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Verla» ». oerant». SchrMmtungr Theadar Sack

Nummer 70

Fernruf 479

Nationen in Waffen

Von Eberhards. Rentzell.

Der Heerdienst ist seit jeher die Schule zum Manne ge- wesen. Mögen wir die Seiten d§r Weltgescylchte ausvtat- tern, an welcher Stelle wir wollen, ständig war die Aus­bildung mit der Waffe gleichbedeutend mit der Erziehung zum Manne. Wenn im Versailler Diktat Deutschland in die­ser Hinsicht ein gutes Teil seiner Kraft genommen wurde, ohne daß man ihm einen Ausgleich dafür gab, so lag darin verborgen nicht nur die Beschränkung seiner Machtmittel, sondern auch seiner inneren Größe und Stärke. Für die Feindbundmächte war diese Frage der Abrüstung nur ein Spiel mit Worten, denn sie konnten und können ja aus vielen Gründen nicht abrüsten.

Sehen wir uns die Heere der anderen einmal an.

Seitdem die große französische Revolution über die Welt geflammt war, hat der Gedanke der allgemeinen Wehr­pflicht die Runde um den Erdball gemacht. Dank ihrer Lage und Mittel konnten sich nur zwei Völker davon aus­schließen. Die anderen Staaten mußten die gesetzliche Wehr­pflicht einführen. Allerdings sind hier verschiedene Arten zu unterscheiden.

1. Berufsheer mit freiwilliger Verpflichtung und langer Dienstzeit, wie es Deutschland aufgezwungen wor­den ist. Ihrem Wesen nach paßt diese Form etwa in das 18. Jahrhundert. Geringe ZaA der Waffenträger, keine ausgebildeten Reserven und was sehr schlimm ist die Trennung des Volkskörpers von der Wehrmacht.

2. Das reine Milizheer mit allgemeiner Wehr­pflicht, eine Form, wie sie die Schweiz hat. Hier gibt es Überhaupt keine Friedensformationen, dafür aber eins kurze aktive Dienstzeit mit der Ausbildung durch Offiziere, die nicht Berufssoldaten sind.

3. Zum dritten Modes bekennen sich England und die USA. Es sind dies das freiwillige Berufsheer und die freiwillige Miliz.

4. Das stehende Wehrpflichtheer, das eigentliche Volksheer. Mit starken Stämmen langdienender Berufs­soldaten und verkürzter Dienstzeit der Wehrpflichtigen. Es ist die Form, welche die stärksten Heere schafft. Eingeführt in Frankreich, Polen, Italien, der Tschechoslowakei, Jugo­slawien, Belgien, Rumänien, Japan. Die Schweiz und Hol­land haben dagegen das unter 2. angeführte System. Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Bulgarien nur das kleine freiwillige Berufsheer mit langer Dienstzeit. Die nicht unter Rüstungsbeschränkung stehenden Staaten verfügen also über ein starkes, schlagbereites Friedensheer, unter des­sen Schutze sich die Mobilmachung derNation in Waffen" vollzieht.

Deutschland wurde durch die Artikel 160/177 u. 178 des Versailler Diktats von allen bedeutenden Kriegswaffen entblößt, während an seinen offenen Grenzen überall starke Friedensheere standen. Doch die Friedensstärke dieser Heere ist ja nicht das Entscheidende. Denn der Schwerpunkt der kriegerischen Rüstungen ruht nicht im Friedensheer, sondern in den zahlreichen Jahrgängen ausgebildeter Re­serven. Der französische Bürger ist 28, der Pole 31 Jahre wehrdienstpflichtig.

Seit der Entwaffnung Deutschlands haben die Sieger­mächte gerade die Waffen, die in Deutschland verboten sind, in fortgesetztem Wettrüsten entwickelt und ausgebaut. In dieser Zeit hat die Armierungswissen­schaft wahre Orgien gefeiert. Tausende von schwersten Ge­schützen, Panzer- und Kampfwagen stehen an den Grenzen der entwaffneten Mächte im Namen der nationalen Sicher­heit bereit.

1930/31 verdiente die Rüstungsindustrie allein an Frank­reich zehn Milliarden Franken. Polen und Belgien geben jährlich eine Milliarde für Rüstungszwecke aus. Wahrlich, Schneider-Creuzot u. Co. können zufrieden sein. Und wie auf dem Lande die Rüstung zur See. Deutschland hat keine Großkampfschiffe, England und die USA. je fünfzehn. Ja­pan und Frankreich je neun, Italien vier. Frankreich hat dafür 110 ll-Boote, diese fürchterliche Waffe im Seekriege, und hat damit die Seeüberlegenheit erreicht.

Die Luftflotte wird ständig ausgebaut, erst neulich lasen wir, daß Rußland 5000 ganz schwere Maschinen baut. Aber Frankreich und die anderen Staaten sind nicht minder gut gerüstet.

Wenn auch der Weltkrieg eine fast völlige Umwertur ^ gebracht hat, so wird doch immer der Angri

der Massen die I n f a n t e r i e, die schlachtentscheiden:

?^^en. Bombenflugzeuge können zerstören, abi nicht besetzen, noch viel weniger die Stellung befestigen ur halten. Der Kampfwagen kann eine Front aufrollen s aber nicht halten. Denn, es mag merkwürdig klingen/ d Jnfantene ist am beweglichsten. Neben der Infanterie spie der Nachrichtendienst, mit modernsten Mitteln ausgerüste eine bedeutende Rolle. "

, Es wird oft die Frage aufgeworfen, welchen Zweck d Lavall e r i e noch in einem modernen Kriege Latze. De!

Samstag den 23. Marz 1S35

Lagesspiegel.

Die Genfer außerordentliche Ratstagung soll in der er­sten Aprilwoche stattfinden, in der der Antrag der franzö­sischen Regierung über die Einführung der Wehrpflicht in Deutschland behandelt wird.

In Paris findet am heutigen Samstag die Dreierbs- fprechung zwischen den französischen, englischen und italie- s nischen Vertretern über den deutschen Schritt statt.

» ....

Ministerpräsident Göring gab im preußischen Staatsrat einen Rückblick über die Arbeit der letzten zwei Jahre.

f *

Der französische Kriegsminister General Maurin hat in der Kammer eine Rede gehalten über die deutsch» Wehr­pflicht «nd dabeiPhantasien" entwickelt, di« nur durch eine Hetzrede des bekannten Abgeordneten Frankttn Beul« lion übertroffen wurden.

Motor gehören die Weit und die Zukunft, das Pferd hat sich überlebt, solche Redensarten kann man oft hören. Es muß nicht Pferd oder Motor heißen, sondern Pferd und Motor. Hier liegt die Lösung des kavalleristischen Gegen­wartsproblems. Denn für operative Zwecke oder taktische Erdaufklärung ist die Kavallerie auch heute noch unent­behrlich.

Mit mächtiger Feuerkraft, kaum vorstellbarer Reichweite, beherrscht die Artillerie das neuzeitliche Schlachtfeld. Sie überwacht das Vorgehen anderer Truppen, sie bereitet Angriffe vor und macht Stellungen des Feindes sturmreif, bildet auch in der Verteidigung stehend das Rückgrat der Infanterie. Leichte Artillerie wirkt gegen den eingegrabe­nen Feind. Schweres Flachfeuer schließt Anmarschwege, ver­hütet Truppenansammlungen. Die Rüstungsmächte sind mit modernsten und schwersten Geschützen von größter Reich­weite ausgerüstet, meist ist die Artillerie motorisiert.

Neben den genannten Waffenarten verfügen die Rü­stungsstaaten über eine Unzahl von Kampfwagen, die in jedem Gelände brauchbar, mit schwersten Maschinenge­wehren ausgerüstet sind. Als der THeltkrieg sich seinem Ende zu neigte, da wurden von allen Seiten die riesigsten Anstrengungen gemacht, ihn siegreich zu beendigen. Reue Kriegsmittel tauchten auf. Unter diesen war auL der Kampfwagen, der Tank. Er stellt eine der jüngsten und zugleich eine der wirksamsten aller Waffenarten dar, die sich durch starke Feuerkraft, bei starkem Panzerschutz und gro­ßer Geschwindigkeit auszeichnet. Ein Krieg der Zukunft ohne diese Waffe ist nicht denkbar, deshalb auch der plan­mäßige Ausbau bei allen rüstungsfreien Mächten. Es gibt natürlich auch dafür Abwehrmittel, und in diesen haben die Engländer wieder Hervorragendes geleistet. Sie erfan­den das Antitankmaschinengewehr, das große Feuerge­schwindigkeit mit riesiger Durchschlagskraft kennzeichnet.

Die Seemächte haben trotz Seeabrüstungspakten stän­dig ihre Machtmittel vergrößert. Die beiden größten Flot­ten der Welt sind die der USA. und Englands.

Die Luftwaffe ist das Auge der Armee, gleichzeitig aber auch beste Angriffswaffe zur See und zu Land. Nur eine starke Luftflotte gibt in einem Zukunftskriege die Ge­währ dafür, daß der Aufmarsch der Landarmee gesichert» Magazine erhalten, Industrien zur Verteidigung ungestört weiter arbeiten können, daß keine Panik unter der Bevölke­rung entsteht, daß der Siegeswille der Heimkräfte stark bleibt.

Göring nur d« preußische» Sissisrat

Berlin, 22. März. Am Tage der zweijährigen Wiederkehr des Staatsaktes von Potsdam hatte Ministerpräsident General Gö­ring den preußischen Staatsrat zu einer Arbeitstagung im Prsußenhause einberufen. Ministerpräsident Göring eröff» nete die Arbeitstagung mit einer längeren Aussprache, in der er alle aktuellen politischen Fragen behandelte.

Anknüpfend an das Erlebnis von Potsdam führte Minister­präsident Göring aus, daß damals wohl niemand zu hoffen gewagt habe, daß der Führer sein hohes Ziel, dem Reiche und der Nation Ehre und Freiheit wieder zu geben, so schnell ver­wirklichen würde, wie dies inzwischen geschehen ist. lieber den alles beherrschenden Eindruck der letzten Tage wollen wir aber nicht vergessen, welche Fortschritte seit dem Staatsakt in Pots­dam vor zwei Jahren auch der Ausbau unseres Rei­ches nach innen gemacht hat: Die Einheit des politischen Willens ist fest gegründet und gegen jeden Angriff gesichert worden. Die alleinige Geltung der Reichsgewalt ist seit Jahrhunderten zum ersten Male festgestellt und durch im­mer neue Maßnahmen vertieft worden. Die Einheit des Staatsapparates wird vielfach nach preußischem Vor­bild von Monat zu Monat verstärkt. Die Gleichrichtung von Partei und Staat hat sichtbare Fortschritte gemacht, die orga- «ilche Wetterführung dieses Prozesses ist gesichert.

Fernruf 47g 70. Zahrgumg

Der Ministerpräsident betonte u. a.: Der Schutz des Rei­ches nach außen und Einrichtung und Ausbau des Reichsgebäudes nach innen, das sind und bleiben die wichtigsten Ziele unserer nationalsozialistischen Aufbauarbeit. Daneben stehen aber noch andere Aufgaben, die erfüllt werden müssen und die immer mehr in den Vordergrund treten. Unter ihnen sehe ich zwei zu immer größerer Wichtigkeit herauswach­sen.

1. Die Sicherung der wirtschaftliche» Belange des Reiches auch für die Zukunft und damit die Sicherung von Vrot und Arbeit für alle Volksgenossen durch eine zweck­entsprechende und kraftvolle Wirtschaftspolitik.

2. Die Fortführung und Vertiefung der Erziehung des deutschen Menschen zur unauslöschlichen Erkennt­nis und zur restlosen Betätigung im Dienste der nationalsozia­listischen Idee durch eine auf dieses Endziel abgestellte Kul­turpolitik

Grundsätzlich ist zur Frage der öffentlichen Arbeits­beschaffung zu bedenken, daß auf die Dauer der Erfolg der seit der Machtergreifung geschlagenen Arbeitsschlachten nur dann gehalten werden kann, wenn die Entwicklung der Wirtschaft sich nicht zu stark auf Antriebe stützt, die mehr einmalig und vor­übergehend als dauernd wirksam sind und die von außen her in die Wirtschaft hineingetragen werden. Dessen wird sich auch die Unternehmerschaft bewußt werden und bewußt bleiben, daß infolgederstaatlichenAufträgedieeigeneJni- tiative ein schläft. Diese Gefahr erscheint zur Zeit vor allem mit Rücksicht darauf vorzuliegen, daß auf dem Bin­nenmarkt verhältnismäßig mühelos Erfolge erzielt werden können, während der Export schwieriger und oft wenig lohnend, wenn nicht gar verlustbringend ist. Der neue Staat hat aber keinerlei Interesse daran, die Wiedererstehung des Kriegsgewinnlertyps zu begünstigen. Er wird vielmehr alle Maßnahmen treffen, um die Wiederkehr derartiger Erscheinun­gen der Kriegs- und Nachkriegszeit, die für uns heute völlig unerträglich sein würde, zu verhindern. Darüber hinaus mutz er aber auch von der Wirtschaft verlangen, daß sie ihre natio­nale Pflicht erfüllt. Dazu gehört unter den gegebenen Ver­hältnissen vor allem auch eine möglichst rege Betätigung im Export.

Auch auf der Arbeitnehmerseite muß dafür gesorgt werden, daß sich im Zeichen einer Sonderkonjunktur keine uner­freulichen Erscheinungen entwickeln, die zu unerträglicher so­zialer Ungerechtigkeit führen. Die allgemeine Hebung des Lebens st andards des Volkes ist und bleibt das Ziel nationalsozialistischer Wirtschaftspolitik. Leider sind wir heute noch nicht in der Lage, diese Ausgabe vollkommen zu lösen, ja es gilt noch immer, den Rest von Arbeitslosen überhaupt erst einmal wieder in die Arbeit zu bringen. Diese Situation stellt hohe Anforderungen an Einsicht und guten Willen der Arbei­terschaft. Es ist mir ein aufrichtiges Bedürfnis, hier einmal auszusprechen, wie rückhaltlos ich die Haltung des deutschen Arbeiters anerkenne und bewundere. Dem Nationalsozialismus wird der soziale Ausgleich auf die Dauer nur gelingen, wenn er es versteht, durch soziale Leistungen und Taten so­ziale Spannungen zu beseitigen und zu verhindern.

Im Anschluß an die Ausführungen des Ministerpräsidenten Eörilrg sprach Reichsminister Rust über die Erundziige der nationalsozistischen Erziehung und Bildung und Reichsbankprä­sident Schacht über grundsätzliche Fragen der Wirtschafts­politik.

Sims« über Me Reise nach Berlin

Rede im Unterhaus

London, 22. März. Im Unterhaus hielt Außenminister Si­mon unter größter Aufmerksamkeit des Hauses seine mit Span­nung erwartete Rede. Wir hoffen, so erklärte der Außenmini­ster, in wenigen Tagen eine freimütige Aussprache mit dem Kanzler des Deutschen Reiches zu ha­ben, denn der Berliner Besuch verlangt völlige Freimütigkeit (Beifall). Einer Erörterung dieser Art kann keine öffentliche Generalprobe vorausgehen. Es ist allgemein bekannt, daß diese Besuche, die Eden und ich selbst in Berlin, Moskau und War­schau abzustatten im Begriffe sind, eine Informations­reise darstellen. Ich gebe dem Vorredner recht, wenn er den Charakter der Besuche dahin umschreibt, daß wir die Ansicht der anderen kennen lernen sollten und nicht so sehr von uns aus eine ins Einzelne gehende Entscheidung herbeiführen sollten, die dann anderen zur Annahme unterbreitet wird. Natürlich wird die Zeit kommen, wo das Ergebnis dieser Besuche später geprüft wird.

Bevor ein so bedeutsamer Besuch unternommen wird, mutz Klarheit über den Umfang und den Zweck des Besuches geschaf­fen werden. Allgemeinheiten würden sachlich zu nichts geführt haben. Daher wandten wir uns nach dem Gedankenaustausch mit verschiedenen Hauptstädten erneut an die Deutschen, um die notwendige Klarheit zu schaffen und festzustellen, ob die Berliner Zusammenkunft nicht etwa auf irgendeine im Lon­doner Kommunique enthaltene Sondersrage beschränkt werden sollte, sondern auf der für den Gedankenaustausch vorherge­henden vierfachenGrundlage vor sich gehen würde. Das heißt, daß über die Frage der S i ch e rh e i t, der R ü st u n g e n, der Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund