Aus Stadt und Laud.

T«lw, den 19. Mai 1924. Vom Rathaa».

Die Fortsetzung der Schulkinderspeisung bildete den ersten Punkt der Tagesordnung der am Donnerstag unter dem Vorsitz von Stadtschultheitz Göhner stattgefundene« Sitzung des Eemeinderats. Der Vorsitzende führte aus. daß nach einem Rundschreiben des LandescwSschusses für Kinderspeisung Reichs» mittel nicht mehr zu erwarten seien, es sei daher mit einer Ein­schränkung der Speisung zu rechnen. Es dürste sich deshalb emp­fehlen, ein Sechstel der bisherigen Auslagen zur Schaffung einer Reserve für den Winter zurückzulegen. Di« Gemeinden könnten diese Vorräte als Eigentum gegen Einbezahlung des Betrags an den Landesausschutz erwerben. Der Bezirksausschuß habe sich nun für diese Rücklagen ausgesprochen, da für di« Kinder beson­ders im Winter ein warmes Frühstück sehr erwünscht sei. Der Vorsitzende macht den Vorschlag, der Anregung des Landesaus­schusses stattzugeben, 20 Proz. des Wertes der Speisungsmittel in Geld an den Landesausschuh einzubezahlen und die Speisung später im Rahmen der Möglichkeit wieder aufzunehmen. Auf eine Anfrage von G.R. Stauf über di« verschiedene Höhe des Beitrags der Kinder zur Speisung werden von dem Vorsitzenden und einigen Mitgliedern des Ausschusses nähere Aufklärungen gegeben. Es ging daraus hervor, daß auch bedürftige Kinder von vermöglichen Ellern zugelassen seien, die aber vollen Ersatz der Speisung leisten. Die Neuregelung des nebenamtl. Unterrichts am Realprogymnasium und der Realschule wird zurückgestellt bi» zur Erhebung weiterer Aufschlüsse. Die Arbeite rlöh na werden nach dem neuen Tarif festgestellt; zwischen den Löhnen für gelernte und ungelernte Arbeiter ist nun eine größere Span­nung eingetrelen. lleber verschiedene Umstände bei dem letz­ten Brandfall wurde Aufklärung gewünscht. Das Ergebnis war, daß eine solche nicht restlos gegeben werden konnte und daß die Ansichten über diese Angelegenheit sehr verschieden waren. Gewünscht wurde ferner die Ausführung refp. Fortsetzung der Pläne für die Wasserleitung. Fabrikant Emil Wagner sucht zur Pflasterung eines Hofes um Aushilfe mit städtischen Pflastersteinennach, da die beeilten Steine nicht recht­zeitig eingetroffen feien und die Arbeiten liegen bleiben müßte«. Nach einer Aussprache darüber wurde beschlossen, die Pflaster­stein« unter der Bedingung abzugeben, daß ohne Verzug die Steine in gleicher Qualität und Größe und vom gleichen Stein­bruch auf den gleichen Platz wie seither oder auf einen noch zu bestimmenden Platz geliefert und die Kosten für di« Aussichts­person ersetzt werden. Dabet führte der Vorsitzende weiter aus: Die Anforderungen in Beziehung auf Abgabe von städtischem Material seien sehr stark angewachsen und es sei deshalb not­wendig, daß hiefür Grundsätze aufgestellt werden. Es sollen deshalb die Baumaterialienhändler aufgefordert werden, je einen gewissen Vorrat von Sand, Steinen und dergl. einzutun. ounnt die Einwohnerschaft jederzeit ein kleines Quantum von Mate­rialien beziehen könne. Man könne es einem Privatmann nicht zumuten, daß er wegen einiger Körbe Schotter einen ganzen Wagen beziehe. Derartige Materialien sollten bet den Bau­materialienhändlern stets vorrätig sein. Wenn man natürlich bei den Händlern nichts haben könne, so wenden sich viele Leute an die Stadt, hernach herrsche dann bei den Händlern doch Un­zufriedenheit. Grundsätzlich gebe also die Stadt keine Materia­lien ab; sei aber bei den Händlern nichts zu bekommen, so gebe schließlich die Stadt in dringenden Fällen kleine Posten gegen Ersatz ab. Aus der Mitte des Kollegiums wird angesragt, wer di« Kosten für die Abfuhr der Materialien, die auf dem Platze, wo Adlerwirt Schnauffer eine Autohalle er­richte, zu tragen Hobe. Der Vorsitzende erwiderte, daß die Stadt nicht Eigentümerin dieses Platzes sei und der Platz frei zur Ver­fügung gestellt werden müsse. Die Latrinenarbeiter ersuchen bei der schmutzigen Art ihres Geschäftes entweder um eine geldliche Zulage oder um Anschaffung von Schutzkleidern. Es wird der Anschauung Ausdruck gegeben, daß die städtischen Arbeiter gut bezahlt seien, daß aber das Gesuch der Latrinen­arbeiter berechtigt sei. Es wird beschlossen, den Arbeitern einen blauen Anzug mit Ijahriger Tragezeit zu bewilligen. Der Urlaub der städtischen Beamten wird genau nach den Vorschriften vom Staat geregelt. Anläßlich eines Gesuchs von Bauwerkmeister Alber um ein Baudarlehen von der Woh- nungsbaukreditansdalt (nicht von der Stadt) mochte der Vor­sitzende die Mitteilung, daß für den ganzen Bezirk etwa 30, dar­unter für die Stadt etwa 12 Darlehen in Betracht kommen wer­den. Das Gesuch von Alber wird genehmigt unter der Bedin­gung, daß 2 Wohnungen an solche Personen, die hier das Woh­nungsrecht haben, vermietet werden. lleber die an die hiesige Schneiderinnung übertragene Ausführung von Unifor­men für die Schutzleute entspinnt sich eine längere Aussprache. Es scheint sich um Mißverständnisse zu handeln, die dann zu Aus­einandersetzungen geführt haben. Der ganzen Angelegenheit wird keine besondere Bedeutung beigelegt. Auf das Allsschreiben betr. Anmeldung zum Bezug von Torf sind 600 Ztr. bestellt wor­den. Der Vorsitzende bemerkt noch dazu, daß durch den Bau eines Sträßchens durch die Forstverwaltung eine Zahl von »Arbeitern sich veranlaßt sehen werden, sich an dem Straßenbau zu betei­ligen, da für die Stunde 5254 Pfg. Lohn zugesagt seien. Es sei deshalb möglich, daß ein Arbeitermangel eintreten könnte. Ver­schiedene Mitglieder des Gemeinderats glauben aber, daß eine größere Nachfrage nach Torf, der im letzten Jahr von ausgezeich­neter Beschaffenheit gewesen sei, sich erst im Laufe des Sommers einstellen werde und daß in den in Betracht kommenden Orten noch genügend Arbeitskräfte vorhanden seien; ein« Einstellung des Torfstichs sei nicht wünschenswert. Der Eemeinderat be­schließt, weitere Erhebungen anzustellen. Hermann Dill sucht um Konzession zum Handel und zur Herstellung von Most­substanzen nach; der Gemeinderat hat nichts «inzuwenden. Der christlich« Pfadfinderverein (nicht die allgemeine deutsche Pfadfinderschaft) will am 28. und 29. Juni in hiesiger

I Stadt eine Hauptversammlung aShalteN. Es wird auf «knie teillguug von 400500 Pfadfindern gerechnet. Die Versamm­lung soll in der Gegend des Schaffots stattfinden, das lleber- oachten in der Turnhalle; der Gemeinderat stimmt dem Ersuchen zu. Den Schluß der Verhandlungen bildeten Anstage» über Holzversorgung, über bessere Wasserversorgung im Kapellenberg, über die Milchversorgung und über die Eröffnung der Bade­anstalt.

Evangelische Pressetaguns in Calw.

Heute und morgen treffen sich hier evangelische Männer aus einer Reihe von Schwarzwaldbezirken, um unter Leitung der Landesgeschäftsfiihrer des Ev. Volksbunds über Fragen der kirchlichen Pressearbeit zu beraten. Wir grüßen diese Gäste herz­lich und wir freuen uns, daß auch dasTalroer Tagblatt" an der Arbeit dieser Tagung Anteil nimmt, nicht bloß dadurch, daß es feine Türen zur Besichtigung eines modernen Zeitungsbe­triebs öffnen wird, sondern vor allem durch di« Bereitwillig­keit, mit der es seit langem sowohl den Artikeln des Evangel. Presseverbands als auch besonders den lokalen kirchlichen Presse­berichten entgegenkommt. Evangelischer PressÄ>ienst ist ein mo­derner Zug kirchlicher Arbeit, der für manche Christen etwas Ungewohnte» und Fremdartiges an sich hat, der aber doch Dienst ist in dem vollen biblischen Sinn dieses Wortes. Er bedeutet keine oberflächliche Verflachung der Arbeit für das Reich Got­tes, sondern nur eine neue, durch die modernen Verhältnisse ge­bieterisch geforderte und heute unbedingt notwendige Arbeits­form der christlichen Gemeinde. An den beiden großen Fronten, auf denen heute die Kirche kämpft, ist die Pressearbeit ein wich­tiges Hilfsmittel: Einmal in dem Ringen um lebendige Ge­meinden, um di« Bruderschaft der Gläubigen untereinander. Hier hat die speziell kirchliche Presse ihre große Bedeutung. Wer der evangelischen Jugendarbeit nähe steht, der weiß, wie dort z. B. die Verbandsorgan« für das Gesamtleben der großen Ju­gendvereintgungen wichtig geworden find. Aber die Presseta- gung in Calw ist mehr auf den Kampf an der anderen Front eingestellt, auf die Missionsaufgabe der Kirche an den Gott Ent­fremdeten und die aus ihr erwachsenden Aufgaben für den Pressedienst. Von den begeisterten jugendlichen Christen, die in den großen Städten in ihrer freien Zeit Flugblätter und Trak­tate in alle Winkel und Gassen tragen, um für Christus zu werben, bis zu dem Ringen großer christlicher Zeitungen und Preßverbände um Gehör in der öffentlichen Meinung, im Lärm der politischen und wirtschaftlichen Kämpfe, bewegt sich hier die Arbeit tn den mannigfaltigsten Formen. Besonders wichtig ist es, daß in den bestehenden Tageszeitungen, die die geistige Nah­rung einer großen Zahl unserer Volksgenossen bilden, die christ­lichen lleberzeugungen und J-rt.'TLssen zu Wort kommen, nicht nm in anmaßender Unduldsamkeit ander«Meinungenzuoerdrän- gen. sond-*n gm neben ihnen, und in stetem Ringen mit ihnen dst Sache Christi zu vertreten. Darauf wird di« Calwer Tagung ihr besonderes Augenmerk richten. Unsere evangel. Kirchenge­meinde grüßt die Männer, die sich an diese kirchliche Pressearbeit wagen wollen, als Mitarbeiter und Mitkämpfer um die Fahne des Evangeliums. O.

Alt Heidelberg.

Einige wirklich genußreiche Stunden konnten di« Kino­freunde gestern im hiesigen Lichtspieltheater zubringen, wurde doch das gut eingebürgerte SchauspielAlt Heidel­berg" im Film vorgeführt. Nicht nur die überaus klare Wiedergabe der Aufnahmen befriedigte die Wünsche der Zuschauer, sondern auch ein gut zusammengestelltes in hie­siger Stadt bei Filmvorführungen noch nie gehörtes Streich- und Blas-Orchester, das uns an den heiteren Kommersen der Heidelberger Studioteilnehmen" ließ. Dem herrlichen Maiensonntag ist es zuzuschreiben, daß die Nachmittagsvorstellung kein volles Haus aufwies, dagegen war die Abendvorstellung sehr gut besucht.

Autorennen Stuttgart-S»Mude.

(ELB.) Stuttgart, 18. Mai. Heute früh fand, vom schönsten Frühlingswettsr begünstigt, das Solitüde-Auto- mobil- und Motorradrennen statt. Eine vieltausend­köpfige Menge hatte sich schon in den frhesten Morgen­stunden eingefunden und umsäumte die Rennstraße, die von starkem Polizeiaufgebot abgesperrt war, zu beiden Seiten. Während des Rennens kreiste ein Flieger über der Rennstrecke. Von 7 bis )412 Uhr starteten in kurzen Ab­ständen etwa 460 Motorräder und Kraftwagen, die in raschester Fahrt die kurvenreiche Rennstrecke durchfuhen. Das Rennen verlief ohne nennenswerte Unfälle, während am Tage vorher beim Training ein Kraftwagen sich über­schlug, wobei der Beisitzer Phohe aus Hamburg tödlich verunglückte. Als Abschluß des Rennens fuhr Werner auf Mercedes seinem siegreichen Wagen in der Coppa und Targo Florio eine Ehrenrunde. Er wurde überall mit enthusiastischem Beifall begrüßt, während die Musikkapel­len oas Deutschlandlied spielten.

Wetter für Dienstag und Mittwoch.

Der Hochdruck hat Bestand. Für Dienstag und Mittwoch ist Fortdauer des heiteren und trockenen, jedoch zu Gewitterstörun­gen oeneicsien Wetters zu erwarten.

(STB.) Wildbad, 17. M<ri. Dieser Tage war Minister Bolz in dienstlicher Reise hier. Direktor v. Groß und Mi­nisterialrat Kuhn aus Stuttgart begleiteten ihn. Nach einer eingehenden Besichtigung der Gebäude und Anlagen der staatlichen Badeverwaltung statteten die Herren der Versorgungskuranstalt einen Besuch ab, fuhren zum kur­zen Aufenthalt auf den Sommerberg und reisten am glei­chen Abend wieder nach Stuttgart zurück,

Eisenbah nbeamt«ntagu«L ^

(SED.) Stuttgart, 14. Mat. Der hier abgehaltene Vertretertag der Württ. Vereinigung der oberen (nicht- technischen) Reichsbahnbeamten hat folgend« Entschließung einstnmnig angenommen: Die Ausgleichung des Reichs­haushalts ist eine der unerläßlichen Vorbedingungen für die Beibehaltung der festen Währung. Die Eisenbahn- beamtenschast hat deswegen die ihr Familienleben mehr und mehr zerstörenden Sparmaßnahmen der Reichsbahiv- verwaltung auf sich genommen. Sie und ihre Familien sind hiedurch tn immer steigenderem Maße der dauernden Ver­elendung ausgesetzt. Durch den Währungszerfall sind di« Ersparnisse früherer Jahre vernichtet und es muß von der Hand in den Mund gelebt werden. Der Reichsregierung ist es nicht gelungen, die alle berührenden Lasten gleich­mäßig umzulegen. Das Sachverständigengutachten witt) diese Sonderbelastung der Eisenbahnbeamten zu einem Dauerzustand machen. Still und in treuer Pflichterfüllung wurden bisher die Entbehrungen getragen. Der sich unbe­helligt immer mehr ausbreitende Luxus und die trotz al­ler Versprechungen stark steigenden Kosten der Lebens­haltung lassen indes auch diese Opfer als umsonst gebracht erscheinen. Der Vertretertag beauftragt daher den Landes­oorstand mit allen gesetzlichen Mitteln dahin zu wirken» daß 1. baldmöglichst ein entsprechender Ausgleich zwischen Beamtenbezügen und allgemeiner Preisgestaltung herbet- geführt wird. 2 . Die Umwandlung der Reichsbahn in ein« Aktiengesellschaft voraussetzt: s) die Wahrung der Be­lange der deutschen Wirtschaft in tarifarischer und recht­licher Beziehung, b) die Freilassung und Rückführung der wegen der Ruhrbesetzung gefangen gehaltenen Kollegen, c) di« Sicherung der rechtlichen und sozialen Verhältnisse des Eisenbahnpersonals.

Ser M Landtag«, die «eiieRegltniWMW.

Geschäftsübersicht des Landtags.

(SCB.) Stuttgart, 17 . Mai. Die Direktion des Land­tags hat auf den 15. Mai eine Uebersicht über die Arbeiten des Landtags von 19201924 fertiggestellt. Der Erste Or­dentliche Landtag, dessen Wahldauer mit dem heutige« Tage endigt, hat 231 Vollsitzungen abgehalten. Wesentlich größer war die Zahl der Ausschußfitzungen, die des Finanz­ausschusses belief sich allein auf 326. Verabschiedet wurde« 157 Gesetze, 105 Jnitiativ-Eesetzesentwürfe und erledigt die -Staatshaushaltspläne für die Jahre 1920/23. Uner­ledigt blieben 6 Eesetzesvorlagen, nämlich betr. Anerbe»- recht, Aufhebung der Fideikommisse, Reichsfiedlungsgesetz, Verkehr mit städt. Grundbesitz, Landwirtschaftsschulen und ein Nachtrag zum letzten Staatshaushaltsplan. Auf Grund des Ermächtigungsgesetzes erließ das Staatsministeriunt 40 Verordnungen. Große Anfragen gingen 88 ein, von denen 11 unerledigt blieben, Kleine Anfragen 495, davon 19 ohne Antwort. Von den zahlreichen selbständigen An­trägen haben 27 ihre Erledigung nicht gefunden. Die Zahl der Eingaben belief sich auf 1512, von denen nur wenig« unerledigt blieben.

Zur Regierungsbildung in Württemberg.

(LEV.) Stuttgart, 17. Mai. Die oberjchwäbischcn Zen­trumszeitungen schreiben zur Frage der Regierungsbil­dung in Württemberg u. a.: Wie stellen sich nun die ein­zelnen Parteien zur Regierungsbildung? Die Sozial- demokratie redet von einer neuen Äera, voer der sie stehe« Diese neue Akra soll wohl in einer sri'ch-fröhlichen Oppo­sition bestehen. Von der Demokratie har sich kürzlich der Abgeordnete Schees in der Weise ausgelassen, daß sie für eine Regierung mit der Rechten nicht zu haben seien. Man hofft anscheinend auch dort, durch Opposttionseinstellung dsa geschwundene Renommee wieder heben zu können. Nun bestehen bei der Demokratie allerdings auch Strömungen, die für eine Beteiligung an der Regierung auch mit der Rechten plaidieren. Es wird abzuwarten sein, welche von den beiden Richtungen sich durchsetzt. Bei den Rechtspar­teien ist die Bürgerpartei zweifellos die Führerin für den Gedanken einer praktischen Mitarbeit innerhalb einer Re- gierung der Mitte. Das Zentrum kann als Hauptträger der gegenwärtigen Regierung abwarten, bis die Lage sich zu klären beginnt. Da und dort stößt man auf die An­sicht, abzuwarten, bis sich die Verhältnisse in Berlin kri­stallisiert haben. Das scheint uns ein falscher Standpunkt zu sein. Eine Homogenität in der Zusammensetzung der Württ. Regierung mit der Reichsregierung scheint uns nicht unbedingt erforderlich. Wir sind der Ansicht, daß wir in Württemberg eine Regierung zu bilden haben, die de» württ. Parteiverhältnissen entspricht.

Anrufung des Staatsgerichtshofs.

(SCB.) Heilbron«. 16. Mai. Durch Entscheidung des Landesroahlausschusses ist von den Zentrumskandidaten Adam Müller-Mergentheim für gewählt erklärt worden. In Neckarsulm und Heilbronn will sich das Zentrum, da» den Standpunkt vertritt, daß das Mandat dem Gemeinde­rat Gauß hätte zufallen sollen, mit dieser Entscheidung nicht zufrieden geben. Die Zentrumsleitung Heilbronn» Neckarsulm kündigt deshalb bereits die Anrufung de» Staatsgerichtshofs an.