tig sein soll. Die Privatzimmer sollen nur für die Zeiten des Spitzenbedacfs zugelassen werden. Die BezeichnungKur­haus" soll nach einer Mitteilung in der Versammlung künftig an scharfe Bedingungen geknüpft werden. Ein Kurhaus soll nur in einem Orte liegen können, der sich Heilbad, Seebad, Kurort, Luftkurort und klimatischer Kurort nennen darf. Durch Verhand­lungen beim Reichsarbeits- und Reichswirtschaftsministerium ist erreicht worden, daß eine grundsätzliche Zustimmung zur Ein­führung des einheitlichen Bedienungsgeld-Zu­schlags gegeben wurde, und zwar von IS Prozent für die Be­herbergung und 10 Prozent für die Verpflegung. Die Einfüh­rung soll nach und nach erfolgen. Für die Fremdenheime in den Bade- und Kurorten ist eine einheitliche Miet- und Hausord­nung in Vorbereitung. Vom 1. April ab werden in Deutschland die Hotelgutscheine zur Einführung kommen.

Württemberg

Entwicklung der Gewerbe- und Handwerkerbauten

in Württemberg im Jahre 1935

Die nunmehr vorliegenden Rohbilanzen der 108 gewerblichen Kreditgenossenschaften in Württemberg zeigen, daß auch in den letzten beiden Monaten des Lahres die schon zu den vorausge­gangenen Bilanzterminen festgestellte Entwicklung unverändert angehalten hat. Die Bilanzsumme beträgt vorläufig 281 Mil­lionen gegen Ende 1934 243 Millionen. An Eeschäftsguthaben und freien Reserven sind 35,7 Millionen gegen Ende 1934 34,2 Millionen zu verzeichnen. Die anvertrauten Gelder stiegen von 185,4 Millionen Ende 1934 trotz ansehnlicher Beteiligung der Kundschaft an den verschiedenen Reichs-Emissionen und ohne die Zinsgutschriften auf 203 Millionen. Die den Mitgliedern ge­währten Kredite betragen unverändert wie Ende 1934 210 Mil­lionen. Dabei ist beachtenswert, dag Ende August und Ende Ok­tober 1935 an Ausleihungen 214 Millionen zu verzeichnen wa­ren. Es dokumentiert dies die lebhafte Betätigung auch der ge­werblichen Kreditgenossenschaften Württembergs im kurzfristi­gen, der Arbeitsbeschaffung bienenden Kreditgeschäft.

An flüssigen Mitteln Kasse, Wechsel und Bankguthaben waren Ende 1935 48,5 Millionen gegen Ende 1934 38 Millionen vorhanden. Dabei haben sich auch die Bestände an eigenen Wert­papieren mit nunmehr 14 Millionen in 1935 vor allem durch die Uebernahme von Reichspapieren nahezu verdoppelt. Die gesteigerte Liquidität der Gewerbe- und Handwerkerbanken in Württemberg setzt solche in die Lage, allen begründeten Kre­ditansprüchen gerecht zu werden.

Stuttgart, 14. Febr. (R a s s e s ch ä n d u n g.) Die Justiz­pressestelle Stuttgart teilt mit: Wegen Rasseschändung ist am 8. Februar 1936 in Ravensburg der Jude Julius Heß, Kaufmann und Inhaber einer Fabrik von Arbeitshosen in Altenstadt, DA. Jllertissen, in Untersuchungshaft genom­men worden. Heß hat mit einem deutschblütigen Mädchen von Ravensburg längere Zeit hindurch rasseschänderische Beziehungen unterhalten und diese trotz Kenntnis von dem Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre bis zu seiner Verhaftung fortgesetzt. Er sieht seiner Bestrafung entgegen.

Ausverkaufter Sonderzug. Die Reichsbahn­direktion Stuttgart teilt mit: Der Berwaltungssonderzug von Stuttgart nach Garmisch-Partenkirchen und zurück am Sonntag, den 16. Februar, ist ausverkauft.

Oberndorf a. N., 14. Febr. (Betrüger und Ein­brecher.) In Epsendorf wurde der 28 Jahre alte Schrei­ner Julius Straub aus Steinach in der Schweiz wegen ver­schiedenen Betrügereien, die er in der Gegend verübt hat, aufgegriffen und nach Oberndorf eingeliefert. Straub hat sich in letzter Zeit in den Oberämtern Oberndorf, Horb und Nagold Herumgetrieben und neben Betrügereien in Ebhau- sen OA. Nagold einem armen Dienstmädchen 20 RM. ge­stohlen. Außerdem hat er in der Wirtschaft zumLöwen" in Ebhausen eingebrochen und die Ladenkasse mit 70 RM. Inhalt gestohlen. Der Täter ist geständig.

Kleine Nachrichten ans aller Wett

16 Todesopfer des Eisenbahnunglücks in Bulgarien. Amt­lich wird mitgeteilt, daß die große Eisenbahnkatastrophe in Südbulgarien bisher insgesamt 16 Todesopfer gefordert hat, nachdem im Laufe des Abends ein weiterer Schwerver­wundeter verschieden ist. Weiterhin sind sieben Verletzte, darunter fünf Schwerverletzte, geborgen worden.

Eroßfeuer auch in Reuyork. In einem dreistöckigen Wohn­haus brach am MittwoL abend ei« Brand aus. Drei Män-

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in der Turnhalle.

Die oerehrl. Einwohnerschaft wird zum Besuch der Ausstellung herzlichst eingeladen.

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ner und eine Frau kämen in den Flammen um. Heber M Hausbewohner wurden verletzt.

Hotelbrand in Newjersey. Bei dem Eroßfeuer im Victo- ria-Manflon-Hotel in Lakewood wurden acht Personen ge­tötet. Sieben Personen werden noch vermißt.

Hinrichtung 'in Dresden. Die' Justizpressestelle Dresden teilt mit: Am 14. Februar ist im Landgerichtsgebäude zu Dresden der durch Urteil des Schwurgerichts in Dresden wegen Mordes zum Tode verurteilte Willibald Caspar hin­gerichtet worden. Caspar hatte am 19. März 1935 seinen 70jährigen Vater erschlagen, weil dieser sich weigerte, ihm zur Begleichung von Spiel- und Wettschulden weitere Mit­tel zur Verfügung zu stellen.

Eroßfeuer in einer Zuckerfabrik in Anhalt. In der Nacht zum Freitag wütete in der Zuckerfabrik Biendorf (Kreis Dessau-Köthen) ein Großfeuer. Die Löscharbeiten dauerten bis zum Vormittag. Von der Fabrik, die eine der ältesten in Anhalt ist, aber in den letzten Jahren vollständig erneuert worden war, ist nur die Schnitzeltrocknungsanlage, der Kalk- osen und ein Wohnhaus erhalten geblieben. Der Schaden wird auf fast eine Million RM. beziffert. 25 000 Zentner Rohzucker wurden von den Flammen vernichtet.

Aus dem Gerichtssaal

Vor Abschluß des Seefeld-Prozesses

Schwerin, 14. Febr. Lm Mordprozeß Seefeld, der seit dem 21. Januar vor dem Schweriner Schwurgericht verhandelt wird, sind am Freitag die Zeugenvernehmungen zu den letzten drei Mordfällen durchgefllhrt worden. Der Prozeß, der in der Oeffem- lichkeit stärkste Beachtung gefunden hat, nähert sich seinem Ende. Neben der Aufgabe, die Täterschaft in den Mordfällen so rasch wie möglich aufzuklären, hatte die Hauptverhandlung vor allem den Zweck, darüber hinaus noch erzieherisch und beleh­rend zu wirken. Allen Beteiligten, Behörden sowie Staats­anwaltschaft, die medizinische Wissenschaft und die Sachverständi­gen, können aus dem Prozeß Seefeld viele neue Erkenntnisse schöpfen. Vor allem aber, und darauf muß immer wieder hin­gewiesen werden, hat dieser Prozeß allen Eltern und Er­ziehern in eindrucksvoller Weise deutlich gemacht, wie un­bedingt wichtig es ist, die Kinder so zu erziehen, daß sie sich mit keinerlei fremden Personen einlassen.

Zurückschauend muß gesagt werden, daß die Hauptverhandlung ebenso gründlich wie sorgfältig durchgeführt wurde. Ihre Dauer ist vor allem durch den Umstand bedingt, daß ein r ein er L n - dizienbeweiszur lleberführung des Angeklagten nötig war, weil Seefeld jeden Mord hartnäckig bestreitet. Unmittelbare Tatzeugen waren nicht vorhanden und auch die Ursache des Todes der Knaben konnte nicht festgestellt werden. Aus diesem Grunde konnte die Erörterung nur eines Mordfalles nicht ausreichen. Es war vielmehr notwendig, eine Reihe gleichgelagerter Fälle zu beleuchten und nach Möglichkeit aufzuklären. Die bisherige Prozeßverhandlung hat den Erfolg gehabt, daß sich wichtige Tat­zeugen bei Gericht gemeldet haben und daß noch neue Fälle be­kannt geworden sind, in denen Seefeld möglicherweise als Mör­der in Frage kommt.

Der Prozeß hat aber außerdem noch mit überzeugender Deut­lichkeit bewiesen, wie dringend notwendig die neugeschaffenen nationalsozialistischen Gesetze zur Regelung der Erbgesundheit sind. Kommende Generationen werden erst die vollen Früchre dieser Gesetzgebung ernten. Wir aber haben heute schon die be­ruhigende Gewißheit, daß eine gesetzliche Möglichkeit geschaffen worden ist, die dem Unheil begegnet, das von triebhaften Un­holden angerichtet werden kann.

Ln der Sitzung am Freitag vormittag wurde der Mordfall Metzdorff behandelt. Der 8jährige Wolfgang Metzdorff ver­schwand am 7. Juni 1933. Der Junge war bei seiner Großmutter, Frau W., in der Brandenburger Straße untergebracht. Weil die Eltern vorübergehend keine Wohnung hatten. Die Großmutter schickte das Kind 7.30 Uhr morgens zu seiner Urgroßmutter nach der Mennsstraße, weil sie ihrer Arbeit nachgehen mutzte. Dort ist der Knabe nicht angekommen und er blieb seitdem verschwun­den. Erst am 26. Juli tonnte die Leiche des Knaben in der typischen Schlafstellung auf der Feldmark Vornstedt in der Nähe des Schlosses Lindstedt in einem Roggenfeld aufgefunden werden. Der Verdacht, daß der Angeklagte auch für den Fall Metzdorff als Täter in Frage kommt, fand seine erste Begründung in den Aufzeichnungen Seefelds in seinem Notizblock. Darnach hat er am 4 Juni in Eroß-Glienicke im Freien geschlafen. Für Mitt­woch, den 7. Juni, fehlt die Ortsüezeichnung. Dafür sind hier vier Nullen, die durchstrichen sind, und ein Minus-Strich ein-

Ver-unkelungspapier

zu haben bei

Buchbinder Riexinger, Wildbad.

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getragen, der Ausweis, daß der Angeklagte auch diese Nacht lick Freien verbracht hat. Am 8. und 9. Juni hat er in der Gegend von Spandau im Freien übernachtet.

Ln der Nachmittags-Verhandlung wurden noch die beiden letz­ten Mordfälle Enirk-W i t t e n b e r g e und Tesdorf-L udwigs- lust erörtert. Erschütternd war die Aussage des Vaters des ermordeten 11jährigen Schülers Kurt Gnirk aus Wittenberge, der zuerst als Zeuge zu diesem Fall gehört wurde. Am 16. April 1933, einem Ostersonntag, so bekundet der Vater mit tränen- erstickter Stimme, habe sein Junge ihn geliebkost und nicht eher geruht, als bis er seinem Vater, der zwei Tage später Geburts- tag hatte, schon vorher die Geschenke überreichen durfte. Es waren sechs Zigarren und eine Schachtel Pralinen, die der Kleine, wie er stolz sagte, aus eigenen Ersparnissen gekauft hatte. Das Geld, so erzählte er, habe er von einem Mann bekommen, dem er hin und wieder kleine Dienste geleistet habe. In freudiger Stimmuna habe der Junge dann die elterliche Wohnung ver- lassen, um zu seiner Stiefschwester am Mühlenbergsee zu gehen. Von dieser Stunde ab habe jede Spur von ihm gefehlt. In den Mittagsstunden, so bekundete der Zeuge weiter, sei seine Frau sehr unruhig geworden und plötzlich habe sie gesagt:Unser Junge ist tot; wir kriegen unser Kind nicht mehr lebendig wieder zu sehen." Nach zwei Tagen, am 18. April, wurde die Leiche des Knaben dann in einer dichten Kiefernschonung der Wenk» dorfer Tannen an der Lenzener Chaussee in typischer Schlaf- stellung gefunden.

Vorsitzender:Was sagen Sie dazu, Seefeld?"

Angeklagter:Es tut mir unendlich leid, aber ich bin es nicht gewesen." Verdächtig sind wiederum die Eintragungen, die See­feld in der fraglichen Zeit in seinem Notizbuch gemacht hat. Am 15. April, also am Ostersamstag, hat er darin den Ortsnamen unleserlich zu machen versucht. Dieser durchgestrichene Ortsname lautet nach dem chemischen GutachtenWittenberge".

Auf Vorhaltungen erklärt Seefeld:Ich kann dafür keine Er­klärung geben."

Vorsitzender:Das Gericht hat aber dafür eine um so bessere Erklärung: Der Oberstaatsanwalt hat schon einmal gesagt: Wo Seefeld wandert, da wandert der Tod, denn überall, wo ein Kind verschwand, war Seefeld in der betreffenden Gegend." Aus den Akten stellt der Vorsitzende sodann fest, daß Seefeld auch früher zunächst hartnäckig geleugnet hat und erst durch schlüssige Beweise überführt werden konnte.

Nach Beendigung der Zeugenvernehmung im Mordfall Enirk« Wittenberge teilte der Vorsitzende mit, daß am kommenden Mon­tag und Dienstag die Sachverständigen ihre Gutachten erstatten wollen. Am Donnerstag werden voraussichtlich der Oberstaats­anwalt und der Verteidiger des Angeklagten ihre Pflichtvor­träge halten Es ist damit zu rechnen, daß am Samstag, den 22. Februar, das Urteil gesprochen werden wird.

Evangelischer Gottesdienst.

Sexagesimä, den 16. Februar 1936.

M« Uhr PreNgt (Text: Ebr. 10, 1929; Lied 1) Stadt­vikar Schrnid.

11 Uhr Kinidergottesldienst.

1 Uhr Christenilikhre (Söhne), Stadatmkar Schmid.

6 Uhr Männliche Jugend.

7Ve Uhr Gsistl. Abendmusik des Pchaunenchors Calmbach

MUtwoch, den 19. Februara 1936.

8 Uhr- Mädchenlabend.

Donnerstag, den 20. Februar 1936.

6 Uhr Männliche Jugend.

8 Uhr Fycmenabend.

In Sprollenhaus. ^

Mittwoch, den 19. Februar 1936

2 Uhr Frauennachmittag.

katholischer Gottesdienst. --

Sonntag, Sexagaesimä (16. Febr.) krönungsfest des hl. Vaters Papst Pius XI.

7V« Uhr Frühmesse, 9 Uhr Prewgt und Hochamt mit sakramentalem Schluhsegen, Abends 5^/4 Uhr rel. Vor­trag und Andacht.

Werktags: 7V-, Uhr hl. Messe, Freiaag 7Vd Uhr Psarvmesse, Mittwoch abend 8 V 4 Uhr Rosenkranz.

Beichte: Samstag nachmittag von 4 Uhr an, Sonntag in Der Früh, Werktags rar der hl. Messe.

Kommunion: Vor und während der hl. Messe und des Amtes.

Herausgeber und Verlag: Buchdruckerei und Zeitungsverlag Wildbaüer Tagblalt

Wlldbader Badblatt, Wrldbad im Schwarzwald (Inh. Th. Gack) DA. 1. 38. 75Y. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 3 gültig.

Mlätrsä, 16. bsbrullr 1936.

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nach kurzer Krankheit im Mer von nahezu 67 ckakren, ?u sich ?u ruken.

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