Dar internationale Zollproblem

TU. Berlin» 19. Mai. Die deutsche Gruppe der Inter­nationalen Handelskammer hielt in Berlin ihre Mitglie­derversammlung ab. Der Präsident der deutschen Gruppe, Kranz von Mendelssohn, bemerkte, die Wirtschaftslage werde nicht unerheblich bestimmt durch Vorschläge der In­ternationalen Hairüelskammer, die auch heute noch bemer­kenswerte Vorschläge zum Abbau von Zoll- «ud Handels­hemmnisse« mache. Es sei irrig, zu glauben, daß die erhöh­ten Zölle auf lange Dicht der Arbeitslosigkeit entgegenwir­ken könnten, denn kein Land könne sein wirtschaftliches Schicksal vo« dem a«-erer Länder trennen. Die Weltwirt­schaft zeige schärfste Gegensätze nebeneinander. Die Produk­tionstätigkeit sei ungeheuer gewachsen. Der tiefe Sturz wichtiger Rohstoffpreise zeige, wie das Angebot die Nach­frage übersteige, während gleichzeitig in weiten Teile» der Erde Elend herrsche. Geldüberfluß auf der einen, Sapital- not auf der anderen Seite ständen unvermittelt nsbenein- ander.

Der Iustizetat im Reichstag

Im Reichstag wurde die allgemeine Aussprache über den Austizhaushalt fortgesetzt und zu Ende geführt. Die Ab­stimmungen sollen erst später erfolgen. Die von dem sozial­demokratischen Redner an der Rechtsprechung des Reichsge­richts geübte scharfe Kritik wurde von den Vertretern aller bürgerlichen Parteien zurückgewiesen. Zur Amnestte- frage wurden die letzten Erklärungen des Ministers von den Rednern der Deutschen Volkspartei, der Wirt­schaftspartei und der Demokraten gebilligt, während der Zentrumsredner Dr. Scheiter erklärte, das Zentrum wolle die Amnestie wach Zeit, Ort und Straftat nur auf das be­setzte Gebiet beschränken. Mit dieser Beschränkung könnten auch Femetaten unter die Amnestie fallen, keineswegs aber teile das Zentrum die Ansicht des Ministers, - nun alle Femetaten im ganzen Reiche amnestiert werden müßten.

Reichsjustiznrtntster Dr. Brebt nahm noch einmal das Wort, um auf verschiedene Etnzelfragen einzugehen. Er teilte dabei «. a. mit, daß bisher im Deutschen Reich 71 Frauen im richterlichen Dienst verwendet werden. Zur Klage der Uebertragung der Justtzhohett der Länder aus das Reich äußerte sich der Minister grundsätzlich in dem Sinne, daß die Entwicklung zweifellos auf allen Gebieten in der Richtung der Reichseinhett gehe. Die Rechtspflege werde sich dieser Entwicklung nicht entziehen können, wenn auch über bas Tempo noch keine Einigkeit be­stehe. _

Arbeiterenttassungen im Saargebiel

TU. Saarbrücken, 19. Mai. Trotz der zur Zeit in Paris stattfindenden Besprechungen zwischen dem französischen Ar­beitsminister Pernot und den Saarländischen Bergarbeiter- organisationeu haben di« angekündigten Vergarbeiterentlas- sungen begonnen. Auf GrubeBelsen* wurde 160 Bergleuten gekündigt. Die zur Entlassung kommenden 1400 Bergleute sind meistens in Trier, Wadern, Bernkastel sowie im Bezirk Virkenfeld und in der Pfalz ansässig. Wie aus Paris ge­meldet wird, hält der französische Arbeitsminister die Ent­lassungen für notwendig. Der Absatz der Saalkohlengruben nach Deutschland sei in letzter Zeit so stark zurückgegangen, daß die Belegschaft ans den Gruben nicht in voller Höhe bet- behalten werden könne. _

Kleine politische Nachrichten

Kommnuistenverhaftnngen in der Schweiz. In Baden in der Schweiz, wo zur Unterdrückung von kommunistischen Kundgebungen, die trotz des Regierungsverbotes abgehalten werben sollten, Militär hinzugezogen wurde, ereigneten sich beim Einzug eines Bachstons einige Ausschreitungen. Die Soldaten und dt« Polizei wurden mit Pfuirufen empfangen. Daraufhin wurde« 28 Kommunisten, darunter ein Mitglied des Nationalrats, verhaftet. Als die Menge nicht anseinan- derging, wurde der Platz von der Feuerwehr rasch gesäubert.

Eine scharfe Rebe Mussolinis. In Florenz hat Mussolini eine Rede gehalten, di« hauptsächlich für das Ausland berech­net war. Sie läßt keinen Zweifel mehr darüber, daß das

Die Frau auf Borg

Roman von O. Höcker.

33. Fortsetzung Nachdruck verboten

Fräulein Elgin, es es ist eine verwünscht schwierige Sache mit den Liebeserklärungen hm!* Er räusperte sich.Verzeihen Sie den Ausdruck. Doch es ist sehr schwie­rig, besonders wenn man miteinander allein ist.* Er schöpfte wieder Atem.Bitte, schauen Sie mich nicht an wenig­stens jetzt noch nicht, sonst verliere ich den Text!*

Sie hatte sich nach ihm umwenden wollen, doch sanft, aber entschieden hatte er sie wieder umgekehrt.

Sie haben es mir angetan. Ich habe mich auf der Versuchung ertappt, Purzelbäume schießen zu wollen. Sie werden zugeben, daß das alles für einen Mann im Minen­geschäft eine ungewöhnlich« Beschäftigung ist. Ich glaube, nein ich weiß es, ich würde mit Ihnen glücklich werden einfach unvernünftig glücklich, Fräulein Elgin. Ich habe einen Heißhunger nach dem Glück. Es ist nicht der richtige Ausdruck, aber er sagts Ihnen, was ich fühle. So, nun geben Sie mir Ihr« Antwort, klipp und klar, Fräulein Elgin.*

Als er sich nun aber ein Herz faßte und ihr ins Gesicht sah, ihre Kinderaugen mit dem Ausdruck unfaßbaren, wun- oerseligen Staunens auf ihn gerichtet schaute, als er die purpurne Glut in ihren Mienen und nicht zuletzt das selig verschämte Lächeln um ihre Lippen wahrnahm, vergaß er plötzlich seine korrekte würdevolle Haltung und benahm sich Nicht länger, wie es einem gebietenden Minenkönig zukam, sondern wie der erste beste hoffnungslos verliebte grün« Junge. Er hatte sie plötzlich umfaßt, hob sie mit seinen star­ken Armen wie ein federleichtes Pllppchen hoch und küßt« ihr die weichen Lippen, bis der Atem ihr vergehen wollt«. Dann stellte er sie wieder auf di« Füße.

Du hast mich lieb, Lucy, du willst meine kleine Frau fein?* fragte er schier andächtig. ^

heutige faschistische Italien die zum Krieg entschlossenste Nation Europas ist. Der Faschismus entwirft ohne jede Ein­schränkung sein imperialistisches Zukuuftsprogramm. Musso­lini zeigte sich besonders darüber empört, daß im Ausland die praktische Durchführung des neuen italienischen Flotten­bauprogramms angezwcifelt werde und bezeichnet« dies als de» größten Schiinpf, den man einer Nation antun könne. Zum Schluß stellte Mussolini das Ausland gemeint ist in erster Linie Frankreich vor die Alternative, entweder Italiens kostbare Freundschaft zu wählen oder seine erbit­tertste Feindschaft.

Tar-ieu über -aS «uerpolitische Programm. Minister. Präsident Tarüieu hielt auf der Tagung des französischen Nationalfestes der Frontkämpfer in Lyon eine innerpolitische Rede, in der er u. a. erklärt«: Sein Programm sei, kurz zu­sammengefaßt, Entwicklung im Innern und nach außen. Er fordere Entwicklung der nationalen Sicherheit, der nationa­len Reichtümer und die Verteidigung der öffentlichen Finanz­wirtschaft gegen individuellen und kollektiven Kapitalismus. Diese Forderung bezeichnet« der Ministerpräsident als bas politische Programm für die nächsten 18 Jahre.

Todesurteile gege« Beamte der Pariser Gowjethandels, Vertretung. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat die Sowjet­regierung acht leitende Beamte der Handelsvertretung in Parts aufgeforbert, nach Moskau zu kommen, um dort einen Bericht über ihre Tätigkeit zu erstatten. Für den Fall, daß sie nicht innerhalb sieben Tagen «ach Moskau znrückkehren, sind sie zum Tode verurteilt.

Der Ausweisungsbefehl gegen Trotzki verlängert. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat das Politbüro der Kommu­nistischen Partei beschlossen, den Ausweisungsbefehl gegen Trotzki, der am 1. Juli ds. Is. abläuft, noch ans ein Jahr zu verlängern. Trotzki darf nicht nach Rußland zurückkehren und sämtliche Maßnahmen gegen ihn bleiben weiter in Kraft.

Ausschreitungen i« Texas. In Texas ist es erneut zu schweren Ausschreitmigen gekommen, als «in Neger unter dem Verdacht eines Mordes verhaftet werden sollte. Bei einem Versuch, zu fliehen, wurde der Neger von der Polizei niedergeschossen. Etwa 3000 Menschen bemächtigten sich der Leiche, ketteten sie an ein Auto und schleiften sie durch die Straßen der Stadt bis tu das Negervicrtel. Dort wurde die Leiche an einem Baum aufgehängt und angezündet.

Die Beisetzung Frithjof Nansens

Am 17. Mat, dem norwegischen Nationalfeiertag, fand nach einer Trauerfeier tn der Universität Oslo die Beiset­zung Frithjof Nansens statt. Am Vormittag zog eine viel­tausendköpfige Kinderschar an -er Bahre Nansens vorbei, die vor der Universität ans einem Katafalk aufgestellt war. An der Trauerfeter nahm die Familie Nansens, das nor­wegische Königshaus, die Regierung, das diplomatische Korps und viele ausländische Vertreter, darunter ans Deutschland -er Vizepräsident der Aero-Arkttschen Gesell­schaft, Professor Wegener, teil. Gedächtnisreden hielten der Rektor -er Universität, der Storthtng-Präsident und der Ministerpräsident. Ein unübersehbarer Zug fetzte sich dann nach dem Krematorium tn Bewegung. Während der Sarg tn die Tiefe versank, spielte das Orchester SchubertsDer Tod und bas Mädchen".

Der Brand in Bergen noch nicht erloschen

TU. Oslo, 19. Mai. Die ungeheure Fsuersbrunst in Ber- gen ist noch nicht erloschen. Ein« weitere Ausdehnung ist zwar nicht zu befürchten, doch wird ein völliges Erlöschen nicht vor 10 Tagen zu erwarten sein, da die brennenden Kohlen-, Oel- und Teerlager ausbrennen müssen. Neben 46 mehrstöckigen Wohnhäusern sind viele Lager- und Geschäftshäuser in Flam­men aufgegangen.

Unwetter bei Hannover

TU. Hannover, 19. Mai. In Kirchdorf, einem Orte bei Wenigsen, hat ein Sturmwetter am Sonntagnachmittag großen Schaden verursacht. Ans Anlaß eines KrtegerfesteS waren mehrere Zelte errichtet, die infolge des Sturmes »»- sannnenbrachen «nd eine weite Strecke ans das Feld fort­getragen wurden. Bei de« Zusammenbruch -er Zelte wur­

de« zahlreiche Persoue« verletzt. Ein Man« erlitt «inen Schädelbruch und biegt hoffnungslos darnieder. Der Schaden, der durch das Unwetter verursacht wurde, wird auf etwa 30 000 RM. geschätzt.

Aus aller Welt

Mauasse Friedländer geisteskrank.

Das Urteil gegen den Berliner Brudermörder Manafse Friedländer tst nicht rechtskräftig geworden. Bekanntlich hatte er seinen 10jährigen Bruder Waldemar und dessen gleichaltrigen Freund Ttbor Foelües «tedergeschossen und war wegen doppelten Totschlages zu 6 Jahren Gefängnis verurteilt worden. In der RevtfionSverhandlung vor dem Reichsgericht hatte der Verteidiger sich auf ein gerichtsärzt- ltches Gutachten berufen, wonach begründete Zweifel an dev Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten beständen. Daraufhin hatte das Reichsgericht beschlossen, daß Manafse Friedländer einer «wöchentlichen Beobachtung seines Geisteszustandes tu einer öffentlichen Irrenanstalt unterzogen werden sollte. Nach dem Gutachten des Oberarztes Dr. Salinger vo» der Heilanstalt Herzberge, tn der Manafse Friedländer beobach» tet worden war, tst er geisteskrank. Daraufhin hat Las Land- gericht Ul den Haftbefehl gegen ihn wegen Haftunfähigkeit aufgehoben.

Paratyphuserkranknuge» in Solingen.

In Solingen sind zwölf Personen an Paratyphus er­krankt. Die Erkrankungen sind nach Ansicht -er behandeln­den Aerzte auf den Genuß von gehacktem Pferdefleisch zu, rückzuführen. Nach de» Aussagen der Erkrankten haben diese das Hackfleisch tn zwei verschiedenen Solinger Metzge­reien gekauft. Dir erforderlichen Schutzmaßnahmen stnd etngeleitet worden.

18 tote und SO erkrarrkte Säuglinge tu Lübeck.

Wi« das Lübecker Gesundheitsamt bekanntgibt, ist et» weiterer Todesfall unter den erkrankten Säuglingen im Kinderhospttal eingetreten, so daß sich damit dt« Zahl der Todesopfer einschließlich der beiden gemeldeten zwoiselhaften Todesfälle ans 18 erhöht hat. Dt« Zahl der infolge -es Cal- metteverfahrens erkrankten Säuglinge beträgt, nachdem nun­mehr auch alle nicht nur im Kinderhospital, sondern auch von Privatärzte« behandelten Fäll« bekannt geworden sind, SO.

Gr-Hebe» tu S-Üd>talie«.

In Latau zaro wurden nachts zwei heftige Erdstöße verspürt, die über 10 Sekunden andanerten. Die Bevölke­rung hat die Häuser bestürzt verlassen und die Nacht unter freiem Himmel zugebracht. Die durch bas Beben verursach­ten Schäden sind noch nicht bekannt. Der Popolo di Roma meldet, daß viele Gebäude beschädigt sind und einige ein- znstürzen drohen. Auch tn Messina wurde nin die gleich« Zeit ein Beben wahrgenommen.

Folgenschwere Explosiv« in Rnmäuie«.

Wie ans Bukarest gemeldet wird, ereignete sich ein» schwere Explosion auf Leu Oelselüeru von Prahovo. Ein Ge­biet von 800 Quadratmetern steht tn Flammen. Das gesäurt» Oelgebtet tst ernstlich gefährdet. Die benachbarten Felder stehe« ebenfalls tn Brand. Ein Man» wurde getötet. De» ^ Schaden ist außerordentlich groß,

Eisenbahnnnglück in Rußland.

Wie aus Moskau gemeldet wird, tst tn der Nähe vo» Petrosawadsk ein Expreßzug mit einem Güterzug zusammen« gestoßen. 26 Wagen und die Lokomotive wurden stark be­schädigt. Nach amtlichen Mitteilungen wurden bisher 2 Tot« geborgen, während 80 Personen schwer verletzt wurden. Man nimmt an, daß unter de» Trümmern des Schlafwagens sich noch mehrere Tote befinde».

Bluttat einer irrsinnige« Mutter.

In dem Dorfe Mnndelstrup >in Jütland hat die Frau eines Händlers ihre beiden Söhne im Alter von 13 und 10 Jahre« mit einem Beil erschlagen und ihnen mit einem Küchenmesser die Kehle durchschnitten. Daraus versuchte sie, sich selbst durch Messerstiche tn den Hals und die Unterarme zu töten. Di« wurde jedoch von ihrem Mann gefunden, bevor das Lebe» ganz erloschen^ war. Auf dem Operationstisch kam ste wieder zu sich, wobei sich herausstellte, daß sie keine Erinnerung a» ihre schreckliche Tat hatte.

Sie weinte und lachte in einem Atem. Der selige Glücks­taumel in ihr verschloß ihr die Lippen; sie konnte nur nicken und mit schimmernden, von Gliickszähren verdunkelten Blicken zu ihm aufschauen. Dann wurde sie ruhiger.

Ja, ich habe dich liebl* hauchte sie.Du hattest es mir sofort angetan. Hatte ich sonst tun können, was du von mir verlangtest?*

Da küßte er sie wieder und wieder kn überwältigendem Drange.

Nun gehe ich!* sagt« er entschlossen.Fräulein Elgin, ich werde Sie nie wieder küssen. Den nächsten Kuß kriegt Frau Waltham. Aber bitte, recht früh aufstehen, denn in mir lebt eine Ungeduld*

Er sprach nicht weiter, wurde aber noch in derselben Se­kunde seinem feierlichen Versprechen untreu. Stürmisch riß er sie an sich und küßte sie wieder.Mein Glück, mein Son­nenschein!* jubelte er aus.Ach, daß die Sonne schon schiene! Doch nun schlaf süß gute Nachtl*

. Gleich darauf war er verschwunden.-

Herr Snyder hatte mit dem fahrplanmäßigen Schnell­zug Newyork verlassen.

Vorsichtig in ein Lederportefeuille gepackt trug er das Verhandlungsprotokoll im Smithschen Engelmmenfall bei sich und hütete es wie ein Heiligtum. Sein« Reiselust war durchaus keine große, er versprach sich nicht viel Kurzweil von der ihm bevorstehenden Auseinandersetzung mit sei­nem Ehef.

So unschuldig er an dem ganzen fatale« Mißverständ­nis auch war' natürlich traf nur diesen Idioten von einem Hopkins di« alleinige Verantwortung so war ihm doch gar nicht geheuer zumute.

Herr Waltham hatte solch eine eigene Art, sein« Unzu­friedenheit zu äußern, es gab Augenblicke und sie waren für ihn nicht die angenehmsten in dieser Tränenwelt in welcher sich der Ehef als solcher gab.

Des Nachreisenden Stimmung besserte sich auch durchaus nicht, als er nach einer endlosen durchrüttelten Nacht in Madison ankam und von Herrn Waltkam kein« Spur vor­fand. dafür aber Höven mußt«, daß tu dessen Wagen di» ihm

bekannten beiden Herren «rngeMgen uno vereint nacq

Leadville gefahren waren. . . >

Einigermaßen beruhigt« ihn di« Mitteilung, daß Herrn Waltham das ihm nachgesandte Telegramm abgeliefert wor­den war. Auf der andern Seite erfüllt« Snyder die Wahr-, nehmung, daß sein Chef den Wagen schon auf einer frühe­ren Station bestiegen, mit berechtigtem Unbehagen.

Nach einer weiteren im rollenden Zuge verbrachten» höchst ungemütlichen Nacht langte der Geschäftsführer bei fröhlichem Morgensonnenschein in Leadville an. Doch um­sonst sah er sich nach jemand, der zu seinem Empfang er- schienen war, um.

Es hatte ihn schon beunruhigt, daß Waltham ihm in Madison keine Verhaltungsmaßregeln hinterlassen hatte; nun schien ihm das Unterlassen jeglichen Empfangs umso sicherer auf drohenden Sturm im Gefühlsbarometer seine- gestrengen Herrn zu deuten. In Leadvill« war Herr Walt. Ham jedenfalls, denn er sah aus einem Nebengleis den ihm wohlbekannten Salonwagen im Frtthsonnenschei». Dies wurde ihm auch vom Bahnhofsvorstand bestätigt.

Seufzend machte sich Snyder auf, die zwei Meilen von der Station bis zur Smithschen Villa zu Fuß zurückzu- legen So gern er auch in seinem Geschäftszimmer stür. mend herummarschierte, das Wandern aus staubiger Land- straß« war doch ein ander Ding und so atmete er erleichtert auf, als endlich der schattig« Park in Sicht kam.

In mehr friedlich als malerisch wirkender Eintracht fair­er di« Smithsche Familie vollzählig beim Frühstück auf de» durch ein Sonnendach geschützten Vorterrass« des Herren­hauses versammelt.

» Seine unvermutete Ankunft zeitigte große Aufregung, Smith kannte den Geschäftsführer persönlich, denn dieser hatte die Verhandlungen in Stellvertretung seines Chefs geführt. Nun mußte er natürlich mit am Frühstückstisch Platz nehmen, was ihm nicht unwillkommen war, hatte er doch seit Madison nichts Ordentliches mehr zu essen bekom­men und Snoder war ein Mann von vortrefflich entwickel­tem Appetit. ^

^Fortsetzung folgtI