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Dienstag 18. Mai 1 V 20

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Lüning fordert Genugtuung

Bonn. 17. Mai. In einer Versammlung des Krieger­vereins erklärte der Vorsitzende der Landwirtschaftskann er, Freiherr von Lüning, die bei ihm auf Veranlassung des Ministees Severing oorgenommene Haussuchung in sei­ner Privat- und Dienstwohnung empfinde er als eine per­sönliche Schmach und Schande. Severing und der Berliner Polizeipräsident stützen sich auf verlogene und verleumderische Angebereien. Er habe von Minister Severing gefordert, daß die preußische Regierung ihm in aller Form Genugtuung leiste.

Rlassenaustritt aus der Sozialdemokratischen Partei Dresden. 17. Mai. Eine sozialdemokratische Versamm­lung, die von iiber 800 Personen besticht war, erklärte nach Verlesung eines Briefs des früheren sächsischen Minister­präsidenten Buck, der nach 39jähriger Zugehörigkeit zur Partei seinen Austritt bekannt gab, ebenfalls den Austritt aus der Partei bis auf drei Anwesende. Es soll eine rech ts- s o z i a l i st i s ch e Partei gegründet werden.

Italienischer Handstreich in Albanien?

Berlin. 17- Mai. Aus Tirana (Albanien) wird gemeldet, bewaffnete italienische Banden seien in Motorbooten in Al­banien gelandet, um das Land in Besitz zu nehmen. Mit den albanischen Truppen sei es bereits zu einem Gefecht ge­kommen.

Nachklävge zum Generalstreik

London, 17. Mai. In London ist der Generalstreik so ziemlich erloschen, der während des Streiks für die Milch- versorgung beschlagnahmte öffentliche Hydepark wurde wie­der zur allgemeinen Benützung frcigegeben. Die von der Times" veranstaltete Sammlung für die Polizei als An­erkennung für ihre Aufrechterhaltung deS Verkehrs bat bereits 1,2 Millionen Mark ergeben. Verschiedentlich wird die Auflösung deS Gewerk sch aftSwesenS ge­fordert. Die «Daily News" bemerken aber, daS Verlangen nach seiner gänzlichen Zerstörung werde auch nach dieser Niederlage keinen Widerhall finden. Die Blätter erwarten, daß die Negierung im Unterhaus Mitteilungen über die Kosten deS Generalstreiks machen werde. Der Verlust der Eisenbahnergewerkschaft wird auf 20 Millionen, der der Eisenbahngesellschaften auf 110 Millionen Mark ge­schätzt. Der gesamte mittelbare und unmittelbare Schaden dürfte indessen nicht so hoch sein wie bei dem Kohlenarbeiter­streik 1921, der sich auf etwa 4 Milliarden Goldmark belief.

Der Streik der Londoner Buchdrucker wurde durch Ver­einbarung beigelegt. Vom Montag abends an werden alle Zeitungen wieder erscheinen.

Reue Regierung in Polen

Warschau, 17. Mai. In Vertretung des geflohenen Staatspräsidenten Wojciechowski ernannte der Landtags­präsident den Abgeordneten Professor Bartels und ge­nehmigte dessen Ministettiste, die aus Anhängern Pilsud- jkis besteht: Inneres: General Wlodzianowski: militärische Angelegenheiten: Pilsudski; Finanzen: Tschechowitsck: Justiz: Prof. Makowski; Jndurstre und Handel: Gliwitfch: öffentliche Arbeiten: Prof. Broniewski: Arbeit und öfsent liche Fürsorge: Iurkiewitsch. Das Aeußere leitet der frü­here Gesandte in Rom Ialeski; Kultus Prof. Mikulowski- Pomorski, Landwirtschaft und Bodenreform: Raczynski. Die Verfassung soll unbedingt gewahrt werden.

In Warschau soll wieder Ruhe herrschen, auch im Lande seien die Streiks größtenteils wieder eingestellt. Nach neuen Berichten sind die Kämpfe in Warschau sehr blutig gewesen. Die Zahl der Toten beträgt 205, die der Verwundeten 966- Es befinden sich vieleneugierige" Zivilisten darunter. Der Kurs des polnischen Zloty ist stark gefallen.

Die Stimmung im Lande soll gegen die neue Regierung sein.

Sämtliche Mitglieder der früheren Regierung Witos find in Freiheit gesetzt worden.

Neue Kabinettskrise in Belgrad

Belgrad, 17. Mai. Durch die Entfernung der Minister der kroatischen Bauernpartei aus dem Kabinett hat sich eine einheitlichere Negierung doch nicht Herstellen lassen, da die Opposition zu stark wurde. So ergab sich die Notwendigkeit, abermals eine Negierungsumbildung vorzunehmen, mit der der König wieder Usunowiksch beauftragte. Ilsunowitsch ist bereit, mit den Kroaten zusammenzuarbeiten, wenn deren Führer Stefan Naditsch auSscheide. Ob die Kroaten darauf eingehen, ist noch nicht bekannt.

Bestellt denGesellschafter!"

Unsere Reise nach Lhina.

Von Luise Düttling-Nagold.

36. Februar. Gestern abend wurden wir von den Gepäckträgern recht übers Ohr gehauen. 3 Lätsch 2.50 und 2 und l '/r Rubel! Vorher waren sie nicht zufrieden. Nachher sagte uns ein Herr, er wolle uns gerne behilflich sein, da er russisch spreche. Leider fährt er, wie noch einige Deutsche, nur bis Moskau. Wir hatten uns schon hinge­legt, als nochmals kräftig geklopft wurde: Die Fahrkarten! Dann aber schliefen wir gut. Kaum waren wir heute früh etwas munter, wird schon wieder geklopft: Die Pässe! Nachher Zollrevision. In Zillupe schöpfen wir etwas frische Lust, das ist eine Wohltai. Die Fenster des Wagens find nämlich nicht zu öffnen, der Russe scheint in seiner Behausung kein Luftbedürfnis zu haben. Diesen Eindruck bekommt man auch durch die kleinen Dörfer und armseligen Gehöfte. Es mag zwar sein, daß die Hütten in dieser wetten Ebene noch kleiner erscheinen als sie in Wirklichkeit find. Es liegt ziemlich viel vereister Schnee über den zahlreiche der kleinen russischen Schlitten ihre Bahn ziehen. Vor einem derselben sah ich heute früh ein Renntier vorgespannt. Etwa um V-12 Uhr passierten wir die lettisch-russische Grenze, bezeichnet durch ein großes hölzernes Tor neben dem Bahn­damm. Der Eingang ins gelobte Land! sagte neben mir ein Herr. Die nächste Station Sebesch ist Zollstation. Die Pässe werden verlangt und dann sämtliches Gepäck in die Zollstation geschleppt. Es ist fabelhast was diese Gepäck­träger tragen können. Unsre Koffer wurden durckgewühlt, sämtliche Bücher und schriftliche Sachen einem Beamten zur Durchsicht vorgelegt. Der guckte sie zwar nur geschwind an, aber ich war doch herzlich froh, daß wir die Unmasse Briefe nicht mitgenommen hatten. Da wärm wir vielleicht doch unangenehm ausgefallen. Verschiedene Reisende hatten

Württemberg

Stuttgart, 17 Mai. Luftverkehr. Der regelmäßige Luftverkehr findet auch an Feiertagen, die aus die Wochen­tage fallen, wie Pfingstmontag, Fronleichnam usw. statt. Sonntags ruht der Verkehr.

Auf dem Flugplatz Böblingen, welcher auch an Sonn­tagen zur Besichtigung offen ist (Wirtschaftsgarten und Gästeraum) werden bei Bedarf an Samstagen nachmittags und an Sonntagen Platzrundflüge gemocht, um dem Pub­likum Gelegenheit zu geben, das Fliegen i» Passagierflug­zeugen kennen zu lernen.

Stuttgart. 17. Mai. Die Aufwertung der würt. Staatsschuld. Nach dem Bericht des württ. Finanz­ministeriums hat Württemberg noch abzulösen: 1. Sechs Anleihen auf besonderen Schuldschein 1922/23 von rund 8,6 Milliarden Papiermark (0,9 Millionen Gold- mark): 2. die 4prozentigen Inhaberschuldverschrei­bunge n, Reihe 3642, von 1922, mit 214 528 Mark Goldwert, vermutlich lauterNeubesitz" im Sinn des Reichsgesetzes. Es ist beabsichtigt, diese Schuldverschreibun­gen bar abzuiösen. hierbei werden auch die Kleinbesitzer unter 500 Goldmark berücksichtigt werden können, denen zwar streng genommen ein Ablösungsansprnch von Gesetzes wögen nicht zusteht, die aber wahrscheinlich die Hauptmaste der Gläubiger stellen. Nur Zwergbeträge unterhalb einer gewissen Grenze, von der ab die Auszahlung unwirtschaft­lich und für den Gläubiger praktisch bedeutungslos wird, werden ganz ausfallen mästen. Als Ablösungssatz sind, unbeschadet besonderer Abgeltung etwaiger vereinzel­ter Borzugsrentenansprüche, einheitlich 12,5 v. H. des Durch­schnitts-Goldwerts in Aussicht genommen. Soweit je Alt­besitz vorhanden sein sollte, ist damit der Tilgungsvorschrift in 8 34 Abs. 1 Anl.-Abl.-Ges. regelmäßig genügt. Die Ablösung wird aus Zweckmässigkeitsgründen im Rahmen eines für alle Länder- und Gemeindeanleihen gemeinschaft­lichen Verfahrens erfolgen, besten Vorbereitung bereits im Gang ist. Es wird hierfür etwa zu Anfang oder im Laus des Sommers gerechnet werden können-

Derleihmlg von Rettungsmedaillen. Der Staatspräsident hat dem Fabrikportier Jakob Bachert in Böblingen, dem Eisenbahnsekretär Otto Behler in Heidenheim a. Br., dem Werkmeister Hermann Kiesel in Poppenweiler, OA. Lud­wigsburg, dem Bäcker Karl Kopp jung in Sulz a. N-, dem Etadtpflegesekretär Oskar Schlecht in Lausten, OA. Besig­heim, dem Kaufmann Bernhard Stillig in Stuttgart, dem Landwirt Karl Wiedmaier in Nottenburg a. N. und dem Monteur Ernst Zeyfang in Stuttgart-Cannstatt die Rettungs­medaille verliehen.

Grundsteinlegung. Gestern vormittag fand bei der ehe­maligen Rotebühlkaserne die Grundsteinlegung für das Denkmal des ehemaligen Inf.-Reg, Kaiser Friedrich (7. württ.) Nr. 125 statt. Nach einem Dorspruch von Schrift­leiter Major a. D. Ableiter tegte der Vorsitzende des Ausschusses, General a. D. Frhr. von Soden verschiedene in einer Kupferkapsel eingeschlossene Gegenstände in den Grabstein, woraus die Hammerschläge erfolgten. Im Krieg sind 146 Offiziere und 3100 Mannschaften des Regiments > gefallen. Der Denkmalentmurs stammt von dem bekannten Künstler, Bildhauer und Hauptmann a. D. von Gräve- n itz.

Gautagung des Alldeutschen Verbands. Gestern fand hier der 23. Württ. Gautag des Alldeutschen Verbands statt. Die Versammlung nahm eine Entschließung an: Der Gautag erwartet von den in Frage kommenden Stellen, daß dem unerhörten Vorgehen der Regierung Severing in Preußen gegen vaterländisch gesinnte Männer, die grund­los des Hochverrats bezichtigt werden, um die Aufmerksam­keit von der sich vorbereitenden zweiten Revolution abzu­lenken, sofort Einhalt getan wird, damit Gesetz und Recht und Meinungsfreiheit allen Staatsbürgern gegenüber Gel­tung behalten.

Heftiges Gewitter. Gestern nachmittag ging über der Stadt und ihrer Umgebung ein schweres Gewitier, teilweise mit Hagelschlag verbunden, nieder. Durch die Wastermassen wurde an den Berghängen viel Erdreich weggeschwemmt und mancher Schaden angerichtet- In eine bei der Reichs­bank stehende Platane schlug der Blitz ein. Es wurde ein großer Ast heruntergerissen. Im Fernsprechverkehr gab es eine längere Unterbrechung.

Stuttgart, 17. Mai. Besitzwechsel. Das an den Neu­bau des Paket-Postqebäudes angrenzende Anwesen des Ma- girusbüros in der Kronenstraße ist von der Postverwaltung um 1 Million Reicksmark erworben worden.

Aus dem' Lande

Ehlingen, 17. Mai. Der Verein württember- : gischer Zeitungsverleger hielt am Sonntag in ^ Eßlingen seine ordentliche von Zeitungsverleger Richard B e ch t l e - Eßlingen bestens vorbereitete Jahresver­sammlung ab. Die Eßlinger Stadtverwaltung hatte den großen Bürgersaal des in der Wiederherstellung be­griffenen alten Rathauses zur Verfügung gestellt. Den ge­schäftlichen Beratungen ging eine feierliche Begrüßung vor­aus, in der der Vorsitzende, Direktor Carl Esser- Stuttgart, als Ehrengäste die Spitzen der Behörden und Vertreter verschiedener Körperschaften begrüßen konnte. Prof. Dr. d'E ste r, der Direktor des zeitungswissenschaft­lichen Instituts an der Universität Müncken. bielt einen Bor­trag überZeitungswissenschaft einst und jetzt". Es schloß sich ein gemeinsames Mittaaesien im Museum und abends ein Zusammensein im Dicken Turm der Burg an, wo Ober­bürgermeister Dr. v. Mülberger die Teilnehmer, an­nähernd 200 an der Zahl, begrüßte.

Bietigheim. 17. Mai. Selbstmordversuch. Aus Lebensüberdruß stürzte sich eine auswärtige Frauensperson in die obere Enz. In fast erstarrtem Zustand wurde sie wieder ans Ufer gebracht und ärztliche Hille hatte guten Erfolg. Sie fand Ausnahme im Krankenhaus.

Heilbronn, 17. Mai. Zur Bekämpfung der Reb­laus. Seit einigen Wochen wurden in der Reboerede- lungsanstalt der Winzergenossenschaft Heilbronn unter Lei­tung von Ehr. Schickle von jungen Winzern und Win- zerinnen die Arbeiten ausgeführt, hochwertige Rebsorten für die Widerstandsfähigkeit gegen die Reblaus zu veredeln.

Im Gewächshaus kamen 130 000 Stück zur Veredelung. Die Edelreiser, beste und ertragfähigste Sorten wurden aus Deutschen Weinbauschulen bezogen, die Unterlagen stammen aus Oesterreich und Südtirol. Die veredelten Reben haben schön angetrieben, so daß mit dem Aussetzen ins Freiland be­gonnen werden konnte.

Neckarsulm. 17. Mai. Rettung. Am Himmeifahrts- tag fiel ein fünfjähriges Mädchen beim Spiel in den Neckar­kanal. Der 25jährige Eduard Rogge eilte auf die Hilferufe der andern mitspiekenden Kinder herbei, sprang ins Wasser und rettete das Kind vom Tod des Ertrinkens.

Schorndorf. 17- Mai. Abgeschossener Storch.

Bor einigen Tagen haben Kinder aus einem Anwesen einen erwachsenen Storch verendet vorgesunden. Der Storch soll abgeschossen worden sein.

Gmünd» 17. Mai. Tagung. Hier fand die 6. Haupt­versammlung des Landesvereins für Homöopathie und Natur- Heilkunde unter zahlreicher Beteiligung statt. Es werde be­schlossen, im Herbst eine homöopathische Gesundheitswoche ab­zuhalten. Zum Vorsitzenden wurde Oberreallehrer Wolf- Stuttgart wiedergewählt.

Auch ein Zeichen der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage weiter Kreise ist es, daß bis jetzt für nicht weniger als 161 von 536 Schülern der Doppelanstalt Gesuche um Nachlaß des Schulgelds eingereicht worden sind, die freilich wohl nicht alle vom Gemeinderat bewilligt werden können-

Lantenbach OA. Crailsheim, 17. Mai. Sträflicher Unfug. Bei Wittelsbach machten sich einige junge Bur­schen das Vergnügen, junge Mädchen, die einen Ausflug mit dem Rad machten, vom Rad zu ziehen. Dabei kam die 16jährige Tochter des Gastwirts Beck in Lautenbach so un­glücklich zu Fall, daß sie schwer verletzt wurde.

Sirchheim u. T., 17. Mai. Tarifstreit. Die Ar­beitgeber der Textilindustrie im hiesigen Bezirk haben zum 10. Mai den Lohntarif gekündigt und einen Spitzenlohn von 52 F (statt bisher 58) vorgeschlagen. Die Arbeiter haben den Vorschlag abgelehnt. Die Entscheidung steht noch aus.

Gruibingen OA Göppingen, 17. Mai. Neuer Weg.

Um einen besseren Anschluß an die neue Eisenbahnlinie Boll- Göppingen zu bekommen, wurde von Gruibingen an den Schwäbischen Albverein die Bitte gerichtet, durch den Wald zwischen Dürnau und Gruibingen einen guten Fußweg bauen zu lassen.

Weilderstadt, 17. Mai. Eine Fuchssamilie. Unter einem Schuppen am Bahnhof hauste seit längerer Zeit eine Fuchsfamilie, der einige Dutzend Hühner zum Opfer gefallen sind. Jetzt gelang es. dem Dieb das Handwerk zu legen.

Es stellte sich heraus, daß der alle Fuchs nur drei Beine hatte, das vierte war vor einiger Zeit in einer Falle ge­blieben. Vier Junge bildeten den Stolz Meister Reinekes, zwei davon wurden lebendig gefangen.

neue Stoffe, Schuhe usw. Alles wurde genau untersucht und gewogen. Heute abend waren wir mit den beiden Herrn vom Nebenabteil zum Diner im Speisewagen. Es gab eine richtige russische Suppe (Gemüse, rote Rüben), dann Fische angratin, 3. Schneehuhn mit Gurken, dann eingedünstete Früchte. Dazu tranken wir herrliches Mineral- waffer (man hat immer Durst durch die warme, trockene und dick verräucherte Lust) nachher noch Tee mit Rotwein. Beide Herren kennen Rußland sehr gut, waren interniert. Des einen Frau ist Russin, des andern Vater war schon nach Rußland ausgewaudert.

27. Februar. Heute früh galt es sich zeitig zurecht zu machen. Kaum konnte man Katzenwäsche halten, da das Wasser sehr rar war. Beinahe auf die Minute pünktlich läuft der Zug in den Moskauer Bahnhof ein. Im Bahn­hof finden wir den Vertreter der Derntra, der seine Schäf- lein im Wartesaal versorgt. Wir frühstücken gemütlich. Die einen um die andern fahren mit ihrem Gepäck zum Ostbahnhof. Zuletzt kommen auch wir dran und Herr Derntra fährt mit. Aber was für ein Auto, offen d. h. wohl mit Tüchern zugehängt, die überall dem schneidend kalten Wind freien Zutritt gewähren. Ueber Stock und Stein, man wird förmlich in die Höhe geworfen, zu den Füßen purzeln die schweren Koffer durcheinander, gehts durch sehr belebte Straßen quer durch Moskau. Ich war froh, als wir am Ostbahnhof anlangteu, wo unser Gepäck aufgegeben wurde. Dann tranken wir heißen Tee, Herr D" besorgte uns Karten, da wir doch so vielen sagen wollen, daß es uns gut geht. Dann steigen wir mit dem chinesisch-polnischen Ehepaar wieder in ein Auto und fahren zum Bureau derDeutsch-Russischen Transportgesellschaft", d. h.Derntra". Da unsere Platzkarten noch nicht zu haben warm, gingen wir mit dem Ehepaar in die Stadt. Das ist ein Straßenleben. Die unglaublichsten Dinge werden feilgeboten von Mann und Frau, von Kindern und

Greisen. Büstenhalters!) scheinen ein Hauptartikel zu sein. Dabei gibt es zum Teil sehr schöne Geschäftshäuser Bald find wir vor dem Opernhaus angelangt, dessen Front in der Höhe ein ähnliches Standbild schmückt wie das des Brandenburger Tores in Berlin. Wir wollen zum Kreml, wenden uns aber nach der verkehrten Seite, doch tut nichts, wir haben Zeit. Moskau ist reich an Kirchen, allein 144 griechisch-katholische. Bei einer ist eine offene Kapelle. Die Vorübergehenden bekreuzen sich. Ich steige die Stufen hinauf: Eine Frau verrichtet mit Inbrunst ihre Andacht. Gegenüber scheint wieder eine Kirche zu sein. Oder ist es ein Kloster? Ganz altertümlich, aber wunderbar gebaut mit einer kolossal hohen Kuppel. Eine kleine runde Kapelle, eben unter der Kuppel. Es wird Messe gehalten: ein ein­facher Klosterbruder liest, ein anderer antwortet singend. Um sie herum eine kleine andächtige Gemeinde, die nicht müde wird, vor den vielen heiligen Bildern auf die Erde zu fallen und sie dann wieder zu küffen. Sie lassen sich auch keineswegs von uns Frmuden stören. Wir können von ihnen lernen und doch müssen wir sagen: Arme Menschen, daß Euch der Weg zu Gott so verbaut ist! Aber wir wollen doch zum Kreml! Nach mancherlei Fragen ohne ein Wort russisch zu verstehen finden wir ihn bald. Wie schade, daß man nicht mehr hinein darf! Es ist jetzt Regierungs­gebäude. Doch auch von außen gewinnt man einen Ein­druck von der Schönheit der Gebäude und Anlagen. Das Grab Lenins davor wird von vier bewaffneten Soldaten bewacht. Abmds wird es beleuchtet und geöffnet, da kann man Lenin unter GlaS bewundern. Seitwärts vom Kreml steht eine wunderbare Kirche mit vielen ganz verschieden­artigen Kuppeln. Da müssen wir hinein. Wir zahlen Eintritt. In einer Kuppelkapelle wird ein russischer Vor­trag gehalten, deshalb gehen wir Wetter. Immer wieder kommen wir durch gewundene Gänge an kleinen Kapellchcn vorüber. (Fortsetzung folgt.)

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