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Nagolder Tagblatt »Der Eesellschaster"

Montag» 12. März 1928

augenscheinlich besserer Herr in der Nähe der oberen Mühle hiesigen Frauenspersonen gegenüber in abscheulicher Weise gezeigt. Die Sache wurde dem Stationskommando Nagold angezeigt und es ist nun gelungen» den Täter zu ermitteln und ihn der Tat zu überführen.

Wildberg. 10. März. Diebischer Reisender. Es ist nichts so fein gesponnen» es kommt doch an die Son­nen. So hat es auch am vergangenen Donnerstag bei einem Reisenden geheißen» der bei einem hiesigen Uhr­macher ein Geschäft machen wollte. Da der Uhrmacher aber keine Lust zeigte und nicht zum Abschluß eines Geschäfts zu bewegen war, stahl ihm der Reisende in einem gün­stigen Augenblick eine Uhr und verschwand mit dieser. Er sollte sich aber nicht lange seines Erfolges erfreuen, denn der Uhrmacher vermißte bald die Uhr und verständigte den hiesigen Landjäger. Der Reisende wurde auch noch in einer hiesigen Wirtschaft angetroffen, eine Uhr aber nicht bei ihm gefunden. Als er nämlich den Landjäger kommen sah, steckte er die Uhr in eine Polsterbank, auf der er saß, damit sie nicht bei ihm gefunden werden sollte. Nachdem er wieder freigelassen war, kam der Landjäger auf den Gedanken, die Polsterbank zu untersuchen und fand auch in dieser die Uhr vor. Wie wir hören, soll der Täter von einem Landjäger in Nagold festgenommen und dem Gericht übergeben worden sein.

Effcingen, I>. März. Der Militär- und Beteranen­verein Wringen hatte seine Mitglieder zu einer Versammlung auf Sonntag nachmittag 4 Uhr in das Gasthaus z.Hirsch' ringeladen, wozu auch der Bezirksobmann Julius Ra af-Nagold erschienen war. Vorstand Stängle begrüßte die sehr zahlreich erschienenen Kameraden und erteilte sodann dem Bezirksobmann das Wort, welcher in markigen Worten den Zweck und die Ziele der Kriegervereine beleuchtete und über die segensreiche Tätigkeit des Württ. Kriegerbundes Bericht erstattete. Am Schlüsse seiner Ansprache übergab er an .Kamerad Gotthilf Dürr, Gemeindepfleger, eine vom Württ. Kriegerbund gestiftete Ehren­urkunde für 25jährige Tätigkeit als Schriftführer des Vereins. Auf eine 3V40jährige Mitgliedschaft können nachstehende Kameraden zurückblicken: Iohs. Roller, Ehrenvorstand, Gg. Nikolaus, Martin Eisend eis, Friedrich Traub, Amtsdiener Schmid, Jak. Stahl, Fr Dürr, Fr. Satt- I e r, Iohs. Holzäpfel. Auch diesen Kameraden dankte der Bezirksobmaun für die erwiesene Treue und gab der Hoffnung Ausdruck, daß die .Kameraden noch viele Jahre in Gesundheit dem Verein erhallen bleiben möchten. Rege gegenseitige Aus­sprache und den gemeinsamen Gesang vaterländischer Lieder umrahmten die in allen Teilen gut verlaufene Versammlung.

Sulz OA. Nagold, 10 März. Kochkurs. Der unter der Leitung von Fräulein eklen stehende Kochkurs hielt gestern abend imRößle" sein Kaffeekränzchen ab. Herr Schultheiß Henig begrüßte die sehr zahlreich erschienenen Gäste. Gedichte in schwäbischer Mundart und einige Volkslieder, von den Kochschülerinnen vorgetragen, steigerten noch mehr den Genuß, den der wirklich gute Kaffee samt Backwerk bot. Den Abschluß bildete die Aufführung eines lustigen Stückes:Tie Frankfurter«!". Neben Mädchen in alter Sulzer Tracht sah man das aus Frankfurt heimgekehrte Fräulein Rosalinde in modernster Eleganz; Mutter. Geschwistern und Bekannten von ihrer Frankfurter Bildung undKoltur" erzählend. Auf Grund trüber Erfahrungen lernt sie aber bald wieder schwäbisch stbwätzen. Nach einem Schlußwort von Herrn Pfarrer Gerber und Herrn Schultheiß ging man gegen >2 Uhr befriedigt nacb Hause. Trotz der beginnenden Frühjahrsarbeiten nehmen 12 Mädchen am Kochkurs teil.

sonen wurden so verprügelt, daß sie in die Krankenhäuser geschafft werden mußten, um dort verbunden zu werden. In Hunderten von Fällen wurden unter Anzweiflung der Identität deutsche Vertrauensleute zu den Wahlkommis­sionen und zahlreiche deutsche Wähler zu den Wahlen über­haupt nicht zugelassen. Die vorgewiesenen Papiere wur­den als ungenügende Ausweise nicht anerkannt. Die Wahlbeteiligung dürste den hohen Prozentsatz des letzten Sonntags nicht erreicht haben.

Die italienisch-englische Freundschaft und Tanger.

London, 12. März. Im Zusammenhang mit der nun­mehr von der britischen Regierung angenommenen Ein­ladung zur Teilnahme an der am 15. März in Paris stattfindenden Tangerkonferenz schreibt der diplomatische Korrespondent desObserver", daß die britische Regierung schon vor langem in der Nichtteilnahme Italiens an der Tangerverwaltung einen der Hauptkonfliktspunkte in der Tangerfrage erkannt habe. Italien habe das Tangerstatut nicht anerkannt, da man ihm bisher nicht die Gelegenheit gegeben habe, seine Wünsche zu präzisieren. Die Teil­nahme Italiens an der Verwaltung des Tangergebiets lasse sich mit den englischen Grundsätzen gut vereinigen, denn es sei immer schon Englands Wunsch gewesen, die Verwaltung des Tangergebiets so international wie mög­lich zu gestalten. Hauptgegenstand der bevorstehenden Kon­ferenz werde es sein, Italiens Wünsche genau kennen zu lernen und sodann einen neuen Verwaltungsplan auszu­arbeiten, der einer späteren Konferenz vorgelegt werden solle.

Ein französisches Verkehrsflugzeug in den Kanal gestürzt.

Paris» 12. März. Das Verkehrsflugzeug zwischen Paris und London stürzte gestern vom. 11.15 Uhr kurz nach Ver­lassen der französischen Küste ins Meer. Nach den letzten Nachrichten wurden die Leichen des Piloten und des Me­chanikers in der Nähe der französischen Küste von einem englischen Kanaldampfer aufgefischt. Wie verlautet, han­delt es sich um ein'französisches Fahrmannflugzeug. Passa­giere waren nicht an Bord.

Großes Haus. 13. März A 9: Der Rosenkavalier (7 bis 10.43). 14. C 10: Cavalleria Nusticana Pagliacci (8 bis 10.30). 13. Der Waffenschmied (810.30). 17. Tannhäuser (7.3011). 18. Sondermiete 2: Ionny spielt auf (7.3010). 20. B 11: Der Troubadour (810.45). 21. C 12: Ionny spielt auf (810.30).

kleines Haus. 12. März B 10: Rosmersholm (810.45).

15. D 10: Persisches Ballett. Scherz, List und Rache. Tanzsuite (7.3010.45). 16. E 10: Peer Gynt (710.45).

17. F 9: Der Londoner verlorene Sohn (7.3010). 18. 4. Morgenfeier: Ibsen und wir (11.1512.45). Peter- chens Mondfahrt (3.305.45). C 11: Kleine Komödie (7.30-9.45). 19. Peer Gynt (710.45). 20. A 10: Rosmersholm (810.45).

Liederhalle. 18. März: 8. Symphoniekonzert (Haupt­probe 111). 19. 8. Symphoniekonzert (810).

Sendefolge des Südd. Rundfunk A.-G. Stuttgart.

Montag, 12. März:

Gerichtssaal

Tübingen, 9. März. Der gestrige Fall betraf die Anklage­sache gegen die 40 Jahre alte Witwe Frida Viedenbach von Stammheim, welche wegen Meineids angeklagt war. Aus der Verhandlung schälte sich folgender Tatbestand heraus: Am 6. August v. I. hatte die Viedenbach in einem Beleidigungsprozeß, den der Straßenwart Christian Schütz in Stammheim gegen einen Ernst Koch dort angestrengt hatte, vor dem Amtsgericht Calw Zeugnis abzulegen. Koch hatte den Schütz des ehewidri­gen Verhaltens mit der Viedenbach bezichtigt. Die Angeklagte nahm cs trotz wiederholter und eindringlicher Belehrung durch den Vorsitzenden über die Bedeutung des Eides und seiner Ver­letzung ausdrücklich auf ihren Eid, mit Schütz keinen Verkehr in genanntem Sinn gehabt zu haben. Durch die Aussagen der Zeugen wurde die Angabe der Viedenbach aber widerlegt. Eine eigenartige Entschuldigung für ihre unwahre Aussagen führte die Angeklagte an» indem sie sagte» sie habe bei der Ablegung des Eides ja nur 2 Finger statt 3 ausgestreckt» so daß der Eid nicht gelte. In Wirklichkeit ist es aber durchaus nebensächlich» wie viele Finger der Eidesleister ausstreckt» er wird stets vom Gerichtsvorsitzendend lediglich mit den Worten:erheben sie die rechte Hand und sprechen sie mir die Worte nach" zur Ablegung des Eides aufgcfordert. Das Urteil des Schwurgerichts ging dahin: Die Angeklagte wird wegen eines Verbrechens des Meineids zu der gesetzlichen Mindeststrafe von 1 Jahr Zuchthaus verurteilt. Diese Strafe wird aber in Anwendung des 8 157 des Strafgesetzbuchs, der sich auf die Berechtigung der Zeugnisver­weigerung bezieht, im Falle ein Zeuge durch seine Aussage der Strafverfolgung sich aussetzen würde, auf 3 Monate Zuchthaus herabgesetzt, die in 4 Monate und 15 Tage Gefängnis umge­wandelt wurden. In der Urteilsbegründung wurde ausgeführt, ^ Angeklagte wissentlich die Unwahrheit gesagt habe, »rrasnrildernd wurde ihr zugutegehalten, daß sie mit ihrer Aus- P«? v" dem Amtsgericht Calw lediglich die Absicht hatte, den schütz aus seiner Verlegenheit herauszuhauen.

Letzte Nachrichten

Eröffnung der Breslauer Frühjahrsmesse.

Oeslau, 12. März. Die Breslauer Frühjahrsmesse im verbundenen Ausstellungen wurden heute

Bebörkon^o^s geladener Gäste, der Spitzen der

Rede ^k,o^""^^orps und der Aussteller durch eine Redner bn?b^tlMI"^lsters Dr. Wagner eröffnet. Der Sand^-vert^ Notwendigkeit des Abschlusses günstiger schaÄl-b^W das darniederliegende Wirt-

äu ^ stark hervor und forderte den Aus-

Verbilliaun^ ^er Verkehrsbeziehungen und die

Betrug und Gewalt gegen die deutsche Wahlgemeinschaft ,n Polnisch-Oberschlefieu.

WaNn Marz. Der zweite Wahlsonntag mit den

neuen ^ benat ging in Oberschlesien unter

Rmderb^tt'vnr*»»^HA *>ie Angehörigen der deutschen um die .?^reren Orten wurden wieder-

schaft d.er. deutschen Wahlgemein-

von den Wahllokalen vertrieben. Verschiedene Per-

12.30: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 13.80: Nachrichtendienst. 16.12: Rachmittagskonzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht. 18.18: Dortrag: Er. ziehnng zum Bühnenkünstler. 18.48: Bastelstund«. 1g.1L:Ein Sommerlieü". 12.48: Zeitangabe, Wetterbericht. 20.18: Nelson-Revue (Frankfurt). Nach­richtenbienst. Unterhaltungskonzert.

Dienstag, 18. Marz:

12.30: Wetterbericht, Schallplattenkonzert. 13.80: Nachrichtendienst. 10.00: Aus dem Reich der Frau. 10.18: Nachmittogskonzert. 18.00: Zeitangabe, Wetterbericht. 13.1S: Empfangsschaltungen. 18.18: Dortrag: Bon Kopernikuo bis Galilei. 1SL8: Vortrog: Deutsches Leben in Finnland. IS«: Zeit­angabe, Wetterbericht. 20.00: Bürger Schippei (Komädie). 21L0: Juiius-Wois. mann-Abend (Frankfurt). 22.48: Nachrichtendienst.

Sportrundschau

Fußball.

Nagold 1. Zspringen 1. 2:2 (1:1) Ecken 0:1

Es war vorauszusehen, daß es bei diesem Spiel hart auf hart gehen wird» doch wurden die Grenzen sportlichen Beneh­mens des öfteren überschritten u. z. haben die Gäste in dieser Hinsicht ohne Zweifel den Vogel abgeschossen. Für ein solch wichtiges Treffen war der Schiedsrichter nicht der rechte Mann. Schon von Beginn an mußte man eine Unsicherheit dieses Herrn feststellen und außerdem hatte man das Gefühl, als ob der Unparteiische diese Bezeichnung nicht ganz zu Recht führe. Immerhin durfte dies kein Grund sein für das Verhalten des Publikums, das eben auf dem Sportplatz auch ein sportliches Benehmen zeigen muß. Nagold hat Anstoß und zeigt sich wie sein Gegner reichlich nervös. Ueberhaupt war eine große Auf­regung während des ganzen Spielverlaufs festzustellen. Der Vorstoß von N. wird abgefangen, der Gegner hat den Ball und kommt in schöner Kombination vor das N.er Tor, seinen An­griff bereits in der 3. Minute mit einem Torschuß abschließend. Im Gegenstoß kommt N. gefährlich in des Gegners Torraum, ein scharfer Schuß geht an's Außennetz. Gleich darauf ist der rechte Torpfosten Retter in höchster Not. Einige Minuten spä­ter verwandelt Halbrechts eine Flanke zu einem Tor für N., das aber wegen vorhergehenden Abseits nicht gegeben wird' Doch 6 Minuten später fällt der längst verdiente Ausgleich. Noch zwei Ecken kann N. erzielen und die Seiten werden ge­wechselt. Schon 14 Minute nach Wiederbeginn kommt N. zu seinem Führungstreffer, kann auch weiterhin überlegen spielen, was in vier Ecken, die in regelmäßigen Zwischenräumen fallen, zum Ausdruck kommt. Dann aber stellt man ein Nachlassen der Einheimischen fest, während I. alle Kräfte aus sich heraus­holt und einen Durchbruch seiner Stürmerreihe mit großer Energie zum Ausgleichstor ausnützt. In der 43. Minute ließ sich N. so den an und für sich verdienten Sieg rauben und kurz darauf pfiff der Schiedsrichter ein Spiel ab, das nicht zu den schönsten Erinnerungen der hiesigen Sportgemeinde zählen wird. Der schlechteste Mann auf dem Platze war ohne Zweifel der Schiedsrichter. G. K.

Um die Süddeutsche Meisterschaft.

Die Spiele des Sonntags mußten sich alle den plötzlich ver­änderten Wittcrungsverhältnissen anpassen: nämlich den Früh­lingslüften der vergangenen Sonntage folgte über Nacht, wohl eine Beigabe der40 Ritter", heftiges Schneetreiben, das die Spielfelder mit einer dichten Decke überzog. So war es für die Mannschaften nicht einfach, die Spiele durchzuführen und über­all gab's hitzige Kämpfe, denen die Schiedsrichter nicht immer mit der nötigen Schürfe im Zugreifen vorstanden. Die vielen unentschiedenen Ergebnisse sprechen auch für die Hartnäckigkeit der stattgefundenen Kämpfe.

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Frauenturnlehrgang des Nagoldgaues.

Am Samstag Mittag und Sonntag fand unter Leitung des Eaufrauenturnwartes S ch n a u f f e r - Liebenzell und des Eauoberturnwartes Großmann- Höfen ein Frauen­turnlehrgang in der hiesigen Turnhalle statt, der von 50 Turnerinnen und Frauenturnwarten des Unteren Schwarz- wald-Nagoldgaues besucht war. Es wurden insbesondere die für das Deutsche Turnfest in Köln herausgegebenen Uebungen eingelernt und es zeigte sich hierbei, mit welcher Vielseitigkeit das Frauenturnen aufgebaut ist, Geräte­übungen, Sprung-, Wurf-, Frei-, Stab- und Keulenübun­gen, rhythmische Reigen und Tänze. Die Turner und Turnerinnen nahmen eine Fülle von Anregungen mit nach Hause, die genügend Stoff für anspannende Tätigkeit während nächster Wochen und Monate geben. Schon oft haben wir an dieser Stelle auf die Wichtigkeit des Frauen­turnens hingewiesen und es wäre zu wünschen, daß zur Hebung der Volksgesundheit mehr junge Damen wie bis­her den Weg zur Frauenriege des Turnvereins finden würden.

SflM

Mrkessslvinvelttewerb. Der Württ. Lustsohrtverlxmd E. V.< Siu.tgart, Fürstcnstr. l. veranstaltet am 17. Mai (HimmelsahrtL- lag) mittags l Uhr auf dem Flughafen in Röblingen einen Medellflug-Wettdeiverb. Der Wettbewerb ist offen für die Mit­glieder d:r Vereine des Württ. Luttiahrtverbands. Jeder Teil­nehmer kann sich mit beliebig vielen Modellen am Wettbewerb be­teiligen. Die Meldungen müssen bis spätestens 25. April an den WLV. cingereicht werden. Zugelolsen sind srcisliegende Rumpf- »der Stabmodelle mit Gmnmiantricb. Es kommen insgesamt 21 Preise zur Verteilung.

Asrikaslug einer Frau. Die Frau des südafrikanischen Millio­närs Bailey ist am 9. März nachmittags vom Londoner Flug­platz Croydon allein zu einem Flug nach Kapstadt (9600 Kilo­meter) gestartet. Die Richtung wird über Frankreich, Italien, Malta, Aegypten und den Sudan genommen.

Handel und Verkehr

Wo ist das Gold? Bekanntlich stehen die Vereinigten Staaten von Nordamerika in dem Ruf, wie kein zweites Land aus allen Teilen der Welt» Gold an sich zu ziehen. Allerdings sind nicht nur kn den Kriegsjahren, sondern auch in der Nachkriegszeit erhebliche Geldmengen nach Amerika geflossen, die den europäischen Ländern, wie auch der Neuproduktion entstammten. In der am 31. März 1927 endenden halben Dekade haben die Vereinigten Staaten für nicht weniger als 723 Millionen Dollar Gold netto importiert, also eine Menge, die nahezu zwei Fünftel des in diesem Zeitraum gewonnenen Goldes entspricht. Es darf jedoch nicht übersehen werden, daß neben den Vereinigten Staaten auch ein anderes Land, nämlich Indien, in beinahe gleichem Umfang Gold an sich gezogen hat. Während die Vereinigten Staaten in den letzten fünf Jahren bei einer Gesamteinfuhr von 1258 Millionen Dollar eine Goldausfuhr in Höhe von 525 Millionen Dollar hatten, sind von den nach Indien eingeführten Goldmengen von 659 Millio­nen Dollar über 90 v. H. im Land verblieben. Mit anderen Wor­ten: Während die Vereinigten Staaten mit dem Gold Geschäfte machen, wird in Indien das Gold entweder in die Kassen gelegt oder auf Schmuckstücke verarbeitet.

Die Lage in der Berliner Metallindustrie. Die Berliner Orts­leitung des Metallarbeiterverbands hat beschlossen, daß alle Werk­zeugmacher ab 10. März zu streiken haben. Davon werden der Konzern der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft, die Nationale A ettom ob! lg esell schaff, öle Firma Subikatis - Telephonwcrke und Schraubenindustrie mit zusammen 47 000 Arbeitern betroffen. In den bestreikten und stillgelegien Werken wurden insgesamt rund 100 000 Arbeiter beschäftigt.

In der Waggonfabrik Ohrenstein u. Koppel in Spandau ist die ganze Belegschaft (1300 Mann) in den Streik getreten.

Die Angestellten im Berliner Speditionsgewerbe haben die Ar­beit wieder ausgenommen. Sie erhalten eine Ausbesserung von 5 v. H. Der neue Tarif läuft bis 30. September 1928 (statt bis 31. Mürz 1929).

vom Sonntag

In der Meisterrunde gab es folgende Ergebnisse:

Stuttgarter Kickers Wormatia Worms 5:3 Karlsruher F. V. Sp. Vgg. Fürth 2:2 Bayern München Eintracht Frankfurt 2:2 Sp. V. Waldhof F. V. Saarbrücken 4:11

Die Runde der Zweiten und Dritten.

Abteilung Süd-Ost.

F. C. Nürnberg Wacker München 2:2 Sportklub Freiburg V. f. B. Stuttgart 3:3 Abteilung Nord-West.

F. Sp. V. Frankfurt - Rot-Weiß Frankfurt 3:2 Saar 05 Saarbrücken Mainz 1:0 (!)

V. f. L. Neckarau Borussia Neunkirchen 9:1 (abgebrochen) In der Runde der Meister zeigen die unentschieden ausge­gangenen Spiele die Gleichwertigkeit der Gegner am besten. Die Mannschaften des Münchener Spiels haben sich wohl gegen­seitig je einen Punkt abgeknöpft; ihnen kam aber wieder zu­statten, daß der Sp. Vgg. Fürth seitens des Karlsruher Futz- ballpereins dasselbe Geschick widerfuhr, so daß im Punktabstand sich bis zum 4. Platz nichts geändert hat. Dagegen sind die Stuttgarter Kickers durch ihren Sieg über Wormatia Worms um eine Stelle in der Tabelle hinaufgerückt. Dieselbe hat nun folgendes Aussehen:

Sp.

gew.

une.

verl.

Tore

P

Bayern München

st

5

3

0

26:1(j

13

Eintracht Frankfurt

8

5

2

1

25:13

12

Sp.Vgg. Fürth

8

3

4

1

16:6

10

Karlsruher F.V.

8

4

1

3

25:16

9

Stuttgarter Kickers

8

3

2

3

18:16

st

Wormaiia Worms

8

2

:j

Z

l6:24

I

Mamih.-Waldhof

8

2

t

5

16:22

F.B. Saarbrücken

8

0

0

8

tl:46

0

Kre

isliga

Kreis Enz-Neckar.

B. S. C. Pforzheim Ersingen 3:2

Dill Weißenstein Germania Union Pforzheim 2:3

Sportfreunde Tübingen B. f. R. Gaisburg 8:2

An dieser Resultatliste gemessen, wäre also die Kreisliga um ein Bedeutendes spielstärker wie die Bezirksliga, denn nur in 3 von den 8 Spielen blieb die Bezirksliga (F. C. Freiburg, F. T. Birkenfeld und Union Bückingen) erfolgreich. Besonders überraschend wirken die hohen Niederlagen der Stuttgarter Vereine Sportfreund«, Sportklub und B. f. R. Gaisburg» denen man eine bessere Vertretung der württembergischen Bezirks­liga zugetraut hätte. Auch Zuffenhausen hat vor dem Meister der Kreisliga, Feuerbach, kapitulieren müssen.