— Neue Fahrplanausgaben. Zum Sommerfahrplanabschnitt vom 15. Mai bis 6. Oktober 1934 erscheinen im Bezirk der RBD. Stuttgart außer dem Aushangfahrplan wieder neu: der amtliche Taschenfahrplan der RBD. Stuttgart, die amtlichen Kursbücher für Südwestdeutschland und Schweiz, für Nord-, Mittel- und Ostdeutschland, für Westdeutschland, für Bayern rechts des Rheins, das Mitropa- Kursbuch sowie die große und die kleine Ausgabe des
Reichskursbuchs. ^ ^
— Festspiele für die wiirttembergische Jugend. Um die hohen künstlerischen und sittlichen Werte des Theaters der Jugend des ganzen Landes zu vermitteln, beabsichtigt der Kultminister, jedes Jahr Festspiele an den Württ Staatstheatern zu veranstalten. Zur Teilnahme sollen Schüler und Schülerinnen aller Arten von Schulen aus dem ganzen Lande, die sich durch Charakter und Leistung auszeichnen, zugelassen werden. In diesem Jahre sollen die Festspiele, die für Samstag, den 22., und Sonntag, den 23. September vorgesehen sind, zugleich den Auftakt zur Feier des 17S. Geburtstages Friedrich Schillers bilden und mit einer Schillerhuldigung verbunden werden. Das Nähere wird demnächst im Amtsblatt des Kultministeriums bekanntgegeben werden.
Württemberg
Backnang, 15. Mai. (Sturz mit dem Motorrad.) Am Samstag abend ist auf der Strümpfelbacher Straße Maurermeister Otto Bäuerle, dessen Motorrad von einem Auto gestreift wurde, gestürzt. Dabei hat er sich einen Schädelbruch zugezogen.
Tübingen, 15. Mai. (Ehrenbürgerschaft.) Die Stadtgemeinde Tübingen hat mit der Uebermittlung ihrer Glückwünsche zum Geburtstag des Reichskanzlers Adolf Hitler ihm auch die Urkunde über seine Ernennung zum Ehrenbürger Tübingens vorgelegt, wofür der Führer seinen aufrichtigen Dank aussprechen ließ.
Tübingen» 15. Mai. (VonderStudentenschast.) Unter dem 11. März hat der Kreissührer Südwestdeutschland des NSDStV. und des DSt. das Rücktrittsgesuch des Führers der Hochschulgruppe Tübingen des NSDStV. und der Tübinger Studentenschaft cand. phil. Steimle (Burschenschaft Normannia) wegen Abschlusses des Studiums genehmigt. Zum Nachfolger ernannte Kamerad Steimle vorbehaltlich der Bestätigung durch den Reichsführer stud. theol. Lemcke (Hochschulgilde Rüdiger von Bechelarn).
Tailfingen, 15. Mai. (B e r u f s j u b i l ä u m.) Vuch- druckereibesitzer und Verleger der „Tailsinger Zeitung", Heinrich W e i d l e, feiert am Mittwoch sein 50. Berufsjubiläum. 20 Jahre seiner rastlosen Tätigkeit widmete er der Ausgestaltung dieses Blattes, das er zur führenden Zeitung der jungen Industriestadt Tailfingen machte. Zuvor hat Herr Weidle im Süden und Norden des Vaterlandes beruflich gewirkt und sich überall höchstes Ansehen erworben. Auch in Tailfingen genießt der Jubilar in weitesten Kreisen durch seine beruflichen Kenntnisse und seine persönlichen Eigenschaften hohe Achtung und Wertschätzung, vor allem im Kreise seiner Berufskollegen, die ihm für diesen Jubeltag herzliche Glückwünsche unterbreiten.
Geislingen a. St., 14 Mai. (E r st b e ste i g u n g.) Am Sonntag haben zwei Stuttgarter Kletterer die direkte Wand des Eyoacher Himmelsfelsens bezwungen. Dieses Wagnis — das vor einigen Jahren ein Todesopfer forderte — ist damit zum erstenmal geglückt. Daß es äußerst schwierig war, geht daraus hervor, daß die beiden Kletterer fünf Stunden benötigten, um die etwa 60 bis 70 Meter hohe. Wand zu besteigen.
Friedric-Hafen, 14. Mai. (Ehrenbürger.) Anläßlich des 50. Geburtstages von Dr. h. c. Claudius Dornier und des 20jährigen Bestehens dieses. Werkes berief Bürgermeister Värlin auf Sonntag vormittag den Gemeinderat Friedrichshafen zu einer Festsitzung auf das Rathaus ein. In einer kurzen Ansprache würdigte Bürgermeister Bärlin die großen Verdienste des Jubilars für die Allgemeinheit wie für die Stadtgemeinde Friedrichshafen. Sein Antrag, dem Jubilar die Ehrenbürgerschaft der Stadt zu verleihen, fand einmütige Zustimmung.
Bade«
Das Hilfswerk Buggingen
Karlsruhe, 15. Mai. Zur Zusammenfassung aller eingehenden Geld- und Sachspenden für die Hinterbliebenen in Vuggingen ist eine Stiftung gebildet worden. Die Stiftung hat den Zweck der Existenzsicherung bezw. Existenzgründung der Hinterbliebenen. Dem Verwaltungsrat dieser Stiftung gehören an:
Ministerpräsident Köhler als Vorsitzender, Innenminister j Pflaumer, Oberregierungsrat Dr. Ziegler-Berlin, Propagandaministerium, Leiter der Stiftung „Opfer der Arbeit", Dr. Mül- ler-Freiburg, NSV.-Gaubeauftragter und Gauamtsleiter der NSV., Fritz Argus.
Sämtliche Geldspenden, die dieser Stiftung zufließen sollen, sind auf Postscheckkonto Karlsruhe 1260 „Hilfswerk Vuggingen der NSV " oder auf das Konto bei der Badischen Bank Karlsruhe „Hilfswerk Buggingen der NSV." einzuzahlen. Beabsichtigte Sachspenden für die Hinterbliebenen sind dem Beauftragten der NSV., Dr. Müller-Freiburg, anzuzeigen, damit von dort den Spendern die Angaben über die Zuteilung der Spenden gemacht werden kann.
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Auf Veranlassung des Reichsstatthalters Robert Wagner fand in Karlsruhe eine eingehende Besprechung über die zu ergreifenden Maßnahmen zwecks Linderung der Notstände, die durch das Unglück in Buggingen verursacht wurden, statt. Es ist des ! Reichsstatthalters unbedingter Wunsch und Wille, daß den Müt- § tern und Kindern, die ihre Ernährer verloren haben, weitgehend ! und auf lange Sicht geholfen wird und zwar so, als würde der ! Ernährer sich noch am Leben befinden und in Arbeit und Brot stehen. Um für eine solche Hilfe die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, hat der Reichsstatthalter die Zusammenfassung aller bis jetzt eingeleiteten Eeldsammlungen verfügt. Für alle erforderlichen Hilfsmaßnahmen in Buggingen übernimmt das Amt für Volkswohlfahrt der NSDAP, von Baden (NSV.) die oberste Leitung. Sämtliche Sammelgelder werden zu einer besonderen Stiftung für die Arbeitsopfer des Grubenunglücks unter dem Vorsitz des Ministerpräsidenten Köhler zusammengefaßt.
Die Auszahlungen von Geldern an die vom Unglück betroffenen Familien dürfen nur durch die oben genannte Stiftung vollzogen werden. Allen anderen Stellen ist die Auszahlung im Interesse einer geordneten Hilfe untersagt. Gauamtsleiter Fritz Argus bittet, von den getroffenen Maßnahmen Kenntnis zu nehmen.
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Trauerfeier für die Vussinger Opfer
In der Kirche zu Vuggingen fand für die 86 Opfer der Brand- katastrophe eine Trauerfeier statt, bei welcher Landesbischos Dr. Kühiewein die Trauerrede hielt.
Kleine Nachrichten av§ aller Wett
Keßler in Stockholm. Der Führer der deutschen Wirtschaft Generaldirektor Keßler ist in Stockholm eingetroffen. Montag hielt er bei einer deutsch-schwedischen Zusammenkunft eine Rede.
Mandschukuodampfer von einer Sowjetbatterie beschossen. Wie aus Tsitsikar gemeldet wird, wurde ein Mandschukuodampfer in der Nähe der Einmündung des Sungariflusses in den Amur von einer Sowjetbatterie beschossen. Ein Mann der Schiffsbesatzung wurde getötet und ein weiterer schwer verwundet.
Amerika-Studienfahrt deutscher Erzieher. Vom 19. Juli bis 10. August wird der NS.-Lehrerbund eine Eesellschafts- fahrt deutscher Erzieher nach Amerika veranstalten, die den deutschen Lehrer mit der amerikanischen Lehrerschaft in Verbindung bringen und das gegenseitige Verständnis fördern soll. Je eine Woche dauert die Hin- und Rückreise mit dem Schnelldampfer „Neuyork" der Hamburg-Amerika-Li- nie zwischen Hamburg und Neuyork.
Mord an einem SA--Mann. Am Sonntag morgen fand ein Anwohner, als er seine Kühe in den Wald trieb, in Lünen-Horstmar (Westfalen) eine männliche Leiche und ries die Polizei. Kurze Zeit danach fand ein anderer Einwohner etwa 1 Kilometer entfernt eine weitere männliche Leiche. Es handelt sich bei den beiden Toten um den SA.-Mann Erich Teßmer aus Lünen-Horstmar und um einen gewissen Frölich, ebenfalls aus Lünen-Horstmar. Die Ermittlungen haben ergeben, daß SA.-Mann Erich Teßmer von dem früheren KPD.-Angehörigen Frölich durch Schüsse in den Rücken getötet worden ist. Der Mörder hat sich nach der Tat entfernt und dann sich selbst gerichtet. Bei der Leiche des Frölich wurden zwei Pistolen und eine Menge Munition gefunden.
SA.-Lastkraftwagen verunglückt. Am Sonntag stieß ein Lastkraftwagen mit 23 SA.-Männern aus Neumarkt in Breslau mit einem Personenkraftwagen zusammen, wobei der Lastkraftwagen infolge seiner Geschwindigkeit umstürzte. Verletzt wurden 18 SA.-Männer, davon 5 schwer.
Zwei Hitlerjungen beim Baden im Rhein ertrunken. Am Sonntag vormittag gerieten drei Hitlerjungen, die oberhalb Rodenkirchen bei Köln badeten, in einen Strudel. Nur einer der Jungen konnte gerettet werden. Die beiden anderen, dis 17 Jahre alt waren, fanden den Tod im Rhein.
Drei junge Leute ertrunken. Drei junge Leute, die am Sonntag bei Ebbe in der Nähe des berühmten Mont Saint Michel zum Fischen ausgezogen waren, sind von der Flut überrascht worden und ertrunken.
Von Eesteinsmassen erschlagen. Am Samstag ging auf der Hüttensohle der Grube Reden-Fett in Neunkirchen (Saar) ein Bruch nieder, durch den zwei Bergleute erschlagen wurden.
Ungeheure Brandschäden in Polen. Nach einer Meldung polnischer Blätter sind durch die in letzter Zeit vorgekommenen Brände im ganzen Lande ungeheure Schäden angerichtet worden. Allein in der Wojewodschaft Kielca sind bis jetzt 20 Ortschaften fast vollständig in Asche gelegt worden. Da die Hitzewelle auch weiterhin andauert, entstehen immer neue Brände in Ortschaften und Wäldern.
Petroleumbrand bei Istanbul. Die riesigen Petroleumkants in Tschubukta, einem an der asiatischen Seite des Bosporus gelegenen Ortes, etwa 20 Kilometer von Istanbul entfernt, die der Standard Oil Company gehören, sirst, in Brand geraten. Eine gewaltige Brandfackel erleuchtet den Himmel.
Hagelunwetter über Nom. Am Samstag ging über Nom ein heftiges Hagelunwetter nieder, wie es seit Jahrzehnten dort nicht zu verzeichnen war. In einzelnen Teilen der Stadt, wo der Hagel besonders heftig niederging, zerschlug er Fensterscheiben und Straßenlaternen, entblätterte die Bäume fast vollständig und lag noch mehrere Stunden später zollhoch auf den Straßen und Plätzen. Straßenbahnen und Autobusse mußten teilweise ihren Betrieb einstellen.
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Stadt Wildbad.
Betreff: Wasserversorgung.
Durch die anhaltende Trockenheit haben die Quellen unserer Trinkwasserversorgung in ihrer Schüttung stark nachgelassen. Grund zur Besorgnis besteht nicht. Es ist jedoch notwendig, daß jeder unnötige Wasserverbrauch unterbleibt. Besonders wichtig ist, daß unverzüglich alle schadhaften Leitungen, Hahnen usw. in Ordnung gebracht werden. Es werden in nächster Zeit Kontrollen durchgeführt. Bei Verfehlungen wird die Entziehung der Wasserentnahme in Aussicht gestellt.
Den 16. 5.1934.
Bürgermeisteramt.
Stadtgemeinde Wildbad i. Schm.
Steuer-Einzug.
Die Grund-, Gebäude-, Gebäudeentschuldungs- und Gewerbesteuern für Monat Mal 1934 werben am
Donnerstag, den 17. Mai 1934
vormittags 10 bis 12 Uhr und nachmittags 2 bis 6 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses zum Einzug gebracht.
Ferner wird an die Bezahlung der rückständigen öffentlichen Abgaben (z. B. Wasserzins, Feuerwehrabgabe, Einwohnersteuer, Bürgersteuer, Brandschadenumlage, Hundeabgabe) erinnert.
Wildbad, den 16. Mai 1934. Stadtkaffe.
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Tclspbon 437