und Verletzten fast keine Arbeiter der staatlichen Werkstätten seien. Es handle sich zum größten Teil um Dockarbeiter oder lichtscheues Gesindel, das nur auf die Gelegenheit warte, plün­dern zu können. Unter ihnen befinden sich viele Ausländer, be­sonders Polen und Italiener Von den verhafteten Unruhestif­tern sind im Laufe des Tages 33 wieder entlasten worden. 40 wurden in das Eerichtsgefängnis überführt, um in den nächsten Tagen vom Schnellgericht abgeurteilt zu werden. Der Eerichts- arzt hat ferner die Sezierung der beiden Todesopfer vorgenom­men. Einer der beiden ist an den Folgen eines Schädelbruches gestorben, während der andere eine Revolverkugel in die Brust erhielt, die ihm die Lunge durchbohrte. Zwei Schwerverletzte schweben immer noch in Lebensgefahr. Die Beisetzung der To­desopfer wird wahrscheinlich nicht vor Montag stattsinden.

Zwei weitere Todesopfer in Toulon?

Blutiges Nachspiel in Brest

Paris, 11. Aug. Von den bei den Unruhen von Toulon schwer verletzten Kundgebern liegt einer im Sterben. Auch der Zu­stand eines zweiten wird als hoffnungslos angesehen, sodaß wahrscheinlich insgesamt vier Todesopfer der Meuterei zu ver­zeichnen sein werden.

Die Beisetzung der beiden am blutigen Abend selbst ums Le­ben gekommenen Personen fand am Sonntag vormittag unter großer Anteilnahme der gewerkschaftlich organisierten Verbände und der Bevölkerung statt.

Die Zwischenfälle im Kriegshafen von Brest haben am Sonn­tag ein Nachspiel gehabt. Zwei Unteroffiziere eines Kolonial­regiments, die das Wachkvmmando versahen, das zu den Ar­beiten am PanzerkreuzerDünkirchen" kommandiert worden war, wurden abends von mehreren Personen überfallen Aufs äußerste bedrängt, gab ein Unteroffizier auf einen Angreifer Revolverschüsse ab, die in die Herzgegend drangen. Der Schwer­verletzte, an dessen Aufkommen gezweifelr wird, ist ms Marine­krankenhaus eingeliefert worden.

GMeiter Mster

zum Danzig-polnischen Ausgleich

Danzig, 10. Aug. In einem für die Presse bestimmten Aufsatz schreibt der Gauleiter von Danzig, Albert Förster, u. a.:

Polen und Deutschland haben in Europa eine große gemein­same Aufgabe zu erfüllen. Sie besteht darin, den im Osten Eu­ropas zur Macht gelangten Bolschewismus unter allen Umstän­den vom übrigen Kontinent fernzuhalten. Gerade der in diesen Tagen in Moskau stattfindende Kongreß aller führenden Kom­munisten der Erde weist auf die Gefahr hin, die von dort der ganzen abendländischen Kultur droht. Solange Polen und Deutschland in der großen Politik sich gegenseitig verständigen, wird es der Dritten Internationale unmöglich sein, in Mittel­europa festen Fuß zu fasten.

Die Danzig-polnische Verständigung, die vor zwei Jahren .in­gebahnt wurde, hat ihre erste Feuerprobe in diesen Tagen bestanden. Darüber hinaus hat sich aber auch im Zusammen­hang damit gezeigt, wie wertvoll die Verständigungspolitik zwi­schen dem nationalsozialistischen Deutschland und Polen ist. Wenn beispielsweise die Streitfragen zwischen Danzig und Polen, die in diesen Tagen zur Debatte standen, vom Völkerbund ge­klärt hätten werden müssen, dann wären diese Streitfragen trotz so und so vieler Sitzungen und Besprechungen niemals aus der Welt geschafft worden. Zumindest wäre eine Entscheidung des Völkerbundes bestimmt nicht zur Zufriedenheit beider am Streitfall beteiligten Staaten ausgefallen.

Die wirtschaftlichen Erschütterungen sind durch Verhandlungen zwischen den maßgebenden Männern Danzigs und Polens zu ihrem Abschluß gekommen. Es ist damit eine für beide Teile schädliche Situation aus der Welt geschafft worden. Was Danzig will, ist nichts anderes, als im Rahmen der bestehenden Ver­träge zu leben und deutsch zu bleiben. Polen mag davon über­zeugt sein, daß es mit uns in Danzig auf das beste Zusammen­arbeiten kann, wenn wir sehen, daß es alles tut, nicht nur die ihm in den Verträgen zustehenden Rechte für sich in Anspruch zu nehmen, sondern auch die ihm auferlegten Pflichten Polen gegen­über zu erfüllen. Ebenso muß sich Polen aber darüber klar sein, daß wir uns, wenn man Danzig in seinem Deutschtum und in seinem Lebensnerv, d. h. seiner Wirtschaft treffen will, bis zum letzten Augenblick zur Wehr setzen.

Eine große Sehnsucht

Roman von Marie Blank-Eismann.

1, Nachdruck verboten

Regina hing sich an den Arm der Mutter und ließ sich von ihr nach ihrem Zimmer führen. Dort sank sie völlig erschöpft aus das Bett nieder und wühlte ihren Kops in die Kissen.

Frau Christine streichelte leise über das zuckende Gesicht ihres Kindes und flüsterte:

Du mutzt vergessen, Regina"

Das kann ich nicht Mutter"

Du wirst es lernen müssen. Ein Menischenherz vermag viel zu ertragen, Regina. Man stirbt nicht an gebrochenem Herzen."

Frau Christine beugte sich einmal über Regina, drückte einen Kuß aus deren Stirn und huschte aus dem Zimmer.

Regina war allein.

Und aufschluchzend barg sie ihr Gesicht in die Kissen und weinte bitterlich.'

Wie eine Nachtwandlerin ging Regina in den nächsten Tagen umher.

Sie und trank, sie sprach gleichgültige Worte und doch schien es ihr oft, als wäre sie gar nicht mehr selbst, als ginge eine Fremde durch dieses Haus.

Laut und ungestüm rief die Stimme ihres Herzens nach dem Geliebten.

Aber durfte sie ihn denn Wiedersehen?

Nein! Nein! Sie mußte zu vergessen suchen.

Langsam schüttelte Regina den Kopf. Immer mehr fühlte sie, daß die Liebe zu Harald von FalkeNberg ihr Herz ganz erfüllte. Ob sie in einem Buch las, ob sie sich über ihre Handarbeit beugte oder irgendeiner Beschäftigung im Hause nachging, immer und immer tauchte sein Bild vor ihr auf immer sah sie dhn als Romeo vor sich stehen.

War dieses Kostüm nicht wie ein Fingerzeig des Schick­sals gewesen? Auch Romeo liebte die Tochter seines Fein-

Dieser Streitfall und seine Bereinigung hat politisch gesehen immerhin etwas Gutes an sich. Alle Feinde Deutschlands und der deutsch-polnischen Verständigung, die in den letzten drei Wo­chen in ihrer Presse gejubelt haben und sich schon darauf freuten, daß die Verständigungspolitik zwischen Deutschland, Danzig und Polen ihre Feuerprobe nicht bestehen würde, wurden auf bas bitterste enttäuscht. Denn wie diese internationale Judenpreste in allen anderen Fragen, die die nationalsozialistische Politik angehen, mit ihren Vermutungen hereingefallen ist, so auch dieses- mal wieder. Das freut uns am allermeisten. Außerdem mag die Welt an diesem Beispiel erkennen, daß unser Führer Adolf Hitler recht hat, wenn er in seiner letzten Reichstagsrede den Ge­danken der Verständigung zwischen zwei Staaten für nützlicher hält als kollektive Sicherheiten, so wie sie in Genf gepredigt werden.

Unsere nationalsozialistische Verständigungspolitik hat sich jedenfalls in Liesen Tagen bewährt. Wir wünschen nur, daß sich diese Einigung, die jetzt von beiden Staaten erzielt worden ist, auch für die Wirtschaft als nützlich erweist. Wir erwarten, daß Polen den Zustand, der in wirtschaftlicher Hinsicht vor dem 17. Juli bestand, nicht nur formalrechtlich, iondern auch in der Praxis wieder herstellt. Dabei muß offen betont werden, daß es beiderseits aller Bemühungen bedarf, um den der Danziger Wirtschaft zugefügten Schaden zu beseitigen.

SteriMeriliig in der ganzen Welt

«Wer körperlich und geistig nicht gesund und würdig ist, darf sein Leiden nicht im Körper seines Kindes verewigen"

Dieses Wort des Führers steht über allen Maßnahmen des Staates zur Gesunderhaltung unseres Volkes und zur Verhin­derung einer überragenden Ausbreitung lebensuntüchtigen Erb­gutes.

Jahrhundertelang haben die Menschen im Zeichen einer falsch verstandenenHumanität"

gegen das göttliche Gesetz der Auslese gesündigt,

das immer nur die Fortpflanzung bester Lebenskraft gestattet. Mit viel Mühe und Kosten brachte man häufig solche Erbuntüch­tigen direkt künstlich zur Fortpflanzung und verringerte gleich­zeitig die Lebensmöglichkeit für den erbgesunden Teil unseres Volkes, der die Mittel für die Erhaltung und Vermehrung solcher künstlichen Züchtungsprodukte aufbringen muß.

Unser Volk trieb sich dadurch zum Selbstmord.

So war es ein Akt der Notwehr im Ringen um die Selbst­behauptung unseres Volkes, wenn der nationalsozialistische Staat dasGesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" in Kraft setzte. Ein kleiner Eingriff, der dasselbe darstellt wie die Ver­jüngungsmethode von Steinach, befreit die an ihrem Schicksal schuldlosen Erbkranken von der Gewissenslast, durch Leichtsinn oder Unkenntnis ihr Leid unschuldigen Kindern aufzubllroen.

Die führenden Wissenschaftler der ganzen Welt

haben die Richtigkeit der deutschen Maßnahmen erkannt, wie fol­gende Entschließung der II. Konferenz des Internationalen Ver­bandes Eugenischer Organisationen in Zürich zeigt:

Die Versammlungsteilnehmer, die bei Gelegenheit der II, Konferenz des Internationalen Verbandes Eugenischer Or­ganisationen in Zürich anwesend sind und die verschiedensten Länder der Erde vertreten, stellen fest, daß sie in den vier­tägigen Verhandlungen bei aller Verschiedenheit ihres poli­tischen oder weltanschaulichen Standpunktes doch die tiefe Ueberzeugung geeint hat, daß rastenhygienische Forschung und Praxis für alle Kulturländer höchst lebenswichtig und un­ausweichlich sind. Der Kongreß empfiehlt den Regierungen der Welt, in gleicher sachlicher Weise, wie dies bereits in einigen Ländern von Europa und Amerika geschehen ist, die Fragen der Erbbiologie, Bevölkerungspolitik und Rasten­hygiene zu studieren und deren Ergebnisse zum Wohle ihrer Völker anzuwenüen."

Außer Amerika, dem Schweizer Kanton Waadt und Deutsch­land haben seither eine große Zahl europäischer Staaten der­artige Gesetze in Kraft gesetzt.

Sterilisierungsgesetze

bestehen daher heute außer in den eben genannten Ländern

in Finnland, Norwegen, Schweden, Dänemark und Estland.

Gesetzentwürfe liegen vor in Polen, Tschechoslowakei, Japan, Jugoslawien. Rumänien, Neuseeland und in den baltischen Staaten, Allein diese Tatsache zeigt uns, daß es sich hierbei um eine lebenswichtige Aufgabe für alle Kulturstaaten der Erde handelt und nicht um einedeutsche Barbarei", wie es böswillige Kritiker immer hinzustellen belieben. Es ist der Geist der

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des, auch ihm wurde das Glück der Liebe durch den Haß vergällt.

Immer wieder mußte Regina an die glücklich-unglücklich Liebenden denken. Würden sie und Harald nicht das gliche Schicksal erleiden müssen?

-schreibe mir, wo eins Beg-enung möglich ist

Doch Tage vergingen, ohne Laß sie den Mut fand, zu schreiben.

Hatte sie nicht geschworen, die Falkenbergs zu hassen? Durste sie meineidig werden?

Sie befand sich in einer verzweifelten Stimmung.

Dübel sah sie mit verwundertem Erstaunen, daß Kom­merzienrat Schillings jeden Morgen prachtvolle Blumen­sträuße schickte, die für sie abgegeben wurden. Auch erschien er Abends sehr oft zum Essen und ward von ihrem Vater mit besonderer Zuvorkommenheit willkommen geheißen, so daß Regina sich an ihre Mutter wandte und fragte: ^Mutter, was sollen alle diese Blumen -bedeuten?"

Frau Christine seufzte leise.

Kind, errätst du nicht, weshalb Kommerzienrat Schil­lings das alles tut?"

Regina tastete nach -ihrem Herzen, dessen Schlag auszu­fetzen drohte.

Mutter, Mutter, ist es möglich, daß Kommerzienrat Schillings als Brautwerber kommen wird er könnte mein Vater sein."

,Es sind schon manche ungleiche Ehen geschlossen worden, Regina. Vater sieht in dieser Verbindung ein großes Glück für dich."

,Hch werde bei solchen Angelegenheiten nicht nach meiner Meinung gefragt, Rgina."

-Da eilte diese auf die Mütter zu, fiel vor -ihr in die Knie nieder, -umklammerte deren Hände und bettelte:

Aber -du wirst es doch nicht dulden, Mütter, daß Vater mich zu einer solchen Heirat zwingt. Er kann doch nicht von mir verlangen, daß ich ohne Liebe mich einem Manne zu eigen gebe."

der Ewiggestrigen, die aus Angst, eine bezogene Machtposition einzubüßen, jeden wissenschaftlichen Fortschritt mit Index und Scheiterhaufen bekämpft haben. Aber

der Siegeszug der Wahrheit

hat sich nie, und wird sich auch in Zukunft nicht aufhalten lasten.

Ueberall in der Welt ist die Erkenntnis im Vormarsch, daran kann keine Beschimpfung, keine Fälschung und keine organisierte Hetze etwas ändern.

Vom Führer ausgezeichnet

Ehrung für die Hochträger der Nanga-Parbat-Expeditton Berlin, 10. Aug. DerVölkische Beobachter" meldet: In selbst- ^ loser, hilfreicher und oftmals auch gefahrvoller Kameradschaft j haben englische und deutsche Bergsteiger seit der ersten deutschen > Himalaya-Expebition im Jahre 1929 um die höchsten Gipfel der Erde gerungen. Dabei haben auch die einheimischen Träger, die - Untertanen des britischen Weltreiches sind, den Deutschen treue und unschätzbare Dienste geleistet und mehr als einmal ihr Leben für die deutschen Bergsteiger und deren Ziele eingesetzt. Vor allem auch bei der schweren Katastrophe, die die letzte deutsche Nanga-Parbat-Expedition im Jahre 1934 erlitt, haben treue Träger aus dem Stamme der Scherpa bis zuletzt bei ihren Herren ausgehalten, und sechs dieser treuen Hochträger haben - dabei ihr Leben gelassen. !

Der Führer und Reichskanzler hat in Würdigung dieser über- ! menschlichen Leistungen veranlaßt, den in -den Hochlagern am ! Nanga Parbat auf das äußerst erprobten Trägern Angtse- ! ring, Kikuli, Kitar, Pa sang, da Tun du, die als I letzte zurückgekhrt sind, das Ehrenzeichen ves Deutschen i Roten Kreuzes zu verleihen. i

Der Reichssportführer von Tschammer und Osten hat außerdem s all den Hochträgern, die sich auf der Expedition ausgezeichnet !

haben, eine Gedenkmünze verliehen, deren Entwurf von dem Berliner Künstler Klein stammt. Das deutsche Generalkonsulat in Kalkutta wird den Trägern die Auszeichnung in Indien verleihen. -

Reformvorfchlage für die Fürsorgeerziehung

Berlin, 1lh Aug. In der Abteilung für Erb- und Rastenpflege des Reichsgesundheitsamts sind Erwägungen über die Durch­führung der Fürsorgeerziebung nach der Richtung angestellt wor­den, ob ihre jetzige Handhabung der Wirtschaftlichkeit einerseits und der sozialpolitischen Weltanschauung des Nationalsozialis­mus andererseits entspricht. F. Dubitscher, der darüber berichtet, . erklärt, daß schon die nicht unerhebliche,, Ausgaben für die Für­sorgeerziehung, die in Preußen rund 19 Millionen im Jahre 1933 s betrugen, eine erhöhte Aufmerksamkeit in dieser Frage recht- i fertigen. Die Dauer der Fürsorgeerziehung bei den 1933 ent­lassenen Fllrsorgezöglingen, die in 31,2 Prozent der Fälle zwischen v und 19 Jahren und in 17,8 Prozent der Fälle mehr als 10 Jahre betrug, die Annahme nahe, daß es sich hierbei kaum mehr ' um eine Umweltschädigung als vielmehr um einen Defekt in : der Anlage handelt. Diele Annahme werde dadurch unterstützt, ^ daß von den entlassenen rund 7000 Zöglingen nur in 1113 ,

Fällen der E r z i e h u n g s z w e ck erreichi wurde, wäh- k rend der weitaus größte Teil nur wegen Erreichung der Alters- f grenze entlassen wurde. s

Die Durchführung einer amtlichen Kontrolle der Bewährung s ehemaliger Zöglinge im Leben wäre sehr zweckmäßig. Weiterhin bedürfe der hohe Prozentsatz der Zöglinge, die als beschränkt, , Ichwachstnnig oder psychopathisch angesehen werden (fast 40 Pro­zent), dringend einer Klärung in der Richtung, wie stark die Beteiligung der Erbkranken an dieser Zahl sei. Es müsse eine, klare Scheidung der unerziehbaren und erbbiologisch Minder­wertigen von den übrigen Fällen erfolgen. Es entspräche nicht der nationalsozialistischen Weltanschauung, erbbiologisch voll­wertige, rassisch einwandfreie, körperlich und geistig tüchtige Ju- , gendliche. die nur durch äußere Umstände einen erhöhten Auf- ! wand für soziale Erziehungsmaßnahmen erfordern, zu benach­teiligen und sie solchen Jugendlichen gleichzusetzen, die allen Er­ziehungsversuchen zum Trotz auf Grund ihrer minderwertigen erblichen Anlage das Volk von heute und durch ihre Nachkom- s men auch das Volk von morgen belasten. Für diese seien statt sozialer Erziehungsmaßnahmen vorwiegend Bewahrungsmaßnah­men am Platze. Damit werde nicht nur eine erhebliche Ein­sparung von Mitteln erreicht, sondern auch eine Ent­lastung der Erzieher und eine Anwendung der Er­ziehungsmaßnahmen am rechten Platz. Der schlechte Einfluß der Unerziehbaren falle fort, und es biete sich häufig die Möglichkeit einer frühzeitigen Unterbringung in Familienpslege und Arbeits-

Jch -habe bishr vergeblich verflucht, deinen Vater von s seinen Plänen abzubringen, Regina. Ihm erscheint eins - Verbindung mit Kommerzienrat Schillings -als ein großer , Gewinn für den Overho-f, denn Schillings hat alle Wechsel s der Falkenbergs in seinen Händen und der Tag kommt im- . mer näher, an dem Schloß FMenberg in den Besitz Schil­lings übergehen wird. Er aber will dann das Schloß seiner Braut z-um Hochzeitsgefch-enk -machen -und da es f-e-ck Jahr­zehnten der Wunsch deines Vaters ist, diesen stolzen Besitz -m -seine Hände z-u bekommen, wirst Lu begreifen, daß er kei­nen anderen Gedanken mehr kennt, -als daß du die Frau -des Kommerzienrats Schillings werden sollst."

Verkaufen will er mich also?"

,>.och ist' es nicht fo weit, Regina, denn ich hoffe, daß dein Vater dich nicht zu dieser Heirat zwingen wird, wenn , du chm saglst, daß du so nicht glücklich werden kannst."

,>Ob Vater wirklich nach meinem Glück fragt? Jedes Mittel, sein zu erreichen, wird -ihm recht sein, und er wird sich keine Gewissensbisse machen, das Leben und die Zukunft feines einzigen Kindes zu opfern, wenn dafür sein Haß gegen die Falkenbergs einen neuen Triumph feiern kann."

Frau Christine nahm Rgin-as Ko-Ps zwischen beide Hän­de, schaute ihrem Kinde mit ernsten Wicken in die Augen und flüsterte d-an nach langem Stillschweigen:

,-Wir Frauen sind zum Leiden und Dulden bestimmt, Regina. Deshalb bitte ich dich, b-efchwöre nicht neues Leid und Kummer herauf, -füge -dich dem Willen deines Vaters, - denn -es wird vergebliches Bemühen fein, sich dagegen zu wehren."

Frau Christine erhob sich rasch und verließ das Zim­mer, da von der Diele her Martin Overhofs scheltende Stim­me zu hören war.

Wie betäubt blieb Regina zurück.

Wie auf einm rasch rollenden Filmstreifen fah sie plötz­lich Bilder -der Zukunft vor sich und erschrak so schr darüber, daß sie mit angstvoller Stimme flüsterte:

Ich muß Haraldsprechen. Und von feiner Entscheidung foll meine Zukunft abhüngen."