Ravensburg, 22. Mai. (Musik fest.) Das erste Musik- fest nach der Neugliederung der Oberschwäbischen Musikka­pellen im Reichsverband für Volksmusik findet am 7., 8. und 9. Juli ds. Js. in Ravensburg statt.

Hergatz, OA. Wangen, 22. Mai. (Verkehrsun- gliick.) Am Pfingstsonntag verunglückte der 17jährige Al­fred Schädler von Wohmbrechts. An einer unübersichtlichen Kurve fuhr er auf einen Kraftwagen. Der Zusammenprall war so heftig, daß Schädler durch die Windschutzscheibe des Autos geworfen wurde, wobei auch der Chauffeur Ver­letzungen erlitt.

Buchau a. F., 22. Mai. (Vermißt.) Seit Samstag nach­mittag wird der Mesner Georg Eppler von hier vermißt. Der brave arbeitsame Mann hatte in letzter Zeit viel Kum­mer und Sorgen durchzumachen. ,

Weingarten, 22. Mai. (Beisetzung.) Unter unge­wöhnlich starker Anteilnahme fand hier am Samstag dis Beisetzung von Wachtmeister Bucke statt, der auf so tragi­sche Weise in Ausübung seines Berufes in Backnang einem Mordanschlag zum Opfer gefallen war. Stadtpfarrer Schmid hielt eine tiefempfundene Grabrede. Besonders ein­drucksvolle Worte des Beileids und des Trostes fand Reichs­statthalter Murr, der die Pflichttreue dieses Beamten als leuchtendes Beispiel hinstellte.

Friedrichshafen, 22. Mai. (P f i n g st v e r k e h r.) Der diesjährige Pfingstverkehr darf als der lebhafteste seit dem Kriegsende bezeichnet werden. An beiden Feiertagen, na­mentlich aber am ersten, nahm der Kraftfahrzeugverkehr einen bisher noch nie erlebten Umfang an, so daß es wie ein Wunder erscheint, daß größere Unfälle nicht zu verzeich­nen sind. Die Eisenbahnzllge brachten Tausende Ausflügler, und die Dampfer waren teilweise bis an die Grenze ihrer Aufnahmefähigkeit besetzt.

Pforzheim, 22. Mai. (Blinder Fahrgast.) Am Pfingstsamstag wurde im D-Zug 32 Stuttgart—Pforzheim ein 20 Jahre alter lediger rumänischer Staatsangehöriger ohne Fahrkarte festgestellt. Beim Eintreffen des Zuges in Pforzheim wurde er der Kriminalpolizei übergeben. Es stellte sich heraus, daß der junge Mann glaubte, billig nach Paris kommen zu können. Aus diesem Grunde legte er sich in Budapest auf die Achse eines D-Zugwagens, fuhr auf diese Art bis Wien und von Wien wiederum bis Bietig­heim. Da er vor Schmerzen in den Gliedern nicht mehr weiter fahren konnte, ging er im Bahnhof Bietigheim in einen Wagen, um sich zu erholen.

Landesversammlung der Eoang. Arbeitervereine

Aalen, 22. Mai. In den Pfingsttagen fand hier die alljähr­liche Tagung der Eoang. Arbeitervereine Württembergs statt, mit dem besonderen Zweck, diese Vereine endgültig als Eoang. Männerwerk in den eoang. Gemeindedienst der evangelischen Landeskirche Württembergs einzugliedern. Die Tagung selber begann mit dem Festgottesdienst am Pfingstsonntag in der Stadtkirche, den Prälat i. R. D. Dr. Schöll aus Stuttgart, einer der früheren Landesverbandsvorsitzenden, hielt. Sodann began­nen gleich am Sonntag noch die Verhandlungen des Landes­ausschusses zur Vorbereitung der zu fassenden Beschlüsse. Diese drehten sich hauptsächlich um die Frage der Eingliederung der evangelischen Arbeitervereine unseres Landes in das evangelische Männerwerk beim evang. Gemeindedienst. Grundsätzlich zwar ist diese Eingliederung schon seit November letzten Jahres voll­zogen. Die genauen Richtlinien für diese Eingliederung waren noch zu geben. Das ist auf der jetzigen Tagung geschehen. Die gemäß den Anträgen des Landesausschusses von der Delegierten­versammlung der Vereine am Montag gefaßten Beschlüsse ent­halten im wesentlichen die folgenden Richtlinien: Die evange­lischen Arbeitervereine Württembergs gliedern sich unter Ver­zicht auf ihren bisherigen Namen den evangelischen Männsr- gruppen des eoang. Eemeindedienstes in Württemberg ein. Der Landesverband der evang Arbeitervereine löst sich aus 1. Juli d. I. auf und übergibt seine Befugnisse und sein Vermögen der Geschäftsstelle des evang. Eemeindedienstes in Württemberg. Die Vereine selber treten geschlossen oder in ihren einzelnen Mit­gliedern den in jeder Gemeinde bestehenden evang. Männergrup­pen des evang. Eemeindedienstes bei und betätigen sich dort als Kerntruppe dieses Dienstes in der Gemeinde. Das Verbands­blatt, die bisherige Württ. evang. Arbeiterzeitung, wird zum Monatsblatt des Männerwerks im evang. Eemeindedienst für ^ Württemberg umgestaltct. Die bisherigen Vereins- und Ver- bandsSeiträge verwandeln sich in solche an den evangelischen Gemeindedienst. Diese Anträge fanden einmütige, unwider- jxrochene Annahme.

Uraufführung von Paul Wanners „Brennende Heimat" Giengen a. Vr„ 22. Mai. Anläßlich der 300. Wiederkehr der Schreckenstage des 30jährigen Krieges, die im Zusammenhang mit der Schlacht bei Nördlingen die Vernichtung der alten Reichsstadt an der Brenz durch eine ungeheure Feuersrbunst brachten, begeht die Stadt in diesem Jahre diese Gedenkfeier mit einem öeimatsviel. das am Pfingstmontag hier seine Ur­aufführung erlebte. Mit dem Volksstück „Brennende Heimat" bat der bekannte Dichter und Dramatiker Paul Wanner- Stuttgart ein Heimat- und Volksstück in edelstem und bestem Sinne geschaffen, ein Schauspiel, das. von Laienspielern dar­stellbar, die große Zeit des 30iäbrigen Krieges in aller Leben­digkeit zugänglich zu machen weiß. Die Uraufführung, die von dem Münchner Regisseur Dr. v. Hartung vorbereitet war. wurde für alle, die sie miterlebten, zu einem großen Ereignis.

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Das Ansegeln in Kiel

Mit dem groben Ansegeln sämtlicher Seglervereine wurde der Auftakt zu der bevorstehenden Kieler Woche gegeben.

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18.43 Allerlei Tansmufir

10.40 Aus München: Vortrag über Oesterreich

20.15 Aus Hamburg: Stunde der Nation: „Wilhelm Naabe, Deutschlands Gewissen"

21.00 Aus Frankfurt: Bunte musikalische Stunde 22.00 Aus Stuttgart: „Erzähle, Kamerad!"

23.00 Nach Frankfurt: „Bali"

23.30 Nach Frankfurt: Tonfilm,schlager der Woche 24.00 Nach Frankfurt: Nachtmusik.

Freitag, 25. Mai

6.55 Nach Frankfurt: Frühkonzert 9.00 Frauenfunk

10.10 Aus Stuttgart: L. v. Beethoven

10.40 Lieder von Arthur Kanetscheider

11.10 Heitere Schallvlatten

12.00 Nach Frankfurt: Heitere Schallplatlen 12.00 Nach Frankfurt: Mittagskonzert 13.20 Nach Frankfurt: Mittagskonzert 14.00 Aus Stuttgart: Mittagskonzert

14.30 Schulfunk — Stufe 2: Große Männer und Frauen aus Vergangenheit und Gegenwart: Mauset

15.30 Lieder von Siegfried Kuhn

16.00 Aus Frankfurt: Nachmittagskonzert

17.30 Aus Stuttgart: Ein Blick hinter die Kulissen eines mo­dernen Zirkus

17.50 Ein Mann findet Arbeit 18.00 Hitler-Jugendfunk: Ohne Blitzlicht und Büchse 18.25 Aerztliche Ratschläge zum Sommersport

18.45 Nach Frankfurt: Unterhaltungskonzerr 20.00 Aus Berlin: „Politischer Kurzbericht"

20.15 Aus Berlin: Wir arbeiten des Nachts

21.00 Aus Stuttgart: Slawische Musik

23.00 Aus Frankfurt: Vom Schicksal des deutschen Geistes

24.00 Aus Frankfurt: Nachtmusik.

Kleine Nachrichten an§ aller Welt

Aus Sammlungen für das Winterhilfswerk meldet die Landesgruppe Argentinien ein abschließendes Sam­melergebnis von 90 000 argentinischen Peso, was unter Zu­grundelegung der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse in diesem Lande von besonderer Bedeutung ist. Ein bemer­kenswertes Ergebnis meldet ferner die Ortsgruppe Mai­land, die allein 60000 italienische Lire ausbringen konnte.

Am 23. Juni wird die Hitlerjugend wiederum ihre Sonn­wendfeier abhalten.

Keine Versöhnung Trotzkis mit der Parteileitung. Amt­lich wird aus Moskau gemeldet, daß die Gerüchte, wonach Litwinow als Vermittler zwischen Trotzki und Stalin auf- tritt, um Trotzki mit der Parteileitung auszusöhnen, nicht den Tatsachen entsprechen.

Vermächtnis eines Deutschamerikaners für die Universi­tät Tübingen. D' in Milwaukee im Alter von 83 Jahren verstorbene Deutschamerikaner Karl Landsee hat in seinem Testament der Universität Tübingen 33 000 Dollar ver­macht. Ferner hat Landsee eine Stiftung in Höhe von 100 000 Dollar für bedürftige Angehörige der Familie Landsee errichtet. Der Verstorbene stammt aus Rottenburg am Neckar.

Drei Tote bei einem Easthausbrand. In der Nacht zum Pfingstmontag ist bei Roubaix eine Schaukwirtschast nie­dergebrannt. Von den 8 Mietern haben drei in den Flam­men den Tod gefunden.

Kirche in Brand gesteckt. In einem Dorfe bei Oviedo (Spanien) legten Jungsozialisten an die Pfarrkirche Feuer, die bis auf die Grundmauern niederbrannte. Die Täter konnten entkommen.

Handel und Verkehr

Amtliche Berliner Devisenkurse vom 22. Mai

Argentinien (1 Pap.-Peso) 13,11 13,14

Belgien (100 Belga) 58,41 58.53

England (1 Pfund) 12 73 12,76

Frankreich (100 Frc.) 1G50 16,54

Holland (100 Gulden) 169,53 169,87

Norwegen (100 Kr.) 53,94 54.96

Oesterreich (106 Schilling) 47,20 47,30

Schweden (160 Kr.) 55.58 65,72

Schweiz (100 Frc.) 81.27 81,43

Tschechoslowakei (100 Kr.) 10,43 10,45

V. St. von Amerika (1 Dollar) 2,494 2,498

Wirtschaft

Vutterbeimischung für Ausfuhrmargarine. Um die Ausfuhr deutscher Margarine zu fördern, ist. wie das VDZ.-Büro mel­

det, eine Verordnung ergangen, wonach der Reichsernäbrungs- gestatten kann, daß zur Herstellung von Margarine, die

minister gestatten . „„„

zur..Ausfuhr gelangt, Butter oder Butterschmalz verwendet wird.

Die deutschen Zuckerfabriken im Avril 1934. Im April 1934 sind in den deutschen Zuckerfabriken 693 012 Doppelzentner Roh­zucker (im März 1023117 Doppelzentner) und 3374 (1697) Dop­pelzentner Verbrauchszucker verarbeitet worden. Damit stellt sich die Verarbeitung für die Zeit vom 1. September 1933 bis 30. Avril 1934 in Rohzucker auf 8 216 450 (7167 835) Doppel­zentner und in Verbrauchszücker auf 125 266 (316 324) Doppel­zentner.

Carl Schmitt u. Cie. AG.. Pforzheim. Die der DD.-Bank na­hestehende Pforzheimer Bank weist für 1933 einen Reingewinn von 30 178 (24 746) RM. aus, doch wird eine Dividende auf 600 000 RM. Kapital nicht ausgeschüttet (i. V. noch 5 Prozent) und der Gewinn samt Vortrag mit 35 739 RM. auf neue Rech­nung übernommen.

Schüsse aus einem marokkanischen Bahnhof. Auf dem ma­rokkanischen Umfteigebahnhos el Assroun hat ein 20jähri- ger Mann aus eine Familie mehrere Revolverschüsse abge­geben. Frau Ealiana wurde durch einen Brustschuß getötet. Ihre 16jährige Tochter wurde durch einen Schuß in die Wirbelsäule tödlich verletzt. Zwei andere junge Mädchen wurden verletzt.

Rundfunk

Programm des Reichssenders Stuttgart Donnerstag, 24. Mai

6.55 Nach Frankfurt: Frühkonzert 9.00 Frauenfunk

10.10 Aus Stuttgart: Schulfunk für alle Stufen: „Hüttenleut von der Saar"

10.40 Violinsolo — Suite a-moll

11.10 Auf Fahrt und Walz

11.40 Bauernfunk: Zeitgemäßer Wcidebetrieb 12.00 Aus Frankfurt: Mittagskonzert

13.20 Nach Frankfurt: John Gläser singt 14.00 Aus Stuttgart: Konzert-Walzer

14.45 Bunte Liederfolge

15.15 Kinderstunde: Rumpelstilzchen 16.00 Nach Frankfurt: Nachmittagskonzert

17.30 Das Schicksal unserer Seen

17.45 Löns-Lieder

18.00 Aus Studium und Beruf: „Hochschulreife u. Berufswahl"

18.15 Nach Frankfurt: Familie und Rasse

18.25 Nach Frankfurt: Spanischer Sprachunterricht

Die Stuttgarter Maimcsse beginnt nächsten Mittwoch. 23. Mai, und endigt nächsten Freitag. 25. Mai. Die Korb-, Kübler- und Holzwaren sind auf dem Eornisonskirchenplatz, die Hafner-- Porzellan- und Glaswaren auf dem Cbarlottenplatz unterge­bracht.

Vom süddeutschen Hobelbrettermarkt. Die süddeutschen Hobel- z werke sind voll beschäftigt, die Nachfrage seitens des Baumark- tes für gehobelte Bretter ist beachtlich. Leider konnten im Au- 1 genblick suddeutsche Hobelware 2 a nur ungenügend ausgeliefert j werden, deshalb haben für diese Sortimente die Preise ange­zogen und werden augenblicklich gehandelt: 21 bis 22 Millimeter stark 5 bis 7 Zoll breit mit 1.44—1.46 RM. franko Mannheim je Quadratmeter.

Börsen

Berliner Börsenbericht vom 22. Mai. Auch nach der Unter­brechung durch die Feiertage bat sich das Bild der Börse kaum geändert. Die Zurückhaltung des Publikums und in der Haupt­sache der Kulisse, bleibt bestehen, wenn auch eine Reibe von Werten immer wieder durch eine stabile Kursentwicklung auf­fallend fest ist. Hierzu gehört von Braunkohlenwerten Rhein. Braun, am Kaliaktienmarkt Salzdetfurth, Reichsbankanteile 0.25 Prozent höher. Etwas Nachfrage bestand für Schiffabrts- werte. Für Versorgungswerte war vereinzelt Interesse vorhan­den. Einheitlich schwächer lagen Montanwerte, die 0,5 bis 1 Prozent verloren. Auch Koblenwerre gaben nach. Farben setzten 0.5 Prozent schwächer ein. Der Rentenmarkt war wenig verän­dert. Späte Reichsschuldbuchforderungen waren 1 Achtel Prozent höher, Neubesitz behaupteten unter Schwankungen ihren letzten Kurs. Auch Altbesitz kamen wieder mit 95.40 zur Notiz. Vanko- Tagesgeld für erste Adressen erforderte unverändert 4—4,25 Pro­zent. Am Valuienmarkt waren keine Veränderungen zu ver­zeichnen. Der Dollar lag mit 2,497 etwas fester.

Herausgeber und Verlag: Buchdruckerei und Feltungsverlag Wildbader Tagblatt, Wildboder Badblatt. Wilbbad i. Schwarzwals lInh. Tb. Dackl DA t S1. 75V.

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