ihrer Natur gemäß leben könnten. Es gebe in der Sowjetunion kein Vorurteil gegen Näßen oder Nationen, und es gehe auch keine Mehrheit und keine Minderheit, da Gleichberechtigung herrsche. Die Sowjetunion habe sogar Nationen, die im Ver­schwinden gewesen leien, wieder zum Leben erweckt. Ein Zeichen kür die russische Toleranz und für die Vielseitigkeit des russischen Völkerlebens sei die Tatsache, daß die russische Presse in SO Spra­chen erscheine. I

Die Voraussetzungen für Rußlands Mitarbeit und Zusammen- s orüeit mit den anderen Staaken in Eens müsse der Grundsatz der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staa­tes sein. Zeder Staat müsse das Recht haben, sich nach seinen Bedürfnissen zu entwickeln Rußland sei hier der Vertreter eines »euen Systems, vor allem aus dem Gebiet der Wirtschaft.. Sow- jrtrußland werde übrigens in Zukunft aus keine seiner Besonder­heiten verzichten.

Litwinow suchte dann der Versammlung klarzumachen, daß Rußland schon seit Jahren mitten in der internationalen Zu- lammenarbeit stehe und in Genf keineswegs ein Neuling sei. f Er erinnerte vor allem an Rußlands Beteiligung bei den ver­schiedenen internationalen Konferenzen, die zum Teil vom Völ- ! kerbund selbst veranstaltet worden seien, und vor allem an seine ! Tätigkeit in der Abrüstungskonferenz. Rußland habe i sich bekanntlich mit jeder brauchbaren Abrüstungsmaßnahme ein­verstanden erklärt. Durch die Begriffsbestimmung des Angrei- > fers habe es wesentlich an der Klärung der Abrüstungs- und i Sicherheitsfrage mitgearbeitet. !

Auch im weiteren Verlauf seiner Rede sprach Litwinow von - Rußlands Arbeit für den Frieden und den Möglichkeiten, die die Mitwirkung der Sowjetunion im Völkerbund seiner Meinung - nach eröfsneten. Dann fiel das Wort Krieg. Vor fünfzehn Iah- s ren, als der Völkerbund gegründet wurde, führte Litwinow aus, habe man sich die gegenwärtige Lage noch nicht vorstellen können. Jetzt aber sei der Krieg die Gefahr von heute. Der Völkerbund müsse sich der Organisation des Kriegs entgegenstellen. Jeder Staat müsse wissen, daß ein Krieg nicht mehr örtlich begrenzt werden könne, und daß auch die neutralen Staaten schwer -unter ihm leiden würden. Noch immer seien die furchtbaren Wirkun­gen des Weltkrieges nicht überwunden. Deshalb müßten ver­stärkte Sicherheitsbllrgschaften verlangt werden. Freilich kenne niemand so gut wie er die Grenzen, die der Friedensstcherung des Völkerbundes gesteckt seien. Aber bei gutem Willen lasse sich unter Mitwirkung der Sowjetunion zweifellos auch hier ein Er­folg erreichen.

Als Litwinow seine Rede beendet hatte, war der Beifall etwas stärker als am Anfang. Aber immer noch erheblich unter dem Durchschnitt Obgleich die meisten Abordnungen und die Tribü­nenbesucher zweifellos nur zum geringen Teil die Rede verstau- , den hatten, verließ doch alles den Saal, als die llebersetzung ! der Rede begann. Nur ganz wenige Vertretungen hielten bis f zum Schluß auf ihren Plätzen aus. so daß die Russen schließlich fast allein zwischen leeren Bänken saßen. Sobald die Ueber- setzung beendet war. schloß der Präsident die Sitzung. Die rus­sische Abordnung fuhr diesmal im Auto auf dem gewöhnlichen Weg ab. wobei einige Anhänger des Sowjetsystems, meist junge Burschen, klatschten. Auch einige Eegenrufe waren zu hören. Die Ordnung wurde aber nicht gestört.

Polnisch-russischer Noiermechsel

Warschau, 19. Sept. Am 10. September hat angesichts des zu erwartenden Beitritts der Sowjetunion zum Völkerbund auf Anregung der polnischen Regierung ein Notenwechsel zwischen der polnischen und der Sowjetregierung stattgefunden. In den Noten wird gegenseitig festgestellt, daß auch nach dem Eintritt der Sowjetunion in den Völkerbund die polnisch-sowjet­russischen Beziehungen sich weiterhin in ihrer ganzen Ausdehnung auf die zwischen den beiden Staaten bestehenden Abkommen, darunter den Nichtangriffsvertrag und die Abmachung über die Bestimmung des Angreifers gründen werden.

reilttWDvche

Der vierte Tag der Feuerschutzwofte ist der Gasgefahr ge­widmet. Jeder alte Soldat des Weltkrieges kennt den Schreckensruf:Vorsicht! Gas!" Er fei die Parole des vier­ten Tages der Feuerschutzwoche. Kontrolliert also eure Eas- anlagen, achtet aus vorschriftsmäßige Aufbewahrung feuer- und explosionsgefährlicher Flüssigkeiten.

Hantieren mit Benzin kann lebensgefährlich fein I

Kürzlich wollte in Stuttgart eine junge Frau ihr Sonn- s tagskleid mit VeriLin walcken. Zu diesem Zweck leate sie es in

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Ein Roman vom neuen Deutschland

von Paul Hain.

z Nachdruck verbot»«.

-So gehen die paar Stunden wie im Fluge dahin und mit einemmal fühlen alle: Gleich sind wirda!

Wo liegt Berlin? Weit hinten schon halb vergessen. Schon längst riecht man Landluft kleine Dörfer zwischen Wiesen und Weiden, kleine Städte mit ulkigen Gassen und Winkeln und alten, verwitterten Kirchtürmen. Und über allem glüht sine funkelnde Sonne, wie man sie in Berlin nie gesehen hat.

Alle haben mit einemmal eine verhaltene Erregung im Blut. Die Unterhaltung stockt. Sie stehen an den Fenstern selbst der blasse Liebreich hat in der Spannung und Er­wartung dieser Minuten Farbe bekommen, manche glühen wie Borsdorfer Aepf-el. Die Bremsen quietschen.

Aus mit die j-oldene Freiheit!" lachte Krause und -kratzt sich hinterm Ohr.

In zwei Gliedern tadellos ausgerichtet, steht ein Trupp Arbeitsfreiwilliger auf dem Bahnsteig. Sechzehn Mann.

Die grauen Leinenangüge propper in Schuß, Stiefel blank gewichst. Am Flügel der Truppführer in SA.-Uni- sorm. Forscher Bengel, den Arm zum Gruß erhoben.

Der Zug steht.

,Mnder, wir werden empfangen jroßartig!" schreit Siegfried Riese und kullert als erster aus dem Kupee. Die andern stolpern hinterher, Koffer, Pappkarton oder Tor­nister -in der Hand.

Da tritt schon der Truppsührer aus sie zu. Lacht strah­lend, grüßt noch einmal:

Na, da seid ihr ja, Kameraden! Trupp Hinzelmann, abkommandiert zum Empfang der neuen Arbeitsfrei-willi­gen!"

- ein Waschbecken und goß Benzin draüber. Dabei brannte auf dem drei Meter entfernten Gasherd eine Sparflamme. Plötz­lich erfolgte eine Explosion. Die Benzindämpfe hatten sich an der offenen Gasflamme entzündet und das Venzinluftgemisch in der Küche zur Explosion gebracht. Die Frau erlitt an Ge­sicht und Händen schwere Brandwunden. Die Fensterscheiben wurden durch die Explosion zertrümmert. Solche Berichte kann man fast allwöchentlich lesen. Nicht immer geht es fo glimpflich ab Der Hergang eines Unfalles, der kürzlich einem jungen Mädchen das Leben kostete, war folgender:

Das Reinigen mit Benzin erfolgte auf der Küchenveranda; eine halbgeöffnete Verandatür im Verein mit einem schwach­brennenden Herdfeuer genügte zur Herbeiführung der todbrin­genden Explosion. Die, besonders von den Hausfrauen, viel zu wenig gekannte und beachtete außerordentliche Gefährlichkeit des Hantierens mit Benzin beruht auf zweierlei Ursachen: Bildung von Dämpfen und Entstehung elektrischer Spannungen, Benzin bildet selbst bei tiefen Temperaturen (bis zu 15 Grad Kälte) entflammbare Dämpfe, die etwa zweieinhalbmal so schwer als Luft, leicht entzündlich und mit Luft vermischt explosiv sind. Diese Dämpfe entströmen dem offenen Gefäß, kriechen auf dem Boden weiter und gelangen fo selbst über Treppen hinab zu Herd-, Ofen- oder dergl. Feuerungen, an deren saugendem Zuge sie sich entzünden. Die zusammenhängende Benzindampf­wolke brennt rückwärts bis zu ihrer Entstehungsstelle und führt dort, auch wenn dieser Raum selbst keine Entzündungsmöglichkeit bietet, zum Brand des offenen Benzins oder zur Explosion der Benzinlustmischung. Die andere Gefahr besteht darin, daß bei Benutzung von Benzin zum Waschen von Stoffen und beim Um­füllen in andere Gefäße starke elektrische Erregungen und dabei elektrische Funken aufireten, die Vas Benzin entzünden. Solche Fälle sind z. B, in Venzinwäschereien wiederholt beobachtet worden. Ein Brand in Hamburg, der zwei Menschenleben kostete, entstano beim Vermischen von Benzin mit Benzol wohl aus gleicher Ursache Das Hantieren mit offenen wenn auch klei­nen Mengen von Benzin sollte in Haushaltungen durchaus vermieden werden, in anderen Betrieben nur mit größter Vor­sicht stattfinden.

Unfälle durch Elektrizität

Schwere Elektrizitätsunfälle ereignen sich nicht allzu häufig, meist sind sie leichter Natur, und deshalb wissen wohl viele Men­schen nicht, dag und wie sie sich hier gefährden können. Freilich ist eine fachgemäß angelegte Hausanlage, bei der alle Schutz­maßnahmen vor einer Berührung stromführender Teile getroffen find, gefahrlos. Sie kann aber unter Umständen verhängnisvoll werden, wenn sie unsachgemäß angelegt oder repariert ist von Vastlern" statt von Fachleuten oder nichtbeseitigte Schäden und Mängel der natürlichen oder durch falsche Behandlung ver­frühten Abnutzung aufweist.

Gründliche Untersuchungen über die Wirkungen des elektrischen Stromes auf den menschlichen und tierischen Körper haben zu der Gewißheit geführt, daß verhältnismäßig schwache Ströme, wenn das Herz im Stromkreise liegt und aller Wahrschein­lichkeit nur dann den sofortigen Tod herbeiführen können, und zwar infolge von sogenannten Herzflimmern einer Außer­kraftsetzung des Herzens. Höhere Ströme haben zunächst Läh­mungserscheinungen zur Folge Stocken des Herzens oder der Atmung, die aber keineswegs tödlich zu sein brauchen. Wei­terhin bewirten sie je nach Stärke und Dauer des Stromdurch­flusses mehr oder weniger starke Verbrennungen, die freilich ihrerseits den Tod nach einigen Stunden, Tagen oder Wochen herbeiführen können.

Aengstliche Gemüter interessiert indes besonders die Frage, ob durch Las Berühren der Hausinstallationen nicht ein unfreiwil­liger Schlag zu erwarten sei. Denn hier sind ja gerade jene Spannungen in Anwendung, von denen tödliche Ströme aus­gehen können. Aber diesen ängstlichen Gemütern sei gesagt: Es gibt keine weniger gefährliche Energiequelle als den elektrischen Strom. Nicht Zufälle, sondern grobe Unvorsichtigkeiten oder Fahrlässigkeiten sind die Ursachen elektrischer Unfälle.

Alle stromführenden Teile fachgemäß verlegter elektrischer Hausanlagen sind sorgfältig isoliert und der Berührung ent­zogen. und der Laie sollte es sich zum festen Grundsatz machen, an dem Zustand einer Leitung nie etwas zu ändern und nie versuchen, einen austretenden Fehler selbst zu beheben, sondern durch einen sachverständigen Installateur oder einen Angestellten des Elektrizitätswerkes in Ordnung bringen zu lassen.

Ebenso w!e man mit Wasser, Feuer und Gas nicht spielen soll, darf man eben auch der Elektrizität keine Unempfindlichkeit gegen menschliche Gleichgültigkeit und Fahrlässigkeit zumuten. Zweckmäßig wäre es wohl, wenn es sich jeder Verantwortliche angelegen sein ließe, ebenso wie gewisse Eefahrenvorschriften für Fabriken und öffentliche Anlagen von Eewerbeauffichts- ämtcrn erlassen sind, folgende Erundoorschriften sich und den

Mahlzeit Mahlzeit knorker Empfang! La, da sind wir", brummelts durcheinander. Jeder hat noch mit feinem Gepäck zu tun, aber dabei -stellen sich alle schon neben­einander aus, als müßte das so sein.

Hinzelmann, der Truppführer, winkt seinen Leuten zu, die -alle braungebrannt wie Indianer aussehen und ver­gnügt die Ankömmlinge mustern.

Wir begrüßen die neuen Kameraden, Heil Hitler! Heil! Heil! Wir -begrüßen euch mit unserem Lagerlied, Kame­raden! Bald werdet ihrs selber singen!"

Und nun klingts über den Bahnhof aus sechzehn kräf­tigen Kehlen, daß es nur so dröhnt und die Leute stehen bleiben wie angswachsen. Das neue Arbeitslied das Tri­umphlied des ungebrochenen Gemeinschaftsgeistes tönt durch die Luft:

Ein Volk tritt an! -Wer bliebe da zu Hause?

Ein Volk baut aus, Mit Muskelkraft und Hirn! Heraus aus jeder allzu engen Klause,

Jetzt endlich hebt sich stolz und frei die Stirn. Millionen Kameraden sind wir alle,

Wer abseits steht, reißt ihn der Strom doch mit,

Daß selbst der Letzte noch mit Sang und Schalle Nun mitmarschiert im gleichen Schnitt und Tritt.

Und lachend geht's von Mann zu Mann:

Grüß Gott, Kamerad,

Ein Volk tritt an!"

Ein Volk weiß wieder, daß es nur sich selber Vertrauen kann und -seiner eigenen Kraft,

Und daß ein Faustdruck von Millionen Fäusten Sich selber Brot und Freiheit neu erschafft.

Es gibt kein Wort, das jemals größer wäre,

Als dieses neu erwachte: Vaterland!

Es gibt kein schöneres als dieses: Ehre!

Dem wir verbunden sind mit Herz und Hand. Beschworen ist's von Mann zu Mann:

,Mir halten durch!

Ein Volk tritt anl"

Seinen etnzuprägen: in großen Haushaltungen, in Bürohäusern Hotels, Gastwirtschaften und anderen Betrieben sollte man sie sogar zweckmäßig an sichtbarer Stelle zum Aushang bringen:

1. Keine schadhaften Drähte, Schnüre, Stecker oder dergl. benutzen,

2. Alle elektrischen Apparate nur an den vorgesehenen Hand­griffen, nicht an Metallteilen, nicht mit nassen oder feuchten Händen anfassen! Niemals gleichzeitig bei elektrischen Ap- s paraten Gas- und Wasserleitungen oder feuchte Gegenstände berühren. (Achtung Badezimmer!)

3. Niemals an elektrischen Avparaten und Anlagen herum- hantieren. Reparaturen nur von Fachkundigen ausführen lassen.

4. Vor allem die Sicherheitsvorrichtungen in Ordnung halten!

Nie geflickte Sicherungen benutzen!

5. Im Falle eines elektrischen Unfalles Vorsicht bei Berüh­rung ves Verunglückten! Vorher Hauptschalter ausschaltsn! Nach Befreiung der Verunglückten aus dem Bereich des Stromes bei scheinbarer Leblosigkeit unter allen Umständen mir größter Beschleunigung künstliche Atmung einleiten und mindestens ein bis zwei Stunden fortsetzcn!

Der Terrorfaü im Saargebiet

Der Leiter der Saarpolizei als Anführer < Zweibrücken, 19. Sept. Zu der Mißhandlung des Vergarbei-

- ters Schulz bei Münchwies durch saarländische Polizeibeamte ' wird ergänzend sestgestellt, daß die Aktion unter dem persön- ! lichen Kommando des kürzlich vom Präsidenten Knox mit der

Leitung der Saarpolizsi betrauten Mr. Hemsley stand. Me j weiter festgestellt wurde, befanden sich der Führer sowie ein ' Teil der Mannschaften in betrunkenem Zustande. Ferner ist sach­lich festzustellen daß an dem Tatort die Straße breit und über-

- sichtlich ist, jo daß jeglicher Schmuggel, unter dessen Verdacht Schulz gestanden haben soll, nicht in Frage kommt, zumal Zoll­beamte Tag und Nacht dort eine scharfe Kontrolle ausüben.

Daß es sich bei den Mißhandlungen des überdies alsbald wie­der freigelassenen Schulz nicht um eineBrechung des Wider­standes" eines Einzelnen durch neun Polizeibeamte handeln konnte, sondern daß tatsächlich die schweren Mißhandlungen mit Körperverletzung vorliegen, geht aus dem ärztlichen Befund des Dr. Hild-Saarbrücken hervor, der feststellte, daß die linke Kopf- Hälfte des Schulz stark geschwollen ist, daß auf dem Kopf und an der linken Stirnseite zahlreiche blutunterlaufene Stellen zu sehen sind, daß die linke Backe, das Nasenbein, das linke Hand­gelenk Verletzungen und Striemen aufweisen und daß auf dem ganzen Rücken zahlreiche Hautwunden und blutunterlaufene Striemen sichtbar sind.

Für die Personalpolitik des Herrn Knox bei Neuanwerbung von Polizeibeamten sind ferner folgende Fälle bezeichnend, über die bereits an die Regierungskommission eine öffentliche An- - frage gerichtet worden ist, f

Es wurden neu eingestellt in die Landespolizei:

1. der beim Eüdinger Ueberfall auf die Hitler­jugend verhaftete und zu zweieinhalb Jahren Gefängnis ver­urteilte Nikolaus Conrad, der nach Verbüßung eines Teils sei­ner Strafe auf Grund der kürzlichen Amnestieverordnung der Regierungskommission freigelassen wurde;

2. der früher in Deutschland alsKommunrstenführer tätige Bitter;

3. die bekannten Obervölklinger Antifaschisten Grün und Bräning.

Diese Fälle sind um fo schwerwiegender, als die Regierssngs- kommifsion ausdrücklich politische Neutralität als Voraussetzung für Neueinstellung in die Polizei bezeichnet hatte.

Es ist nicht verwunderlich, wenn nach solchem Vorfall das Ver­trauen der Saarbevölkerung in die Objektivität und Neutralität der Saarregierung auf ein Minimum gesunken ist. Allgemein ist man der Ueberzeugung, daß nach den früheren bekannten > Mißgriffen bei Einstellung von Polizeibeamten durch die neuen Zwischenfälle erst recht diellnfähigkeitderSaarregte- - rung, in der Polizeisrage insbesondere objektiv mitzuwirken, s unter Beweis gestellt ist. t

Hearst gegen den Versailler Vertrag "

Berlin. 19, Sept. Ein Vertreter der Nachtausgabe hatte in Nauheim eine Unterredung mit dem amerikanischen Zeitungs- , könig William Randolph Hearst. Hearst, der seinen Kurauf- ' enthalt in Nauheim beendet hat und nach London reiste, um » nach Amerika zurückzukehren, äußerte sich zunächst sehr begeistert s : über die landschaftlichen und architektonischen Schönheiten -

Die Fahne hoch! Horst Wessel hat's gesungen, Der Freiheitskämpfer einer neuen Zeit!

Von seinem Geist und seinem Lied bezwungen, Ist nun ein Volk zu neuer Tat bereit!

Millionen Kameraden stehn geschlossen -Um ihren Führer, Faust und Hirn gespannt,

Jetzt gilt es Arbeit, Arbeit unverdrossen,

Die Arbeit für das neue Vaterland!

Geschlossen stehn sie, Frau und Mann:

Heil Deutsches Reich!

Ein Volk tritt an!"

Donnerwetter Donnerwetter!" -flüstert Riefe, der Konfektionär.Das ist ja 'n feines Lied!", ,

Heinz von Bergholt steht ordentlich stramm Wie eine -Welle von Feierlichkeit und kriegerischer Begeisterung geht -es von diesem Lied aus. Da ist keiner unter ihnen, der das nicht empfunden hätte.

Eine Weile später stehen sie auf der Straße. Der Em­pfangstrupp formiert sich, die Hälfte vor den Neuange­kommenen, die Hälfte hinter ihnen. An der Spitze der .Truppführer.

,-So, Kinder, nun noch 'ne gute halbe Stunde Fußwez Im Gleichschritt marsch!"

2. Kapitel.

Die Form-alitäten sind -schnell erledigt- Das Arbeits­lager, das noch nicht lange besteht, -ist nun komplett. Ei^ hundertzwanzig Mann, -acht Trupps sind zusammen.

-Danach nimmt sich erst mal der Quartiermeister der Neuankömmlinge an. Er ist ein freundlicher Herr m den Dreißigern, der Quartierm-erster Lr-efegang, eure richtige Kompagniemutter.

-Na denn kommt man, Kinder, und seht euch eure Jemücher an und verstaut eure Sachen".

Fortsetzung folgt). '