Seite 2 Nr. 48

Nagolder TagblattDer Gesellschafter"

Montag, 27. Februar 1828

Bei dem Besuch in der Technischen Hochschule in Char­lottenburg wurde dem König die Urkunde der Verleihung des Titels eines Ehrendoktors überreicht.

Preußen und die Gefrierfleischeinfuhr

Berlin. 26. Febr. Nach einer Blättermeldung ist die preußische Regierung gegen die Aufhebung der Zollfreiheit für die Einfuhr von Gefrierfleisch, sie werde aber der Sen­kung des zollfreien Kontingents von 150 000 auf 50 000 Dop­pelzentner zustimmen. Außerdem sollen erweiterte Bürg­schaften für die Zuleitung des zollfreien Gefrierfleisches in die Industriestädte geschaffen werden.

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Abberufung des italienischen Gesandten in Wien?

Dien. 2S. Febr DieNeue Freie Presse" meldet: Der

hiesige italienische Gesandte Auriki hat heute vormittag von seiner Regierung de« telegraphischen Auftrag erhalten, un­verzüglich noch Rom zu reisen, wo er am Mon­tag dem Ministerpräsidenten Mussolini über die Kund­gebung des Rationalrat» für Südtirol Bericht erstatten soll. Boa einer Abberufung des Gesandten Auriti ist vorläufig keine Rede

Der österreichische Nationalrat hatte in einer einmüti­gen Kundgebung unter Zurückstellung aller Parteiunter- fchiede seiner Entrüstung über die rücksichtslose Unterdrük- kung der Südtiroler durch die faszistische Regierring in Jta- Len Ausdruck gegeben. Bundeskanzler Dr. Seipel hatte Äie Not Südtirols ebenfalls betont, aber die Forderung des Nationalrats, beim Völkerbund Beschwerde zu erheben, als zwecklos und unmöglich bezeichnet. Durch die kraftvolle Verurteilung seiner Politik in Südtirol durch den öster­reichischen Nationalrat. dem sich hierin auch ganz Deutsch­land anschließt, fühlt Mussolini sich nun beleidigt, und er will, wie es scheint, nun die diplomatischen Beziehungen zu Oesterreich abbrechen.

Der Hauptgrund der Verstimmung Mus. folinis dürfte aber wohl sein, daß durch österreichische Wahnzollbeamte die von Italien nach Ungarn gcschmug - gelte Maschinengewehrsendung bei St. Gott­hardt entdeckt und aufgehalten und dadurch Italien schwer Wamiert wurde. Die Angelegenheit wird gegenwärtig im Völkerbund behandelt, zur Schadenfreude Frankreichs.

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Der «Dank" der Randstaaten

Reval, 28. Febr. In Estland wurde ebenfalls die 10jährige Selbständigkeit festlich begangen. Der deutsche Gesandte hielt sich fern, da bei der Feier im Abgeordnetenhaus vom Präsidenten eine Regierungskundgebung verlesen wurde, die von Deutschfeindlichkeit strotzt. Estland ist wie Litauen seinerzeit durch deutsche Truppen von der Herrschaft der Russen und der Bolschewisten befreit worden, Deutschland hak aber dafür von diesen Staaten bisher nur Gehässigkeiten geerntet.

Re Landwirtschaftliche Mache

Landesausschußsihung des haupkverbands

Stuttgart, 23. Febr. Gestern tagte unter dem Vorsitz des Abg. Dietlen der Landesausschuß des Landwirtfch. Hauptverbands Württemberg und Hohen,zollern. Nachdem die geschäftlichen Beratungen erledigt waren, behandelte der Ausschuß die gegenwärtige bedrohliche Lage der Landwirt­schaft im Reich in verschiedenen Berichten. Reichstagsabg. Bogt- Gochsen nahm zu dem Rotprogramm der Reichs­regierung Stellung. Neben den hohen Steuerlasten und Zin- sen sei die Arbeiterfrage die allerwichtigste. Ohne lohnende Preise sei es unmöglich, landw. Arbeiter zu halten. Die roürtt. Bauern zahlen nicht nur die höchsten landw. Arbeits­löhne, sondern auch mit die höchsten Steuern im Reich. Reichstagsab. Feilmeyer sprach seine Befriedigung dar­über aus, daß sich die konfessionellen Gegensätze in der letz­ten Zeit stark verringert haben. Um so bedenklicher dagegen sei die zunehmende Feindlichkeit gegen jede Art Besitz. Der deutsch-polnische Vertrag dürfe den Bauern keine neue Be­lastung zumuten. Das Gefrierfleischkonkingent müsse wesent­lich herabgesetzt werden. Das Rotprogramm habe den Cha­rakter einer Liebesaabe. Diele lehne er entschieden ab. Dem Bauer müsse so geholfen werden, daß er auf seiner Scholle ' kann.

Gutsbes. Mayer- Pommertsweiler schilderte seine per­sönlichen Eindrücke gelegentlich der süddeutschen Organisa- lioue» bei der Reichsregierung in Berlin. Die Bilder, die . orddeutsche Abordnungen über die dortigen Zustände entwarfen, waren geradezu erschütternd. Direktor Dr. Ströbel berichtete über die Beratungen des Deut­schen Landwirtschaftsrats. Die iin Notprogramm ins­gesamt vorgesehenen 51 Millionen RM. bilden eine völ­lig unzulängliche Hilfe. Ohne steuerliche Erleich­terungen kann die Lage der Bauern nicht gebessert werden. Dem unzulänglichen Preisstand landw. Erzeugnisse muß durch Verringerung derZwischenhandels- span ne und durch Einflußnahme auf die Handelsver­tragsverhandlungen aufgeholfen werden. Dr. Ströbel gab von Besprechungen des Deutschen Landw.-Rats mit führen­den Persönlichkeiten der Industrie Kenntnis und gab dem Wunsche Ausdruck, daß damit endlich eine Besserung der Lage angebahnt werde. Gutsbesitzer Jäger- Lin­denhof beantragte die Gründung eines Wirtschaftsausschus­ses, der Fragen wichtiger Selb st Hilfe-Maßnahmen nach allen Richtungen hin zu prüfen hätte. Hermann- Blaufelden stellte auf Grund der Arbeitsmarktlage fest, daß die deutsche Sozialgesetzgebung aus falschem Weg ist. Dem Landesausschuß lag ein Antrag vor, die Bezirksvereine auf- zusordern, die Abhaltung von Bezirksfesten im kom­menden Jahr mit Rücksicht auf die Notlage zu unter­lassen. Dieser Antrag wurde einstimmig unterstützt.

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Stuttgart, 25. Febr. Die neue Besoldungsord- »ung im Finanzausschuß. Der Finanzausschuß ge- «hmigte heute die Besoldungsgruppe Id nach den Bor- schlägen der Regierungsvorlage. In dieser künftig wegfal­lenden Gruppe sind für die Polizeiwachtmeister Grundgehäl­ter von 18001920 RM-, für die Polizeihilfswachtmeister von 14101500 RM. vorgesehen.

Das Ehrenmal für die Marine. Zum Andenken der im Weltkrieg gefallenen Marinekameraden wird der Landes­verband Mürttembergischer Marinevereine auf dem Ehren- kriedbot der Stadt Stuttoart im Juni ein schlichtes Ehrenmal

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wißen doch, daß am Donnerstag Markt ist und eine

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Ihnen stets neue Kundschaft zuführt.

weihen. Die Ausführung ist dem Bildhauer Brüllmann. Stuttgart, übertragen. Alle ehemaligen Marineangehörigen, sowie Freunde und Gönner der Marine werden gebeten, ihr Echerflein beizusteuern. Spenden bitte auf das Postscheck­konto Nr. 2308 Landesverband Würtkembergischer Marine­vereine. Anfragen an den 1. Borsihenden Kapikänlt. a. D. Klein, Stuttgart. Zimmermannstr. 6.

Beruflicher Iugendkag. Der Verband weiblicher Handels­und Büronngestellten veranstaltet am 4. März in Stuttgart einen beruflichen Jugendtag, bei dem die Mitglieder ihre Kräfte auf dem Gebiet des beruflichen Wissens messen sollen. Die Anmeldungen aus dem ganzen Gau Württemberg sind zahlreich ejngelaufen.

ep. Der 9. Biekigheimer Tag, diese jährlich wiederkeh- cende Auseinandersetzung zwischen Kirche und Sozialismus, findet dieses Jahr am 11. März statt. Er wird eröffnet durch einen Gemeindegottesdienst vormittags 9.45 Uhr, wobei Ju­gendpfarrer D a u r - Reutlingen predigen wird. Nachmit­tags 2 Uhr schließt sich im Gemeindehaus die Hauptver­sammlung an mit dem Thema:Die berufstätige Frau und die Familie". Die sozialistische Berichterstatterin ist Frau Hertha Krauß vom Wohlfahrtsamt Köln; die Bericht-, erstatterin kirchlicher Seite Frau Elly Heuß-Knapp, Berlin.

Winzeln OA Oberndorf, 26. Febr. Ein reumütiger D i e b. Einer hiesigen Frauensperson wurde der Betrag von 140 -4t ntwendet. Die Landjägerbeamten waren be­müht, den Dieb ausfindig zu machen. Am 20. Februar fand die bestohlene Frau den Geldbetrag wieder. Letzterer lag eingewickelt auf der Schwelle der Haustüre.

Göppingen, 26. Febr. Warnung vor Wcchsel- f a l l e n s ch w i n d l e r n. Vor einigen Tagen wurde die Verkäuferin eines hiesigen Konsumvereinsladens durch einen Wechselfallenschwindler um 20 RM. geschädigt, indem die­ser die Verkäuferin durch Fragen derart wirr machte, daß diese dem Schwindler, der erst einen Zwanzigmarkschein zur Zahlung lediglich vorzeigte, gleich darauf aber mit Klein­geld bezahlte, auf 20 Mark herausgab. Der Schwindler, der Eile vorschützte, entkam unerkannt. Nach dem Vorgehen des Täters im vorliegenden Fall kommt ein reisender gewerbs­mäßiger Wechselfallenschwindler in Frage.

Aus Stadt und Land

Nagold, den 27. Februar 1928

Du mußt denken, daß du morgen tot bist, mußt das Gute tun und heiter sein.

M_M Der gestrige Sonntag

war er wirklich nur ein Tag aus dem Wintermonat Fe­bruar und dürfen wir in ihm die kommenden Freuden des Frühlings, der schon Einkehr halten möchte, kosten, oder will er uns am Ende Mut machen, für Tage, die uns mit Eis und Schnee noch bevorstehen? Wer weiß es! Vom srühsa Morgen bis zum Abend hinein strahlte die Sonne auf die des Nachts vor Kälte starre Erde und ließ die Menschen keine Minute länger in ihren düsteren Behau­sungen, als es unbedingt erforderlich war. Licht, Luft und Sonne! rief es in allen. Und stand man dann auf Berges­höhen und sah hinunter in sein liebes von der Sonne ver­goldetes Heimattal, wen wird da nicht die Heimatliebe überkommen haben und wem ging da nicht das Herz mit allen seinen Kammer auf. Wo man ging und stand, hin­hörte und hinsah, überall kribbelte es von Menschen, über­all scherzte und lachte es, Singen und übermütiges Juchzen stieg zum blauen Himmelszelt, Rebellion und erwachendes Leben allüberall. Frühlingserwachen ist Kampf und so möge er von neuem die zagenden und leidbeschwerten Her­zen füllen mit neuem Kampfesmut zum Durchhalten in eine bessere Zukunft! Ein besonders großer Anziehungs­punkt der Spaziergänger bildete die Nagoldkorrektion, von derem endgültigen Werden man sich jetzt ein gutes Bild machen kann. Die beiden Ufermauern vom Stauwehr bis zum Zusammenfluß von Nagold und Waldach sind nun­mehr ausgemauert und ein kleines Fußpfad gestattet, For- schungssahrten am neuen Ufer vorzunehmen. Die Ufer der Nagold oberhalb des Zusammenflusses bis zum Familien­bad sind ebenfalls schon abgetragen und die Wasserratten schwelgen in köstlichen Freuden ob der kommend. Schwimm­gelegenheit. Mit der Uferkorrektion der Waldach hat man auf der rechten Seite gerade begonnen und man wird in den nächsten Tagen das Werden ungefähr bis zur Anker­brücke beobachten können. Eine neue Stützmauer in der Nähe der Schiffbrücke leuchtet in ihrerWeiß"-Heit weit entgegen und sticht uns wohl heute etwas ms Auge, doch wird sie bei der Fertigstellung des Ganzen und besonders bei der Bepflanzung der Wege und Anlagen uns als dazu­gehörig erscheinen. Die in der Mitte des Flußlauses noch lagernden Erdmasssen und Baumüberreste werden im Lause des Sommers bei niederem Wafserstand beseitigt werden. Das prächtige Wetter machte sich aber auch im Straßen­verkehr, d. h. mit den Kraftfahrzeugen bemerkbar, denn seit langer Zeit kamen nicht nur die Auto zu ihrem Recht, son­dern in gleichem Maße die so lange in Ruhe gehaltenen Chausseeflöhe, die Motorräder. Jetzt heißt es für Fuß­gänger wie für die Fahrer wieder die Augen auf, beson­ders auch in unserer Stadt an den schlecht übersichtlichen Straßenkreuzungen wie in der Vorstadt, am alten Kirch­turm usw. Die Zusammenstöße und Unfälle in den letzten Tagen haben uns von der Fährlichkeit von neuem einen Beweis gegeben.

Dienstnachrichte«.

Die Reichsbahndirektion hat den technischen Reichsbahn­inspektor Selter in Stuttgart (Reichsbahn-Neubauamt II) nach Horb (Reichsbahn-Reubauamt), den Oberbahn­

hofsvorsteher Halber in Virkenfeld (Württ.) nach Jsnn. den Reichsbahnobersekretär Wütherich in Calmbach nach Maulbronn Hbf. als Vorsteher des Bahnhofs versetzt.

Dom Rathaus

Eemeinderatsfitzung vom 22. Februar 1828. Anwesend: Der Vorsitzende und 15 Eemeinderäte. Abwesend: Eemeinderat Hezer entsch.

In der heutigen Eemeinderatsfitzung wird Wilhelm Hahner, Schreiner in sein Amt als Eemeinderat ein­geführt und auf seinen bereits am 16. Februar 1921 ab­gelegten Diensteid hingewiesen. Aus den verschiedensten Mitteilungen ist besonders hervorzuheben der Bescheid der Min. Abltg. s. Bezirks- und Körperschaftsverwaltung, wo­nach die Wassertriebwerke T 24 und 25 durch den Bau der Nagoldkorrektion und den Verzicht der früheren Inhaber für erloschen erklärt wurden, ein Erlaß des Württ. Innen­ministeriums, Abtlg. f. d. Straßen- und Wasserbau, nach welchem für die Bewalzung der Etterstrecken zu Staats­straßen ein Staatsbeitrag von 5800 RMk. bewilligt wurde, ferner die Verlängerung des Pachtvertrags über den Was­seracker mit der Fa. Eeigle auf weitere 4 Jahre, sowie der Abschluß eines Privatdienstvertrags mit der Aushilfs­lehrerin Mina Lenz an der Frauenarbeitsschule.

Fleischbeschau und Rahrungsmittelkontrolle. Nach dem Bericht des Oberamtstierarztes, Veterinärrat Dr. Metz­ger, hier, sind geschlachtet worden.

1927

1928

192S

1924

1928

Ochsen

5

9

29

22

17

Farren

i

1

2

5

9

Kühe

163

147

123

98

. 82

Rinder

215

227

188

193

149

Zus. Großvieh

: 384

384

342

318

257

Schweine

1639

1364

1263

923

632

Kälber

638

730

703

718

518

Schafe

38

39

45

64

60

Ziegen

3

5

2

2

3

Am hervorragendsten ist die Zunahme des Verbrauchs

an Schweinefleisch, sodann ein Rückgang im Kalbfleisch, ein Umstand der wohl auf die etwas veränderten Verhält­nisse in Aufzucht und Mast zurückzuführen sein wird. 2m Verbrauch von Großvieh sind nur kleine Schwankungen. Die Gesamtzahl ist die gleiche wie 1927. Die Zahl der Schlachtungen von Kühen hat zu-, die der Rinder etwas abgenommen. Von dem Bericht, besonders auch über die Beanstandungen wird mit Interesse Kenntnis genommen. Nach dem Bericht des hygienischen Instituts der Univer­sität Tübingen über die im Jahre 1927 ausgeübte Ueber- wachung des Verkehrs mit Lebensmitteln und Gebrauchs­gegenständen wurden 106 Proben untersucht und 116 Ge­schäfte durch den Nahrungsmittelchemiker besichtigt, außer­dem wurden an Ort und Stelle 25 Vorprüfungen ausge­führt. Die Zahl der abgegebenen Gutachten betrug 12, die Zahl der Beanstandungen 11. Die Beanstandungen be­trafen in der Hauptsache Milchlieferungen mit Wasserzusatz, die zur Anzeige gebracht wurden.

Verlegung des Viehmarkts am Fronleichnamsfest am 7. Juni 1928. Der Vieh- und Schweinemarkt am 7. Juni 1928 fällt aus das Fronleichnamsfest. Da der Markt aus kath. Gemeinden des Bezirks und der Nachbarbezirke regel­mäßig und zahlreich besucht wird, ist eine Verlegung nötig. Als geeigneter Tag wird vom hiesigen Handels- und Ee- werbeverein der Donnerstag, der 24. Mai 1928 vorgeschla­gen. Der Gemeinderat beschließt die Verlegung des Mark­tes, vorbehältlich der Genehmigung des Landesgewerbe­amts.

Bau- und Straßensachen. Der im Zusammenhang mit der Waldachkorrektion vorgesehene Haupt- und Entwässe­rungskanal führt durch den Zwingersußweg, Ortsweg 10/2. Aus verschiedenen Gründen ist es zweckmäßig, besonders auch wegen der künftigen Unterhaltung aufdemKanal den ursprünglich entlang der Waldach vorgesehenen Ufer­weg zu führen. Dazu ist aber die Erwerbung der Zwinger­gärten erforderlich. Die abgeschlossenen Verträge werden genehmigt. Im allgemeinen wurde ein Preis von 4 RMk. pro gm bezahlt.

Die Preise für die Materialien aus den städt. Stein­brüchen sind:

1. Für Vorlagsteine pro cbm 3.50 RMk.

2. Für Mauersteine und Steinplatten pro cbm 4. RMk.

3. Für Kleingeschläg, Flickschotter, Feinschotter und Sand

6.50 RMk.

Mit sofortiger Wirkung werden diese Preise auch für Aus­wärtige festgesetzt und der bisherige Zuschlag für Auswär­tige aufgehoben. Die Herstellung der Abwasserdohle in der Emminger Straße wird Gebr. Wohlleberund Ferd. Weimer, Maurer zum Preise ihres Angebots von 7016 RMk. übertragen. Für die Herstellung des Trottoirs zu dem Beamtenwohngebäude III an dieser Straße werden versuchsweise Vasaltrandsteine zum Preis von 4.85 pro lfd. Meter verwendet. In den Kanzleien der Forstverwaltung und des Stadtbauamts soll ein Doppelboden eingelegt wer­den mit Dachpappe dazwischen als Isolierschicht, da der einfache Boden zu kalt ist. Der Aufwand hiefür mit 600 -4l wird in den Bauetat für 1928 ausgenommen. Das Elek­trizitätswerk beabsichtigt aus dem Eemüsegärtchen beim städt. Spital ein Transformatorenhaus zu erstellen. Im Eemeinderat bestehen Bedenken mit Rücksicht auf das Land­schaftsbild. Es soll noch einmal untersucht werden ob eine anderweitige Platzierung nicht möglich ist. Verneinenden- salls soll über die Form des Baus noch ein Gutachten ein­geholt werden.

Sonstiges. An Stelle der 50 Wellen erhalten die Era- tialempfänger Heuer eine Barentschädigung von 10 RMk. aus der Ortssürsorgekasse. Eine größere Zahl kleinerer Gegenstände und Grundstücksschätzungen wurden am Schluß behandelt.

Der Krankenunterstützungsverein Nagold

hielt am Samstag Abend 7'/r Uhr seine sachliche Generalver­sammlung im Gasth. z. Bären. Vorstand Egel er begrüßte die erschienenen Mitglieder, worauf die Jahres- und Kassen­berichte vorgetragen wurden. An Einnahmen verzeichnete der Verein im Jahr 1927 insgesamt 1152 42 L, an Ausgaben

1013 70 so daß sich ein Kassenbestand von 138.72

ergibt. Das Gesamtvermögen des Vereins beträgt 927 72 x).

Der Verein zählt 152 Mitglieder. Sämtliche Rechnungen und Belege wurden vom Ausschuß des Vereins geprüft und alles in bester Ordnung gefunden. Es wurde sodann dem Kassier Enlastung erteilt. Die im Vorjahr vorgenommene Erhöhung des Sterbegeldes und des täglichen Unterftützungsgeldes hat bei den Mitgliedern guten Anklang gefunden. Das Sterbe­geld soll von jetzt ab den Hinterbliebenen ins Haus gebracht werden, so daß es nicht mehr vom Trauerhaus abgebolt z«

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