wollte. Denn mein hohes Amt verlangt von mir eine unbedingt gezügelte Haltung. Als oberster Parteirichter habe ich jeden Augenblick so zu handeln, daß jeder Partei- oder Volksgenosse Zeuge meines Handelns sein könnte.
Der Führer hat mir zur Leitung des Eesamtapparates der Parteigerichte im Obersten Parteigericht ein Zentralamt unterstellt. Es bearbeitet sämtliche Personalangelegenheiten der Parteirichter. Ihm obliegt ihre Ausbildung und Schulung und die Zucht eines geeigneten Nachwuchses. Das Zentralamt hält die Verbindung mit den entsprechenden staatlichen Stellen zur Herbeiführung der für die Parteigerichtsbarkeit notwendigen Gesetze und Verordnungen. Schließlich werden in ihm die Nasse- und Freimaurerangelegenheiten einzelner Mitglieder bearbeitet.
Neben dem Zentralamt sind im Obersten Parteigericht drei Kammern eingerichtet, die letztes, verbindliches Recht für die Partei sprechen. Ihr Spruch ist unumstößliches Recht. Durch keine andere Rechtseinrichtung kann er umgestoßen werden. Nur der Führer kann, ebenso wie beim staatlichen Gericht, auf dem Gnadenwege die Rechtswirksamkeit eines Urteils des Obersten Parteigerichtes abmildern oder ausheben.
Die Arbeitsgebiete der einzelnen Kammer« sind nach Gauen aufgeteilt. Jede Kammer bearbeitet letztinstanzlich Beschwerden, die gegen Urteile von Gaugerichten an das Oberste Parteigericht gelangen. Jeder Gau hat sein eigenes Eaugericht. Dieses kann seinerseits, je nach der Mitgliederzahl, ebenfalls in einzelne Kammern aufgeteilt sein, die die Beschwerden mehrerer Kreis- und Ortsgerichte zu bearbeiten haben.
Die Kreis- und Ortsgerichte sind die bei Krers- bzw. Ortsgruppenleitungen eingerichteten Gerichte. Während Kreisgerichte jeweils für mehrere kleine Ortsgruppe« tätig werden, sind mancherorts in größeren Orten nach Bedarf Ortsgerichte beibehalten worden.
Alle die genannten Gerichte vom Obersten Parteigericht bis zum Ortsgericht haben also Streitigkeiten von Parteigenossen auszugleichen oder Verstöße gegen die Satzung zu ahnden und schließlich Parteigenossen, die sich in ihrer Ehre gekränkt fühlen, zur Wiederherstellung ihrer Ehre zu verhelfen.
Es ist nicht so, wie bei der staatlichen Gerichtsbarkeit, daß die kleinen, niedrigen Gerichte etwa nur Uebertretungen und Vergehen, die größeren und höheren Gerichte dagegen die schweren Verbrechen abzuurteilen hätten. Die Zuständigkeit der Parteigerichte für die Parteigenossenschaft ist mit anderer Blickrichtung geregett.
Von den Orts- und Kreisgerichten werden alle Parteigenossen erfaßt, die in ihrem Bereich ansässig und als Mitglieder gemeldet sind, es sei denn, daß sie ein Parteiamt bekleiden, auf Grund dessen sie der Zuständigkeit des übergeordneten Eaugerichts oder gar des Obersten Parteigerichts zu übergeben sind.
Wer mit dem Urteil eines Kreis- oder Ortsgerichts nicht einverstanden ist, kann sich beschwerdeführend an das übergeordnete Gericht seines Gaues wenden. Die Gaugerichte sind also erste Berufsinstanz gegen Urteile der Orts- und Kreisgerichte und außerdem haben sie erstinstanzlich zu verhandeln gegen Parteigenossen, die ein mittleres Parteiamt bekleiden. Sie sind in den Richtlinien im einzelnen bezeichnet.
Die Kammern des Obersten Parteigerichts endlich sind zweite Berufungsinstanz hinsichtlich der Ortsund Kreisgerichte. Sie sind erste und einzige Berufungsinstanz gegenüber erstinstanzlichen Urteilen der Gaugerichte. Schließlich verhandeln sie als einmaliges Ehrengericht ohne Berufungsmöglichkeit gegen hohe Parteiführer.
Die Möglichkeit, daß der einfache Parteigenosse ohne Amt im Tageskampf bei der menschlichen Unzulänglichkeit durch Neid und Mißgunst hin- und hergerissen allzuleicht in Mißhelligkeiten verwickelt wird, die auch ein aus lauter Laien zusammengesetztes Orts- oder Kreisgericht aus der ortsgebundenen Enge nicht unbeeinflußt überblicken kann, hat dazu geführt, daß diesem Parteigenossen zwei Berufungsinstanzen bei Eaugericht und Oberstem Parteigericht zuge- billigt wurden.
Helm?
Von Wolfgang Federau
Gerade als Karsten den ersten Anlauf machte, sich einen bescheidenen Wohlstand zu erringen, schlug die Faust oes Krieges auch in jenes ferne Land. Der kurzen und heroischen Tragöde aussichtslosen Kampfes der paar Südwestafrikaner gegen eine erdrückende Üebermacht folgten die Jahre hinter englischem Stacheldraht. Als Karsten entlassen wurde, blieb er gleich oben in Hamburg hängen. Eigentlich nur, weil er auf die Frage „Wohin jetzt?" keine halbwegs befriedigende Antwort wußte. Wurzellos und verloren kam er sich vor. Heimat? Was sollte er dort? Er war mit so großen Plänen ins Ausland gegangen, als junger Mensch, vor mehr als zehn Jahren. War nun mit leeren Händen, arm an Hoffnung, zurückgekehrt. Was sollte er noch in seiner Heimat, wo ihm keine Eltern mehr lebten? Und Freunde? Die paar, die er besessen, lagen jetzt in fremder Erde. Im Westen, in Frankreich, die einen. Irgendwo aus dem Balkan die anderen. Die Lebenden, sie waren so anders geworden.
Karsten kam nicht mit ihnen mit. Er war ein Kaufmann alten Schlages. Ihrer Behendigkeit, ihrer Wendigkeit, ihrer Skrupellosigkeit war er nicht gewachsen. Vor endgültiger Verzweiflung rettete ihn die Bekanntschaft mit Jutta. Ern Zufall führte die beiden zusammen. Karsten wußte beim ersten Blick in dieses klare, stille Antlitz: „Dies Mädchen ist mein Schicksal." . . ,
Sie tröstete ihn mit einem zuversichtlichen und zarten Lächeln, wenn seine Hoffnung dem Nullpunkt entgegensank. Sie spendete ihm Wärme aus ihrer Kraft und Jugend, wenn er fror und sein Herz sich zu verhärten drohte.
Er hätte sie gern geheiratet. Aber durfte er es wagen, ein zweites Leben an das seinige zu binden? Ihr Herz sagte ja. Sein Verstand sagte nein. Noch nicht — eben noch nicht
Dann kam die Sache mit der Entschädigung für im Ausland beschlagnahmtes Eigentum. Die damalige Regierung, verschwenderisch in vieler Beziehung, kargte hier. Immerhin: Karsten bekam endlich wieder eine größere Summe in die Hand. Juttas Augen leuchteten — nun endlich würden die letzten Hemmungen einer endgültigen Vereinigung beseitigt sein.
Aber viele Enttäuschungen hatten ihn besorgt gemacht, ihm den größeren Teil seines früheren Wagemutes geraubt. „Sei vernünftig, Jutta", sagte er zu ihr. „Sieh mal — dies bißchen Geld hier: es ist zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Es reicht nicht aus, darauf eine Existenz
Der Parteigenosse, -er ein mittleres Parteiamt innehat, ist aus der Menge der anderen herausgehoben und genießt durch sein Amt schon eine Art SchutzvorbösenMLu- lern. Er hat bereits einen Ausleseprozeß durchlaufen. Die Anforderungen, die an ihn gestellt werden, sind höhere. Darum unterliegen Klagen gegen ihn schon von Anfang an der Nachprüfung durch rechtskundige Richter. Eine Berufungsinstanz beim Obersten Parteigericht muß genügen, um ihm sein Recht zuteil werden zu lassen.
Der hohe Parteiführer endlich mutz es sich gefallen lasten, daß beim Obersten Parteigericht eine Spruchkammer, die aus den besten Richtern der Bewegung zusammengesetzt sein muß, einmalig und endgültig Uber ihn Recht spricht. Dafür genießt er ohnedies auf Grund seines Amtes den Schutz der gesamten Bewegung.
Hier kann eingewendet werden, daß durch dieses Verfahren sowohl der Inhaber mittlerer Parteiämter, wie der hohe Parteiführer, gegenüber dem einfachen Parteigenossen wesentlich benachteiligt sei.
Es ist richtig,' daß jener auf eine, dieser auf jede Veru- fungsmöglichkeit verzichten muß. Auf der anderen Seite ist es nach dem Eesamtaufbau der Partei vom Geführten zum Führer nicht möglich, daß der llebergeordnete vom Untergeordneten abgeurteilt wird. Die Wesensart der Partei verbietet das. Wenn auch der Führer in seiner Bekanntmachung vom 25. April 1928 sich selbst mit allen Parteidienststellen den Anordnungen des Obersten Partcigerichts unterworfen hat, so wird doch sein Wort für jeden in der Partei immer höchstes Gesetz sein Die Parteigerichtsbarkeit ist keineswegs ein Ding an sich. Sie hängl nicht außerhalb des Lebens der Partei. Sie ist lebendiges Glied ihrer Führung. Wie der Führer für die Eesamtbewegung die Marschrichtung mgibt, so hat er auch bestimmt, was in der Partei rechtens sein soll Wenn nach dem Willen des Führers Sinn und Zweck der Partei ist: Erhaltung der deutschen Art, so ist nach seinem Willen Recht für die Partei alles, was der Erhaltung deutscher Art entspricht, und Unrecht, was ihr widerspricht.
Das rm einzelnen festzustellen ist letzten Endes für die Partei die Aufgabe des Obersten Parteigerichts. Dieser ungeheuer verantwortungsvollen Aufgabe sind wir uns am Obersten Partsigericht alle bewußt. Wir suchen ihr gerecht zu werden nach bestem Vermögen im unbändigen Glauben an den Führer und sein Werk.
Es bleibt übrig, Ihnen noch über das Verhältnis der Parteigerichtsbarkeit zu den einzelnen Gliederungen der Bewegung wenige Worte zu sagen. Als Gliederungen der Partei betrachten wir die SA., SS., NSKK. und HI. Nach dem vom Führer aufgestellten Grundsatz, daß jede Gemeinschaft die Dinge in Ordnung zu bringen habe, die sie berühren — also der Staat mit seinen Gerichten die Angelegenheiten, die das Gefüge des Staates bzw. des Volkes an- gehen —. so haben die Gliederungen der Partei eigene Sonder- oder Ehrengerichte mit verschiedenen Bezeichnungen geschaffen, die die Dinge bearbeiten. Bei diesen Gerichten wird es sich in der Hauptsache um Vergehen des Ungehorsams handeln, der von diesen ganz soldatisch aufgezogenen Gemeinschaften naturgemäß nicht geduldet werden kann. Jedoch wird das Gefüge der Partei nicht oder nicht unmittelbar von ihnen berührt, weil entweder der Angehörige dieser Gliederung nicht auch Mitglied der NSDAP, ist oder weil dis zu behandelnde Verfehlung keine unehrenhafte Gesinnung in sich birgt. Werden Verfehlungen von Parteigenossen, die auf unehrenhafte Gesinnung schließen lassen" diesen Sondergerichten bekannt, dann geben sie die Sache ohne weiteres an die Parteigerichte ab.
md Ländern im Jahre MS
WPD. Nach den jetzt vorliegenden Ergebnissen des Außenhandels mit den einzelnen Ländern im Jahre 1935 waren an dem Rückgang der deutschen Einfuhr im abgelaufenen Jahr in erster Linie die aubereuroväiicken Länder beteiliat. Die Ge-
zu gründen. Hier nicht, in Deutschland nicht. Aber — da ist Afrika — wer einmal in Afrika gelebt hat, kommt nicht mrbr los von ihm. Ich werde dort das Glück finden, das m r hier so hartnäckig den Rücken wendet. Und dann..."
Julia lächelte, schmerzlich und vieldeutig. Karsten sah das nicht, wollte es nicht sehen. Er hatte ein Ziel vor Augen, endlich wieder ein Ziel...
Swakopmund, Lüderitzbucht, Windhoek — Wiedersehen mit der zweiten Heimat. Das Land selbst, oh, es war das alte Land, vertraut und lieb geworden in den Jahren vor dem Kriege.
Karsten krempelte sozusagen seelisch die Aermel hoch und stürzte sich Hals über Kopf in die Arbeit. Er hatte ein paar ausgezeichnete Vertretungen für einige angesehene deutsche Exportfirmen — er kannte die Farmer auf tausend Kilometer im Umkreis Windhoeks. Und die Grubenbesitzer, die Firmen, alles, was als Abnehmer nur irgendwie in Frage kam. Und die Leute kannten ihn. „Karsten ist wieder da", hieß es, und so mancher wartete darauf, dem Deutschen die Hand schütteln zu können. Gut ließ sich's an, sehr gut. „Nun ist es bald geschafft", schrieb er Jutta nach zwei, drei Jahren. Und ihre Antwort: „Ich bin ja so froh!"
Er hätte nicht so schreiben sollen. Denn wenig später begann es mit der amerikanischen Krise, mit dem großen Sturz auf der Börse in Neuyork. Karsten verlor daran den Ertrag eines Jahres schwerer Arbeit. Aber das war nur der Anfang. Schlimm wurde es erst, als zu der allgemeinen Wirtschaftskrise die Geschichte mit der Dürre kam. Das war im folgenden Jahr, wo die Niederschläge der Regenzeit nur die Hälfte der Norm erreichten. Viele große Farmer verarmten. Ein schlechtes Geschäftsjahr — aber Karsten ließ den Kopf nicht sinken. „Glauben verloren — alles ver- iu^n" Ajchte er Und setzte alle Hoffnung auf das kommende Jahr. Die Hoffnung trog. Es wurde noch schlimmer, es fiel noch weniger Regen. Und dann kam es so weit, daß Karsten seine Ersparnisse angreifen mußte.
„Mein geliebtes Südwest ist eine sonnengleißende Hölle geworden", schrieb er an Jutta ganz verzagt. „Farmer, die tausend Stuck Großvieh besaßen, einst meine guten, meine besten Kunden, haben jetzt Mühe, eine einzige magere Kuh durchzufuttern, nur um Milch für die Kinder zu haben. In Windhoek wimmelt es von Leuten, die ihr Besitztum aufgegeben haben und nun durch unsere freiwillige Hilfsorganisation mühsam unterhalten werden müssen."
Und ein Jahr später. „Ich laste dich frei. Jutta. Reiße das Andenken an mich aus deinem Herzen — ich kann es nicht länger mit meinem Gewissen vereinbaren, dich an mich zu binden..."
Lange kam keine Antwort. Aber endlich schrieb Jutta, ernst, tapfer wie immer. „Was du von mir erwartest, brinae ick nickt kertia. Nein. Geliebter, io leickt macke ick
sam teinfuhr aus Uebersee ist von 1934 auf 1935 um
10.8 v. H. gesunken. Mit Ausnahme Afrikas, dessen Lieferungen sich gegenüber dem Vorjahr leicht erhöhten, wurden von der Verminderung der deutschen Warenbezüge sämtliche Erdteile betroffen. Abgenommen hat vor allem die Einfuhr aus Australien, die um mehr als sieben Zehntel niedriger war als im Jahre zuvor. Der Einfuhrrückgang aus Asien und Amerika hielt sich demgegenüber in engeren Grenzen. Immerhin war er noch annähernd doppelt so stark wie der Einfuhrrückgang aus Europa, der sich auf 3,5 v. H. belief.
Die Abnahmeder Einfuhr aus Europa entfiel auf verhältnismäßig wenige Herstellungsländer. Ins Gewicht fiel die Verminderung der Warenbezüge vor allem aus den Niederlanden und aus der Tschechoslowakei, deren Warenlieferungen im abgelaufenen Jahr den Stand vom Jahre 1934 um je rund ein Viertel unterschritten. Erheblich gesunken ist aber auch die Einfuhr aus Belgien-Luxemburg, Frankreich und Litauen. Die Abnahme betraf im ersten Fall hauptsächlich bearbeitete Wolle, Eisen, Thomasmehl und Garne, im zweiten Stahl- und Formeisen, Wolle, Kunstseide, Felle und Häute, und im dritten Vau- und Nutzholz sowie Holz zu Holzmasse. Gestiegen ist die Einfuhr aus der Mehrzahl der Agrar- und Rohstoffländer sowie aus Großbritannien. An der Zunahme haben die südost- und osteuropäischen Bezugsgebiete (ausgenommen Sowjetrußland) und Großbritannien verhältnismäßig am stärksten teilgenommen.
Der Einfuhrrllckgang aus Uebersee ist zum größten Teil durch die Schrumpfung der Einfuhr aus den Vereinigten Staaten von Amerika (— 132,0 Millionen RM.), aus dem Australischen Bund (— 70,3 Millionen AM.), Kanava (50,5 Millionen RM.) und Neuseeland (— 31,3 Millionen RM.) bedingt.
Im ganzen läßt die Einfuhrentwicklung 1935, wie schon im Vorjahr, eine Gewichtsverlagerung von den überseeischen Ländern nach Europa hin erkennen. Der Anteil der europäischen Länder an der Gesamteinfuhr ist von 57,5 v. H. 1934 auf 59,4 v. H. 1935 gestiegen.
An der Zunahme der E es a m t au s fu h r im Jahre 1935 hat ausschließlich die überseeische Ländergruppe teil- genommen. Der Warenabsatz nach Uebersee war im abgelaufeneu Jahr mit 1207,7 Millionen RM. um 232,5 Millionen RM. oder
23.8 v. H. größer als im Vorjahr. Die Ausfuhr nach Europa ist im gleichen Zeitraum weiter zurückgegangen (— 4,1 v. H ). Verglichen mit der Entwicklung in den beiden vorangegangenen Jahren hat sich jedoch das Ausmaß der Abwärtsbewegung erheblich verringert.
Die Ausfuhr nach Europa hat im großen und ganzen nach denselben Ländern abgenommen, aus welchen die Einfuhr zurückgegangen ist.
Nach Amerika hat sich der Warenabsatz um fast ein Drittel, nach Afrika, Asten und Australien um 15—18 v. H. erhöht.
Die Handelsbilanz schließt im Jahre 1935 insgesamt mit eines Ausfuhrüberschuß von 111 Millionen RM. gegenüber einem Einfuhrüberschuß von 284 Millionen RM. 1934 ab. Diese Aktivierung im Gesamtbetrag von 395 Millionen RM. ergibt sich ausschließlich im Warenverkehr mit Uebersee. Hier ist der Einfuhrüberschuß von 903,3 Millionen RM. im Jahre 1934 auf 468,4 Millionen RM. im abgelaufenen Jahr gesunken. Ausschlaggebend für diese Entwicklung war die starke Schrumpfung der Passivität im Warenverkehr mit den Vereinigten Staaten von Amerika, dem Australischen Bund, Neuseeland, China und Britisch-Jndien sowie der Fortfall des bisherigen Einfuhrüberschusses im Warenverkehr mit Kanada. Nennenswert passiviert hat sich im Warenaustausch mit Uebersee nur der Verkehr mit Brasilien, Britisch-Südafrika und der Türkei.
Der Aktivsaldo im Verkehr mit Europa ist von 627,8 Millionen RM. im Jahre 1934 auf 586,6 Millionen RM. im abgelausenen Jahr zurückgegangen. Die Abnahme des Ausfuhrüberschusses ist hauptsächlich das Ergebnis der Schrumpfung des Aktivsaldos im Warenverkehr mit Großbritannien und der Schweiz und der Steigerung des Einfuhrüberschusses im Warenverkehr mit Sow- jetrußland.
WM MM i» der M.-MsmUchi
es dir nicht. Du sollst nie vergessen, daß hier ein Mädchen lebt, das dich liebt und nicht aufhören wird, auf dich zu warten. Jetzt erst recht nicht, wo eine neue Zeit hereingebrochen ist. Wo ein neues Deutschland da ist, das gewiß auch dir weit, weit seine Arme öffnen wird. Das dich braucht, das deine im Ausland gesammelten Erfahrungen nicht entbehren kann."
Neues Deutschland? Karsten zog nachdenklich die Augen- brauen hoch. Oh, er wuhte wohl, was daheim geschehen war und manchmal stand die Sehnsucht auf in seinem Herzen und trieb ihn, mit eigenen Augen alles zu sehen, zu erleben, was drüben vorging. Aber durfte er, zum zweitenmal, mit leeren Händen, als Erfolgloser, vom Schicksal Geschlagener, zurückkehren? Nein — es war eines Mannes nicht würdig. Er blieb.
Der November kam, der Dezember — der afrikanische Sommer begann. Die Sonne, gnadenlos auf das weite und ausgedörrte Land niederbrennend, ließ Karsten nicht daran denken, daß Weihnachten vor der Tür stehe. Am Vorabend des Festes, da er von einem seiner vielen vergeblichen Eange in seine Wohnung heimkehrte, fand er auf dem Tisch die Post, die ein paar Stunden vorher aus Swakopmund emgetroffen war. Geschäftliche Briefe, ein Päckchen „Muster ohne Wert also offenbar eine Warenprobe — achtlos schob er alles beiseite, suchte nach einem Brief von Jutta. Vergeblich.
I oie Zeil, o,e emgetaufenen Bri
ordentlich durchzusehen. Zuletzt öffnete er das Päckch Seme Hände zitterten — sie hielten ein paar Zweige, gr> Zweige in der Hand. Frisch, als wären sie eben erst i einer deutschen Tanne, von einem deutschen Weihnack bäum abgeschnitten worden. Ein Kärtchen hing daran, enthielt nur zwei Worte: „Komm heim!"
später stand Karsten auf dem Promenaden' Äffers. suhr der Heimat entgegen. Stand an Reling, Mit heiterem Lächeln, als plötzlich Doktor Scott c Liverpool chm die Hand auf die Schulter legte:
„Well, Mr Karsten", sagte er in hartem Englisch, n ohne emen Unterton gutmütigen Spotts in der Stim '.'^2 lehen ^ Zufrieden aus. Haben gewiß Ihr Sckäiö ins Trockene gebracht - trotz der schlechten Zeite^ wa-
nen^ Er"ick?^ nruhig „Ich habe es im Tro E „ die Augen. Und sah nun plötzlich vor
oas Land, das er liebte, Deutschland, weithin gedehnt un
Kelli" weichen, pulverstäubenden Schm
Kem weißes Leichentuch, nein — ein warmer Man schützend gebreitet über viele kommende Frühlings ü Erfüllung^? ^e und Süße und FruL7nd fe'rW