Natürlich fehlt es nicht an kritischen und mißtrauischen Betrachtungen zu der Frontkämpfe rbegegnung. So überschreibtKomme Libre" seinen KommenarDer Geier hinter der Schwalbe". Das Blatt greift auf die Begrüßungs- ansprackze zurück, die Herriot in Lyon beim Empfang einer deut­schen Zrontkämpferabordnung gehalten hat, wobei er das Sprich- ? wort von der Schwalbe, die noch keinen Sommer mache, zitierte. Sollte der Geier von Berlin, so schreibtKomme Libre", sich nicht in eine Schwalbe verwandelt haben, nur um sich wieder im geeigneten Augenblick besser in einen Geier verwandeln zu kön­nen? Das sollten die ehrlichen Leute in Frankreich wissen. Wer habe Recht, die Schwalbe von Lyon oder die Raubvögel von Berlin?

ImFigaro" mißt Wladimir d'Ormesson dem deutschen Front­kämpferbesuch mehr eine gefühlsmäßige als eine politische Be­deutung zu. Wenn die Begegnung ehemaliger französischer und deutscher Frontkämpfer ihm auch Sympathie einflöße, so müsse ' er aus Grund seiner Erfahrung hinsichtlich der zu erwartenden tatsächlichen Ergebnisse ziemlich skeptisch bleiben. Die - menschlichen Beziehungen seien eben etwas anderes als die poli­tischen Beziehungen. Die deutsche Diplomatie sei niemals tätiger . gewesen als unter dem Deckmantel der nationalsozialistischen i Keilsverkündung. Das gerade sei das Drama Deutschlands, Eu­ropas und des Friedens. I

Fernand de Vrinon schreibt in derInformation", man spreche ° dieser Tage von deutsch-französischen Verhandlungen, privaten i Unterredungen und gesonderten Unterhandlungen Diese Hofs- s nungen seien trügerisch und bedauerlich. Sie seren weit davon i entfernt, die notwendige Entspannung zu begünstigen, sondern ! bereiteten Enttäuschungen vor.

Pariser Presse zum Frontkämpfer-Besuch

Die Fühlungnahme zwischen deutschen und französischen Front­kämpfern findet in der Pariser Presse geteilte Aufnahme.

L'Jnformation schreibt: Hoffentlich können wir anläßlich j des ersten offiziellen Empfanges deutscher ehemaliger Front- > kämpfer in Frankreich frei und freudig aufatmeu. Noch sind wir ' allerdings auf Wünsche angewiesen, nicht auf Gewißheiten. Wir zweifeln nicht an dem guten Glauben derer, Sie auf dem Schlacht­feld unsere Gegner waren und heute mit versöhnlichen Worten zu uns kommen. Aber um wie vieles glücklicher wären wir, wenn wir wüßten, daß sich ihre friedliche Haltung verallgemeinern und > ihre Aktion in Deutschland selbst ihre Früchte tragen würde.

Liberts" schreibt: Wir wären über den Besuch der deut­schen Frontkämpfer in Paris nicht weiter entrüstet, wenn es sich für die Ueberlebenden des Weltkrieges nur darum handelte, bei einem Frühstück Seite an Seite Erinnerungen auszutauschen.

Aber die französischen Frontkämpfer, die vor einigen Tagen in Deutschland waren, und die jetzt die Deutschen in Lyon und l Paris empfangen haben andere Gedanken im Kopf. Sie glau­ben, sie arbeiten an der deutsch-französischen Annäherung. Wir müssen daher den Veranstaltern solcher Begegnungen aufs neue s entgegenhalten, daß sie fichda auf dem Holzwege (!) ! befinden. Trotz der Bedeutung, die sie im nationalen Leben ge­wonnen haben, haben die Verbände französischer ehemaliger Frontkämpfer weder die erforderliche Eignung noch die notwendige Autorität, um bei den Vsr- ! Handlungen mit Deutschland die Stelle der Regierung einzuneh- ^ men. Sie gehören verschiedenen, mitunter gegeneinander wett- : eifernden Verbänden an. Sie haben keine einheitliche Meinung über die Frage der internationalen Politik. Sie sind in Wirk- s lichkeit Privatleute. Gewiß kann man mit Deutschland sprechen, i aber nicht auf diese Weise. Die Deutschen sind Partner, die , man doppelt fürchten muß, einmal, weil sie verschlagen I sind und dann weilsieeinigsind. Möge man französischer- jeits doch so vorsichtig sein und mit ihnen über internationale : Fragen durch den einzig zulässigen Vermittler sprechen, nämlich die Regierung der Republik.

La Presse" geht auf den Empfang ehemaliger deutscher FrontkämpferinLyon durch Herriot ein und schreibt: Man versichert uns, daß Herriot, als er seine Begrüßungs­ansprache hielt, sichtlich gerührt war und daß er in seine Worte seine ganze Wärme und sein ganzes Herz hineinlegte. Aber man weiß ja auch, daß Herriot häufig gerührt ist und daß sein Herz leicht überfließt. Seine Worte find nichtsdestoweniger aus­gezeichnet, aber sie hätten gewonnen, wenn sie von jemand anders als gerade Herriot gesagt worden wären. Denn jeder vernüns- s tige Mensch steht auf dem Standpunkt, daß Herriot, der Haupt- i verantwortliche für den franzöfisch-sowjetrussischen Pakt, wenig geeignet war diese Worte auszusprechen. Aber Herriot kommt es ja leider auf eine Rede mehr oder weniger, ja sogar auf einen Pakt mehr oder weniger nicht an. Gewiß ist eine Einigung

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Der Abend ging frobiich zu Ende. Gegen 12 Uhr der- : Netz man da» behagliche Heim Gerda Martinis. s

Gerda brachte ihre Gäste die Treppe hinunter. Sie ging - Arm in Arm mit Hans und er fühlte, wie sie seinen Arni , hin und wieder zärtlich drückte. !

Wann sehen wir uns wieder, Herr Trenk?" fragte ! sie beim Abschied und sah ihn mit Zärtlichen Augen an. l Sie müssen mich bald einmal wieder besuchen." !

Gern, ich komme . . bald einmal, aber Sie wissen ja, > der Herr Konsul sitzt auf Bergfekde. Die ganze Arbeit habe : ich allein und da bleibt nicht viel übrig an Zeit. Aber ich > komme einmal... ich mache es möglich."

Ein warmer Händedruck dankte ihm.

*

Am nächsten Tage begannen schon die Handwerker. .

Seine Melodien waren um ihn und oft ertappte er sich dabei, datz er eine vor sich hinsummte. :

Er war in der denkbar fröhlichsten Stimmung und als er heute an Frau Rose schrieb, da lag die Freude zwischen ! den Zeilen. i

Der Diener Josef war mit Hans Trenk außerordent- ! lich zufrieden. Er staunte über seine sichere gesellschaftliche Art, mit der er mit den bedeutendsten Persönlichkeiten der Finanzwelt umging.

Der Name Hans Trenk hatte in der Finanzwelt Klang bekommen. Der Konsul hatte ihm Generalvollmacht gege­ben! Das hatte viel zu bedeuten.

Es gab natürlich welche, die darin eine Chance für kick iahen und alaubten. über diesen Laus Trenk mit dem

mit unseren unmmeivarsten sca-yvarn zu wünschen. Aver oie Verhandlungen darüber dürft« man gerade nicht Herriot an­vertrauen.

Für Fühlungnahme mit Deutschland

Ein deutliches Wort

Paris, 3. Juli. Mit der Frage der deutsch-französischen Be­ziehungen beschäftigt sich in der radikalsozialistischenRepu- blique" der Abgeordnete Bastid. Vorsitzender des auswär­tigen Kammerausschusses. Er weist zunächst auf die in England und auch in Frankreich in letzter Zeit sich anbah­nenden Bestrebungen einer deutsch-französischen ! Annäherung hin und schreibt u. a.:Die Atmosphäre ! scheint heute etwas besser zu sein. Unsere Öffentlichkeit steht viel­leicht einer freien Aussprache mit Deutschland nicht mehr ganz so fern wie noch vor einiger Zeit. Ob die Bedingungen für diese Aussprache für uns günstiger sind, ist eine andere Frage. Ich glaube im Gegenteil, daß wir das größte Interesse daran gehabt hätten, so schnell wie möglich schon bei der Machtübernahme durch düs nationalsozialistische Regime, mit dessen baldigem Sturz zu rechnen eine Vermessenheit war, die Verhandlung anzu­bahnen. Ich habe nicht das Gefühl, daß ein heute verwirklichtes Abkommen genau denselben Wert haben könnte wie eine gestern erzielte Verständigung, Wir haben wieder einmal Zeit verloren. Aber nichtsdestoweniger können wir immer noch aus freien Stücken verhandeln. Jedoch möchte ich zwei Fragen stellen: Kön­nen wir eines Tages nicht doch gezwungen werden, zu ver­handeln und schwächt die ablaufende Zeit nicht auf jeden Fall die Vorteile unserer Lage? Die Ereignisse der letzten Wochen bezeugten mit unwiderstehlicher Gewalt daß jede Politik, die selbst den flüchtigen und trügerischen Anschein e i n e r d i p i o- matischen Einkreisung Deutschlands besitzt, zum Mißerfolg verurteilt ist. England und Italien geben uns vielleicht die mögliche Genugtuung, auf die unsere Eigen­liebe Wert legt. Man wird weiterhin von der Unteilbarkeit des Friedens und der Einheitsfront zwischen ihnen und uns sprechen. Aber wenn es darauf ankommt, was bleibt dann von diesen harmonischen Erklärungen? Deutschlands Anziehungskraft dehnt sich aus, sogar bis in die Balkangegenden, die bisher überliefe- rungsgemätz der französischen Sache zugetan waren. Ichstelle das mit größter Traurigkeit fest. Soll man aber warten, bis die Ereignisse sich vollendet haben? Heute braucht Deutschland uns noch. Wird das aber immer der Fall sein? Vom Standpunkt unseres heiligen Egoismus aus keine Formel trifft heute besser zu als diese steht nichts der Anbah­nung von Besprechungen im Wege. Und was die allgemeine Friedenspolitik anlangt, die wir verfolgen bis­weilen unter Ausschluß und zum Schaden von anderen Gedan­ken braucht man da noch zu beweisen, daß sie dadurch keinen Schaden nehmen könnte?

Polens Außenminister in Berlin

Berlin, 3. Juli. Mit dem fahrplanmäßigen Zuge aus War­schau traf am Mittwoch der polnische Außenminister Oberst Beck auf dem Bahnhof Friedrichstraße ein. Zur Begrüßung der pol­nischen Gäste hatten sich eingefunden: Staatssekretär Meißner in Vertretung des Führers und Reichskanzlers, Außenminister Freiherr von Neurath Staatssekretär von BUlow, der deutsche Botschafter in Warschau, von Moltke. der Chef des Pro­tokolls, Graf von Bassewitz, und der Ministerialdirektor der Ost- abeilung des Auswärtigen Amtes, Meyer. Von polnischer Seite waren sämtliche Herren der polnischen Botschaft in Berlin unter Führung des Botschafters Joseph Lipski, sowie zahlreiche Mit­glieder der Berliner polnischen Kolonie anwesend.

Nach der Ankunft unterhielt sich der Außenminister in angereg­tem Gespräch mit dem Reichsaußenminister und begab sich dann durch das Fürstenzimmer auf den Bnhnhofoorplcitz. wo gegenüber dem Bahnhof eine Ehrenkompagnie der Leibstandarte Adolf Hitlers mit präsentiertem Gewehr den polnischen Außenminister ehrte. Nach einem kurzen Dank verabschiedete sich der polnische Außenminister von den deutschen Herren und suhr nach der pol­nischen Botschaft, wo er während seines zweitägigen Berliner Aufenthalts Wohnung nehmen wird.

Außenminister Beck beim Führer

Berlin, 3. Juli. Der polnische Außenminister stattete um 1l 4L Uhr in Begleitung des polnischen Votschasteis Livski im Aus­wärtigen Amt in der Wilhelmstraße dem Reichsaußenministei Freiherr von Neurath einen Besuch von etwa IS Minuten Dauer ab. Anschließend begab sich Minister Beck, vom Bot­schafter und vom Reichsaußenminister begleitet, zu Fuß in die

Konsul ins Geschäft zu kommen, aber sie wurden olle schwer enttäuscht, denn der junge Trenk mit den Hellen Augen, dem klaren Blick, der erkannte alles was gespielt wurde, sofort.

So interessierte man ihn eines Tages für ein Film­unternehmen, Pries die gewaltigen Chancen, die das Unternehmen habe.

Als sich aber Hans nach dem geschäftlichen Status erkundigte, da wich man aus.

Hans spürte es sofort und er verlangte, datz mau ihm erst eine Prüfung der Bücher gestatte.

Das konnte man ihm nicht verweigern. Was Haus da feststellte, das spottete aber jeder Beschreibung. Gewiß, es nuir eine Buchführung.da, aber so unordentlich und primi­tiv, daß Hans nur den Kopf schüttelte.

lieber die vorgelegte Bilanz aber staunte er noch mehr.

Da waren stumme Filme, die kaum noch realisierbar waren, mit hohen Summen eingesetzt, daß man nur den Kopf schütteln konnte.

Zum Schluß stellte sich heraus, daß das Unternehmen so überschuldet war, daß selbst bei Neuzufluß von Kapital kaum eine Rentabilität zu erwarten war.

Hans verzichtete sofort. Für faule Sachen hatte er nichts übrig.

Solche Fälle kamen öfter vor.

Auf seinen Brief wegen des Buchhandelsunteriiehmen hatte ihm der Konsul geschrieben, daß er ihm Vollmacht gebe, es zu machen, wenn er der Ueberzeugnng sei, daß die Gewähr für ein gutes Geschäft gegeben sei.

Hans rief den Buchhändler sofort an und machte das Geschäft.

Am nächsten Tage saß Hans wieder an der Arbeit.

So gab es Arbeit über Arbeit.

Er mußte auch hin und wieder verreisen. Eine Maschi­nenfabrik im Anhaitischen war dem Konsul zum Kaufe angeboten worden. Hans wollte erst ablehnen, denn das Unternehmen schien ihm auch faul zu sein, dann aber ent­schloß er sich doch, einmal hinzufahren. Da erwies sich das Unternehmen als gut und zukunftsreich. Der Preis war

, Reichskanzlei wo die Wachen das Gewehr präsentierten. Ler ' Adjutant des Führers und Reichskanzlers, Obergruppenführer : Brückner, empfing die Gäste am Eingang und geleitete sie zum ! Führer.

! Die polnische Presse zum Besuch Becks

s Warschau, 3. Juli. Der zum Regierungslager gehörendeKur- ^ jer Poranny" schreibt, die politische Bedeutung des Besuches ^ Becks stehe außer allem Zweifel. Es handle sich dabei um oie Fortsetzung der Friedensarbeit in den gegenseitigen Beziehungen und in der nachbarlichen Verständigung, um die Grundlage» des europäischen Friedens zu festigen. Es wäre natürli . übertrieben, so schreibt das Blatt, wenn man den Besuch nur eis eine reine Höflichkeit auffassen wollte. Der polnische Minist.r werde mit dem Führer und Reichskanzler und mit dem dew che» Außen­minister die beide Länder interessierenden laufenden politischen Fragen besprechen. Er werde versichern können, daß Polen ent­schlossen ist, die Politik seines großen Marschalls fortzusetzen. Der Artikel gibt schließlich der Ansicht Ausdruck daß eine fran­zösisch-deutsche Verständigung zustande kommen werde.

Kurjer Polski" das regierungsfreundliche Blatt der Schwer­industrie, hebt hervor, daß es sich bei dem Besuch Becks um den ersten amtlichen Besuch eines polnischen Außenministers in Berlin handle. Er werde zweifellos zur weiteren Festigung der Nach­barbeziehungen zwischen beiden Ländern beitragen.

Zwei BerrSler Wgerichtet

Berlin, 3. Juli. Die Justizpressestelle Berlin teilt mit: Der Volksgerichtshof hat am 2g. November 1934 den 03 Jahre alten Bruno Linden au aus Perleberg wegen Verrate militärischer Geheimnisse und am 1. Februar 1935 den 28 Jalalten Egon Bresz aus Wilhelmshaven wegen Erforschung m ' stärischer Ge­heimnisse zum Tode veruteilt. Die beiden Verurk ten sind am Mittwoch morgen in Berlin hingerichtet worden.

Ferner ist durch Urteil des Volksgerichtshofes vom 28. Juni d. I. der 49 Jahre alte Wilhelm Batte sch aus Camminke wegen Verrats militärischer Geheimnisse und wegen versuchter landesverräterischer Fälschung und gewinnsüchtiger Privaturkun­denfälschung zu lebenslangem Zuchthaus verurteilt worden.

Weitere Förderung der Kleinsiedlung

Erweiterung der Anerkennungsbestimmungen

Berlin, 3. Juli. Die Reichsregieruug hält die tatkräftige För­derung der Kleinsiedlung für eine der wichtigsten und vordring­lichsten Aufgaben.

Nachdem erst kürzlich durch den Erlaß des Reichs- und preu­ßischen Arbeitsministers vom 8. Juni d. I. ein Betrag von zu­nächst 70 Millionen NM. für Kleinsiedlungen bereltgestellt und auf die Länder und Verwaltungsbezirke verteilt worden ist. hat der Reichs- und preußische Arbeitsminister jetzt unter dem 27. Juni einen weiteren Runderlaß an die Landesbehörden ge­richtet. von denen eine weitere nachdrückliche Förderung der privaten Siedlungstätigkert erwartet werden kann. Der Erlaß betrifft die sog.Anerkennung" v on Siedlungsoorhaben als Kleinsiedlung. Diese Maßnahme ist insofern von ganz besonderer Bedeutung, als sie die Möglichkeit Libt, die beträchtlichen Vergünstigungen und Er­leichterungen steuerlicher, baupolizeilicher und sonstiger Art, die nach den gesetzlichen Vorschriften für Kleinsiedlungen gewährt werden, auch solchen Siedlungsvorhaben zuzuwenden für die keine Reichsdarlehen oder Reichsbürgschaften in Anspruch ge­nommen werden. Bei dieser privat finanzierten Kleinsiedlung kann dem Siedler eine größere Bewegungsfreiheit eingeräumt werden als sonst im Darlehens- und Wirtschaftsvsrs-bren. Ins­besondere sind auch hinsichtlich der Erundstücksgröße u : o der Bau- und Einrichtungskosten weitere Grenzen gezogen als i ort. Durch den neuen Erlaß sind die Anerkennungsbestimmun /n un In­teresse nachdrücklicher Förderung der Siedlungs- und Bautätigkeit in einzelnen Punkten noch weiter ausgelockert und erleichtert worden. So ist der Aufbau eines zweiten Geschützes für die eigenen Bedürfnisse des Siedlers zugelassen.

Ferner ist klargestellt, daß die strengeren Bestimmungen des Darlehns- und Bürgschaftsverfahrens über die Einschaltung oon Verfahrensträgern, über die Beschränkung des Personenkreises (aus Minderbemittelte mit nicht mehr als 200 RM. Monats­einkommen), über die Eigenleistung der Siedler, über die drei­jährige Bewährungssrist u. a. hier nicht angewandt werden brauchen Dis wesentlichste Erleichterung liegt darin, daß viel­fachen Wünschen der Praxis entsprechend auch die Vaukostengren- zen so weit ausaelockert worden sind, als nur iraend vertretbar

billig. Was Hans aber dazu brachte, sich bei dem Konsul für den Erwerb einznsetzen, war der Umstam daß er in dem Leiter des Unternehmens einen enorm tust sigen Men- l scheu fand und daß ein glänzender Vertrete stamm vor- ! Händen war.

! Der Besitzer hatte ihm alles in rosigen Farben geschil- i dert, der Leiter des Unternehmens aber sagte ihm die , Wahrheit, er erklärte ihm. was schuld gewesen war, mit s welchen Hemmungen er zu kämpfen gehabt halte, daß dein ! Unternehmen dauernd zuviel Geld entzogen worden war und alles näbere überhaupt.

' Dann entwickelte er ihm seine Reorgaiilsationspläne, die durchdacht und überlegt waren, und Hans erkannte,

. daß hier eine wertvolle Kraft am richtigen Flecke stand.

So schaffte er unermüdlich, um das ihm zur Verwal- ' tung übergebene Vermögen zu mehren.

Das Geld muß arbeiten, dann dient es der Gesamt­heit! Das war sein Grundsatz, und der Konsul teilte ihn. Mit jedem Tage, der ihm einen neuen Brief von Hans brachte, staunte er über die beispiellose Intelligenz des Mannes, über seine nimme' müde Arbeit-, caft.

! *

s Währenddessen arbeitete der Kapellmeist.w Angermeher . an der Instrumentierung. Er war mit Lust und Liebe - dabei. Er gewann das kleine Werk dabei förmlich lieb. Im Orchester hatte er erzählt, was auf Bergfelde vor sich gehen sollte, und er fand so viele, die zusagten, datz er bequem Dreißig Mann auswählen konnte.

' Die Proben zu dem Werk begannen.

. Gerda Martini hatte sich vom Intendanten die Er-

1 laubnis geholt, in der Staatsoper zu proben, und auf diese

2 Weise lernte die ganze Staatsoper das hübsche Werk kennen.

Die Melodien schmeichelten sich ins Ohr ! nd bald sang, summte, pfiff die ganze Staatsaper bis in Lampen­putzer, bis zur Garderobenfrau das Lied tour Feldsol­daten.

(ForstrtzunH folOft