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> Im Gegensatz zu diesen Aeußerungen steht der Leitv' ' des rechtskonservativenDaily Telegraph", in dem es . --er Sache des Friedens werde zuweilen am besten durch grosse -,>s-n- heit gedient. In diesem Sinne habe der Premierminister seine Gedanken nach Abschluß der Stresa-Konferenz zu Papier gebracht. Der eindrucksvolle Satz, daß die neueste deutsche Politik mili­tärischer Ausrüstung unvermeidlich den Gedanken kollektiver S , in die gefährliche Form militärischer Bündnisse ver­wandle, beziehe sich natürlich nur auf den Fall, daß Deutschland nicht begreife, wie wirklich die allgemeine Furcht sei, die es hsr- vorgerufen habe, und daß es nicht seinerselbstgewählten Iso­lierung" (!) durch Rückkehr zum Völkerbund uird Zusammenarbeit mit anderen Nationen ein Ende mache.

Die Pariser Presse zum Artikel Macdonalds

Paris, 26, April. Die Presse macht viel Aufhebens von dem Artikel des Ministerpräsidenten Macdonald im halbamtlichen Organ der englischen Arbeiterpartei,News Letter". Macdonalds Ausführungen werden von den Blättern als Beweis für den Umschwung angesehen, der sich in der englischen Öffentlichkeit anbahne.Logischerweise müßte", so meintL'Ordre",das englische Kabinett bereits jetzt Englands Bereitschaft erklären, an die Seite Frankreichs, Italiens und aller anderen Nationen zu treten. Aber ist das englische Volk in seiner Gesamtheit zu einer derartigen Handlung bereit? Vielleicht noch nicht ganz." Le Jour" schreibt, Macdonald erweise dem Frieden einen neuen Dienst. Trotz aller Kritik halte er am Geist und an der Politik von Stresa fest. Am Vorabend der Donau-Konferenz rufe er Deutschland warnend zu, daß die Beschlüsse von Stresa mit oder ohne Deutschland verwirklicht werden würden. Diese Festigkeit komme sehr gelegen. Aehnliches liest man imEre Nouoelle" und imFigaro". In derVictoire" meint Heros u. a., ganz Europa habe den Eindruck, daß das neue Deutschland dieStiefel des alten Deutschland anziehen wolle", daß es wieder anfange, seine Nachbarn zu bedrohen. Sicherlich aber wolle Hitler das nicht. Der außenpolitische Anfang Hitlers sei gut gewesen. Seine Friedenserklärungen an Frankreich hätten einen ausgezeichneten Eindruck gemacht. Die Atmosphäre gegenüber Deutschland be­gann sich zu ändern. Auf diesen Weg müsse Deutschland zurück.

Berliner Presse zum Maeöonair-Artikel

Berlin, 26. April. DerVölkische Beobachter" schreibt: Es wird niemand in Deutschland geben, der nicht die immer wieder­holten Bemühungen Macdonalüs für die Sicherung des Friedens in Europa anerkennen wird. Um so mehr wird die Haltung, die aus dem Artikel imNews Letter" hervorgeht, bedauert werden müssen. Sie zeigt klar, daß Macdonald anscheinend niemals die politische Lage in Europa in den 16 Jahren seit Versailles in ihrer Wirklichkeit erkannt hat. Von der Tatsache, daß die ande­ren Unterzeichnermächte des Versailler Diktates bis heute nicht daran gedacht haben, ihren Verpflichtungen aus dem bekannten Teil 5 nachzukommen und daß Frankreich sie heute sogar feier­lich bestreitet weiß Macdonald nicht zu berichten. Dafür aber macht er Deutschland Len Vorwurf, wieder denWeg des Mili­tarismus" beschritten und das gegenseitige Vertrauen in Eu­ropa zerstört zu haben. Auch diese Vorwürfe von englischer Seite, die leider ebenso gut aus einer französischen Redaktion stammen könnten, machen Deutschland nicht in seiner Ueberzeu- gung irre, das moralische Recht auf seiner Seite gehabt zu haben, als es den Schritt vom 16. März tat.

DieBörsenzeitung" nennt Macdonald einenFriedens­stifter aut falscher Fährte", von dem man fast den Eindruck gewinnen müsse, als lebe er in einer Klausur, in die keine Laute des öffentlichen Lebens dringen, und benütze eine Brille, die das Gerade verzerre und das Krumme gerade ziehe. Er spreche nur von demblinden Berlin" und vermeide es, an Paris und Moskau die Frage zu richten, wie man dort denn blind sein könne gegenüber der Wirkung, die die kolossale Rüstung dieser beiden Länderauf das Gefühl der Sicherheit anderer Nationen haben müsse".

DasBerliner Tageblatt" spricht von einemfalschen Weg" und meint, wir gehen in diesem Augenblick besser nicht darauf ein, daß uns die berühmte offene Tür vorgestellt wird in der Form unseres Beitritts zu den Stresa-Beschlüssen, die in unserer Abwesenheit gefaßt worden sind. Sie sind durchweg, und dies bekräftigt eben der Artikel, geschmiedet mit der Spitze gegen uns, in glühendem Mißtrauen, in Furcht. Ob sie sich umschmieden lassen, das hängt nicht ab von unserem guten Willen, der immer La ist, wie er immer da war.

Aeberfälle

auf die firdelenderrlsche Helmatfront

Roter Terror

Prag, 26. April. In Nordwestböhmen wurde eine Wähler­versammlung der sudetendeutschen Heimatfront von Sozialdemo­kraten schwer gestört. Der Saal in Neusattl war mit 6üü Anhängern der sudetendeutschen Heimatfront vollkommen gefüllt. Vor dem Hotel sammelten sich etwa 150 ortsfremde Sozial­demokraten an, die unter Schmährufen in den Saal ein­zudringen versuchten. Es handelte sich offensichtlich um For­mationen der Roten Wehr. Als während der Rede Sandners die ersten Beifallsstürme ausbrachen, wurde vor dem Saaleingang von einem Sozialdemokraten das Zeichen zum Sturm auf dre Versammlung gegeben. Im Nu waren sämtliche Fensterscheiben und Glastüren von Steinwürfen zer­trümmert. Die Sozialdemokraten begannen mit Stöcken, Eisen­stangen und mit Tüchern umbundenen Steinen auf die Ordner der sudetendeutschen Heimatsront einzuschlagen. Mehrere So­zialdemokraten waren sogar mit Aexten und Dolchmessern be­waffnet. Erst als der Ansturm der Sozialdemokraten bereits zurückgeschlagen war, erschien Gendarmerie und säuberte den Platz vor dem Hotel. Sämtliche 22 Verletzte sind Arbeiter oder Arbeitslose. Der Ueberfall auf die Versammlung der sudeten- Leutschen Heimatfront in Neuiattl scheint eine organisierte Terrorwelle gegen die Versammlungen der sudetendeutschen Hei­matfront einzuleiten.

Ein ähnlicher Versammlungssturm wurde auch auf die Ver­sammlung der sudetendeutschen Heimatsront in Neudeck bei Karlsbad verübt. Es wurden 25 Personen verletzt, darunter 11 schwer uird 3 lebensgefährlich. An der Versammlung nahmen etwa 2606 Personen teil, davon etwa zwei Drittel Anhänger der sudetendeutschen Heimatfront und ein Drittel Marxisten.

MederausmhAe der sowielrusM-

französifchen Pakjverhsndlimgen

Moskau, 26. April. Die Telegraphenagentur der Sowjetunion bringt eine Meldung von Havas über die bevorstehende Wie­deraufnahme der vor Ostern unterbrochenen französisch-sowjet­russischen Paktverhandlungen. Es sei zu erwarten, jo sagt die Taß, daß die Verhandlungen gleich zu Beginn in einen aktive- ' ren Stand treten würden. Man rechne damit, daß cs nunmehr gelingen werde, die Besprechungen in ein normales Fahrwasser zu lenken und beiderseits annehmbare Paktbedingungen zu schallen.

Paris imd M;ka«

Moskau, 26. April. Wie jetzt von unterrichteter Seite bestä­tigt wird, hat Litwinow am Donnerstag auf Grund einer Sitzung des Rates der Volkskommissare an Botschafter Potem- kin in Paris neue Anweisungen für Verhandlun­gen mit Laval gegeben, die nach Ansicht politischer Kreise zu einem erfolgreichen Abschluß inerhalb der nächsten Tage füh­ren werden.

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Absage Laoals an die französischen Kommunisten Frankreichs Pakt mit der Sowjetunion

Paris, 26. April. Die Kommunisten des nördlichen Pari­ser Vororts Aubervilliers, deren Bürgermeister Laval ist, hatten anläßlich des W a h l f e l d z u g e s für die Gemeinde- und Stadtratswahlen den Außenminister als zur Wiederwahl stehendes Stadtratsmitglied kür Freitagabend zu einer öffentlichen Aussprache-Versammlung eingeladen, bei der sie Laval hinsichtlich seiner Rußlandpolitik in die Ende zu trei­ben hofften. Laval hat es jedoch vorgezogen, sich nicht in die kommunistische.Wahlversammlung zu begeben, iondern seinen Standpunkt in einem Plakatanschlaa zu verkünden, der heute in Aubervielliers verbreitet worden ist und m dem es heißt:

Während ich mit Vertretern der Sowjetregierung verhandle, werde ich von den beglaubigten oder nichtbeglaubigten Vertre­tern der Dritten Internationale heftig angegriffen. Um zu ant­worten und meine Angreifer abzufertigen, müßte ich diplomati­sche Akten aufdecken, wodurch Verhandlungen in Frage gestellt werden könnten, die einen normalen Verlauf nehmen. Meine Gegner wissen, daß ich dies nicht tun werde, weil ich es aus Achtung vor meiner Stellung als Außenminister nicht tun darf. Meine Gegner behaupten, sie verteidigten durch ihren Wahlseld- zug den Frieden. Wenn der französisch-russische Pakt so aussehen würde, wie ihn die französischen Kommunisten wün­schen, dann brächte er die Gefahr mit sich, Frankreich in den Krieg hineinzutreiben: ich erkläre klipp und klar, daß ich mich weigern würde, einen solchen Vertrag zu unterschreiben.

Der Pakt, den ich im Einvernehmen mit der Moskauer Regie­rung ins Auge fasse, bezweckt die Verhinderung, nicht die Heraufbeschwörung des Krieges. Es handelt sich um einen Pakt, der zur notwendigen Organisierung der kol­lektiven Sicherheit in Europa gehören, aber gegen kein Land gerichtet fern soll. Ich bezweifle, daß ich von den Kommunisten ein Mindestmaß von gutem Glauben bei dieser unerwarteten Aussprache gelegentlich der Gemeinde- und Stadtratswahleu verlangen kann.

Was geht mit dem Deutschtum in Ungarn vor?

Vom Volksbund für das Deutschtum im Ausland wird uns geschrieben:

Durch den für das Deutschtum so ungünstigen Ausgang der jüngst stattgehabten Parlamenrswahlen in Ungarn ist die Auf­merksamkeit der deutschen Öffentlichkeit auf die Lage des ungar­ländischen Deutschtums gelenkt worden. Man hört Stimmen der Verwunderung, daß in einem durch langjährige freundschaftliche Bande mit Deutschland verbundenen Land wie Ungarn ein solches Wahlresultat möglich war.

Wer die.Verhältnisse in Ungarn kennt, weiß, daß die Ein­stellung zuck Deutschtum in Ungarn seitens dbr maßgebenden Kreise dieses Landes auch in den letzten Jahrzehnten immer zwei Seiten hatte Auch in Ungarn sind starke Volkstumskräfte vom Magjarentum her seit fast 60 Jahren am Werk. Seitdem sich die Ungarn von Oesterreich die kulturelle Freiheit erkämpften (1867), war die ungarische Politik zielbewusst und geschickt da­rauf abgestellt dem Magjarentum in Ungarn alle anderen Volks­tumseinflüsse einzuschmelzen. Der Weltkrieg brachte dem ungar­ländischen Deutschtum auf der anderen Seite ein mächtiges Er­starken des deutschen Volksbewüßtseins. Ueber zwei Drittel des ungarländischen Deutschtums fielen 1919 an Rumänien, an die Tschechoslowakei, an Jugoslawien und Oesterreich und man muß heute feststellen, daß Sie Lage der deutschen Volksgruppe in diesen Nachfolgestaaten überall weit besser ist als die der rund 559 000 bei Ungarn verbliebenen deutschen Volksgenossen. Nach dem Kriege schien es eine Zeitlang anders werden zu wollen (die ge­meinsamen Felderlebnisse waren der Anlaß dazu), aber dann begann die alte Magjarisierungsbewegung wieder. Durch immer­währende Vertröstung verstanden es die Ungarn, die Schulfrage zu verschleppen. Es gibt heute kaum mehr als zehn Schulen in den knapp 400 deutschen Gemeinden Ungarns, die man als deutsche Schulen bezeichnen kann. Die übrigen sind entweder ganz ungarisch oder geben dem Deutsch nicht mehr als zwei bis drei Wochenstunden. Höhere Schulen sind dem Deutschtum überhaupt nicht gestattet. Es gibt nicht einmal eine deutsche Lehrerbildungs­anstalt. Allerdings ist der ungarländische deutsche Volksbildungs­verein (ADV.), die Organisation der Deutschen, von der unga­rischen Regierung anerkannt und wird von ihr sogar finanziell unterstützt, aber seine Tätigkeit steht dadurch weithin unter der Kontrolle des sehr einflußreichen Obergespanen. Daß Unga.ru innerhalb von zwei Jahren 200 deutsche Familiennamen magjai- risiert hat, ist bekannt. Ebenso, daß mit den Führern der deut­schen Bewegung in der Öffentlichkeit keineswegs glimpflich ver­fahren wird. Der verstorbene große Führer, Professor Bleyer, und der derzeitige Generalsekretär des Deutschen Volksbildungs­vereins, Herr Dr. Basch, haben das zur Genüge erlebt. Der letz­tere wurde von einem ungarischen Gericht zu drei Monaten Ge­fängnis verurteilt, weil er sich gegen die Namensmagjarisierung wandte.

Trotz der freundschaftlichen Haltung Deutschlands zu Ungarn (als Ganzes genommen) ist es Pflicht der volkstumsbewutzten Kreise in Deutschland, auf diese Tatsachen hinzuweisen. Es steht das Schicksal einer ganzen deutschen Volksgruppe auf dem Spiel!

Rudolf Hetz 41 ZAhre alt

Der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Rudolf Heß, feierte am 26. April seinen 41. Geburtstag. Aus diesem Anlaß sind ihm aus allen Kreisen der Bevölkerung, insbesondere auch aus allen Organisationen der NSDAP., bereits eine Fülle von herzlichen Glückwünschen zugegangen. die Dokumente sind für die besondere Volksverbundenheit dieses Mannes, den der Führer am 21. April 1933, also vor nunmehr zwei Jahren, zu seinem Stellvertreter bestimmt hatte.

Rudolf Heß wurde am 26. April 1894 in Alexandrien als Sohn eines Kaufmannes geboren und stammt aus einem fränki­schen Handwerkergeschlecht. Er machte den Krieg als Kriegs­freiwilliger im 1. Bayerischen Infanterie-Regiment mit und wurde 1916 vor Verdun und 1917 als Stoßtruppfllhrer in Ru­mänien verwundet. Rudolf Heß wurde dann Flieger bei der Jagdstaffel 36. Nach dem Kriege studierte er in München Ge­schichte und Volkswirtschaft und wurde bei der Befreiung Mün­chens von den Spartakisten erneut verwundet. Er kam schon 1921 rm NSDAP, und war einer -er ersten SA.-3ührer der

Bewegung. In der ersten großen Saalschlacht im Hofbräuhaus im November 1921 wurde er wiederum verwundet. Er nahm an dein Erhebungsversuch am 9. November 1923 in München teil, wurde zu anderthalb Jahren Festung verurteilt und war Mitgefange­ner des Führers in Landsberg am Lech Nach der Wiederbegrün­dung der NSDAP, wurde er der erste Adjutant des Führers. Ende 1932 wurde er zum Vorsitzenden der politischen Zentral- kommission der NSDAP ernannt bis zum 21. April 1933 die Ernennung zum Stellvertreter des Führers und Ende 1933 die Ernennung zum Reichsminister ohne Geschäftsbereich folgte.

Der Stellvertreter des Führers dankt

Berlin, 26. April Der Stellvertreter des Führers, Pg. Ru­dolf Heß, bittet alle, die ihm zu seinem 41. Geburtstag ihre Glückwünsche sandten, auf diesem Wege seinen Dank entgegen­zunehmen.

Abschied der Berliner WandergeseAen

Berlin, 26. April. Ein alter Brauch im deutschen Handwerk lebt wieder auf: das Gesellenwandern. 1000 Gesellen aus allen Zweigen des Handwerks sind am Donnerstag in den verschie­denen Gegenden des Reiches nach festgclegtem Plan in einer Art Austauschverfahren auf die Wanderschaft gegangen. Den 75 Gesellen aus Groß-Berlin gaben Abordnungen des gesamten ! Groß-Berliner Handwerks das Geleit. Marschmätzig ausgerüstet, i mit einem.Wanderstab aus gedrehtem Holz, standen die 75 Ge- s

selten vor dem Schloß. Dr. Ley hielt eine Ansprache, in der er f

u. a. sagte: Das Gesellentum soll damit wieder die Geltung ! bekommen, die ihm einst schon zukam. Wir wollen ferner, daß der junge deutsche Mensch sein Vaterland kennenlernt, denn er muß es kennen, um es recht schätzen und lieben zu können. Und nicht zuletzt wollen wir die Reste der konfessionellen Ge­sellenvereinezerschlagen. Wir wollen und das ver­stößt nicht im geringsten gegen das Konkordat oder sonstige Ver­träge die Deutsche Arbeitsfront freihalten von Hader und Zersetzung. Deshalb möchte ich bei dieser Gelegenheit betonen, i daß meine Anordnung, wonach Angehörige konfessioneller Ge­sellen- und Arbeitervereine nicht der Deutschen Arbeitsfront an­gehören können, d. h. daß sie von einer Doppelmitgliedschaft ausgeschlossen sind, heute genau so weiter Geltung hat wie da- i

mals, als ich sie traf. Zu Len Gesellen sagte Dr. Ley zum Schluß: !

Dieses Wanderjahr soll für euch ein Jahr der Erziehung, des Hartwerdens, der Kameradschaft sein, das Jahr eurer Erziehung ! zu nationalen Sozialisten, die in Treue zum Führer stehen. Man- s dert hinaus im Geiste des Führers, ihr wandert für das neue i Deutschland! s

Nach dem Deutschlandlied sprach Reichshandwerksmeister ! Schmidt den Wunsch aus, daß die Gesellen diese Stünde, in i der Gedanken des Führers in die Tat umgesetzt wurden, nie vergessen möchten. Zieht hinaus, so rief er ihnen zu. als Männer der Arbeit, als Ehrenmänner der Arbeit, um zu vollenden, was ihr in der Lehrzeit begonnen habt. Erfüllt eure Pflicht und werdet Handwerksmeister, wie das Vaterland sie braucht! Gott schütze euch und unser ehrbares Handwerk! Das Horst-Wessel- Lied schloß die Feier ab. Dann bildete sich ein langer Zug.

Auf dem Königsplatz vor dem Bismarck-Denkmal nahmen Dr.

Ley und der Reichshandwerksmeister Schmidt den Vorbeimarsch ab und verabschiedeten sich dann von den Gesellen.

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Fast 60V OVO Beschäftigte mehr im März

Ergebnis der Krankenkassen-Statistik ,

Berlin, 26. April. Ein erfreuliches Spiegelbild der Weiter- s führung der Arbeitsschlacht bietet die Krankenkassenmitglieder- !

Statistik für den Monat März, um so mehr, als ihre Ermittlun- s

gen über die Zunahme der Beschäftigtenzahl noch um fast 50 Pro- : zent höher liegen, als die oon den Arbeitsämtern für den Monat i März gemeldete Abnahme der Arbeitslosenzahl. Nach den vor- läufigen Ergebnissen der Krankenkassen-Statistik hat, wie das NdZ. meldet, die Zahl der beschäftigten Arbeitnehmer im März ^

um mehr als 590 000 zugenommen. Die Gesamtzahl der ver- ^

sicherungspflichtigen Beschäftigten erreichte fast 15,28 Millionen. § Sowohl zahlen- als auch anteilmäßig war die Zunahme am stärksten in Bayern, wo rund 96 000 oder 6,6 Prozent mehr Be­schäftigte gegenüber dem Vormonat gezählt wurden. An zweiter Stelle steht Schlesien mit einer Zunahme von 5,8 Prozent. Nach der absoluten Zunahme steht der Landesarbeitsamtsbezirk Mittel- f deutschland mit rund 65 000 an zweiter Stelle. Gegenüber dem Tiefstand vom Januar 1933 haben die stärkste Zunahme der Be­schäftigten Brandenburg mit 521 000, das Rheinland mit 401 000 und Mitteldeutschland mit 400 OOO aufzuweisen. Im Verhältnis zur Gesamtzahl der Beschäftigten stehen Mitteldeutschland mit einer Zunahme um 42,1 Prozent und Niedersachsen mit einer solchen von 39,8 Prozent an der Spitze. Gegenüber dem März 1934, also des Vorjahres, ist die Zunahme am stärksten in Bran­denburg mit 8,5 Prozent, in Mitteldeutschland mit 7 Prozent und in der Nordmark mit 6,6 Prozent.

Internationaler Filmtzongretz

in Berlin

Berlin, 26. Avril. Im Reichstags-Sitzungssaal der Kroll-Oper wurde der Internationale Filmkongreß feierlich eröffnet. Ter Präsident der Reichsfilmkammer, Dr. S ch e u e r m a n n, begrüßte die ausländischen Gäste, dann die Vertreter der einzelnen Mini­sterien, der Partei, der Behörden und schließlich noch insbesondere die Abordnungen der verschiedenen Länder, die an den Arbeiten teilnehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Finnlaird, Frank­reich, Griechenland, Italien. Jugoslawien, Luxemburg, Norwegen. Oesterreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien, Tschechoslowakei, die Türkei und Ungarn. Außerdem hieß er die Gäste aus Holland, Großbritannien und den Ver­einigten Staaten sowie die Filmschaffenden aus den verschie­denen Ländern sowie die Vertreter der großen Filmunterneh- mungen und der technischen Industrie willkommen. In einem Rückblick streute dann Präsident Dr. Scheuermann die EntunD lung des Films. Schcuermann schloß mit dem Wunsche, daß der Kongreß der Anfang zu einer nie wieder unterbrochenen inter­nationalen Filmvereinigung sein möge. Der Film, in dem sich das Tempo der Entwicklung der Menschheit, der Völkerverstän­digung und der Völkerversöhnung, der Freude an den Gütern der Erde und am Glück ihrer Bewohner spiegle, möge siegreicher Künder von Frieden und Freundschaft unter den Völkern seim Die Rede wurde häufig von lebhaftester Zustimmung der Ver­sammlung unterbrochen. Dann sprach OLerregierungsrat Rae- ther als Vertreter des Reichsministeriums für Volksaufklä­rung und Propaganda. Der Film sei berufen, eine Brücke zu den Völkern zu schlagen. Das neue Deutschland sei wie in seiner ganzen Politik so auch in der Filmpolitik auf eine friedlich« Zusammenarbeit mit allen anderen Ländern eingestellt. Im Namen sämtlicher ausländischen Abordnungen sprach der Ehren- und Alterspräsident der Internationalen Theaterbesitzer-Vereini­gung, Jourdain-Brüssel. Er sprach die Hoffnung aus. daß der Kongreß di« Fragen -es Films endgültig löse» werde.