Sette 3 Nr. 2VV

Nagorder TagdlattDer Gesellschafter"

Weihnachtsfeier«

Hat Satz Fest der Liebe nicht nicht eine befördere Bedeutung, wenn man es mit d>mn und für die feiert, die der Liebe var allem bedüifen, die Kranken ? So gestaltete sich auch die Weih­nachtsfeier am Mo> tag Abend im Genesungsheim Waldeck zu einer erhebenden Feier, zu der neben anderen die alib kann­ten Freunde Waldecks aus Gülilmgen wieder mit reichlichen Gaben heibeigreilt waren. Herr Stadtpfarrer Presse! sprach das Eingangswort und Herr Stadtpfarrer Dr. Mager hielt in schönen zu H»rzen gehenden Worten eine Weihnachlsanspracde. DerMadrigaleuchorNagold und ein Sing'pielmit ReigenAllerlei Lichter", das vom Unteijettinger Jungfrauen Verein aufgeführt wurde, trugen dazu bei, d>m Abend befand,re Weihe zu geben. Gwas ganz Reizendes wurde den Patienten durch ein von Nagolder Kinde,n mit Hingebung dargebotenes Krippenspiel üb,rmittelt. Anschließend an die Fei,r fand eine Bescherung stall, die Heuer fear reichlich ausgefallen ist und die den Kran­ken vül Freude machte und ihmn bewies, daß man trotz den heute oft so unguten Verhältnissen ihnen gegenüber Dankbar­keit im Herzen bewahrt hat.

Man wußte kaum, was mehr strahlte bei der Kinder- schulweihnachisfeier, waren es die Keizsn an drei schön geschmückten Tannen oder die vielen, erwartungsvollen Kmder- augen. Weihnachten, das Fest der Kii-der in so großem Km- derkeeis mitfeiern zu dürfen, ist immer ein frohes Erlebnis. Wie frisch und wichtig sagten die Kinder ihre Berschen auf, wie waren sie alle dabei, als es an's Singen ging und jedes wollte das Flinkste sein! Wie hochbeglückt zogen sie mit ihren Gaben im Körbchen heim voll seliger Weibnachtsvorfreude. Herr Dekan Otto dankte allen freundlichen Gebern, die zur Bescherung beigesteuert hatten und auch den beiden lieben Schwestern, die jahraus jahrein an unseren Kleinsten so treue, hing, binde Arbeit tun und für welche eine derartige Feier eine Leistung ist, die wovl keiner Mutter gelänge.

Unter dem gleichen Motto wie die Weihnachtsfeier in der Kuranstalt Waldeck gestaltete sich auch die im hiesigen Kran­kenhaus, wo es galt, Menschen eine Freude zu bereiten, die nicht wie so st bei ihren Lieben unter dem eigenen Christbaum sich zusameufiiid.n dür'en. Mit wieviel größerer Hingebung und Andacht wird bei solchen Gelegenheiten all das Gegebene empfunden und ausgenommen als da, wo es sonst selbstver­ständlich dünkt. Auch hier wieder waren es die beiden Geist­lichen der evangelischen und katholischen Kwchengemeinde Nagold, die in Wort und Gebet die Veranstaltung einleiteten und schloffen. Neben allgemeinen Gelängen wurden Gedichte vor­beiragen, die Schivenern des Krankenhauses sangen eil ige sehr schöne Chöre und das gleiche Hnttnspiel wie im Waldeck er sreuie auch vier die andächtigen'Zuhörer. Zwei weihnachtlich gestimmte Sologesänge von Frau Apotheker Schmio wurden dankbar ausgenommen. Es war eine bescheidene, aber eine würdige und schöne Feier, die die Augen von jung und all leuchten machten.

Unsere Heimat."

Die Schlußnummer unserer Heimatbeilage bringt winter­liche Stimmungsbilder. Das Dreschen, wie es ehedem Wochen, ja Monate lang in unseren Dörfern zu hören war, dieses Thema gibt Veranlassung zu allerhand volkstündlich Interessantem, wie die feinen Dresckitaktverse urrs zu erzählen wissen und aller­hand inrerissante Rückblicke und Vergleiche von Einst und Jetzt anstelle», lassen Von Kunkelstuben ist dann noch die Rede und mittendurch denWintertäbrt mit Hellem Glockenklingen der Bahn­schlitten. Eire gut zusammen.estillre Jahresübersicht der schwäbisch-württem belgischen Heimatliteratur bildet den Schluß der Dezen ber-Nuwmer und bietet jedermann Gelegenheit sich ein paffendes Weihnackitsgesckenk auszusuchen. Die Bücher sind bei G. W. Zaiser, Nagold vorrätig.

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Umlage der Handwerkskammern für das Rechnungsjahr i92K. Nach einer Verordnung des Wirtschaftsministeriums 'erheben die Handwerkskammern für das Rechnungsjahr 1926 eine Umlage, die sich aus einen, alle Handwerksbetriebe gleich messenden Grundbetrag von 3 RM. und einem nach Vei- wagseinheiten berechneten Ergänzungsbetrag zusammensetzt. Betriebe mit einem steuerbaren Gewerbeertrag bis zu 40 RM- einschließlich haben keinen Ergäuzungsbelrag zu ent­richten. Die Gemeinden haben die auf sie entfallende Jah­resumlage, Grund- und Ergänzungsbetrag, spätestens zwei Monate nach Zustellung des Umlageverzeichnisses im vollen Betrag an die Handwerkskammern abzuliefern. Beschwer­den gegen die Heranziehung von Betrieben gegen die höhe dieser Handmerkskammerumlage sind den Handwerkskam­mern zuzuleiten.

Großer Bauerntag in Schwöb, hall. Am Samstag, den 13. Januar 1927 wird in Schwab, hall für die Land­wirtschaftlichen Bezirksvereine hall, Oehringen, Neckarsulm, Heilbronn, Künzelsau, Mergentheim, Gerabronn. Crails- heinr, Gmünd, Backnang, Gaildorf, Aalen und Ellwangen ein großer Bauerntag abgehalten. Die vom Landwirtschast- llchen Hauptverband Württemberg und Hohenzollern aus­gehende Veranstaltung wird im neueröffneten Großen histo­rischen Saal stattfinden. Als Hauptredner wurde der be­kannte Agrar- und Wirtschaftspolitiker Dr. Georg Wilh. Schiele, der Herausgeber derNaumburger Briese" ge­wonnen. Außerdem werden sprechen: Generalsekretär Hummel-Stuttgart überLandwirtschaftliche Arbeit- -ebersragen". Die Tagung schließt mit der Vorführung des auf dem Bauerntag in Ulm dankbar und anerkennend auf- genonmrenen Films über die Bekämpfung der Nindertuberkulose.

Arbeiterrückfahrkarten können in diesem Jahr zu Weih­nachten bereits am Donnerstag, 23. Dezember, gelöst und benützt werden. Es empfiehlt sich, von der Möglichkeit der Lösung am 23. Dezember im eigenen Interesse, möglichst allgemein Gebrauch zu machen, da am 24. Dezember er­fahrungsgemäß immer ein besonders starker Schalterandrang herrscht. Die Arbeiterrückfahrkarten gelten längstens 7 Tage, den Tag der Lösung eingerechnet; eine Verlängerung der Geltungsdauer z. B. über Weihnachten und Neujahr ist nicht angängig.

Aahrnisüberverficherung. In letzter Zeit ist es mehr­fach vorgekommen, daß Fahrnisse erheblich über ihren tät­lichen Wert gegen Feuer versichert wurden. Versicherungs­nehmer, die so handeln, übersehen, daß bei jedem Schaden­fall nur der tatsächliche Schaden festgestellt wird, die Ent­schädigung sich nach dem festgestellten Schaden richtet und diesen jedenfalls auch dann nicht übersteigt, wenn die Summe, zu der die Versicherung eingegangen ist, erheblich Häher ist. Den Schaden hat also in solchen Füllen der Ver­sicherte. der trotz höherer Versicherungsprämie keine höhere Entschädigung erhält. So richtig eine ausreichende Versiche­rung der Fahrnisse ist, umso mehr muß hiernach vor einer ungerechtfertigten Ucberversicherung gewarnt werden.

Befreiung von der krastfahrzcugsleuer. Wird ein Kraft- wbrzeiio während der Gültigkeitsdauer der Steuerkarte

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Dieser imGesellschafter" veröffentlichte, spannende Roman ist auch in Buchform er­schienen und eignet sich recht wohl als Weihnachtsgeschenk. Der über 300 Seiten starke Band kostet ganz in Leinen gcbunden 5 - und ist vorrätig in der

Buchhandlung Zaiser, Nagold.

abgemeldet, ja ist bei Steuerkarten auf 1 Iah» bei Ab­meldung bei der Zulost'ungsbehörde auf Antrag die Steuer zu erstatten, und zwar bei Abmelduna im t. bis 2 Monat der Gültigkeitsdauer der Steuerwarte 75 v. im 3. bis 4. Monat 57,5 v. h.< im bis 6. Monat 40 v. h.. im 7. bis 3. Monat 27,5 v. h-, im 9. bis 10. Monat 15 v. h. des für die Steuerkurte zu zahlenden Steuerbetrags. bei Steuerkarten auf 6 Monate bei Abmeldung im 1. bis 2. Monat 58 v. h.. im 3. bis 4. Monat 29 v. h. Den Anspruch auf Erstattung geltend zu machen, ist der berechtigt, auf dessen Namen die Steuerkarte lautet. Der Antrag ist bis zum Ablauf der Gül­tigkeitsdauer der Steuerkarte beim zuständigen Finanzamt zu stellen. Die Verordnung tritt am 15. Dezember 1926 in Kraft und ist im Reichsgesetzblatt Nr. 65 vom 17. Dezember 1926 veröffentlicht.

Affstätt. 20. Dez Das Alte muß dem Neuen weichen. Fn dielen Tagen wurde mit dem Abbruch des Wörnerscben Anwesens, an besten Siebe die neue Kirche erstellt werken soll, begonren. Vertragsgemäß soll der Abbruch aus 31. Dezember dee> det sein. Mit diesem Haus verschwindet das älteste Ge­bäude aus unserer Dorimitte.

Calw, 2l. Nov. Goldene Hochzeit. In Neudulach konnte Flaichncrmeister Adolf Braun, 73 Jahre alt, und seine Ehefrau Johanna geb Walz, 7> Jahre alt, das Feit der gol­denen Hochzeit im engeren Krttse feiern.

Bad Teinach, k'.> Dez. Bom Kurbetrieb und Kur­verein. Die herrliche, geschützte Lage am Fuß des Zaoelsteins, seine Heilwasser, die unmittelbare Nähe des Waldes und eine Fülle von bequemen Spazierwegen haben Bad Teinach im 18. Jahrhund rt zu einem der ersten Bäder Europas gemacht. Fürsten und Könige weilten hier. Herzog Eberhard III. von Württemberg ließ >662 die Kirche erbauen. Sein Nachfolger, der prachtbebende Eb rhard Ludwig kam fast jährlich mit großem Gefolge (oft lOO Personen) nach Teinach. Er ließ dos Palais umbauen und feierte hier >73> die Versöhnung mit seiner Ge mahlin, nachdem er der .Landverderberin" Gräoenitz den Lauf­paß gegeben hatte. Nach der Gemahlin von Napoleons Bruder Jerome, des KönigsLuslik" von Westfalen, in heute noch ein lau chiges Waldvlätzchen bekannt, dieKathrinenplaisir". Katharina war eine Tochter König Friederichs I von Würltem berg Besonders gerne weilte aber die Gemahlin König Fried richs I hier, die Königin Mathilde. Sie kam von 18 >8 bis 1828 jährlich hierher. Ihr verdankt Teinach jedenfalls die An­lagen bei derWckhelmsyöhe" am Hange des Emberger Kopfes. Von dort aus ließ sie auch einen Treppenaufgang von 630 Iiaffeltrilten zum Emberger Kops anlegen. Längst wucherten Gras und Bcombeergesträuch über diese Anlagen, sodaß sie kaum mehr zu erkennen waren und manch Teinacher keine Ahnung von ihrer Ex stenz hatte. In den letzten Wochen nun ließ die Gemeinde riese Mathildencwlagen neu erschließen. Ein Labyrinth von Wegchen ist's, mit vielen alten, prächtigen Stein- bänken, so reckt geruhsame Plätzchen im Waldesschatlen mit entzückenden Ausblicken auf das Bad. Nicht weniger über­raschende Blicke auf Teinach und Zavclsiein bietet aber auch der neu anzelegteSchefselweg" zwischenSchcffelhöhe" und .Schöner Aussicht". Allein 40 neierstellle Sitzbäuke (zum Teil vom Schwarzwaldverein) laden überall zu beschaulichem Ver­weilen ein So hat die Gemeinde für den neugearündcten Kurverein schöne Vorarbeit geleistet.

Gräscnhause», OA. Neuenbürg, 21. Dez. Neroen- z >i s a in m e ir b ru ch. Die Nachricht van dem Verschwin­den von Vikar Hagen bedarf der Richtigstellung. Der Name des vermißten Vikars ist nicht Hagen, sondern Ernst Nolt- mann. Er hat aus noch nicht bekannter Ursache einen Nervenzusammenbruch erlitten und befindet sich laut einem hinterlasscnen Schreiben in Bethel bei Bielefeld, um dort Heilung von seinem Leiden zu finden.

Horb, 20. Dez. Die israelitische Kircheugemeinde beab sichligt, in Horb, dem Sche des Bezirksrabbirrers, eine Syna­goge zu erstellen, nachdem sie bisher nur über einen Betsaal verfügte. Die Stadt hat ihr dazu einen geeigneten an der Karlsstraße gelegenen Banplatz kostenlos zugeeignel. Eigene Synagogen bestehen im Bezirk nur noch in Rexingen und Muhringen, die ehemaligen in Mühlen a. N. und Drttensee sind umgebout bzw. ungenützt. Aucb die jüdische Bevölkerung von Nordstetten, dem Geburtsort Berlhold Auerbachs, ist bis auf wenige zurückgegangen.

Aus aller Welt

Der Schulstreik in Westfalen. Der Evangelische Reichs elternabend hat in Sachen des Echulskreiks in Westfalen die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes über die Frage angerusen, ob die Auslegung des preußischen Schulaussickrks- gesetzes von 1872, auf das sich der preußische Kultusminister Becker bei der Versetzung des religionslosen Schulrats Nieschalke berufk, mit Artikel 174 der Reichsverfaffung ver­einbar ist. Der Reichsinnenminister hak sich bereit erklärt, die Angelegenheit vor dem Reichsgericht anhängig zu machen. Der Schulstreik wird damit für beendet er­klärt.

Schneesturm. In Schwaben hat ein stärkerer Schnee sturm besonders im Bezirk Dillingen großen Schaden an­gerichtet. Die Drahtverbindungen AugsburgDonauwörtt, Mm und Stuttgart wurden unterbrochen.

Die Grippe in der Schweiz. Einer Zeitungsmeldung zu­folge herrscht zurzeit in der Schweiz die Grippe in starkem Maß. doch ist die Krankheit vorläufig noch nicht bösartig. 3n Genf und Bern mußten die unteren Schulen geschloffen werden. Die Krankenhäuser sind überfüllk. Die Krankheit ist diesmal besonders ansteckend.

Zwei internationale Hochstapler, Walles und Morrison, die ein Ehepanr in Ehikago um mehrere tausend Dollar ge; «-llt batten, wurden vom Schöffengericht in Münch-n zu je 7 Jahren Gefängnis verurteill. D'- H-hrL"dler hat­ten bei ibrer BerbaOn'-g rwckr 72 000 «t b- " 'ttttin-

Mittwoch, 22. Dezember ISA!

chen werden sie nach Hamburg ausgeliesert. wo sie stch wegen ähnlicher Straftaten zu verantworten haben.

Schwerer Eisenbahnunfall. In der Nähe des Bahnhuss Berlin-Iungfernhaide wurden zwei Eisenbahnbeamte von dem herannahenden Hamburger D-Zug erfaßt und ge­rieten unter die Räder. Einer der Beamten wurde sossrt getötet, der andere schwer verletzt.

Verbrannt- Beim Füllen eines Hochofens in Stettin lehnte sich ein Arbeiter zu weil über die Feuerung «ib stürzte in die Glut. Der Mann verbrannte vollständig. Es scheint, daß er durch die Gase betäubt worden war.

Die Aktendiebe in Berlin. Die Untersuchung gegen die Aktendiebe Rechtsanwalt L- Meyer und Gen. in Berliw- Moabit haben eine überraschende Ausdehnung angenommen. Es wurde festgestellt, daß die drei Gerichtsbeamten auf An­stifter, Meyers eine ganze Anzahl von Begnadigungs- Urkunden an Verbrecher gemeinster Art, Hehler, Diebe usw. gegen gute Bezahlung ausgestellt haben. Die Begna­digungsakten des Justizministeriums muffen nun auf eine Reihe von Jahren zurückgeprüft werden. Eine solche ge­fälschte Begnadigungsurkunde wurde z. B. einem wege» Betrugs, Unterschlagung usw. verurteilten Bankier, der nu»- mehr geflüchtet ist, ausgestellt.

6 Menschen ertrunken. Beim Bau des Stauwerks an der Bahn bei Bad Ems rutschte eine Dampframme vom Motz! in den Fluß, da einer der beiden Pontons mit Wasser oollies. 8 Arbeiter stürzten ins Wasser, von denen 8 er­tranken.

Auf dem Hudjonsee (nördlich von Neuyork) stieß ein Dampfer mit einem großen Eisblock zusammen und sank. Von 100 Fahrgästen konnten nur etwa 60 gerettet werde«.

Ein Lunstpolasi des britischen Reichs. Die englische Re­gierung - -saßt sich gegenwärtig mit den Plänen für den Bau eines Reichskvnstpalastes, der mit einem Kostenaufwand von 20 Millionen Mark am Themseuser in London errichtet werden soll. Das Gebäude soll Malern und Bildhauern aus allen Teilen des Reichs geeignete Ausstellungsräume bieten und wird ein Theater und einen Konzertsaat für die Aufführung der Werke lebender britische- Trmfetzer und Dichter enthalten.

Letzte Nachricht««

Neuer deutscher Wahlerfolg iu Overschlefie» Berlin, 22. Dez. Nach einer Morgcnblättermeldrmg aus Breslau fanden in den Kreisen Pleß und Rybuick Neuwahlen zu den Gemeind! Vertretungen statt, da verschie­dene polnische Proteste in Bezug auf die Novemberwahlen, ür berechtigt erklärt worden waren. Die Neuwahlen brach­en für die Deutschen einen neuen Erfolg.

Deutfch-poluische Abkomme«

Berlin, 22. Dez. Nach einer Morgenblättenneldung ins Warschau wurde dort vom Außenminister Saleski und dem deutschen Gesandten Rauscher ein Abkommen über die (Einsetzung einer Schlichtungskommission unterzeichnet, die die Staatsangehörigkeit von ungefähr 300 Persönlichkeiten endgültig sestsitzen soll. Für Mittwoch wird in Berlin die Unterzeichnung eines Archivabkommens über Aushändigung gewisser amtlicher' Archive über abgetretene Gebiete an Po­len erwartet.

Die Belgrader Dauerkrise Berli«, 22. Dez. Die Morgenblätter melden aus Belgrad: Uzluowilsch hat heute sein Mandat zur Regierungs­bildung zurückgegeben, da die Parteien unerfüllbare Be­dingungen stellten. Darauf ist der Obmann der demokra­tischen Vereinigung, Dawivowitsch, mit der Bildung einer Konzentrationsregicrung betraut worden.

Schweres Motorbootuuglück. Etwa 40 Personen

gelötet

Madrid, 22. Dez. In der Nähe von Mahov (Balearen) explodierte ein Motorboot. Die 40 Insassen wurden mit furchtbarer Wucht weit ins Wasser geschleudert. Sie wur­den größtenteils gelötet.

Ein vollbesetzte» Autobus iu den Slutz gestürzt Madrid, 22. Dez. Bet Santander stürzte ein voll­besetztes Autobus aus 20 Meter Höhe in einen Fluß. Alle Insassen kamen ums Leben.

Handel und DolKswirtfchast

Bettiner Dollarkurs. 2l. Dez. 4.1955 V., 4,2055 Br. Kriegsanleihe 0,7375.

Franz. Franken 120 zu 1 Ps. St.. 24,97 zn 1 Dollar.

Bettiner Geldmorkk. 21. Dez. Tägl. Geld 4,56 v. H.. Mo- natsgeld 78 v. H., Warenwechsel 5L r». H.. Privatdiskont S bzw. 4.75 v. H.

anderen Ländern längst erfolgt ist

Verschärfte Passivität im deutschen Außenhandel. Der deutsche Außenhandel im November zeigt im reinen Warenverkehr eine» Einfuhrüberschuß von 123 Millionen NM. gegen 11» Millionnen RM. im Oktober. Insgesamt beträgt die Passiv»« 193 Millionen RM. Die reine Wareneinsuhr zeigt eine Zunahme 9 Millionen RM.: die Einfuhr an Lebensmittel liegt um 4 Millionen RM. bäber als im Vormonat. Rohstoffe zeigen eine Zunahme um 20 Millionen RM. Fertigwaren eine Abnahme rmr 14 Millionen RM. Me Ausfuhr im reinen Warenverkehr Vit sich um 3 Millionen RM. vermindert. Während dir Fertigwarenausfuhr eine Abnahme von 24 Millionen aufweist, zeA di« Ausfuhr an Lebensmitteln und Robstoffen «Ine Z» mbme und zwar erster« um 16 Millionen RM.. letztere um S Millionen RM. Die Einfuhr an Gold und Sicher ist um 8«,« Millionen Reichsmark zurSchgeqangea. Auck die Ausfuhr zeigt eine Akychwächuna.

str SiSmsrstm. Die Regierung der Südafrikanischen Anion hat 5 Lokomotiven in Lurooa in Auf- krag gegeben. Bon den Aufträgen geht aber, all« United Preß meldet, nur «in geringer Teil an britische Werk«: die übrigen Lokomotiven sind in Deutschland bestell worden.

Wlrt'chafAttfe In Frankreich. Me Westminster Gazette de- richtet aus Paris, in franzüsttchen Indnstriellenkreisen herrsche großes Undebagen wegen einer allgemeinen Widerrufung von Auf tragen und Abschlüssen infolge des raschen Steigens des Franken.