreiner, zusammen also 395. Die drei zur Verfügung stehenden Lehrsäle sind unbedingt bei vier Lehrern und dieser Schülerzahl zu klein und so kommt es, daß wir nicht allen Wünschen der Lehrherren betr. der Unterrichtszeit der einzelnen Klassen gerecht werden können. — Im Anschluß hieran sprach Herr Beutelspacher all denen den Dank aus, die an den Aufgaben der Schule so oder so mitgewirkt und gearbeitet haben. Auch den aus der Schul- und Lehrzeit heraustretenden Schülern widmet er mahnende Worte, spricht von der selbstverständlichen Dankbarkeit gegen Eltern, Schule und Lehrherren, von dem Muß des Vorwärts- strebens im heutigen schweren Lebenskampf, von den Gelegenheiten sich weiterbilden zu können, von der Gesunderhaltung des Körpers eingedenk der Worte „Nur in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist", von ernster, pflichtgetreuer Berufsarbeit, die stets im Vordergrund stehen solle u. hofft u. wünscht, daß sie zu sittlich starken Menschen und zu Persönlichkeiten heranreifen möchten. Herr Beutelspacher schließt mit den Worten: Möge jeder einzelne von Euch immer mehr klar erkennen, daß er allein die Welt nicht ausmacht, daß aber wie aus dem Kleinen sich das Große aufbaut, so auch Euer Tun und Lassen bedeutsam ist für das Ganze, daß der einzelne nicht bestehen kann, wenn das Ganze fällt. Wie jeder Baum mit seinen Wurzeln im Boden verankert ist, daraus er Kraft und Leben zieht, so habt auch Ihr Eure tiefsten Wurzeln in der Heimat, im Vaterland". — Ein von einem Schüler vorgetragenes Gedicht „Heimat" vollendete diesen Gedanken aufs schönste. Aber auch andere Gedichtvorträge der abgehenden Schüler umrahmten die Feier. Preise erhielten nachstehende Schüler: Schwarz Fritz bei F. Frey, Zimmermeister, Nagold; Dengler Heinrich, bei Taver Vareis, Schreinermeister, Rohrdorf; Weiß Wilhelm, bei R. Weiß, Schreinermeister, Unterjettingen; Alfred Pöschel, bei T. Bareis, Schreinermeister, Rohrdorf; Maier Karl, bei Fr. Schuster, Gärtnerei, N.; Kienzle Paul, bei Fa. Knoll u. Pregizer, N.; Schmider Konrad bei W. Saur, Flaschnermeister, N.; Haag Karl bei E. Broß, Schlossermeister, N.; Hagele Leonhard bei Fa. E. W. Zaiser, Buchdruckerei, N.; Hartmann Rudolf bei H. Feucht, Schneidermeister, N.; Kemps Christian bei Fa. I. Schüttle u. Cie., Ebhausen. Belobungen erhielten: Blank Josef bei A. Schnepf, Möbelfabrik, N.; Steimle Konstantin bei Fr. Schwarz, Schreinermeister, N.; Beutler Gotthold bei Chr. Weimer, Möbelfabrik, Jselshausen; Pfeffer August bei Fr. Frey, Zimmermeister, N.; Kirn Martin bei Jean Walz, Maler, N.; Killinger Gottlob bei Fa. L. Wohlbold, Elektrizitätswerksbesitzer, N.; Bolz Friedrich bei Fr. Benz, Windenfabrik, N.; Pfeifle Fritz, E. Klenk, Bäckermeister, N.; Bulmer Richard bei G. Bulmer, Bäckermeister, Emmingen; Holzhauer Crwin bei Fa. Chr. Eeigle, N.; Schwarz Gottlob bei Ar Jager, Malermstr., N.; Wa l z Theodor, bei E. Hespeler, Malermeister, Nagold.
- . Abend nun fand im Seminarsaal eine Abschluß- kerer statt, die — so wie es ja auch gedacht war — eine ganz eigene Note trug, die Schlußfeier des hiesigen isbmrnars. Der Mittelpunkt der Feier bildete der muprallsche Teil mit seinen vorzüglichen Darbietungen.
eben immer wieder, daß ein K. Th. Schmid am Nagolder Seminar ist, der es versteht, guter Musik in den jungen Herzen zu wecken aber jungen Menschen in der ausübenden Musik ^ 3.u schulen und weitcrzubringen. Es war er gaunlrch, nnt welcher Fertigkeit die erst seit zwei Jahren m Sennnar weilenden Schüler ihr Instrument beherrsch- di»»- es noch mehr zu bewundern, wie sie, aller- Unterstützung von uns wohlbekannten früheren
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von Corelli mit Eleganz meisterten und zu den schönsten Hoffnungen für noch kommende Darbietungen Anlaß gaben. Ein lang hier nicht mehr gehörter, aber uns noch wohl bekannter East, Herr Ernst Roth, trug die Sonate in Dd. von Händel in wunderbar ausgeglichenem Spiel vor Man merkt ihm sein eines Jahr Stuttgarter Musikstudium sehr wohl an. Im Anschluß hieran wurde sodann die Sonate in Ed. für zwei Violinen (Roth und Jlg) von PH. E. Vach, einem Sohne I. S. Bachs, zu Gehör gebracht. All dies zusammen mit den klaren, präzisen und eindrucksvollen Gesängen des gemischten Chores, („Im Arm der Liebe ruht sich's wohl" von Beethoven und „Domine refugium" von Gumpelsheimer) bildeten einen genußreichen Abend, der unbedingt bestimmen sollte, in jeder Hinsicht die auch sonst stattfindenden Vorspielabende zu unterstützen, vor allem aber sie zu besuchen. — In seinem Jahresbericht sprach Herr Pros. Bauser über die Krankheiten der Lehrer und Schüler im letzten Jahre und die hierdurch bedingten Personalwechsel im Lehrkörper. Vor einiger Zeit habe eine Besichtigung des Gebäudes stattgefunden, die unbedingte Klarheit über zu bessernde Verhältnisse gab. So soll der Bau einer Dampfheizung im Seminar selbst und die Renovierung der Turnhalle angestrebt werden. Es wurde auch der bereits erfolgten Verbesserung kleinerer Mängel Erwähnung getan. Das Unterrichtsergebnis war im vergangenen Jahre ein sehr gutes, so konnte z. B. die 2. Klasse mit einer Durchschnittsnote von über 5 nach der nächsten Klasse versetzt werden. Nach Ostern, d. h. nach erfolgter Aufnahme der neuen Schüler wird das Seminar wiederum 75 Schüler, also so viel wie in früheren normalen Jahren, aufweisen können. Hierdurch wird die Anstellung drei weiterer Lehrkräfte notwendig werden. Wie die Zukunft das Seminar gestalten wird, ob es als Seminar belassen oder als Aufbauschule ausgebaut wird, hängt von der Lösung der Frage der Lehrerbildung, die hoffentlich in nicht allzu ferner Zeit vollzogen wird, ab. Eine Aufbauschule wird aber im wesentlichen die Grundzüge des Seminars belassen. — Den Schluß des Abends bildete das Lied: „Hört ihr Herrn und laßt euch sagen", das im Wechselgesang von einem jungen Seminaristen und den Gästen gesungen wurde.
Pasfionsfeier
Während der Passionszeit vom 29. März bis 4. April besuchen eine Anzahl Brüder des Basler Missionshauses anläßlich ihrer Osterferien den Schwarzwald, um an verschiedenen Orten wie Nagold, Altensteig, Zwerenberg, Ebhausen u. a. Passionsfeiern zu veranstalten. Die Veranstaltungen sind als Feierstunden gedacht, in denen musikalische Darbietungen des Chors von deutschen und lateinischen Passions- und Ostergesängen alter Meister, mit Sonaten für Orgel und Violine und kurzen Ansprachen abwechseln werden. Der Zweck dieser Veranstaltungen ist, den Missionsgemeinden in der Heimat für ihre treue Mithilfe an der Missionsarbeit zu danken und das alte Band der Liebe zwischen Mission und Heimatgemeinde zu befestigen. Die große Ausdehnung des Werkes — es stehen heute auf 5 verschiedenen Arbeitsfeldern in Afrika, Nieder!.-Indien, China über 200 Missionare, Frauen, Schwestern — nötigt die Basler Mission, eine immer breitere Basis in der Heimatgemeinde zu suchen. Andererseits macht die Schwere der Aufgaben, namentlich in China und Indien, eine immer tiefere Verwurzelung des Werkes in der heimatlichen Missionsgemeinde notwendig. So möchten diese Feiern neue Freunde einladen zur Mitarbeit in der Mission und den alten Freunden die Aufgabe der Verkündigung des Wortes vom Kreuz in den Heidenländern noch tiefer in Herz und Gewissen schreiben. (S. auch Inserat.)
Grundstücksverkäufe
Wie wir hören, hat man in den letzten Tagen verschiedene Erundstücksoerkäufe und zwar zu sehr hohem Preis getätigt. Es handelt sich dabei um Gelände im oberen Teil der Teufelshirnschale, wo bis zu 9.60 RMk. pro pm bezahlt wurden. Es verlautet, daß man an dieser Stelle einen kleineren Flugplatz als Stütze für den Böblinger Flughafen erstellen will, wodurch allerdings diese hohen Preise gerechtfertigt und verständlich wären. Die Pläne für eine Zufahrtsstraße dorthin sind bereits entworfen und auch im großen und ganzen genehmigt. Wir sehen den Weg am Friedhof links — wo bisher der Feldweg führte — abgezweigt. Mit einzelnen Grundstückseigentümern wird z. Zt. noch verhandelt und wir möchten nicht versäumen. die noch unwissenden Anlieger über die Werte ihrer Grundstücke aufzuklären. 2n Anbetracht der gegebenen Tatsache sollen auch bereits von zwei hiesigen Sportsleuten Verhandlungen über die Anschaffung von Kleinflugzeugen (evtl. Klemm-Kleinflugzeug) gepflogen worden sein. Wir wünschen dem Unternehmen, auch in Anbetracht der Hebung unseres Fremdenverkehrs, einen gedeihlichen Erfolg.
Morgenröte eines neuen Zeitalters
Daß unsere Heimatstadt in ihrer ganzen Entwicklung Kurs nach oben hat, ist eine real fundierte Tatsache und man muß sich wundern, daß der Nagolder Nationalstolz nicht die sonst üblichen Masse aufzuweisen hat (Biertischunterhaltung, Kaffeeklatsch, Poesie und Prosa). Im Gegenteil, man kann nur zu oft die betrübliche Wahrnehmung machen, daß über ganz selbstverständliche Neuerungen die rückständigsten Ansichten bestehen. Dieser leidige Umstand mangelnder Einsicht in die Maschinerie neuzeitlicher Vorwärtsbewegung war seit Jahren Gegenstand eingehender physo-psychischer Untersuchungen — jedoch ohne befriedigende Ergebnisse. Nun hat in jüngster Zeit ein tüchtiger Handwerker unserer Stadt dieses Problem in die Hand genommen und — ausgehend von der Tatsache, daß unsere Gesamteinwohnerzahl zu zwei Dritteilen den Jahrgängen unter 40 Jahren zuzurechnen ist — die praktischen Konsequenzen gezogen. Um es kurz zu sagen: es ist ihm gelungen, einen inzwischen reichsamtlich patentierten Apparat herzustellen zu dem Behufs, alle Vorvierziger durch leicht ausführbare Kurbelbewegungen auf eine einheitliche Ver- nunstsbafis zu bringen (für Personen über 40 Jahre wird der Apparat laut Gebrauchsanweisung nur von Fall zu Fall empfohlen), profan ausgedrückt: er hat die Vernunftskurbel konstruiert. Vorerst wird dieser kurz als „Vernunftskurbel" benamste Apparate noch manuell in Tätigkeit gesetzt; aber es ist vorauszusehen, daß diese Erfindung noch technisch mehr vervollkommnet und ausgebaut werden wird. Wie verlautet, stehen zur Finanzierung des in Aussicht genommenen Unternehmens auch schon einige hiesige Eeldleute in Verhandlung mit einem amerikanischen Finanzkonzern zwecks Aufnahme eines langfristigen Kredits. Welcher Umschwung nun bei der obligaten Einführung besagten Apparates in wirtschaftlicher, politischer und kultureller Beziehung eintreten wird, kann nur schwach vorausgeahnt werden. Die ersten Versuche sind derart
glänzend und eindrucksvoll gelungen, so daß ohne weiteres angenommen werden muß: die Bedeutung der Vernunftskurbel kann nicht örtlich begrenzt sein. Tatsächlich haben sich nicht nur Interessenten aus ganz Deutschland, sondern auch solche aus dem Auslande angemeldet. (Man wird auf die kommenden Wahlen gespannt sein dürfen!!!!) Angemessen der großen Bedeutung der Erfindung ist dem Erfinder bereits der vr. ti. c. — wie vorauszusehen war — von verschiedenen technischen Hochschulen des In- und Auslandes angeboten worden.
»Unsere Feierstunden
Das Titelbild zeigt uns heute den begeisterten Empfang des Kreuzers „Emden" in Wilhelmshaven; weiter den Stäpellaus von 4 Zerstörern, das neue Stadion in Berlin, das Damaskustor in Jerusalem, einen erfolgreichen Polizeihund, Palmsonntagsgebräuche im schwäbischen Oberland und plaudert mit uns u. a. in Wort und Schrift über den 1. April.
Eutingen, 30. März. Lotterieglück. Herr Weichenwärter Karl Platz, hier, spielte in der Preuß.-Südd. Klassenlotterie ein Achtel-Los, welches in Klasse 5 mit 10 000 RMk. herauskam und ihm nach Abzug der Steuer noch ca. 1000 RMk. einbrachte.
Horb, 30. März. Vom Hopfenbau. Im Bezirk wurden in den letzten Tagen fahrbare Motor-Hopfenspritzen oorgeführt. Diese Spritzen scheinen sich zu bewähren und es haben sich an einzelnen Orten Interessenten zusammengetan, um solche anzuschaffen.
Letzte Nachrichten
Russisches Einlenken in der Donez-Affäre.
Kowno» 31. März. Wie aus Moskau gemeldet wird, ist Stalin der Ansicht, daß der Donez-Affäre keine besondere politische Bedeutung beigemessen sei, zumal eine falsche Auslegung dieser Affäre die deutsch-russischen Beziehungen gefährden könnte. Es heißt, daß es Tschitscherin auch gelingen wird, in der Frage eines Verteidigers für die verhafteten Deutschen ein Kompromiß zu erzielen. Der Prozeß soll am 16. April beginnen.
Stresemann findet beim »Temps" Verständnis.
Paris, 31. März. Der „Temps" schreibt zur Abrüstungsrede Dr. Stresemanns, daß Stresemann mutig die Politik von Locarno und Genf gegen die Angriffe der Deutschnationalen verteidigt habe. Das sei ein Anzeichen für eine bisher ungewohnte Geistesverfassung in Deutschland, daß Stresemann zweimal auf die Stelle der Rede Poincares in Bordeaux hingewiesen habe, wo Poincare von der Notwendigkeit einer Zusammenarbeit der Völker auf intellektuellem, wirtschaftlichem und moralischem Gebiet sprach. Gewiß habe Stresemann formell die deutsche Auffassung verteidigt, die von Frankreich nicht gebilligt werden könne, aber nichtsdestoweniger sei es wahr, daß er mit viel Tatkraft gegen die Versuche der Reaktionäre vorgehe, die Politik der Entspannung für immer voranzustellen. Am Vorabend der deutschen Wahlen bedeute die Rede Stresemanns eine bemerkenswerte Kundgebung des Geistes, in dem er die auswärtige Politik Deutschlands zu entwickeln gedenke, ein Geist, der stark von der Haltung des Grafen Bernstorff in Eens abweiche.
Chamberlain gegen die tschechoslowakische Waffensendung nach China.
Berlin, 31. März. Wie ein Berliner Blatt aus Prag meldet, hat der Vorfall mit der Schiffsladung tschechoslowakischer Waffen für China Außenminister Chamberlain veranlaßt, bei Dr. Benesch wegen der Einstellung solcher Sendungen vorstellig zu werden. Benesch erwiderte, es gebe keine internationale Konvention, die diesen Handel verbieten würde.
Der deutsche Dauerflugrekord um 1 Stunde 13 Minuten überschritten.
Newyork» 31. März. Amerikanische Rekordflieger Hald- mann und Stinson haben den deutschen Dauerflugrekord um 1 Stunde, 13 Minuten, 47 Sekunden überschritten.
Spiel und Sport
Eutingen, 30. Mürz. Für Radfahrer. Von der Eauversammlung der Radfahrervereine ist nun beschlossen worden, daß das Sportfest des hiesigen Radfahrervereins „Edelweiß" Heuer am 3. Juni stattfinden und dabei auf der Strecke Eutingen—Mühlen—Vildechingen—Eutingen die Bergmeisterschaft zum Austrag kommen wird.
Sendefolge des Siidd. Rundfunk A.-G. Stuttgart.
Samstag, gl. März:
I2.SÜ: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 13 50: Nachrichtenbienst 14 . 00 : 2use»bstunde. 15.00: Unterhaltungskonzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.15: Bortrag: Licht, Luft unb Sonne für unsere Linder (Freiburg t. Br.). 18.45: Bortrag: Aus der Spruchpraxis der Militiirversorgung. 10.15: Vortrag: Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung. 18.45: Bericht des Landes! arbertsamts Südwestdeutschland. Anschl: Zeitangabe. Wetterbericht, Sport, funkbienst. 20.15: Die Jagd nach dem Glück. 21.15: Streifzug durch den Aether. 22.30: Funktanzstunde (Berlin). 28.00-00.30: Tanzmusik.
Sonntag, 1. April:
, Morgenfeier. 12.00: Jugendweihe (Hamburg) I3.I3: Sckall
^550: Polkslieberstunde (Freiburg). IS.OO: Paffionsmufii (?( 2 /^/^che Stuttgart). 17.30: Bortrag: Der llnsterblichkeitsalaub« in. Oröelkon^^ Menschh-it Anschließend: Zeitangabe, Spvrtfunkdienst. 18 . 10 : di-n^ so nn ^ Dlchterstuiide. 19.45: Zeitangabe, Sportfunk.
Anis. . Somphoniekonzert. 22.00: Geistlich« Lieder (Freiburg). A» kchließend: ^>portfunk-Nachrichtenbienst.
Montag, 2. April:
Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 13.50: Nachrichtendienst. 18.15; Nachrmtta-skonzert. 18.0V: Zeitangabe, Wetterbericht. 1S-15: Bortrag: ttreu» und Kreuzigung. 18.45: Bortrag: Der Bühnenautor von heut«. 18.15; get^ Wetterbericht. 1SL0: Tosi fan tutte von Mozart (Frankfurt). A». schließend: Chinesisch« Schwänke, Nachrichtendienst.
Die neueste „Funk-Illustrierte* (20 L) stets vorrätig bei E. W. Zaiser-Ragold.
Kandel und Verkekr
Sleuerterminkalender für die Landwirtschaft, April 1S2S
2. April: Staats- und Gemeindesteuern (Grund-, Gewerbe-, Gebäude- und Gebäudeentschuldungssteuer).
2. April: Rentenbankzinsen.
5. April: Lohnsteuer. Abzuführen sind Steuerbeträge für IS. bis 31. März bezw. für den Monat März, wenn in der ersten Hälfte nicht mehr als 200 RM. anaefallen find.
-10. April: Umsatzsteuer. Vorauszahlung für das 1. Viertels. 1923. 20. April: Lohnsteuer. Abzuführen sind Steuerbeträge, welche