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sowie die Schnellzüge 33 Tübingen-Stuttgart, 775 Stuttgart- Horb, 277 Stuttgart-Tuttlingen, 278 Tuttlingen-Stuttgart und SIS Eutingen-Freudenstadt für den Verkehr mit Sonntagsrückfahrkarten freigegeben. Die für den Winter nur ausnahmsweise zugestandene Freigabe sämtlicher Schnellzüge wird von diesem Zeitpunkt ab aufgehoben Von den Bezirken Karlsruhe, Mainz, Frankfurt und Bayern folgen die Beschlüsse noch nach.
Vom Himmelfahrtsfest.
In der Frühe schon hörte man die laufenden und eilenden Schritte der Turner die Straße entlang, die als Erste ihren Weg zu einem Ausflug auf den Lichtenstein nahmen und um s /^5 Uhr mit Autos bis Rottenburg befördert wurden. Späterhin zwischen 6 und 7 Uhr ließ die Stadtkapelle ihre dem Fest augepaßren schönen Weisen erklingen und veranstaltete außerdem ein kleines Morgenkonzert aus dem Schloßberg: aber auch der Insassen des Krankenhauses wurde mit einigen gHorälen gedacht. Der Musikverein dampfte wie vorgesehen um V-8 Uhr nach Freudenstadt ad mit den besten Hoffnungen auf ein gutes Gelingen des Tages. Gewundert hätte man sich, wenn es in Hochdorf nicht angesangen hätte zu regnen, denn Himmelfahrtsäusflüge und Regenivetter sind im großen und ganzen unzertrennbare Begriffe. Nichtsdestoweniger ließ man sich nicht abschrecken, von Freudenstadt aus über den Friedrichsturm Schömberg auf prachtvollen Waldwegen nach Alpirsbach zu marschieren, wo der dortige Organist Herr Ober lehrer Binder die Freundlichkeit hatte, den Mitgliedern des Musikoereins das Kunstwerk der Klosterorgel zu offenbaren. Die Orgel verdient mit Recht den Ruf als beste ihrer Art in ganz Württemberg. Besonders wirkungsvoll ist das Wechselspiel der Orgel mit dem dazugehörigen Fernwerk, das in einer Entfernung von 40 Meter nach oben hin angebracht ist. Herr Oberlehrer Binder spielte das Präludium fis von Händel, Orgelchoral „Mm genglanz der Ewigkeit" o. Reder, weiterhin v. Reder „Cyrie Eleison", Pastorale, Romanze und das sehr schwere wuchtige Toccata. Anschließend hieran sollte die Jugend zu ihrem blonderen Recht kommen und fröhliche, heitere Stunden verbrachte man im „Löwen" in Alpirsbach bis „leider" sehr früh zum Abmarsch geblasen werden mußte. Doch frisch und froh und wohlgemuter Dinge, nach einem Tag, der allen Teilnehmern volle Befriedigung gegeben hat, ging es mit Spiel und Gesang den heimatlichen Penaten zu.
7. Larrdesposauneutag in Herreuberg.
Wochen und Monate eifriger Vorbereitung liegen dahinter, als das Landesposaunenfest des Württ. Jungmännerbundes am Himmelfahrtsfest hier abgehalten wurde. Schon am Vorabend des Festes und in der Frühe des Tages selbst zogen die Posaunenchöre und Vereine aus allen Teilen des Landes in Herrenberg ein: per Rad und Auto, zu Fuß und per Bahn (mit Sonder- und Bummelzug) kamen sie fröhlichen Herzens gezogen. — Hat man doch in den Massenkundgebungen der Posaunen ein vortreffliches Mittel, die gleichgültige Außenwelt kräftig aufzurütteln, sie durch die Macht der Töne anzulocken und so muß ihr der gewaltige Strom von Akkorden ein Sinnbild der unvergleichlichen Kraft und Herrlichkeit des allmächtigen Schöpfers werden. „Jauchzet demHerrn, alleWelt!" war die Losung für den Festgottesdienst, welcher um Vs >0 Uhr in der ehrwürdigen Stiftskirche begann, deren Hallen die Scharen der Festbesucher kaum fassen konnte. Es war ein schöner, aber leider seltener Anblick, die'e Masse von Jugend in der Kirche und deshalb ein feines brüderliches Zusammenstehen in gemeinsamem Bekenntnis und Zeugnis. Ca. 500 Personen ließen im vollen Glanze einer wahrhaft strahlenden Mustkfülle das „Der Herr fährt auf gen Himmel" erklingen. >
Nach der herzlichen Begrüßungsansprache von Dekan Dr. Schmid-Herrenberg wußte in feiner, verständiger Weise der Festprediger Bundesdirektor Kepp ler-Stuttgart der Gemeinde die Notwendigkeit und die Vielseitigkeit der evang Jugendbewegung klar zu machen und schließlich aus seiner reichen Lebenserfahrung den Vereinen selbst neue Begeisterung für die Jugendarbeit mitzugeben. — Anschließend brachte noch der Maffenchor: „Herzlich lieb Hab ich dich" von I S. Bach zu Gehör und man fühlte es bewußt oder unbewußt, daß dieser Komponist ein Prediger Gottes in Tönen ist und seine Musik von Gott stammt und zu Gott führt und wunderbar erquicken kann. Kein Wunder, wenn Ludwig von Beethoven ausrust: „Wahrlich, dieser Bach ist kein „Bach", sondern ein „Meer". Es war eine heilige Feststimmung über die Zuhörer gekommen.
Nach dem Gottesdienst fand vor der Kirche ein Platzblasen statt, dem eine viel hundertköpfige Menschenmenge zuhörte. Wie gingen doch die Fenster und wohl auch die Herzen aus, als die Töne sich so ordentlich entfalten konnten. Die massige Stiftskirche und der überragende Schloßberg, auf welchem nachmittags die Frier fortgesetzt wurde, haben im Bezug auf „Raummangel" ziemlich den Erwartungen entsprochen. In seinem Begrüßungswort gab Stadtpfarrer Find eisen - Herren berg seiner Freude Ausdruck, daß so viele sich eingefunden hatten und besonders aus den Bezirk übte diese Veranstaltung eine Anziehungskraft aus. Sodann entbot ein Vertreter der bayrischen Posaunenchöre herzliche Grüße. In kurzen Zügen sprachen noch OberrechnungSrat Seiz - Stuttgart und Bundesvorsitzender Stadtpfarrer Heim. Angenehm empfunden wurde es, daß eine allgemein lange Festrede fehlte, da ab und zu eine stark rieselnde „Erfrischung von oben" einsctzte. Stadtpfarrer Riethmüller- Eßlingen wies noch in einer sinnigen Ansprache darauf hin, daß ebenso wie jedes Instrument, so auch jeder Mensch seine Eigenart habe, nicht ein Mensch ist dem andern gleich, aber zusammenstimmend können Posaunen einen machtvollen Chor bilden. Beim Ausklang in der Stiftskirche um 4 Uhr sprach Kirchenpräsident D. Dr. v. Merz den Dank aus allen, die zum Gelingen beigetragen haben. Könnte und sollte doch christliche Jugend in ihre»! Leben allezeit die Posaune der Freude, des Zusammenschlusses, des Kampfes und des Sieges ertönen lassen. Es ist nötig zum Heil unsres Volkes. Man bekam von diesem Tag den Eindruck, daß beim ehernen Sturmgesang drr Choräle die innige Gemütsiiefe und manchmal freudig bewegte Rhytmus der herrlichen Kirchenlieder den Grundton angab: denn wenn die äußere Harmonie der Ausdruck der inneren ist, dann gibt es einen guten Klang.
Aus aller Welt
Amundfen über dem Nordpol. Nach einem am Mittwoch vormittag eingetroffenen Funkspruch hat Amundfen im Licht der Mitternachtssonne den Nordpol in etwa 600 Meter Höhe bei klarem Wetter überflogen. — Ein Funkspruch vom Dienstag meldete, das Luftschiff sei in durchschnittlicher Höhe von 500 Metern über die Däneninsel gekommen, wo Seehunde gesichtet wurden. Die Temperatur stand 7 Grad C. unter Null, sie sank auf 10 Grad, als der 81. Breitegrad erreicht war. Unter 82,3 Grad nördlicher Breite wurden mit Eis bedeckte Kanäle gesichtet, die nach der Ansicht der Luftfahrer sich erst vor kurzer Zeit gebildet haben können- Das Luftschiff bewegte sich mit einer Geschwindigkeit von 100 bis 107 Kilometer in der Stunde und wurde von Larken und Gottrpald
rragolde» Tagblatt „Der Gesellschafter
abwechselnd geführt. Der amerikanische'Teilnehmer Els- worth nahm die Messungen der Luftelektrizikät vor.
Ais nach den Berechnungen Larlens der Nordpol erreicht war, senkte sich das Luftschiff „Norge" etwas, und als erster warf Amundfen die norwegische Flagge ans das goldschimmernde Eis, dann Elsworth das amerikanische Sternenbanner und endlich Kapitän Nobile die italienische Flagge.
Der Erfolg des Obersten Byrd, der als erster den Nordpol überflog, wurde im Senat und im Abgeordnetenhaus in Washington während einer Sitzung unter großer Begeisterung verkündet. Byrd soll zum Admiral befördert werden.
Zum Flaggenstrcit. In einer Einspruchsversammling des Reichsbanners Schwarz-rot-gold in Leipzig gegen die Flaggenverordnung sagte nach dem Bericht der „Leipziger Bolkszeitung" der sozialdemokratische Relchstaasabaeordnete Dr. Hertz: Wenn wir auch jetzt mit den Republikanern anderer Parteirichtungen den Kampf gegen die Flaggenverordnung aufnehmen, so soll doch niemand im Zweifel sein, daß wir auf dem Boden der gegenwärtigen demokratischen Republik weiterkämpfen werden für eine sozialistische Republik unter dem Zeichen der roten Fahne.
Einschränkung des Drannlweinausschanks in Nieder- schlesien. Der Oberpräsident der Prov. Niederschlesien hat mit Zustimmung des Provinzialrots für den Umfang der Provinz Niederschlesien verordnet, daß, abgesehen von wenigen Ausnahmen, in Gast- und Speisewirtschaften, Weinhandlungen und Kaffees der Ausschank von Branntwein und Spiritus von 9 Uhr abends bis 8 Uhr morgens verboten ist. In diesen Betrieben ist jedoch von 9 bis 11 Uhr abends der Ausschank von Grog gestattet. Für Bahnhofswirtschaften sind einige Ausnahmen zugelasien. Gegen dieses Verbot hat sich der Gastwirteverband Schlesiens an das preußische Innenministerium in Berlin gewandt, da durch diese Verordnung 16 000 Angestellte und 9000 Betriebsinhaber in schwere Not geraten würden.
TUuffolini und das Thraker. Mussolini hat den Plan, dis drei größten Opsrnbühnen Italiens, nämlich Scala in Mailand, San Carlo in Neapel und Constcmzi in Rom in der Weise zusammenzulegen, daß die künstlerischen Kräfte gegenseitig ausgetauscht werden. Der gegenwärtige Leiter der Scala, Toscanini, der bedeutendste italienische Kapellmeister, sollte abwechselnd da und dort dirigieren. Toscanini paßte das Wanderleben nicht, er wollte auch nickt die römische und neapolitanische Oper auf Mailands Kosten fördern, und so hat er die Leitung und den Taktstock niedergelegk. Er wird aber seine Kunst auch künftig dem Scala-Theater widmen.
Acht Millionen Maikäfer gesammelt. Bei dem von den Amtsstellen veronlaßten Maikäferfeldzug im Bezirk Eilenburg (Prov. Sachsen) wurden bisher 300 Zentner gesammelt, das sind etwa acht Millionen Stück.
136 Hühner von einem Hund tokgebissen. In Seebach in Thüringen drang ein Hund nachts in die Geflügelfarm des Klosters Seebach ein und biß 136 Hühner tot. Der Schaden beträgt weit über 1000 Mark.
Verbrüht. In der Zellulofefabrik in Mannheim-Wald- hof wurden drei Arbeiter beim Kesselreinigen durch Verbrühung getötet, zwei weitere schwer verletzt.
Explosion. Beim Ausprobieren eines Acetylen-Apparats in der chemischen Fabrik Messer u. Co. in Frankfurt a. M. entzündeten sich die Gasreste, wobei zwei Arbeiter getötet wurden.
ep Preisgekrönte Laienspiele. In dem Preisausschreiben für Laienspiele, das der Evang. Bolksbildungsausschuß (Geschäftsstelle beim Evang. Preßverband für Deutschland) veranstaltet hat, liegt nunmehr der Entscheid des Preisgerichts über 150 eingelaufene Arbeiten vor. Bon der Zuerkennung eines vollen ersten Preises wurde abgesehen. Hingegen gelangen zwei zweite Preise, ein dritter und ein vierter Teilpreis zur Verteilung. Die beiden erstgenannten sin- zwei Legendenspielen zugesprochen, die beide die Geschichte von St. Christophorus behandeln. Die Verfasser sind Otto Bruder-München und Ernst Fuchs-Hofgeismar- Der dritte Preis entfiel auf einen Totentanz aus der Feder von Friedrich Klemm-Frauendorf, und endlich fand ein Märchenspiel „Pechvogel und Glückskind" nach einem Motiv Volkmann-Leanders eine Auszeichnung, dessen Verfasser Gustav Adolf Treutler-Kriegheide ist.
Die indische Erbschaft des Fürsten Reinhardt. In letzter Zeit wurde wiederholt über die angebliche indische Erbschaft berichtet, die von Walter Reinhardt herstammen soll» der es in Indien bis zum Fürsten gebracht hat. Mit dieser Erbschaft hatte sich dieser Tage das Schöffengericht in Memmingen zu beschäftigen, das den Küfermeister Philipp Angele von Grönenbach, der sich von Interessenten der Erbschaft Darlehen geben ließ und auch eine falsche Versicherung an Eidesstatt abgab. Wegen letzterer erhielt er drei Monate Gefängnis. Im übrigen wurde er jedoch freigesprochen, da ihm eine Betrugsabsicht nicht nachgewiesen werden konnte. Im Laufe der Verhandlung wurde bekannt, daß die Erbschaft nach Aussage englischer Rechtsanwälte nicht vorhanden und daß in England von einer Reinhardtschen Erbschaft überhaupt nichts bekannt ist. Der Angeklagte war öfters in London, einmal 19 Monate lang, um das Material zusammenzubringen. Der Fall lehrt zum mindesten das eine, daß die Interessenten gut daran tun, die Hoffnung auf die Erbschaft fahren zu lassen und kein Geld für ihre Erlangung auszugeben. _
Letzte Nachrichten
Heute Fraktiousfitzrrngen Berlin, 14. Mai. Wie das „Berliner Tageblatt" meldet, sind die Fraktionen der bisherigen Regierungsparteien für heute vormittag einberufen worden. Reichstags- Präsident Löbe wird sich heute vormittag zum Reichspräsidenten begeben, um mit ihm die parlamentarische Lage zu besprechen.
England «ach dem Zusammenbruch des Streik». Nnr teilweise Wiederaufnahme der Arbeit.
London» 14. Mai. In den Jndustriebezirken ist dem Befehl, die Arbeit wiederaufzunehmen nur teilweise Folge geleistet worden. Auf der anderen Seite gibt es viele Firmen und Gesellschaften, die sich weigern, ihr Personal überhaupt zu alten Lohnbedingungen wiedereinzustellen. In Liverpool faßten die Eisenbahner dm Beschluß, im Streik zu verharren, falls sich die Arbeitgeber nicht zur Wiedereinstellung en bloc verstehen sollten. jJm Depot der London- Mitland-Eiseubahn fanden die Arbeiter, die am Donnerstag früh in großen Massen zurückkehrten, einen Anschlag, der
Srettag 14. Mal 1VL8
besagte, daß diejenigen Leute, die man benötige, schriftlich hiervon benachrichtigt werden. In den Docks der Seehäfm wird immer noch nicht gearbeitet, wenn man vom Hilfsdienst der Freiwilligen absieht. Auch in der Eisen- und Wollindustrie stehen noch alle Räder still. Die Drucker warten z. Zt. noch auf ein neues Anstellungsangebot der Zeitungen.
Streikaufruf der polnische« Eisenbahner.
Berlin. 14. Mai. Wie das „Berliner Tagblatt" meldet, berichtet der Korrespondent der „Mähnsch-Ostrauer Morgenzeitung" aus Warschau, daß die sozialistischen Eisenbahnergewerkschaften einen Aufruf zum Streik erlassen haben. Auch das Zentralkommitee der polnischen sozialdemokratischen Partei hat einen Aufruf erlaffen, in dem gegen die gegenwärtige Regierung Stellung genommen und darauf beharrt wird, daß eine ume Regierung gebildet werde.
Die »Rorge* in Alaska gelaudet.
Berlin» 14. Mai. Wie der „Berliner Lokalanzeiger" aus Oslo meldet, kam die „Norge" am Donnerstag abend kurz vor 10 Uhr nach Nome in Alaska und wurde dort von einer bereit gehaltenen Hilfsmannschast entgegengenom- men. Die Mannschaft des Luftschiffes war nach dem fast 58stündigen Fluge stark mitgenommen, da an Schlaf wegen der durch den dauernden Nebel äußerst schwierigen Navigation für die meisten Leute der Besatzung kaum zu denkm war. Am Donnerstag früh V»8 Uhr passierte man Point Barrow, das erste Land, das nach der Abreise von Spitzbergen in Sicht kam. Die Resultate der Expedition müssen nach den vorliegenden Berichten als sehr mager betracht^ werden, da der Nebel, der dauernd die Aussicht behinderte, genaue Beobachtungen nicht gestattete. Die Verladung des Luftschiffes auf einen Dampfer muß so schnell wie möglich vorgenommen werden, da eS schwierig ist, das Luftschiff längere Zeit in Nome verankert zu halten und die Wetterlage nicht mehr so stabil wie in den letzten Tagen ist.
Sport
Solltuderermev. Dos Rennen am Sonntag 16 Mai, beginnt vormittags 8 Uhr mit der 12 Rundensahrt (8V Motorräder) der leichteren Klasse. Gegen Mittag setzt das zweite Rennen (49 Teilnehmer) ein. Ausgang und Ziel befindet sich auf der Schillerhöhe bei Gerlingen. Die Vorübungen finden am Freitag und Samstag stakt.
Für den Süddeuischlandslug 1928 ab Mannheim sind 29 Flug- zeuge angemeldet, die Teilnehmerzahl wurde ober auf 25 beschränkt. Die Einzelprüfungen enthalten verschärfte Bedingungen. Die Flugzeuge werden am 30. Mai in Mannheim eintreffen.
Handel und Volkswirtschaft
Die Schillingrechnung ist vom 1. Juli ab in Oesterreich die allein zulässige. — Der österreichische Schilling hat bekanntlich« einen Balutawen von 60 Pfennig.
Die Sohleuvorräte der Erde werden heute noch auf 4285ZE Milliarden Tonnen geschätzt. Davon entfallen auf Amerika 5S.A Prozent; auf Asien 27,2; auf Europa 14.4; auf Australien 3I; auf Afrika 1,3. Der Braunkohlenvorrat wird mit rund 3000 Mil-, liarden Tonnen angenommen, wovon auf Amerika 93,7 Prozents auf Asien 3.7; auf Europa 1H. aus Australien 1.2 und auf Afrika 0,1 Prozent kominen. Das Mengenverhältnis der Steinkohle zun Braunkohl« ist also 58,8 gegen 41,2 Prozent.
Vor dem Krieg besaß Deutschland über die Hälfte der europäischen Steinkohlenvorräte. Durch den Landraub des Vettrag» von Versailles ist aber Polen eines der kohlenreichsten Länder: Europas geworden. Nur dem Umstand, daß die deutschen Braun- kohlenvorrät« sich im Herzen Deuischlands befinden, ist es zuzu» schreiben, daß es wenigstens als Braunkohlenland seine führende Stellung bewahrt hat. Nach ihm folgt in geringem Abstand die Tschechoslowakei. Die Kohlenförderung und der Kohlenverbrauch in Deutschland sind übrigens gegenüber der Vorkriegszeit stark zurückgegangen', sie betrugen 1913 219,2 Millionen bezro. 189^ Millionen Tonnen (bei einer Einfuhr von 16,26 und einer Ausfuhr von 46,1 Mill. Tonnen), 1924 dagegen nur 160,24 bezw. 149,1 Mill. Tonnen (Einfuhr 13,86, Ausfuhr 8B Mill. Tonnen, dazu 16,26 Mill. Tonnen KriegsentschSdigungskohlen).
Die deutsche Vaumwollwareneinfuhr aus England. Im Jahr 1925 hat Deutschland von England nicht weniger als 56,65 Mill. Pfund Baumwollgarn« (1 engl. Pfund — 453 Gramm) im Wert von 399 Millionen Mark, sowie 130,33 Millionen Geviertyards Baumwollstoffe (ein Aard — 0,914 Meter) gekauft. >7
Pforzheim, 11. Mai. Schlachtviehmarkt. Austrieb: 1» Ochsen, 15 Kühe, 40 Rinder, 15 Darren, 9 Kälber, 206 Schwein«. Preis«: Ochsen 1. 50—53, Rinder 1. 53—56, Rinder 2. 45—47, Kühe 25—35, Fairen 46—52, Kälber —, Schwein« 78—80 -<c.
Schweinepreife. Aalen: Milchschweine 40—57. — Besigheim: Milchschweine 30—40, Läufer 60—80. — Lauinge» (bayr.): Milchschweine 35—47, Läufer 60—90. — Riedlingen: Milchschweine 37—43. — Tuttlingen: Milchschweine 30 bis 43 Ut d. St.
Iruchlpreise. Aalen: Kernen 15.20, Weizen 13—15, Rogge« 10.80—11, Gerste 11—11,25, Haber 10—11.50. — Ebingen: Weizen 12.50, Gerste 10—10.50, Haber 9—9.60. — Heidenheim: Kernen 14.70, Weizen 13.80, Gerste 9.10, Haber 10.15, Roggen 9.50. — Leutkirch: Roggen 9.50, Gerste 10—1l, Haber 9—13. — Lauingen (bayr.): Weizen 13—13.80, Kerne» 14.40, Roggen 9, Gerste 9—9.60. Haber 8.60—9.80. — Nord- lingen (bayr.): Weizen 14—14.50, Roggen 9.30—9.60, Gerste
9.20— 9.60, Haber 10—11.30. Wicken 18—20, Lein 12. — Ried- lingen: Weizen 14, Gerste 9.30—9.50, Haber 9.75—10, Des«»
10.20— 10.40. — Urach: Dinkel 10—10.30. Gerste 9.80-10.50, Haber 10—11, Weizen 13—13.50, Roqgen 9.10—9.20, Kernen 14 Mark d. Ztr.
Viehseuchen in Württemberg.
Die Maul- und Klauenseuche ist erloschen in Obecstenfeld OA. Marbach, Oberdorf OA. Neresheun und in UnterMingen OA. Heirenberg.
Die Seuche ist erloschen in Weil im Schönbuch : Sindel- fingen OA. Böblingen: Asperg OA. Ludwigsburg: Bürg und Obergriesheim OA. Neckarfulm.
Gestorbene:
Breilenberg: Michael Greule.
Freudenstadt: David Stufst, Metzger, 75 I.
Nufringen: Jakob Beßler, Landwirt, 5l I.
Das Wetter
Die nördliche von Island nach England vorgerückte Depression cheint östlich abzuniaudern und infolgedessen oi« Wetterlage r» -uddeutfchland nur germg zu beeinflussen. Für Samstag ist de» »alb bloß zeitweise bedecktes, in der Hauptsache trockene» WeMir »u erwarten.