10 Millionen Obstbäume vernichtet
Die meisten Menschen, insbesondere di« Bewohner der Städte, haben den ungewöhnlich harten Winter 1928-26 sehr schnell vergessen. Um so mehr, als der setzt vergangene Winter außerordentlich milde war. Nicht so die Gärtner,' denn erst jetzt nach einem vollen Jahre lassen sich di« Frostschäden jenes harten Winters ganz übersehen, die bei uns vornehmlich im Norden entstanden sind. Der Sommer des Jahres 1929 war bekanntlich sehr trocken und so sind noch zu Tausenden Bäume eingegangen, die — durch den Frost geschädigt — schwach durch den heißen Sommer gekommen sind und nun im Frühjahr 1936 keine Kraft mehr haben, auszutreiben. Bereits im Sommer 1929 wurde im Obstbaugebiet Havelgau festgestellt, daß allein 86 309 Süßkirschen-, rund 1400 Sauerkirschen-, 9000 Pflaumen-, 2600 Aepfel-, 2000 Birnen- und nahezu 21 000 Psirstchbäume vollständig erfroren sind. Diese Ziffern haben sich im Laufe des Jahres 1929 bis jetzt noch wesentlich erhöht. Hunderte von Plantagen sind bis zu 90 v. H. erledigt.
Auch außerhalb der deutschen Grenzen haben die außerordentlich niedrigen Temperaturen des Winters 1928-29 katastrophale Schädigungen beim Obstbau hervorgerufen. So wird aus Böhmen, das bekanntlich im Herbst und Frühwinter nach Mitteldeutschland und Berlin große Mengen von Obst liefert, ein Schaden gemeldet, der auf nahezu 10 Millionen Bäume mit einem Werte von 8)4 Milliarden Tschechenkronen oder nahezu 4M Millionen Mark geschätzt wird. Bon einigen Obstarten, wie Pfirsiche, Aprikosen und
Walnüssen, wurden in der Tschechoslowakei mehr als die Hälfte sämtlicher Bäume vernichtet. Wie in Deutschland, so will auch in Böhmen der Staat den arg bedrängten Erwcrbsobstzüchtern unter die Arme greifen und durch Errichtung eines Fonds zur Milderung der Schäden im Obstbau nennenswerte Beträge für einen mit besonderer Sorgfalt organisierten Wiederaufbau zur Verfügung stellen.
Für die nächsten Jahre wird man sowohl in Deutschland als auch insbesondere in Böhmen mit einer starken Mindererzeugung, insbesondere an Edelobst, rechnen müssen.
Geld-, Volks- und Landwirtschaft
Berliner Briefkurse.
100 holl. Gulden 168,71
100 franz. Franken » 16,46
100 schweiz. Franken 81,13
Börsenbericht.
SCB. Stnttgart, 18. März. Die Börse hatte am Wochenende ruhiges Geschäft bei behaupteten Kursen.
Produktenbörse und Marktberichte des Landwirtschaftlichen Hauptvcrbanbes Württemberg «nd Hohenzoller» E.B.
L.C. Stuttgarter Obst- «nd Gemüsegrotzmarkt vom 17. Mat.
Tafeläpfel 20-^5; Kartoffel 3—4,- Kopfsalat 8-15,- Wirsing lKöhlkraut) 20—28; Karotten, runde 10—26; Zwiebel 8 bis 11; Gurken, große, 1 Stück 80—70; Monatsretttche ein Bund 8—10; Spargeln, Untert., 1 Bund 100—160; Spinat 12
bis 18; Kohlraven, Kopf, 1 Stück 10—26; Rettiche 10—25; Sellerie 10—26; Schwarzwurzeln 30—35; Rhabarber 8—12.
Calwer Wochenmarktbericht.
Bei dem am Samstag, den 17. Mai, stattgefundenen Wochenmarkt wurden folgende Preise bezahlt: Kartosseln Ztr. 3,50 RM., Pfd. 4 Rpf., Kopfsalat 15 Rpf., Spinat 25 Rpf., Rettiche Bund 10 und 20 Rpf., rote Rüben 15 Rpf., Blumenkohl 65—100 Rpf., Zwiebeln 15 Npf^ Sellerie 10—15 Nvf-, Lauch 6—8 Rpf., Gurken 50—70 Rpf., Rhabarber 16 Nps., Schnittlauch Bund 5 Rpf., Blaukraut 20 Rpf., Weißkraut 20 Rpf., Karotten Bund 25 Rpf., Kressigsalat 100 Gr. 20 Rpf., Aepfel 30 Rpf., Tafelbutter 2 RM., Landbutter 1,70 RM.. frische Eier 11 Rpf., Kisteneier 11 Rpf.
Viehpreise.
Dußlingen: Ochsen 460—700, Kühe 280—660, Kalbinnen 370 bis WO, Jungvieh 190-350 RM. — Jlshofen: Jungvieh 280, Kühe 480 RM. — Nürtingen: Ochsen und Stiere 470 bis 660, Kühe WO—700, Kalbinnen und Rinder 280—672, Kälber 200—260 SM je das Stück.
Frnchtpreife.
Erolzheim: Weizen 13—13L0, Dinkel 9L0, Roggen 8Z0, Haber 7F0—7L0, Gerste 8L0 RM. — Giengen a. Br.: Roggen 9,20, Gerste 9,40-9,60, Haber 7—8, Weizen 14—14,60 RM. — Tübingen: Weizen 14—15, Dinkel 11, Gerste 10L0—11, Haber 8-9 RM.
»
DU örtlichen NteiichandeNpreß« dürfen letbftverstindllch nicht «l den Lirsen- und SroßhandeliPreisen gemeffrn werden, da für jene noch dl« sog. wirtschaftlichen Bei- kehrilosten in Anschlag tonnnen. Di« Schrift!!-.
Amtliche Vekannßmachungsn
Bekanntmachung
Der Wllrtt. Landwlrtschaftskammer stehen Reichs- mittel für die Vergebung von Beihilfen zur Ausführung von Obstanlagen zur Verfügung. Es sollen dabei in erster Linie di» geschlossenen und größeren Obstanbaugebiete berücksichtigt werden und zwar kommen nur neue Obstanlagen, nicht Nachpflanzungen in bestehenden Anlagen, in Betracht und jene nur in einer Größe, die von einer Obstart mindestens 10 Hochstämme oder I2>/, a umfaßt. Die Beihilfen sollen in der Regel 25—30°/« der Anschaffungs- Kosten der Obstbäume und Siräucher, bei Hochstämmen jedoch 1.— RM. nicht überschreiten. Die Anlagen werden unter Mitwirkung der Wllrtt. Landwirtschaftskammer und nach deren Vorschriften geschaffen und auch weiterhin deren Aussicht unterstehen.
Interessenten haben sich bi» spätesten» 10. Juli d». I». an den Oberamtsbaumwart zu wenden, der weiter» Aufklärung gibt und Anträgt entgegennimmt.
Salw, den 17. Mat 1930.
Oberamt: Schmtd, RegierungSrat.
- Stabtgemeiude Calw.
Wasserhahnen schrieben!
Bei den nächtlichen Untersuchungen de» Wafler- leitungrnetze» auf Rohrdefekt» muß immer wieder fest- gestellt werden, daß da» Wasser aus undichten oder schlecht geschloffenen Au»laushahn»n abfließt, wa» nicht nur ein« verbotene Wasservergeudung darstellt, sondern auch da» Auffinden der Rohrdefekte erschwert.
Es muß dringend verlangt werden, daß bei Nichtgebrauch die Auslaufhahnen gut geschlossen gehalten und undichte Hahnen sofort in Ordnung gebracht werden.
Calw, den 17. Mai 1930.
Stadtschultheitzenamt: Göhner.
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Luise-Charlotte Wagner ged. Lauster Anna-Maria Lauster Emil Wagner
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