Donnerstag, 3. März 1827

Sette S Nr. S1

Ans aller Welt

Aum 10. Deutschen Sängerbundessest in Wien, das in den Tagen vom 18. bis 24. Juli 1928 stattfindet, haben sich l us dem Deutschen Reich und anderen Ländern bereits 3300 Vereine mit rund 91000 Sängern zur Beteiligung ange­meldet. Für die Riesenhalle im Prater, in der die Haupt- eutführungen und die Konzerte der großen Bünde statt- - ndcn und die etwa 70 bis 80 000 Menschen faßt, sind ver- iHiedene Pläne und Voranschläge eingegangen.

Das 5. Max Regerfest wird vom 26. bis 30 April unter musikalischer Leitung von Clemens Krauß in Frank­furt a. M. stattfinden.

Vorgeschichtliche Funde am Walchensee. Bei Uferarbei- !en am Walchensee (Oberbanern) wurde unter einer großen Äeinplatte eine ziemlich tiefe verfallene Grube entdeckt, in der alte Bronzeschwertsr, Gewandnadeln, Pfeilspitzen und kunstvoller Haarschmuck aus der Hallstattzeit (Uebergang der Bronze- zur Eisenzeit) waren. Auch Silbermünzen aus der viel späteren römischen Kaiserzeit wurden gefunden.

Die Berlci-igcr Aubeles am gleichen Tag gestorben. Die Verhandlung gegen den Lokomotivführer Äubele in Mün­chen, der das furchtbare Eisenbahnunglück am Münchner Ostbahnhof am Pfingstmontag 1926 verschuldet hak, hak eine Störung dadurch erlitten, daß am 1. März in der Frühe >er Münchner Verteidiger Aubeles, Justizrat Wien, gestor- ist. Am gleichen Tag starb sein zweiter Verteidiger Iustizrat Sommerfeld-Berlin, an der Grippe. Das Münch­ner Gericht hat den Antrag Aubeles, die Haupkverhandlung mszusetzen. abgelehnt, da ihm andere Verteidiger zur Ver- ügnng stehen. Die Verhandlung hat am Mittwoch, den 2. März begonnen.

Durch das Eisenbahnunglück entstand der Reichsbahn ein rachschaden von 80 000 Ol und ein Aufwand an Entschädi­gungen für die Toten und Verletzten in Höhe von rund zwei Millionen Mark.

Der Lirchenräuber von Andechs. Sylvester Rabus, der am 10. Februar aus dem Untersuchungsgefängnis in Mün­chen ausgebrochen war, ist in Engelhardkzell in Oberöster­reich verhaftet worden. Er hatte noch das Fahrrad bei sich, das er in München nach seiner Entweichung gestohlen hatte.

Der geheizte Rhein. Die zurzeit im Bau befindliche Köl­ner Müllverbrennunasanstalt erhält zur Ausnutzung des Abdampfes mehrere Turbinen. Diese benötigen ihrerseits wieder zum Betriebe Kondensatoren mit einem stündlichen Verbrauch von etwa 1000 Kubikmeter Kühlwasser. Es ist nun nachReclams Universum" beabsichtigt, mit Hilfe die­ses Kühlwassers, das eine Temperatur bis zu 35 Grad auf- weisk, ein Warm wasser-Strandbad einzurichten, bas von den ersten Frühlingstagen bis in den Spätherbst hinein im Betrieb sein kann. Ein ähnliches Warmbad im Freien ist zur Zeit bei dem neuen Berliner Großkraftwerk Rummelsburg in Ausführung begriffen.

Großer Felssturz. Die Strecke Altenkirch-Linz am Rhein tbei Wied) ist unmittelbar vor dem Neustadter Tunnel von herabstürzenden Stein- und Felsmassen verschüttet worden. Der Verkehr ist mehrere Tage unterbrochen und die Rei­fenden müssen die Strecke Wiedmühle-Neustadt zu Fuß mriicklegen. Zur Beseitigung der großen Felsblöcke waren Sprengungen erforderlich.

Die südafrikanische Flagge. Das südafrikanische Kabinett hat mit der Mehrheit von einer Stimme beschlossen, den Gesetzentwurf für eine neue Flagge der Südafrikanischen Union ohne das britische Hoheitszeichen, Union Jack ge­nannt, spätestens Ende März im Parlament einzubringen. In die engere Wahl kommen drei Entwürfe, von denen keiner den Union Jack enthält.

Betrügerische Befreiung vom AMstätdienst. Die Polizei «i Neapel hat eine Vetrügerbande verhaftet, die kränkliche Leute mit den Papieren militärdienstpflichtiger Personen zur Ausmusterung entsandt und dagegen etwa 3000 junge Leute vom Militärdienst befreit hat. Nach den Feststellungen der Polizei mußte jeder der so vom Militärdienst befreiten Leute Len Betrügern gegen 6000 Lire bezahlen.

Vier Autofahrer von Wölfen zerrissen. Auf der Straße Be -utBagdad mußte auf offener Strecke ein Personen- kra'i wagen wegen Motorschadens Halt machen. Die vier In. affen wurden von Wölfen angefallen rmd zerrissen, da sie keine Waffen bei sich hatten.

Hitze in Südamerika. In der ganzen Provinz Buenos Aires (Argentinien) herrscht furchtbare Hitze. Der Wärme­messer ist seit mehreren Tagen nicht unter 40 Grad Celsius gefallen. Die Bevölkerung verbringt die Nächte am Meeres­strand oder an den Ufern des La Platastroms. Die Fälle von Hitzschlag sind zahlreich.

Barmat bezahlt französische Schulden. Aus einer Bör­senspekulation aus den Rückgang des französischen Frauken schuldete Barmat der Firma Cavroy und Hugues in Pa­ris 2,8 Millionen Franken. Da von Barmät keine Zah­lung zu erhalten war, ließ die Firma ein Barmak gehöriges Haus in Amsterdam pfänden. Darauf bezahlte Barmat nun neuerdings die Schuldsumme. Die deutschen Gläu­biger Barmaks, vor allem die Reichspost mit ihrem Gut­haben von 13 Millionen Mark, warten noch immer auf Bezahlung,' für sie scheint Barmat kein Geld zu haben. Die

berüchtigte BocmatgründungAnexima" hat allein rund 8 Millionen Schulden bei der Preußischen Staatsbank. Im ganzen hat Barmat, wie von den Sachverständigen in der Verhandlung am 1. März festgestellt wurde, am 10. Okt.

1925 eine Schuldenlast von etwa 30 Millionen Mark ze- habt.

Beethoven in England und Amerika. Der Londoner Ausschuß für die Beethoven-Jahrhundertfeier beabsichtigt, Beethovens Musik in England und Amerika mit Hilfe des Grammophons volkstümlich zu machen. Für diesen Zweck sollen 400 000 Mark ausgegeben werden. Mit Geld läßt sich das leider nicht machen. Beethovens Werke sind keine Jndustrieartikel.

Bayerns Bevölkerung 1926. Rach einer vorläufigen Zusammenstellung des bayer. Skat. Landesamts sind im Jahr

1926 in Bayern 52 650 Eheschließungen erfolgt. Die Ge­burtenziffer beträgt 164 350 gegenüber 171881 im Jahr 1925 und 207 457 im Jahr 1Ö13. Die Heiratszister bleibt hinter der Iahressumme von 1925 zurück, stellt sich aber höher als 1913. Die Geburtenziffer erreicht den Vorkriegs­stand nur noch zu knapp 80 Prozent. Die Sterblichkeit ist weiter zuriickgegangen, da die Gesamtzahl der Todesfälle 100 650 betrug gegenüber 104048 im Jahr 1925 und 126136 jm Ialir 1913. Ausschlaggebend hiefür war die Senkung der Säuglingssterblichkeit.'' Im ganzen stellt sich die SäualinaSsterblickksit von 1926 um mekr als 40 Prozent

Nagolder LagdlattDer Gesellschafter"

geringer als'die von 1913. Trotz dieser günstigen Gestaltung der Sterblichkeit zeitigt der gleichzeitig stärkere Geburten­rückgang eine Senkung des Geburtenüberschusses, der mit 63 700 erheblich hinter dem des Borjahrs mit 67 833 und in noch weiterem Abstand hinter dem von 1913 mit 81321 zurückbleibt.

Ein etruskisches Gräberfeld. Bei San Sisto (bei Perugia in der mittelitalienischen Provinz Umbrien) wurden kürzlich neun gut erhaltene steinerne Aschenurnen etruskischer Her­kunft gefunden, und man glaubt ein etruskisches Gräberfeld entdeckt zu haben, das demnächst mit Genehmigung der Re­gierung freigelegt werden soll. Man hofft zugleich, daß man damit in der Forschung nach dem Ursprung und der Herkunft des interessanten Bolksstamms der Etrusker einen Schritt weiter komme. Die Gelehrten konnten sich darüber bis jetzt nicht einigen. Die einen glauben, die Etrusker seien von Osten nach Italien gekommen, während andere viel­leicht niit mehr Berechtigung annehmen, daß die Etrusker aus dem Norden nach Italien eingewandert seien, und daß die Wanderung sich in vorgeschichtlicher Zeit, etwa nach Abschmelzen des Eises der letzten Eiszeit, aus Anlaß einer ersten Bölkcrschiebung vollzogen habe. Ein etruskisches Gräberfeld ist vor langer Zeit in der .Nekrogobe" (Token­stadt) von Tarquinii, der uralten Etruskerstadt, die lange die RevaUn Roms war. gesunden worden. Tarquinii wird noch am Anfang des 9. Jahrhunderts n. Ehr- erwähnt, scheint dann aber allmählich nnlergegangen zu sein, während sich aus einem benachbarten Hügel eine neue Ansiedlung, C a r- nato, bildete, die 1922 feierlich auf den Namen Tar- giiinii umgetaust wurde, eine hübsche mittelalterliche Ort­schaft mit Mauern, zahlreichen Türmen und Toren, alten Kirchen und Palästen und einer wertvollen Sammlung etruskischer Altertümer, besonders schöner Basen und Ma­lereien, letztere griechisch-idealistischen Stils, während die Phantasie des merkwürdigen Volks der Etrusker, das schon das Haken- und Henkclkrcuz als Heilszeichen verehrte, nach naturalistischer Aeußernng suchte.

Uebersremdvng Frankreichs. Die Bevöikerungszunahme in Frankreich im letzten Jahr hm ihren Ursprung nicht in einem Geburtenüberschuß die Geburtenzahl ist vielmehr weiter zurückg-egangen, sondern in vermehrter Ein­wanderung. Besonders in Södirankreich ist umfang­reicher Landbesitz in fremde Hände übergegangen, und zwar sind es nicht Italiener, sondern Engländer und Ameri­kaner, die sich festgesetzt haben, um durch den zunehmenden Fremdenverkehr im Süden Geschäfte zu machen. In den vielen, an der Küste des Mittelmeers neu entstandenen Ort­schaften sind 90 v. H. der Bewohner Ausländer. Der Wert des Geländes ist dort bis um das 500fache gestiegen. Eine amerikanische Gesellschaft soll sogar beabsichtigen, dort eine amsiikanich? Stadt zu bauen, wie die Engländer bereits eine solche, Bauches de Loup, gebaut haben, die sich eines guten Rufs erfreut, weil cs in ihr keine französische Unordnung und Unreinlickkeit gibt. Die Franzosen sind von der Ueber- fremdung natürlich wenig erbaut. Allein die Franzosen sind sewst daran schuld. Die Pariser Gesundheitspolizei hat kürzlich als Stichproben an Verkaufsstellen von Nahrungsmitteln 728 Warenproben entnommen und davon mußten 396 oder -54 v. H. als. für menschliche Nahrung ungeeignet bezeichnet wer­den. Jm Jahr 1920 wurden in Frankreich 600 000 Ehen geschlossen, 1925 nur noch 353 167, die Zahl der Geburten ist von 334 411 auf 768 983 zurückgegangen. Unter 1362 Kin­dern kamen im letzten Monatsdrittel in Paris 1042 ehelich zur Welt. Jm Jahr 1916 machte die bäuerliche Bevöl­kerung Frankreichs mehr als drei Viertel der Gesamtbooöl- kerung aus, heute nur noch die Hälfte: in zwei Jahren hat sie sich um zwei Millionen vermindert. Dagegen hat sich die Einwanderung seit 1921 mehr als verdoppelt: sie be­trug im Jahr 1926 drei Millionen. Davon kamen 810 000 aus Italien, 320 000 aus Polen, 100 000 aus Rußland, 40000 aus der Tschechoslowakei, 21 000 aus Südsiawjen, 200 000 aus Belgien, 60 000 aus der Schweiz, 150 000 aus Spanien. In Paris und seiner weiteren Umgebung leben allein 700 OVO Ausländer. Von allen Gerichtsfällen kommen 40 bis 50 v. H. ans Ausländer imd 20 v. H. der Betten in den Kran­kenhäusern sind von Fremden belegt- Die Zahl derjenigen, die ohne Paß sich nach Frankreich eingeschmuggelt haben, wird auf 300 000 geschätzt. Jm Jahr 1920 wurden in Frank­reich die unverehäichten Steuerpflichtigen, um sie zur Ehe zu bewegen, mit einer Sonderabgabe von 25 v. H. belegt. Damals kamen etwa 90 000 Einspänner in Betracht. Heute zählt man 258 OG) ledige männliche Steuerpflichtige, die Maßnahme hat also nicht abschreckend gewirkt. Eine große Einnahme bezieht Frankreich aus seinen Spielhöllen, vor allem in Deauville, Biarritz, Paris-Plage, Cannes und Nizza: diese Spielkasinos hatten im Jahr 1926 eine Rein­einnahme von 380 Millionen Franken.

Letzte Nachrichten

Das Befinde« Lobes

Berlin, 3. März. Wie vomVorwärts" gemeldet wurde, ist das Befinden des Neichstagspräsidenten Löbe durch einen Unfall, der der greifen Mutter des Präsidenten zugestoßen war, physisch beeinträchtigt worden. Sie hatte sich durch einen Sturz den Arm gebrochen und wurde in dieselbe Klinik gebracht, in der sich ihr Sohn befand. Leider war es unmöglich, ihm diesen Unfall zu verheimlichen.

Der Schiedsspruch im Bnchdrukkgewerbe angenommen

Berlin, 3. März. Der wegen Lohnstreitigkeiten im Vuchdruckgewerbe gefällte Schiedsspruch ist nunmehr von den Unternehmern angenommen worden. Seine Gültigkeit tritt mit dem 1. April in Kraft.

Schlagwetterexplosion ans der Zeche Hnmboldt Mühlheim-Ruhr, 3. März. Gestern morgen ereignete sich auf der Zeche Humboldt eine Schlagwetterexplosion, durch die 3 Bergleute schwer verletzt wurden. Der Betrieb ist nicht gestört, die amtliche Untersuchung ist im Gange.

Der Gouverneur der Dank von England in Berlin Berlin, 3. März. Der Gouverneur der Bank von England ist gestern in Berlin eingetroffen.

Deutsch-polnische Verhandlungen wegen des Grenzftreiles an der Warte Berlin, 3. März. Halbamtlich wird mitgeteilt: Vom 14.16. v. M. find in Posen die im vergangenen Jahre 1926 in Oppeln begonnenen Verhandlungen zwischen deut­schen und polnischen Regierungsvertretern über die Ver­waltung der die Grenze bildenden Strecke der Watte fort­

gesetzt worden. Die Verhandlungen haben zur Unterzeich­nung eines entsprechenden Abkommens geführt. Ferner find in Posen zwischen den Ressortsvertretern Verhandlungen über die Grenzstreitigkeit der Drewenz eingeleitet worden.

Eine Unterredung Nanscher-Saleski Berlin, 3. März. Wie die Morgenblätter aus War schau melden, hat der polnische Außenminister Saleski vor seiner Abreise nach Genf Gelegenheit genommen, mit dem deutschen Gesandten in Polen, Rauscher, eine Rücksprache zu nehmen.

Die Vorlage für dle Auflösung des Ratioualrates im östreichische« Parlament über» eicht Wien, 3. März. Die Regierung hat dem Parlament eine Vorlage zugehen lassen, durch die der Nationalrat noch vor Ablauf dieser Session aufgelöst werden soll. Der neue Nationalrat soll spätestens am 23. Mai d. I. einberufen werden.

Der Rücktritt Borodin» gefordert Berlin» 3. März. Wie die Morgenblätter aus Mos­kau melden, haben sich die bei der Konferenz der Kuomin­tang ausgebrocheneu Konflikte erheblich gesteigert. Mehrere Redner des gemäßigten Flügels forderten den Rücktritt aller sowjet-russischen Militärberater, vor allem den Boro- oins. Ferner wurde die sofortige Einstellung jeglicher kom- munistischerjPropaganda in China verlangt. Eine Einigung wurde nicht erzielt, da die radikalen Elemente der Parteien sich sehr energisch zur Wehr setzten.

GefchSstttches.

Schädliche Hustenbonbons. Es ist nur leider zu bekannt, wie sehr sich Unlauterkeit und Unreellität auf dem Gebiet der Nahrungsmittel bemerkbar machen. Leider hat die Profitgier gewisser mercantilischer Elemente sich daran nicht genügen lasten: Sie beginnt sich auch auf hygienischem Gebiete recht unliebsam bemerkbar zu machen. So werden unter allen möglichen Na men Hustenbonbons verkauft, die keine Spur von jenen Ertrac- len enthalten, die zur wirksamen Bekämpfung von Husten und Heiserkeit doch so dringend erforderlich sind. Dafür erhält man häufig Hustenpräparate, die lediglich den Zuckerwert repräsen­tieren. Diesen Bonbons fehlt natürlich jeve Heilwirkung: nur etwas erzeugen sie mit Sicherheit: Verdorbenen Magen.

Man hüle sich also vor unreellen Anpreisungen, wenn man sich zu seinem Katarrh nicht noch ein Magenübel hinzuholen will. Am sichersten ist es schon, sich ausschließlich der ärztlich empfoh lenen, bekannten Kaiser'schen Brust-Karamellen zu bedienen: Unter dieser Bezeichnung gefordert, sind sie in Apotheken, Drogerien oder Colonialwarenhcmdlungen zu haben.

N-n.

Kornfrank- der Ersatz für Bohnenkaffee, hat sich durch seine unerreichte Güte den ersten Platz erobert weil er die guten Eigenschaften des Bohnenkaffees im vollsten Maße besitzt. Sein Wohlgeschmack und seine Bekömmlichkeit machen ihn zum Volks­getränk im wahrsten Sinne. Kornfrank kann Dank seines an­genehmen, kaffeeähnlichen Gesckmacks allein oder mit Zusatz eines beliebigen Quantums Bohnenkaffee verwendet werden. Die Zubereitung ist die gleiche wie bei Bohnenkaffee, also ^ denkbar einfach.

Sport

Reklameauswüchse im Sporlwesen. Ein 17jähriger Kanadier namens Joung aus Toronto hat nach amerikanischen Begriffen fein Glück gemacht, indem er mit den letzten Spargroschen seiner Mutter die Reise nach Los Angeles (Kalifornien) unternahm und ,t"^schwimiuen gewann, -g-i -er Kaugummifabrikant und Reklamehäupkling Wrigley aus Chicago, unter dessen Hand sich alles in Reklame verwandelt, veranstaltet halte. 25 000 Dollar betrug der Preis. Wrigley beutete den Sieg so aus, daß der Knabe Toung in 14 Tagen seine 150 000 Dollar verdient hatte. Wrigley setzt nun ferner einen Preis von 25 000 Dollar aus flir den, der Toung schlagen kann, und ein anderer Grostindu- sckieller, Brooks, hak 25 000 Dollar hinzugesügt. Dem Besieger VoungS in dem neuen Wettschwimmen durch den Kanal bei LoS Angeles zur Insel San Catalina, das am Nationalfeiertag des Labour May (Tag der Arbeit) im Juni stattfinden soll, winkt also ein Preis von 50 000 Dollar. Wrigley wird aber wieder mehr als das Doppelte dabei verdienen. (Der San Catalina-Kanal ist 31 Meilen 50 Km. breit.)

Sullivan will den irischen Kanal durchschwimmen. Der be­kannte Kanalschwimmer Henry Sullivan plant die Durch- schwimmung des irischen Kanals, der Meerstraße zwischen Eng­land und Irland. Sullivan, ein Amerikaner, war am 5.8. AÜq. 1923 der erste, der die Leistung der Aermelkanaldurchschwimmung des britischen Kapitäns Thomas W. Bürgest in 1911 wiederholte, aber mit seinen 27 Stunden 23 Minuten ganze 5 Stunden mehr benötigte als Bürgest. Am 1. Februar 1927 wiederholte Sullivan dann auch die Leistung der Durch schwimmung des San Catalina- Kanals in Kalifornien, brauchte aber auch dort (mit 22 Stunden 45 Minuten) 7 Stunden mehr als der 17jährige Poung. Menu Sullivan im Sommer die neue Leistung vollbringen sollte, würde er drei Kanäle bezwungen baden.