iiqen Mann, welcher an der schnellen Versorgung der Armee mit Stahlhelmen hervorragenden Anteil hat. In acht Wochen kam bereits die Probeserie von 400 Helmen zum Beschuß in Kummersdorf. Eine außerordentliche Leistung, besonders duch in Anbetracht der keineswegs einfachen Anfertigung der Ziehwerkzeuge.
Hundert Helme von 0,8 Millimeter Wandstärke und 300 Helme von 1 Millimeter Randstärke wurden in unmittelbarer Folge mit 30 Feldkanonenschrapnells auf eine Entfernung von rund 1200 Meter abgeschossen, sodann auf die gleiche Entfernung mit 36 Haubitzgranaten. Das Ergebnis war ein günstiges, z. B. wurden die 1 Millimeter starken Helme von den Schrapnellkugeln nicht mehr durchschlagen; die Ueberlegenheit des deutschen Stahlhelms gegenüber dem im Beschußfelde gleichfalls ausgestellten Feindhelmen war , augenscheinlich.
Auf Grund des Beschußerfolges wurde zunächst ein Antrag auf Herstellung von 30 000 Helmen bewilligt. Diese gingen am 30. Januar 1916 zur Armee, und zwar zu den vor Verdun stehenden Truppen. Auf Grund der anerkennenden Urteile von seiten der Front, insbesondere der Stoßtrupps vorVerdun sowie oesArmeeoberkommandos 5, wurde sogleich ein neuer Antrag auf Bewilligung der ersten 1,2 Millionen Stahlhelme bewilligt. Die Vergebung der Aufträge an die Stahlwerke sowie an Thals und die übrigen elf Ziehwerke erfolgte von seiten des Ministeriums am 6. und 15. April 1916 in Thale. Die hier erprobte Arbeits- Meise wurde den übrigen Ziehwerken freimütig gezeigt.
Nun begann die Massenänfertigung. Sogleich nach dem Eintreffen der ersten Stahlhelme an der Front gingen die bereits erwähnten anerkennenden Berichte des Armeeoberkommandos sowie einzelner Unterführer ein. Sie zollen dem neuen Helm ihre volle Anerkennung. Zusammenfasssnd kann gesagt werden, daß der Frontkämpfer sehr ball i Stahlhelm schützen lernte und sich eher von allem ai i
als von ihm und seiner Waffe trennte.
»I ._Der neue deutsche Stahlhelm
Fortschritte in der Herstellung des Werkstoffes. Anforderungen an den Helm infolge der Fortentwicklung der Waffen und der Technik führten bei Ausrüstung des neuen Heeres zu kleinen Aenderungen. Jedoch wurde die bewährte Grundform "beibehalten und der Hörfähigksit Rechnung getragen. Die Fertigung erfolgt nahezu in der gleichen Weise wie m der Kriegszeit, jedoch unter Berücksichtigung der inzwischen fortgeschrittenen Fertigungstechnik. Auch die Abnahme konnte vereinfacht werden durch genaue Festlegung der Beschußbedingungen, sodaß jeder Abnahmebeamte beute ohne Schwierigkeit den Stahlhelm abnehmen kann. Generaldirektor Eoldbeck, denk Leiter des Eisenhüttenwerks Thale, gebührt die Anerkennung, unermüdlich die langwie- rigen Versuche zur Werkstofferprobung und zu neuzeitlichen Einrichtungen gefördert zu haben.
Sodann wurde ln dle Tagesordnung eingetreten. Die neue Satzung wurde einstimmig genehmigt In dem Geschäftsbericht wird Aufbau und Tätigkeit des Reichsbundes dargestellt, außerdem sind in ihm alle schwebenden Vundesfragen erörtert. In der Aussprache wurde besonders die Werbung neuer Mitglieder gefordert, gehören doch von etwa 300 000 Schwerhörigen in Deutschland erst 5897 dem Reichsbund an. Sehr schwierig ist immer noch die Frage der Arbeitsbeschaffung. Wichtig ist die Aufklärung der Mitwelt, die immer noch vielfach die Schwerhörigen zurücksetzt.
Am Pfingstsonntag wurde die Bundesversammlung mit einem Vortrag von Professor Dr. Erahe über „Schwerhörigkeit und deren Behandlung" zu Ende geführt. Den Abschluß der Bundestagung bildete am Sonntag abend die Jubiläumsfeier der Ortsgruppe Stuttgart, bei der nach der Begrüßung durch den Ortsgruppenwalter, Oberlehrer Wengert-Stuttgart, der Reichsbun- desleiter, Eeheimrat Professor Dr. Suckow, die Festrede hielt.
Buntes Allerlei
Seines Vaters Fußstapfen
Südafrika stellt die größte Zahl an Todesfällen durch Blitzschläge. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht hier oder dort bei einem Gewitter ein Mensch oder aber auch die Bewohner eines ganzen Negerkraals durch einen mächtigen Blitzschlag getötet werden. Einem solchen Blitzschlag fiel vor genau 50 Jahren der südafrikanische Farmer B. P. Erasmus zum Opfer. Er stand mit seinen schwerbenagelten Schuhen auf dem Steinpflaster vor seiner Farm. Als der Blitz ihn gefällt hatte, als man den Toten geborgen hatte, stellte man mit Erstaunen fest, daß an den beiden Stellen, wo seine Füße gestanden hatten, die Steine eine tiefe Fußspur auswiesen. Der Blitz hatte diese Fußspur ausgefräst. In ganz Natal ist jene Fußspur bekannt Der Sohn jenes Farmers hat einen eisernen Zaun darum gezogen und zeigt den neugierigen Farmern den Platz, wo sein Vater stand, als er starb.
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Wissenswertes Zahlen-Allerler
In einem Weingeschäft in Warschau kann man den ältesten Wein der Welt, einen Tokaier aus dem Jahre 1610. noch immer flaschenweise kaufen; die Flasche wird mit ISO RM. bezahlt.
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In den berühmten Kimberley-Diamantengruben in Südafrika müssen die Arbeiter 14 Millionen Kilo von der sogenannten „Blauen Erde" hauen, zerkleinern, waschen und untersuchen, um 1 Kilo Diamanten zu gewinnen.
Der Amerikaner Jack Loreen hat kürzlich 119 Tage und Nächte in einer Kiste, die in die Erde vergraben wurde, zugebracht. Als man ihn nach 119 Tagen wieder ausgrub, war er nach der Feststellung der Aerzte völlig munter und wohlbehalten.
Stahlhelm hat auch gegenüber einer sehr sorgfältiger Nachprüfung m der Nachkriegszeit bestanden. Trotz Ge- wtchtserlerchterung ist seine Schutzfähigkeit noch erhöht wor- . blf- 2eder Deutsche kann und wird auch in Zukunft aus dieses Ausrüstungsstück stolz sein.
Reichsdmd Deutscher Schwerhöriger
Stuttgart, 1 . Juni. Der im Jahre 1933 durch den Zusammenschluß aller früheren Schwerhörigen-Verbände und -Vereine gegründete Reichsbund der Deutschen Schwerhörigen hielt über Pfingsten in Stuttgart seine ersteVundesversammlung ab, die von Vertretern aus dem ganzen Reiche gut besucht war. Mit der Bundesversammlung verbunden war die Feier des 25jährigen Bestehens der Stuttgarter Ortsgruppe.
Bei der Bundesversammlung am Samstag nachmittag im Eduard-Pfeiffer-Haus begrüßte Reichsbundesleiter Geh. Finanzrat Ministerialdirektor i. R. Professor Dr. Ing. e. h. Friedrich Suckow-Berlin die Gäste und die Mitglieder, die mit Hilfe von elektrischen Vielhörern den Beratungen leicht folgen konnten, recht herzlich. Er führte weiter aus, daß Staat und Partei den festen Willen haben, allen notleidenden Volksgenossen zu Helsen. Diese Hilfe erschöpfte sich früher in der Fürsorge. Heute bezieht sich die Hilfe von Staat und Partei in erster Linie darauf, diejenigen, die, wie die Schwerhörigen, ein körperliches Leiden haben, darin zu unterstützen, trotz ihres Leidens vollwertige, lebensfrohe und tatkräftige Mitglieder der Volksgemeinschaft zu sein, daneben aber auch sie caritativ zu betreuen. Darin liegt für die Schwerhörigen ein großer Gewinn, für den sie dankbar find.
In San Sebastian, dem bekannten Badeon in Nordspanien dal e:n Ehepaar im Jahre 1908 die Scheidungsklage emgereichl Es erhoben sich jedoch allerlei Schwierigkeilen formeller An. io daß den beiden Parteien erst jetzi. nach 27 Jahren ihr Gesuch bewillig! werden konnte. Das Merkwürdige ist aber, daß das Ehepaar in der Zwischenzeit im besten Einvernehmen gelebt har. io daß jetzt jeder Gedanke an Scheidung entrüste! abge- lehni wird.
In der ganzen Welt gibt es etwa 48 300 000 Rundfunkapparate Bon dieser ungeheuren Zahl entfallen auf die Vereinigten Staaten 20 750 000 Apparate, auf Großbritannien 6 700 509, aus Deutschland 6 142 921.
Programm des Reichssenders Stuttgart Sonntag, 7. Juni:
6.00 Aus Hamburg: Hafenkonzert 8.00 Zeitangabe, Wetterbericht 8.05 Nach Frankfurt: Gymnastik 8.25 „Bauer, hör zu!"
8.45 Kleine Stücke für Orgel von Max Reger 9.00 Evangelische Morgenfeier
10.00 Nach Breslau: „Für unsere Treue kommt kein Tod"
10.30 Tänze von Mozart bis Strauß
11.00 Aus Berlin: Eröffnung der Ausstellung. „Die deutsche Gemeinde"
11.40 „Fröhliche Klänao"
12.00 Aus Berlin: Mittagskonzert 13.00 Kleines Kapitel der Zeit
13.15 Aus Berlin: Mittagskonzert 13.50 „10 Minuten Erzeugungsschlacht"
14.00 Aus Frankfurt: Kinderstunde: Kasperle hält Bastelstunde
14.45 „Aus Laden und Werkstatt"
15.00 „Unbekanntes aus Schwaben"
16.30 Wilhelm Petersen
16.00 Meister ihres Faches, Schallplatten
16.30 Aus Heilbronn: Ausscheidungskämpse für den Volkssender 18.00 „Schwäbisch-alemannische Welt"
18.30 „Melodie und Rhythmus"
19.10 Turnen und Sport — haben das Wort" Vorschlußrundenspisl um die Deutsche Fußballmeisterschaft zwischen 1. FC. Nürnberg und FC. Schalke 04: Funkbericht von der 2. Halbzeit
20.00 Nach Königsberg: „Der Zigeunerbaron"
22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Wetter- und Sportbericht
22.20 Aus Frankfurt: Ausschnitt aus der Großkundgebung des deutschen Handwerks auf dem Opernplatz zu Frankfurt 22.40 Musikalisches Zwischenprogramm 23.00 Emanuel Rambour lpielt zu Tanz und Unterhaltung 24.00 Aus Frankfurt: Nachtkonzert
Wochentags regelmäßig Miederlehrendes Programm:
5.45 Nach Köln: Choral, anschließend Zeitangabe, Wetterbericht, Bauernfunk
5.55 Nach Köln: Gymnastik I (Glucker)
6.20 Nach Köln: Wiederholung der 2. Abendnachrichten
6.30 Frühkonzert
8.00 Aus Frankfurt: Wasserstandsmeldungen 8.05 Wetterbericht
8.10 Nach Frankfurt: Gymnastik II (Glucker)
8.30 Konzert
11.30 „Für dich, Bauer!"
13.00 Zeitangabe, Wetterbericht, Nachrichten 14.00 „Allerlei von Zwei bis Drei"
16.00 Musik am Nachmittag 20.00 Nachrichtendienst
22.00 Zeitangabe, Nachrichten, Weiter- und Sportbericht. Montag, 8. Juni:
9.30 „Ein Mädel kommt zur Presse"
10.00 Nach Berlin: „Müller Radlauf und die schöne Ameleya" 12.00 Aus Hannover: Schloßkonzert
17.45 Zwischenprogramm 18.00 „Fröhlicher Alltag!"
19.45 „Deutschland baut auf!"
20.10 Aus Berlin: „Der Hauptfilm hat noch nicht begonnen" 21.00 Aus Berlin: Die Kapelle Oscar Joost spielt
22.20 Berühmte italienische Dirigenten leiten Werke von Otto- rino Respighi
23.30 Kleine Abendmusik
24.00 Nach Frankfurt: Nachtmusik.
Dienstag, 9. Juni:
10.00 Aus Frankfurt: „Die Weinprobe im Kloster Eberbach"
10.30 Englisch für die Unterstufe 11.00 Buntes Schallplattenkonzert 12.00 Aus Leipzig: Mittagskonzert
15.16 „Von Blumen und Tieren"
17.30 „Musikalische Wanderung durch Mexiko"
18.00 „Duliöh!", Bauernmusik
18.30 „Olympiahoffnungen — Olympiavorbereitungen in aller Welt: 3. Japan
19.00 „Frisch auf zum fröhlichen Jagen!"
19.45 „Morgen geht es fort..."
20.10 Abendkonzert
21.00 Aus Breslau: „Im Lied um die Welt"
22.30 „Die Frist", Hörspiel
23.45 Kleine Abendmusik ?
24.00 Aus Frankfurt: Nachtkonzert.
Mittwoch. 10. Juni:
10.00 Von Basel bis zum Niederrhein ^
12.00 Aus Saarbrücken: Mittagskonzert '
16.15 „Allerlei Plaudereien" '
16.30 Aus Karlsruhe: „Pimpf im Gelände"
17.45 „Kleingärtner — Kleinsiedler, herhören!"
18.00 Aus Frankfurt: Der bunte Frankfurter Nachmittag
19.45 „Die ledige und die kinderlose Mutter"
20.15 Aus Berlin: Stunde der jungen Nation
20.45 Nach Frankfurt: Unterhaltungskonzert
22.30 Arien 23.00 Abendmusik
24.00 Nach Frankfurt: Nachtmusik.
L Etne Fertengefchichte auS Ler Ktnderlanbverschtckung der NSB. von
Lent Emmerich
mit Bildern von Felix Al brecht.
„Mutti! Mutti!"' ruft Steppke schon auf der Treppe und stolpert bann hastig und ein wenig atemlos die letzten Stufen zum vierten Stock hinan. So randvoll Glück und Jubel ist sein kleines Vubenherz, und er hatte das Ende der Unterrichtsstunde gar nicht erst abwarten können. So drängte es ihn. nachdem der erste fassungslose Glückstaumel vorüber war, heimzurennen und der Mutter die grobe Neuigkeit zu verkünden.
Steppke pflegte sein Kommen stets ein wenig ungestüm anzukünden. Heute aber tut die heisere Türklingel einen förmlichen Aufschrei.
„Aber Jimge!" sagt die Mutter, „mutzte denn immer die Treppe ko raufpoltern?"
Steppke aber kann gar nicht die Zeit abwarten zu berichten. „Mutti, denk dir, denk dir blotz — Mutti! Ich komme in den Ferien aufs Land. Heute war eine Frau von der NS-Volkswohlfahrt bei uns in der Klaffe und hat alle aufgerufen, die bei der letzten Schuluntersuchung eine Vier hatten. Da war ich auch dabei und morgen um 9 Uhr mutz ich beim Doktor sein und dann geht's los! In die Heide sollen wir kommen. O, Mutti, ist das sein, und dann kann ich Milch trinken und komme auf einen Bauernhof mit Hühnern und Kühen. Vielleicht haben die auch einen Hund — und einen Kirschbaum im Garten!"
Steppke flattert vor Vergnügen und kiudhastem Übermut Er schwimmt in einem Meer von Seligkeit und könnte die ganze Welt umarmen.
Eigentlich heißt Steppke mit Rufnamen Stephan. Die Großmutter hatte es so gewünscht, weil es des seligen Großvaters Name gewesen war. Ader noch zu Großmutter? Lebzeiten streifte man den Namen ab. wie ein Wams, das nicht paßt. Namen erwecken bestimmte Vorstellungen. Da aber der kleine Steppke eine so ulkige kleine Nudel war mit einem widerspenstigen blonden Schöps und einem spitzbübischen Schelmen- gestchtchen. so nannte man ihn einfach Steppke, und dieses „Steppke" blieb nachgerade an ihm hängen--
Steppkes kleines Leben war bisher wenig sonnig gewesen. Der Vater. Bauarbeiter von Berus, war jahrelang arbeitslos und ein mürrischer, verbitterter Mensch geworden. Die Mutter hatte mehrere Waschstellen, und so war Steppke sich vielfach selbst überlassen, bis dann die Schule seinem regen Geist zu richtiger Betätigung verhals. Wenn die Mutter ost abends müde und abgespannt von der anstrengenden Arbeit am Waschtubben nach Hause kam, hatte sie weder Zeit noch Lust, sich viel mit ihrem Jungen zu beschäftigen. Und so war's gekommen, daß sich der kleine Steppke lein eigenes Linderlaud geschaffen hatte.
Ein armseliges Kinderland zwischen grauen Häusermauern, wo sich Quader an Quader fügt. Von den Fenstern der kleinen Wohnung schaut man auf einen engen, düsteren Hof mit schief zugedeckten Mülltonnen, auf etne fensterreiche Häuserfront mit häßlichen Wänden, von denen der Putz abbröckelt und der zeternde Lärm manchmal bis zum vierten Stock hinauföringt. Unten im Erdgeschoß hat die dicke, gemütliche Tante Quietsche! ihren Grünkramladen und neben dem Gemüsegekchäft ist Peter Schimmelmanns Altwarenhandel. „Getragene Garderobe. Wäsche, Schuhe" steht über der Ladentür. Ach. Steppke kennt den Geruch und das bunte Durcheinander dieses kleinen düsteren Trödlerladens, vollgestopft mit abgelegten Kleidungsstücken aller Art. billiger abgelegter Tand und Plunder, wahllos hier zusammengekehrt vom unbarmherzigen Besen der Not.
Ja, es ist eine sehr ärmliche Gegend, in welcher der kleine Steppke zu Hause ist, eine Geqend mit groben Mietshäusern und engen, lichtlosen Höfen. Aber wenn Steppke manchmal träumend zu dem Stückchen Himmel aufgesehen, das sommertags über dem engen, schmutzigen Hofe blaut, dann hat er an Wunder und Märchen gedacht. Nun aber soll dieses Wunder, so groß und unfaßbar es auch ist. Wirklichkeit werben.
„Morgen geht's los. Tante Quietschel!" verkündet Steppke strahlend unten im Gemüseladen, als er der Mutter für einen Sechser Suppengrün herausholt. DieFerien- reise aufs Land natürlich, denn von etwas anderem ist ja bei Steppke in der letzten Woche überhaupt nicht mehr die Rede. „So, so," sagt Tante Quietschel, die auch sofort tm Bilde tst. „Na, da erhol dich man gut, Steppke!", und sie drückt ihm zum Abschied
zwei Bananen in die Hank Und ktepvk« stürmt die Treppe hoch und denkt: Mvrg§« und übermorgen und lange, lange ieLö Wochen werde ich diese Treppe nicht mch'»' sehen. Es ist heute zum letztenmal. Don« werde ich draußen aus dem Lande sein — Milch trinken und mich von der Sonn» braun brennen lassen — und währenddessen wird das Leben hier keinen Trott gehen — Tante Quietschels Gemükekeller und
SchtmmelmannS Altwaren. Und wenn nachmittags der Vater, der seit drei Monaten wieder auf dem Bau beschäftigt tst. von der Arbeit nach Hause kömmt, dann läuft ihm kein Steppke mehr entgegen. Di« Mutier rückt den Suppentops vom Herötz wenn sie ihn mit seinen schweren Nagelschuhen die Treppe Heraufstampfen hört. Waschwasser ist eingegossen und die Latsche« stehen griffbereit vor der Eimerbank. Drei Stühle stehen um- den Küchentisch, auf der» dritten aber sitzt niemand mehr. Und der Vater wird fragen: „Na, was schreibt den» der Bub? Hat er heute nicht geschrieben- der Steppke?" Und die Tante Quietschel wird fragen, und dann werden sie sagen: »Ja, ja, der Steppke, der hat's gut, der kann auss Land fahren."
Fortsetzung fpjg^