Die Flottenfrage sei ein sehr schwieriges Problem, das wie ein Zusammenspiel aus einzelnen Stücken zusammengefügt werden müsse. Aus diesem Gründe, fuhr der Marineminister fort, begrüßte die Admiralität den Vorschlag eines großen Staates wie Deutschland, seineFlottefürimmeraufeinVer- hältnis zur englischen Flotte festzulegen. Wir hätten es viel lieber, wenn Deutschland keine A-Boote hätte, aber wir können diese 35 o. H. ohne übertriebene Besorgnis annehmen.
Man muß sich daran erinnern, daß das allgemeine Abkommen, das wir zu erzielen hätten, überhaupt keinen Wert hätte, wenn Deutschland nicht daran teilnehmen würde. Ich bin erstaunt, daß die internationalen Mitglieder des Unterhauses, wenn ich sie so nennen darf, einen Schlaganfall erleiden, weilnachMo- naten und Jahren des Schwätzens etwas getan wird. Wir haben etwas getan. (Beifall.) Daß wir es schnell getan haben, scheint diese Leute noch mehr in Schrecken zu versetzen.
Ich möchte die Kritiker und besonders Lloyd George fragen: Was würden Sie getan haben? Wie würde Lloyd George Deutschland daran verhindert haben, Kreuzer zu bauen, was würde er getan haben, wenn Deutschland 5V Kreuzer verlangt hätte? Deutschland hätte 100 v. H. unserer Flotte verlangen können. Angenommen, es hätte das getan: Welches wären die beiden Möglichkeiten Englands gewesen? Eine Möglichkeit ist, Deutschland mit Gewalt am Bauen zu verhindern. Ist irgend jemand bereit, das zu tun? Die andere Möglichkeit ist, eine große Verstärkung unserer eigenen Flotte durchzuführen. (Beifall.)
Das hätte ungeheure Ausgaben mit sich gebracht. Ich glaube, daß wir uns selbst und der Welt im allgemeinen eine große Wohltat erwiesen, als wir das deutsche Angebot annahmen."
Monsell lehnte den Vorwurf ab, das Flottenabkommen sei ein Schlag gegen den Völkerbund und die Abrüstungskonferenz.
Was habe dieser „Multilaterismus" Europa gekostet? Im Jahre 1934 sei Deutschland bereit gewesen, eine Truppenstärke von 300 000 Mann anzunehmen, heute betrage sie 550 000 Mann. Dasselbe treffe auf die Luftwaffe zu. „Wir können uns nicht leisten, daß sich dasselbe bei der Flotte ereignet." (Lauter Beifall der Minister.) Ich glaube, eine Admiralität, die der Regierung geraten hätte, das deutsche Angebot abzulehnen, und eine Regierung, die diesen Rat angenommen hätte, würde früher oder später überwältigend verdammt von der Menschheit vor den Schranken der Geschichte stehen.
Sir Bolton ging dann ausführlich auf die B e h a u p t u n g e n Lloyd Georges ein, den er einen „Meister der Konfusion" nannte. Er wiüerholte^ daß die Behauptung Lloyd Georges, Deutschland habe bei den Flottenverhandlungen die völlige Abschaffung der U-Boote angeboten und England habe diesen Vorschlag abgelehnt, völlig unbegründet und unrichtig sei.
An dieser Stelle erhob sich Lloyd George mit den Worten: „Haben die Deutschen bei den Vorverhandlungen oder bei der formellen Konferenz der Admiralität mitgeteilt, daß sie bereit wären, mit England bei irgend welchen Bemühungen für die Abschaffung der U-Boote zusammenzuarbeiten?"
Monsell: „Sicherlich. Ich habe das gesagt."
Lloyd George: „Haben wir es aus dem Grunde abgelehnt, weil Frankreich und die anderen es nicht annehmen würden?"
Monsell: „Nein, das ist absolut unwahr." (Ministerialer Beifall.)
Lloyd George: „Dann haben die Deutschen nicht angeboten, mitzuarbeiten?"
Monsell: „Ich habe immer und immer wieder gesagt, daß sie es taten und wir beschlossen, es vorzuschlagen, wenn wir zur allgemeinen Konferenz kommen."
Lloyd George: „Nachdem Ihr Deutschland mehr U-Boote gegeben habt."
Monsell: „Wie könnten Sie es verhindern?" (Ministerieller Beifall.) „Wir haben eine bessere Chance, weil wir Deutschland mit uns haben."
Sodann ergriff Winston Churchill das Wort. Er behauptete zunächst, daß das deutsche Angebot einer Mitarbeit bei der Abschaffung der U-Boote keinen großen Wert habe, denn, wie jedermann wisse, bestehe nicht die geringste Aussicht, daß andere Länder der Abschaffung zustimmen. Die Lage sei sehr gefährlich. Auch mit bezug auf Frankreich seien die Dinge nicht so rosig, w:e sie der Marineminister geschildert habe.
Die Besprechung des Flottenhaushalts wurde durch den Führer der Arbeiteropposition, Lansbury, abgeschlossen, der in einer sehr pessimistischen Rede erklärte, daß die ganze Abrüstungspolitik und damit die Politik der englischen Regierung völlig gescheitert sei.
Am Ende der Flottenaussprache stimmte das Unterhaus über den Antrag der Arbeiterpartei aus Herabsetzung des Flotten-
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„Was, der Kerl ist mit dabei?"
„Ja! Na, es wird ihm nicht jut bekommen!"
Unter der Begeisterung der Versammelten schob er seinen Wagen in die Garage.
Die Aufregung dauerte den ganzen Tag an bis zur Abreise der Künstler. Sie wären gern noch etwas geblieben, es war so schön auf Bergfelde gewesen, aber sie sahen ein, daß ihr Bleiben jetzt gewiß nicht erwünscht war..
Jochen hatte den ganzen Nachmittag zu tun. Er fuhr die Sänger und Musikanten zur Bahn, holte die Polizeikommission, die zwecks Untersuchung nach Bergfelde kam, von der Bahn ab.
Auch den Rechtsanwalt Udo Arndt holte er ab, und der war ganz gebrochen, als er alles erfuhr.
Er weinte, als er dem Vetter gegenübersaß.
„Es tut mir so leid, Udo!" sagte Herbert traurig. „Aber ich kann letzt nichts tun. sie zu schützen."
„Das sollst Du nicht, nein! Sie haben Strafe reichlich verdient. Keine Schonung, denn jetzt muß ich annehmen, daß sie sich nicht gescheut hätten, zwei Menschen umzubringen. Ich selbst werde das Geständnis, das ich noch besitze, dem Gericht vorlegen."
„Das sollst Du nicht tun, Udo! Es sind Deine Kinder!"
„Es sind nicht meine Kinder! Es sind die Kinder der Frau, die sie verdorben hat bis ins Mark. Ich habe nie Gemeinschaft mit ihnen gehabt . . . und ich will, daß sie ihre Strafe leiden, denn sonst erklären sie, daß es sich nur um einen Racheakt gehandelt hat, daß sie garnicht die Ab-
voryausyans av. Der Antrag wurve mit 247 gegen 44 Stimmen avgelehnt.
Nach Beendigung der Flottenaussprache im Unterhaus brachte der englische Luftfahrtm'nister Sir Cunliife-Lister einen Antrag „für die Verstärkung der englischen Luftstreitkräste um 12 000 Mann" ein, womit das Unterhaus in eine Aussprache über den zusätzlichen Haushalt für die Luftflotte von über 5 Millionen Pfund Sterling für die Aufrüstung der Luftflotte etnging.
Der Luftfahrtminister gab zunächst einige Einzelheiten des englischen Programms bekannt: „Die Grundlage, auf der das ganze Programm beruht, ist die Erklärung der deutschen Regierung, über ihre Absicht, eine Luftstreitkraft zu haben, die der französischen gleichkomme. Es bandelt sich um die Ziffer von 1500 Frontflugzeugen, ausschließlich der Ueberseegeschwader."
Cunliffe-Lister erklärte ferner, daß die Z a h l d e r F l i e g e r- schulen aus 10 erhöht werde. Insgesamt müßten 50 neue Flugzeug st ützpunkte, darunter 41 neue Flugplätze, errichtet werden.
Die Aussprache wurde vom Unterstaatssekretär Sir Philipp Sassoon abgeschlossen. Er erklärte n. a., daß die englische Regierung bestrebt sei, den Westluftpakt sobald wie möglich abzuschließen, während der Gedanke einer internationalen Polizeimacht augenblicklich völlig in der Lust schwebe
Die Aussprache wurde mit einer Abstimmung abgeschlossen, in der der Antrag der Arbeiterpartei aus Herabsetzung der Mannschaftsverstärkung um 1000 Mann mit 224 gegen 44 Stimmen ab gelehnt wurde Der eigentliche Zusatz- hausbalt wurde m i t 19 5 g e g e n 4 2 S t i m m e n a n g e n o m- m e n.
War macht DM?
Wird es sich mit der Einberufung des Völkerbundes zufrieden geben?
Paris, 23. Juli. Die Unterredung des englischen Botschafters Sir George Clerk mit dem Ministerpräsidenten Laval hat insofern eine Entscheidung herbeigeführt, als Frankreich der englischen Forderung nach baldmöglichster Einberufung des Völkerbundsrates zur Regelung des italienisch-abessinischen Streitfalles zustimmt und beide Mächte angesichts der geringen Aussichten tur eine friedliche Lösung die Anwendung von Artikel 15 des Volkerbundspaktes anregen, der Italien nach dreimonatiger Frist die Möglichkeit geben würde, mit Abessinien Krieg zu führen, ohne den Fortbestand des Völkerbundes zu gefährden. Diese Verlegenheitslösung ist gewählt worden, um schwere internationale Verwicklungen zu vermeiden, die man vor allem in Paris von einem etwaigen Austritt Italiens und möglicherweise auch Englands aus dem Völkerbund befürchtet. Man erwartet den Zusammentritt des Völkerbundes für Ense Juli oder spätestens Anfang nächsten Monats.
Ob Italien sich auf ein solches Verfahren, das sein militärisches Vorgehen in Abessinien verzögern müßte, einlassen wird, ist die große Sorge der französischen Öffentlichkeit. In gut unterrichtetn Kreisen glaubt man, daß die französische Regierung in Rom mit allem Nachdruck dafür eintreten werde. Die Außenpolitikerin des „Oeuvre" weist darauf hin, daß Italien in der letzten Zeit mit neuen Forderungen auftrete. Außer den großen Zugeständnissen, die Frankreich bisher bewilligt habe, verlange Italien jetzt sogar eine materielle und finanzielle Unterstützung, die schwer durchführbar sei, zumal immer noch die Antwort auf Frankreichs Gegenforderung, d. h. eine Einladung an den südslawischen Ministerpräsidenten nach Rom, ausstehe.
Daß man nicht etwa die gleiche lleberraschung erleben werde wie beim Austritt Japans wegen der mandschurischen Angelegenheit, dafür würden, so meint das „Oeuvre", die Großmächte schon sorgen, d. h. sie würden sich so einigen, daß keine Einstimmigkeit zustande komme, so daß Italien und Abessinien rechtlich ihre Handlungsfreiheit wieder erlangen könnten. Frankreich und England hätten die Hoffnung aufgegeben, die italienischen Pläne zu verhindern. Der etwaige Austritt Italiens aus dem Völkerbund aber würde Frankreich in eine sehr gefährliche Lage bringen. Sir George Clerk und Laval hätten also nach einem Mittel gesucht, die äußerst gefährlichen Rückwirkungen des italienisch-abessinischen Konfliktes möglichst zu mildern.
Ein englischer General will dem Kaiser von Abessinien eine Brigade zur Verfügung stellen
Durbar, 23. Juli. Brigade-General Royston hat in einem Brief an den ..Nadal Mercuru" bekanntaeaeben. daß er beaLnck-
ficht gehabt haben, etwas Schlimmes zu tun! Sie müssen unschädlich gemacht werden! Unter allen Umständen!"
*
Lange, lange Protokolle wurden aufgesetzt, alles wurde zu Papier gebracht und der Rechtsanwalt machte seine Drohung wahr. Er gab das Geständnis des versuchten Mordes mit zu den Akten.
Als er das getan hatte, brach er zusammen und man mußte ihn aus dem Zimmer tragen.
Es brach allen beinahe das Herz.
Ein Vater . . . mußte grausam sein gegen seine entarteten Kinder.
*
Es hatte den Konsul ungemein mitgenommen und er lag vier Tage zu Bett. Als er dann wieder auf den Beinen war, da hielt er es nicht länger aus. Noch einmal besprach er mit Hans alles und dann trat er mit Rose die Reise nach dem Süden an.
Lange, lange hatte er die Hand des jungen Mannes gedrückt.
Und als er mit seinem Weibe von ihm schied, da waren Tränen in seinen Augen.
*
Finale.
Hans saß in Berlin und arbeitete.
Er sah nicht rechts noch links, er schaffte. Jetzt ruhte alles auf seinen Schultern und er wollte vor dem großen Vertrauen, das ihm sein väterlicher Freund, der Konsul, gegeben hatte, bestehen.
Mehrmals hatte ihn Gerda eingeladen, aber er hatte immer abgelehnt.
Acht Wochen waren seitdem ins Land gegangen.
, Hin und wieder kamen Karten aus dem Süden, die herzliche Grüße ins Haus brachten.
Auch hin und wieder Briefe. Aber die waren nicht erfreulich, denn des Konsuls Gesundheit wollte sich nicht bessern. -
tige, dem Kaiser von Abessinien seine Dienste zur Verfügung zu stellen. Er wolle eine Brigade aufstellen und „in diesem ungerechten Kriege am Kampfe teilnehmen". Der General ist 75 Jahre alt Er hat an den südafrikanischen Kriegen von 1878/79 und 1899 bis 1902 teilgenommen.
Kriegst egeisierimg in Mailand und Genua
Mailand, 23. Juli. Die entschiedenen Erklärungen Mussolinis im „Echo de Paris", die in den am Montag mittag erschienenen Zeitungen groß aufgemacht waren, haben in den Städten Nord- italiens große Begeisterung unter der Bevölkerung ausgelöst. In allen Straßen Mailands, auf den Straßenbahnen, in den Kaffeehäusern, überall wurde die Lage lebhaft erörtert. In Mailand kam es zu Demonstrationszügen, die sich durch die Straßen zum Domplatz bewegten. Dort hatte sich abends eine große Menschenmenge angesammelt, die in Hochrufen auf den Duce ihren Gefühlen Ausdruck gab. Die Musikkapellen der Kaffeehäuser spielten Revolutions- und Kriegslieder. In den Theatern kam es verschiedentlich zu Kundgebungen unter Absingen der Giooinessa. Auch die Marseillaise war verschiedentlich zu hören, womit man anscheinend die italienisch-französische Verbundenheit besonders zum Ausdruck bringen wollte. Aus Genau werden ebenfalls Volksansammlungen gemeldet, sowie Umzüge durch die mit Fahnen und bunten Lampen geschmückten Straßen.
Krsegsnmterialausfuhr nach Abessinien
London, 23. Juli. In der Kabinettssitzung, die hauptsächlich der abessinischen Frage galt, wurde auch die Frage derWaffen- ausfuhr nach Abessinien erörtert. Mehrere Blätter melden, daß das Kabinett beschlossen habe, die Ausfuhr von Kriegsmaterial nicht zu behindern. Demgegenüber berichtet der Parlaments-Korrespondent der „Times", die Minister hätten entdeckt, daß die Frage der Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Abessinien und Italien von technischen Schwierigkeiten wimmle. Voraussichtlich würden andere Mächte zu Rate gezogen werden, bevor eine endgültige Entscheidung falle.
GMMMksVe? des Kaisers von Abessinien
Addis Abeba, 23. Juli. Die Feierlichkeiten aus Anlaß des Geburtstages des Kaisers von Abessinien wurden durch Abgabe von 21 Salutschüssen eröffnet. Am Vormittag empfing der Kaiser im Thronsaal des Alten Schlosses die Prinzen, die Minister und das diplomatische Korps. Der Doyen, der belgische Gesandte Janssens, brachte dem Kaiser die Glückwünsche dar. Der italienische Gesandte Gras Vinci und das italienische Eesandtschafts- und Konsularpersonal-waren zu dem Empfang nicht erschienen.
Als der amerikanische Geschäftsträger von einem Empfang beim Kaiser im Auto in die Stadt zurückkehrte, wurden ihm stürmische Veifallsäußerungen von der Bevölkerung dargebracht. Die Menge schwenkte Fahnen und rief: „Es lebe Amerika!" Die Kundgebungen finden ihre Begründung darin, daß die amerikanische Regierung Offizieren die Erlaubnis erteilt haben soll, in der abessinischen Armee zu dienen Dazu kommt noch die Hilsezusicherung des amerikanischen Roten Kreuzes.
Glückwunsch des Kaisers von Japan an den Negns
Tokio, 23. Juli. Der Kaiser von Japan übermittelte dem Kaiser von Abessinien zu dessen Geburtstag seine Glückwünsche. Diese Geste ist angesichts der Streitfalles mit Italien von bemer- kens.rm:: Bedeutung.
Nächste Woche Bölkerbundsrat
Einigung zwischen London und Paris London, 23. Juli. Wie Reuter aas Paris meldet bzw. bestätigt, haben sich die französische und die britische Regierung darüber geeinigt, daß der Völkerbundsrat nächste Woche zusammentreten soll. Das genaue Datum soll durch Litwinow festgesetzt werden, dem Präsidenten des Völkerbundsrates, der in diesen Tagen in Paris erwartet wird. Diesem Beschluß ging ein Besuch des britischen Botschafters Clerk in Paris bei Laval voraus Auch Avenol, der Generalsekretär des Völkerbundes, ist in Paris eingetroffen. Wie es heißt, soll der Völkerbund die gesamte abessinische Frage auf Grund des Artikels15des Völkerbundes behandeln. Artikel 15 sieht die Regelung von Streitigkeiten zwischen Mitgliedern des Völkerbundes vor, und zwar derart, daß jede Partei den Streit vor den Völkerbundsrat bringen kann und daß der Völkerbundsrat
Hans tat es weh, unendlich weh, denn wenn er einem Menschen ein großes Glück gönnte, dann war es der Konsul.
Josef schrieb zuweilen auch ein Briefchen. Gestern erst war wieder eins ins Haus geflattert, das Haus tief bewegte.
Der Konsul lag sehr krank in Gardone.
Einen Blutsturz habe er erlitten, schrieb der Diener. Die Aerzte meinten zwar, daß er wieder gesund würde, aber er habe so Angst, denn der Herr sehe ihn immer an, als wenn er schon in einer anderen Welt sei.
Hans überlas den Brief von gestern eben noch einmal, als ihm das Dienstmädchen ein Telegramm brachte.
Er fuhr zusammen.
Endlich erbrach er das Telegramm und las es.
Tiefe Traurigkeit senkte sich in sein Herz, als er die wenigen, inhaltsschweren Zeilen las.
„Mein Mann ist heute früh halb fünf Uhr ruhig entschlafen. Er hat in seinen letzten Augenblicken an Sie gedacht und läßt Sie bitten, ihm das letzte Geleit zu geben, denn er wünscht hier begraben zu sein. Ich erwarte Sie bald. Ihre Rose."
Hans atmete schwer. So rasch war es gegangen. Grausam griff das Schicksal ein und nahm ihn weg von den Toren des Glücks.
Er sah nach der Uhr und griff zum Kursbuch.
Es klappte schlecht mit der Verbindung. Er konnte erst um vier Uhr mit dem Schnellzug fahren.
Da kam ihm ein Gedanke. Er klingelte die Verival- tung des Flughafens an und erkundigte sich, ob er ein Flugzeug nach Gardone in Italien haben könne.
Nach wenigen Minuten wurde ihm mitgeteilt, daß ihm eins zur Verfügung stehe, der Preis betrüge 1400 Mark. Aber jetzl in dem Augenblick stieß er sich nicht daran. Er bestellte es und sagte, daß er in einer halben Stunde dort sein werde.
Er kleidete sich um. Nach einer Viertelstunde war er
(ForrsetzmiU pilOtj