Seite 2 — Nr. KZ
Nagolder Tagblatt „Der Gesellschafter
Donnerstag, 22. März 1828
Präsent Eovlidge für weitere Finanzierung Oesterreichs
Washington 21. März. Präsident Cooiidge sandte eine Botschaft «n den Kongreß, in der der Wunsch Oesterreichs, seinen gegenwärtigen AuÄandsoerpflichtungen zwecks Inangriffnahme weiterer Finanzierung zu helfen, warm befürwortet wird «Die Regierungsbill schlägt die gleichen Bedingungen vor,' Me die, die bei der Regelung der Schulden der Alliierten vereinbart wurden-
Württemberg
Stuttgart 21. März. Das Beamtengesetz im Finanzausschuß. In der gestrigen Sitzung des FinanzaMchusses wurde die Beratung der besoldungsrecht- lichen Bestimmungen des Beaintengesetzes fortgesetzt. Die Art. 62—72. durch die das Befoldi-ngsdienstalter der Beamten in- cher Hauptsache nach geltendem Recht geregelt wird, finden in der Fassung der Regierungsvorlage Genehmigung. Die Art. 73 und 74. die Bestimmungen über den Wohmiilgsgeldzuschuß enthalten, geben Anlaß zur grundsätzlichen ..Besprechung des Ortsklassenverzeichnisses, dessen baldige Revision von allen Seiten als notwendig anerkannt wird. Ohne besondere Abstimmung wird eine Entschließung Roob-Pollich-Rath-Scheef-Pflüger angenommen: „Das Staätsmmisterimn zu ersuchen, bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß eine den Verhältnissen entsprechende Aenderung des Ortsklassenverzeichmsses möglichst bald durch- geführt.wird." Ebenso findet folgender gemeinschaftlicher Antrag sämtlicher Parteien Annahme: „Einem ledigen Beamten, her zur Erfüllung einer gesetzlichen Unterhaltspflicht den Unterhaltungsberechtigten in seinen Hausstand ausgenommen hat. kann das zuständige Ministerium den L'ohnungsgeldzuschuß nach Abs. 1 bewilligen." Bei Art. 78 kKi n de rau sch l ä g e) wird nach längerer Aussprache über die' Gleichstellung der unehelichen mit den ebelichen Kindern die Regierungsvorlage angenommen. Art. 76 und 77 (Zulagen. Sachbezüge) werden genehmigt. In den Art. 78—83 wird die Besoldung der Beamtenanwärter und sonstigen unständigen Beamten geordnet. Eine längere Aussprache entwickelt sich über die Frage betr. die Dauer der außerplanmäßigen Dienstzeit und des Aufrückens im Gehalt vom sechsten Anwürterdienstjahr an. Die Abstimmung über die eingebrachten Anträge findet in der Sitzung am 21. Mürz statt.
Das Kirchenopfer am Karfreitag- Das Kirchenopfer am Karfreitag, das nach dem Willen des verewigten Königs dazu bestimmt ist. daß aus ihm evangelische Kirchengemeinde« des Landes bei Kirchbauten unterstützt werden, wird in einem Erlaß des Ev. Oberkirchenraks den Kirchengenossen warm ans Herz gelegt, da große und wichtige Bedürfnisse nach Herstellung gottesdienstlicher Räume vorliegen. Eine Reihe von Gemeinden stehen vor der Aufgabe, ihre Kirchen zu erneuern oder neue zu bauen, so in dringlicher Weise HedSlfingen. Dekanats Cannstatt.
Ditzingen. OA. Leonberg, 21. Mürz Scheuende Pferde. Gestern nachmittag gingen die Pferde des Landwirts Wilhelm Ege mit dem leeren Leiterwagen, auf dem sich Ege unb ein Knabe des Christoph Dürner hier befand, durch. Sie rannten in wildem Galopp durch die Weilim- Lorfer Straße und die Gerlinger Straße. Der Wagen schlug an der Berbottafel der gesperrten Straße zwischen Rathaus und Altem Schulhaus an, wodurch das Tempo der Pferde für Augenblicke aufgehalken wurde, Ege aber ahne Schaden zu erleiden vom Wagen geschleudert wurde. Nach 26 Meter fiel auch das Kind unter den fast zertrümmerten Wagen; es wurde bewußttos aufgehoben und sofort in das Bezirkskrankenhaus nach Leonberg verbracht.
Lauffen a. 21. März. TagungdesHölderlin- Zaber-Sängergaues. Kürzlich hielt der neu gegründete Hölderlin-Zaber-Gau im „Hirsch" seinen 1. Gautag ab. Der seitherige Bundesvorstand des Hölderlinbundes, Tarl Dochtermann -Lauffen, teilte mit, daß 25 Gesangvereine mit 738 Sängern bereits dem Bunde beigetreten find. Die stattliche Versammlung wählte einstimmig Carl Dvchtermann-Laufsen zum 1. Vorsitzenden und Glasermeister Müller-Güglingen zum 2. Vorsitzenden.
OSXKK t-ISILPkkr vckvzu
28. Fortsetzung (Nachdruck verboten)
„Ist denn der Vinzenz krank?"
„Krank — ja — vielleicht . . ." Sie sagte das leise, in einem merkwürdig müden Tonfall und dann mit einer plötzlichen Bewegung nach meinem Arm: „Ich bin in Sorg' um ihn, großer Sorg' . . .!"
„Das depeschierten Sie schon, gändige Frau."
Line Pause, wahrend deren die Regentropfen gegen das Schutzglas trommelten und der Motor sein eintöniges Lied sang und summte. Ich brannte mir mit dem Luntenfeuerzeug eine Zigarette an:
„Gibt sein körperlicher Gesundheitszustand Anlaß zu Bedenken?"
„Nein, obwohl — ein bisserl schmal ist er g'worden, aber da wund'r ich mich nit. hat ja kein Ruh' bei Tag und Nacht" —
„Hm - also hat der Vinzenz wohl wieder seine spinnete Zeit?"
Sie zuckte die Achseln:
„So nennt er's — ja und . . . und . . ." — ein paar dunkle, von aufsteigenden Tränen halbverschleierte Augensterne blickten mich an: „in mir ist oft so eine Angst, ein Bangen, ich weiß nit vor was und weiß nit warum . . ."
„Liebe, gnädige Frau," ich nahm das kleine Handerl in meine große Pratz'n. so wie man ein Kind tröstet: „das sind Stimmungen, Sie müssen hier heraus aus der Abgeschiedenheit. müssen Menschen sehen, mit denen Sie lachen können, diese ganze Umgebung ist nichts für Sie!"
„Ich, ach ja! Wenn nur der Vinzenz wollt'! Hundertmal wohl Hab i' ihn gebeten: „Tu's mir zu Lieb', und er... er . . ."
„Lassen Sie das alles nur meine Sache sein, da muß man stärker beschwören, ich kenne seinen Dickschädel."
TukMugev. 2V. März. Fund eine» diluvialen Elches. Im vergangenen Jahr kam im sog. „Marmor- druck" in Eichen in einem Bohnerzschlot eine größere Zahl fossiler Knochen (Saugetterreste) zum Borschein. Me das eben erschienene Zentralblatt für Mineralogie. Geologie, und Paläontologie berichtet, handelt es sich — die Bestimmung des Fundes lag in den Händen von Professor Dr. Max Schlosser in München — um einen Äch aus der Zeit des Altpleistcäns. Die Funde sind nicht nur paläontologisch bedeutsam, sondern auch geologisch interessant, insofern zum erstenmal mit voller Sicherheit eine altpleistocäne Schlotausfüllung nachgewtesen werden konnte.
Aus Stadt und Land
Nagold. 22. März 1928
Konsequenz ist für einen Staatsmann, um so leichter, je weniger politische Gedanken et hat.
Otto. o. Bismarck.
Im März hüte das Herz
Das kleine winterliche Intermezzo am gestrigen Frühlingsanfang ries uns wieder einmal zu: Im März hüte das Herz! An den schönen Tagen, habt Ihr Menschenkinder das Lachen und Singen in der Luft gehört? Ueberall Versprechen! Das waren und sind die Veilchentage mit ihrem Dust und ihrem dünnen grünlichem Schleier an den schon stärker blinkenden Zweigen der Bäume, die bald das schäumend Helle Band der Blüten von Wipfel zu Wipfel, von Gürten zu Gärten flechten werden. Der Frühling ist im Anmarsch. Und dennoch: im März hüte das Herz! Juble nicht zu früh, auch wenn der Star schon vom Kischbaum pfeift und schwatzt, wenn auch die Lerche schon in den blauen Vorfrühlingshimmel steigt und dem lieben Gott zujauchzt: „Dir, dir, dir," oder d. Menschen mahnt: „Jubilier', jubilier', jubilier'!" Hüte dein Herz, o Menschenkind, im März und laß es nicht zu früh emporknospen vor Sehnsucht und Lenzesfreude. Der April kann uns noch so manche Verdrießlichkeit bringen mit Sturm, Schnee und Regen. Es ist zwar schön, hoffen zu können, doch allzufrüh hat schon manchen enttäuscht. Im März soll man fein sein Herz in den Händen tragen, denn es geht erst langsam dem wirklichen Frühling zu. Noch manche Wolke wird den Himmel beschatten, noch manch Regenschauer an die Fensterscheiben klatschen und alles wieder grau in grau malen. Freuen wollen wir uns, wenn wir uns ein Huschlein Sonne aus einem sonnenblanken Tag einfangen können, aber wir wollen mit unserer Freude noch auf der Erde bleiben, bevor wir uns emporschwingen in die weite, blühende Welt, die langsam erst zu knospen beginnt. Goldig lenzliche Märztage sind uns Menschen nur allzu verlockend, aber Cäsar Flaischlen, der Dichter, hat doch recht, und das seit zwei Tagen ständig zurückgehende Barometer betätigt es zum nächsten, wenn er warnend mahnt:
Im März — hüte das Herz, daß es zu früh nicht knospen will!
Warte, warte und sei still!
Und war der sonnigste Sonnenschein, und wär es noch so grün auf Erden; warte, warte und sei still: es muß erst April gewesen sein, bevor es Mai kann werden!
Schlutzprüsung an der Latein- u. Realschule Nagold.
Am Mittwoch, den 21. März, fand unter dem Vorsitz des Vertreters der llnterrichtsverwaltung, Herrn Studienrat Dr. Schmidt, der mündliche Teil der Schluß-(Ein- jährigenprüfung) statt. Bestanden haben im ganzen 22 Schüler sinnen), und zwar 1 mit der Gesamtnote sehr gut, 3 mit gut. 10 mit befriedigend und 8 mit genügend. Die Namen der Prüflinge sind: a) Lateinschüler: Eg.
B i r k-N.. Oskar Har r-N., Reinhold Hesle r-Eültlingen Markus O t t o-N., Wilhelm Weitbrech t-N. b) Realschüler: Erika V a d e r-Altensteig, Emil und Gottlob Ba i t i ng er-Oberjettingen, Hermann V i enz-N., Willi Blnsi, Hans Bühler, Alfred Haug, Rudolf Hen stier (letztere 4 von Altensteig), Wilhelm Hörmann-N., Eberhard K i r n-Altensteig, Maria K l e n k-Jselshausen, Marianne K n o d e l-Wildberg, Friedrich K o h l e r-Alten- !
„Wenn Ihnen das gelang'!"
„Keine Sorge und ein klein wenig Geduld, da heißt es diplomatisch sein, nichts überstürzen, jetzt haben Sie an unreinen Bundesgenossen . . ."
„Und einen treuen Freund, das weiß ich!"
„Na, also, da kann's uns ja gar nicht fehlen, und ich i will Ihnen auch gleich meinen Feldzugsplan entwickeln, gnädige Frau. Mit der Tür ins Haus fallen darf ich nicht, das würde alles verderben. Ich begleite den Vinzenz auf seinen Reviergängen, bringe ihm so nach und nach bei, daß Ihr Gesundheitszustand unbedingt eine schleunige Luft- j Veränderung erfordert, und passen Sie auf, in ein paar i Tagen fängt er selbst davon an, dann meint er nämlich, s der Gedanke sei von ihm! Wenn man die Leute zu etwas ! bringen will, braucht man ihnen nur einzureden, das, was ! sie tun sollen, sei ihr eigener freier Wille, da hat man alle am Band'l — auch die Klügsten!" !
„Wenn Sie das zuweg' brächten!"
Ein dürstendes Verlangen stand in den Blicken der jungen Frau, ein gläubiges Hoffen. Ihr Gesichten war ein bißchen blaß, die frischen, roten Farben fehlten und der sprühende Uebermut. Ich lenkte ab.
„Kommen denn Perneggs manchmal herüber?"
„Ja-a, schon, der Niki hat allweil zu bauen . . ."
„Und sonst ist gar kein Verkehr?"
„Niemand."
„Hm, dann ist's freilich kein Wunder. Etwas Ansprache , muß der Mensch doch haben, und Sie sind von Keresz-Erdö ! her mehr Leben gewohnt."
> „Ach, daran liegt's nicht," fiel sie schnell ein, „nur —
> schauen S', ich bin in der Pußta groß geworden und hier die Berg', die vielen, vielen Berg', das alles drückt auf einen wie ein Alp, man kommt sich so klein vor und . . . so . . . fremd"
„Heimweh?!"
„Vielleicht ein bisserl wohl und ... oft Hab' i so eine Sehnsucht nach Ruh' . . ."
„Aber die haben Sie doch hier!" wollte ich sagen, doch ein Blick auf das arme, blasse Gesichtet ließ mich schweigen. Mit geschlossenen Augen lehnte Frau Sophy in den juchtenen Lederkissen, aus denen ein seiner, herber Duft aufstieg.
! Und nun sah ich auch ein par kleine, scharfe Fältchen — Fältchen wie mit dem Stahlgriffel gezogen, die früher noch nicht dagewesen waren . . .
Ein jäher Windstoß zerriß für einige Sekunden Dauer die feuchtschwere Nebelmasse, gab den Blick frei auf die Ti
steig, Walter Lau k-N., Karl Ren z-Oberjettingen, Paul Schwarz-Wildberg, Luise Wizemann-N. Von diesen beabsichtigten 6 in den mittleren Beamtendienst überzutreten, 8/9 möchten eine 7. Klasse besuchen, ein Beweis, daß dafür in Nagold ein Bedürfnis vorliegt. Zu dem wiederum recht erfreulichen Ergebnis ist die hiesige Latein- und Realschule zu beglückwünschen.
Leibesübungen und Körperpflege.
Der gestern abend über dieses Thema von Herrn Dr. Beck-Nagold im Auftrag des Ortsausschusses für Leibesübung und Jugendpflege gehaltene Vortrag war, wie vorauszusehen, sehr gut besucht. Herr Stud.-Rat Grau begrüßte als Vorsitzender des Ausschusses die Erschienenen und wies auf die innigen Wechselbeziehungen der beiden Begriffe Körperpflege und Leibesübung hin und wünscht, daß das sportliche Wissen kein latentes Wissen bleiben möge, sondern auch aktiv hervortrete. In seinen einleitenden Worten kam der Referent, Herr Dr. Beck, auf die Geschichte der Leibesübungen zu sprechen, auf sportliche Betätigung der Chinesen, Aegypter und Griechen im grauen Altertum, aber auch auf unsere Vorfahren, die Germanen, die durch ihre Lebensart und Lebensbedingungen wetterfeste, gesunde, gewandte und sehnige Menschen waren. Im Laufe der Zeit haben sich eben diese Gestalten in ruhige Bürger und Bauern verwandelt, die von derartigen Dingen nicht viel wissen wollten. Erft durch Jahn vor nunmehr 122 Jahren wurde von neuem dos Interesse an Leibesübungen wach, in einer Zeit der nationalen Not. 2m Turnen hoffte Jahn ein persönlichkeitsbildendes Moment gefunden zu haben, geeignet dafür, Deutschland wieder aus die Höhe seines alten Glanzes zu bringen. Darum dürfen wir uns nicht wundernehmen, wenn in der Jetztzeit ähnlich der vor 100 Jahren der Sportgedanke weiter um sich gegriffen hat. Im ersten Teil des Vortrages wurde an Hand von sehr guten Lichtbildern der Mechanismus des Körpers, der Knochenbau, die Muskeln, das Nervensystem, der Blutkreislauf, Atmung, Zahn- und Hautpflege behandelt, wogegen der zweite Teil die einzelnen Sportarten einschl. der Gymnastik und ihre Einwirkung auf den Körperbau brachte. Aber auch der moralische Nutzen der Leibesübungen wurde deutlich betont. Alles vereinend schloß der Referent mit den Worten: „Bilde dir den Körper und den Geist, so erzieht ihr ganze Menschen". Reicher Beifall belohnte den Redner. Der Vorsitzende dankte nun insbesondere Herrn Dr. Beck für seine Mühe, die er trotz der heutigen Arbeitsüberhäufung der Aerzte nicht gescheut habe. Der Dank wurde erweitert auf das Seminarrektorat, für die kostenlose Zurverfügungstellung des Saales und auf die Stadtverwaltung für die Stiftung eines Beitrages von
Mpsll 0ik-m6n;a!L.ML sie koriek
8uÄeiHeüd
-WM
roler Alpen — schwarz, schwer, wuchtig und drohend ragten die Felswände auf, waren umkränzt von düsteren, schwei-. genden Nadelwäldern. Und über den zackig zerklüfteten Berghäuptern hingen Wolken, sanken hernieder wie wehende, weiße Bahrtüchter, hüllten alles in ein stumpfes,, gleichförmiges Grau ...
Ich fröstelte, breitete noch eine dichte, warme Kamelhaardecke über Frau Sophys Knie. Sie lächelte mich an mit dem dankbaren Blick eines Kindes:
„Wie lieb von Ihnen, daß Sie gekommen sind!"
„Aber — ich bitte, gnädige Frau, das war doch selbstverständlich! Nur schade, daß so ein miserables Wetter ist." — Wir sprachen über gleichgültige Dinge, gaben uns redliche Mühe, unbefangen zu scheinen — und doch war da noch so viel Unausgesprochenes — Dinge, die man nur ahnen konnte. . , ,
Der Weg nach Schloß Terofal kam mir noch einmal so lang vor wie früher. Nichts war zu hören als das Raunen des Windes in den Wipfeln, das Rauschen der Wildach. Ich zog den schweren Fahrmantel enger um die Schultern und rauchte eine Zigarette nach der anderen.
Endlich! Die ersten, schindelgedeckten Einödhöfe tauchten auf, ein langegezogenes Hupensignal, und das Auto glitt laütlos die Kastanienallee entlang, hielt vor der Rampe.
Sedlmayer trat an den Schlag:
„Ist der gnädige Herr zu Haus'?"
„Nein, Frau Baronin. . ."
Die Halle machte heute in der fahlen Beleuchtung des trüben Regentags einen düsteren Eindruck, kaum daß man die Umrisse der Geweihe erkennen konnte. Frau Sophy blieb stehen.
„Sie wohnen natürlich wieder in Ihren Zimmern — wenn es Ihnen recht ist, in einer halben Stund' trinken ! wir Kaffee . .
i Langsam ging ich den dunklen Flur hinab, hinter An- ! derl her, der meinen Koffer trug, trat in den hohen Wohn- raum — ja, hier war alles noch wie sonst, nur die Berge konnte man nicht sehen, ein dichter, grauer Schleier hüllte alles ein, legte sich wie eine Tarnkappe zwischen das Tal und die Regionen des ewigen Schnees.
„B'fehlen der Herr Baron an Bad?"
„Ja, Ander! — wenn es keine Umstände macht?"
„Ah, na!" Der Diener schmunzelte: „Hab' mir's eh schon denkt, is alles ferti!"
(Fortsetzung folgt.)