yeiten herausgenommen und wieder in eine normale und leidenschaftslose Betrachtungsweise zurückversetzt worden. Die deutsche Forderung auf nationale Gleichberechtigung wird mehr und mehr in der Welt begriffen und gebilligt. Die gegen den nationalsozialistischen Aufbau von gewissenlosen, aus Deutschland emigrierten Elementen in dbr Welt betriebene Greuelhetze bricht sichtlich zusammen oder verpufft in der Wirkungslosigkeit. Diß verzweifelten Anstrengungen des in diesem Punkte einigen internationalen Emigranten- und Judentums sind doch zuletzt an der Vernunft der Verantwortlichen gescheitert. Dem weisen und behutsamen Vorgehen des Führers in allen kritischen Situationen des vergangenen Jahres ist es zu verdanken, daß dem schwer geprüften europäischen Erdteil der Frieden erhalten blieb und die dunklen Gewitterwolken, die an Konflikten interessierte Elemente über Europa zusammengebraut hatten, sich mehr und mehr verziehen. Die deutsche Nation beginnt wieder, sich auf dem Felde der Außenpolitik zu bewähren und zu behaupten. Einigkeit und Opfersinn des ganzen Volkes sind nicht unbelohnt geblieben. Unsere Stellung in der Welt ist heute, wenn auch vielfach von der öffentlichen Meinung einiger Länder noch nicht, zugegeben, geachteter denn jemals seit Ende des Krieges.
Welche Ziele hat das deutsche Volk sich nun für das Jahr 1935 zu stellen? Unsere Anstrengungen müssen wirtschaftlich dahin gehen, die Arbeitslosigkeit im konzentrischen Angriff des kommenden Frühjahrs und Sommers aufs neue zu attackieren, um sie wiederum, und diesmal entscheidend, zurückzuwerfen. Es muß uns dabei gelingen, in der Devisen- und Rohstoff-Frage zu greifbaren Ergebnissen und fühlbaren Erleichterungen zu kommen. Hand in Hand damit geht ein zielbewußter und auf weite Sicht eingestellter Kampf um die allmähliche Hebung des Lebensstandards des Gesamtvolkes, verbunden mit der endgültigen Durchsetzung einer gedanklichen und praktischen Solidarität der deutschen Nation, die für alle Zukunft unzerbrechbar sein muß. Jnnerpolitisch wollen wir mit Ernst und Sachlichkeit den Versuch machen, den Kirchenstreit zu beendigen und damit auch auf diesem letzten Gebiet innerer Spannungen die noch verbliebenen Reste von Krisenstoffen aus dem Wege zu räumen. Es wird und muß gelingen, den Frieden des Volkes auch in kirchlicher Beziehung zu sichern und die Summe von Kraft, die bisher noch hier gebunden war, einheitlich und zielbewußt auf große nationalverbindliche Aufgaben zu lenken.
Außenpolitisch ist die ganze Nation von dem sehnlichsten Wunsch erfüllt, am 13. Januar das deutsche Saarvolk geschlossen wieder zurück zum Reich zu holen, und es gibt kein Gefühl, das uns stärker und zwingender bewegte, als das der Liebe und der brüderlichen Verbundenheit, mit der wir unsere uns bisher entrissenen deutschen Brüder und Schwestern an der Saar wieder in unsere Arme schließen wollen. Wir können und werden dabei die Hoffnung nicht'aufgeben, daß es uns, wenn am 13. Januar die letzte territoriale Frage, die uns von Frankreich scheidet, gelöst ist, dann auch gelingen wird, mit dem großen französischen Volk zu einem wirklichen und dauerhaften Frieden zu kommen, bei dem beide Partner als gleichberechtigte Nachbarnationen erkennen werden und müssen, daß in ihrem friedlichen Ausgleich der Keim der wirtschaftlichen Gesundung und einer neuen politischen Ordnung für ganz Europa liegt.
Im festen Blick auf die Aufgaben, die das neue Jahr uns stellt, erfüllen sich unsere Herzen mit tiefer Dankbarkeit und verehrungsvoller Liebe für den Führer, der der deutschen Nation den Weg aus Wirrnis, innerpolitischer Zerrissenheit und außenpolitischer Ohnmacht gewiesen hat.
Die ganze Nation vereinigt sich in heißem und inbrünstigem Gebet zum allmächtigen Lenker aller Menschen- und Völkerschicksale, dem Führer Gesundheit, Kraft und eine gesegnete Hand bei all seinem Tun und Lassen zu verleihen. Er selbst aber hat an das deutsche Volk, dem er mit Leib und Seele verschworen und mit ganzem Herzen verbunden ist. nur die eine Bitte, ihm weiter sein Vertäuen, seine Liebe und seine tätige Hilfe zur Verfügung zu stehen. Möge niemand unter uns müde werden: denn der Weg. den wir als Volk zu gehen haben, wird noch weit und manchmal auch beschwerlich sein. Gottes Segen aber wird Lei uns bleiben, solange wir ihn durch Arbeit. Tapferkeit und mutige Selbsthilfe verdienen.
So wollen wir denn stark sein im Glauben an unsere gejchicht- liche Sendung. Große Aufgaben warten unser, und gelöst wer- den sie nur, wenn wir als einiges und solidarisches Volk an sie herantreten. In unerschütterlicher Treue zum Führer beginnen
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Der Liebe Leid
und Glück.
Roman von Robert Fuchs-Liska.
17 Naibdrus v»-bot»».
Stellen Sie sich nun mein Erstaunen vor, als ich nach vierzig Jahren einmal wieder das Wappen, das mir so verhaßte Wappen sah, dessen Reine durch die .Handlungsweise von Gerdenring Vater und Gerdenring Sohn längst nicht mehr über den Zweifel erhaben ist. Für mich wenigsten? nicht! Der eine ein Treuloser, der andere ein Selbstmörder. Der letzte Gerdenring, der Sie zum Weibe genommen hatte, war tot. Wer anders als dessen Witwe konnte noch dies Wappen führen? Und was die meinem Bruder mit- zuteilen hatte, mußte mich neugierig machen. Es konnte sich dabei ganz Wohl um mich selbst handeln. Briefe von mir an Joachim von Gerdenring hatte ich trotz vieler Vit- ten, die ich ihm stellte, niemals zurückerhalten können. Vielleicht bot sie die Witwe des Sohnes nun meinem Bruder an? Obwohl Just zur Zeit meines großen Leides erst zwei Jahre alt war und die Geschichte nur vom Hörensagen kennt, mußte es mir dennoch darum zu tun sein, daß er nicht etwa in seiner Güte für die endliche Rückgabe der Briefe sorgen würde. Er sollte meine Schuld nicht ken- nen, sollte nicht den Glauben an die Redlichkeit der Schwe- ster verlieren. Ein einziger Blick auf einen der alten Briefe konnte genügen, um mein Bild verzerrter, als ich eS verdienen maa. dem Sinn meines Bruders darzustellen. Das durfte nicht sein — denn ich habe, was ich dem Leben da- mals abzugewinnen wagte, wenn auch niemals bereut, doch schwer und unter jahrelanger Qual gebüßt.
Das also ist der Grund, der mich bewog, mich mit dem Inhalt Ihres Briefes zuerst und vor Justus bekannt zu machen. Ich erkannte bei den ersten Worten schon den schweren Irrtum... aber leider ließ er sich nun nicht mehr mitmachen. So oder so — ich hätte §u Just sprechen, offen reden muffen... oder ich mußte lugen. Emes wie das
wir das Jahr 1935. Es ist unser fester Wille, auch in ihm neue Siege an unsere mit Ruhm gekrönten Fahnen zu heften.
So übermittle ich denn in dieser letzten Stunde des abgelaufenen Jahres, da Partei und Regierung sich mit dem Volk vereinigen, über die Wellen des Aethers meine Grüße und heißesten Wünsche dem Manne, der für uns alle Inbegriff und Symbol der deutschen Wiederauferstehung ist. Ich glaube, mich dabei zum Dolmetsch der ganzen Nation zu machen, wenn ich darin die Grüße und Wünsche aller Deutschen diesseits und jenseits der Grenzen fest und brüderlich mit einschließe.
Wo in allen Erdteilen und auf allen Weltmeeren die deutsche Zunge klingt, da steigt um die Stunde der Jahreswende sein Name aus Millionen und Millionen dankerfüllten Herzen leuchtend empor und Millionen und Millionen Lippen sprechen ihn in zitterndem Erbeben aus. Er ist das Schicksal, nach dessen Gesetz wir angetreten sind, die Hoffnung, auf die wir bauen, der Glaube, mit dem wir uns fest und vertrauensvoll dem harten Leben stellen.
Gott segne den Führer und sein Werk!
Zer Mer in die Pariei
Berlin, 1. Jan. Der Führer hat, wie die NSK. meldet, zum Jahreswechsel folgenden Aufruf an die NSDAP, erlassen:
Nationalsozialisten, Nationalsozialistinnen, Parteigenossen!
Ein für Deutschland ereignisreiches Jahr ist zu Ende gegangen. Zum zweiten Mal feiern wir in unserem Staat den 1. Januar. Mit Stolz kann die Bewegung auf ihre Leistungen in den letzten zwölf Monaten zurückblicken. Denn die staatliche und moralische Regeneration sowohl wie die wirtschaftliche Wiederaufrichtung unseres Volles sind Ihr Werk!
Wohin wäre Deutschland gekommen ohne Sie?
Die Nachwelt wird dereinst die Größe dieser allgemeinen Umwälzung geschichtlich feststellen, die im zweiten Jahr des nationalsozialistischen Regimes fortgeführl und befestigt wurde.
Noch vor zwölf Monaten prophezeiten unsere Gegner für das Jahr 1934 den unausbleiblichen Zusammenbruch des neuen Reiches. Deutschland und das deutsche VolkabersindaufallenGebietenihrerna- tionalen Existenz und Selbstbehauptung stärker geworden.
Trotzdem uns in diesem Jahre die Vorsehung in dem Generalseldmarschall, den großherzigen Vermittler genommen hatte, ist die geistige Uebereinstimmnng zwischen der Idee der nationalsozialistischen Bewegung, ihrem Wollen und dem deutschen Volk eine immer innigere geworden. Nach der im letzten Sommer vorgenommenen Säuberung der Partei von unwürdigen Elementen ist sie heute mehr denn je der tatsächliche politische Willensträger der Nation» und dies nicht etwa aus unberechtigter und damit überheblicher Anmaßung, sondern zu Recht» bestätigt durch die erneut festgestellte Willensmeinung der überwältigenden Mehrheit unseres Volkes.
Ich weiß, meine Parteigenossen» daß dies im kommenden Jahr nicht nur so bleibt, sondern sich noch verstärkt, denn: Große reformatorische Arbeit an Volk und Reich wird weitergeführt!
Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und soziale Not wird fortgesetzt!
Den Feinden und Fantasten aber, die soeben wieder glauben, durch eine Flut von geschriebenen Lügen und Verdächtigungen das nationalsozialistische deutsche Volk und Deutsche Reich entzweien und das ihnen verhaßte Regiment stürzen zu können, wird die harte Wirklichkeit nach zwölf Monaten die gleiche Widerlegung zuteil werden lassen, wie in dem Jahre, das hinter uns liegt.
An der Disziplin und Treue der nationalsozialistischen Partei und ihrer Anhänger sowie am unerschütterlichen Willen und der Beharrlichkeit der Führung wird jeder Versuch, Deutschland zu schädigen, am Ende ergebnislos sein.
Nach dem Abschluß dieses Jahres dankeich «Unreinen Mitarbeitern und Führern der politischen Organisation der NSDAP., den Führern der SA., SS., des Arbeitsdienstes, der Hitlerjugend und des NSKK., den Führern unserer Bauern- und Arbeiterorganisationen sowie den Führerinnen der Frauenschaften und des VdM., für die unentwegte Treue und den blinden Gehorsam, die sie mir entgegenbrachten und in denen sie mir folgten!
Ich danke damit aber auch den Millionen der Parteigenossen und Anhänger, den zahllosen braven SA.- und SS.- Männern für die treue Anhänglichkeit an meine Person als ihren Führer, für die Hingabe an die Bewegung» für ihre Opfer und für ihre Arbeit im Dienste unseres Volkes und damit für ihren Glauben an Deutschland.
Ich danke auch den Millionen Unbekannter und Namenloser, die die Erfüllung unseres Volkes durch die Erfüllung ihrer fleißigen und sachlichen Mitarbeit ermöglichen halfen.
Das Jahr 1935 soll uns alle erfüllt sehen von einem verstärkten Eifer des Kampfes und der Arbeit für unser Volk. Diesem aber wollen wir nichts Besseres wünschen als ein Leben in Ehre und Frieden. Denn dann wird es unserer Arbeit mit Gottes Hilfe gelingen, der Nation auch das tägliche Brot zu sichern.
Am heißesten aber wünschen wir für dieses Jahr 1935 die Rückkehr jenes deutschen Gebietes, das durch seine Stimme des Blutes am 13. Januar die unlösbare Gemeinschaft mit dem Deutschen Reiche vor aller Welt bekunden wird.
Es lebe die nationalsozialistische Bewegung! Es lebe unser einiges deutsches Volk und Deutsches Reich!
München, den 1. Januar 1935
gez. AdolfHitler.
ReOhmmOW keim Mer
Berlin, 1. Jan. Die Neujahrsempfänge beim Führer und Reichskanzler fanden auch in diesem Jahre in der beim verewigten Reichspräsidenten Eeneralfeldmarschall von Hindenburg üblichen Weife statt.
Die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel wurden eingeleitet durch das Beziehen der neuen Wachträume des Heeres in der Reichskanzlei. Hierzu marschierte kurz vor 10 Uhr vormittags mit klingendem Spiel eine Ehrenkompagnie des Wachregiments vor dem Hause Wilhelmstraße 78 auf. Nachdem der Kommandant der Stadt Berlin, Generalmajor Schaumburg, Meldung erstattet hatte, schritt der Führer die Front der in Paradeaufstellung stehenden Ehrenkompagnie ab und nahm ihren Vorbeimarsch ab.
Hieran schloß sich um 11 Uhr der
Empfang der Vemeier der Wehrmacht
im Hause des Reichspräsidenten. Dort waren erschienen: der Reichswehrminister Generaloberst v. B l o mb e r g, der Chef der Heeresleitung, General der Artillerie Frhr. v. Fritsch und der Chef der Marineleitung, Admiral Dr. h. c. Raeder. Außerdem nahm an diesem Empfang teil General der Infanterie Eö- ring.
Nachdem der Reichswehrminister in kurzer Ansprache dem Führer die Wünsche der Wehrmacht zum Ausdruck gebracht hatte, tauschte der Führer mit jedem der erschienenen Herren Neujahrsglückwünsche aus.
Um 11.15 Uhr empfing der Führer eine Abordnung der
„Salzwirker Brüdeifchafi im Tale zu Halle"
die ihm nach altem Brauch der Halloren Salz, Schlackwurst und ein Glückwunschgedicht, den sogenannten Neujahrscarmen, über- brachte. Der Führer dankte mit freundlichen Worten und sprach der Abordnung zugleich für ihre Brüderschaft seine besten Neujahrswünsche aus.
Alsdann folgte der feierliche
NeujührseWfang der Diplomaten
durch den deutschen Reichskanzler. Der Führer und Reichskanzler empfing in "der traditionellen Weise sämtliche hier beglaubigten fremden Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger, um ihre und ihrer Regierungen Glückwünsche zum Jahreswechsel entgegenzunehmen und letztere für die fremden Souveräne, Staatsoberhäupter, Regierungen und Völker im eigenen Namen und im Namen des Deutschen Reiches zu erwidern. Um 11.30 Uhr begann die Auffahrt der ausländischen Missionschefs.
Der Führer und Reichskanzler, in dessen Begleitung sich der Reichsminister des Auswärtigen, Frhr. v. Neurath, die Staatssekretäre Dr. Meißner, v. Bülow und Dr Lamme r s, der Chef des Protokolls, Graf v. Vassewitz und der persönliche Adjutant, Obergruppenführer Brückner befanden, betrat um 12 Uhr den großen Saal, in dem die Diplomaten bereits Aufstellung genommen hatten.
Der Doyen des diplomatischen Corps, der Apostolische Nuntius Msr. Cesare Orsenigo, Erzbischof von Ptolemais, rich- ! tete an den Führer eine französische Ansprache, die in Ueber- setzung wie folgt lautet:
„Herr deutscher Reichskanzler!
Eine schöne Tradition weiht den heutigen Tag dem Austausch von Elückwünschrn zwischen den Völkern. Wir. als Vertreter der
andere durfte nicht sein. Sv unterblieb es, daß Just Ihren Brief las."
Empört sprang Suse nun auf-, ihr leichenblasses Gesicht zeigte nicht mehr die Spur von der Farbe des Lebens, als sie Sine gegenüberstand.
„Und Sie, die Sie hier den befleckten Schild der Gcr- denrings nur noch mehr zu beschmutzen suchen, besaßen demnachNiedrigkeit genug- erbarmungslos in das Geschick zweier Menschen einzugrecken — mit unehrlichen Diebes- Händen Haschen Sie nach dem, das Ihnen selbst versagt blieb, nach dem Glück der Liebe und einem Lebensgckick ... nur um es zu unterschlagen, zu vernichten:?"
„Es wäre gut, wenn Sie Ihre Worte besser erwägen wollten, Frau von Gerdenring! Zu keinem Menschen, in ! fast einem Menschenalter, sprach ich so viel über das Leid meines Lebens, als zu Ihnen. Sie sollten doraus ersehen, wie peinlich mir das Vorkommnis mit dem Briefe ist. wie tief ich die Verkettung unseliger Zufälle bedauere."
„Bedauern — bedauern!" lachte Suse erbittert aus. „Wenn Sie nicht mehr als ein Bedauern haben für die entsetzliche, mir durch Sie geschaffene Lage — wenn Sie nicht empfinden können, wie tief mich das Messer treffen muß, dessen Schneide mich von Just, von meinem Glück trennen will, dann — dann..."
Und sie fand die Worte nicht mehr und schritt, oer- zweifelnd schluchzend, im Zimmer umher.
Sine aber, die da gedacht hatte, eine willenlos Schwache zu finden, mit der sie leicht fertig zu werden hoffte, begriff langsam, daß sie sich auf einen schweren Weg gewagt. Sie fühlte, wie sich die Seele der jungen Frau aufbäumen würde, wenn sie nun den Versuch machte. Suse zu einem Verzicht auf Just zu zwingen. Und so ordnete sie in Ge- danken alle Waffen, mit denen sie den Kampf zu bestehen meinte. Ihr Mund schloß sich zu einer mefferfeinen Linie und die kalten Augen sahen ohne Erbarmen der umher- Wandernden Suse nach.
„Wenn doch Just hter wäre — wenn ich ihn sehen und sprechen könnte! Er ist so gut. so edel... nein, er könnte miLietzt nicht mehr verdammen,»« , er Hebt mich iall*
Suse griff bei den Worten nach einem Kopftuch auf dem Bett, als wolle sie sich augenblicks auf den Weg zu Just machen.
Da kam Sine aus dem Klagen der Verzweifelten ein Ausweg. Und ihr Haß gegen den Namen Gerdenring. ihre egoistische Sucht, sich den Bruder allein und frei zu er halten, ließ sie nach einem verwerflichen Mittel greifen — zu einer furchtbaren Lüge.
Ihre Stimme zitterte, als sie zu sprechen begann.
„Was ich Ihnen vorhin erläuterte, soll lediglich erklä- rrn, warum mein Bruder Ihren Brief nicht las. Auch werden Sie wohl verstanden haben, daß eS keine AusrHe mehr gab, unter der ich ihm das Schreiben nachträglich hätte ausliefern können."
„Sie reden von der Feigheit der Gerdenrings und ha- ben, wo es sich diesmal nicht um Ihren Frieden, sondern um den Frieden anderer handelt, doch Wst nicht einmal und ohne weitere Erklärungen zu bekennen. Dem Wie und Warum hätte Just nie nachgefragt... soweit kenne ich ihn auch."
^ Suse war gefaßter geworden und stand jetzt mit klaren Annen der feindseligen Frau gegenüber. Sie würde ihre Liebe verteidigen mit ihrem Herzblut!
„Es gab jedoch einen Umweg, auf dem ich meinem Bruder das Wissenswerte Ihres Bekenntnisses vermitteln konnte."
Sine brachte das stockend hervor, denn die Lüge fiel ihr nicht leicht. Dennoch trieb die einmal geschaffene Verwirrung sie auf dem unseligen Wege weiter, den sie jetzt bsfchritten hatte. Aus dieser Verwirrung konnte es nach ihrer Meinung nun kein Zurück mehr geben.
„So schickt Sie also doch Just zu mir?" fragte Suse mit auMackernder Hoffnung.
kämpfte die alte Jungfer mit stch, ehe sie ein entschlossenes Ja zu stigen vermochte.
Suse mußte von nun an Satz für Sah aus der stch in Men Trotz verschließenden, in das Gespinst der Unwahr-
immer engU verwirrenden Sine herauspreffen.
(Fortsetzung folgt.)