In Südwestdeutschlanb hat die Zahl der Arbeitslosen innerhalb eines Jahres einen Rückgang um zwei Drittel erfahren und zwar von rund 320 000 Ende 1933 auf rund 120 000 Ende 1934. Die außerordentliche Besserung der Arbeitslage kommt auch in der sprunghaften Zunahme der Vermittlungszah- I len der Arbeitsämter Südwestdeutschlands zum Ausdruck. Die Zahl der Vermittlungen der südwestdeutschen Arbeitsämter betrug im Jahre 1932 rund 167 000 Personen, davon waren 37 Prozent Vermittlungen in Aushilfetätigkeit. Im Jahre 1933 stieg die Vermittlungszahl bereits auf rund 240 000 mit 29 Prozent Aushilfsvermittlung, im Jahre 1934 betrug die Vermittlungszahl rund 378 000, wovon 25 Prozent auf Aushilfsvermittlungen entfielen.
Der Einbruch ins feindliche Lager ist gelungen; die feindliche Linie ist durchbrochen, aber es gilt, ganze Arbet zu tun, und wer siegen will, nimmt seinen Gegner ernst. Wir müssen dem Feind in die Schlupfwinkel folgen. Noch leiden die Großstädte sehr empfindlich unter der Arbeitslosigkeit, noch hoffen viele schaffensfrohe Menschen auf Befreiung von dem Fluch der unfreiwilligen Untätigkeit, noch herrschen unzuträgliche Mißverhältnisse; auf der einen Seite werden noch 2,75 Millionen Arbeitslose gezählt, auf der anderen Seite sind Tausende von ungenutzten Arbeitsmöglichkelten in der Landwirtschaft verfügbar. Ein unerbittlicher Kampf gegen die Arbeitslosigkeit ist angesagt. Die Reichsregierung hat bekanntlich im Laufe der letzten Iah« eine große Zahl von Gesetzen und Anordnungen ergehen lasten dm unmittelbar oder mittelbar auf die Behebung der Arbeits- lofigkeit Hinzielen. Es seien nur einige der wichtigsten gesetzliche» Maßnahmen dieser Art genannt:
Gesetz zur Regelung des Arbeitseinsatzes, wonach Arbeitskräfte, die der Landwirtschaft entstammen, künftig nicht mehr wahllos in bestimmte Zweige der übrigen Wirtschaft überwechseln können.
Anordnung über die Behebung der Arbeitslosigkeit in den Großstädten, die zunächst für die Großstädte Berlin, Hamburg und Bremen erlassen wurde, jedoch hinsichtlich der Verhinderung auch des ungeregelten Zuganges für die übrigen Großstädte richtunggebend ist und von ihnen womöglich verwirklicht wird.
Anordnung über die Verteilung von Arbeitskräften, durch die eine gesunde und vom öffentlichen Interests aus vertretbare Altersgliederung der Gefolgschaften zugunsten der älteren Arbeitslosen ermöglicht wird und den auszutauschenden jüngeren Arbeitskräften llnterbringungsgelegenheiten im Arbeitsdienst, in der Landhilfe ujw. verschafft werden.
Anordnung über den Arbeitseinsatz von gelernten Metallarbeitern. durch die im Hinblick auf den zunehmenden Mangel an Facharbeitern in der Metallindustrie eine sachgemäße Verteilung der verfügbaren Kräfte stchergestellt wird und gleichzeitig einer Uebervölkerung oder Entvölkerung in bestimmten Gebiets- j teilen entgegengewirkt wird.
Gesetz zur Befriedigung des Bedarfs der Landwirtschaft an Arbeitskräften, über das die näheren Ausführungsbestimmungen nock> aussteüen.
Die Führung bei der Verwirklichung der Maßnahmen der Reichsregierung ist den Arbeitsämtern übertragen worden, di« in dem Kampf gegen die Arbeitslosigkeit in vorderster Front stehen. Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit ist jedoch nicht ausschließlich Sache der Behörden, er ist nur möglich bei tatkräftiger Mitarbeiter aller Kreise der Bevölkerung. Es ergeht daher die Aufforderung:
Betriebssichrer, unterstützt die Arbeitsämter in ihren Maßnahmen für Volk und Wirtschaft! Keine Einstellungen ohne Inanspruchnahme der Arbeitsämter!
Arbeitslose geht zum Arbeitsamt, es will euch zu Arbeit und Verdienst verhelfen! Besonders die Landwirtschaft benötigt dringend Kräfte, legt Hand an, wo euch Volk und Wirtschaft braucht!
Die Reihen geschlossen in eiserner Disziplin mit der Parole: „Glück auf zur Arbeitsschlacht 1935!"
Frühling des Volkes
Von Wilhelm Orb
Jugend ist Zukunft, Erwachendes Leben. Jugend soll schaffen, Jugend soll streben!
Jugend ist Freiheit, Hoffnung und Stärke! Jugend ist Grundstein Zum wachsenden Werke.
Jugend ist Sonne Der sprossenden Erde, Groß strahlt der Jugend Das leuchtende „Werde!"
Und so die Jugend Edel gezogen,
Wird in der Reife Ein Volk nie betrogen.
Die »reizendste aller Frauen"
Bismarck — geboren vor 12V Jahren, als Kanzler entlasten vor 45 Jahren — und Johanna, seine Frau
„Mein Liebling, ich Habs Dir schrecklich lange nicht geschrieben, verzeih', aber diese Kaisergeburt war eine schwere, und Könige haben in solchen Zeiten ihre wunderlichen Gelüste, wie Frauen, bevor sie der Welt hergeben, was sie doch nicht behalten können. Ich hatte als Accoucher mehrmals das dringende Bedürfnis, eine Bombe zu sein und zu platzen, daß der ganze Bau in Trümmer gegangen wäre. Nötige Geschäfte greifen mich wenig an. Aber die unnötigen verbittern."
Diese Worte schreibt, drei Tage nachdem in Versailles Neichsgründung und Kaiserkrönung erfolgt sind, der Mann, der beides schöpferisch herbeigezwungen hat. an eine Frau. Wie groß muß das Vertrauen gewesen sein, das diese zwei Menschen verband, wie fast jenseitig das tzich-Verstehen und Zueinandergehören, das aus einer solchen hemmungslosen Preisgabe tiefinnerster Gefühle auf der Höhe des Lebens und des Erfolges spricht! Hier waren zwei Menschen, die das Leben und die Natur mehr als andere zusammengefügt hat, hier war eine Gemeinschaft, die er 1893, kurz vor dem Tode der geliebten Frau, mit den wunderbaren Worten krönt: „Gott hat mir reichen Segen gegeben, Laß mein Familienleben ein so sehr glückliches ist."
Es ist vor kurzem ein Roman des Dichters Paul Oskar Höcker erschienen, der unter dem Titel „Die reizendste Frau — außer Johanna" eine Episode aus dem Leben des Fürsten Bismarck behandelt. Es geht um eine Frau, mit der Bismarck in seiner Jugendzeit als das Gegenteil eines Duckmäusers der „tolle Bismarck" genannt, ein paar glückliche Wochen in Biarritz verlebte. Nichts wohl kennzeichnet die geistige Größe, das seelische Format und die tiefinnere Sicherheit Johannas von Bismarck bester als der Brief den sie hierüber an ihren Jugendfreund von Aeudell schreibt:
„Er ist ganz hingerissen von Kathi Orloff, der Frau des russischen Gesandten, die ihm täglich alle Beethovens, Schuberts und Mendelsohns vorspielt, und wenn ich Anlage zu Neid und Eifersucht hätte, könnte ich mich jetzt wahrscheinlich bis in die tiefsten Abgründe von diesen Leidenschaften tyrannisieren lassen. In meiner Seele aber ist gar kein Stoff dazu vorhanden, ich freue mich nur immerzu ganz ungeheuer, daß mein lieber Gemahl die reizende Frau dort gefunden, ohne deren Gesellschaft er nimmer so lange Ruhe auf einem Fleck gehabt hätte, und dann nicht so gesund geworden wäre..."
Dis das schreibt, Johanna geborene von Puttkammer, im Jahre 1824 als Tochter eines Eutsnachbarn der Bismarcks zur Welt gekommen, 1894 als Getreueste der Getreuen des „Alten im Sachsenwald" gestorben, hat dem Manne, von dem sie durch seine vielseitigen Pflichten so oft getrennt war, drei Kinder geschenkt, und es war wirklich ihr Lsbens- grundsatz, wenn sie von sich sagte, sie sei „wirklich sehr Nebensache und stets zufrieden, wo die Vier glücklich und gesund sind." Für eine solche Frau allerdings war es dem alten Haudegen Ehrensache, bis zur letzten Konsequenz einzutreten. Er, der sich oft vor Sehnsucht nach seiner Fami- lien-Heimat verzehrte, während er, wie er schrieb, „langweiligen Fürstlichkeiten" dienen mutzte, hatte dann jene Zivilcourage, die vor nichts und garnichts zurückschreckte. Als der Kaiserin eines Tages auffällt, daß der Herr Minister von Bismarck, der naturgemäß an der Hoftafel einen der besten Plätze hat, auch seine Frau so weit „nach oben" setzt, da schickt sie zu ihm und verweist ihm das. Mit größter Genugtuung notiert Bismarck die Antwort, die er „dem Gesinde" gab: „Meine Frau gehört zu mir und darf nicht schlechter plaziert werden als ich. Mich aber können sie hin- , setzen, wo es Ihrer Majestät beliebt."
Die Frau, für die er, seiner Kraft und seines Wertes allerdings voll bewußt, auf solche Art Kopf und Kragen riskierte, war ihm aber auch in jeder Hinsicht geistig verwandt. Der würde sich sehr täuschen, der sie nur als treues, still den Mutterpflichten nachgebendes, mit dem Strickstrumpf zwischen den Händen auf des Gemahls Heimkehr wartendes Hausmütterchen sich vorstellte. „Was haben diese letzten zehn Jahre gebracht?" schreibt sie einmal, „Krankheit, Aer- ger, Feindschaft, Mißgunst, Undankbarkeit... Wenn er den Staub seiner lieben Füße über den ganzen nichtsnutzigen Schwindel schüttelt und all dem Unsinn entrinnen wollte, in dem er mit seinem ehrlichen, anständigen, grundedlen Charakter nie hineinpaßt — dann wäre ich vollkommen glücklich. Aber, er wird's leider nicht tun." Johanna von Bismarck kannte zu gut die Rastlosigkeit dieses werkbegierigen Charakters, zitternd sieht sie mit an, wie er sich mit den Parteien herumschlagen muß und am Hofe nicht einmal die gebührende Unterstützung findet. Nicht vor Angst zitternd, nein, auch vor Wut und Leidenschaft. „Mit Stuhlbeinen würde sie werfen", schreibt sie, wenn sie im Reichstag neben ihm säße, ganz seine Kameradin, Mitleidende und Mitkämpfende, eben nicht nur die reizendste aller Frauen, sondern auch die verständnisvollste Begleiterin seines kampferfüllten Lebens.
So ist sie wirklich das Sinnbild der deutschen Frau und Mutter geworden. Sie, die auf den Bildern ihrer Jugend aussieht wie die Schönste der Gesellschaft, die Eleganteste der Tänzerinnen, sie hat sich nie in dis Bezirke verirrt, die der schöpferischen Kraft und dem Geist des Mannes Vorbehalten sind. Sie war schlicht, aber edel, erregbar und doch fromm, vor allem aber dem Manne, der sich draußen herumschlug, die Heimat So hat sie ihm die Kraft gegeben, einer der Heroen des deutschen Volkes zu werden. Sre, die „reizendste aller Frauen".
Der Ehrenlag unserer Kinder
Der Konfirmationstag wie er sein sollte
Wenn man erwachsene Menschen fragt: Welches war der größte und eindrucksvollste Tag Ihres Lebens?, so werden die verschiedensten Antworten laut. Bestandene Examen, erste berufliche Selbständigkeit werden oft als besonders nachhaltig und wirkungsvoll geschildert. Der Hochzeitstag bedeutet vielen höchste Erfüllung, manche Mutter wird als größten Tag ihres Lebens den bezeichnen, an dem sie zum ersten Male ihr Kind im Arm hielt. Künstlern bleibt der Tag, der ihnen den ersten Ruhm brachte, unvergeßlich, mancher empfing auch auf Reisen durch irgendwelche Naturschönheiten oder andere bewegende Erlebnisse den tiefsten Eindruck seines Lebens. Daneben aber gibt es viele, die nachdenklich sagen werden: „Große Tage, an denen ich mich stolz und glücklich fühlte, an denen ich in meinem Ehrgeiz befriedigt war, habe ich verschiedene erlebt — der Tag aber, der mir für alle Zeiten der eindrucksvollste blieb, war die Konfirmation!"
Auf diese Antwort ist leicht die Gegenfrage erklärlich: „Und wie haben Sie diesen Tag gefeiert, daß die Erinnerung daran Ihnen so besonders klar vor Augen steht?" Da ist es besonders ausfallend, daß in fast allen Fällen berichtet wird, dieser Tag habe sich absolut nicht durch besondere Festlichkeiten ausgezeichnet. Sein Wesen und Sinn allein und die schlichte Feier in der Kirche wie hinterher im engsten Familienkreise sei schöner und wirkungsvoller gewesen, in ihrem Frieden und in ihrer Harmonie als jeglicher Festtrubel es hätte sein können.
Heute stehen wiederum viele junge Menschen vor der Konfirmation und in allen Familien, in denen eine Einsegnung bevorsteht, wird die Frage erörtert „Wie feiern wir den Ehrentag unseres Kindes?" Vor allem sollten sich alle Eltern immer wieder sagen, daß der Einsegnungstag zwar ein Festtag ist, daß aber durchaus kein Grund vorliegt, diesen Festtag durch rauschende Festlichkeiten zu feiern. Vielleicht wäre es ein gutes Mittel, wenn vor allem einmal alle Mütter, in deren Hand ja hauptsächlich die Gestaltung der Einsegnungsfeier liegt, zurückdenken würden an ihren eigenen Konfirmationstag. Aus dem Erinnern heraus an das eigene Erleben dieses für den jungen Menschen bedeutungsvollsten Tages wird jeder Mutter einen Fingerzeig dafür geben, was unserer heutigen Jugend nottut.
Es darf nicht so sein, daß die hohe Idee des Tages untergeht in den Aeußerlichkei ten des häuslichen Fei- erns. Wenn der Sohn oder die Tochter des Hauses, die am Morgen in ernster Feier in die Gemeinschaft der Christenheit ausgenommen wurden, am gleichen Abend bereits, erschöpft von dem Trubel der Festlichkeit, die empfangenen Eindrücke verloren haben, wenn die Erinnerung an den Inhalt der Konfirmationspredigt bereits entschwunden ist vor der Freude über die Fülle der empfangenen Geschenke, wenn das Interesse an dem guten Sitz des ersten langen Kleides und des neuen Einsegnungsanzuges, der Stolz, zum erstenmal Mittelpunkt einer großen Gesellschaft gewesen zu sein, die jugendliche Seele vollkommen ausfüllt, so ist der Sinn des EinieLNunastaüLS nickt erfaßt worden und
so wird er auch diesen jungen' Menschen keine bleibende Erinnerung für ihr späteres Leben bleiben.
Daneben kann a,uch unter Umständen das Gegenteil dieser Auffassung des Konfirmationstages zum Extrem gesteigert werden. Erzählte doch letzthin ein junges Mädchen, das im vergangenen Jahre eingesegnet wurde: „Ach, wissen Sie, meine Einsegnungsfeier war auch nicht das Richtige. Der Herr Pfarrer und meine Eltern haben alle soviel von dem Ernst und der Bedeutung des Tages gesprochen, daß ich wirklich garnicht dazu gekommen bin, mich auch nur ein bißchen zu freuen!" Auch dies ist ein trauriges Ergebnis des Einsegnungstages. Hier ist wieder die eigentliche Bedeutung des Tages, der doch ein Freudentag sein soll, verkannt worden. Aufgabe der Eltern ist es, das rechte Maß zu finden für Freude und Ernst. In einem wie im anderen ist das Uebermaß zu verwerfen — beides aber soll sich die Wage halten!
Der Einsegnungstag unserer Kinder soll gefeiert werden, sei es im engsten Familienkreise oder mit den nächststehenden Verwandten und Bekannten. Doch soll diese Gelegenheit nicht zum Anlaß einer übertriebenen Festlichkeit werden. Es kommt ja nicht selten vor, daß beispielsweise von den Eltern erwogen wird, ob es nicht zweckmäßig sei, die Gelegenheit der Einsegnung dazu zu benutzen, zugleich verschiedene unumgängliche gesellschaftliche Verpflichtungen, die schon des längeren fällig sind, zu „erledigen". Es ist ein Abmachen, so rechnet man, Einschränkungen sind heute geboten und eine besondere Festlichkeit würde mit erheblichen Mehrkosten verbunden sein. Also werden vielleicht zur Einsegnungsfeier gleich noch ein paar entferntere Freunde hinzugebeten, die der ganzen Feier den Stempel eines Familienfestes nehmen und sie zu einer rein gesellschaftlichen Veranstaltung machen.
Einmal im Leben nur wird die Einsegnung gefeiert, und sie ist zugleich für den Heranwachsenden jungen Menschen der erste Tag, an dem er selbst die Hauptperson ist und dessen Eindrücke für sein ganzes späteres Leben beeinflussend sein können. Bemühen wir uns also, diesen wichtigen Tag sür unsere Konfirmanden zu einem wirklichen eindrucksvollen Feiertag zu gestalten! G. Dahlen.
Was schenken wir?
Einsegnungsgeschenke von bleibendem Wert
Schenken ist eine Kunst. Doppelt schwer ist diese Kunst, wenn es gilt, einen Menschen zu erfreuen, der gerade an der Schwelle des Lebens steht, der eben erst^aus der Kind* heit heraustrat und noch keine ausgesprochenen Neigungen hat. Hier gilt es, vorsichtig die Fühler auszustrecken und zu erkunden, womit man wohl Freude bereiten könnte. Dies aber sollte oberster Grundsatz bleiben: Nicht nach eigenem Ermessen schenken, nicht nach dem Grundsatz, was der Geber selbst „für das Geeignete" hält, sondern danach zu fragen, ob man bei einem Geschenk auch einer von Herzen kommenden freudigen Aufnahme sicher sein kann.
Was aber schenken wir zur Einsegnung? Die Wahl ist schwer und sie kann sowohl auf praktische Gegenstände, Schmuck oder Bücher fallen. In jedem Falle ist es zu empfehlen, bei Eebrauchsgegenständen nicht gerade solche zu wählen, die der Mode unterworfen sind, die sich über kurz oder lang abnutzen und dann fortgeworzen werden. Denn ein Einsegnungsgeschenk soll nach Möglichkeit bleibenden Wert haben. So ist es beispielsweise unvorteilhaft, einem jungen Mädchen eine Handtasche zu schenken oder vielleicht' einen Schirm. Denn wenn es auch hier recht elegante Ausführungen gibt, so ist ein solches Geschenk doch für diesen Zweck allzu praktisch und wird kaum einige Jahre überdauern. Auch bei modernem Schmuck heißt es vorsichtig sein. Ringe sind weniger der Mode unterworfen als Armbänder und Halsketten. Brieftasche oder Zigarettenetui für den Konfirmanden finden bestimmt lebhaften Beifall, ebenso silberne Bleistifte, von Schmuck vielleicht ein hübscher Siegelring oder ein Paar Manschettenknöpfe.
Für die Konfirmandin wie für den Konfirmanden ist ein Bild, eine gute Graphik oder ein hübsch gerahmter Farbendruck ein schönes und persönliches Geschenk, d. h. sobald die Beschenkten ein eigenes Zimmer haben, andernfalls sollte man davon abfehen.
Bücher sind natürlich für die Einsegnung, sobald nur irgend ein Interesse dafür vorausgesetzt werden kann — das gegebene Eesechnk. Aber hier ganz besonders heißt es, bei dem zu Beschenkenden rechtzeitig etwas die Geschmacksrichtung zu erkunden. Die herrlichen Reisewerke und Expedi- >ionsberichte unserer modernen Forscher werden viel Freude - bereiten. Daneben sind gute Klassikerausgaben und gesammelte Werke auch von moderneren Autoren oft ein erwünschter Grundstock zu einer kleinen Bibliothek, die sich der^ Beschenkte im Laufe späterer Jahre anlegen könnte. Ge- schichts- und Kunstgeschichtswerke sind geeignete Geschenke.
__„_ , Lbg.
Allerlei
In Australien kommt es häufig vor, daß Schafherden 200 000 Schafe umfassen.
Auf den Banken Englands befinden sich 8 Millionen Pfund Sterling, deren Besitzer nicht festzustellen sind. Diese Riesen- summe setzt sich in der Hauptsache aus kleinen Beträgen zusammen, die vor sehr langer Zeit in die Banken eingezahlt wurden, ohne daß der Eigentümer sich später noch wieder gemeldet hatte. In sehr vielen Fällen wird er vergessen haben, daß er einmal, dort Geld eingezahlt hat. Im übrigen aber werden die Besitzer des Geldes gestorben sein, und ihre Erben nicht ahnen, daß ihnen rechtmäßig noch eine Erbschaft zusteht.
*
Ein Schwamm, den man im Golf von Mexiko aufgefischt hat, war so groß wie eine Waschblltte. Es fanden sich darin nicht weniger als 17128 Lebewesen, wie Krabben, Tangflöhe, Krebse vor.
In einigen Gegenden der Mandschurei hat man besondere Rie- senhühner gezüchtet, die dem Vernehmen nach jetzt auch in Europa «ingeführt werden sollen. Ein Hahn dieser Rasse erreicht ein Gewicht von 5 Kilo, ein Huhn wiegt 4,5 Kilo, die Eier wiegen je 100 Gramm, ja es kommt nicht selten -vor, daß ein Ei ein Gewicht von 140 Gramm erreicht, während gewöhnliche Hühnereier doch nur die Hälfte davon wiegen. Andererseits legen aber, die Riesenhühner nicht so viele Eier wie unsere Haushühner: daß ein Huhn mehr als 100 Eier in einem Jahr legt, kommt sehr selten vor.
Ein irischer Professor hat sich im Schnell-Lesen geübt und in dieser Kunst eine so erstaunlich« Fertigkeit erlangt, daß 4200 Worte in einer Minute liest, so daß er imstande ist, eine» mittelstarken Roman in 20 Minuten zu bewältigen.
In Indien ist das Vlindfahren sehr beliebt. Im Jahre 1933
Ire man nicht weniger als 2 900 000 Personen ab, die ohne: starte die Eisenbahn benutzen wollte».