zwei Jahren Hitler Kanzler des Reiches geworden sei, habe die Rettung des Reiches bedeutet.Spätere Geschlechter werden Euch einst beneiden, daß Ihr in einer Zeit leben konntet, in der ein Kampf geführt wurde, wie es keinen ähnlichen in der Ge­schichte irgend eines Volkes und irgend einer Zeit gibt." Tin Wunder sei geschehen, das Wunder einer Volkwerdung, Vas Wunder der Rettung Deutschlands. Es sei notwendig,^ daß wir die Vergangenheit nicht verwischen lasten, sondern daß wir sie klar erkennen und aus dem Unterschied zuletzt die Kraft ge­winnen, am weiteren Aufbauwerk Adolf Hitlers mitzuarbeiten.

Wir sind bereit, alles zu tun. um den europäischen Frieden zu sichern: an erster Stelle steht der Friede unseres eigenen Volkes. Zum Frieden aber gehört die Sicherheit zu Lande, zu Master und in der Luft. Deutschland liebt den Frieden, Deutsch­land braucht den Frieden, und darum wird Deutschland, was auch immer kommen wird, seinen Frieden sich erhalten auf der Basis der vollständigen Gleichberechtigung nach jeder Richtung. Das deutsche Volk ist wieder frei geworden, der Deutsche darf wieder stolz sein Haupt aufrecht tragen. Der Führer hat Deutsch­land auf seinen Platz geführt und die Welt hat einsehen müssen, daß es nicht möglich ist, ein Volk von 65 Millionen freiheits­liebenden Menschen dauernd in Knechtschaft zu halten.

Volksgenossen! Nicht alles ist erreicht; aber wenn so mancher Nörgelnde an euch herantritt, dann überlegt und gesteht, daß Großes geschliffen ist, aber niemand kann alles auf einmal machen. Was heute noch nicht erreicht ist, wird morgen geschaf­fen werden. Dafür bürgt euch der Führer mit seinem Willen, mit »einem Sehnen, mit seiner Sorge und seiner Liebe für das deutsche Volk. Eure Liebe und euer Vertrauen gibt uns die Kraft, hart zu bleiben und durchzustehen. So oft wir unter das Volk gehen, holen wir uns neue Kräfte. Das muß so bleiben. Wer an diesem Vertrauen rüttelt, begeht Landesverrat und wird vernichtet werden.

Volksgenossen! Wir leben in einer großen Zeit: denkt darum nicht klein, sondern versteht die Größe des Erlebens. Dankt dem Allmächtigen, daß er das Volk gesegnet hat; bleibt treu dem Führer, der uns gerettet hat! Bald wird der Tag da sein, an dem wir sagen dürfen: jetzt, Kameraden, ihr zwei Mil­lionen, die ihr draußen geblieben seid, und ihr Kampfgenossen, die ihr für unseren Führer und seine Fahne gefallen seid, euer Opfer ist nicht umsonst gewesen. Wir haben den Wechsel, den ihr mit eurem Blut geschrieben habt, eingelöst. Dann werden wir den Stein errichten, auf dem geschrieben steht: Ihr starbct, auf daß Deutschland lebe!"

Der Rede des Ministerpräsidenten folgte ein minutenlanger, sich stets erneuernder Beifall.

Simn-Me in Paris

Jahresbankett der englischen Handelskammer

Parts, 9 Febr. Die englische Handelskammer in Paris hielt unter dem Vorsitz des englischen Außenministers Sir John Simon ihr Jahresbankett ab, an dem französischerseits Mi­nisterpräsident Flandin und Handelsminister Marchandeau leilnahmen. In seiner Ansprache wies Sir John Simon auf die Bedeutung der französisch-englischen Wirtschaftsbeziehun­gen hin und hob die starke Abhängigkeit der Wirtschafts­beziehungen von den politischen Bedingungen hervor. Europa leide gegenwärtig unter einer Wirtschaftslähmung, die zum großen Teil auf das politische Mißtrauen und die politische Un­gewißheit zuruckgehe. Vertrauen sei aber unerläßlich für den Aufschwung des Eeschüftslebens, und nichts würde mehr zur Wiederherstellung des Wirtfchaftsoertrauens in Europa bei­tragen, als der politisch« Ausgleich und das gute Einvernehmen unter den Mächten. Er habe keineswegs die Absicht, Fragen der europäischen Politik anzuschneiden, wolle aber die Gelegen­heit benutzen, um zu sagen, mit welcher Freude der kürzlich« Be­such des französischen Ministerpräsidenten und des französischen Außenministers in London ausgenommen worden sei.

Wir glauben", fuhr Sir John Simon fortnicht nur zum Wähle unserer beiden Länder, sondern auch zum Wohle der Welt und des Friedens gearbeitet zu haben. In Anwesenheit von Ministerpräsident Flairdin. der mir nicht widersprechen wird, darf ich sagen, daß das von uns in der vergangenen Woche in London vollbrachte Werk gegen kein Land gerichtet ist. Unsere Absicht ist nicht, zu einem beschränkten Abkommen zu gelangen, sondern wir suchen im Gegenteil durch die Anregung eines Pla­nes, der als d>e Grundlage einer freien und gleichen Aussprache zwischen allen interessierten Nationen dienen kann, für den Frieden und das Wohlergehen Aller zu arbeiten und das Fne- densgebäude auf festere Grundlage zu stellen. Wenn man er­kennt, daß uns dieser Geist beseelt, und wenn die, die wir zur Beratung eingeladen haben, uns ihr« Mitarbeit im gleichen Geiste gewähren, dann kann im Jahre 1935 ein großer Schrat

zur politischen Befriedung' und Wiederherstellung des Wiri- schaftswohlstandes vollzogen werden."

Am Schluß seiner Rede fordert« Sir John Simon die Fran­zosen zu einem stärkeren Besuch des englischen Jnselreiches auf, damit sich ein besseres Verständnis zwischen den beiden Nationen anbahne. Es bestünden zwar gewisse Unterschiede zwischen dem britischen und dem keltischen Geist, aber nichtsdestoweniger sei eine Gefühlsgemeinschaft zwischen den beiden Ländern vorhan­den, die eine viel größere Bedeutung habe als die bestehenden Gegensätze. Beide Völker seien nicht nur dem gleichen politischen, auf dem demokratisch-parlamentarischen System beruhenden Ideal zugetan, sondern sie hätten auch nach vierjährigen blutigen gemeinsamen Anstrengungen sich gemeinsam der Ausgabe ge­widmet. unter freier und gleicher Mitwirkung der anderen Staaten die Grundlage eines dauerhaften Weltfriedens zu schaf­fen. Zur Erfüllung dieser Aufgabe sei die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und England wesentlich. Die Ansprache Sir John Simons klang in den Sätzen aus: Es ist unmöglich, aus unseren Herzen die lebendige Erinnerung an unsere gemem- samen Anstrengungen zu reißen oder unsere immer wieder er­neuerten Entschlüsse zu entkräften, Seite an Seite für den Frieden und die Sicherheit der Welt zu wirken. Ihr Franzosen werdet unsere auf Eurem Boden gefallenen Toten behalten und wir unsere Erinnerung und unseren Glauben.

Als Vertreter der französischen Regierung erwiderte Handels­minister Marchandeau. Er beschäftigte sich im wesentlichen mit den französisch-englischen Wirtschaftsbeziehungen, streifte ober auch die französisch-englischen Besprechungen in London, die günstige fruchtbringende Ergebnisse gezeitigt hätten. Die Einigung sei vollzogen worden im Hinblick auf die Engsr- knüpfung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Frank­reich und England. Sir John Simon verdiene den besonderen Dank der französischen Regierung, weil er unermüdlich für die Aufrechterhaltung und Vertiefung des französisch-englischen Ein­vernehmens arbeite, was für das Wohlergehen beider Nationen und die Wahrung des Weltfriedens unerläßlich sei. Die Handels­bilanz Frankreichs beweise, daß nicht Frankreich der Vorwurf gemacht werden könne, mit schlechtem Beispiel in der Errich­tung einschränkender prohibitiver Maßnahmen im Wirtschafts­austausch oorangegangen zu sein. Nicht nur auf dem Gebiete des politischen Friedens, sondern auch auf dem des Wirtfchafts- friedens gingen England und Frankreich mit gutem Beispiel voran. _

Entwicklung des Arbeitseinsatzes im Januar 1935

Berlin, 10. Febr. Nach dem Bericht der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung hat der häufige Wechsel von Frost- und Regenperioden im Januar den Arbeits­einsatz wesentlich beeinflußt und neben der stärkeren Freisetzung von Arbeitskräften aus den Außenberufen auch zu einer ge­wissen Zurückhaltung in der Wiederaufnahme der unterbrochenen Arbeiten, die erst nach Eintritt beständigen Wetters in vollem Umfange wieder in Gang gebracht werden können, geführt. Die Zahl der Arbeitslosen ist deshalb, wie die Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung berichtet, im Januar um rund 389 VVV aus 2 973 808 gestiegen. Sie liegt damit noch um rund 51 v. H. unter dem Höchststand vom 31. Ja­nuar 1933, und um 21 v. H. unter der Zahl am gleichen Stich­tage des Vorjahres. Der Stand der Arbeitslosigkeit ist aber gegenüber dem Vorjahre wesentlich' günstiger, als in diesem Zahlenbild zum Ausdruck kommt, weil bei einem solchen Ver­gleich die ungewöhnlich günstige Wetterlage im Januar des Vorjahres uni, die Tatsache zu berücksichtigen ist, daß der im Jahre 1931 erreichte hohe Beschäftigungsgrad die Gefahr zahlen­mäßig stärkerer Entlassungen bei Störung der Außenarbeiten durch die winterliche Frostperiode ohne weiteres in sich schließt.

Von dem Januar-Zugang entfällt der weitaus größere Teil auf die Außenberufe (Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Industrie der Steine und Erden, Baugewerbe, Verkehrsgewerbe). Am stärksten sind das Baugewerbe und die ungelernten Arbeiter betroffen, die am Eesamtzugang allein mit etwa 61 v. H. be­teiligt sind. Die Konjunkturgruvpen weisen demgegenüber nur geringfügige Verschiebungen auf.

Die Zahl der Arbeitslosen in allen Unterstlltzungsarten be­trug 2 301996 (1913 099). Hiervon entfielen auf Hauptunter- stützungsempfänger in der Arbeitslosenversicherung 898 990, in der Krisenfürsorge 811000, auf anerkannte Wohlfahrtserwerbs­lose 682 909. Die Hauptzunahme hatte wieder die Arbeitslosen­versicherung, die 272 900 Hauptunterstützungsempfänger auf­nahm, während die Zahl der Krisenunterstützten um 19 und die der Arbeitslosenwohlfahrtsempfänger um 39 900 stieg. Die

Roman von Robert Fuchs-Liska.

Der Liebe Leid

und Glück.

(MH

R»Ldru« v«rdst«n.

Ter Brief stellte sich als eine Art Testament bar. Just wurde darin zum Vollstrecker des letzten Willens Wapp- lers bestimmt. Tiefer gab an, niemand zu kennen, der rechtmäßige Ansprüche an feine Hinterlassenschaft stellen könne. Alles, was er besitze, solle somit dem Ki ids der Frau von Gerdenring gehören. Er bat Just, die ^Rechte der Kleinen zu verteidigen, falls diele Rechte bcsirr't.'i werden könnten. Wie Just im Interesse des Kindes über das alte Häuschen verfügen wolle, stellte er ihm anheim. Auch gab er an, daß er das kleine Trudchen als Erbin einsetze, nicht nur, weil das Kind der einzige Mensch sei, der je und je Sonne in sein Leben gebracht habe, sondern auch, weil er vermuten müsse, daß Trudchens Mutter selbst die Annahme der Erbschaft verweigern würoe. lind dem Kinde wolle er zugute kommen lassen, was er er­erb'. und erübrigt hatte. Auch bat er Just, sich darum zu bemühen, daß er die Vormundsachft über das Kind erhalte, die in den Händen eines seinerzeit ger-chtlich be­stellten Vormundes liege.

Lange Minuten waren es gewesen, in denen Just still vor dem Brief gesessen hatte.

Da begann draußen im Park eine Amsel zu singen. Und der Klang rief ihm die paar glücklichen Stunden in dem alten Häuschen zurück. Auch das war stets er- füllt gewesen vom Gesang der Bewohner der Vogelstube. Und wie bell hatte Me Stimme der Kleinen sich in diesen Jubel gemischt, dem das seltsam singende Vogelpfeifchen Wapplers immer noch einen Unterton zarter Wehmut verliehen hatte.

Und dann die Stunde, in der er Suse zum letztenmal

. . . in der er dem vernichtenden Manne gegenüber­

stand. Was war sein eigenes Weh gegen dessen gestor­benes Leid!

Suse?! Längst hatte er versucht, sich mit seinen Ge­danken abzufinden, wenn auch der Wunsch nach Auf­klärung nie ganz schweigen würde. Ter Tote aber war .ahingegangen, ohne den Frieden seiner Seele gefunden zu haben. Vor ihm selbst aber stand noch der Tag mit seinem immer heitern Maienaugesicht, lag noch oer kom­mende, siegende Sommer, die Feit ... die konnte noch manches aushellen, das dunkel und schwer wie der trau­rige Winter gewesen war das in den leidvollen Win­terwochen starr und kalt erschienen, wie die tote Erve.

Und im Gedanken an die wenigen Sonnentage, die das trauliche Kind auch in sein arm gewordenes Leben getragen hatte, gelobte er alles zu erfüllen, was aus des Toten Hand nun in seine Hände gegeben worden war.

Tunn ging er in die Fabrik unv besprach mit Theo­phil die Angelegenheit.

Theophil saß längst dem früheren Chef gegenüber in dem dunklen Privatbureau.' Und seinen Platz hatte ein junger Mann eingenommen, den man nach vielem Prü­fen und Erwägen eingestellt hatte. Ter sollte ein zwei­ter Theophil werden. Ein Nachkomme derer von Abers­berg, den Klementine als armen Verwandten empfohlen hatte.

Der offizielle Eintritt Theophjls als Teilhaber der Firma sollte im Juni stattfiuven dem Monat, in dem sich die Gründung des alten Geschäftes zum fünszigsten- mal jährte und feierlich begangen werden sollte. Das hatte Just sich so gedacht und meinte dazu: Theophil verdiene, daß sein Eintritt bei Vieser Gelegenheit fo feier­lich als möglich offenkunvig würde. Theophil sträubte sich lange. Als aber Klementine sagte:Tun Sie es mir zuliebe .... ich möchte so recht vor aller Welt stolz auf Hie sein!" gab er endlich nach.

Sein gutes Herz tot ihm weh, als er den Brief las, den Just ihm über den Schreibtisch hin wortlos reichte. Sein praktischer Sinn, aber, erkannte hier, sofort einen

Zahl der bei Maßnahmen der wertefchaffenden Arbeitslosenfür- svrge Beschäftigten betrug Ende Januar 210 000.

DknkuialskniWling am Grade des Generals von Horn

Berlin, 10. Febr. Am Jahrestage der Beerdigung des lang­jährigen Vundesführers des Kyfshäuserbundes, General der Ar­tillerie a. D. von Horn, wurde am Grabe auf dem Jnvaliden- friedhof ein Grabstein enthüllt, der im Aufträge des Bundes von Professor Hosäus geformt wurde. Der Bundesführer des Kyfshäuserbundes, Oberst a. D. Reinhardt, zeigte das auf­opfernde Leben des ehemaligen Bundesführers auf.

Unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden fiel die Hülle vom Grabmal, das als riesiges Basaltkreuz weit üöer die Gräberreihen hinwegragt. Auf dem Kreuz steht ein Spruch, den, wie Bundespräsident Reinhardt sagte, nur wenig« andere als der Verblichene für sich in Anspruch nehmen können:Wer auf die preußische Fahne schwört, hat nichts mehr, was ihm selbst gehört."

Glückwunschtelegramm des Führers

Berlin, 9. Febr. Der Führer und Reichskanzler hat an den Reichsminister Freiherrn von Eltz-Rübenach, der heute sein 60. Lebensjahr vollendet, folgendes Glückwunschtelegramm ge­sandt:Zu Ihrem Geburtstag spreche ich Ihnen in dankbarer Würdigung Ihrer treuen Mitarbeit meine herzlichsten Glück­wünsche für Ihr persönliches Wohlergehen, wie für erfolgreiche weitere Tätigkeit aus. Mit deutschem Gruß!

gez. Adolf Hitler."

Weaen Verrats miliiSrischer Geheimnisse hingericktet

Berlin, 9. Febr. Die Justizprestestelle Berlin teilt mit: Die vom Volksgerichtshof am 9. August bezw. am 16 . Oktober 1931 < wegen Verrats militärischer Geheimnisse zum Tode verurteilten Kurt Boehm aus Ludwigshafen und Paul Merz aus Stutt­gart sind, nachdem der Führer und Reichskanzler von seinem Begnadigungsrecht keinen Gebrauch gemacht hat, in Berlin hin­gerichtet worden.

Beisetzung von Prosessor Junkers

München, 16. Febr. Unter außerordentlicher Beteiligung fand am Samstag im Waldfriedhof die Veisetzungsfeierlichkeit für Professor Junkers statt. Die Trauerrede hielt ein langjähriger Freund der Familie Junkers, Pastor Dr. Werner aus Dessau. Im Namen des Führers und Reichskanzlers legte der Präsident des Luftamtes. Eberth, einen Lorbeerkranz mit weißen Rosen nieder. Der Stellvertreter des Führers widmete seinen Kranz Dem großen deutschen Erfinder, dem Pionier des Flugzeug­baues in ehrenvollem Gedenken", Ministerialrat Bäumker über­brachte je einen Kranz für das Reichslüftfahrtministerium und für den Reichsluftfahrtminister Hermann Eöring.

GruSemmglück im Bergrevier Düren

Aachen, 18. Febr. Der Bergrevierbeamte des Vergremers Düren teilt mit: Am Samstag abend gegen 28 Uhr find auf der Grube Laurweg bei Kohlscheid im Bergrevier Düren oberhalb der 358-Metcr-Sohle im Flöz Sentereck aus einer Störung große Wassermasten in den Streb durchgebrochen. Von den hier be­schäftigten acht Bergleuten konnte sich nur einer retten. Mit dem Tode der übrigen muß aller Wahrscheinlichkeit nach gerech­net werden. Weitere Leute find nicht gefährdet. Die Gefolg­schaft kann vollzählig einsahren. Die Bergungsarbeiten find im Gange. D«e örtliche Bergbehörde und das Oberbergamt find mr Ort und Stelle. Die Namen derjenigen, die sich nicht retten konnten, find: Otto Rosenthal, Joseph Hick, Gustav Pockoppa, Matthias Thomas, alle aus Kohlscheid, ferner Nikolaus Mayer aus Aachen, Joseph Pawlikowsky aus Laurensberg und Franz Krng aus Richterich.

Max LieSernmrm f

Professor Max Siebermann, der bekannte Maler und langjährige frühere Präsident der Akademie der Künste, ist 88jährig gestorben.

Max Liebermann ist der hervorstechendste Vertreter des deut­schen Impressionismus. Aus dieser Richtung des künstlerischen ! Sehens und Eestaltens hat er sich auch nie herauszulösen vcr- ' macht. Schon das läßt ihn als zeitbedingt erscheinen. Daß eine s ganze Reihe seiner Bilder, denen sicherlich die Qualitäten eines » großen malerischen Könnens anhaften, Geltung behalten wer- ! den, ist trotzdem sicher. Und wenn das für seine Landschaften j und ähnliche Bilder vielleicht nur mit Einschränkungen gesagt ' werden kann, seine Porträts werden sich auch fernerhin der

Weg, der ihn dem Rätsel näher brachte, dessen Lösung er Just versprochen hatte. Und so übernahm er bereitwillig nicht nur aus Freundschaft für Just, sondern auch mit dem Gedanken an das, was er im Interesse des Freun­des der Sache abgewinnen könnte, die notwendig gewor­denen Unterhandlungen mit Suse. Schweigend saß er da.

Ta sagte Just plötzlich:Sie haben einmal gesagt, es müsse das Fenster hier brester ausgebrochen werden. Ich wollte es nicht tun, weil ich dies halbversagende Licht gewöhnt bin. Nun aber werde ich doch Ihrem Vorschlag nachgeben, Theophil. Damit ich Ihr Gesicht besser sehen kann! Weiß der Himmel ich möchte mich nicht noch einmal irren. Aber eben war es mir, als hätten Sst über den Brief des Toten gelächelt."

Theophil unterdrückte dies Lächeln nicht, das sein Gesicht zur Schau trug. Aber er antwortete Just:Ich leugne nicht, daß ich gelächelt habe. Das galt aber nicht dem Leid eines Gestorbenen, das ich stillschweigend ehrte . . . dies Lächeln galt dem Glück eines Lebendigen, das mich in Anspruch nimmt!"

Und als Just ihn fragte, was er damit meine, er- widerte Theophil:Geschäftsgeheimnisse dürfen nicht wal­ten zwischen uns. Privatgeheimnisse aber sind mein Recht, wie sie in vornehmstem Sinne das Recht jedes anständigen Menschen sind. Und dieses Privatgeheim- nis wird mir selbst Klementine nicht entreißenl"

Da geschah es. Saß Just zum erstenmal seit langer Zeit wieder herzlich lachen konnte . . . weil er wußte, daß Theophil unter Klementines forschenden Angen und ein­dringlichen Fragen nichts niehr zu verschweigen wagte. Es sei denn ein Geheimnis gewesen, das mit den Inter­essen der Gießerei in Zusammenhang stand.

* » *

(Fortsetzung folgt).

^veM sn Nie knagernöea Vögel!