Grundsatz der rechtlichen Verpflichtung zum Ausgleich entstandener Schäden beruhten, teils davon äusgingen, daß allen billigen Ansprüchen durch entsprechende praktische Mittel genügt werden joll. Der spanische Delegierte Cantos hatte die Schaffung einer Ausgleichs stelle vorgeschlagen, die während der Dauer der Feindseligkeiten in Genf die nötigen Maßnahmen zur Umlagerung des Aus- und Einmhrhandels der verschiedenen an den Sühnematznahmen reilnehmenden Länder Vorschlägen soll. Der rumänische Außenminister Titulescu beantragte, Latz die ihre internationalen Verpflichtungen getreulich erfüllenden Staaten bei der Neuverieilung der Märkte, die durch die Ausschaltung des Vertragsbrüchigen Staates freiwer- den, einen Anspruch auf vorzugsweise Berücksichtigung haben sollen. Ein Vorschlag des griechischen Außenministers Maximos bezog sich auf die Schaffung einer Gemein- schaftskasse, die die Verlobe einzelner Staaten bei der Durchführung der Sühnematznahmen ausgleichen solle. Die Mittel hierzu sollen durch eine 2- bis Zprozentige Abgabe von dem Handel mit Italien aufgebracht werden.
Die Entwicklung auf dem Kriegsschauplatz
Paris, 16. Okt. Wie Havas aus Diredaua meldet, soll Italien beabsichtigen, einen großen Teil seiner Somalitruppen nach Erythrea zu schicken. Etwa 1006 Mann sollen bereits unterwegs sein. Italienische Flugzeuge hätten, so heißt es in dem Havasbericht weiter, die kleine Stadt Taffara und Khatama in der Provinz Ogaüen mit etwa 300 Bomben belegt. Dabei sollen fünf Personen getötet und etwa 26 verletzt worden sein. Ein italienisches Flugzeug habe eine Notlandung in der Gegend von Ossa und ein zweites in der Gegend von Äski Tafaro vornehmen müssen. Die Besatzungen beider Flugzeuge seien von Len Abessiniern gefangen genommen worden.
Nach Meldungen der Agentur Havas aus Addis Abeba hat ein Teil der Truppen des Ras Seyoum den Takkaze-Flutz überschritten. Die Truppen des Ras Kassa hätten die Verbindung mit denen des Ras Seyoum hergestellt. Ein Gegenangriff zur Wie- Lereroberung der Herligen Stadt Aksum joll bevorjtehen.
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In Abessinien regnet es wieder
Asmara, 16. Okt. (Funkspruch des Kriegsberichterstatters des DNB.) Der Vormarsch der italienischen Truppen auf der Somalifront gegen Harrar ist nach Besetzung von Gerlo- gubi kurz vor Golahai wegen starker Regengüsse zum Stehen gekommen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß diese Regenfällc bis Ende November anhalten.
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Schutzmaßnahmen für die Europäer in Abessinien
Addis Abeba, 16. Okt. Nach einer amtlichen abessinischen Mitteilung will Italien von der Bombardierung offener Städte nicht Abstand nehmen, hat sich aber bereit erklärt, teilweise den Schutz der Europäer zu garantieren. Infolgedessen wird nunmehr in der Bahnstation Diredaua, wo 666 Ausländer leben, auf Grund eines Uebereinkommen.s mit der französischen Regierung ein neutrales Gebiet festgelegt. Im Einverständnis mit der italienischen Regierung sollen in diesem Gebiet die Europäer und Bahnangestelllen untergebracht werden, um vor Bombenabwürfen sicher zu stin. Ein Ausschuß zur Festlegung der Grenze dieser neutralen Zone wird noch in dieser Woche von Addis Abeba abreisen. Den gesamten Fremdenschutz übernimmt dort Frankreich.
Angebliche Vorschläge Mussolinis
London glaubt nicht an ihre Richtigkeit
London, 16. Okt. Berichte aus Paris, wonach Laval Erklärungen Mussolinis erhalten habe, in denen sich letzterer zur Erörterung von FrieLensbedingungen auf einer neuen Grundlage bereit erklärt habe, werden in London, wie der diplomatische Mitarbeiter von Reuter erfährt, iür falsch gehalten. Dem britischen Botschafter w Paris, Sir George Clerk, der Laval aufsuchte, lei hiervon nichts mitgeteilt worden. Die Vorschläge, die Mussolini Laval gemocht haben soll, können einer hiesigen Agenturmcldung zufolge wie folgt zusanuuengefaßt werden:
1. Italien hält seine Truppen in den jetzigen Stellungen.
2. Es wird ein selbständiger Staat unter italienischer Schutzherrschaft in der Provinz Tigre geschaffen.
3. Die Provinz Harrar und Ogaden werden an Italien abgetreten.
Eine große Sehnsucht
Roman von Marie Blank-Eismann.
KL Nachdruck verboten
,Zch danke dir für deine Liebe, Annemarie. Was auch die Zukunft bringen mag, wir werden immer Freundinnen bleiben."
Sie stand noch lange au der Reeling uiü) winkt den Zu- rückbleibenden zu. Wieder zog sie einem ungewissen Schicksal entgegen.
Wieder nahm sie den Kamps mit dem Haß ihres Vaters auf.
Würde sie diesmal einen Sieg erringen?
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Er war trostlos.
Harald von Falkenberg konnte seinen Tränen nicht gebieten, als er am anderen Morgen die Verwüstungen aus den Feldern sah.
Furchtbar statte das Unwetter gehaust. Uebera, Hörle Harald in den Dörfern Jammern und Wehklagen, denn am härtesten waren die kleinen Bauern betroffen worden, denen die Mittel gefehlt hatten, sich gegen solche Unwetter durch Versicherungenen zu schützen.
Müde, mit zerschlagenen Gliedern kehrte Harald nach Schloß Falkenberg zurück.
Nun würden Forderungen an ihn yerantreten, die er nicht erfüllen konnte.
Doch vielleicht fand er Mitleid bei dem Agenten Vogel, in dessen Besitz sich die Wechsel befanden.
Vielleicht gelang es Vera, einen Teil der Gelder flüssig zu machen. Er müßte versuchen, sie zu erreichen und ihr seine Notlage zu schildern.
Wie im Fieber handelte er. Es war ja nur noch eine kurze Spanne Zeit, dann würden die Wechsel fällig sein.
Er jagte zu dem Agenten Vogel. Es ging um das Letzte, ging um Schloß Falkenberg. Mit kriecherischer Freundlichkeit begrüßte ihn der Agent.
1. Italien stimmt dem britischen Vorschlag zu, wonach der Freihafen von Zeila an Abessinien abgetreten wird, wofür Abessinien Italien eine Eisenbahnzone zu gewähren hat, die Erythrea und Italienifch-Somaliland verbindet.
5. Der übrige Teil Abessiniens wird einem System internationaler Kontrolle unterstellt, das dem vom Fünfer-Ausschuß im September vorgoschlagenen ähnlich sieht, in dem jedoch Italiens Einfluß vorherrschend sein soll.
6. Italien erklärt sich mit der Regelung der Angelegenheit durch den Völkerbundsrat einverstanden.
Neue englische Anfrage in Paris
Laval antwortet wieder ausweichend
Paris, 16. Okt. Ueber die Unterredung, die Laval mit dem englischen Botschafter in Paris hatte, glauben die Blätter zu missen, daß Sir George Clerk eine eindeutige Stellungnahme Frankreichs hinsichtlich der Auslegung des Aschnittes 3 des Artikels 16 der Völkerbundssatzung verlangt habe, mit anderen Worten, er habe eine unzweideutige Antwort auf die letzte englische Note gefordert, in der England bekanntlich die Frage der Unterstützung der englischen Flotte im Mitte I m e e r aufgeworfen hat und auf die Frankreich mit Gegenforderungen antwortete. Laval, !o schreiben „Echo de Paris" und „Oeuvre", habe auch auf diese zweite Aufforderung ausweichend geantwortet und sich Bedenkzeit erbeten.
Es stehe außer Zweifel, so schreibt das „Echo de Paris", daß die Haltung der französischen Regierung in keiner Weise den englischen Erwartungen entspreche, und es wäre falsch, wollte man sich die Tatsache verheimlichen, daß die französisch-englischen Gegensätze von heute sich in sehr ernster Form in der Zukunft auswirken könnten Der gleichen Ansicht ist auch das „Oeuvre", das von einer sehr gespannten Atmosphäre in Genf spricht. In der „Victoire" wendet sich Heros an die französische Öffentlichkeit und fordert sie auf, den Machtfaktor England nicht zu unterschätzen. Es gebe in Frankreich Patrioten, die sich einbildeten, Laval solle England einfach den Rücken kehren oder ihm Umvahrhaftigkeit vorwerfen, wenn es behaupte, daß es ausschließlich im Interesse des Völkerbundspaktes handle. Wenn man auf diese Weise in der hiesigen Presse vorgehe, so stelle das ein wahres öffentliches Uebel dar. Es wäre ein Unglück für Frankreich, wenn es ihm nicht gelinge, seine italienische Schwester zu verteidigen, ohne England zu kränken.
Italienische Stimmen gegen England
Mailand, 16. Okr. „Gazeta del Popolo" bringt wieder einen recht scharfen Leitartikel gegen England, das als Drahtzieher eines Krieges gegen Italien bezeichnet wird. Niemand könne leugnen, daß die Entscheidungen des Völkerbundes von England gewollt und aufgedrängt worden seien. Wenn sie nicht schärfer ausgefallen seien, so einfach deshalb, weil Frankreich die Vorschläge Edens nicht gebilligt habe. England scheine zum Krieg mit Italien kommen zu wollen. Auch „Popolo d'Jtalia" fetzt sich wieder einmal mit England auseinander. Italien bedrohe nicht das britische Weltreich, und dieses sei auch nicht im geringsten in Gefahr. Die englischen Interessen «m Tanasee. dem Blauen Nil und seinen Nebenflüssen würden von Italien geachtet werden. Die italienischen Grenzen in Ostafrika würden Hunderte von Kilometern vom Weißen Nil und von der Linie Kairo—Südafrika entfernt bleiben, und auch für Aegypten fei in Lybien keine Gefahr vorhanden. Die Behauptung, daß das britische Weltreich in Gefahr sei, weil italienische Kolonnen im abesst- nischen Bergland oorgingen, sei nicht aufrecht zu erhalten.
Der Finanzausschuß au der Arbeit
Genf, 13. Okt. Der Finanzausschuß der Sanktionskonferenz hat am Samstag vormittag eine erste Beratung über die Möglichkeit einer Kreditsperre gegen Italien abgehalten. Die Grundlage bildet eine Denkschrift des Ausschusses des Völkerbundsrates, der un Juli d. I. Vorschläge für etwaige Maßnahmen gegen Vertragsbrüchige Staaten ausgearbeitet hat. Wie verlautet, beabsichtigt der Ausschuß nur für Kredite, die länger als einen Monat laufen, ein Verbot vorzuschlagen. Man soll sich grundsätzlich darauf geeinigt haben, folgende fortschreitend anzuwrn- dende Maßnahmen vorzuschlagen: das Verbot der Eröffnung von Krediten, der Bewilligung zur Auflegung öffentlicher Anleihen, der Eröffnung von Bankkrediten und der Eröffnung von gewöhnlichen Handelskrediten an Italien oder italienische Staatsangehörige. ^_
„Ich stabe Sie bereits erwartet, Herr Baron. Ich wußte, bah Sie in diesen Tagen kommen würden, aber eine Stundung ist diesmal ausgeschlossen."
„Ich biete Ihnen Verdoppelung der Zinsen an."
Vogel lachte.
„Leider kann ich das Geischäft nicht abschließen, Herr Baron, denn die Wechsel sind an Herrn Martin Overstos weitevgegeiben worden."
Harald taumelte aus, sah den Agenten mit vernichtendem Blick an und verließ wortlos das Zimmer.
Vogel aber lachte schrill aus und höhnte:
„Der Hieb sitzt."
In Schweiß gebadet kam Harald von Falkenberg nach Hause.
Lange waNderte er in seinem Zimmer ruhelos aus und nieder, dann faßte er nach den Zeitungen und blätterte in nervöser Hast die Seiten um und suchte den Sportteil. Seins Augen irrten über die RenNberichte.
Und ein verzweifeltes Lachen kam über seine Lippen, während er mit halblauter Stimme las:
„Wie wir von gut unterrichteteer Seite erfahren, soll der Stall Falkenberg aus wirtschaftlichen Gründen wieder ausgelöst werden. Es sind bereits für die nächsten Rennen keine Anmeldungen mehr erfolgt, so daß unsere Voraussage, daß der Rennstall durch die übereilte Gründung ein unsicheres Unternehmen werden würde, sich erfüllen wird."
Harald knüllte die Zeitung in seinen Händen zusammen und warf sie zu Boden.
„Unglück, nichts als Unglück verfolgt mich."
Mit Erschrecken dachte er daran, daß Vera durch die Auflösung des Stalles alles Vermögen verlieren würde.
Vielleicht hatte sie dann die Absicht, nach Schloß Falkenberg zurückzukehren. Noch war die Ehe nicht geschieden. Noch hatte sie ein Recht, Faltenberg als ihre Heimat zu betrachten. __
Aber wie lange noch würde ihm dieses Schloß gehören.
Jahrgänge 1910 -11 werden untersucht ^
Die große gesundheitspolitische Aktion des Hauptamtes für Volksgesundheit und der DAF. — Kein Lohnausfall — Freie Arztwahl
NSK. In einer Sonderbeilage zum amtlichen Nachrichten- j blatt der Deutschen Arbeitsfront erlassen soeben der Leiter des Organisationsamtes der DAF., Pg. Claus Selzner, und der Leiter des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP., der Reichsärzteführer Dr. Wagner, gemeinsam die Durchführungsbestimmungen für die ärztliche Untersuchung der Mitglieder der DAF. Zu eingangs dieser Durchführungsbestimuungen heißt es:
„Zur Erreichung des volksgesundheitlichen Zieles, das sich die NSDAP, gesteckt hat, ist notwendig, möglichst alle Volksgenossen und Volksgenossinnen nach den Grundsätzen des Hauptamtes für Volksgesundheit der NSDAP, zu untersuchen und diese Untersuchungen entsprechend auszuwerten. Damit soll, soweit notwendig. jedem einzelnen deutschen Menschen geholfen werden, höchste Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu erreichen und bis ins hohe Alter zu bewahren. Das Ziel ist nicht nur der nichtkranke Mensch, sondern soweit erb- und rassebiologisch überhaupt erreichbar, der gesündeste und stärkste Mensch.
Zunächst sollen alle Mitglieder der Deutschen Arbeitsfront, als der größten Organisation der schaffenden deutschen Menschen, dieser Unterjchung unterzogen werden.
Die große Zahl der zu Untersuchenden macht es notwendig, die Untersuchungen jahrgangsweise durchzuführen. Zunächst kommen die Jahrgänge 1910 und 1911 zur Untersuchung."
Das Hauptamt für Volksgesundheit und die DAF. appelliere» - denn auch in ihrer Durchführungsbestimmung an das Verantwortungsbewußtsein und den gesunden Menschenverstand der zur , Untersuchung einstweilen vorgesehenen Volksgenossen und jagen u. a.: ?
„Wir hegen die Erwartung, daß die Erkenntnis der Bedeutung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit jeden schaffenden verantwortungsbewußten deutschen Menschen veranlassen wird, sich der Untersuchung in seinem eigensten Interesse zu unterziehen."
Außerdem wird noch darauf hingewiesen, baß dem zu Untersuchenden keinerlei Kosten entstehen! >
Es würde zu weit führen, wollte man nun die einzelnen Punkte ^ der Durchführungsbestimmungen durchgeyen. Es sei zu ihnen . aber sestgestellt, daß diese Untersuchungen in engster Zusammenarbeit zwischen Deutscher Arbeitsfront und dem Hauptamt für Volksgesuudheit stattfinden. Die DAF. stellt ihren Organisationsapparat hierzu zur Verfügung, um leichte und schnellste Erfassung der zu Untersuchenden zu gewährleisten. Das Hauptamt für Volksgesundheit aber hat seine 26 006 bei ihm zugelassenen deutschen Aerzte, die besonders qualifiziert sind, in den Dienst der Sache gestellt. Bei der Organisation der Untersuchungen ist darauf Bedacht genommen, daß keinem deutschen schassen- ^ den Menschen hieraus irgendwelcher materieller Schaden an - Lohnausfall usw. erwächst. Selbstverständlich ist auch die freie > Arztwahl innerhalb des Kreises der zugelassenen Mediziner vorgesehen. Dazu kommt noch die Bestimmung des Abs. 5 der Durchführungsbestimmung:
„Soweit sich in erreichbarer Nähe des zu untersuchenden DAF.-Mitgliedes kein zugelassener Arzt des Hauptamtes für Volksgesundheit befindet, ist der zunächst wohnende Arzt ange- k wiesen, bestimmte Sprechstunden für einen oder mehrere nahe st beieinanderliegende Orte abzuhalten. Es ist also bei jedem s, DAF.-Mitglied, in dessen Wohnort sich kein zugelassener Arzt k, befindet, die Möglichkeit geboten, zumindest in nächster Nähe ei- st nen vom Hauptamt für Volksgesundheit der NSDAP, zugelassenen Arzt aufzusuchen." k
Das ganze Werk — in dessen Gang auch die Sozialversicherungsanstalten eingefügt wurden — ist in monatelangen verantwortungsvollen Erwägungen zwischen den beteiligten Organisationen vorbereitet worden. Nun ist es an den deutschen schaffenden Volksgenossen, an ihrem Teil seinen Erfolg zu garantieren. Der Weg, der gegangen werden muß, um über den gesunden deutschen Menschen zur starken, kraftvollen Nation zu gelangen, ist vom Nationalsozialismus vorgezeichnet worden.
Das deutsche Verantwortungsgefühl wird alle deutschen Volksgenossen, an die in nächster Zeit der Ruf ergeht, veranlassen, ihn zu beschreiten.
P.E. Rings. ^
Weniger Sahne, dafür mehr Butter
Berlin, 16 Okt. Die deutsche Milchwirtschaftliche Hauptvereinigung hat die Molkereien angewiesen, die Herstellung und
Die wenigen Wochen bis zum Fälligkeitstermin der Wechsel würden rasch vorüber sein und dann hielt Marlin Overhof feinen Einzug in das Schloß.
- Mit Cent setzen dachte Harald daran, daß Vera vielleicht mit ihm in eine Keine Mietswohnung ziehen würde und daraus spekulierte, von seiner bescheidenen Osfizierspenjwn wenigstens vor den drückendsten Sorgen des Alltags geschützt zu fein, ch „ .
Dieser Gedanke mar Harald so unerträglich, daß er darüber für kurze Zeit den Schanz um den Berlüst von Schloß Falkenberg vergaß.
Um aber nicht mehr an die düheren Schatten der Zukunft denken zu müssen, griff er abermals nach den Zeitungen und begann sie zu leisen. Dabei wurden feine Wicke wie hypnotisch von einer Notiz augezogen, die er immer wieder überflog. Sie enthielt die Nachricht, daß ein -bebann- ler Forschungsreifender eine neue Expedition nach Tibet A>- ijammengestellt hatte. Die Abreise sollte schon in den nächsten Tagen erfolgen.
Harald ließ das Zeitungsblatt sinken -und starrte vor sich hin. Doch feine erregten Geisichtszüge liehen deutlich erkennen, wie sich feine Gdcmken auf diese Nachricht konzentrierten.
Sie erschien ihm in dieser Stunde wie ein Fingerzeig des Schicksals.
Wenn ihm -das Erbe seiner Väter, das letzte, was ihm van der Glanzzeit feines Geschlechtes übriggeblieben war, noch verlorengehen würde, dann wollte er nicht länger in Deutschland bleiben.
So jagte er noch in dieser Nacht eine Depesche an den Expebitionsleiter und bot ihm feine Dienste an.
Umgehend traf die Nachricht ein, daß er erwartet rmrde und daß man sich auf feine Mitarbeit freue.
Ohne sich auch nur einen Augenblick zu besinnen, g°d Harald den Befehl, feine Koffer zu packen. Verzweifelt rang -der alte Sebastian feine Hände und jammerte:
„Wieder Abschied nehmen von der Heimat? Wieder ruhelos ln die Fremde wandern?" (Fortsetzung folgt.)