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Naaolder TaablattDer Gesellschafter"

Dienstag, rs. Januar ISS?

>at 3366 und Skavt- men erhalten, lichtiqer Knabe wk i Mädchen. Eines m Auge so schwer inik verbracht wer­sein. Die Polizei ssen Eltern für den

t e mb e rqischer ed Graf v. Neip- uar, im Harmonie- des Stadttbeakers rau, Marie Gräfin lwirkt. Der Graf auch die Klavier-

i. Wasserver - die Erbauung einer n Kosten auf 56 0A>

An etwa -iO I. a. n Abwesenheit der ait etwa 130 Mark uf der Spur.

igfabrikant Stolz gestorben.

Der Gemeinderat m (1 821107 GM)

n g. Der Auswer- hulden beläuft sich soll erfol"en durch von 144 710 Mk., zur Ausbezahlung

. Untreue im ang in Stadt und 15 auf 17 Pfennig eue im Amt wurde >afr genommen. Er

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kommt nur der hohe m stehen davor und

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lanaar 1927.

meindei äte.

und Schräder entsch.

alschule ist nunmehr m Schulen vom 14. altung der Schluß- 1827 ab, probeweise Schüler de« 6. Klasse tze und müssen nicht mit einigen weiteren ld-Bahn eine Audienz Mtmsse der Nagold- Fahrplan hatte, be- )er Sommerfahrplan md Schnellzugspaar

rkauf am 20 Januar und Forchenstamm- tt 48393 .LL erlöst ^ 138,21 °/g und für ,enehmigt. Auf das altung der Slamm­im Submissionsweg, stäligt, wonach das

Aiaßstab verlor, uen, zum Zorn, r der Oberfläche

chts. Seiire Ge- immer im näm- ende.

enden, quälende» onnte, machte er ligen Nachmittag koseler. Und es nde gewesen für snung. Blaurot hatte die Faust bah die Kristall­schwere Rotwein Tischblatt rann, pen!" Laut und gekommen, und i drohend unter

der Nacht heim- ver Eindringling, >er nächsten Ge­ne nächsten Tage.

rgsgebäudes der nehmen, das als an der Finan- cn beteiligt war, um noch fassen, en die Aktionäre mg zur General man sonst auch Genüge die ge­kannte seine hohe ch der jährlichen rozentsatz der zu d ganz zufrieden, na, das mochten äte halten, wie

zung folgt.)

Submissionsverfahren die Regel bilden soll. Es wird aber geprüft werden, ob nicht einer der nächsten Holzverkäufe im Deutlichen Aufstreich stattfinden kann. Das württ. Landes- amt für Arbeitsvermittlung hat es abgelehnt, zur Verbesserung zes mittleren Eisbergwegs eine verstärkte Förderung durch ein Rotstandsdarlehen zu gewähren, weil für das Rechnungsjahr t936 die M ttel außerordentlich beschränkt feien uno die Grund- -Srderung genügen dürfte.

Vergebung von Arbeiten und Lieferungen: Die Neu- rmmerierung sämtlicher Gebäude der Stadt erfolgt im nächsten Monat auf Kosten der Stadtpflege und ohne Ersatz durch die »Hedäudebesitzer. Die Lieferung von 166 emaillierten Straßen­tafeln und 707 Stück emaillierten Hausnummern wird unter kl Angeboten der Firma Berg L Schmid hier, für zusammen 854,50 übertragen. Das höchste Angebot verlangte 1373 Die Firma Berg L Sckimid h >t die übliche 1 5jährige Garantie gleisten. Zur Straßenneubewalzung sind 1229 cbm Hart- steingeschläa, Basalt, Hornblende und Porphyr erforderlich mit -wem Aufwand von 2115,0 ,46 und 2400 cbm Kalksteine aus zen städt. Steinbrüchen mit einem Aufwand einschl. Trans­port von 16000 ,4k und für Bemal mngsarbeit sind zwei Wal M zusammen 50 Tage nötig, die 12 750 4t kosten. Für Teerungen einscdl. Teergrus sind 15000 46 vorgesehen, sodaß die Instandsetzung der Straßen auf 64900 4t kommt. Die Hartstein liefe'ung wird an die bekannten Schotterwerte oerge- §m, die Walzen stellt wieder I. Seitz, Cannstatt, die Beifuhr von 600 cbm Kalkstein auf die Zselshäuserstr. aus dem Ziegel- vergsteinbruch wird dem Fuhrmann Sindlinger zum Preis von 2,80 .46 pro c'-m übertragen.

Schulsache«: Die Zahl der Schülerinnen an der Frauen­arbeitsschule hat sich im letzten Trimester des Jahrgangs 1826/27 erheblich gesteigert, sodaß die vorübergehende Anstellung einer Hilfskraft notwendig ist. Auf Vorschlag der Schulleitung wird Frl. Mma Lenz, die sckon früher wiederholt aushilfsweise Mjg war, mit einem sortlau'enden Taggeld von 5 46 ange- stelll. Ter Aufwand kann aus dem Mehrertrag an Schulgel­dern bestritten werden.

Durchführung der neuen Besoldungsordnung für Kör- yerschaftsbeamte. Die bisyerige Vrsoldungsord u»g ist durch Verordnung vom 29. Oktober 1926 in einigen Punkten adge- Lndert worden. Der Fanenwärter kommt wegen der G fähr- lichkeit des Berufs von Gruppe l in G.uppe ll. Nicht polizei- schulmäßig vorgebildete Schutzmänner in Gemeinden mit mehr als 3000 Einwohnern erlangen im Falle der Bewährung nach Zurüülegung von 4 Dienstjahren die Eigenschart als Gemeinde- polizriwachtmeister der Gruppe IV. Da die Waldschützen den Schutzleuten gleichgestellt sind, rücken auck sie unter den gleichen Bedingungen als Gemeindeforstwarte in Gruppe IV ein. Weiter und Gemeindepolizeiwachtm ister mit polizei'chulmüßiger Vor­bildung im Falle ihrer Bewährung für ihre Person mit der Amtsoezeichnung Oberwachtmeister in die Gruppe V vorzurücken, wenn sie in Gruppe lV ein Stellendienstalt-r von 10 Jahren zurückgelegt haben. Die Vorrückung wird gesetzlicher Vov-chnft entsprechend ab 1. April 1926 genehmigt und zwar bei Schutz mann Ratsch und Schlecht in Gruppe IV und mit dem Titel Gemeindepolizeiwachtm. i'ter, bei Wachtmeister Ziegler in Gruppe V und dem Titel Gemeindeoberwachtuuister. Die Watdschützen Häußter, Kachele! und II in Gruppe IV and. je mit dem Tiiet Gemeindeforstwart. Farrenwärter Sind- lingcr in Giuppe II und Feldschütz Breyer, der in den letzten Jahren die Baumwartsprüfung mit Erfolg bestanden hat, als Feldschütz ui d Gemeinbebaumwart in Gruppe III. Der Mehraufwand beträgt rund 1000 46 rin Jahr.

Frage der Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft. Nach der Verordnung des Innenministeriums zum Vollzug des Wohnungsmangelgesetzes vom 28. Dezember 1926 (Reg.- Zl. S. 327) rst die Grundlage zu einem weiteren Abbau des Wohnungsmangelrechts geschaffen worden, insb-sondeie sind in die Vormerkungsliste seit I. Januar 1927 nur noch Wohnungs­suchende mit völlig ungenügenden Wolmungsverhältnisfen auf­zunehmen. Die Obe, Ämter können künftig auch in Gemeinden mit mehr als 4000 Einwohnern bis zu 10000 Einwohnern die Wohnungszwangswirtschakt aufheben. Das Oberamt ver­langt Bericht darüber, ob die derzeitigen Wohnungsverhält- nisse in Stagold die Aufhebung der Wohnungszwangs- wirtschaft als geboten erscheinen lassen. Nach der auf den neuesten Stand berichtigten Vormerkungsliste, sind 16 Wohnungs­suchende als dringlich au'genommen. Dazu kommen tt Fa­milien, die in Notwohnungen, in Baracken und Schulgebäuden untergebracht sind und auf die Dauer nicht dort belassen wer­den können. Solange so viel hiesige Wohnungssuchende noch vorhanden sind, kann der Zuzug von auswärts nicht allgemein freigegeben werden. An eine Aushebung der Zwangswirtschaft kann deshalb noch nicht gedacht werden. Voraussetzung der Äufhebui g roäre, daß vor allem Heuer recht ausgiebig gebaut würde. Bis jetzt Hai es aber nicht den Anschein, da erst 6 Baudarlehensaesuche für Neubauten eingereicht sind. Der Ge­meinderat billigt diesen Standpunkt und beschließt, von der Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft bis auf weiteres abzusehen. Die Gesetze über den Mieterschutz und die M-et- prkisfest'etzungen würden auch bei Aushebung der Wohnungs­mangelbestimmungen bestehen bleiben. Es wird noch einmrl darauf aufmrkesam gemacht, daß Neubaudarlehensgesuche für 1927 nunmehr sofort eingereichl werden müssen . Für das Jabr 1927 werden je vier Beisitzer aus dem Kreise der Ver Mieter und der Mieter dem Amtsgericht als Mietemigungsamt oorgeschlagen.

Gesuch um Schaffung einer städt. Eisbahn. Der Orts­ausschuß für Leibesübungen und Jugendpflege wendet sich in einem Schreiben vom 13. ds. Mts. an den Gemeinderat und bittet eine den Bedürfnissen der Sladt entsprechende städt. Eis­bahn zu schaffen. Hievon wird Kenntnis genommen, nachdem aber erst voriges Jahr der Besitzer z. .Waldlust", Herr Frey, mit Aufwendung erheblicher Mittel eine Eisbahn geschaffen hat, soll zunächst Herr Frey um Auskunft gebeten werden, wie er sich den Betrieb der Eisbahn in Zukunft zu gestalten gedenke.

Sonstiges. Otto Lehre, Mehlhandlung hier hat vom Ortsweg Nr 35 17 gm überbaut. Unter gewissen Bedingung-n wird die dortige Or'Swegfläche von 49 qm zum Pieis von 3 Mt. pro qm käuflich abgetreten. Die Kassemnankoentschädi- gung des Stadtpflegers wird den heutigen Verhältnitzen ent­sprechend neu festgesetzt. Zum Schluß eine gemeindegencht- liche Verhandlung, die durch Klagezurücknahme endet.

Aus den Verhandlungen des Kirchengemeiude- rats vom 1v. Dez. und 18. 3an.

Der bisher nur probeweise angestellte Mesner Reich ist am l6. Dez. 1926 auf Grund eines neuen Dienstoertrags endgül­tig verpflichtet und unter gleichzeitiger Regelung seiner Gehalts ansprüchc fest angestcllt worden. In der Sitzung vom 18. Jan. ds. Js. wurden verschiedene finanzielle Angclegenheiten (Bau­fonds, Stiftungen und dgl.) erledigt. Wegen Verbesserung der Heizung in der Kirche soll ein Heizungs-Sachverständiger gehört wcrden. Im Taufstübchen soll künftig (mährend des Vormittagsgottesdienstes) mil Rücksicht auf die dort befindli chen älteren und kränklichen Leute eine der Stadlschwestern sich

aufhalten. Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit soll der Ver­such gemacht werden, nach Schluß des Vormiitagsgattesdienstes mit der Gemeinde neue, bisher weniger bekannte Choralmelo­dien aus dem reichen Schatz unseres Gesangbuchs einzuüben.

Fahrplanbonferenzen

Die bisher immer in Hrrb abgehaltenen Fahrplankonferen- zen für das obere NcckarlaI, das Enz- und Nagoldtal und Seitenlinien werden Heuer erstmals geirennt gehalten und zwar für Neckartalbahn und ihre Seitenlinien in Horb, für die württembergische Schwarzwald-, die Gäu, Nagold- und Enz- bahn in Pforzheim. Diese Teiluna, die eine eingehendere Be­handlung der immer mehr zunehmenden Fahrplanschmerzen gewährleistet, ent'pricht den Wünschen der in Betracht kommen­den Verkehl streife.

Beerdigung des Bezirlwnotars Popp in Zuffenhausen

Am letzten Sonntag ist in Zuffenhausen der so unerwartet rasch an den Folgen der Grippe im 63. Lebensjahr verstorbene Bezirksnotar Popp unter Teilnahine einer großen Trauerver­sammlung darunter auch Frennde und Kollegen von Stadt und Bezirk Nagold beerdigt worden. Die Nachrufe der Vertreter der Stadtgemeinde Zuffenhausen, des Notariatsver- eins und besonders des Herrn lllshöfer, der die Berufsarbeit des Verstorbenen sowohl vom Amtsgericht Lndwigsburg ivie von "Nagold her kannte, legten beredtes Zeugnis von der Wert schätzung dieses leutseligen und entgegenkommenden Beamten ab. Auch in Nagold, wo er 16 Jahre bis anfangs 1925 tätig war, ist seine gediegene Arbeit und sein freundliches und ent­gegenkommendes Wesen noch in bester Erinnerung.

Generalversammlung des Bezirks-Wirtsoereias Stagold.

Unter dem Vorsitz des Herrn Fvrtenbacher z.Engel" tagte gestern imSchiff" die diesjährige Generalversammlung des Bez-rks WirtsocreinS, die gleich zu Anfang ihre verstorbenen Mitglieder, Herrn Martini z.Waldhörn", Frau Haag z.Pflug" und Frau Braun z.Krone"-Ebershardr durch Erheben von den Sitzen ehrte. Ter Schriftführer, Herr G e h mann, gab einen Ueverblick über das vergangene Vereinsjahr, in dem viel Arbeit geleistet werden mußte und der Kassier, Herr Herrgott, verlas den Kassenbericht, aus dem ein Gmhiben von 63 Mart zu ersehen ist. Eine sehr rege Debatte rief die Bierpreiserhöhung hervor, die durch eine erhöhte Biersteuer be­reits am l. I. und nicht erst am l IV. 27 bedingt war und einen Streit zwischen den Großbrauerei- n, den Kleinbrauereien und den Gastwirten heroorgeruf, n hat. Vor allem wurde das Verfahren der Großbrauerei Leicht Vaihingen gegeißelt, durch deren Verhalten der Wirisverein nicht umhin kann, als nunmehr auch den Kleinbraucreien, bedingt durch die erhöhte Biersteuer, auf den bisherigen Preis den gleichen Mehrpreis wie den Großbrauereien, d h. also einen solchen von 4 .46, yi gewähren. Tie hiesigen Brauereien verpflichten sich weiter, entsprech-nd dem neuen Bierpieis, an Private das bl zu 40 und an Vereine zu 37 -4k, einen Korb mit Flasch-n sowohl an Vereine wie an P-ioate zu 7 4t abzugeben. Eine ebenso lebhafte Debatte wie die Bierpreiserhöhw'g rie'en die Verhand­lungen wegen der Zug, Hörigkeit zum Verband hervor. Der Verein sieht zurzeit wegen Zwi'tigkeiten mit dem Verband in en ein Zwischenstadium, er bezahlt keine Beiträge an den Haupt verbar-d Stuttgart, hat aber auch keine Rechte an ihn und e> hält sonnt z. B. keine Zeiruvg. Dieser Zustand soll bei der näch-ien Hauptversammlung des Haupipcrbandes geklärt werden. Bis dahin werden Mt. 3.50 Vier teljahre beitrag vom hiesigen Bezirks- vercin erhoben und von dem Termin, an dem die ordenrliche Zug höiigkeit deS Bezirksvereins zum Hauptverband wieder be­schlossen wird 4l4. - Viertelj-chrsbeiträg, da durch den erhöhten, an den Hauptverband abzuführenden Beitrag dem hieß Verein für eigene Bedürfnisse nichis mehr übrig blieb. Die Neu-Wahlen beließen di-selben Herren auf ihren Posten. Weiler wurden einige Satzungsänderungen vorgenommen u. a. auch, daß nicht nur konzessionierte Wirte, sondern auch ehemalige Berufskollegen oder solche, die in enger Bez-edung mit dem Beruf stehen und die Belange des Vereins anerkennen, Mitglied des Vereins sein können. Nach einer fünfstündigen Tagung konnte der Vorsitzende die Versammlung schließen.

Indien, das Wunderland",

das Land der Märchen, Tempel und Schlösser, die Heimat Gh indis und Tagores, das Land der Gegensätze, bildet den Inhalt des Films, den dis Schwäbische Bilderbühne hier zurzeit zur Vo>führung bringt. Zum erstenmal haben wir hier einen authentischen Filmbericht über eines der bedeutend­sten Kulturländer. Wer sich eine Vorstellung von der Schön­heit und der Kultur dieses Landes machen will, muß diesen Film- sehen, denn er enthält eine Fülle von Eindrücken, die geeignet sind, zum erste -mal ein wirkliches Bild ind-schen Lebens zu geben. Der Film läuft ab heute im Seminarfestsaal.

Falsche Reichsbanknoten zu 20 Mark. Seit Anfang 1926 werden im ganzen Reich falsche Reichsbanknoten zu 20 RM. verbreitet, die an folgenden Merkmalen unschwer zu erkennen 1-vd- bestellt aus vwei rusammen-

gefügten Blättchen, einem kräftigeren, leicht gelb getönten und einem hauchartigen, bräunlich gefärbten Deckblatt. Die Pflanvenlvsern dur-b kölsche. d-e Blätt-Oen ge­

lagerte, dünne Faser» ersetzt- Die Vorderseite zeigt ein gröberes, verwischtes G»^amtbild. Das in unreinen Linien mangelhaft nachgebildete Frauenbildnis kennzeichnet die Fälschung auffällig. Ms jetzt ist es nicht gelungen, die Her­steller und Verbreiter dieser Falschstücke zu fassen. Für die Aufdeckung von Falschmünzerwerkstätten zahlt das Reichs- bankdirektorium bis zu 3000 Mark Belohnung.

Geräuschlose Schreibmaschinen- Geräuschlose Schreibma­schinen sind seit Anfang dieses Jahrs im Stenographenamt des Reichsamts des Deutschen Reichstags im Gebrauch und haben sich gut bewährt. Auch in Privatbetrieben machen sie sich angenehm bemerkbar, wenn mehrere Maschinen in einem Raum bearbeitet werden.

Farbige herrcnwesten. Eine Gruppe von Londoner erstklassigen Schneidern veranstaltet demnächst eine Aus­stellung farbiger Herrenwesten. Die Aussteller sind über­zeugt, daß himmelblaue und rosafarbene Westen bald - modern sein werden. Natürlich muß dann Schlips, Strumpf und Hutband dazu paffen.

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Altensteig, 25. Jan. Goldene Hochzeit. Heule feiert Stadtwundarzt Heinrich Vogel und seine Ehefrau geb. Rei chert, eine Tochter des seinerzeitigen Löwenwirtes, beide 74jöhrig, das Fest dcr goldenen Hochzeit. Stadtwundarzt Vogel machie als I7jähriger Kriegssieiwilliger den Krieg von 1870/71 mit und ließ sich >874 in Altensteig nieder.

Reusien OA. Herrenberg, 24. Jan. Hügelgrab Hier wurde beim Umpflügen eines Grundstücks ein Hügel­grab gesunden, in dem sich ein gut erhaltenes Skelett mit Scherben aus der Hollstattzeit des 8. Jahrhunderts vor Christus befand.

Aus aller Welt

Der Hornist von Vionville. Am 27. Januar begeht Frau Witwe Berta Huhn, verw. Zern icke, in Friedrichshagen bei Berlin, Friedrichstr. 129, den 80. Geburtstag. Sie war in erster Ehe vermählt mit dem Füsilier Zernicke von der 6. Kompagnie des 35. Infanterie-Regiments. In der Schlacht von Vionville (auch Mars la Tour) am 16. August 1870 stürmte die 6. Kompagnie mit schlagenden Tambours und zum Avancieren blasenden Hornisten, die aber bald tot oder verwundet verstummten, links am Kirchhof vorüber, wobei das Pferd des Hauptmanns Kleck 2 tödlich getroffen zusam­menbrach. Die Kompagnie, auf kurze Zeit des Führers be­raubt, stutzte, doch der Reservist Zernicke aus Kl. Schöne­beck, Kreis Niederbarnim, ehemals Spielmann, sprang ent­schlossen vor die Front, blies auf einem bei Spichern geftnv- denen HornAvancieren", sank aber durch die Brust ge­schossen tot nieder. Doch die Krisis war überwunden. Die Witwe lebt in dürftigen Verhältnissen. Sie ist fast ganz auf eine kleine Rente angewiesen, die sie aus dem kaiserlichen Dispositionsfonds erhält.

Siegesdenkmal in Lothringen. Aus dem Haui du Mont in Charmes an der Mosel soll ein französisches Sicgesdcnk-- mal zur Erinnerung an die französischen Siege in Loth­ringen im August 1914 errichtet werden Wo die Fran­zosen gesiegt haben sollen, bleibt ihr Geheimnis.

München als Feststadk. Vom Mai bis Oktober 1927 wird in Münck)en eine große Handwerksous st el- lung abgehalten, die auch eine interessante geschichtliche Abteilung über Arbeiten und Werke alter Handwerksmeister (bis auf Hans Sachs, Riemenschneider, Oegg zurück) aufweisen wird. Vom 14. bis 26. Juli findet in München das Deutsche Bundesschießen mit prunkvollem Festzug am 17. Juli statt. Am 26. Juli (bis 26. August) beginnen die Wagner- und Mozartfc st spiele. Anläßlich des 175. Todestags des Komponisten ist für die Tage vom 28. bis 31. Mai ein großes Voch-Fest be­schlossen. »

Gertrud Ederlc in Trauer. Der Onkel der Kanal­schwimmerin Gertrud Ederle, Johann Ederlc, der aus Deutschland gekommen war, um seinen Verwandten einen Besuch abzustatten, ist von einem Lastkraftwagen überfahren und getötet worden. Auch sein Bruder Wilhelm Ederle und dessen Frau erlitten schwere Verletzungen. Das Unglück trug sich bei Hempstead auf Long-Jsland bei Neu- york zu. Der Lastkraftwagen, dessen Chauffeur offenbar die Herrschaft über das Steuer verloren hatte, überfuhr Johann Ederle, schleuderte seinen Bruder sowie dessen Frau zur Seite und rannte gegen einen Tclegraphenmast. Der Chauffeur flüchtete, bevor man seiner habhaft werden konnte.

Letzte Rachrichte«

Die Fraktionsfitzung der Deutschnationaleo Berlin, 25. Jan. Die deutschnationale ReichstagS- frakt on gibt über ihre heutige Sitzung folgenden Bericht aus: Die Fraktion nahm den Bericht der Unterhändler entgegen und billigte ihr Verhalten.

Eine «eve Erklärung der deutfchualioaale« Retchstagsfraktiou Berlin, 25. Jan. Die deutschnationale Reichstags­fraktion erläßt folgende Erklärung: Einzelne Zeitungen wiederholen trotz der mittlerweile erfolgten energischen Zu­rückweisung seitens aller angeblich beteiligten Personen die Behauptung, daß zwischen katholischen Abgeordneten der deutschnationalen Reichstagsfraktion und dem Zentrum un­ter Beteiligung hoher katholischer Würdenträger behufs An­näherung beider Parteien vertrauliche Verhandlungen u. a. über die Konkordatsftage geführt worden sind. Wir können nach Rücksprache mit allen katholischen Abgeordneten der deutschnationalen Reichstagsfraktion nochmals ei klären, daß vorgedachle Meldungen in jeder Hinsicht unwahr find und nur als Tendcnzlügen gewertet werden können.

Neue polnische Vorstellungen in Paris wegen der Ostfeftuoge«

Berlin, 25. Jan. Wie die Morgcnbläiter aus War schau melden, hat die polnische Negierung beschlossen, sofort eine Kommission, bestehend aus zwei höheren Offizieren des Generalstabs und einem Vertreter des Kriegsministeriums nach Paris zu senden, die dort Vorstellungen in der An­gelegenheit der deutschen Ostiestungen erheben sollen. Die Kommission soll, falls den polnischen Forderungen nicht Ge­hör gegeben wird, darauf Hinweisen, daß Polen sich mit einer solchen Lösung nicht beruhi­ge n w e r d e. In den Kreisen der polnischen National- demokratie ist ferner ein Memorial verfaßt worden, dessen Inhalt in der Pariser Presse verbreitet werden soll und daß die deutschen Ostfestungen als eine Gefahr für Polen und Ostpreußen hin stellen soll. (!!)

Wechsel in der Berliner jugoslawischen Gesandtschaft

Belgrad, 25. Jan. Wie die Morgenblätter aus Bel­grad melden, ist der bisherige jugoslawische Gesandte in Rom, Palugdjiksch, für den Berliner Posten bestimmt worden.

Abschiebung Lanovis «ach Italien Paris, 25. Jan. Der in Nizza verhaftete Italiener Eanovi wird auf Beschluß des Innenministers heute abend nach Italien abgeschoben werden.

Geldstrafe» im norwegischen Miuifterprozetz Berlin, 25. Im. Wie die Morgenblätter aus Oslo melden, hat am Montag der Oberste Gerichtshof in dem gegen den früheren Ministerpräsidenten Berge und 6 Mit­glieder seines Kabinetts eingeleiteten Verfahren wetzen Ver­letzung der Verfassung das Urteil gesprochen. Berge wurde zu 10000 Kronen, zwei Mitglieder seines Kabinetts zu 8000 Kronen und die übrigen zu 5000 Kronen Geldstrafe verurteilt.