Staatssekretär a. D. Dr. Th. Lewald
hieß im Namen des Organisationskomitees und der deutschen Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees die Teilnehmer und Ehrengäste willkommen.
Staatssekretär Lewald führte nach deutschen Erußworten zum Teil in französischer und englischer Sprache u. a. aus: Das Internationale Olympische Komitee hat viele schwierige Aufgaben zu lösen. Die bedeutendste ist, zu entscheiden, welches Land nach Deutschland die Ehre haben wird, die nächsten Olympischen Spiele auszurichten. Drei Städte (London, Tokio und Helsingfors. D. Schrift!.) müssen in Erwägung gezogen werden; zwei von ihnen sind Hauptstädte mächtiger Reiche, und eine ist die Hauptstadt eines kleinen Landes, das indessen dem Sport begeistert ergeben ist und dessen Athleten weltberühmt sind. Die Nationalflagge der Nation, die zur Durchführung der 12. Olympischen Spiele ausgewühlt ist, wird nach der Schlußzeremonie am 16. August auf dem höchsten Fahnenmast des Olympischen Stadions gehißt werden.
Die Wettbewerbe und Festlichkeiten der 11. Olympischen Spiele finden in der kurzen Spanne von 16 Tagen statt, aber Jahre der Vorbereitung waren nötig, nicht nur in Dsurschland, sondern praktisch in jedem Lande, um den Erfolg dieser Spiele sicherzustellen. Gestützt auf die Erfahrungen, die vor ollen Dingen in Amsterdam und Los Angeles gemacht wurden, hat das Organisationskomitee versucht, eine Festfolge zusammenzustellen, die, wie uns scheint, höchst zufriedenstellend ausgefallen ist. Von dem großen olympischen Ideal erfaßt, haben wir unermüdlich an der Vorbereitung dieser Darbietungen gearbeitet, und wir haben da- . bei die Mitarbeit des ganzen Landes zur Verfügung gehabt, oas diese Spiele als eine nationale Aufgabe betrachtet.
Was wir erreicht haben, war nur zu erreichen durch die stär- dige Mitarbeit der Regierung des Deutschen Rerches, wobei besonderer Dank dem Vizepräsidenten des Organisatronskomitees. dem Staatssekretär im Reichsinnenministerium, Herrn Pfundt- ner, gebührt. Deutschland mit seinen 67 Millionen Einwohnern. Jung und Alt, hat sich mit ganzem Herzen für die olympischen Ideale eingesetzt. Ich weiß, daß ich im Namen der ganzen deutschen Öffentlichkeit spreche, wenn ich Ihnen Grüße und Wünsche in dieser Stunde überbringe. Seien Sie uns von Herzen willkommen! Möge eine erfolgreiche Tagung den guten Auftakt für die kommenden Spiele bieten.
Der Präsident des Organisationskomitees,
Gras Vaillet-Latour, nahm als letzter das Wort.
„Wieder einmal sind wir in diesem Saal vereint, wo vor sechs Jahren der Olympische Kongreß eröffnet wurde, bei dem die 1928 in Prag begonnene Festlegung der Grundsätze der Olympischen Spiele zu Ende geführt wurde. Diese Bestimmungen sind in liberaler^ Geiste geschaffen, ohne daß dabei die verfassunggebende Versammlung sich auf den abschüssigen Weg übertriebener Konzessionen hätte ziehen lassen.
Die internationalen Verbände haben seitdem einen neuen und lobenswerten Versuch gemacht, um einen einstimmigen Beschluß über eine einheitliche Amateurbestimmung herbeizuführen. Aus dem im Anschluß an die im Mai des vorigen Jahres in Brüssel abgehaltene Sitzung verfaßten Bericht werden Sie ersehen, daß die Sache sich von neuem als unmöglich erwiesen hat. Bevor die Vertreter der internationalen Verbände auseinandergingen, haben sie anerkennen müssen, daß es keine andere Lösung gab als die, einem jeden Verband das Selbstentscheidungsrecht zu gewähren über die mehr oder weniger strenge Fassung seiner Amateurbestimmungen. Der Olympische Kongreß hatte das gleiche Recht, dem Olympischen Komitee zuerkannt, bevor er zur Wahl über die Qualifikationsbestimmungen bei den Olympischen Spielen schritt. Jeder ist in seinem eigenen Hause Herr!
Die Umwandelbarkeit seiner Lehre ist es, die dem internatio- nalen Olympischen Komitee, seine Kraft, seine Autorität und sein Ansehen erhalten hat, ohne die es ihm nicht gelungen wäre, seiner Verfassung Respekt zu verschaffen, noch den Sieg über alle Boykottversuche gegen die 11. Olympiade zu erringen, wie es ihm auch nicht gelungen wäre, in den kritischen Tagen,
Kämpfer Lm Meere-
38 Fortsetzung
Am Abend trifft Oberst Stanley Whorsley ein, ein großer, schlanker Mann mit markanten Zügen und tiefliegenden Augen, aus denen ein Feuer lodert, das Gefahr andeutet.
Oberst Stanley Whorsley ist überall bekannt als der Schatzsucher. Dabei hat er nur Mißerfolge gehabt. Jede neue Sache scheiterte, und sein ganzes Vermögen oder bes» ser, das Vermögen seiner Frau, die längst tot ist, brachte er auf diese Weise durch.
Ode van Leuwen hat seiner Pflegetochter zuliebe große Summen geopfert, bis es ihm zn viel wurde, und bis er die Hand auf den Beutel legte. Da mußte der Oberst Wohl oder übel seine Pläne zurückstecken und sich , mit der gewiß nicht kärglichen Rente begnügen, die ihm Ode van Leuwen auszahlte.
Aber er hatte nie Geld. Er war eine Abentenrernatur durch und durch, er faszinierte und stieß zugleich ab.
Das war Leonies Vater, der sehr freundlich zu dem Erwählten seiner Tochter war. Als Engländer wußte er zu schätzen, was Hinner getan hatte.
Maßlos erstaunt aber war der Oberst, ja förmlich erschrocken, als er seinen Schwager nicht mehr siech und hinfällig, sondern bei guter Gesundheit antraf.
„Du staunst, Whorsley!" sagte Ode mit feinem Lächeln. „Ich verdanke es deinem Schwiegersohn; der hat mich gesund gemacht!"
Ausführlich berichtete er ihm von dem einfachen Mittel, das ihm so außerordentlich guttat.
„Das ist wie ein Wunder!" erklärte der Oberst. „Alles hätte ich mir vorstellen können, nur das nicht, daß du noch einmal so aufrecht gehen könntest wie heute. Nun, ich freue mich!"
Aber so recht aus dem Herzen kam es nicht, und Ode
in denen wir jetzt leben, sich frei von jedem politischen ooer religiösen Einfluß zu halten. Wir dürfen mit Recht stolz daraus sein, daß wir ein wirkliches Bindeglied zwischen den Völkern bleiben und wirksamer als irgend ein anderer Organismus an der Völkerverständigung arbeiten.
Wieviel Dank schuldet die Welt unserem Gründer, den wir als Kandidaten für den Nobelfriedenspreis vorgeschlagen haben! Wir haben die feste Hoffnung, daß ihm diese hohe Auszeichnung zuteil wird, die ihm ohne jeden Zweifel gebührt für all das Gute und Nützliche, das er in seinem langen Leben voll Opfer und Hingabe der Welt geschenkt hat.
Alle, die an den Spielen teilgenommen haben, wissen, welchen Nutzen die Jugend der Länder, wo Olympische Spiele gefeiert wurden, daraus gezogen hat. Darum haben auch heute so viele Städte den Wunsch, einmal der Schauplatz der Spiele zu sein. Die Bedeutung einer jeden einzelnen ist so groß, daß Ihnen, meine lieben Kollegen, die Wahl besonders schwer fallen wird.
Darum bitte ich Sie, unter Ausschluß jeglicher anderen Betrachtung nur das zu erwägen, was Ihnen nach bestem Gewissen als von größtem Interesse für das Weltwerk, dessen Hüter Sie sind, erscheint.
Die erste Arbeitssitzung des Internationalen Olympischen Komitees ist auf Donnerstag, den 36. Juli anbcrauml worden.
Kampfstättsn wie vor 126 Jahren
Die Madrider Regierung wirft in ihrer Propaganda gegen die Franco-Anhänger ihnen u. a. vor, daß sie „Methoden Napoleons" anwenden, um die Freiheit Spaniens zu unterdrücken.
Wenn im gegenwärtigen Aetherkrieg der Sender Madrid ind Sevilla jede Partei die andere mit Vorwürfen überhäuft, weiß man als Unbeteiligter, was davon zu halten stt. Nur eine Kundgebung des Madrider Senders läßt uns rufhorchen, nämlich wenn er der Franco-Eruppe vorwirft, )aß sie auf „napoleonischem Wege" die Freiheit Spaniens vernichten wolle. Was meint Madrid damit? Aus der Gerichte ist bekannt, daß die Kämpfe zwischen den Franzosen und den Spaniern während der Jahre von 1807 bis 1814 ist den erbittertsten, schwersten und blutigsten gehört haben, sie die Truppen Napoleons in jenem kampferschütterten Jahrzehnt überhaupt durchzufechten hatten. Es scheint aber, rls ob Madrid etwas anderes im Auge gehabt hat, als es liese eigenartige Veschuldung über die Aetherwellen jagte. Ls handelt sich wohl vielmehr um eine strategische Wiederholung des Feldzuges Napoleons im November und Dezember 1808, als der Kaiser von Norden her über das Euadar- rama-Eebirge sich den Weg nach Madrid erzwang. Von Norden und Nordwesten her sind auch die Truppen des in Sen letzten Tagen vielgenannten Generals Mola vorgedrungen Um die Pässe des Euadarrama-Eebirges haben sich heftige Kämpfe entwickelt.
Wie ist es nun Napoleon geglückt, den Eebirgsrisgel, der ihm die Straße nach Madrid versperrte, zu bezwingen? Der große Schlachtenkaiser fand seine Lösung durch die Erstürmung des Passes von Somo-Sierra, eine Waffentat, die dadurch in der Kriegsgeschichte eine besondere Stellung einnimmt, als sie in der Hauptsache durch Kavallerie geschah
Das Guadarrama-Eebirge liegt im Nordwesten der Hochebene von Madrid. Er erreicht Höhen von über 2400 Meter, nach Süden fällt es steil, nach Norden sanfter ab. Drei strategisch wichtige Pässe gewähren Uebergangs- möglichkeiten, im Norden der Straßenpaß von Somo-Sierra (1454 Meter), im Südwesten der Puerto de Navacerrada (1849 Meter), über den die Straße von Madrid nach Se- govia führt und den die Bahn in 1215 Meter untertunnelt, und der Puerto de Navacerrada (1511 Meter), den seit 1749 eine Straße überquert. In den letzten Novembertagen des Jahres 1808 trat Napoleon mit drei Heereskolonnen den Vormarsch auf Madrid an. Die linke Kolonne führte Ney, der das Gebirge im Osten umgehen sollte. Mit der mittleren rückte der Kaiser, mit der rechten Lefevre vor. Diese beiden Kolonnen erreichten das Guadarrama-Eebirge, Lefevre sollte die Straße von Seaovia erzwingen, wö.brend der
van Leuwen spürte es. Er wußte, daß'der Oberst schon seit Jahren auf seinen Tod wartete, um über größere Gelder zu verfügen.
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Leonie wollte nicht, daß Hinner noch einmal nach Hamburg zurückkehrte, aber Hinner gab nicht nach.
„Dieses Jahr tue ich noch meinen Dienst! Im nächsten Jahr, zum Osterfest oder wenn du es wünschst zu Weihnachten heiraten wir. Dann komme ich nach Amsterdam und will versuchen, mir im Geschäft deines Onkels eine Existenz aufzubauen. And ers tue ich's nicht."
Sie wußte, daß es zwecklos war, ihn zu drängen und gab es sofort auf.
Plötzlich fragte sie ihn: „Du, als du damals vor Dünkirchen die Kassette ins Meer warfst, hast du sie wirklich vorher nicht geöffnet?"
„Warum willst du es durchaus wissen?" wich er aus.
„Warum?" lächelte sie, „weil ich eine Frau bin, und eine Frau hat das Recht, neugierig zu sein."
„Ach! Und wenn ich dir's nicht sage?"
„Dann nehme ich an, daß du doch in die Kassette hineingeschaut hast!"
Hinner überlegte einen Augenblick. Dann sagte er offen: ,Za, ich hab's getan. Kappen Krügers Befehl erschien mir so sinnlos. Wie leicht konnten kostbare Dokumente drin sein. Und wenn Mister Gadstone auch einein Herzschlag erlegen war und mir seine Mitarbeiter seinen Willen kundgaben, daß die Taucharüeiten nicht stattfinden sollten, hatte ich dann ein Recht, die Kassette ungeöffnet wieder ins Meer zu werfen?"
„Du hast sie geöffnet?" fragte Leonie gespannt.
„Ja. Es war ein Unrecht. Ich weiß es. Und wahrscheinlich würde ich sogar dafür bestraft, und mein Chef könnte mich mit Schimpf und Schande davonjagen. Aber ... ich habe mich nicht bereichert, die Kassette enthielt wertlose Dinge."
„Was denn?"
„Ein Kinderhemdchen und so ein paar kleine Schmuck
Kaiser gegen den Somo-Sierra vorstieß. Die Spanier hatten die Paßhöhe mit 10 000 Mann Infanterie und 16 Geschützen unter dem Befehl des Generals Don Juan San Benito besetzt. Die Infanterie des die Vorhut bildenden französischen Korps Victor blieb in den Steilabhängen des Passes stecken. Napoleon eilte an die Spitze, und erkannte sofort die Schwierigkeit der Lage. Er gab der Kavallerie des Generals Montbrun den Befehl, die spanischen Geschütze wegzunehmen. Die erste Reitertruppe, die anritt, war zufälligerweise die polnische Garde-Chevaulegers. Ihre erste Eskadron sprengte im Galopp auf der Straße vor, fast 50 Pferde und Reiter stürzten im Kugelregen. Die nach- tolgenden Eskadrons stürmten über die Gefallenen hinweg in die spanischen Batterien, hieben die Kanoniere nieder und jagten in die Reihen der spanischen Infanterie. Die Masse der französischen Gardekavallerie schloß sich an, trieb die Spanier in die Flucht und öffnete dadurch die Straße nach Madrid. Die feigen Ausreißer beschuldigten ihren General des Verrates, San Benito wurde an einem Baum aufgehangen und von den fanitischen Truppen erschossen.
Am gleichen Tag war auch Lefevre die Besetzung von Se- govia geglückt, die Spanier räumten den Paß über das Gebirge freiwillig. Am 2. Dezember, seinem vierten Krönungstag, traf Napoleon vor Madrid ein. Dort hatte sich inzwischen der Pöbel der Herrschaft bemächtigt und die Verteidigung bis aufs äußerste beschlossen. Madrid besaß keine Festungswerke, Stadtmauern und Tore waren nur notdürftig zur Verteidigung eingerichtet. Thomas Moria und der Marquis von Castella wurden zu Führern erwählt. Gegen angebliche Verräter kam es zu furchtbaren Ereuel- taren, wie denn bei dieser Gelegenheit neben wirklich ehrlicher vaterländischer Begeisterung viel zügelloser Pöbel- mstinkt sein Wesen trieb. Napoleon fackelte nicht lange. Mit 60 Geschützen erschossen sich seine Truppen die nötigen Eingänge in die Stadt, die sich am 4. Dezember ergab. Alle Einwohner wurden sofort entwaffnet.
Au den gleichen Stellen spielen sich gegenwärtig nun wie vor 126 Jahren die Kämpfe ab. Wird sich die Erstürmung des Somo-Sierra-Passes wiederholen? Wir wissen aus der Geschichte und insbesondere aus der Kriegsgeschichte, daß es keine Wiederholungen gibt, wohl aber Parallelen. Das Guadarrama-Gebirge hat sich inzwischen nicht geändert, wohl aber die Kriegskunst und die Waffentechnik.
Heftige Kämpfe nördlich von Madrid
London, 29. Juli. Das Reuter-Büro teilt eine aus Madcw erhaltene telefcmiühe Meldung mit, wonach vie Entscheidung nur eine Sache von Stunden sei. Vom Süden rücke eine starke Trupp mabteiluug auf Sevilla zu. Im Norden rück-en erhebliche Streitkrüste von Barcelona zum Angriff auf Sc-ra- aoki a b»ran. Auf den Höben nördlich von Madrid seien heftige Kämpfe zwischen der etwa 12 066 Mann starken Miliz uno der Vorhut General Molas im Gange.
Der Vormarsch der Nationalisten
Hendaye, 29. Juli. (Vom Sonderberichterstatter des DNB.) lieber den Sender Sevilla sprach in der Nacht zum Mittwoch der Führer der Nationalisten in Andalusien, General Queipo de Llano. Er erklärte, daß der Madrider Sender Falschmeldungen in die Welt setze, um so das spanische Volk und das Ausland über die wahre Lage zu täuschen. Entgegen den Madrider Meldungen befinde sich Toledo in der Hand der Militärgruppe, ebenso Teruel sowie Saragossa und Cordoba. Der Erfolg in der Provinz Huelva sei unaufhaltsam. Seine Truppen hätten allein im Laufe des Dienstags 8 neue Ortschaften besetzt. Hierbei sei festgestellt worden, daß die Marxisten alle Rundfunkgeräte von Privatpersonen beschlagnahmt und lediglich in den marxistischen Parteihäusern einen Apparat gelassen hätten, der natürlich nur den Madrider Sender ausgenommen habe. Auf diese Weise fei es gelungen, die einfache Landbevölkerung völlig zu täuschen, die im übrigen bei der ersten Berührung mit den nationalistischen Truppen jede feindselige Haltung aufgegeben habe. General Queipo de Llano erklärte weiter, die Nationalisten hätten im Laufe des Dienstag die Südabhänge, also die Madrid zugewendete Seite der Sierra de Guadarrama genommen und das nur 46 Kilometer von Madrid entfernte Dorf gleichen Namens besetzt. Weiter östlich stünden die Trnvvcn des Ge
stricke, die man einem Kinde umhängt. Auch eine Kinder- klapper war dabei, und dann ein Heft, das mit lauter Zahlen beschrieben war."
„Eine Geheimschrift?"
„Ich weiß es nicht. Ich kümmere mich auch nicht darum. Sollte ich einmal nach Amerika kommen, dann würde ich alles dem Besitzer der Jacht zurückgeben."
„Wer ist das?"
- „Ein gewisser Hutter, der der Führer einer religiösen Sekte in Amerika sein soll. Ich denke also nicht daran, mich irgendwie zu bereichern."
„Wer würde das denken, Hinner! Aber interessant ist doch, was du erzählt hast. Und eigentlich ... wenn der Amerikaner sv erpicht auf die Kassette war, dann müßte doch der Inhalt wertvoll sein."
„Das Umgekehrte kann genau so der Fall sein, denn Gad- stones Beauftragte wollten ja nicht, daß man nach der Kassette tauche. Vielleicht sind sie inzwischen dahintergekommen, daß der Inhalt wertlos ist."
„Ja, möglich ist es schon. Wer hochinteressant ist der Fall doch. Auch der plötzliche Tod eures Auftraggebers. Das klingt alles wie ein Kriminalroman."
Hinner lächelte nachsichtig.
„Du Kindskopf, dabei ist es sicher nur die Geschichte eines Irrtums."
Nachdenklich erklärte jetzt Leonie: „Es gibt viele seltsame Dinge auf der Welt, Hinner. Viel ungeklärte Geheimnisse, die reizen können. Sieh doch meinen Vater an. Ein unaufhaltsamer Drang, dem Geheimnisvollen auf die Spur zu kommen peitscht ihn durchs Leben. Überall wittert er geheimnisvolle Schätze und andere Dinge. Seit er aus Indien, wo er zwölf Jahre gedient hat, zurückkam, ist er so verändert."
Hinner nickte nur.
„Wie gefällt dir mein Vater?"
„Er gefällt mi" nicht!" erklärte Hinner ehrlich. „Wir sind zwei verschiedene Naturen. Er ist das Gegenteil von mir. Ich bin alles andere als ein Abenteurer, dein Vater ist es."
(Fortsetzung folgt'