Mütter werben es so weit nicht kommen lassen. Uns ist an­vertrautes Leben noch zu heilig, deshalb wollen wir es uns nicht entgleiten lassen. Wir wollen, allem Zeitgeist zum Trotz, uns und den Unsrigen die nachhaltige Einwirkung eines geschlossenen Familienlebens erhalten.

Da, wo gemeinsame Arbeit die verschiedenen Familienmit­glieder zusammenhält, im Haushalt, der Landwirtschaft, dem Handwerk, dem kleinen Laden, ist schon ein natürlicher Kitt geschaffen durch gemeinsame Sorgen und Freuden. Da gebt der Gesprächsstoff nicht au», denn^die Interessen sind die­selben. Wo aber die Familienglieder tagsüber einem außer- häuslichen Beruf nachgehen, wo die Interessen sich zersplit­tern, da ist den Eltern die Ausgabe nicht so leicht gemacht, die Ihrigen zusammenzuhalten. Vor allem ist aber ja dir Mutter dazu berufen, einem Nichtausgefülltsein der Abende, der freien Mittage und Sonntage entgegenzuarbeiten und so die Jagd nach Zerstreuung und Vergnügen von vornherein zu unterbinden. Wenn sie nur einmal Bereitwilligkeit dazu aufbringt und Frische und Gesammelthett, dann ist schon viel gewonnen! Dann ist die Vorbedingung für gemeinsame Feier- und Erholungsstunden schon gegeben. Da- zweite aber muß sein, daß sie eine gute Unterhaltung zustande bringt, sei es an Sommerabenden auf der Haus- oder Gar­tenbank, sei es drinnen in der Stube. Rechte Erholungs­stunden müssen wir der Familie geben. Es ist von nicht zu unterschätzendem Wert, der Jugend Altbewährtes reizvoll und lieb zu machen. Vielleicht bereitet man sich in aller Stille seinen Famikiensonntag oder die Abendstunden vor» unauffällig, so, daß eS niemand merkt und bas Traulich- Selbstverständliche gewahrt bleibt. Man hott dann etwa wie zufällig eine Mappe mit Bildern, schöne Ansichtskarten ober ein Spiel herbei und der Anknüpfungspunkt zu frohem, er­wärmendem Plaudern ist schon gegeben. Nachbarschaft und Klatsch schalten sich dabei von selbst aus. Oder man sam­melt die Stimmen zu einem fröhlichen Lieb, läßt jede in der Familie vertretene musikalische Kunstfertigkeit dem Kreis zu Gehör kommen, läßt ein männliches Familienglivd vorlesen, während die weiblichen irgend ein« Handarbeit vornehmen.

dabei das ist das wichtigste auftauchende Einen. Tenn die äiifhs-chende und sich äußernde Jugend anzuhören und unmerklich zu leiten, ist wesentlicher als der Stoff selbst. Er soll auch dazu die­nen, einem gemeinsamen Gespräch eine wertvolle Richtung zu geben.

Diese Kunst ist für die Jugend bedeutungsvoller, als ein« gelehrte Mutter zu besitzen, der über aller Gelehrsamkeit der warme Herzton unmerklich beeinflussenden Plauderns ab­handen gekommen ist. SS ist undenkbar, daß Kinder, einer solch belebten Häuslichkeit und Familtenpfleg« entsprossen, in Verein« aller Art streben und dadurch den Zusammen­hang -er Familie lockern. Allerdings gehört der Bat«r mit in <iu« solche Gemeinsamkeit hinein. Er darf nicht nur ab­seits sitzen, rauchen und alle» billigen, was geschieht. Nein, auch er muß sich unterhaltend und unterweisend mit betätigen, dann erst ist der Kreis der Familie geschlossen und gerundet.

H. K.

Wette« für Donnerstag und Freitag.

Die Wetterlage wird vom Hochdruck tm Nordosten be­herrscht. Füt Donnerstag und Freitag ist mehrfach heiteres, jedoch zu Gewitterstörungen geneigtes Wetter zu erwarten.

*

WcNberstadt, 1. Juli. Gestern abend geriet «in Schram­berger Auto auf der Landstraße beim Jhinger Hof in den Straßengraben und stürzte um. Von den Insassen erlitt ein löjähriger Handelsschüler aus Ealw durch schwere Schnitt­wunden im Gesicht einen erheblichen Blutverlust, während die übrigen mit dem Schrecken davonkamen. Das Auto mar in» Schleudern gekommen, wodurch anscheinend die Fahrerin die Geistesgegenwart verloren hat.

Höfen, 1. Juli. Bei der Eyachmühle ereignete sich gestern abend ein bedauerlicher Unglücksfall. Der Fuhrunternehmer Karl Barth von Calmbach kam durch Fall von seinem vollbcladenen Langholzfuhrwerk unter die Räder und wurde überfahren. Sr erlag noch am gleichen Tag im Krankenhaus leinen Verletzungen. Barth hinterläßt Frau und drei kleine Kinder.

Nagold, 1. Juli. Gestern abend um die 11. Stunde kamen

2 Personenomnibusse der Fa. Benz und Koch von EberShardt her. Zwischen Rohrdorf und Nagold, beim Käinmerle, begeg­net« ihnen eiu Lastwagen. Beim Ausweichen auf der durch das Bahngeleise für den Autoverkehr stark behinderten Straße bog der vordere Personenomnibus zu weit rechts aus und rutscht« langsam den steilen Hang hinunter, wobei er sich auf die Seite legte. Nur der Tatsache, daß der Wagen ganz geringe Geschwindigkeit hatte» ist es zu verdanken, daß die 18 Fahrgäste so glimpflich davonkamen. Lediglich zwei Frauen, Frau Klumpp, Ehefrau des Stadttaglöhners Kl., und Frau Kalmbach, Ehefrau -es Gipsers Christian K., tru­gen schwerere, jedoch nicht lebensgefährliche Verletzungen davon. Einige andere Mitfahrer erlitten Schnittwunden.

SCB- Dettingen u. T., OA. Kirchheim, 1. Juli. Als übles Nachspiel zum Sängerfest ereignete sich in der Nacht vom Sonntag auf Montag hier eine Messerstecherei. Der Fabrik­arbeiter Ruß war mit seiner Frau und seinen Kindern in Streit geraten, in dessen Verlaus er seinen Sohn mit einem Stilettmesser in den Unterleib stach, so daß dieser ins Kran­kenhaus verbracht werden mußte. Wie man hört, soll der Täter noch am gleichen Abend ins Amtsgericht eingeliefert worden sein.

SCB. Trosstngeu, 1. Juli. Auf -er Steppachstraße stieß ein Schwenninger Omnibus auf bis jetzt noch nicht aufge­klärte Weife mit einem Trossinger Motorradfahrer zusam­men. Bei dem Zusammenstoß verunglückte -er Führer des Motorrads, Eduard Schlenker, Sohn -er Witwe Anna Ma­ria Schlenker im Tal, so schwer, daß er auf -em Transport zum Krankenhaus seinen Verletzungen erlag. Der Beisitzer Willi Schlenker erlitt eine Gehirnerschütterung und liegt im Krankenhaus.

SCB. Aichst-tten, OA. Leutkirch, 1. Juli. Gestern frith nm

3 Uhr brach tm großen Oekonomiegebäude der unteren Mühle von Georg Anderer ein Brand ans, der in den Heuvorräten reichliche Nahrung fand. Das Gebäude wurde samt den Fut­tervorräten und der FahrniS ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte in Sicherheit gebracht werden, dagegen find etwa 78 Schweine verbrannt, darunter 20 mit über 8 Zentner. Auch das Geflügel ist in -en Flammen umgekommen. Die Schweine konnten nicht mehr herausgebracht werden, wett man ein Einstürze« des Giebels nach der Innenseite be­fürchtete, so daß das Betreten des Stalles lebensgefährlich erschien. Die Kraftwagen de» Besitzers konnten geborgen werden, dagegen ist ein fremdes, zufällig eingestelltes Auto verbrannt. Der Schaden des Bran-leiderS ist sehr groß.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft

Berliner Briefkurse.

100 holl. Gulden 168,79

100 ftanz. Franken 16,49

100 schweiz. Franken 81,36

Börse.

SCB. Stuttgart, i. Juli. An der Börse gab es heule wenig Geschäft. Die Kurse konnten sich behaupten.

Produktenbörse «nd Marktberichte des Landwirtschaftlichen Hauptverbandes Württemberg und' Hohenzollcr» E.V.

L.C. Berliner Produktenbörse vom 1. Juli.

Weizen märk. 285WO- Roggen märk. 172174; Gerste 170186; Hafer märk. 148185; Weizenmehl 3341; Nog. genmehl 22,7525,W; Weizenkleie 88^0; Roggenklei« 7.75 bis 8; Viktoriaerbsen 2220; kl. Speiseerbsen 2125; Fut­tererbsen 1810; Peluschken 1718; Ackerbohnen 15,5017; Wicken 1021,50; Lupinen, blaue 1617,60, gelbe 20,25 bis 23,50; Rapskuchen 10,6011,60; Leinkuchen 15,7016,30; Sojaschrot 1314,10. Allgemeine Tendenz: uneinheitlich.

Stuttgarter Schlachtviehmarkt.

Dem Dienstagmarkt am stäöt. Bieh- und Schlachkhof wur­den zugeführt: 26 Ochsen, 34 Bullen, 300 Jungbullen («n- verkauft IS), 266 Jungrinder, 180 Kühe, 1047 Kälber, 1743 <50) Schweine, 2 Schafe.

Preise für 1 Pfund Lebendgewicht:

Ochse«;

«»»gemästet vollfleifchig fleischig Dulle«: ausgemästet rollst eischig fleischig Jung rinde»: ausgemästet vollfleischig fleischig

gering genährt« «She: ausgemästet vollfleischig

1. 7.

26. 6.

I. 7.

26. 6.

Pfg.

Pfg-

Kühr:

Pfg.

Pfg-

54-57

fleischig

25-80

4952

gering genährt»

18-23

«Aber:

feinste Mast- und

7680

5253

50-82

best« Saugkälber

7478

4850

47-49

mittl. Mast- und

6675

gute Saugkälber

6672

geringe Kälber

56-64

5866

5659

50-54

46-49

55-58

48-53

Schweine: über 300 Pfd. 240300 Pfd.

58 60

59 61

56S8 5859

200240 Pfd.

6264

5962

160-200 Pfd. 120-160 Pfd.

6264

50-6l

41-47

_

unter 120 Pfd.

32-30

Sauen

4549

4846

Marktverkauf: Großvieh mäßig belebt, Kälber ruhig, Schweine ruhig, fette Schweine vernachlässigt, Ueberstan-.

Cal wer Wochenmarkt.

Bei dem am letzte» Samstag fbattgefunden Wochenmarkt wurden folgende Preise bezahlt: Kartoffel 8 RM. der Ztr, Wirsing 2028, Weißkraut 25, Spinat 80, gelbe Rüben 16 bis 18, Brockelerbsen 30, Tomaten 5070, Bohnen 70, Zwiebel 13, Rhabarber 1k Rpf. je Las Pfund. Blumenkohl 1040, Kopfsalat 10, Rcttige 510, «opfkohlräbchen 10, Gurken 35 bis 50, Lauch s10 Rpf. je -as Stück, Kirschen 8040, Prest- linge W66. Heidelbeere« 2530, Träuble rote 25 Rpf. je das Pfund, Tafelbutter 2, Lan-Vutter 1,80 NM., Eier 10 bis 13 Rpf.

»

DU Iriltch-n »l-Inh-nLiUprets- dikke» s«Iiftt«KLndkch nicht »»kn »SItn- lind Broßhandelrpr-U-n g-niche» wrrd-n, da sür Ikn« nach dt« lag. «Urtlch-fMchen ««- k-rSkxst«» in Zuschlag Iomm«n. Dl« Schiistlrg. _

RStenbach

MßWllMMMlell

in den hiesigen Gemeinde- und PrioatwaldUNgea

ist sSr AnrMiige ierbM.

Die Waldhüter sind angewiesen, Zuwiderhandelnde (Verfehlung gegen Art. L2 PStG.) unnachsichtlich zur An- zeige zu bringen.

2. Juli 1030.

Gemeinderat.

Emberg

MS«m.WMrei!

In den hiesigen Gemeinde- und Prioaiwaldungen

ist siir Almiiriize bei Slrase vnbble»

Zuwiderhandelnden werden dt« Beeren abgenommen.

Schultheißenamt.

Oberkollwangeu

Das BeerensauMl«

In den hiesigen Gemeinde- und Prioaiwaldungen

ist sür MMlize bei Slrase verboten.

Gemeinderat.

Lerva-KaKee

/Merkest« Mseknurzrei»!

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Näher» Auskunft beim forstamt u. bei den Förstrr- teUen Kafferhof (Liebenzell) Nöttlingen, Weilderstadt.

Calw.

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