Wettrüstens. Es dürfe auch nicht vergessen werden, das, man versäumt habe, das in den Friedensverträgen eingeschlossene Ver­sprechen gegenüber Deutschland zu allgemeiner Verminderung und Begrenzung der Rüstungen aus der Grundlage eines starken Kol­lektivsystems rechtzeitig einzulösen.

Heute gebe es zwei Sturmzentren eines im Fernen Osten und eines in Europa. Der Frieden sei unteilbar und jeder Versuch, die Verantwortung für die Aufrechterhaltung des Frie­dens zu teilen, fei eine Aufforderung, die Völkerbundssatzung zu verleugnen und die Tür für einen Krieg in Europa zu öffnen. In einen solchen Krieg würde England bestimmt hineingezozen werden. Die Engländer hätten also ein überwältigendes In­teresse an dem Erfolg des Versuches, die Gleichberechti­gung Deutschlands innerhalb des Rahmens eines all­gemeinen Sicherheitssystems zustandezubringen. Aus dem gleichen Grunde werde Deutschlands Rückkehr in den Völker­bund und seine volle Annahme aller Verpflichtungen der Völker­bundssatzung allenthalben als unentbehrlicher Teil der allgemei­nen Regelung betrachtet.

Henderson begrüßte die in Stresa von der britischen und der italienischen Regierung abgegebene Locarno-Erklärung und sagte, die Abrüstungskonferenz müßte ihre große Arbeit fortsetzen und ein wirksames Abkommen zustande bringen.

Zu dem Schritt der SWalarmachle

Kowno. 23. April. Die litauische Telegraphenagentur veröffent- «m Dienstag über den Schritt der Signatarmächte bei der litauischen Regierung wegen der Nichteinhaltung des Memelstatuts folgende Mitteilung:

, Die Kownoer Vertreter Englands, Italiens und Frankreichs überreichten am 19. Avril der litauischen Regierung eineNote, in der die Besorgnisse ihrer Regierungen über die Lage im Memelgebiet zum Ausdruck gebracht wur­den. In der Note wird anerkannt, daß die litauische Regierung bei der Bildung des Direktoriums im Memelgebiet zweifelsohne auf Schwierigkeiten gestoßen sei und ebenso, daß die Voraussetzung sür ein reibungsloses Funktionieren des Memelstatuts der Geist einsichtsvoller Loyalität sei. Schließlich wird die litauische Re­gierung in der Note auf die Notwendigkeit einer Regelung der Beziehungen zwischen Direktorium und Landtag aufmerksam ge­macht."

Wie verlautet, enthält die Note der Signatarmächte diesmal unter anderem auch in entschiedener Form den Hinweis, daß sich die Signatarmächte bei Nichtbeachtung ihres Schrittes veranlaßt sehen würden, die Angelegenheit auf Grund des Artikels 17 des Memelabkommens dem Völkerbundsrat zur Entscheidung zu unterbreiten.

Eine europafeindliche Politik"

Die sowjetrussische Gefahr

Madrid, 23. April. Die katholische Zeitung El Debate weist unter der UeberschriftEine europafeindliche Politik" in einem ausführlichen Leitartikel auf die große Gefahr einer Politik hin, die sich vollständig unter sowjetrussischen Einfluß stellt. Die Sowjets zielten auf einen französisch-sowjetrussischen Pakt mit automatischer Hilfeleistung ab, der die Entscheidung über die Schuld kriegslüsterner Nationen dem freien Ermessen der beiden Regierungen anheimstelle. Das sei also ein Bündnis über den Kopf des Völkerbundes hinweg, das im gegebenen Falle auch den Genfer Entscheidungen zuwiderlaufe. Ganz Europa laufe Gefahr, sich zum Verteidiger eines kommunistische» Staates aus­zuspielen» wenn die in Paris aus der Taufe gehobene und in Gens fortgesetzte Politik in derselben Bahn weiterlause wie bis­her.

KriegrgerichlL-Mleile in GrieSeirland

Athen. 23. April. Das Kriegsgericht in Saloniki verurteilte General Anagnostopulos und sieben höhere Offiziere zum Tode. Sämtliche Verurteilten befinden sich gegenwärtig in Istanbul.

Das Kriegsgericht in Kavalla verurteilte im Abwesenheits­verfahren General Kamenos, fünf Obersten, zwei Kommandanten und zwei Zivilisten die sich sämtlich nach Bulgarien geflüchtet haben, zum Tode. Auch das Kriegsgericht in Athen verurteilte Generäle zum Tode.

Grotzfeuer vernichtet Schloß Schwarzengrake«

Nevierförster bei Bergungsarbeiten getötet

Essen, 23. April. Das im Jahre 1758 im Rokoko-Stil erbaute Schloß Schwarzeng raben bei Lippstadt, gegenwärtig be­wohnt von der Familie des Barons Winfried von Kettler, wurde am Dienstag von einem Eroßfeuer zerstört. Gegen 4.30 Uhr morgens bemerkten Angestellte einen Feuerschein. Bald daraus schlugen die Flammen lichterloh zum Himmel und fraßen sich mit rasender Geschwindigkeit weiter. Im Nu stand der ge­samte Dachstuhl in Flammen und kurze Zeit später war das ge­samte aus 80 Zimmern bestehende Schloß von dem Brand er­faßt. Das Mobiliar konnte zum größten Teil gerettet werden.

Die Bekämpfung des Brandes konnte nur von außen erfol­gen, da im Innern unaufhörlich Einstürze erfolgten. Ein sol­cher Einsturz forderte auch ein Menschenleben. Der Revierför­ster Mertens aus Eringerfeld war mit vier Feuerwehrleuten mit der Bergung der wertvollen Kronleuchter aus dem Mittel­saal des Erdgeschosses beschäftigt. Plötzlich stürzte ein Schorn­stein ein, Balken und Gemäuer mit sich reißend. Die vier Feuer­wehrleute konnten sich noch früh genug in Sicherheit bringen, während Mertens von einem herabstürzenden Balken getroffen und tödlich verletzt wurde.

Unweller im Erzgebirge

Berlin, 23. April. Nach Vlättermeldungen aus Chemnitz wur­den am Nachmittag des zweiten Osterfeiertages die Ausläufer des Erzgebirges von einem schweren Unwetter, das von Schloßen und Hagelschlag begleitet war, heimgesucht. Das Unwetter dauerte drei Stunden an und verursachte auf der ganzen Linie schweren Schaden. Besonders hart betroffen wurde die Stadt Hohenstein-Ernstthal mit Umgebung. Die tiefer gelegenen Stadt­teile von Hohenstein-Ernstthal wurden völlig unter Wasser ge­setzt, so daß die Feuerwehr und die gesamte SA. zur Hilfeleistung herangez .n werden mußten. Die hochgelegene Vaustrecke der Reichsautobahn, von der man einen großen Teil des Erzgebirgs- kammes übersehen kann, glich einem reißenden Strom. Das Wasser stand in diesem Teil meterhoch.

Bergrutsch in den bayerischen Alpen

Rosenheim, 23. April. Das Gelände am Aggeralpl ober des bekannten Gasthauses Tatzlwurm bei Ober-Audorf am tst seit Ostermontag in unaufhaltsamer Bewegung begriffen.

bemerkt, daß sich am Aggeralpl ein Erdr ondete. Kurze Zeit darauf begannen größere Strecken Berg abzurutschen und sich dort zu stauen. Vis Eb" die Eeländebewegungen schon einen derart ^ "»genommen, daß die zahlreichen freiwilligen H tzem Vordringen der Erbmassen machtlos gegenüberftanden.

Bach wurde vis zu einer Tiefe von fünf Meter mit Gestein, Felsblöcken und Bäumen angefüllt. Brücken sowie die oberen Teile der Straße sind fast spurlos verschwunden. Die Beton­brücke nach Bayerisch-Zell, an der sich die Erbmassen stauen, dürfte dem Druck nicht lange standhalten können. Die abge­rutschte Fläche wurde am Abend des Ostermontags auf etwa vier Tagewerk Weideland und zwei bis drei Tagewerk Wald geschätzt.

Der Erdrutsch am Tatzlwurm

Rosenheim, 23. April. Der Bergrutsch am Tatzlwurm ist auch am Dienstag nicht zum Stillstand gekommen. Die Erbmassen be­wegten sich mit einer Geschwindigkeit von etwa vier Meter in der Stunde abwärts und hatten in den Nachmittagsstunden den Gassenbach in einer Länge von zwei Kilometer vollständig aus­gefüllt. Schätzungsweise sind etwa eine Million Kubik­meter Erdmassen in Bewegung geraten. Man rechnet damit, daß der Erdrutsch noch weiter anhalten wixd.

Aufhebung des Gesetzes zur Bewahrung der Jugend

vor Schund- und Schmutzschriflen

Berlin, 22. April. Der nationalsozialistische Staat besitzt im Kampf gegen schädliche Schriften jeder Art nicht allein um die Jugend, sondern um das gesamte Volk vor diesem zu schützen, im Reichskulturkammcrgesetz und in den auf ihm beruhenden Einrichtungen der Reichsschrifttumskammer ein weit wirksame­res Mittel, als es der liberale Staat in seinen Prüfstellen hatte. Die Reichsregierung hat daher beschlossen, das Gesetz zur Bewahrung der Jugend vor Schund- und Schmutzschriften vom 18. Dezember 1926 außer Kraft zu setzen.

Slarhemderg Ser Mussolini

Paris, 22. April. Zum Besuch Starhembergs in Rom berich­tet der römische Vertreter desMatin", die Besprechungen zwischen Starhemberg und Mussolini hätten sich hauptsächlich auf die Donaukonserenz und auf die Aufrüstung Oesterreichs bezogen. Starhemberg als Führer der Heim­wehren habe dem Duce einen genauen Plan unterbreitet. Oester­reich müsse, so habe Starhemberg erklärt, etappenweise Vorge­hen; es dürfe nicht sofort die allgemeine Wehrpflicht einführen, weil sonst mit den jungen, für den Nationalsozialismus gewon­nenen Jahrgängenzweifelhafte Elemente" tn die Wehrmacht hineinkommen würden. Die Vaterländische Front ziehe viel­mehr das System freiwilliger Gestellung vor, deren Kern die Heimwehrorganisatisn sein würde. Auch die Frage der Habs­burger soll bei der Aussprache angeschnitten worden sein.

Heraussetzung der Dienstzeit

der öer französischen Kriegsmarine

Paris, 22. April. Nach einer Mitteilung des Marineministe­riums wird entsprechend der Heraussetzung der Militärdienst von 1 auf 2 Jahre auch die Dienstzeit der Rekruten bei der Kriegsmarine auf 30 Monate herausgesetzt. Die bisherige Dienst­zeit in der Marine betrug 24 Monate.

s Das Erdbeben auf Formosa

! Bisher 3600 Tote

Tokio, 23. April. Meldungen von der Insel Formosa zu­folge hat das Erdbeben bisher 3V0Ü Tote und 9500 Verletzte ge­fordert. 10 000 Häuser sind zerstört und 11000 beschädigt worden. Viele Bewohner wurden vom ersten Erdstoß im Schlafe über­rascht und getötet. Der Gesamtschaden wird aus 10 Millionen Pen geschätzt. Im Lause des Montags konnte der Bahnverkehr zum Teil wieder ausgenommen werden.

D»e japanische Regierung hat einen Zerstörer mit einem Hilfs­korps an Bord nach Formosa beordert. Von seiten der Regierung und von privaten Hilfsorganisationen sind Hilfsaktionen ein­geleitet worden. Militärabteilungen mit Proviant sind unter­wegs.

Die Insel Formosa, die im Jahre 1895 japanisch wurde, nach­dem sie vorher 250 Jahre lang zu China gehört hatte, liegt gegenüber der südchinesischen Provinz Fukien, von der sie durch die ziemlich flache Formosastraße getrennt wird. Sie ist 35 974 Quadratkilometer groß, lang gestreckt und zählt 4 590 000 Ein­wohner. Die Bevölkerung setzt sich aus Chinesen und Japanern und einem kleinen Rest der malaiischen Ureinwohner zusammen, die sich in unzugänglichen Gebirgsgegenden aufhalten. Die Insel hat im Osten eine bis zu 4000 Meter ansteigende Steilküste, während im Westen ein fruchtbares Schwemmland mit vielen, meist offenen Häfen vorgelagert ist. Das Gebirgsland gliedert sich in drei Züge die alle dicht bewaldet sind: eine östliche Küstenkette (etwa 1500 Meter hoch), die mittlere Niitaka-Kette (oder Taiwangebirge), deren höchster Berg der 4145 Meter hohe, fast immer mit Schnee bedeckte Niitakajama ist, und ein west­liches Hügelland von durchschnittlich 600 bis 800 Meter Höhe. Hier sind größere Braunkohlen- und Erdöllager, während im Taiwangebirge Gold gefunden wird. Im Norden und cm der Ostküste zeugen warme Quellen von jungem Vulkanismus.

Die Svser des Erdbebens au? Formosa

Tokio, 23 April. Ueber das furchtbare Erdbeben auf der In­sel Formosa liegt ein neuer Bericht vor. Danach fanden 3120 Menschen den Tod, während die Zahl der Verwundeten rund 10 500 beträgt. Rund 36 000 Häuser sind ganz oder teilweise zerstört worden.

'

Hunderassen auf der Weiihunde-Ausslellung

in Frankfurt am Main

Nach dem jetzt vorliegenden endgültigen Meldeergebnis sind 3320 Rassehunde zur ersten Welthundeausstellung Frankfurt am Main vom 26. bis 28. April gemeldet. Unter diesen sind 2060 deutsche Ursprungsraffen, 650 englische, 70 irländische, 75 fran­zösische, 75 russische, 50 ungarische, 125 schweizerische, 70 italieni­sche, 20 schwedische, 10 holländische, 15 belgische und 25 österrei­chische Ursprungsraffen. Die amerikanischen, chinesischen, japani­schen, norwegischen und persischen Raffen, sowie weitere sehr sel­tene Exoten zählen zusammen 130 Hunde. Darnach stellen die deutschen Raffen fast zwei Drittel aller Ursprungsraffen.

»I« I»

cjeW cm

Ättl«

Mldbad, den 24. April 1935.

Schulanfang

Ein neues Lernjahr beginnt

Kaum sind die Osterfeiertage vorüber, so öffnen sich auch schon die Schultore. Die Osterferien haben mit den beiden Feiertagen ihren Abschluß gefunden, schon am Dtzenstag heißt es für unsere Jungen und Mädel, die Schulmappe ergreifen und den Schulweg wandern. Heute gehen sie ihn alle froh beschwingt, in Erwartung des Neuen, das da zu erwarten ist. Man geht zum ersten Male in eine neue Klasse. Die Kleineren stellen fest, daß hier die Schulbänke ein wenig gewachsen sind; so wie man selbst immer ein Stückchen größer wird, so haben sich auch die Tische und Bänke gereckt. Alle haben sich nach den Osterferien wieder eingefunden, um neu gestärkt und mit neuer Freude wie­der an die Arbeit zu gehen.

Oftmals gibt es einen neuen Klassenlehrer. Auch er ist frisch und erwartungsvoll in die Schule zurückgekehrt. Heute sitzt er im neuen Schuljahre zum ersten Male hinter dem Katheder und überblickt seine Klasse. Manchmal sind es noch die alten, bekannten Gesichter, oft aber auch sieht er eine Schar neuer, ihm unbekannter Jungen vor sich. Beide schauen einander an, Lehrer und Schüler, und beide fassen heute den Entschluß, in treuer Kameradschaft und mit em­sigem Fleiß zusammen zu arbeiten. Tausend gute Vorsätze werden an diesem ersten Schultage gefaßt. Selbstverständ­lich wird man alles anders und alles besser machen als im alten. Jeder nimmt sich vor, nicht wieder dreiviertel Jahr lang zu bummeln und sich im letzten Vierteljahr dann halb- tot zu schuften. Diesmal wird man von vornherein fleißig bei der Sache sein, um von Anfang an gut dazustehen.

Schulanfang! Neue Klaffen, neue Bücher. Mancher hat schon ein wenig in sie hineingeschielt. Man weiß es im voraus: Diese Bücher werden noch manche Nuß zu knacken geben, besonders in den Fächern, die dieschwache Seite" des Schülers sind. Außerdem gibt es heute den neuen Stun­denplan.

Am nettesten ist heute natürlich der Einzug der kleinen AVC-Schützen. Da kommen sie anmarschiert, an Muttis Hand, und man kann schon aus diesem ersten Schulgang ziemlich sichere Entschlüsse auf ihre spätere Entwicklung zie­hen. Da sind ganz Schüchterne, die überhaupt nicht wagen allein und ohne Mutti in die Klaffe zu gehen, und andere, die zwar bescheiden, aber auch ganz unternehmungslustig sind. Sie schauen sich die bunten Märchenbilder an den Wänden des Klaffenraums an, sie setzen sich mutig auf die Schulbank und haben meistens schon am ersten Tage Freund­schaft geschloffen. Der Lehrer ist reizend. Er versucht gleich, das Vertrauen seiner kleinen Schützlinge zu gewinnen Nach der ersten kurzen Schulstunde nehmen dann die Mütter ihre kleinen neugebackenen Schulkinder wieder in Empfang. Gestern noch mein Nesthäkchen, denken sie, und heute? Der erste Schritt des kleinen Menschen ins Leben ist getan. Die Zeit der ausschließlichen Kinderspiele ist vorbei, und der erste Ernst des Lebens beginnt.

Kernsprüche zum Schulanfang

Die deutsche Erziehung vor dem Kriege war mit außer­ordentlich vielen Schwächen behaftet Sie war in sehr ein­seitiger Weise auf die Anzüchtung von reinemWissen" zu­geschnitten und weniger auf dasKönnen" eingestellt.

Adolf Hitler.

Treue, Opferwilligkeit, Verschwiegenheit sind Tugenden, die ein großes Volk nötig braucht, und deren Anerziehung und Ausbildung in der Schule wichtiger ist als manches von dem, was zur Zeit unsere Lehrpläne ausfüllt.

Adolf Hirler.

Der völkische Staat hat in seiner Erziehungsarbeit ne­ben der körperlichen gerade auf die charakterliche Ausbil­dung höchsten Wert zu legen. Zahlreiche moralische Gebre­chen, die unser heutiger Volkskörper in sich trägt, können durch eine so eingestellte Erziehung wenn schon nicht ganz beseitigt, so doch sehr gemildert werden.

A d o l f H i t l e r.

Von höchster Wichtigkeit ist die Ausbildung der Willens­und Entschlußkraft sowie die Pflege der Verantwortungs­freudigkeit.

A d o l f H i t l e r.

Eine Antwort ist immer besser als keine. Die Furcht aus Angst Falsches zu sagen, keine Antwort zu geben, muß be­schämender sein als eine unrichtig gegebene Antwort Von dieser primitiven Grundlage aus ist die Jugend dahinge­hend zu erziehen, daß sie den Mul zur Tat erhält.

Adolf Hitler.

Württemberg

Der Feierlag des deutschen Volkes

Die Gestaltung -es 1. Mai in Stuttgart

Nach Aeußerungen von Gaupropagandaleiter und Kreisleiter Mauer soll im Mittelpunkt der diesjährigen Maifeier wiederum die Rede des Führers stehen, die von allen Volksgenossen ge­meinsam auf dem großen Aufmarschplatz des Wasens gehört wer­den soll. Im übrigen hat man auf Grund der letztjährigen Er­fahrungen in diesem Jahre davon abgesehen, große und um­fangreiche Feiern zu veranstalten, um die Zeit der schaffenden Volksgenossen, für die dieser Tag ein Tag der Erholung sein soll, nicht übermäßig in Anspruch zu nehmen. So sollen im Gegensatz zum letzten Jahre am Vorabend des 1 Mai keinerlei Feiern veranstaltet werden. Lediglich die Einholung und Auf­stellung des Maibaumes durch die Hitlerjugend wird bereits am Vorabend stattfinden. Der Maibaum wird in Stuttgart im Schloßhof ausgestellt werden. Auch wird die festliche Gestaltung am Vormittag des 1. Mai in den Händen der Hitlerjugend liegen und in einer Jugendkundgebung aus Sem Schloßhof, bei der die älteren Jahrgänge des Jungvolks in die Hitlerjugend überführt werden, ihren Ausdruck finden. Die eigentliche Mai­feier selbst wird aus dem Aufmarsch der schaffenden Volks­genossen, dem Festzug und den Feierlichkeiten aus dem Wasen bestehen. Alle Volksgenossen sollen in diesem Jahre gemeinsam mit ihrem Betrieb marschieren, so daß irgend welche Formationen nicht mehr geschlossen in Erscheinung treten. Man rechnet mit einer Beteiligung von 50 000 bis 60 000 Volksgenossen aus dem Cannstatter Wasen. Der eigentliche Festzug wird sich in drei Gruppen gliedern. Bei den Feierlichkeiten auf dem Wasen ist u. a. eine Vereidigung der neuen Vertrauensräte der DAF. die Ehrung der Sieger im Reichsbcrufswettkampf durch Gauleicer und Reichsstatthalter Murr und gesangliche und musikalische Dar­bietungen vorgesehen.