mit einemHeil, Kameraden" begrüßte. Ferner waren vom Reichsheer der Artillerieführer 7. General Halber, und der Chef des Stabes im Wehrkreis 7, Oberst Kübler, von der Reichsluft- waffe der Befehlshaber des Luftkreiskommandos 5. General­leutnant Eberth, zur Ehrung Ludendorffs angetreten. In einem Weiteren Viereck bildeten Hunderte und aber Hunderte von Zu­schauern Spalier.

Punkt 11 Uhr fuhr Reichswehrminister Generaloberst von Blomberg mit dem Chef der Heeresleitung, General der Artillerie Freiherrn von Fritsch vor. Nachdem Meldung erstattet war. begaben sich die beiden Generale zum Hause des Jubilars, der sie am Eingang erwartete und in fein Haus ge­leitete. Dort übermittelte Generaloberst Reichswchrminister von Blomberg dem Jubilar die Glückwünsche der deutschen Wehrmacht. Er führte aus:

^,Herr General! Als Vertreter der deutschen Wehrmacht bitte ich Eurer Exzellenz die herzlichen Glückwünsche zum 70. Geburts­tage aussprechen zu dürfen. Ich bin glücklich, dieser Vermittler sein zu dürfen, da ich die Ehre hatte, im großen Krieg in meiner letzten Dienststelle als la AOK. VII die entscheidende Beein­flussung durch Eure Exzellenz unmittelbar zu erfahren. Die deutsche Wehrmacht hat sich bemüht, durch lange Jahre hindurch die ihr im Versailler Vertrag ausgezwungene Form mit schöpfe­rischem Leben zu erfüllen. Nach der Einführung der Wehrpflicht nähert sich die neue deutsche Wehrmacht in ihrer Konstruktion wieder mehr der Wehrmacht der Vor- und Kriegszeit. Diese Wehrmacht war vor und während des großen Ringens durch den Soldaten Ludendorff entscheidend stark beeinflußt und geführt. Auch auf die neue Wehrmacht wird dieser Geist ausstrahlen. Die Soldaten der deutschen Wehrmacht sehen in General Ludendorfs den großen Feldherrn des Weltkrieges, unter dessen Führung Deutschland einer Welt von Feinden die 'Stirn geboten hat. Wenn heute Ehrenposten vor diesem Hause stehen und eine Fah- - nenkompagnie ,dem General Ludendorff ihre Ehrenbezeugungen < darbringt, so drückt damit die deutsche Wehrmacht ihre tiefge­fühlte Huldigung vor dem großen Soldaten aus und verbindet damit ihre aufrichtigen Wünsche für ein kommendes Lebens­jahrzehnt."

Inzwischen waren zwei Staffeln der Reichs! nit­ro affe über dem See herangeflogen und bereiteten in einem Vorbeiflug mit tadelloser militärischer Ausrichtung dem General eine Ehrung. Das letzte der Flugzeuge warf einen Rosenstrauß mit einer Huldigungsadresse für den General ab.

Kurz nach 11.18 Uhr betrat General Luüendorff, geleitet von Generaloberst von Blomberg und General der Artillerie von Fritsch, den Platz. Er wurde mit brausenden Zurufen em­pfangen. General Ludendorff, der Generalsuniform mit dem Großkreuz des Eisernen Kreuzes trug, begrüßte die Versammel­ten und schritt dann die Front der Ehrenkompagnie ab. Er­griffen grüßte er die Fahnen seines alten Regiments. Den Sol­daten entbot er ein kraftvollesHeil, Kameraden".

Nach dem Abschreiten der Front unterhielt sich der General längere Zeit mit den Führern des Reichsheeres und begab sich hierauf zum Platz gegenüber seinem Haus, wo er an der Seite des Generalobersten von Blomberg den Vorbeimarsch der Truppe abnahm.

Auch Angehörige seiner Familie wohnten dieser Ehrung bei. Mit sichtlicher Freude folgte General Ludendorff dem Vorbei- , marsch und kehrte dann unter abermaligen lebhaften Huldi­gungsrufen der Menge in sein Haus zurück. Die Ehrenkompagnie wurde um 12 Uhr mit einem Sonderzug wieder nach München zurückbefördert. ,

Ludendorff bankt für die Ehrungen

General Ludendorff trat nach der Abnahme des Vorbeimar­sches der Ehrenkompagnie auf die Terasse seines Hauses und hielt zu der großen Menschenmenge eine Anspra ch e, in der er sich besonders für die Ehrungen bedankte. Er erklärte, daß er mit großer Freude das alte Soldatenkle.o wieder angelegt habe, um in ihm der alten Helden und Verwundeten zu ge­denken, die für Deutschland ihr Blut vergossen haben. General Ludendorff gedachte dann des alten Heeres, seiner Hingabe, sei­ner Tapferkeit und seines Heldengeistes. Diese Hingabe habe jenes Fronterlebnis geschaffen, aus dem heraus der Drang nach Freiheit und Wehrhaftigkeit entstanden sei. die heute die Grund­pfeiler eines machtvollen deutschen Staates bildeten. Ludendorsf wandte sich dann noch an die junge Wehrmacht und erklärte: Die alten Fahnen, die von jungen Soldaten getragen würden, zeigten die enge Verbundenheit zwischen der alten und der neuen Wehrmacht. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht habe das wahrhafte Sein des deutschen Volkes begründet. Mit dem LiedeIch Hab' mich ergeben" und dem Deutschlandlied schloß die Kundgebung vor dem Hause des Generals.

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Lombroso hatte indessen neue Instruktionen von der italienischen Regierung erhalten: sie lauteten dahin, unter allen Umständen an der aufgenommenen Spur iesthaUcn gegebenenfalls von Bukarest aus we:tersl>egen, um in Bulgarien die Nachforschungen fortznstpen.

Diesen Vorschlag hatte Mac Connor sich längst zu eigen gemacht. Noch bevor Lombroso in eingehenden Be­ratungen mit der rumänischen Polizei beschlos;, den An­weisungen der italienischen Regierung zu folgen, war Mac Connor bereits unterwegs nach Sofia und sandle seine ersten Berichte an New-Nork-Tm>es, als Tr. Stradella seine Zelte in Ploeschti abbrach, um über Krajowa die bulgarische Grenze zu erreichen.

*

So kam es auch, daß Franca Menschikoff vergeblich dreimal in der Woche die Ankunft des Bukarester Zuges beobachtete. Welch' eine bewunderungswerte Ausdauer legte sie an den Tag! Aber sie war diktiert von dem einen Gedanken, Antonio Stradella vor der Verhaftung zu be­wahren.

Unterdessen schwelgte die bulgarische Presse in immer stärkeren Sensationen. Es war bekannt geworden, daß die venetianischen Kriminalisten unter Leitung von Dr. Lombroso in Sofia eingetroffen waren, daß New-Aork- Times einen eigenen Berichterstatter nach Sofia entsandt habe und daß man in den nächsten Tagen vor einer Lösung jenes furchtbaren Rätsels stehe, das seit Monaten Italien und Eurova in Aufregung gehalten habe.

Reichsminister der Luftfahrt, General 8er Flieger Hermann Göring, hat General Lubendorff folgendes Glückwunschtele­gramm gesandt:

Zum 70. Geburtstag wollen Euer Exzellenz meine und der deutschen Luftfahrt herzlichste und aufrichtigste Glückwünsche snt- gegennehmen. Das Beispiel Ew. Exzellenz als pflichttreuer und energischer Soldat, als Meister der Feldherrnkunst im Kriege, wird der jungen Reichsluftwasfe stets leuchtendes Vorbild sein und bleiben. Die Luftstreitkräfie neigen sich in Ehrfurcht vor der einigen Größe des genialen und unbesiegten Feldherrn."

Die Trauung Görrngs

Berlin, 9. April. Der Deutschlandsender überträgt am Mitt­woch, den 10. Avril, von 14 bis 14.50 Uhr, dis Feierlichkeiten anläßlich der Trauung des Ministerprästdeten Hermann Göring mit der Staatsschauspielerin Emmy Sonnemann aus dem Ber­liner Dom.

Anläßlich der Vermählung des Ministerpräsidenten General Göring hat der unter Führung des Oberpräsidenten Gauleiters und Staatsrats Schwede stehende Verband öffentlicher Lebens- j Versicherungsanstalten in Deutschland im Namen der in ihm zusammengeschlossenen Provinzial- und sonstigen öffentlichen Lebensversicherungsanstalten als einen Beitrag zur Unterstützung der bevölkerungspolitischen Bestrebungen der Reichsregierung eine Stiftung errichtet, durch die 50 neugeborenen Töchtern aus erbgesunden und kinderreichen Familien in den Fällen, in denen der Herr Ministerpräsident oder seine Frau die Patenschaft übernimmt, je eine beitragsfreie Ausstat- j tungsversicherung von 500 RM. gewährt wird.

Im Anschluß an die Stiftung haben die in diesem Verband ! zusammengefaßten 18 Anstalten die allgemeine Einführung einer Patenschaftsoer sicherung für erbgesunde deutsche Kin­der beschlossen.

Zapfenstreich zu Ehren Eörings

Berlin, 9. April. Am Dienstag abend fand im Anschluß an eine anläßlich der Vermählung des Ministerpräsidenten Göring Mit Frau Staatsschauspielerin Sonnemann stattfindende Festauf- führung in der Staatsover ein großer Zapfenstreich der Leibstan­darte Adolf Hitler und des RegimentsGeneral Göring" vor der Staatsoper statt.

Deutsche Bauern gratulieren

Hochzeitsgeschenk des Reichsnährstandes an General Göring

Berlin, 9. April, Dem Ministerpräsidenten General Göring j wurde am Vortage seiner Trauung von seiten des Reichsnähr- ! standes eine besondere Ehrung zuteil Der Reichsbauern- < führer überreichte ihm im Festsaal des Preußenhauses in An- ? Wesenheit seines Stabes und aller Landesbauernführer als ! Hochzeitsgeschenk des Reichsnährstandes ein kostbares sil- Z bernes Kaffeegedeck, ein Meisterstück deutscher Hand- ! werkskunst und brachte in einer kurzen Ansprache dce herzlich- s sten Glückwünsche des deutschen Bauerntums zu seiner Vermäh- f lung zum Ausdruck. Zu dem feierlichen Akt waren Dienstag- j nachmittag die 19 Landesbauernführer des Reichsnährstandes ! mit je zwei Jungbauernpaaren im Festsaal des Preußenhauses ! in zwei langen Reihen angetreten. Die Bauern hatten die kost- > baren und liebevollen Geschenke und Angebinde ihrer Heimat ! vor sich aufgestellt, die von dem Fleiß ihrer Erzeuger und von > der Verbundenheit der Bauern mit ihrem heimatlichen Brauch- ? tum zeugten. Da fast alle Bauern in ihrer Heimattracht er- i schienen waren, bot sich in dem Festsaal ein ungewöhnlich buntes f und vielgestaltiges Bild. f

Ministerpräsident General Göring und Frau Emmy Sonne- j mann erschienen in Begleitung von Verwandten und privaten i Hochzeitsgästen. Sie wurden empfangen von Reichsbauernsiih- j rer R. Walter Darre, dem Reichsobmann des Reichsnährstan- s des, Staatsrat Meinberg, Staatssekretär Backe und dem Stabs­amtsführer Dr. Reischle.

Reichsminister R. Walter Darre übermittelte zuerst dem ^ Ministerpräsidenten und Frau Sonnemann zu ihrem Hochzeits- ! tage die herzlichsten Glückwünsche des deutschen Bauerntums. - Dann begrüßten nun General Göring und Frau Sonnemann die - Abgeordneten des deutschen Bauerntums und besichtigten hoch- ? erfreut und immer von neuem ihrem herzlichen Dank Ausdruck : gebend, die prachtvollen Gaben. Auch die heimatlichen Trachten , der Bauern und Bäuerinnen, erregten stets von neuem wieder : ihr Entzücken. Aus der Mark waren Spreewälder und Spree- ' wälderinnen in ihrer Trackit ericknenen. die dem Hochzeitspaare

landwirtschaftliche Gaben überreichten. Die Mecklenburger über­gaben in plattdeutscher Sprache drei handfeste selbstgeschnitzte Eichenstühle: die Oldenburger warteten mit einem gewaltigen Schinken und anderen Erzeugnissen ihrer Landwirtschaft auf. Die Pommern hatten ein Bauernpaar aus Rügenwalde ent­sandt in Erinnerung daran, daß ein Ahnherr des Ministerprä­sidenten einstmals im 17. Jahrhundert Amtmann in Rügen­walde war. lieber diese Aufmerksamkeit war der Ministerpräsi­dent ganz besonders erfreut. Die Rheinländer präsentierten wie könnte es anders sein! echt rheinischen Wein und ur­alten rheinischen Vauernkorn! Und so ging es weiter: Aus Nord und Süd, aus Ost und West bekundeten die Bauern und Bäue­rinnen dem Ministerpräsidenten ihre Verehrung und sprachen dem Paare ihre Glückwünsche, häufig in Versform und heimat­licher Mundart, aus. Pfefferkuchen aus Sachsen, Bernstein und zwei in Holz geschnitzte Trakehner Pferde aus Ostpreußen, Schaf­käse und Schinken von der Insel Föhr, Handstickereien aus Schlesien, Neckarwein und Obst aus Schwaben, Schinken aus Westfalen, Senneberger Spielzeug und Altenburger Spielkar­ten, eine handgedruckte Tischdecke und ein Heidichnuckenfell aus der Lünburger Heide, ein kurhessischer Webstuhl, selbstgewebtes Leinen aus Rheinhessen, braunschweigische Riesenwurst, Edel­weiß aus Bayern und Boxbeutelwein aus Franken, Kirschwas- serle aus Vadep es ist schier unmöglich, all die Gaben auf­zuzählen, mitwenen das deutsche Bauerntum den Ministerprä­sidenten zu seiner Hochzeit bedachte.

Nach der Besichtigung richtete General Göring an die Bauern und Bäuerinnen, an die Landesbauernführer und darüber hin­aus an das ganze große deutsche Bauernvolk Worte des herz­lichen Dankes sür die unerwartete außergewöhnliche Ehrung. Er dankte ihnen sür diese Zeichen unverbrüchlichster Verbun­denheit und betonte, daß bei der Wiedererringung der deutschen Ehre und Freiheit stets die Erkenntnis grundlegend gewesen sei, daß für sie ein gesunder deutscher Bauernstand eine^mbe- dingt notwendige Voraussetzung bilde.Die Sorgen und Nöte der Bauern haben wir zu unseren eigenen gemacht. Wir haben erkannt, daß gerade die Zähigkeit, mit der der deutsche Bauer seine Scholle hält, und mit der er die schweren Jahre des Ver­falls und des Niederganges überwunden hat, uns zu der Hoff­nung berechtigt, daß der deutsche Aufstieg von Dauer sein wird." Der'Ministerpräsident sprach die Hoffnung aus, daß die enge Verbundenheit des Bauerntums mit dem ganzen deutschen Volke auch in der Zukunft stets erhalten bleibe. Seine Gedan­ken würden immer darauf gerichtet sein, den deutschen Bauern­stand zu fördern. Er und seine künftige Frau schätzten sich glück­lich, im Herzen der deutschen Bauern zu wohnen, und sie möch­ten am liebsten nichts anderes sein, als so fest verwachsen und fest verwurzelt mit der deutschen Scholle zu leben wie der deut­sche Bauernstand.

Der Reichsbauernfllhrer brachte darauf auf den Minister­präsidenten und Frau Sonnemann ein dreifaches Sieg Heil aus, in das die Bauern begeistert einstimmten.

DeuW-ruWche MrMaftsveremSarung

Berlin, S. April. Die deutsch-russischen Wirtschaftsoerhand­lunge«, die seit einer Reihe von Wochen geführt werden mit dem beiderseitigen Wunsche, die deutsch-russischen Handelsbezie­hungen zu vertiefen, sind heute durch eine Vereinbarung abgeschlossen worden, die im Reichswirtschaftsministerium von dem Reichswirtschaftsminister Dr. Schacht und dem Handels­vertreter der UDSSR., Herrn Kandelali, unterzeichnet worden ist.

Durch diese Vereinbarung werden die laufenden Han­delsbeziehungen zwischen den beiden Ländern neu geordnet. Neben der Regelung der laufenden Waren­bezüge ist vorgesehen, daß anßerhalb des regulären Bedarfes neue Bestellungen seitens der Sowjetregie- rung in Deutschland vergeben werden, die einen Gesamtbe­trag von 200 Millionen RM. ausmachen.

Für diese Bestellung erhält die Handelsvertretung der UDSSR, von einem deutschen Vantenkonsortium unter Füh­rung der Deutschen Bank und Diskontogesellschast und der Dres­dener Bank einen Kredit, der eine durchschnittliche Lauf­zeit von fünf Jahren hat und eine Verzinsung von 2 v. H. über Reichsüankdiskont vorsieht. Diese Kreditvereinbarung wird die Handelsvertretung der UDSSR, in den Stand setzen, abwei­chend von den früheren Zahlungsmethoden, ihre Bestellungen bei den deutschen Firmen Var zu begleichen.

Was den laufenden Handelsverkehr anlangt, so enthält der Vertrag alle erforderlichen Vereinbarungen über die Abdeckung der laufenden Zahlungsverpflichtungen sowie über die Art und Menge der gegenseitigen Warenbezüge. Danach wird die Aus-

Michael Menschikoff war in diesen Tagen van stärkstem Mißmut befallen.

Niemanden durfte man sich anvertrauen, mit Aus­nahme des wackeren Paters Ambrosius, der ohne Beden­ken auf die Vorschläge Michaels eingcgangen war. Es war alles vorbereitet. Aber Antonio kam nicht.

Ach. Schwesterchen", sagte er einmal zu Franca,es ist vielleicht gut, daß Antonio nicht kommt. Sofia wim­melt von Kriminalisten."

Ganz nahe war sie an Michael herangetreten.

Wir müssen ihn retten, Brüderchen. Es geht um sein Leben."

Wie gerne würde Michael es tun! Aber wie sollte man es anstellen, nachdem die bulgarische Presse wie wild sich gebärdete? Er sah keinen Ausweg mehr.

Antonio war von Krajowa aus im Kraftwagen an die rumänische Grenze gelangt: dort, wo die Donau Ru­mänien und Bulgarien durchschneidet. Es war an jenem trüben und nebligen Tage, als er in der Nähe von Widin den vergeblichen Versuch unternahm, in einem leichten Boote das bulgarische Ufer zu erreichen.

Die Donau war an dieser Stelle überaus gefährlich; reißende Stromschnellen bildeten auch für den erfahrensten Schiffer fast unüberwindliche Schwierigkeiten.

So blieb ihm denn nichts anderes übrig, als in dem zermarternden Kraftwagen nach Krajowa zurückzufahren, um von hier aus auf dem Schienenwege Sofia zu erreichen.

Die Tage waren empfindlich kühl geworden. Der rumä­nische Winter war im Anzuge. Es war Zeit daß er in geordnete Verhältnisse znrückkehrle. Am 10. Dezember verließ er Krajowa. Zum zweiten Male grüßte ihn die Donau. Er war müde und voller Sehnsucht. Diese Flucht vor sich selbst war eiue unerhörte Ansorberung an Nerven und an die gefesselten Kräfte seiner Mannbarkeit. Es mußte ein Ende nehmen. Als er bei Widin die ihm tags zuvor verschlossene bulgarische Grenze glücklich wieder er­reicht hatte, um an der Zollstation die üblichen Formali­täten zu erledigen, legte sich ihm plötzlich eine schwere

Hand eines bulgarischen Grenzbeainten auf die Schulter.

Im Namen des Gesetzes. Sie sind verhaftet!"

Antonio wußte Nicht, was ihm geschah. Was wollte dieser vierschrötige Bulgare?

Antonio geriet in Erregung.Was wünschen Sie? Ich bin der italienische Staatsangehörige Dr. Antonio Stravella aus Venedig. Meine Pässe sind in Ordnung."

Ten suchen wir", gab ihm der Beamte lakonisch zu­rück.Erregen Sie kein Aufsehen. Die bulgarischen Be- i Hörden sind von Ihrer Negierung angewiesen worden. Sie festzunehmen ... Folgen Sie mir."

Es blieb ihm nichts anderes übrig als dem Beamten zu folgen. Der Fehlgriff würde sich schon Herausstellen, sobald die venetiamsche Polizei ihn als den Dr. Stradella identifiziert hatte... Augenblicklich war es ihm eine höchst unerfreuliche Unterbrechung seiner Reise, die in Sofia vorläufig ihren Abschluß finden sollte...

Diese Gedanken wirbelten ihm im Kopfe herum. Was j sollte dies alles? Man hielt ihn unter schwerster Be­wachung in einem Raume fest, der den italienischen Ker­kern verteufelt ähnlich sah...

Mac Connor drehte die kurze Pfeife im Munde herum, als er im Präsidialgcbäude in Sofia die Nachricht von ? der Verhaftung Dr. Stradellas in Widin erfuhr. Zwei Tage schon wartete er darauf, Newyork-Times brauchten neue Sensationen.

Was sagen Sie, Doktor Lombroso? War mein In­stinkt recht ... Ich bin zufrieden Des!"

Uni Lombrosos Lippen spielte eine feine, aber unsicht­bare Ironie. Mac Connor konnte zufrieden sein. Wie aber würde dieses Abenteuer ausgehen, von dem er bis jetzt nur wußte, daß Dr. Antonio Stradella in Widin bulgarischen Grenzbeamten in die Hände gefallen war?

Dessen war er aufrichtig froh nach endlosen Wochen des Suchens und nervenzermürbender abenteuerlichen

Fahrten. , , , ,,

(Fortsetzung folgt.)