Mittwoch. 25. Januar 1828
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8 Seiten einschließlich der - und Landwirtschaft".
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!9. Januar, nachmittags '/°2 s zum „Waldhorn" in he
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bergischer Kleinbrenner statt.
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Der Vorstand.
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Mit den illustrierten Umerdaltungsdetiagen
»Feierstunden" und „Unsere Heimat"
Lezugspretse:
Monatlich rtnschltrblich Lrögerlobn -« I^i kinzelnummer 1l> ^
erscheint an jedem Werktage
v«bn«trtfie Leitung im 0L.-8ezirk Nagotä «chrtftlüton,, vr»Lc -.Verlag von S.w.Sägeri«arl Salier)Nagol»
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Mit der landwirtschaftlichen wochenbeüag« „Haus-, Sorten- und Landwirtschaft"
Anzeigenpreise:
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Nr. 21
Gegründet 1827
Donnerstag, den 28. Januar 1928
Fernsprecher Nr. 2b
192. Jahrgang
TagesWegel
Wie die in Gießen erscheinende „Oberhessische Volkszeitung" meldet, wurde am Montag nachmittag die gesamte Junkerabteilung des Gietzener Reichswehrbataillons verhaftet und in das dortige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. Es handelt sich hierbei um 5 Wann. Die Verhafteten stehen unter dem dringenden Verdacht der funkentelegraphischen Verbindung mit dem Ausland. Ob es sich hierbei um Lan desverrak oder verrat militärischer Geheimnisse handelt, mutz erst die Untersuchung ergeben.
Nach amtlicher Mikkeilung scheint es sich bei dem Vorkommnis bei der Funkerabteilung in Gießen nicht um Landesverrat. sondern um eine allerdings unbegreifliche Unvorsichtigkeit zn handeln.
Der Vorstand des deutschen Buchdruckerverbands hat, laut „Vorwärts", den bis zum ZI. März 1928 lausenden Lohntaris gekündigt.
Der Buchdruckerstreik in Linz ist durch gütliche Vereinbarung beigelegl.
Der litauische Ministerpräsident Woldemaras ist in Begleitung seiner Frau und des Ministerialdirektors Dr. Zaunius in Berlin eingetroffen.
Hür die polnischen Landtagswahlen sind nicht weniger als 3Z Wahllisten eingereichk worden.
Vizepräsident des norwegischen Skorting. hornsrud (Arbeiterpartei), wurde vom König mit der Regierungsbildung beauftragt.
Neue Groß-
Schwere MWnde bei der vesriersleisch- Emfuhk
14 Millionen Monopolgewinn in einem Icchr — Handel mit konkingen scheinen
Wie zu erwarten war, haben sich bei der Kontingentierung der Einfuhr von Gefrierfleisch schwere Miß. stände ergeben. Der Untersuchungsausschuß des Reichstags stellt folgendes fest:
Die Einfuhrmenge wurde seiner,zeit vom Reichstag auf 10 000 Tonnen monatlich festgesetzt. Es entstand ein immer größeres Mißverhältnis zwischen dem zollfreien Ge- frterfleischkontmgent und der Nachfrage nach Gefrierfleisch, tas schließlich dazu führte, daß im Jahr 1926 nur rund 1500 Tonnen Gefrierfleisch verzollt eingesührt wurden zu dem Zollsatz vsn 45 Mark für den Doppelzentner. Das Nebeneinander von verzolltem Gefrierfleisch und einer riesigen Menge zollfreien Ko-ntmgen tsfleifches mußte dazu führen, daß die Handelsinhader des Kontingents ein Privat- monopol daraus machten auf Kosten des Kleinhandels und der Verbraucher. Der Untersichied zwischen dem Einfuhrpreis und dem Großhandelspreis, d. h. der den Kontingentsfirmen zufallende Gewinn vergrößerte sich immer mehr und betrug teilweise 10 bis 18 Pfennig aus das Pfund. Wenn man den Monopolgewinn nur etwa aus 85 v. H. und die Preisspanne nur aus 7 Pfg. für das Pfund
Schiebungen
annimmt, so haben die Kontingentsinhader in den 12 Monaten von Mai 1926 bis April 1927 einen Monopol gewinn von etwa 14 Millionen Mark i« di« Tasche gesteckt.
Ueber den unlauteren Kontingents s ch e i n Handel wir! rn dem Bericht gesagt, dieser unredliche Handel habe eine« solchen Umfang angenommen, daß ein recht großer Teil der Kontingentsinhaber in irgendeiner Form, se es als Käufer oder Verkäufer von Konti« genten daran beteiligt erscheine. Beispielsweise haben an eine Einfuhrfirma fünf Kontingentsinhaber in 9 Monaten nicht weniger als 2270 Dztr. ihres Kontingents verkauft und dabei, ohne irgendwelche tatsächliche Leistung, für die bloße Ueberlassung ihrer Kontingents scheine einen Gewinn von etwa 46 000 Mark erzielt. In den 3 Monaten vom 1. Januar bis 31. März 1927 sind mindestens 33 000 Dztr. Kontingentsfleisch von Kontingentsinhabern an andere Kontingentsinhaber ver schoben worden.
Der Bericht kommt sonderbarerweise trotz dieser unhaltbaren Zustände des Kontingentswesens nicht zu der Meinung, daß diese Quelle des Uebels verstopft und das Kontingent abgeschafft werden solle, sondern er empfiehlt eine „planmäßige Auswahl der zuzulassenden Firmen" von 217 auf etwa 198. Der Erfolg würde sein, daß sich künftig eben weniger Firmen in die Riesengewinne teilen und je noch größeren Nutzen haben würden.
Zu hohe llmsaWeuenichMe für 1S28
Bau. Direktor Dr. SU rodet, Stuttgart
DL. Die in der letzten Zeit bekanntgewordenen llmsatz- steuerrichtsätze für das Jahr 1928, bei deren Aufstellung die Ernte 1927 zugrundegelegt wurde, haben in landwirtschaftlichen Kreisen durchweg große Erbitterung hervorgerufen, weil nach den Erfahrungen der letzten Monate mit Sicherheit sestzustellen ist, daß die Drujchergebnisse noch hinter den pessimistischen Schätzungen Zurückbleiben, besonders was die Qualität anbelangt, und weil ferner die Preise der landwirtschaftlichen Erzeugnisse zurückgegangen sind. Sämtliche Landwirte sind der Ansicht, daß das Wirtschaftsjahr 1927/28 schlechtere Ergebnisse bringt als die oorangegangenen Jahre, und daß infolgedessen eher eine Herabsetzung als eine Erhöhung der Steuerrichtsätze in Betracht kommen kann. Zuzugeben ist, daß diese Richtsätze im Oktober vorigen Jahrs aufgestellt wurden und daß zu dieser Zeit die Preisverhältnisse günstiger waren. Bei dem Getreidepreis, der im September und Oktober für inländisches Getreide bezahlt rburde, ist jedoch zu beachten, daß es sich in der Hauptsache um die Notierungen von Saat- getreide handelt, das bekanntlich aus dem besten und trockensten Teil der Ernte genommen wird. Immerhin war besipielsweise der Wetzenpreis für 1 Doppelzentner im Oktober mit 27 -4t schon 4—5 -4t unter dem Preis für Auslandsweizen und dem Preis für Jnlandsweizen, der vom Mai bis Juli bezahlt wurde. Inzwischen haben die Getreidepreise eine sinkende Richtung aufzuweisen, die übrigens bei den Preisnotierungen der Börsen nicht voll in Erscheinung tritt, da dort nur die beste Ware abgenommen wird, während erhebliche Teile des Angebots unverkäuflich sind. Die überfüllten Lagerhäuser unser Ge- treideverkaufsgenofsenschaften sind der beste Beweis für diese Behauptung. Für die nicht ganz einwandfreie Ware werden zurzeit Preise von 20—24 -4t für den Doppelzentner geboten. Leider fällt ein sehr großer Teil des Getreides unter diese Rubrik.
Seit Oktober o. I. sind aber auch die Bi eh preise, insbesondere die Preise für Kälber und Schweine zurück- Ü^Sungen, bei den letzteren beispielsweise von 74 -4t auf 62 -4t pr. Ztr.
Auch die Druschergebnisse entsprechen nicht de Erwartungen, die man unmittelbar nach der Ernte no> ^5Sen durfte. Man hoffte, daß die mühsam getrocknet Frucht immerhin noch eine verkaufsfähige Ware gebe wurde, steht aber jetzt vor der Tatsache, daß sie zu eine: großen ittil hinter der Auslandsware zurücksteht. Die Ui Verkäuflichkeit des Jnlandgetreides findet in diesem Un stand e»ne einfache Erklärung. Nach dem Vorstehenden i ^ Aufstellung de>? Richtsätze im Okt. 1927 eine wesen uche Aenderung m den Preisverhältnissen und in der Bewe King des diesjährigen Getreides eingetreten. Die Not d< Landwirtschaft hat sich infolgedessen noch vergrößert. S wird auch allmählich in allen Kreisen anerkannt, da sie i denemzelnen Betrieben und in der Gesamtwirtschast offei sichtlich zutage tritt. Unter diesen Umständen ist es nu m den Kreisen der Landwirte nicht zu verstehen, daß bl dieser allseitig anerkannten Not eine Erhöhung de Steuerrichtsätze eintreten kann. Es ist deshalb u, bedingt erforderlich, eine sofortige Revision diese Richtsätze und eine erhebliche Herabsetzung vorzr nehmen. Wenn bei der ohnedies unerträglichen Steuerla unter den Steuerpflichtigen auch noch die Ansicht Pla greift, daß sie in ungerechter Weise besteuert werde,
„Brauchbare" Reichslagsrede
Hetzrede Iaspars
Brüssel, 25. Jan. Der belgische Minister Jaspar sagte in einer Rede in Nwmur: „Trotz Locarno besteht die Kriegsgefahr weiter, denn der Kriegsgeist Deutschlands ist noch nicht gezähmt. Darum mutz die belgische Ostgrenze verstärkt werden. Boi einem kommenden Krieg darf die Entscheidung nicht an der Wer, sondern muß mindestens an der Maas erfolgen."
In einer Wahlrede in Mezieres (Ardennen) führte der französische Abgeordnete Franklin Bouillon, der engverbundene Gehilfe Poincares, aus: In Frankreich muß der Burgfriede unter den Parteien noch mindestens 4 Jahre aufrechterhalten werden, d. h. solange, bis die Befestigungen gegen Deutschland ausgebaut sind. Denn Frankreich ist beute ebenso „bedroht" wie 1914, es gibt sogar heute mehr
Kriegsurlachen ats damals. Man mutz daran erinnern, wNs der deutsche Sozialist Scheidemann im Reichstag g»- sagt hat: Hinter dem Deutschland, das man sicht, stche ein anderes Deutschland, die Reichswehr, die trotz »es Vertrags von Versailles und trotz Hindendurg o«h d« früheren Generalstad beibehalte.
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Eia Flaggenstreit im Elsaß
Straßburg, 25. Jan. Der Gemeinderat von H ag« * » hatte sich geweigert, dem Verlangen der französischen Re- gierung zu entsprechen und die Stadtfarben Blau-Weih dr die französischen Landessarben Blau-Weiß-Rot, wie Hagenau sie vor 1870 führen mußt«, umzuändern. Auf Antrag) Poincares hat nun der Staatspräsident de» Teweiüderot fürabgesetzt erklärt.
oann rann die Erbitterung zu den bedenklichsten Folgen führen.
Die Württ. Landwirtschaftskammer hat mit Rücksicht auf die seit Oktober eingetretene weitere Verschlechterung der Lage der Landwirtschaft ein Gesuch an das Landesfinanzamt um Herabsetzung der Umsatzsteuerrichtzahlen gerichtet und eingehend begründet. Das Landesfinanzamt hat sich den auch persönlich oorgebrachten Gründen nicht verschlossen, so daß zn hoffen ist, daß auch das Reichsfinanzministerium diesen von anderen Land- wirtschastskammern ebenfalls erhobenen Notschrei berücksichtigen wird.
Deutscher Reichstag
Zweite Beratung des Iufkizekaks
Berlin, 25. Januar.
Abg. Landsberg (Soz.) wendet sich gegen die angebliche einseitige Rechtsprechung der Richter. Jetzt sei praktisch der Hochverratsparagraph gegen rechts aufgehoben und in Geltung nur gegen links. Es kommt zu einem lebhaften Wortwechsel zwischen den Reichsjustizminister und dem Abg. Landsberg. Der Minister erklärt u. a., daß alle Behauptungen, daß die Entscheidung des Oberreichsanwaits im Fall Claß durch den Minister beeinflußt worden sei, erstunken und erlogen sind.
Für die Deutschnationalen begrüßt Abg. Lohmann dir Rechtsangleichung mit Oesterreich. Der Borwurf, daß ein großer Test der deutschen Richter verfassungsfeindlich sei, ist durchaus falsch.
Nächste Sitzung Donnerstag 2 Uhr.
Neueste Rachrichkeu
Die Neichshilfe für die Landwirtschaft
Berlin. 25. Jan. Die Beratungen der Fraktionen der Regierungsparteien, denen der Reichsfinanzminister anwohnte, sind zu folgendem Ergebnis gekommen:
Die Regierungsparteien sind einig, daß kräftige Hilfsmaßnahmen für die in ihrem Bestand aufs stärkste bedrohte Landwirtschaft so schnell als möglich ausgeführt werden müs- . sen. Vor allem ist die Umschuldung, d. h. die Umwand- I lung der kurzfristigen persönlichen Darlehen in feste Schul- s
den oorzunehmen. Die hiefür in Frage kommenden Maßnahmen können nicht aus einmal, sondern müssen allmählich zur Anwendung kommen. Es soll ein Betrag von beiläufig 100 Millionen Mark zur Aufbringung der notwendige» Zwischenkredite vom Reich in Aussicht genommen sein. Auf diese Werse sollen die aus 1. April fälligen Zinsen für die Rentenbankkredite aus das Reich übernommen werden, voraussichtlich unter Mitwirkung der Reichsbank, der Rentenbank-Kreditcmstalt und der Preuhenkasse.
Weiterhin kommen Steuererleichterungen i» Betracht: die Zinsrn für Steuerrückstände sollen niedergeschlagen, die Rahmengesetze für die Einkommen- und Umsatzsteuer der nichtlmchführenden Landwirte dem tatsächlichen Absatz und Einkommen angepaßt werden. Der etwaigen Pfändungen soll die Bestimmung streng beobachtet werden, daß die Weiterführung des Betriebs nicht gestört werden darf.
Die landwirtschaftlichen Vertreter wiesen darauf hin, daß die Umschuldung nur dann von dauerndem Erfolg sein werde, wenn die Landwirtschaft wieder in den Stand gesetzt werde, mitNutzenzu arbeiten. Es werde daher erwartet, daß Deutschland beim Abschluß von Handelsverträgen die Belange der Landwirtschaft mehr berücksichtige, als es in den letzten Jahren geschehen sei, um so mehr, als die anderen Staaten ihre Zölle immer mehr erhöhen. Namentlich wird die Beseitigung der zollfreien Einfuhr von Gefrierfleisch verlangt, von dem im vorigen Jahr 1 200 000 Doppelzentner eingeführt wurden.
Die Rosten -es Reichsschulgesetzes
Berlin, 25. Jan. Im Biidungsausschuß des Reichstags erklärte Reichsminister v. Keudell, die Umfrage bei den Ländern über die durch dos Schulgesetz etwa zu erwartenden Mehrkosten habe die Auffassung der Reichsregiernng bestätigt, daß es schwer, wenn nicht unmöglich sei, diese Kosten zu schätzen. Preußen, Württemberg. Mecklenburg- Schwerin und Lübeck konnten überhaupt keine bestimmte» Unterlagen beibringen. Die Uebernahme der vollen Mehrkosten. besonders der dauernden, auf das Reich müsse ad- gelehni werden, L-eil es nicht möglich sei, die aus der Durchführung des Schulgesetzes erwachsenden Kosten von den Ausgaben zu trennen, die die weitere Entwicklung des Schulwesens auch ohne dies Gesetz bringen würde. Die Vertreter von Preußen un- Bayern verlangten, daß das Reich die gesamte Kosten tnage. Ab». Hoffmannn (Ztr.)