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Dienstag, 28. Dezember 19«
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Ravensburg, 27. Dez. Fahrlässige Tötung. Das Große Schöffengericht hat den Autoführer Karl Bergmann von hier zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt. Bergmann hatte den 12 3ahr: alten Sohn des Polizeioberwacht.aeisters Holler in Friedrichshafen überfahren, so daß dieser infolge doppelten Schädelbruchs starb.
Ravensburg, 27. Dez. Z i g e u n e r t r i ck. Das Gericht verurteilte eine Zigeunerin, die weder lesen noch schreiben kann, aber ihre Kinder unter Angabe eines falschen Namens in das Standesregjster hatte eintragen lassen und sich, mit falschen Papiere» Herumgetrieben hatte, zu 5 Wochen Gefängnis. Derartige falsche Namensangaben sind ein beliebter Trick der Zigeuner, um sich der Strafverfolgung zu -mtziehen.
Leutkirch, 27. Dez. Darlehen. Nach längeren schwierigen Verhandlungen ist es der Stadt gelungen, von der Württ. Girozentrale ein langfristiges Darlehen von 600 000 Mark zu einem mäßigen Zinsfuß, der sich an den jeweiligen Reichsbankdiskont anlehnt, zu erhalten. Die Gemeinde Erbach ist hieran mit 175 000 Mark beteiligt. Es ist nun möglich, das von der Pensionskasse'Deutscher Privateisenbahnen in . Berlin bisher aufgenommene 12prozentige Darlehen zurück- Äizahlen.
Vom Dodensee, 27. Dez. BelohnungfürLebens- . eitung. Die Verwaltung der Carnegie - Stillung für h.ebensrettu»a hat den beiden Schweizern, Schiffer Jakob Uehr und Robert Hardmaier, Grenzwächter in Mannenbach, je ein Diplom und eine silberne Uhr zuerkannt, weil sie unter Einsetzung ihres Lebens bei einem Bootsunglück am 4. Juls d. I. zwischen Reichenau und Mannendach, bei dem sechs Personen aus Tuttlingen ertranken, ^wei Leute gerettet hatten.
Sigmaringeu, 27. Dez. Brand. In der Frühe des Christfest? brach in dem von vier Familien bewohnten Gasthaus zum Bären Feuer aus. Das Feuer dürfte durch einen Schaden an: Kamin entstanden sein. Die Wirtschaftsräume sind mit der gesamten Einrichtung völlig ausgebrannt, ebenso die darüber liegenden Zimmer.
Wald i. Hohenz., 27. Dez. Tödlich üb er fahren. Der 3,ahrige Knabe Karl des Landwirts Oskar Stadler m Rast kam unter einen beladenen Schlitten und erlitt so schwere innere Verletzungen, daß er im Krankenhaus in Meßkirch starb.
Bom Bayrischen Allaäu, 27. Dez. Lebensmüde. Bvii der .Illerbrücke in Kempten stürzte sich ein etwa 30- lähriger Mann iu die üller. Die Leiche des Unglücklichen , sonnte noch nicht geborgen werden.
Bus Stadt und Land
Nagold, 28. Dezember 1926.
Wer in seinen Grenzen, seien sie noch so eng, ein vorbildliches Leben führt, wirkt über alle Grenzen hinaus.
Dehmel.
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Dieuftaachrietrle«
Zum Stadtpflegebuchbalter in Freudenstadt wurde Heinrich Kapp aus Nago id gewählt
Zum Euenbcchnbetr.'Ass. wurde Karl Benz in Bad Lieben- rell (Nagolv^ ernannt.
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Weihnachtsfeier des Militär- «nd Beieraoevvereins Nagold
Am Johannisfriertag veranstaltete der Verein in der Turnhalle seine Weihnachtsfenr, die sehr gut brsucht war und reiche Abwechslung bot. Nach der Begrüßungsansprache durch Vorstand Walz folgten in bunter Reihe Vonräge vom Musik kolleg, von Mitgliedern des Verem gten Lieder und Sängerkranzes und solche meist heiterer Art von Herrn Müller- Stuttgart, der besondrrs reichen Beifall ernlete und sich zu mehreren Dreingab-n entschließen mußte. Anschließend an das von Herrn Müller vorgeiragene G> dicht „Die Palme von Port Said" wurde das Deutschlandlied gesungen und hierauf die Ehrung der Jubilare vorgenommen. Zum Ehrenmitglied wurde für 50jährige Mitgliedschaft ernannt: Hulmacher Ehr. Lutz je eine Eh>enurk--nde erhielten die vier Altoeteranen, d e Mildeg'ünder des Militär- und Veteranenvereins sind und die jetzt 55 Fahre dem V r in angehören, nämlich die Herren Ehr.Harr, Privatmann, Chr. Reich, Gottl. Freyt Haler und Aug. Hertkorn- außeidm Wilhelm Eckert, Hausmester in Stutigart, der 50 Jahre Mitglied ist. Gemeinde at und Bezirksobmann Julius Raaf crgriff darnach das Wort und deglückwünschie die Jubilare im Namen des Bezirks!» iegerver- bands und sprach dann weiter über Zw- ck, Ziel und Stärke ses württ. Kriegerbunds, schließend mit den Worten: Deutsch wollen wir sein und deutsch wollen wir bleiben. Ein sehr schönes Weiknachls'piel „Die Zwergevpost", das von den ju gendlichen Spülern mit Heller Bcgeisierung und dank der bewährten Regie des Hausmeisters Wreden flott durchgefübrt wutde, berritete viel Freude und ernlete reichen Bestall. (Das Stück wird, wie bereits gestern im „Gesellschafter" bekannt- grgebcn, H ute nachmittag 4 Uhr wiederholt). Auch der zweite Teil des Programms brachte viel Stimmung, besonders durch das Schauspiel „Unter'm Weibnachtsbaum" und durch die Gabenverlosung. In seinem Schlußwort gedachte Vorstand Walz dankend der Mitspielenden und aller Mitwirkenden, die zum Gelingen der schönen Feier beig- tragen haben. Der Verein kann auf eine wodlgelungene Ve> anstaltung zurückdlicken und die Teilnehmer werden diese Stunden in angenehmer Erinnerung behalten.
3us Dunkel gehüllt
wurden ivir gestern abend durch Versagen des elektrischen Stroms. Es dauerte glücklicherweise nur einige Minuten und doch war es interessant und amüsant zu beobachten, wie schnell die licht hungrige Menschheit wieder von Licht umgeben sein wollte, denn in den dunklen Häusern flammten auf einmal überall kleine Kerzenlichter auf und wenn man durch das Postamt mit dem Elektrizitätswerk verbunden fein wollte, so hieß es: „gibt keine Antwort", ein Zeichen, in welcher Fülle in diesen weiflgen Minuten die Fragen nach dem Licht auf den Werksbesitzer herein gehagelt sind.
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Das 3ahr 1927. Nur noch wenige Tage trennen uns von dem Beginn des neuen Jahrs, das mit einem Samstag besinnt und schließt. Bon den 59 Sonn- und Feiertagen fallen je 6 in die Monate Januar, April und Mai, und je 8 in die Monate Juni, Juli, Oktober. November und Dezember, während sich Februar, März, August und September mit je 4 begnüqen müssen. Die meisten Werk- age. nämlich 27, weisen Märr »nd Auousi aus. und die
wenigsten, 24, der Februar und der April. Das Osterfest fällt auf den 17. April, das Pfingstfest auf den 5. Juni.
ep. Säuglingsfkerblichkeik und Bevölkerungszuwachs. Nach ein.r Mitteilung des Leiters der Reichsanstalt zur Bekämpfung der Kindersterblichkeit, Prof. Langstein, ist die Säuglingssterblichkeit in Deutschland von ungefähr 17 o. H. im Jahr 1909 auf etwa 10,5 v. H. heute zurückgegangen. Dagegen sinkt die Geburtenzahl stetig. Schon im Jahr 1923 betrug die Zahl der ehelichen Geburten in Deutsch'and auf 1000 verheiratete gebärfahige Frauen nur 150, sie hat damit den Tiefstand erreicht, den Frankreich bereits seit zwei Jahrzehnten innehat. Während (nach Mitteilung des Präsidenten des Preuß. Statistischen Landesamts) vor 50 Jahren auf 1000 Menschen 52,6 Geburten entfielen, sind es heute nur 21,3. Um die Bevölkerung auf dem gleichen Stand zu erhalten, müssen auf 1000 Menschen jährlich 20 Geburten entfallen (in Berlin sind es nur noch 10), und die Familien müssen durchschnittlich mehr als drei (3,4) Kinder zählen.
Schuh für answandernde Sinder. Daß Kinder in Begleitung ihrer Eltern in die Fremde zieben, ist in den Hafenstädten eine alltägliche Erscheinung. Besondere Beachtung aber verdienen die Kinder, die den Wea über das große Wasser ganz allein antreten.' Ausnahmefälle sind das nicht, die verschiedensten Gründe geben dazu Veranlassung. Diese kleinen Auswanderer sind insonderheit in den Hafenstädten größten Gefahren ausgesetzt. D-e Auswanderermissian in Hamburg. Berliner Tor 5 und Bremen, Georgensiraße 22, nehmen sich ihrer in geleitender Fürsorge an. In vielen Fällen sorgen sie durch treue Mitarbeiter im Ausland auf dem ganzen Reiseweg dafür, baß solche Kinder von Stat'on zu Station bis zu ibrem Bestimmungsort geleitet werden. Die bestehen^-m aeseUsiM'n Bestimmungen siich-n durch diese praktische Fürsorgearbeit eine sebr wertvolle Ergänzung.
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Wildberg, 27. Dez. Bom Schloß. Die Umbauarbeiten am Schloß sür da- Sa-atonum des H. Dr. Reinöhl sind soweit fmtzeschritlev, daß am Sonnlag tür die Zimmer eute und Maurer zum Zeichen des Da kes und der Anerkennung ein kleines R chk fest gegeben werden konnte. Mit Rücksicht auf di- Jatneszeit wuide der Dachslock nur stückweis abgebrochen u»d dann mit der Erweiterung aufgebaut. Gleich waren die Maurer zur Hand, um die neuen Wände auszurieg>lu. Wie es auch sonst ü lich, wurde aus den First ein schmuckes Bäumchen gesetzt. Im Gasthau- zum „Bären" waren die Ha»dwerksleule zu einem Imbiß oersammelt, und im Namen aller sagte H. Z mmermeister Hauser den Zimmerspruch und wünschte dem Bauherrn viel Glück in sein neues Heim und Sanatorium.
Oberjettingen, 26. Dez Weihnachtsfeier der Schule.
Am letzten Dienstag hielt die Oberklasse ihie Weihnack ts- feier in der Schule. Dicht gedränut laßen und standen die Angehörigen der Schüler im schöngeschmücklen, mit einer Weih- »achtstühne aus. enalleten Lokal und lauschten g spannt den GesLng- n und Voiträgen, die frohe Weihnachtsstimmung schufen. Den Hö iepnnkl erreichte jedoch die Begeisterung, als wirklich meiste,Haft — das Märchenspiel „Jorinde und Foring-l" über rie Bretter ging. Engel iah man und schwarze Teufelchen, eine H xe dazu! Rührend war Joiindes und Joiingels Leid und F rüde und der endliche Sieg des Gnten. Am Mittwoch hatte die Unterklasse ebenfalls ihre Weihnachtsfeier. Be geistert trugen die zappeligen Kleinen ihre Gedichte vor und sangen schöne Weihnachtslieder. Knecht Rnpprecht und das Chiistkinv traten auf. Ihr Bestes gaben die Kleinen in der Aufführung des 3aktigen Märchensviels „Schneewittchen und de 7 Zwerge, das immer wieder auch Erwachsene erfreut. Z»m Schluß gabs r och eine Weihnachisbrezel und Arpfel, die Anklang fand- n. Die Elte n freuten sich über die netten Leistungen und den frohen Eifer ihrer Kinder. Die Mittelklasse hielt ihre Feier am Donnerstag im gleichen Schullokal. Schöne Weihnachtslüder und Gedichte wurden vorgetragen. Die Auf sührung ,E>n Abenteuer im Walde" brachte vi l Fieudc. Unter einem mächtigen Pilz trafen sich Ameise, Schmcke, Grille. Hirschkäfer, Glühwürmchen und redeten, sangen, tanzten. Die Kinder aaben ihr Best.s dabei. Abends fand eine Wiederholung des Märch-nspiels „Jonnde und Joringel" durch die Overklasse statt, die ebenfalls Beifall fand.
Affstätt. 27. Dez. Den Melkstuhlfuß verschluckt. In einem hiesigen Sialle verweigerte plötzlich ein 160 Psund schwe res Schwein jede Nahrungsau'natzme. Man vermut» te Verstopfung und wollte durch einen Ei- lauf abhelfen, wobei man jedoch auf einen harten Gegenstand st eß. H erauf schlachtete man das Tier und fand bei seiner Zerlegung im Mattdarm den seil 8 Tagen verm ßten Melkstuhlsuß, der dem Schwein jedenfalls keine geringen Schmerzen verursacht haben wird, bis er an diesen Ort gelangte.
Aus aller Welt
Todesfall. Nach einer Operation im Krankenhaus in Berlin starb der preußische Landragsabgeordnete und Vizepräsident des Landtags , Geh. Regierungsrat Hugo Gar- ni ch im Alter von 52 Jahren.
Houston Steward Lhamberlain ist ^eit langer Zeit erkrankt und vollständig gelähmt. In seinem Befinden ist letzter Tage eine Verschlimmerung eingetreten. — Cham- berlain — nicht zu verwechseln mit seinen englischen Vettern Joe und Austen — ist der berühmte fruchtbare Schriftsteller, der seine treffliche Feder seit Jahrzehnten in den Dienst des Deutschtums gestellt hat und der während des Kriegs schonungslos die Heuchelei Englands bloßstellte, als ob England des angegriffenen Belgiens wegen Deutschland mit Krieg überzogen habe, während der wahre Grund der Gefchäfts- neid war. H. St. Steward mußte es sich gefallen lassen, daß der englische Staat sein beträchtliches Privatvermögen in England einzog. Chamberlain lebt feit vielen Jahren in Bayreuth in Villa „Mahnfried" Richard Wagners, dessen Schwiegersohn er ist.
Der Weihnachtsverkehr in Berlin war ungeheuer. An den drei Tagen beförderten die Straßenbahn etwa 6 Millionen, die Hoch- und Untergrundbahn und die Aboag 2 Millionen, zusammen rund 8 Millionen Mensche».
Weihnachtsflugpost. Englische Blätter melden, ii» diesjährigen Weihnachtsverkehr jeiey Hunderte von Zentnern Weihnachtspakete aus Deutschland und Frankreich im Flugzeug nach England gebracht worden.
203 deukschsprachigc Zeitungen und Zeitschriften in den Bereinigten Staaten. Einer Zusammenstellung der .Associated Preß" entnehmen wir, daß im Jahr 1926 in den Bereinigten Staaken 1160 Bläter in einer nicht-englischen Sprache erschienen, und zwar stehk die in deutscher Sprache veröffentlichte Presse noch immer an der Epihe mit 203: an zweiter Stelle stehen die italienischen Blätter mit 151. 3m 3ahr 1917 betrug die Zahl der fremdsprachlichen Blätter 1323.
In den Ruhestand. Der Leiter des berühmten Tiergartens in Hamburg, Prof. Dr. V o j j e l e r, tritt mit Ablauf dieses Jahres in den Ruhestand. Er übernahm 1909 die Leitung des Hamburger Tiergartens, nachdem Dr. Bö- lau in den Ruhestand getreten war. Vor Bolau war Dr. Brehm, der bekannte Verfasser von Brehms Tierleben, Leiter des Gartens und überhaupt sein erster Direktor. Dr. Vos-
seler, ein Schwabe, war früher Professor an der Universität Tübingen und an der Technischen Hochschule Stuttgart unU wirkte bis zu seiner Berufung nach Hamburg als Tie» forscher in Deutschostafrika.
Auszeichnung. Der 15jährige Schüler Engelbert Wes-« kott in Barmen, der im August in Wattwil (Schweiz^ weilte, rettete dort ein Mädchen vom Tod des Ertrinkens^ Der Verwaltungsrat der Carnegiestiftung in Bern übe» sandte nun auf Weihnachten dem jungen Lebensretter eine Ehrenurkunde und eine silberne Uhr.
Begnadigung. Der Arbeiter Iawarek, der seinerzeiteinen Nevolverschuß auf den österreichischen Bundeskanzler Dr. Seipel abgab und deshalb zu 3)s Monaten Kerker verurteilt wurde, ist begnadigt worden. Er schrieb aus dem Gefängnis an Seipel, daß er seine Tat bereue.
Das kostet der Deutsche Reichstag? Nach dem Haushakt für 1927 bedarf der Reichstag eines Zuschußes von rund 6,7 Millionen Mark. Davon entfallen auf die Aufwandsentschädigungen bei einem Monatssatz von je 618 Mark für die 493 Abgeordneten insgesamt 3 6 Millionen Mark und auf die Freifahrkarten rund 1,3 Millionen Mark. Zur Vorbereitung des Erweiterungsbaus des Reichstags sind in den Hausbalt als einmalige Ausgabe 50 000 Mark eingesetzt. In dem Neubau, der spätestens im Jahr 1928 in Angriff genommen werden muß, sollen hauptsächlich größere Räumlichkeiten für die Bibliothek, neue Sitzungssäle für die Ausschüsse und für die Fraktionen, sowie eine Reihe weiterer Arbeitszimmer für Abgeordnete untergebracht werden.
Was das Christkind München gebracht hat. Das „Christkind" hat München das größte Kinotheater Europas beschert. In 5 Monaten ist in der Sonnenstraße das Kino, „Phöbuspalast" genannt, erstanden und an Weibnachten wurde es eingewe-bt. Die beiden größten Kinos in Europa, in Berlin (der „Phöbuspalast", der der gleichen Gesellschaft wie der Münchener gebört). und London, haben nur 2000 Sitzplätze, der „Pböbus" aber hat 2200. Das Orchester umfaßt 50 Musiker. Der in letzter Zeit bestrittene Rnbm Münchens als Kunststadt ist gerettet!
Aus der Bevölkerungsbewegung in Sachsen. Nach den ainllichen Erhebungen sind im 1. Halbiabr 1926 in Sachsen 17 192 Ehen geschlossen worden gegen 18 380 iin 1. Halbjahr 1925. Die Zahl der Lebendgeburten betrug 43 763 (46 467), die der Totgeborenen 1930 gleich 4.2 v. H. (4.2). Die Zahl der unehelicken Geburten beläuft sich aus 9292 im 1. Halbjahr oder 20,3 v. H. der Geborenen (18,5). Die Zahl der Totgeborenen und der unehelichen Geburten war prozentual noch nie so hoch wie in diesem Halbjahr: auch die Sterblichkeit im allgemeinen ist größer als im 1- Halbjahr 1925.
Reue deu'sche Kirche in Rio de Janeiro. An Stelle der am 23. August 1925 abgebrannten deutschen evang. Kirche wird an anderer Stelle auf einem 840 Gevierlmeter große« Grundstück eine erheblich größere neue Kirche mit 300 Sih- pläk-en und Glockenkurm erbout. Die alte Kirche hatte weder Turm noch Glocken. Wenn möglich, soll die Kirche an der Feier des lOOjäbrigen Bestehens der Gemeinde am 25. 3nni 1927 eingemeihk werden.
Line seltsame Versteigerung fand kürzlich vor dem Amtsgericht Stettin statt. Es handelte sich um die öffentliche Versteigerung der „zu Altstettin gebörenden Scharfrichterei- und Abdeckereigerechtigkeit". Die Versteigerung war von den Jnbabern der Abdeckerei angesetzt zum Zwecke der Erb- schaftsauseinandersetzung. Außer den Erbberechtigten waren Vertreter der Stadt Stettin erschienen, die nach dem alten Landrecht das Vorkaufsrecht beanspruchten. Hiergegen protestierten die Erben. Die Erben boten bis 179 O0O Reichsmark, während die Stadt das Höchstaebot mit 196 500 Reichsmark abgab. Das Gericht behielt sich den Zuschlag vor.
Zugvögel in Dänemark. Der strenge Winter im Norde« Skandinaviens bat es mit sick gebracht, daß ungewöhnlich große Zugvögeffcharen vom Norden ber Dänemark aufsuchen. In den letzten Tagen wurden Millionen von Vögel» über Kopenbagen auf dem Zua nack Westen beobachtet- Es handelt sich besonders um Bergfinken, die durch die starke Kälte oder aroße Bermebrung oder Futtermangel au« ibrer nördlichen Heimat nach Dänemark getrieben wurden. Möglicherweise wirkt auch der Umstand mit, daß diese« Jabr viele Bucheckern vorhanden sind, die eine Lieblingsspeise der Bergfinken sind.
Brand. Während die Bewohner des Dorfs Arnsberg Kreis Greifenberg (Pommern), am Weihnachtsabend einer Weihnachtsfeier im Schnlkm is anwobnken, brach durch Brandstiftung in einer Scheuer ein Brand aus, der sich auf sechs Bauernhöfe ausdehnle und 18 Gebäude in Asche legte. Viel Vieh ist in den Flammen umgekommen. Di» Unsicherheit in Pommern durch polnisches Gesindel verursacht im Lande große Erregung, da von der Regierung zu wenig dagegen geschieht.
In Grünewald bei München ist das Verwaltungsgebävde bei- Orbis-Filmaesellschott mit einem Anbau abgebrannt.
Letzte Nachrichten
Neuer Empfang beim Reichspröfidenten Berlin, 28. De;. Am 1. Januar mittags 12 Uhr findet wie in vorangegangenen Jahren ein großer Empfang beim Reichsp äsidente« für das gesamte diplomatische Corps statt, das bei dieser Gelegenheit seine Neujahrswünsche abstattet. Der päpstliche Gesandte Nuniius Pacclli hält eine Ansprache, die der Reichspräsident erwidert.
Reichstogsobgeordneier Zabeil gestorben Berlin. 28. Dez. Wie der „Vorwärts" mitteilt, ist der sozialdemokiatische Reichstagsabgeordnete Fritz Zubeil am gesttigen Montag Abend an den Folgen des Schlag- anialls, den er vor mehreren Tagen erlitten hatte, gestorbeu. Zubeil stand im 79 Lebensjahr; dem Reichstag gehörte er ununterbrochen 33 Jahre an. Als sein Nachfolger tritt Curt Heinig in den Reichstag ein.
Die Eontlugentiernug der Polizei Berlin, 28. Dez. Halbamtlich wird mttgeteilt: Nachdem die Pariser Polizeiverhandlungen zu einem Ergebnis geführt haben, bleibt nur noch die Frage der Zuweisung der verschiedenen Polizeikontingrnte an die Gemeinden und