vor. (Stürmischer langanhaltender Beifall.) Und dieses eine wissen wir dann: Ein Blatt der Weltgeschichte wird einst uns, den Männern gewidmet sein, die aus nationalsozialistischer Partei und deutscher Armee gemeinsam das neue Deutsche Reich bauten und sicherten. (Heilrufe.) Dann werden wir einst im Pantheon der Geschichte verewigt nebeneinander stehen, verewigt, in unlöslicher Treue verbunden so wie in der Zeit des großen Kampfes und der großen Erfüllung." (Neuer rauschender Beifall.)
Der Führer schloß mit dem Hinweis, daß die Hunderttan- sende, die nun vom Reichsparteitag zurück in das Leben gehen, gerüstet seien mit neuem Mut. neuer Beharrlichkeit und neuer Entschlußkraft. „Sie werden zurückdenken an diese geschichtlichen Tage und Stunden in innerer Ergriffenheit und sich sehnen und freuen auf die Woche, da der n 8 chste Reichsappell die alten Kampfgenossen und die junge Garde wieder zusammenführen wird. Mit einem Gruß an das deutsche Volk, einem Sieg Heil der Nationalsozialistischen Partei, dem deutschen Volk und sei; ner Armee beendete der Führer seine Rede.
Ein orkanartiger Beifallssturm der begeisterten 38 000 Menschen bricht los, sodaß sich der Stellvertreter des Führers kaum Gehör verschaffen kann. Er tritt an das Mikrophon und ruft: „Dem Führer, der die Vergangenheit überwand, der die Gegenwart gestaltet, der die Zukunft sichert, Adolf Hitler, Sieg Heil!
Mit ohrenbetäubender Kraft stimmten die Massen ein bis das Deutschland und das Horst Wessel-Lied aufklingen. Dann erklärt Rudolph Heß den Reichsparteitag der Freiheit als geschlossen.
Rudolf Heß vor dem Führerkorps
Nürnberg, 17 Sept. Der letzte Tag des Reichsparteitages der Freiheit fand seinen Auftakt mit einer eindrucksvollen Tagung des Führerkorps der Partei. Die Reichsleiter, Gauleiter und Kreisleiter traten im festlichen Raum des Opernhauses zusammen, um aus dem Munde des Stellvertreters des Führers Richtlinien und Weisungen ihrer Arbeit zu erhalten. In herzlicher Begeisterung grüßten diese Männer den Stellvertreter des Führers, als der Reichsorganisationsleiter Dr. Ley die Tagung eröffnete und RudolfHeß das Wort zu seiner ein- stündigen, überaus eindrucksvollen und von hohem Verantwortungsbewusstsein getragenen Rede gab. Der Stellvertreter des Führers ging aus von der gewaltigen historischen Bedeutung der am Sonntag im Reichstag beschlossenen Gesetze und erklärte, wie die NSK. meldet, unter dem Jubel der politischen Leiter:
„Die Bewegung Adolf Hitlers hat in diesen Nürnberger Tagen vor der gesamten Welt ihre Bedeutung und ihre Kraft gezeigt, und der Deutsche Reichstag hat diese gewaltige Demonstration zu symbolhaftem Ausdruck gebracht." Rudolf Heß warf hier einen Rückblick auf die Zeit des Kampfes um die Macht, in Freud und Leid der werdenden Bewegung, der werdenden Grundlage des neuen Staates, als es für den Kämpfer der Bewegung galt, immer neue Gefahren, immer neue Sorgen, immer neue Verleumdungen auf sich zu nehmen; als er eine oft furchtbare Verantwortung zu tragen hatte, als er von der Richtigkeit seiner Entscheidungen das Schicksal von Menschen und Familien, Freiheit und Leben alter Kampfgenossen, Sein oder Nichtsein einer Ortsgruppe oder eines Gaues abhängig war. „Heute ist der Staat unser! Aus dem Amboß wurde der Hammer."
Mit Stolz könne die Partei auf die endlose Reihe von Erfolgen blicken, die nächst dem Führer auch die Erfolge der Partei sind. Mit sicherem Selbstbewusstsein könne sie zurückschauen auf die drei Jahre hinter uns und auf das, was in ihnen wurde — Dokumente in die Wirklichkeit umgesetzter nationalsozialistischer Ideen!"
Rudolf Heß ging hier in ausführlicher Weise auf das V e r- hältnis zwischen Partei und Staat ein. Durch den feingegliederten Apparat der Partei dringen die Wünsche und Sorgen des Volkes auf dem Wege über die Reichs- und Gauleitertagungen, die Rudolf Heß als „Parlamente höherer Ordnung" bezeichnet«, unmittelbar zu den verantwortlichen Regic- rungsinstanzen.
„Kein parlamentarischer Staat hat eine so enge Verbindung zwischen Volk und Regierung wie unser Staat, keine bestehende Regierungsform ist so in tiefstem Grunde Volksherrschaft wie die unsere. Adolf Hitler, der beste und bewährteste Mann aus dem Volke, führt das Volk kraft eines Mandates von 90 Prozent dieses Volkes. Er führt das Volk mittels einer Volksorganisation, die wiederum in gleicher Vollkommenheit und Um- fassendheit keinem anderen Volke zur Verfügung steht.
Besonders betonte Rudolf Heß den engen persönlichen Kontakt des politischen Leiters mit dem Volk, der dem Volksgenossen stets,das Gefühl erhält, daß die Führer der
Eine große Sehnsucht
Roman von Marie Blank-Eismann.
14 Nachdruck verbo
Regina war froh, daß sie sich erst kämm ein konnte, und dankte es im stillen der Jugendfreundin, weil Liefe so viel Herzenstakt besaß und nicht mit neugierigen Fragen aus sie eindrängte.
Lächelnd und mit leisem Erstaunen fragte sie:
„Du hast Kinder, du bist also verheiratet?"
„Sehr sogar, meine Liebe. Wenn du noch ein Stündchen hier bleibst, wirst du meinen Pascha kennen lernen. Oh, du, der hält mich fest, der will mich überhaupt nicht mehr loslassen. Hätte er heute nicht eine wichtige Konferenz mit einem Generalvertreter unserer Firma, zu der er mich nicht mitnehmen konnte, ohne fürchten zu müssen, sich zu blamieren, so würdest du mich nicht allein getroffen haben. Wir sind nämlich sonst unzertrennlich."
Regina fühlte einen leisen Schmerz, als sie diese Worte vernahm und sehnsüchtig fragte sie:
„Du bist also glücklich, Annemarie?"
Mit leuchtenden Augen nickte die junge Frau. „Beneidenswert glücklich, Regina, so glücklich, daß ich manchmal glaube, mein Lben sei nur ein schöner Traum."
Wieder zuckte ein wehmütiges Lächeln um Reginas Mund. Für Sekunden schlossen sich ihre Augen und ein schwerer Seufzer hob ihre Brust.
So glücklich könnte ich auch sein, wenn ich an Haralds Seite leben dürste — dachte sie jäh.
Aber sie wies diesen Gedanken hastig von sich, richtete sich aus und bat:
„Erzähle mir von deinem Leben."
Und die blühende junge Frau, die nicht eigentlich schön war, aus deren großen dunklen Augen aber reinstes Glück strcchlte, begann eifrig zu erzählen:
,Hch bin nicht mehr die arme Annemarie König, die sich schon frühzeitig ihr Brot selbst verdienen mußte, weil der Baker im Krieg gefallen und die Mutter vor Herzeleid da-
Bewegrmg ein offenes Herz M >yn yaven. MN eindrucksvoller Klarheit umriß er die Forderungen, die an den politischen Leiter in persönlicher Hinsicht von der Partei gestellt werden.
Der Stellvertreter des Führers schloß seine immer wieder von begeistertem Beifall unterbrochene Rede mit dem verpflichtenden Appell an die politischen Leiter: „Haben wir stets unsere Mission im Auge, auf daß wir dem Führer weiter als seine treuen Kampfgenossen zu helfen vermögen, feine große Mission zu erfüllen!"
Reichsorganisationsleiter Dr. Ley brachte unter minutenlangem Beifall in herzlichen Worten den Dank der versammelten politischen Leiter an Rudolf Heß, der für seine Wvrle das lebendige Vorbild sei, zum Ausdruck und schloß mit einem „Sieg- Heil" auf den Führer die denkwürdige Tagung.
Bei der Tagung der Gau- und Kreispropagandaleiter >m Apollotheater hielt der Reichspropagandaleiter Dr. Eöbbe.s «in? Rede, der Nationalsozialismus habe nicht die Absicht, sich am die Spitzen der Bajonette zu setzen, sondern mit dem Vc'k und durch das Bolt zu regieren. Der Propagandist müsse vor allem die Volksseele kennen. Es gebe nur zwei Möglichkeiten: entweder man rede den Masten nach dem Munde, das sei aber immer nur von kurzer Dauer, bis die Masse die Durchsichtigkeit dieser Methode erkannt habe, oder man habe de.: Mut, auch unpopuläre. aber notwendige Maßnahmen durchzuführen, sie jedoch durch eine intensive Propaganda dem Volke verständlich zu machen. Da der Nationalsozialismus nicht die Absicht habe, nach wenigen Jahren wieder abdanken zu müssen, müsse er den zweiten Weg gehen. Freilich dürfe die Propaganda nicht immer trommeln weil das Volk sich sonst an den Trommelton gewöhne und ihn nicht mehr höre._
Ausklang in Nürnberg
Zapfenstreich und Fackelzng
Nürnberg, 17. Sept. Rings um die Zeppelinwiese hatten am Montag abend die Truppen ihre Zelte aufgeschlagen. In einigem Abstand von den Zelten brannten mächtige Lagerfeuer, um die herum sich ein nächtliches Soldatenleben entwickelte, das von den Hunderttausenden, die auch am Abend die Ränge der Zeppelinwiese füllten, mit größtem Interesse verfolgt wurde. Kurz nach 9 Uhr traf der F U h r e r auf dem Zeppelinselde ein. Das Viwakbild. das sich ihm bot, war ihm, dem alten Soldaten, nichts Ungewohntes. Ueberall, wo der Führer ans Lagerfeuer trar. in den geschlossenen Kreis der Soldaten, da war er im Nu umringt und umdrängt von der Jugend der Nation, die im grauen und stahlblauen Rock oder in der weißen Matrosenbluse ihren Dienst für Deutschland tut. Spontan flogen die Arme hoch und ein Sieg-Heil auf den Führer folgte dem anderen. Eine richtige enge Kameradschaft zwischen den Soldaten und ihrem obersten Befehlshaber hat sich entwickelt.
Kurz vor 10 Uhr ging der Führer, nun begleitet vom Reichs- kriegsminister Generaloberst von Blomberg, und den Oberbefehlshabern der drei Wehrmachtsteile, zur Ehrentribüne hinauf. Dann rückten gegenüber in breiter Front die Musikkorps an. Der Kommandeur meldete dem Führer: „Mein Führer: Großer Zapfenstreich der Wehrmacht zur Stelle!"
Dann lockten die Trommeln und aus allen Biwaks auf dem großen Felde marschierten die Truppen vorbei. Die Sc niadc des Großen Zapfenstreichs wurde mit dem Pappenheimer : . t?r- marsch eröffnet. Dann sangen die Soldaten und Matrosen die alten wundervollen Soldatenlieder. Der Hurra-Marsch des bäuerischen Infanterie-Regiments „König" beschloß die Serenade. Der Große Zapfenstreich wurde aus dem preußischen, bayerischen und sächsischen Zapfenstreich gebildet, dem sich die „Harmonische Retraite", gespielt vom Trompeterkorps des Artillerie-Regiments Nürnberg, anschlotz. Dann stieg ernst und feierlich das Gebet zum Himmel. Dann ertönte das Kommando: „Stillgestanden! Das Gewehr über! Präsentiert das Gewehr!" Und mährend in den Biwakfeuern bengalisches Licht aufflammte, das den Platz gespenstisch erleuchtete, erklang das Deutschlandlied und das alte Kampflied der Bewegung, das Horst-Wessel-Lied. Dann meldete der Kommandeur des Zapfenstreiches: „Mein Führer! Großer Zapfenstreich beendet!" Und der Führer antwortete ihm weithin vernehmbar: „Ich danke!"
Während die Biwakfeuer langsam verglühten, marschierten die Truppen, die am Zapfenstreich teilgenommen hatten, durch die Stadt zum Hotel des Führers. Vor ihnen her und zu beiden Seiten schien ganz Nürnberg mitzumarschieren. Am „Deutschen Hof" ist der Führer noch einmal herausgetreten und grüßte die Musikkorps, die Fahnen und die beteiligten Verbände. Man kann sich keinen schöneren Ausklang dieses Reichsparteitages denken, als diesen Zusammenklang der Herzen, diese Begeisterung für die Waffenträger der Nation. Es war genau Mitternacht, als die letzten Fahrzeuge den „Deutschen Ho?" passierten. Der Reichsparteitag der Freiheit hat sein Ende gesunden.
rüber gestorben war. Ich bin jetzt Senora Henrique Bioalho. Hoist du bissen Namen noch nicht gehört? Erstirbst du nicht in Respekt vor mir?"
Regina lächelte.
„Du mußt schon verzeihen, Annemarie, aber —"
Doch hastig wurde sie von der jungen Frau unterbrochen:
„Es ists chlimm, sehr schlimm sogar, daß du nicht weißt, wer Henrique Bioalho ist, von dessen Ankunft in Deutschland alle Zeitungen berichtet haben. Aber weil du meine Mine, liebe süße Freundin bist und weil ich mich so unbändig freue, dich wiedergefunden zu haben, deshalb soll dir gnädig verziehen werden."
Unwillkürlich wurde auch Regina von der heiteren; übermütigen Stimmung der. jungen Frau angesteckt und entgegnete:
„Sei also lieb, Annemarie, und hilf mir, die Lücke in meinem Wssen auszufüllen. Wer ist also Henrique Bioalho?"
„In erster Linie ist er mein Mann, mein Freund, mein Geliebter, der Vater meiner drei Kinder. Kurzum: der liebste beste, herzlichste Mann, dem ich je begegnet bin. Außerdem aber ist der noch Besitzer der größten Zuckerr ohrplan tag en i-n Brasilien, hat in dem größten Seebad Olinba für seine Familie die herrlichste Villa erbaut und besitzt außerdem noch ein echt spanisches Haus in PernaMbuco. Hast du schon einmal ein echt spanisches Haus ghsehen? Es besitzt nämlich säst keine Fenster und die Türen, die zu den einzelnen Zimmern führen, werden nur durch einen Wandschirm verstellt. Aber das alles sollst du einmal kennen lernen, Regina. Erzählen kann Man die Wunder und Seltenheiten dieses fremden Landes nicht."
Regina achtete auf die letzten Worte kaum, sondern starrte dis junge Frau an.
„Du hast einen Brasilianer geheiratet?"
Annemarie nickte ernst und nachdeiMich antwortete sie:
„Es ist eine wunderliche Geschichte, die fast wie ein Märchen klingt. Du erinnerst dich doch noch, daß die Pension der Frau Doktor Weihgerber, in der ich Unterricht er-
Weitere Sonderjaglinken in Nürnberg
Die diesjährige Sondertagung des NS.-Lehrer- bundes fand ihren Auftakt in einer Ehrung des toten Kämpfers und Erziehers Hans Schemm. Dann betrat jubelnd begrüßt Ver Frankenführer Julius Streicher das Rednerpult. Er legte in anschaulicher Weise der deutschen Erzieherschaft die wichtigste» Probleme der rassischen und damit verbundenen schulischen Erneuerung dar. Er sprach dabei über die Kräfte des Blutes als den ewigen göttlichen Grundgesetzen, zeigte in diesem Zusammenhang die ungeheure Bedeutung des vom Reichstag beschlossenen Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre auf. Aus seinen reichen Erfahrungen als Kämpfer für die Idee Adolf Hitlers und als Lehrer entwickelte er seine Ausfassung über den Lehrer und Erzieher der Zukunft.
Auf der Sondertagung des Hauptamtes für Beamte erstattete Hauptamtsleiter Pg. Neef einen Bericht über die politische und weltanschauliche Reorganisation der deutschen Beamten im Sinne und Geist des Nationalsozialismus. Er führte u. a. aus: „Als Mittler zwischen Regierung und Volk muß die Beamtenschaft imstande sein, das nationalsozialistische Ideengut, soweit der Staatsorganismus damit beauftragt ist, in die Tat umzusetzen. Die NS.-Beamtenabteilung war deshalb eine Gesinnungsgemeinschaft, nicht etwa eine Organisation zur Stützung und Erringung berufspolitischer Vorteile. Die Einheit des Staates gewährleistet eine einheitliche Beamtenschaft, deren die autoritäre Staatsführung als vollziehenden Faktor des Staatswillens bedarf.
Aus der Sondertagung der Kommunalpolitiker der Bewegung sprach Reichsminister Pg. KerrI. In packenden Worten führte er die Entwicklung Deutschlands vor Augen, um sich dann ausführlich über eine seiner besonderen Arbeitsbereiche in der Regierung, der Reichsstelle für Raumordnung, zu verbreiten.
Das Reichsrechtsamt hatte seine Amtsleiter und die Leiter der Gau- und Kreisrechtsämter in den Prunksaal des Rathauses zu einer Arbeitstagung unter Leitung des Reichsleiters, Reichsminister Dr. Hans Frank, eingeladen.
Im Opernhaus hatten die Parteigerichtsvorsitzenden ihre Sondertagung.
Die Gauschatzmeister der Partei traten bereits ain Freitag zu ihrer Sondertaguiig zusammen. In zweistündigen Ausführungen gab ihnen Reichsschatzmeister Schwarz ein umfassendes Bild von der Verwaltung und Finanzgebarung der Bewegung.
Aus der Sondertagung der NS.-Krieqsopferverssr- gung gab der Reichskriegsopferführer Oberl indob er ein Bild von der geleisteten und einen eindrucksvollen Ausblick aus die kommende Arbeit der NSKOV.
Ausländische Stimmen
zum Abschluß des Parteitages
Warschau, 17. Sept In einem Eigenbericht der „Gazeta Polska" heißi es. der Parteitag habe mit einein starken Erfolg abgeschlossen Der Tag der Wehrmacht habe gezeigt, daß die heutige deutsche Wehrmacht nur ein autonomes Glied des nationalsozialistischen Staates sei und sonst nichts. Der zweite, politisch sehr bemerkenswerte Akkord des Tages sei die Rede des Führers in der Schluß-Sitzung des Parteitages gewesen. Noch niemals habe der Kanzler mit solcher Sicherheit die souveräne Rolle der nationalsozialistischen Partei im Staate proklamiert.
Ein Eigenbericht des „Kurjer Poranny" sagt, die militärische Parade habe die Kraft des Heeres zeigen sollen, das jedoch nicht als Kriegswerkzeug gebraucht werden solle, sondern als ein Instrument, das die soldatischen Tugenden und die Ehre der Nation pflege. Der Kanzler habe deutlich erklärt, die Wehrmacht, die die alten Traditionen sortsetze, besitze genug ruhmvolle Karten in ihrer Geschichte und sei nicht gezwungen, neue Lorbeeren zu suchen. Diese Wendung, die von Friedensliebe zeuge und keineswegs die erste ihrer Art in offiziellen Erklärungen des Kanzlers sei, müsse unterstrichen werden.
Paris, 17 Sept. lieber die Vorführungen der Wehrmacht berichten die französischen Blätter in Wort und Bild. Der nach Nürnberg entsandte Sonderberichterstatter des „Journal" wohnte vorher den französischen Manövern in der Champagne bei. Er will, soweit ein Vergleich möglich ist, sagen können, daß die Deutschen über ein ausgezeichnetes Material verfügen, das aber dem französischen nicht überlege» zu sein scheine. Die deutschen Mannschaften bedienten sich des Materials aber schneller und besser. Allerdings dürften die in Nürnberg zusammengezogenen Truppen besonders sorgfältig ausgewählt worden sein. Er sei
teilte, durch deren plötzlichen Tod aufgelöst werden muhte. Um nun meinen Verwandten nicht zur Last zu fallen; suchte ich mir heimlich eine Stellung. In einer Tageszeitung las ich ein Angebot einer Farmersfamilie in der Nähe von Rio de Janeiro, die eine deutsche Erzieherin für ihre Kinder suchte. Sehnsucht nach fremden Ländern hatte ich immer schon. Also, ich meldete mich, wurde engagiert, erhielt eine Schiffskarte erster Masse zugestellt, bekam außerdem mach eine größere Summe überwiesen, um für die weite Reise notwendige Aschafsungen machen zu können. Du kannst -dir wohl denken, daß ich mich im siebenten Himmel glaubte, -aus dem ich aber sehr rasch gestürzt werden sollte. Aus dom Dampfer machte ich die Bekanntschaft einiger deutscher Familien, die drüben in Brasilien lebten. Denn, als ich ihnen von meinen Plänen erzählte, stimmten sie in meine Begeisterung nicht ein, sondern äußerten allerlei Bedenken, die mich ängstlich machten. In Antwerpen nun befand sich unter den neuen Passagieren ein großer, stattlicher Mann, der von der ersten Begegnung an meine Gesellschaft bevorzugte. -Wir waren bald unzertrennliche Freunde. Ach, was tage Wir waren bald unzertrennliche Freunde. Ach, was sage ich, Freunde, wir hatten uns vom ersten Augenblick ineinander verliebt. Du wirst es schon erraten, daß dieser neue Passagier niemand anders war als Henrique Bioalho. Ihm vertraute ich mich also an, erzählte ihm von dem Engagement, das ich angenommen hatte und bat ihn um Rat. Er zog sofort Erkundigungen bei den Behörden in Rio ein. Die Antwort, die er erhielt, war niederschmetternd. Das Inserat, das mir so verlockend erschienen war, hätte mein Verderben worden können, wenn sich liehe Menschen nicht meiner angenommen haben würden. Mädchenhändler waren die Auftraggeber gewesen und alle Versprechungen waren nur Lockmittel, um törichte dumme Mädel in ihre Netze einzufangen. Trotzdem kann ich diesen Menschen, die einen so schändlichen Sklavenhandel treiben, nicht zürnen, denn durch sie habe ich das große Glück meines Lebens -gesunden. Henrique hat mich nicht wieder freigegeben und ich habe es bis zum heutigen Tag noch nicht bereut, mich in seine Gefangenschaft freiwillig gefügt zu haben.