Meinem Hofbäcker
Im Württemberger Lande, da ist von alters her Jedwedem braven Bäcker ein Eckhaus sein Begehr;
Da hurigelt ihm die Kundschaft von links und rechts herein, So muß sein mehlig Handwerk vortrefflich ihm gedeihn.
Und auch mein Nachbar Hofbäck, er amtet Tag und Nacht In solchem Eckpalaste, hält stramme Ofenwacht;
Der Meisterin geschäftig steht anderweit ihr Sinn,
Denn sie verschleißt die Ware als holde Ladnerin.
Und was da wird gebacken aus Eiern und aus Schmalz, Mit Weizenmehl und Millich, von Butter und von Salz, Dazu dem gelen Saffrich, schmeckt alles delikat,
Des Nachbarn Backrezepte, jawohl, sie sind probat.
Komm ich all Jahr gezogen in Wildbads Rathausgaß, Vergönnet mir Freund Hofbäck gar einen netten Spaß, Spendiert ein Riesenhörnlein, ein ditto Millichbrot Als Einstandgruß und jedes wiegt grade sechzehn Lot.
Pack ich zuletzt den Koffer, fahr bargeldlos nach Haus, Begleitet mich in Treue derselbe zünstge Schmaus. Darum, für solch Beginnen, du lieber Hosbäck mein, Soll dir und deiner Bäckin hiemit gedanket sein.
7. 7.1934. I. Bazlen.
Württemberg
Amtliche Dienstnachrichten
Oesfentliche Belobung. Der Werkmeister August Bender in Großgartach OA. Heilbronn wird für die am 1. Mai 1933 ausgeführte mutige und opferwillige Rettung eines Knaben vom Tode des Ertrinkens hiermit öffentlich belobt.
I» den Ruhestand: Professor Pleuer an der Staatlichen Höheren Fachschule für Edelmetallindustrie in Gmünd kraft Gesetzes.
Uebertragen: Die Pfarreien Wendlingen, Dek. Eßlingen, dem Pfarrer Völt er in Enzberg, Dek. Knittlingen; Weißach, Dek. Vaihingen a. E., dem Pfarrer Kraft in Engelsbrand, Dek. Neuenbürg; Zell u. A., Dek. Kirchheim, dem Stadtvikar Hermann Knapp an der Pauluskirche in Stuttgart, und Oberwälden, Dek. Göppingen, dem Pfarrverweser Walter Frank in Oberwälden, Dek. Göppingen; den Stadtpfarrer Ettwein in Cannstatt anläßlich seines Uebertritts als Bürgermeister in den Dienst der Stadt Stuttgart seinem Ansuchen gemäß aus dem wllrtt. Kirchendienst entlassen.
Der Fremdenverkehr in Württemberg
Stuttgart, 6. Juli. In 168 berichtenden Gemeinden wurden im Winterhalbjahr 1933/34, d. h. für die Monate Oktober bis einschließlich März, rund 350 006 Fremde mit annähernd 960 006 Uebernachtungen ermittelt. Von den Uebernachtungen entfielen etwe 300 000 auf Wirttemberqer. 550 000 auf andere Reichs
deutsche und rund 46 000 auf Ausländer. Zum überwiegenden Teil wurde somit der Fremdenverkehr im letzten Winterhalbjahr von Gästen aus andern Ländern getragen, während die eigenen Landsleute etwa mit einem Drittel vertreten waren. Die Gesamtzahl der Fremdenmeldungen blieb im Winterhalbjahr 1933/34 um 10,9 o, H, hinter dem Ergebnis der entsprechenden Vorzahrszeit zurück. Die Zahl der Uebernachtungen der Auslandsfremden hat keinen Rückgang zu verzeichnen.
Stuttgart, 6. Juli. (D r. Ley kommt.) Im Rahmen seiner Deutfchlandreise wird der Führer der Deutschen Arbeitsfront, Dr. Ley, auch unser Schwabenland besuchen. In Stuttgart. Ravensburg und Rottweil werden große Aufmärsche der Deutschen Arbeitsfront stattfinden, um dem Führer der Deutschen Arbeitsfront zu zeigen, daß unsere Volksgenossen geschlossen zu ihrem Führer stehen
Vom Zug überfahren. Auf einem Bahngleis der Strecke Zuffenhaujen-Ludwigsburg fand man die schrecklich zugerichtete Leiche eines von einem Zug überfahrenen, etwa 30 Jahre alten Mannes. Es handelt sich um den am 20. Januar 1905 in München geborenen Ludwig Heckmaier. Er war weder bei der Reichsbahn noch bei der mit dem Bau der Oberleitungen betrauten Firma beschäftigt.
Ludwigsburg, 6. Juli. (Errichtung eines Sammelschulgebäudes.) Der Eemeinderat befaßte sich mit Schulraumfragen. Das Hochbauamt wurde beauftragt, alle nötigen baulichen Maßnahmen zu ergreifen, um einen ungefährdeten Schulbetrieb der Mädchenrealschule auch weiterhin sicherzustellen. Außerdem werden alle Vorbereitungen getroffen, um eine grundlegende Besserung der räumlichen Unterbringung der Mädchenrealschule, der Kath. Volksschule, der Gewerbeschule, der Landwirtschaftsschule und der hauswirtschaftlichen Fortbildungsschule zu erreichen. Zu diesem Zweck ist die Erstellung eines Sammelschulgebäu- des geplant. Die Ausschreibung eines dahingehenden Jdeen- wettbewerbs wird sofort in die Wege geleitet.
Ludwigsburg, 6. Juli. (R o k o k o t h e a t e r.) Zu der von den Württ. Staatstheatern veranstalteten Freilichtaufführung vor dem Schloß am 8. Juli von Mozarts Jugendwerk „Bastien und Bastienne" dürfte interessieren, daß er dieses reizende Schäferspiel in einem Akt in seinem 12. Lebensjahr komponiert hat. Der günstige Rahmen unseres Ludwigsburger Schlosses wird der Aufführung eine Stimmung geben, wie sie kaum an einem anderen Platze geeigneter geschaffen werden kann.
Waiblingen» 6. Juli. (Verkehrsunfall.) Zwischen Fellbach und Waiblingen fuhr ein Motorrad mit Sozius in voller Fahrt auf ein entgegenkommendes Personenauto auf. Die beiden Motorradfahrer Rieger und Spöhrle aus Zell OA. Backnang wurden sehr schwer verletzt ins Krankenhaus j nach Waiblingen gebracht. Die Verletzungen sind so, daß ! bei dem einen Fahrer mit dem Tode gerechnet werden muß.
Großingersheim OA. Besigheim, 6. Juli. (Kindunter denRädern.) Am Dienstag stürzte hier das Kind einer Bietigheimer Familie während der Fahrt von einem mit Pferden bespannten Wagen. Die Näder gingen über dasselbe hinweg und mit schweren Verletzungen wurde es ins Krankenhaus Bietigheim verbracht.
Ebersbach a. F. OA. Göppingen, 6. Juli. (Verkehrs- unglück.) Oberhalb der Ueberführung bei Neichenbach wollte ein Stuttgarter Wagen einen Personenwagen aus Vritisch-Jndien in der Kurve überholen. Der Stuttgarter Wagen fuhr auf einen Randstein auf, prallte ab und streifte den ausländischen Wagen am Vorderrad. Der Lenker des ausländischen Wagens verlor dadurch einen Augenblick die Herrschaft und fuhr auf einen Baum auf Der Fahrer litt eine Rippenquetschung und verletzte sich an den Händen.
Holzheim OA. Göppingen, 6. Juli. (Aus Angst vor Strafe.) Wegen groben Unfugs wurde der 64 Jahre alte Gottlob Hofmann von hier vom Bürgermeisteramt mit einer Geldstrafe von 100 RM. belegt, die nunmehr voll- streckt werden sollte. Offenbar ging diese Maßnahme Hofmann, der ein ziemlich nervöser Mann war, so nahe, daß er im hiesigen Freibad den Tod suchte.
Gaildorf, 6. Juli. (Von einer Kreuzotter gebissen.) Die 28jährige Tochter des Wilhelm Schmeizle in Münster wurde dieser Tage beim Veerenpflücken von einer Kreuzotter gebissen. Sie mußte ins Vezirkskrankenhaus verbracht werden; die Vergiftung war jedoch schon jo weit vorgeschritten, daß ihr Zustand anfangs zu schwerer Besorgnis Veranlassung gab. Sie befindet sich jedoch jetzt wieder auf dem Wege der Besserung.
Abtsgmünd OA. Aalen, 6. Juli (Von Wespen überfallen.) An einem Abhang in der Nähe des Kochers kam eine Frau beim Beeren an ein Wespennest. In wenigen Augenblicken war sie so zerstochen, daß sie umfiel. Erst nach einiger Zeit wurde sie aufgefunden und von einem Mann in bewußtlosem Zustande in ihre Wohnung gebracht, wo sie nun krank darnieder liegt.
Steinweiler OA. Neresheim, 6. Juli. (Von Bienen totg.estoche n.) Als Imker H. Schund vergangene Woche Honig schleuderte, überfielen die Bienen seinen Wolfshund und stachen ihn so. daß er verendete.
Ulm a. D., 6. Juli. Ein 55 Jahre alter Mann in Reichenbach- Fils hatte in einer Reichenbacher Textilfirma die Buchführung der Betliebskrankenkasse. Als er in der letzten Zeit infolge einer Erkrankung seinen Platz einem andern einräumen mußte, stellten sich schwere Verfehlungen heraus. Man entdeckte einen Fehlbetrag von 15 000 RM. Wie festgestellt wurde, sind die ersten Verfehlungen im Jahre 1926 begangen worden. Bei der Verhandlung der der Großen Strafkammer war der Angeklagte vollauf geständig. Er wurde zu einer Gefängnisstraie von einem Jahr u.^'! ui einer Geldstrafe von 100 RM. verurteilt.
Herausgeber und Verlag: Buchdruckerei und tzeitungsverlag Wildbader Tagblait Wildbader Badblatt. Wildbad i. Lchwarzwald (Inh. Th. Lack) DA 6. 3t. 7bü
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Einladung
Am Samstag, den 7. Juli 1934, spricht im Saale des Gasthauses zum Anker in ClllMbllch, abends 20 Uhr 15
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„Deutschlands
Kampf um Ehre und Freiheit"
Wir laden zu diesem öffentlichen Vortrag herzlich ein.
Eintritt frei.
Evangelischer Gottesdienst.
6. Sonntag nach dem Dreieinigkeitsfesi den 8. Juli 1934.
8 Uhr Christenlehre (Töchter) Stadtpfarrer Dauber.
9.30 Uhr Predigt (Text: Röm. 6, 1—11; Lied: 1) Stadtpfarrer Dauber. — 10.45 Uhr Kindergottesdienst.
8 Uhr abends Liturgischer Gottesdienst unter Mitwirkung des blinden Organisten Grau von Heilbronn.
Der Kirchenchor singt vormittags: „Komm heilger Geist",
„O du mein Trost".
In Sprollenhaus.
9.45 Uhr Predigt, anschließend Christenlehre Stadt- vtkar Stein.
Donnerstag den 12 Juli 1934.
4 Uhr nachmittags Bibelstunde im Katharinenstift. — Die Kirche ist täglich geöffnet von 9—11 u. von 17—19 Uhr s*
katholischer Gottesdienst.
7. Sonntag nach Pfingsten den 8. Inli 1934.
7 und 8 Uhr Frühmessen, 9 Uhr Predigt und Amt Abends 6 Uhr Andacht.
Werktags: 7 Uhr hl. Messe.
Beicht: Samstag nachmittag von 4 Uhr an, Sonntag in der Früh, Werktags vor der hl. Messe. Auf Verlangen nach Möglichkeit auch sonst.
Kommunion: Sonn- und Werktags vor und während der hl. Messe und des Amtes.
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aus eigener Imkerei
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werden bei mir zu jedemSchuh tragbar für 70 Pfg. angefußt, auch werd. Maschen aufgefang. und alle Strümpfe angestrickt.
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