Sein ganzes Leben gilt dem deutschen Volk, das ihn deshalb liebt und verehrt, weil er groß und gütig ist, aber auch er­barmungslos sein kann, wenn es nötig wird. Der Führer pflegt alles, was er tut, ganz zu machen. Auch in diesem Fall, wenn schon, denn schon. Die ewigen Quertreiber aber mögen aus diesem Beispiel lernen, was es heißt, sich an der Sicherheit des deutschen Staates und an der Unantastbarkeit des nationalsozia­listischen Regimes zu vergreifen. Wir sind weit davon entfernt, kleinliche Meckereien und Nörgeleien, die nun einmal in der Natur vieler Menschen liegen, allzu tragisch zu nehmen. Wer sich aber bewußt und planmäßig gegen den Führer und seine Be­wegung vergeht, der darf davon überzeugt sein, daß er ein leicht­fertiges Spiel mit seinem Kopf treibt.

Am Sonntag nachmittag schon ergibt sich, daß die Lage im ganzen Reich vollkommen ruhig und geklärt ist. Die Verschwörer sind ausgehoben, und nun gibt der Führer dem Volke in seinen Erlassen Aufklärung über die Gründe seines Vorgehens. Zwölf Punkte seiner Proklamation an den neuen Chef des Stabes der SA., unseres alten Kameraden Lutze, decken mit schonungsloser Härte die Fehler und Schwächen auf, die sich durch das verant­wortungslose Treiben der Verschwörergilde im öffentlichen Leben eingeschlichen hatten. Jetzt wird reiner Tisch gemacht und die Eiterbeule, nachdem sie ausgercift war, aufgestochen. Die Sauber­keit und Anständigkeit der Partei und all ihrer Organisationen ist durch die Ausmerzung dieser fragwürdigen Elemente vor der Nation wiederhergestellt. Die Millionenmassen unserer Parteigenoffen, SS.- und SA.-Männer, begrüßen dieses reini­gende Gewitter. Wie von einem Alpdruck befreit atmet oie ganze Nation wieder auf. Sie hat erneut gesehen, daß der Führer entschlossen ist, keine Gnade walten zu lassen, wenn das Prinzip des Anstandes, der Einfachheit und der öffentlichen Sauberkeit angetastet wird, und daß die Strafe um so härter ist, je höher der steht, den sie trifft.

Wir, die wir das Glück hatten, in diesen entscheidenden Stun­den bei ihm zu sein, haben ihn wieder einmal schrankenlos ver­ehren und bewundern gelernt in seiner Tapferkeit, in dem Tempo und in der Durchschlagskraft seiner Entschlüsse, in seinem persönlichen Schneid, in dem Willen, sich selbst einzusetzen für seine Sache und nicht in der Etappe zu bleiben, wenn es gilt, diesen Einsatz zu wagen. Und die Nation hat instinktiv das ge­fühlt, was wir erlebt haben. Aus den Taufenden und aber Tausenden von Glückwünschen und Treuekundgebungen kann der Führer ersehen, daß er wieder einmal dem Herzen des Volkes entsprechend gehandelt hat.

Noch einmal sei es allen gesagt: Jede Hand, die sich uns ent­gegenstreckt, soll unsere Freundeshand empfangen. Jede geballte Faust, die gegen den Führer und sein Regime erhoben wird, soll aufgebrochen werden, wenn nötig mit Gewalt. Wir wünschen die Mitarbeit des ganzen Volkes, von arm und reich, von hoch und niedrig; wer aber den Führer und die Nation in der Arbeit für Deutschlands Zukunft zu stören versucht, der wird zu Boden geschlagen. Pestbeulen, Korruptionsherde, Krankheitssymptome moralischer Verwilderung, die sich im öffentlichen Leben zeigen, werden ausgebrannt und zwar bis aufs Fleisch.

Die Verschwörer hausieren in ihren Konventikeln mit der Meinung, es müsse eine zweite Revolution gemacht werden. Diese zweite Revolution ist gekommen, aber anders, als sie sich das gedacht hatten. Sie hatten sich schon die uns feindlich ge­sinnte Auslandsmesse zu Hilfe gerufen. Sie fabelte schon seit Wochen von Krisen »es Systems. Sie mag nun wissen, wo Stärke und Autorität in Deutschland zu finden ist. Niemals stand irgendwo eine Regierung so fest wie unsere, und niemals wurde sie von einem Mann von so großem persönlichen Mut geleitet wie diese. Oft haben wir gesagt, wir sähen die Wühlmäuse zwar, aber wir wollten sie erst einmal aus ihren Löchern und Schlupfwinkeln herauskommen lassen. Sie haben uns nicht ver­standen und sind herausgekommen. Und nun traf sie ihr ver­dientes Schicksal.

Das Volk aber kann sich zu den Ereignissen des 30. Juni be­glückwünschen. Die breite Masse uiqerer SA.-Kameraden, die mit dem verwerflichen Treiben der Verschwörerclique gar nichts zu tun hatte, darf davon überzeugt sein, daß jetzt an ihrer Spitze wieder eine Führung der Sauberkeit und des Anstandes steht. Der SS. und ihrer Führung gebührt höchstes Lob und der Dank der Nation für ihre vorbildliche Treue und Disziplin, die sie, wie so oft schon in schwierigen Situationen, auch hier wieder bewiesen haben. Dem eigenen Volk aber und der ganzen Welt sei es hiermit gesagt: In ganz Deutschland herrscht Ruhe und Ordnung. Die öffentliche Sicherheit ist wiederhergestellt. Nie- s mals war der Führer so Herr der Situation wie in dieser ' Stunde. Spekulationen auf innere Auseinandersetzungen in >

Ko/e/»cr/7L, Ko/e/krcr//e..

Roman von Käthe Mehner OopzfrigUl Sarkin Leuetik^anger, Halle (8aale)

NeKd-uS virbatrn.

Mit angstvoll klopfendem Herzen hatte Rosemarie seine Bewegungen verfolgt, noch immer sich dem Glauben hin- bebend, daß es sich um eine schwere Ohnmacht handle.

Aber jetzt, bei den Worten des Theaterarztes, schrie sie verzweifelt auf. In furchtbarem Schmerz warf sie sich über Doktor Brunnenrandts Leiche, schluchzte und schrie, bis man sie endlich vollkommen ermattet hinwegführte.

Rosemarie wußte nicht, wie sie nach Hause gekommen war. Sie fand keine Ruhe. Immer noch tobte der ganze grausame Schmerz in ihrer Seele.

Ganz fest hielt Tante Berta die haltlos Weinende in ihren Armen; aber die treue Seele war selbst von der Tragik des Geschehens so niedergsschmettert, daß sie kein Wort des Trostes für Rosemarie finden konnte.

Immer drangen Rosemaries Anklagen an ihr Ohr:

Tantchen, warum gerade er? Warum nimmt uns der liebe Gott den besten, liebsten Menschen? Ach, Tante, liebe liebe Tante, wenn du jetzt nicht bei mir wärest? Hat er nicht alles, alles so gut gemacht? Hat er nicht immer und an alles gedacht? Und ich... ich Hab es ihm nicht danken kön­nen. Gar nicht."

Rosemarie vergaß in ihrem Leid, das so urplötzlich in den stillen Frieden dieses Hauses hereingebrochen war, alles. Sie vergaß selbst die boshaften Worte der Tinius, die sie in eine so lähmende Angst versetzt hatten.

Arme Rosemarie, die nicht ahnte, daß Marion Tinius ohne das leiseste Mitgefühl für ihren Schmerz die Fäden der Intrige unaufhaltsam weiterspann ...

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An einem bitter kalten Ianuartage mar Doktor Brunnen- randt in aller Stille beigesetzt worden.

Deutschland find' fehl am Ort. Die Nation geht wieder an ihre Arbeit. Der Führer Hai gehandelt. Die Früchte seines Handelns werden dem ganzen Volk zugute kommen.

Gebe ein gütiges Schicksal uns die Gnade, daß wir mit Adolf Hitler unser großes Werk zu Ende führen können. Er und seine ' Getreuen versprechen dem Volke, daß sie sich nicht schonen wollen und zu arbeiten und zu kämpfen entschlossen sind für Deutschlands Leben und Größe.

Das Reich steht, und über uns der Führer.

Gereke-Prszetz

Keine Kenntnis von der Uebergabe der halben Million Hugenberg Zeuge im Eereke-Prozeß

In einer Sitzung des Eereke-Prozcsses wurde Eeheimrat Hugenberg vom Gericht über die Fragen vernommen, die mit der Angelegenheit Oberfohren und den Aussagen verschiedener Zeuginnen Zusammenhängen, wonach Dr. Gereke eine Summe von 800 000 RM. an Dr. Oberfohren gegeben haben soll. Ge­heimrat Dr. Hugenberg antwortete, daß er niemals etwas davon gehört habe, daß eine derartige Summe an die deutschnationale Organisation gezahlt oder in die Kasse der Deutschnationalen Volkspartei gekommen sei. weder durch Obersohren, noch durch irgendeine ihm nahestehende Persönlichkeit. Er sehe nicht ein, daß vom Standpunkt irgendeiner Instanz aus eine derartige Geldhergabe einem wirklichen Interesse gedient haben könnte. Wenn man durch Geldhergabe gegen die Kandidatur Düsterberg arbeiten wollte, hätte man vor dem 23. Februar handeln müssen, vorausgesetzt, daß man überhaupt glaubte, mit Geld irgend­welchen Eindruck machen zu können. Auch diese Spekulation wäre falsch gewesen: solange er an der Spitze der Deutschnationalen Volkspartei gestanden habe, sei es nicht vorgekommen, daß die DNVP. irgendwelche Entscheidungen mit Rücksicht auf etwa zur Verfügung gestellte finanzielle Mittel getroffen hätte. Es komme aber hinzu, daß die fragliche Geldhergabe, wenn sie statt­gefunden hätte, erst in einem Zeitpunkt erfolgt wäre, in dem es überhaupt schon zu spät war.

Nach dem Abschluß der Vernehmung von Eeheimrat Dr. Hugenberg stellte der Vorsitzende dann an Dr. Gereke die drin­gende Bitte, sich doch wenigstens dann zu äußern, wenn etwa Dr.'Oberfohren fälschlich in diese Angelegenheit hineingezogen werde. Dr. Gereke blieb zunächst dabei, daß er keine Erklärung abgeben könne. Er bitte, nicht weiter in ihn zu dringen, sagte dann aber, daß es eine Grenze der Diskretion natürlich gebe, wenn jemand ohne Grund in eine Angelegenheit hineingezogen werde.

Welche Orden dürfen getragen werden?

Alle Erinnerungs-Or-en" verboten

Zu dem Ergänzungsgesetz über Titel, Orden und Ehrenzeichen vom IS. Mai 1934 gehen dem Reichsministerium des Innern zahlreiche Anfragen zu. die Veranlassung geben, vorbehaltlich der demnächst ergehenden Ausführungsbestimmungen zur Klarstellung der Rechtslage schon jetzt auf folgendes hinzuweisen:

Das Gesetz, dessen Zweck es ist, dem in der Nachkriegszeit her­vorgetretenen Ordensmißbrauch einen Riegel vorzuschieben, hat den Kreis der Orden und Ehrenzeichen, die fortan getragen wer­den dürfen, genau bestimmt und das Tragen aller sonstigen Orden und Ehrenzeichen verboten und unter Strafe gestellt.

Unter die nach dem Gesetz zugelassenen Orden und Ehren­zeichen fallen u. a. die von der Regierung eines ehemals ver­bündeten Landes für Verdienste im Weltkriege verliehenen Orden, so, um Beispiele anzuführen, die ungarische Kriegs- und Erinnerungsmedaille, die österreichische Kriegs- und Erinne­rungsmedaille, die Tiroler Landesdenkmünze 1914/18. Von dem Verbot des Tragens von Orden und Ehrenzeichen nimmt das Gesetz außerdem das Schlesische Bewährungsabzeichen (Schlesi­scher Adler) und das Baltenkreuz aus. Das Tragen aller ande­ren Nachkriegsorden und Ehrenzeichen ähnlicher Art, wie sie von nichtstaatlicher Seite zahlreich gegen Entgelt oder unentgeltlich verliehen worden sind, fällt dagegen unter das Verbot. Dar­unter sind auch die von privater Seite verliehenen ausländischen Ehrenzeichen zu rechnen. Es dürfen hiernach u. a. nicht mehr getragen werden: dre Kyffhäuser-Denkmünze, das deutsche Feld­ehrenzeichen. die deutsche Denkmünze des Weltkrieges, das Front­kämpferabzeichen 1914/18, das preußische Erinnerungskreuz, das Langemarckkreuz, das württembergifche Kriegserinnerungszeichen, das badische Feldehrenkreuz, das sächsische Kriegsehrenkreuz, sämt­liche Freikorpsabzeichen, das österreichische Kriegserinnerungs­kreuz oie Kaijer-Franz-Joseph-Gedächtnismedaille, das Keller­kreuz und das Eeorgkreuz. Diese Aufzählung, die im Hinblick . auf den außerordentlichen Umfang des Ordensmißbrauchs nicht I erschöpfend ist, soll lediglich als Anhalt dienen und umfaßt vor- I

Nur langsam hatte sich der milde Schmerz in Rose­marie gelegt und einer dumpfen Resignation Platz ge­macht. Und wenn die liebsten Herzen brechen, das Leben fordert immer sein Recht. Das Rad der Zeit rollt weiter, und die Ueberlebenden müssen sich seinem Laus anpassen, wenn sie nicht überrannt werden wollen.

So trat auch an Rosemarie und Tante Berta die Gegen­wart wieder mit ihren Tausenden von Forderungen heran. Erst setzt wurde es Rossmarie klar, daß -sich mit Doktor Brun­nenrandts Hinscheiden auch ihre äußeren Verhältnisse wieder ändern mußten.

Wieder stand sie vor dem Nichts. Aber fast schlimmer noch war es als damals. Sie allein wäre schon durchge­kommen; aber nun war Tante Berta noch hier.

Wieviel Nächte noch würde man in der Brunnenrandt- schen Villa, die ihnen eine zweite Heimat geworden war, zubringen? Wie lange überhaupt würde man noch ein Dach über dem Kopfe haben?

Zu der tiefen Trauer um den Verlust des geliebten Men­schen kam di« hoffnungslose Zukunft.

Rosemarie versuchte ganz klar zu denken. Der einzige Weg war der, daß sie sich schnellstens um ein Engagement bemühen mußte. Wenn sie auch keine allzu hohe Gage for­dern konnte, vor der bittersten Not würden sie und die Tante doch geschützt sein.

Allein in die unbekannte Fremde? Ihr graute. Also war es doch gut, wenn sie mit Tante Berta .zusammen­blieb, für die es eine Möglichkeit nach Hause zurückzukehren, nicht mehr gab, nachdem sie ihre kleine Einrichtung ganz billig verkauft hatte.

Eine Weile würde sie wohl noch hier am Theater als Gast spielen dürfen, zumindest so lange, bis die Tinius wieder vollkommen hergestellt war.

Ja, einmal", fuhr es Rosemarie flüchtig durch den Sinn, bot sich mir die Möglichkeit, meine Zukunft für alle Zeiten sicherzustellen. War es vielleicht doch eine Torheit von mir Fürst Lüsbergs Werbung auszuschlagen?"

wiegend solche Ehrenzeichen, die im Laufe der Zeit in weiten Kreisen der Bevölkerung bekannt geworden sind.

Der Johanniter- und der Malteserorden dürfen nach wie vor getragen werde», letzterer als ausländischer Orden unter der Voraussetzung, vaß die Genehmigung zu seiner Annahme erteilt worden ist.

Venesch über die Lage in Europa

Prag, 2 Juli. Der Minister des Auswärtigen, Dr. Lenesch, sprach am Monrag in beiden Kammern des Parlaments über Die neue Phase im Kamps um das europäische Gleichgewicht". Die Lage in Europa sei ernst, wenn auch nicht kritisch. Es werde darüber entschieden werden, ob die weitere Entwicklung in Ruhe und Frieden oder unter Konflikten, Wirrnissen und Krisen vor sich gehen werde. Dr. Venesch visierte sodann die Lage nach dem Abgang Deutschlands aus Genf, wie er sie gesehen wissen möchte, Im Sinne der französischen Propaganda versuchte er, den Tat­sachen zum Trotz, Deutschland für das Scheitern der Abrüstung verantwortlich zu machen. Der Valkanpakt mit seiner Devise: der Balkan den Valkanvölkern, sei als weitere Friedensgarantie gefolgt. Als weitere Folge sei die schon längere Zeit vorberei­tete Neuorganisierung Sowjetrußlands mit seiner Annäherung an einige europäische Staaten, vor allem an Frankreich, ein­getreten, wobei es auch zur Regelung der Beziehungen zwischen Rußland und der Kleinen Entente gekommen sei. Das alles bildeten die Voraussetzungen, unter denen die heute viel er­örterte Idee eines europäischen Ostpaktes entstanden sei, dessen Sinn darin bestehe, zu verhindern, daß sich in Europa etwas ereignet, falls im Fernen Osten ein Krieg ausbräche.

Falls der erste Versuch mißlinge, werde die Idee bald in an­derer Form Belebung finden. Inzwischen, fuhr Dr. Benesch fort, arbeiten wir mit unseren Freunden an der Sicherung des Friedens, an der eigenen Sicherung mit eigenen Kräften, an unserer eigenen Verteidigung. Die tschechoslowakische Regierung werde wahrscheinlich gezwungen sein, die Verlängerung der Militärdienstzeit zu verlangen, um in jeder Hinsicht vorbereitet zu sein. In seinen weiteren Ausführungen unterstrich Dr. Be­nesch nochmals die Bedeutung der Kleinen Entente, von der Europa schon begreifen könnte, daß sie ein Faktor des Gleich­gewichts in Europa sei. Ihr Ziel bleibe unverändert. Gegen jede gebietsmäßige Revision, gegen den Anschluß und gegen jede Habsburger Restauration. Auf die Beziehungen zu den einzel­nen Staaten übergehend, erklärte der Minister, daß sich das Verhältnis zu Polen in der letzten Zeit nicht so entwickelt habe, wie es die Republik wünschen würde.

Unser Verhältnis zu Deutschland, so führte der Minister weiter aus, ist ein gutes und korrektes und es wirken auf unsere Beziehungen eigentlich nur die allgemeinen inter­nationalen Verhältnisse störend, weshalb wir auch deswegen den Abschluß des Ostpaktes wünschen. Auch unser Verhältnis zu Oesterreich ist gut.

Reichskriegerlag abgesagt

Berlin, 2. Juli. Der Kyffhäuserbundesführer Oberst a. D. Reinhard teilt mit: Der Deutsche Reichskriegerbund Kysfhäuser steht treu zur Regierung Hitler. Der 5. Deutsche Reichskrieger­tag, der vom 7 bis g. Juli in Kassel stattfinden sollte, ist ab­gesagt und wird auf spätere Zeit vertagt.

Großfeuer an der Wartburg

Eisenach, 2. Juli. Am Montag nachmittag brach im Wart- burg-Easthof, der unmittelbar neben der Wartburg auf dem Wartburg-Berg liegt, aus noch unbekannter Ursache ein Grob­feuer aus, das den Dachstuhl und die oberen Stockwerke des Hauptgebäudes vernichtete. Es gelang den Eisenacher Feuer­wehren, unterstützt vom Freiwilligen Arbeitsdienst, SA., Reichs­wehr und Polizei sowie jugendlichen Helfern, das Feuer in einigen Stunden einzudämmen. Die Wartburg selbst war nicht gefährdet, so daß auch die Führungen in vollem Umfange durch­geführt werden können. Ebenso wird der Gasthos seinen Be­trieb aufrecht erhalten.

Prirsidentschaflsmaklen in Mexiko

Ueberwäktigender Sieg der Regierungspartei Mexiko, 2. Juli. Die Prästdentschaftswahlen sind am Sonn­tag in ganz Mexiko unter stärkster Beteiligung ruhig verlaufen mit Ausnahme von Vera Cruz, wo im Verlaufe von tätlichen Auseinandersetzungen ein Wahlvorsteher ermordet wurde. Die

Aber dann -schüttelte sie energisch -den Kopf.

Ich muß allein sehen, wie ich durchkomme. Ich weiß, daß ich etwas leisten -kann."

In diesem Augenblick meldete der Diener Fürst Lueberg.

Rosemarie blickte fast ungläubig auf. Gerade jetzt kann er, wo sie sich eben in Gedanken mit ihm beschäftigt hatte?

Schweren Schrittes ging sie hinunter in das Besuchs­zimmer. Mit tiefer Verbeugung trat ihr der Fürst ent­gegen. Seine Worte waren von ehrlicher Trauer erfüllt.

Rosemarie konnte nur nicken. Ein Tränenschleier über­schattete ihre Augen. Eine kurze Zeit war vergangen, seit sie mit Doktor Vrunnenrandt und dem Fürsten hier ahnungslos und fröhlich einen netten Abend verlebt Haltes

Langsam fielen die Worte zwischen den beiden.

Wundervoll sieht sie auch jetzt aus in ihrem tiefen Schmerz. Fast feiner and rührender noch hat das Leid ihre Züge gestaltet, dachte der Fürst. Aus diesen Gedanken heraus sagte er plötzlich mit raschem Entschluß:

Verzeihen Sie, gnädiges Fräulein, wenn Ihnen das, was ich jetzt sagen möchte, taktlos und anmaßend erscheint. Aber mein Herz zwingt mich in dieser Stunde, Ihnen zu sagen, daß Sie in mir einen aufrichtigen Freund sehen möchten. Ich weiß nicht, wie sich nach dem unerwarteten Hinscheiden des Herrn Doktors Ihre persönlichen Verhält­nisse gestalten, ich weiß auch nicht, ob Sie der Hilfe oder des freundschaftlichen Rates bedürfen. Sie sollen mir nicht antworten. Jetzt nicht. Lassen Sie mich aber die leise Hoff­nung mitnehmen, daß ich Ihnen vielleicht bald mehr als nur ein Freund sein darf."

Hastig fast fielen feine Worte. Rosemarie bewegte sich nicht. Sie wollte diesen edlen, vornehmen Menschen nicht verletzen, der ihr so unverhüllt seine Hilfe aus Not und Be­drängnis anbot.

Wie sehr hatte sie das Bedürfnis, ihr Schicksal in starke Männerhände zu geben! Müde, so müde war sie des dauern­den Kampfes. -Ein Wort nur hätte sie sagen brauchen ein kleines Wort. Und alles war gut. (Fortsetzung folgt.)