Seite 2 Nr. 72

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag. 26. März 1928

Neueste Nacheichle«

Die Feststellungen desPhöbus"-Ausschusses

Berlin, 25. März. Der Reichstagsausschuß zur Unter­suchung der Phöbus-Angelegenheit stellt, wie die D. Allg. Ztg. meldet, in seinem Bericht fest, daß die verwendeten Summen dem Ruhrfonds, den Restbeträgen aus dem Tokio- Fonds (für Rücktransport der in japanischer Gefangen­schaft befindlichen Deutschen), sowie den Erlösen von be­schlagnahmten Schiffen, aus dem Marinehaushast und An­leihen. die Kapitän Lohmann aufnahm, entnommen waren. Die dem Ruhrfonds entstammenden Mittel hätten als haus- haltmäßig der Prüfung des Rechnunqshofs unterliegen müssen. Kavitün Lohmann hat niemals eine Abrechnung erstattet, auch ist niemals eine Nachprüfung an­gestellt worden. Der Gesamtfehlbetrag ergibt eine Höhe van 35,16 Millionen, davon 25,9 Millionen auf Kosten des Reichs. Der Ausschuß beantragt bezüglich der Geheimfonds im allgemeinen, daß die Sonderfonds der Ministerien unverzüglich aufgelöst werden.

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Italienischer Sprengsloffschmuggel nach Rumänien

Graz. 25. März. Wie dieTagespost" meldet, wurden auf der Eisenbahnstation Maria Theresiopel an zwei Tagen Zusammen 34 aus Italien kommende Wagen mitSpreng- stoffen angehalten. Die Ladungen waren für Rumä­nien bestimmt. Eine besondere militärische Kommission führt die Untersuchung.

Der Weltmissionsrat auf dem Oelberg

Jerusalem. 25. März. Gestern wurde die Tagung des internationalen Missionsrats unter dem Vor­sitz von Dr. Mot t, der auch Vorsitzender des Weltoerbands christlicher Studenten ist. auf dem Oe.berg eröffnet. An­wesend sind etwa 250 Vertreter aus Deutschland, Groß­britannien, Skandinavien, Holland, der Schweiz, Frankreich, den Vereinigten Staaten und Kanada, sowie Mitglieder der jungen Kirchen in Japan, China, Kleinasien und Afrika. Auf dem Oelberg war ein besonderes Lager für die Teil­nehmer errichtet worden. Die Tagung bedeutet einen neuen Schritt in internationaler Missionszusammenarbeit und ist ein Versuch, die Stellung des Christentums in der ganzen Welt von neuem ins Auge zu fassen, mit Hilfe der neuen Kirchen, die drftch das bisherige Missionswerk entstanden find.

Aus Stadt und Land

Nicht der ist verwaist, dessen Vater und Mutter gestorben, sondern der für Herz und Geist keine Lieb und kein Wissen erworben.

Rückert.

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Dienstnachrichten.

Im Bereiche des Landesfinanzamts Stuttgart wurden versetzt: Oberzollsekretär Thüringer bei der Zollinspek- lion (St) Freudenstadt an das Zollamt Hauptgüterbahn­hof Stuttgart, Steuerassistent Käthe Schuh bei dem Fi­nanzamt Neuenbürg an das Finanzamt Stuttgart-Nord; auf Ansuchen in den dauernden Ruhestand versetzt: Zoll­sekretär i.e.R. Cordier in Horb. Die Reichsbahn­direktion hat den Reichsbahninspektor Schmitt in Calw (Vetriebsamt) nach Kornwestheim (Bahnstation), den Oberbahnhofvorsteher Frank in Calmbach nach Münster (Neckar) versetzt.

Konfirmationstag

Der Sonntag unserer Kinder! Es ist wohl kein Tag im Jahr, an dem wir uns so ausgesprochen mit unseren Kindern beschäftigen, an dem wir uns so ausschließlich unseren Kindern widmen und an dem uns freudige und bange Wünsche mit der Zukunft der jungen Menschen so ganz erfüllen. Festlich zogen die Konfirmanden unter dem Geläute der Glocken in das Gotteshaus ein, um dort das freudige Bekenntnis zu ihrem Gott vor der Gemeinde ab­zulegen. So wie es draußen in der Natur Frühling ist, so erblüht in den jungen Herzen der Frühling zu wissen­dem Sein, die jungen Knospen beginnen aufzubrechen, um zur Blüte zu werden und Frucht zu tragen, die Kinder­schuhe wurden ausgezogen und der erste Schritt in das wirkliche Leben, das Freuden und auch bange Leiden und bittere Schmerzen bringen wird, getan. Wie die Blüten am Baume, so werden auch die zarten Menschenblüten ge­gen die Unbilden zu kämpfen haben und manche wird frühzeitig, bevor sie ihren Zweck erfüllte, vom Schicksal er­eilt werden. Die Blüte ist nur der Anfang, das Ver­sprechen, das nicht immer zur Vollendung des Lebens kom- rnen wird. Doch wollen wir hoffen, daß der jugendliche Kämpfergeist nicht so bald erlischt, sondern standhält in den Widerwärtigkeiten des Lebens, auf daß schöne, reife Früchte unserem Gott und unserem Volke erwachsen, durch die Treue zum Volke, zur Kirche und zu Gott, in dem Sinne wie es der Geistliche auf Grund seines Textes Christus steht und Petrus fällt" den Konfirmanden innig ans Herz legte, indem er mit ihnen und der Gemeinde von dem guten Wege sprach, der zu einem guten Ziele führt. Wir haben nun so viel vom Frühling draußen und in den Herzen gesprochen und da soll der Frühling, der den Altar in reichem Vlütenschmuck umwob, nicht vergessen sein. Herr Eärtnereibesitzer Hermann Raas war der Schöpfer des finnigen Altarschmuckes. Alter Sitte gemäß, hatte sich der Ver. Lieder- und Sängerkranz in den Dienst der Sache gestellt und mit zwei Chorälen den feierlichen Gottesdienst verschönt. Draußen scheint es nun wirklich Frühling geworden zu sein und die märzlichen Ueberraschungen mit winterlichem Schneid, der sich allerdings herzlich wenig um die kalendarische Möglichkeit kümmern, werden wohl ihr Ende erreicht haben. Laue Lüfte umschmeichelten unsere Stirn, rüttelten an den mit prallen Knospen geschmückten Bäumen und Sträuchern, aus denen die Amsel ihr sehn­süchtig Lied jetzt noch am frühen Nachmittag erschallen läßt. Frühling mit seinen Wundern, das alte Lied und uns doch immer wieder neu!

Zavelftein, 26. März. Krokusblüte. Die letzten beiden Sonntage setzte wieder ein Massenbesuch zur Kro- kusblüte ein, die zum Glück von den unverständigen frühe­ren Besuchern nicht vernichtet war. Neben den Fußgän­gern brachten Autos, Motor- und Fahrräder den Haupt­

teil der Ausflügler und alle waren diesmal von dem Blumenflor befriedigt. Das Oberamt Calw hatte in vor­sorglicher Weise Vorkehrung getroffen, daß keine Verkehrs­störung eintreten konnte. So war z. B. die Hauptzugangs- straße, die neuerbaute, aber leider zu schmale Straße von der Station Teinach über Sommerhardter Markung nach Zavelftein als Einbahnstraße erklärt worden. Es durften Autos nur aufwärts fahren und mußten abwärts den Weg über Bad Teinach nehmen. Diese Vorkerung hat sich glän­zend bewährt und sollte auch an anderen Verkehrstagen durchgesührt werden. Ebenso wird anerkannt, daß letzten Sonntag an den Kreuz ungspunkten Landjäger als Ver­kehrsbeamte aufgestellt waren. Trotz dem Massenandrang wurde durch diese Vorsichtsmaßregeln erreicht, daß kein Unfall oder sonstige Beschwerden zu verzeichnen waren.

Neuenbürg-Enz, 26. März. Schulschließung. In verschiedenen Bezirksorten ist gegenwärtig die Grippe namentlich unter der Schuljungend stark verbreitet, so daß in manchen Orten die Schulen aus einige Zeit geschlossen werden mußten.

Letzte Nachrichten

Ebert jun. kandidiert für den Reichstag.

Berlin, 26. März. Die sozialdemokratische Partei des Bezirks Brandenburg-Grenzmark beschäftigte sich am Sams­tag mit der Kandidatenaufstellung für Reichs- und Land­tag. Im Wahlkreis Potsdam I stehen an den drei ersten Stellen die bisherigen Abgeordneten Wissel, Dr. Breitscheid und Paul Juchacz, an 4. Stelle der Gewerkschaftssekretär Hermann Müller, Lichtenberg, an 5. Stelle der Abgeord­nete Staab-Potsdam und an 6. Friedrich Ebert, der Sohn des verstorbenen Reichspräsidenten.

Das Ergebnis der Landesratswahlen im Saargebiet.

Saarbrücken, 26. März. Das Wahlergebnis der am Sonntag abgehaltenen Landesratswahlen im Saargebiet zeigt gegenüber der Wahl vom 27. Januar 1924 keine grundlegende Veränderung. Vorauszuschicken ist, daß die jetzigen Wahlen ausschließlich unter Parteien erfolgten, die grundsätzlich deutsch gesinnt sind und für schnellste Rückkehr des Saargebiet zum Reich einstehen. Die bei den vorigen Wahlen aufgetretene Separatistengruppe des Saarbundes, die damals annähernd 7 000 Stimmen auf sich vereinigte, ist diesmal völlig verschwunden, wie überhaupt diese ganze von der französischen Propagandastelle aufgezogene Partei nicht mehr existiert. Die Wahlen sind im allgemeinen ruhig verlaufen, nur am Vorabend der Wahl erfolgten im An­schluß an die deutschnationale Wahlversammlung in Saar­brücken kleinere Ruhestörungen auf den Straßen, wobei jugendliche Kampfhähne einander ins Gehege kamen und es auch blutige Köpfe gab. Die Wahlen hatten folgendes Ergebnis: Zentrumspartei 15 (14) Mandate, Kommunisten 5 (5), Sozialdemokraten 4 (6), Deutsch-saarländische Volks­partei 3 (4) (Vereinigte Liberale und demokratische Volks­partei) (), Deutschnationale (kandidiert zum erstenmal) 1, Deutsche Wirtschaftspartei (früher Haus- und Grundbesitz) Christlich-Soziale Partei des Saargebiets 1 () (kandi­diert zum 1. Mal), Deutsche Demokratische Partei des Saargebiets (kandidiert zum 1. Mal) (). Die Wahl­beteiligung war mit ungefähr 65-L der vorigen Wahl ent­sprechend. Auffällig war die relativ starke Anzahl der un­gültigen Stimmzettel.

Die Entdeckung tommunistischer Waffenlager in London. Drohungen gegen die Polizei.

London, 26. März. Scottland Pard hat im Zusammen­hang mit den Nachforschungen über geheime Waffenlager am Samstag nachmittag in einem Hause weitere klein- kalibrige Waffen mit Munition entdeckt. Zahlreiche Droh­briefe laufen bei der Polizei ein, die Anschläge auf das Leben der Polizeibeamten ankündigen. Insgesamt sind während der letzten Tage von der Polizei über 100 Pistolen beschlagnahmt worden. Die Tatsache, daß eine große Anzahl Polizeioffiziere, die seinerzeit bei der Durchsuchung des Arcis-Gebäudes beteiligt waren, Drohbriefe erhalten ha­ben, scheint darauf hinzudeuten, daß die Briefe von kommu­nistischer Seite stammen.

Die Jswestia über die ergebnislose Abrüstungs­konferenz.

Kowno, 26. März. Die Moskauer Iswestija bespricht in einem längeren Artikel die Ergebnisse der Abrüstungs­konferenz in Genf. Das Blatt erklärt, die letzten Tage der Konferenz hätten bewiesen, daß der Völkerbund nur ein kleines Spielzeug in den Händen der Sieger, der Entente, sei. Die Reden Litwinows und Lunatscharskis hätten be­wiesen, daß der heutige Völkerbund nicht imstande sei, den Frieden zu schützen. Die türkisch-russisch-deutsche Zusam­menarbeit in der Entwaffnungssrage habe sich in gewissem Sinne als machtlos erwiesen gegenüber dem Militaris­mus der europäischen Länder.

Sendefolge des Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart.

12.30: Wetterbericht SchOllp'akjenkonzeri 13^0: Nachrichtendi«"^!

Aus dem Reiche der Frau. !" 15 . Nack;-'ilnqskouzcrt. Ist i'O: "et,'-de. Wetterbericht. 18.15: Vorivay: E'n Fahr 'n Fapan. 18.45: Vor: 0 .): Ne i'e durch Birma. 19.15: Vortrag: Deutsche K'.''lurarbeit im B"r.oen' '.0 45: Zeitangabe, Wetters icht. Nachrichten Nidd. Funkvereine 20.15: Volkstüm­licher russischer Abe: o. AnUl lir^end: Nachrichtendienst.

Die neuesteFunk-Illustrierte" (20 F) stets vorrätig bei E. W. Zaifer-Nagold.

Handel «nd Verkehr

Berliner Dollarkurs. 24. März. 4,178 G., 4.186 B.

D. Reichsanl. 86.75.

D. Abl.-Anl. 1 58.62.

D. Abl.-Anl. 2 55.50.

D. Abl.-Anl. ohne Ausl. 14. -

Berliner Geldmarkt, 24. März. Tägl. Geld 57. Monatsgeld 7,58,5, Warenwechsel 7 v. H.

Privakdiskoni 6,875 v. H.

Die Verkürzung der Arbeitszeit in den englischen Gruben ab­gelehnt. Das englische Unterhaus hat den Antrag der Arbeiter­partei, die Tagesarbeitszeit in den Gruben wieder von 8 auf 7 Munden herabzusehen, mit 194 gegen 127 Stimmen abgelehnt. Der Vertreter der Regierung wies darauf hin, daß seit der Wieder- Einführung der längeren Arbeitszeit es möglich gewesen sei, den Kohlenpreis um 2.50 Mark für die Tonne herabzusehen und auf dem Weltmarkt wieder erfolgreich in den Wettbewerb einzutreten. Außerdem seien mehrere Gruben, vor -er sicheren Stillegung be­wahrt geblieben.

Aus der Industrie. Die Emil Adolfs A.-G. Reutlingen ver­teilt 10 v. H. Dividende.

Tarifkündigungen. Am 23. März waren 365 Lohn- und Ar­beitstarife im Reich gekündigt.

Sportrundschau vom Sonntag

Fußball:

Germania-Union Pforzheim i. Nagold s. 3:1 (1:1)

Ecken 7:2

Zum letzten Verbandsspiel mußte N. nach Pforzheim fahren. Mit 4 Mann Ersatz betritt N. den Platz. Zunächst findet sich N. auf dem fremden, großen Platz garnicht, so daß der Gegner in den ersten 20 Minuten beängstigend drängen kann. Es sieht aus, als ob N. in Grund und Boden gespielt werden sollte. Schon in der 7. Minute erzwingt E. U. die erste Ecke. Ohne Erfolg. Kurz darauf saust ein scharfer Strafstoß von der 16 m- Linie gegen das N.er Tor. Die Querlatte ist die Rettung. In der 12. Minute folgt die 2., in der 17. die 3., in der 18. die 4. Ecke für E. U., alle ergebnislos. Da bricht N. durch, der Ball kommt zum Linksaußen, dessen schöne Flanke vom Rechtsaußen verwandelt wird. Nicht lange dauert die Führung. Schon eine Minute später ist die 5. Ecke für E. U. fällig und in der 33. Minute fällt der Ausgleich durch einen tadellos und scharf getretenen Strafstoß. E. U. kann noch eine Ecke erzielen und mit 1:1 werden die Seiten gewechselt.

Verheißungsvoll sieht sich der Anfang der 2. Spielhälfte an. N. spielt schön zusammen, kann auch seine 1. Ecke erzwin­gen, die aber nichts einbringt. Dann werden einige schöne Ge­legenheiten herausgearbeitet, die aber der Sturm leider nicht verwerten kann. Dagegen ist des Gegners Sturm glücklicher. In der 6. Minute kann er aus spitzem Winkel zum Führungstor einschießen und in der 13. Minute ein weiteres Tor vorlegen. N. scheint sich dadurch entmutigen zu lassen, jedenfalls sieht man beim Sturm keinen rechten Zusammenhang mehr, während die Verteidigung auf der Hut ist und des Gegners Angriffe ab­stoppt. In der 25. Minute kommt E. U. noch zu seiner 7. Ecke. Diese wird abgewehrt und nun kommt N. wieder mehr zur Geltung. Noch wäre es möglich gewesen, den Ausgleich zu er­zwingen, aber nur eine weitere Ecke ist die Ausbeute einiger gut eingeleiteter Angriffe, die eben durch den Mangel an letz­ter Entschlußkraft zur Erfolglosigkeit verurteilt waren. Der Schlußpfiff des sehr guten Schiedsrichters Rühle r-Oggenheim trennt zwei Mannschaften, die mit ganz wenigen Ausnahmen einen wirklich ritterlichen Kampf lieferten. G. K.

Um die süddeutsche Meisterschaft.

Sp. V. Mannheim Waldhof - Stuttgarter Kickers 2:2 Karlsruher F. V. Eintracht Frankfurt 1:2 Sp. Vgg. Fürth Wormatia Worms 3:1 F. V. Saarbrücken Bayern München 2:4

Die Stuttgarter Kickers waren am Sonntag bei ihrem zweit­letzten Auswärtsspiel in Mannheim bei Waldhof, gegen welche Mannschaft sie seinerzeit in Stuttgart mit 1:0 erfolgreich waren. Seither hat sich Waldhof etwas verbessert und hatte auch eine günstigere Mannschaftsaufstellung am Sonntag zur Verfügung. Die Stuttgarter spielten in derselben Aufstellung wie gegen Frankfurt mit der einen Ausnahme, daß für den etwas zu weichen Keßler der energische Welz die Sturmmitte anführte. Trotzdem brachte es diesmal auch der Kickerssturm zu keinen be­sonderen Leistungen; er konnte gerade noch den Ausgleich fer­tigen, nachdem die Mannheimer nach der Pause mit 2:1 in Führung lagen. Ent wie immer war die Kickersverteidigung, während die Läuferreihe und deren Aufbautätigkeit unter dem bald durch Verletzung hervorgerufenen Ausfall von Niederbacher

litt. Erünfeld schoß die beiden Stuttgarter Tore, während bei Mannheim der Halbrechte Decker der erfolgreiche Schütze war.

In Karlsruhe ging es um die letzte Möglichkeit des K. F. V nochmals den Anschluß an die drei Erstplazierten zu versuchen. Für den Gegner Eintracht Frankfurt stand aber noch viel mehr auf dem Spiel, nämlich das Schwinden der Aussichten bei einer Niederlage auf dem zweiten Platz zu verbleiben. Die Frank­furter legten sich auch dementsprechend ins Zeug und überrasch­ten die Karlsruher mit zwei bald vorgelegten Toren. Der Drangperiodc des K. F. V. nach dem Wechsel gelang es nicht mehr beide Erfolge aufzuholen, sondern es blieb beim Ehrentor. Das Spiel war zeitweise sehr hart.

Die anderen beiden Schlußspiele gingen programmäßig, wenn auch mit verhältnismäßig knappen Ergebnissen aus: Fürth blieb auf eigenem Platze über Wormatia mit 3:1 Sieger und der Favorit auf die süddeutsche Meisterschaft, Bayern München, ließ sich in Saarbrücken durch die überaus eifrige Mannschaft des Saarmeisters nicht aus seiner guten Siegerlaune bringen. Die Tabelle weist also keine großen Veränderungen außer der auf, daß nun die Stuttgarter Kickers infolge der Niederlage des badischen Meisters mit demselben die Plätze getauscht haben. Sie lautet nun:

Sp.

gew.

une.

verl.

Tore

P-

Bayern München 10

7

3

0

32:13

17

Eintracht Frankfurt 10

6

3

1

27! 14

15

Sp.Vgg. Fürth 10

5

4

1

26:8

14

Stuttgarter Kickers 10

3

4

3

20:18

10

Karlsruher F.V. 10

4

1

5

2S: 19

9

Wormatia Worms 10

2

3

5

18:29

7

Mannh.-Waldhos 10

2

2

6

19:31

6

F.V. Saarbrücken 10

1

0

9

14:50

2

Die Runde der Zweiten und Dritten:

Abteilung Süd-Ost.

1860 München F. C. Nürnberg 1:0 Union Bückingen Sportklub Freiburg 4:0 Abteilung Nord-West.

Borussia Neunkirchen V. f. L. Neu-Isenburg 2:3 Rot-Weiß Frankfurt Saar Saarbrücken 1:2 Mainz V. f. L. Neckarau 3:1

Berbandsspiele der Kreisliga. Aufstiegsspiele:

F. V. Nürtingen Germania Brötzingen 3:4 Lörrach Rastatt 0:1

Wenn auch Nürtingen sein zweites Spiel gegen einen Favo­riten verlor, so hat es doch im Verlaufe dieses Kampfes ge­zeigt, daß es ei« würdiger Vertreter des Kreises Zollern ist- Denn Brötzingen war lange Zeit in diesem Spiel der Unter­legene (die Nürtinger führten bereits 3:1) und nur dank einer unbeugsamen Energie gelang der Ausgleich und das Siegestor.

Kreis Enz-Reckar:

Ersingen V. f. R. Pforzheim 2:0

Privatspielergebnisse:

Städtespiel Paris - Berlin 4:1 Stuttgarter Sportklub V. f. B. Stuttgart 2:6 F. V. Offenburg Stuttgarter Sportfreunde 2:4 F. C. Pforzheim V. f. R. Mannheim 3:6 Sp. Vgg. Cannstatt Eintracht Stuttgart 5:1