;
! -
Führer der Oppositionsliberalen, die Regierung, welche gesetzlichen Vollmachten sie besitze, um die italienische Einfuhr nach England anzuhalten, oder andere Sanktionsmatznahmen anzuwenden.
Valdwin erwiderte, daß diese Vollmachten in dem Parla- -mentsakt über den Friedensschlutz von 1919 vorgesehen seien.
Der Führer der Arbeiterpartei Major Attlee, kündigte hieraus an. daß die Opposition einen Mitztrauensantrag gegen die Regierung wegen der vorzeitigen Wahl ein- bringen werde. Baldwin erwiderte Attlee. datz die Erklärung über die Neuwahlen am Mittwoch abgegeben werde.
D»e ^.sma.»,Hen
in Rom
Rom, 22. OU D'c in Nom im Dang befindlichen diplomatischen Bespreche „a nahiuen ./i : e ner Unterredung zwischen dem englischen Bot, aUer Trununenc und dem Staatssekretär des Aeutzeren, Suvi j .ui Forigang. An zuständiger Stelle wird erklärt, datz es verfehlt scheine von regelrechten Verhandlungen zu sprechen, Lenen ein Plan zugrunde liege. Die Fühlungnahme bezwecke lediglich eine allgemeine Klärung der Lage. Alle Türen stünden offen. Gegenstand der Verhandlungen sei nicht nur die Beseitigung der Mißverständnisse im Mittelmeer, sondern die Erörterung der internationalen Lage im allgemeinen würde im offenen Meinungsaustausch einer gegenseitigen Prüfung unterzogen werden. Irgend welche abschließenden Ergebnisse feien noch nicht erzielt worden. So wird besonders in unterrichteten italienischen Kreisen hervorgehoben, daß noch nicht entschieden sei. wie viele Schiffe England aus dem Mittelmeer zurückziehe und wie weit dementsprechend Italien zu einer Verringerung ieiner Truppenbestände in Libyen schreite. Es leien lediglich derartige Maßnahmen grundsätzlich festgelegt worden.
»
Italienische Avreguneen
zur Beilegung des ostafrikanischen Streites Paris, 22. Okt. Der römische Berichterstatter der Pariser Ausgabe des „Neuyork Herald" will wissen, datz dem französisäM Ministerpräsidenten von italienischer Seite Anregungen zur Beilegung des abessinischen Streites zugegangen seien, die er nunmehr der britischen Regierung unterbreite. Italien stelle als Höchstforderungen ein Mandat über die Bezirke Tigre, Anssa, Harrar «nd Ogaden und verlange ferner die Reorganisierung des abessinischen Reiches durch italienische, englische und französische Beamte, die mit den abessinischen Behörden unter Zugrundelegung des Berichts des Fünfer-Ausschusses Zusammenarbeiten sollten. Wenn London zum Entgegenkommen bereit sei, würde Mussolini möglicherweise auch, von diesen Höchstforderungen Abstriche machen.
Sanktionsvorschlaa Nr. 1
von 22 Staaten durchgeführt Genf, 22. Okt. Die Regierungen von Bulgarien, Estland und Norwegen haben dem Generalsekretär des Völkerbundes mitgeteilt, datz sie den Sanktionsvorschlag Nr. 1 über dieAusfuhr- sperre für Waffen und Kriegsgerät nach Italien und die Aufhebung der Waffenaussuhrsperre nach Abessinien in Kraft gesetzt haben. Nach dieser Mitteilung erhöht sich die Zahl der Staaten, die den Vorschlag Nr. 1 durchführen, auf 22. Für den Fall, datz sich das Verhältnis Italiens zum Völkerbund entspannt und wenn andererseits die Zustimmung einer genügend großen Zahl von Regierungen bis zum 31. Oktober vorliegt, ist der 5. November als Beginn der Ein- und Aussuhr- sanktion in Aussicht genommen.
NeulralilalsSeMmlliuiMN gegen Natten
London, 22. Okt. Der britische Botschafter in Rom, Sir Eric Drum mond, ist angewiesen worden, der italienischen Regierung mitzuteilen, datz die britische Regierung sich entschlossen hat, die in der Haager Konvention enthaltenen Neutral!- tätsbestimmungen anzuwenden. Das bedeutet, datz italienische. mit Kriegsmaterial beladene Fahrzeuge, die Häfen der britischen Kolonien oder des englisch-ägyptischen Sudans anlausen, nicht länger als 24 Stunden im H.afen bleiben können. Sie sind ferner Einschränkungen bei der Einnahme von Brennstoffen in diesen Häsen ausgesetzt. Diese Beschränkungen beziehen sich nicht auf andere italienische Fahr-
Eine große Sehnsucht
Roman von Mari« Blank-Eismann.
Nachdruck verboten
Kein, ich muß meinen Schwur erfüllt sehen. Ich MUß die Falkenberg vernichten. Und wenn du mit meinen Pläne» N:cht einverstanden bist, dann trennen sich unsere Wege wieder. Unter meinem Dach haben nur solche ein Heimatrecht, die den Haß mit mir teilen."
„Dann willst du den Falkenberg auch noch das Letzte nehmen, was ihnen gehört?"
Martin Overhof nickte und triumphierend entgeg-nete er:
„Sie überlassen es mir ohne Kampf. Der stolze, eilte Harald hat feige die Flucht ergriffen. Er ist wieder in die Fremde gezogen und hat den Weg nach Schloß Falkenberg für Mich freigegeben. Es gibt keine Grenze mehr zwischen dem Falkenberg und dem Overhos. — Mein ist alles — mein. — 2ch bin der Herr, hin der Sieger."
Wimmernd brach Regina zusammen.
„Vater, Vater, wie grausam du biß."
Doch Martm Overhof fuhr höhnisch fort:
„Glaubtest du Mitleid zu finden, Regina? Ich kenne kein Mitleid. Ich kenne nur meinen Haß. Und wenn du M:t meinen Plänen nicht einverstanden bist, dann werden sich wohl unsere Wege wieder trennen. Ich halte dich nicht zurück, sondern wiederhole dir noch einmal, daß ich mein genes Fleisch und Blut verleugnen werde, wenn es meinen Haß nicht teilt, den Haß der Overhof gegen die FMenberg."
Regina richtet, sich langsam aus und mit fester Stimme sagte sie:
„Ich liebe Harald von Falkenberg ebenso heiß und innig und treu wie deine Schwester^ Sabine einen Falkenberg geliebt hat. Mein Herz weiß Nichts von Haß."
Da hob sich Martin Ooerhofs Hand.
„Daun hast du unter diesem Dach nichts mehr zu suchen."
zeug«. Einen ähnlichen Schrikt hat die ägyptische Regierung in Rom unternominen.
Neue Stellungnahme des Erzbischofs von Canterbnry
London, 22. Okt. Der Erzbischof von Eanterbury nahm auf der Diözesenkonserenz in Eanterbury erneut Stellung zum italie- nisch-abessinischen Streit. Er teilte mit, datz er alle christlichen Kirchenbehöxden in Europa ausfordern wolle, sich für-die Verteidigung des Völkerbundes einzusetzen und ihre Mitglieder feierlich an die Völkerbundsverpflichtungen zu erinnern. In diesem Sinne sei er bereits an den P a p st herangetreten. Er höre jedoch, daß der Papst augenblicklich nicht gewillt sei, mehr zu sagen, als er bereits öffentlich gesagt habe. Man müsse ja die Schwierigkeiten, in denen er sich befinde, anerkennen. Möglicherweise müsse man ihn aber bitten, „zu seiner Zeit und auf seine Weise" einige weitere Worte zu sprechen.
Der Erzbischof begründete seine beträchtliches Aufsehen hervorrufende Mitteilung damit, datz die Verteidigung der Völkerbundssatzung in Wirklichkeit eine Verteidigung des Friedens lei und datz es sich beim italienisch-abessinischen Streit in erster Linie nicht um politische, sondern um moralische und religiöse Fragen handle. Er bestätigte erneut seine Ansicht, datz die Verteidigung der Völkerbundssatzung notfalls eine Gewaltanwendung mit sich bringe und sagte wörtlich: „Ich glaube nich,t datz die Ergebenheit für Christus dazu benutzt werden kann, die Verweigerung einer Gewaltanwendung gegen Rechtsbrecher zu rechtfertigen."
Das Gefecht am Schebett-Tlutz
Asmara, 22. Okt. (Funkspruch des Kriegsberichterstatters des DRV.) lieber den überraschenden Angriff der Truppen General Grazianis werden von italienischer Seit« noch folgende Einzelheiten bekanntgegeben:
Der Angriff auf die stark befestigt« Ortschaft Dagnerei am Schebeli-Flutz wurde durch zehn Flugzeuge eingeleitet, die die abessinisthen Befestigungen aus geringer Höhe, bombardierten. Zahlreiche Brände und Explosionen waren die Folge. Sodann wurden eingeborene A s ka r i - T r u p p e n zum Sturmangriff angesetzt. Trotz heftiger Gegenwehr oer Abessinier gelang es den Askaris, sie aus ihren Stellungen zu werfen und weit zurückzutreiben. Die ganze Aktion wurde während eines wolkenbrnchartigen Regens durchgesührt. Gleichzeitig wurüe das kleine abessinische Fort Burdodi am Schebeli-Flutz angegriffen, nachdem es ebenfalls vorher mit Fliegerbomben belegt worden war. Die Besatzung ergriff oi« Flucht. Die Eroberung dieser beiden befestigten Stellungen ermöglichte sodann die Besetzung der Ortschaft Schelawie nordöstlich von Burdodi. Auf italienischer Seite wird die strategische Bedeutung von Dagnerei hervor.gehoben, da dieser 200 Meter hoch liegende militärische Punkt die ganze Gegend beherrsche.
Verlustliste der Italiener
Asmara, 22. Okt. Das italienische Truppenkommando hat zwei abessinische Gefangene standrechtlich erschießen lassen, weil sie >m Besitz verschiedener Gegenstände des als einem der ersten bei Adua gefallenen Leutnants Morgünini waren.
Die bisherigen Verluste der Italiener werden in einer halbamtlichen Meldung des italienischen Hauptquarliers mit 8 7 To - ten und Verwundeten beziffert. Der in Aussicht genommene Vormarsch auf Malaie dürfte angesichts der Nachschubschwierigkeiten erst in einigen Wochen zu erwarten sein. Es liegen hier Meldungen vor, daß in der Gegend von Amba Alatschi -üd- lich von Makale. etwa 50 000 Mann abessinischer Truppen zu- saminengezogen sein sollen.
„Times" über Deutschlands Austritt
aus dem Völkerbund
London, 22. Okt Unter der Ueberschrift: „Der leere Sessel" beschäftigt sich die „Times" in einem Leitaufsatz mit dem endgültigen Ausscheiden Deutschlands aus dem Völkerbund.
Das Blatt schreibt, die formelle Beendigung der Zeitspanne, in der Deutschland dem Völkerbund nur noch formell angehört habe, würde kein« Bedeutung haben, wenn sie nicht mit einer Krisis der Entwicklung des Völkerbundes zusammenfiele. Gegenwärtig hätten Deutschland und andere Länder neue Gründe, um die Wirksamkeit des Kollektivsystems zu beobachten und abzuwägen.
Regina schloß für Sekunden die Augen. „Es ist alles wie damals," dachte sie schmerzlich. „Es gibt keinen Frieden."
Md ste wandte sich zum Gehen.
Doch als sie mit müden, schleppenden Schrillten durch die Diele schlich, klang ein sehnsüchtiger Ruf an ihr Ohr.
*
„Regina, mein Kind!"
Dieser Aufschrei löste die furchtbare seeelische Erregung, in die Regina durch die Unterredung mit ihrem Vater gedrängt worden mar, zu befreienden Tränen.
^Muttert, mein Mutterl," stammelte sie und eilte auf Frau Christine zu, die Mit ausg-ebr-eiteten Armen vor ihr stand.
Lange hielten sich die binden Frauen umschlungen. Frau Christine war glücklich, ihre Tochter wieder festhalten zu können.
„Regina, endlich bist du wlldergekommen," flüsterte sie mit leuchtenden Augen. „Nun wirst du für immer hier bleiben."
Doch Regina seufzte kch-wer.
„Mein Vater hat mir abermals die Tür gewissen, Mütter!. Ich habe unter diesem Dach kein Hsimatr-echt mehr."
Angstvoll umklammerte Frau Christine die zitternden Hände Reginas. Scheu sah sie sich nach allen Seiten um und als sie sich davon überzeugt hatte, daß niemand sie oeabachtete, drängte sie:
„Komm Mit nach meinem Zimmer, Regina. Dort sind mir ungestört. Dorthin kommt dein Vater nicht. Du mußt mir alles erzählen."
Als Regina die flehenden Blicke der Mutter sah, wagte sie nicht zu widersprechen. Mit Erschrecken erkannte sie, wie stark ihre Mutter in den letzten Jahren gealtert war. Die schicksalsschweren Ereignisse waren nicht spurlos an ihr vorüb sr-g-s,gangen. In ängstlicher Besorgnis legte Regina ihren Avm um die Schultern der Mutter und ging Seite an Seite mit ihr nach dem Nebenhause, in dem Frau Christines Zimmer lag.
Die „Befreiung" Deutschlands von der Völkerbundssatzung rechtfertige keine Prophezeiung, lös« aber auch keine Zweifel. Das Zusammentreffen dieses Ereignisses mit der offenen Heraus-' forderen, g der Wlkerbundssatzung durch eine andere Macht müsse die Nachbarstaaten Deutschlands veranlassen, mit vergrößerter Wachsamkeit Ausschau zu halten und zu fragen, welche Auffassung von den deutschen Interessen maßgebend für die deutsche Politik sein werde. Was sie bisher mit Sicherheit sagen könnten, sei, datz kein« offizielle Erklärung ihrer außenpolitischen Ziele, vie der Reichskanzler seit seinem Amtsantritt gegeben habe, unverträglich mit dem Grundsatz gewesen sei, den die britische und andere Regierungen jetzt so kraftvoll verteidigten. Er beschränke sich darauf, seine Wehreinrichtung gegen nicht näher bezeichnet« Möglichkeiten zu vervollständigen und die Vermehrung seiner Macht, Selbstachtung und Wohlfahrt zu vervollkommnen. Niemand bestreite dieses Recht, und England habe es durch Abschluß des Flottenabkommens ausdrücklich anerkannt. Bei der jetzigen Lage sei Deutschlands Haltung offiziell als „Neutralität" bezeichnet worden. Mehr als dies sei nicht bekannt und könne nicht bekannt sein. Aus dem Fehlen solcher Kenntnis habe die jetzige Erprobung des Völkerbundes nach Ansicht Englands noch die besondere Bedeutung einer Erprobung der Ziele und Methoden der deutschen Außenpolitik.
F!o-LsNksnferenz am 2. Dezember?
London, 22. Okt. Wie Reuter erfährt, werden nunmehr weitere Schritte getan, um noch in diesem Jahre eine Flotten- tonferenz in London abzuhalten. Es sollen die fünf Mächte teilnehmen, die an oen Konferenzen von Washington und London beteiligt waren, nämlich Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und die Vereinigten Staaten. Sie werden aufgefordert, mitzuteilen, ob ihnen Anfang Dezember als Zeitpunkt für die Konferenz zusagt, und zwar ist anscheinend nach Berichten aus Tokio der 2. Dezember in Aussicht genommen.
Gesetz über eine Dotation
an Generalfeldmarschall von Mackensen
Berlin, 22. Okt. Die Preußische Gesetzsammlung vom 22. Oktober 1935 enthält das Gesetz über eine Dotation an den Generalfeldmarschall August von Mackensen In dem Eesetzestext heißt es u. a.: Nach dem Willen des Führers und Reichskanzlers soll dem Danke des deutschen Voltes an den ruhmvollen Heerführer des Weltkrieges und preußischen Generalfeld- marschall von Mackensen unvergänglicher Ausdruck verliehen werden. Daher hat das Staatsministerium beschlossen, die preußische Domäne Brüssow, Kreis Prenzlau, zur Eesamtgrötze von 1231 Hektar 66 Ar 45 Quadratmeter dem Führer und Reichskanzler zur Verfügung zu stellen, um dem Generalfeldmarschall August von Mackensen als Dotation übereignet zu werden.
Göring übergibt Mackensen den Erbhof Brüssow
Brüssow, 22. Okt. Im Aufträge des Führers und Reichskanzlers übergab Ministerpräsident General Göring Dienstag dem Eeneralfel dm arschall von Mackensen die ehemalige preußische Domäne Brüssow im Kreist -renzlau als Erbhof. Damit ist der aus altem Bauerngeschlecht hervorgegangene ruhmvolle Feldherr mit der Scholle, der er in seinen Jugendjahren als praktischer Landwirt zugehörte, wieder verbunden worden.
Ministerpräsident Eöring faßte in seiner Ansprache an den Generalfeldmarschall den Dank des deutschen Volkes gegenüber dem ältesten Feldherrn des Weltkrieges und hervorragenden Soldaten in herzlichen Worten zusammen und überreichte die Schenkungsurkunde des Führers und Reichskanzlers. Für den Reichsernährungsminister und damit für die Reichsregierung händigte Ministerpräsident Göring gleichzeitig dem Eeneral- feldmarschall die Erbhofurkunde für Brüssow aus. Nach der Uebergabe der Schlüssel für Haus und Hof durch Ministerpräsident und General Göring dankte Generalfeldmarschall von Mackensen bewegt für die ihm erwiesene hohe Ehrung und versicherte, datz er die Schenkung in der Ueberzeugung annehme, mit ihr die deutschen Soldaten des großen Weltkrieges insgesamt geehrt zu wissen. Die Familie Mackensen stehe noch heute wie vor 300 Jahren auf eigener Bauernscholle. Er, so führte der Eeneralfeldmarschall aus, sei als Junge am Pfluge ausgebildet und könne nun. nachdem er seinem Vaterlande ein Leben lang mit dem Schwert gedient habe, wieder zum Pfluge zurückkehren. Die feierliche Uebergabe des Erbhofes schloß mit einem Siegheil auf den Reichskanzler und Führer, das der Eeneralfeldmarschall mit dankerfülltem Herzen ausbrachte.
Dort saßen sie Hand in Hand eng nebeneinander geschmiegt und Regina berichtete unter Schluchzen ihr Erlebnis mit Ferdinand von FMenberg. Mit einem bangen S-.uszer schloß sie:
„Und doch ist jeder Versuch umsonst, Vater zu bekehren-. Sein Starrsinn will keine Versöhnung mit den FMenbsrys. Er wütet in seinem Haß blind und ungerecht weiter."
„Und zerstört dadurch sein und- unser Leben-," pügle- Frau Christine hinzu.
-Wieder hielten sich die beiden Frauen fest -umschlungen -und vermochten vor Ergriffenheit nicht zu sprechen.
Es bauerte lange, ehe sich Regina wieder -ausrichtete und -eingestand:
„Und doch werde -ich immer und immer nur Harald li-.ben, Mutt-erl, und ihm -bis meinem Tod-e die Treue halten!"
„Ach, Kind, könnte ich doch die Zeit zurückdr-ehen" seufzte Fr-au Christine. „Heute -würd -ich dich nicht -mehr halten, wenn d-u zu Harald von FMenberg gehen wolltest, um mit chm nur dem Glück eurer Liebe zu leben."
Regina lächelte schmerzlich.
„Da es der eigene Vater war, der Mich damals zurück- hielt, als ich mit Harald flüchten wollte, -so muß -es wohl auch der Wille eines Höheren -gewesen sein. Deshalb habe ich Mich damit abgesunden, daß mir und Harald hier auf dieser W:lt kein Glück mehr beschieden sein wird-. Aber -es ist nicht leicht, in dieser Hoffnungslosigkeit wei-terl-eben zu müssen, Multerl."
Müde schloß Rgi-na die Augen und lehnte sich noch inniger an die Mutter an. Diese -aber fuhr fort:
„Du wirst nun wieder bei mir bleiben, Kind-. Du darfst nicht wieder von mir fortgehen. Wir werden -eines dem -andern Kraft und Trost geben."
Regina zuckte bei diesen Worten schmerzlich zusammen-
„Mutt-erl, ich kann doch nicht hier bleiben, um mit an-- -sehen zu müssen, wir mein Vater das Erbe der Fa-lken- ber-gs zerstört. Und er wird es zerstören. Er kennt nur seinen Willen, nur seinen Haß." Fortsetzung folgt.
1
l