möglich. bei d>>,: Arsgleichsmittetn der Notstaitdsarbeiten etwas reger u:s l-triber Gebrauch zu machen. Die Zahl der Notstnnds- arbeüer Lir'-s t»s.her um rund 31 600 auf rund 600 000 zurück.
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Frei und unbeeinflußte Volksabstimmung Der Volkerbundsrat soll handeln
Berlin, 10. Mai. Adolf Hitler hat seinerzeit der französischen Regierung vorgeschlagen, das Saar ge bi et ohne Volksabstimmung an das Reich zurückzu- gftedern. Damit wäre emmal ein Wahlkamps oernueven worden, der nur neue Verstimmungen zwischen dem deutschen und dem französischen Volk schassen kann, der aber unnötig und überflüssig ist, da das einmütige Bekenntnis des Saarvolkes für Deutschland für jeden Unvoreingenommenen von vornherein feststeht. Zum andern wäre damit die letzte Frage beseitigt worden, die das Verhältnis der beiden Völker noch belastet- Trotzdem hat die sranzö- i fische Regierung das Angebot des Reichskanzlers s zurückgewiesen.
Warum, jo fragt man, hat Frankreich den Plan Hitlers, dessen Vorteile offenkundig waren und gegen den weder vom rechtlichen noch vom praktischen Standpunkt aus sich Einwände erheben ließen, abgelehnt? Die Entscheidung der Pariser Regierung war von Stimmungen und Ueberlegun- gen beeinflußt, die in eine ganz andere Richtung weisen, als die versöhnliche Geste Deutschlands. Viele und zum Teil sehr mächtige Kreise in Frankreich wollten und wollen auch heute noch nicht eine Verständigung mit Deutschland. Sie wollen die Abhängigkeit Deutschlands aufrecht erhalten, die einstmals mit der Besetzung des Rheinlands und mit dem Druck der Tribute gewährleistet war. Der Besitz der Saar gilt ihnen hierfür als das letzte Mittel. Daher solldieser „Stachel im Fleische Deutschlands" nicht entfernt werden. Das „letzte Pfand" soll Frankreich erhalten bleiben.
Hand in Hand mit diesen politischen Bestrebungen laufen wirtschaftliche Interessen. Man betrachtet das Saargebiet als ein lohnendes Ausbeutungsobjekt, das man nicht, wenigstens nicht so bald, aus der Hand geben möchte. Vor allem will die französische Rüstungsindustrie nicht auf die Nutzung der reichen Saargruben verzichten. Es war eine schmerzliche Enttäuschung für den deutschen Kanzler und das gesamte, deutsche Volk, daß die französische Regierung in einem für die Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen bedeutungsvollen Augenblick von derartigen Stimmungen und Strömungen sich nicht hat freimachen können.
Für den V öl k e r b und s r a t, der in der nächsten Woche die entscheidenden Beschlüsse über den Zeitpunkt und die Durchführung der Volksbefragung im Saargebiet -fassen soll, ist es ein großer Vorteil, daß er von diesen politischen Bestrebungen und von den einflußreichen Kreisen, die hinter ihnen stehen, in keiner Weise abhängig ist. Der Völkerbunüsrat ist frei von politischen Einflüssen, ja er ist verpflichtet, politische Einflüsse zurückzu weisen. Seine Aufgabe liegt allein in der Ebene des Rechts. Er hat die Bestimmungen dgs Versailler Vertrags über das Saargebiet auszuführen. Nichts weiter. Das Volk an der Saar erwartet, daß die Mitglieder des Völkerbundsrats sich dieser Verpflichtung bewußt sind. Das Volk an der Saar hat ein begründetes Recht, Gewißheit zu erhalten. Jede Verzögerung der Entscheidung müßte neue Unruhen in das fchwqr geprüfte Land tragen und als eine Versündigung an den verbrieften R e ch t e n em p f u n den werden.
Auch vom Standpunkt der materiellen Existenz der Saarländer aus ist es unbedingt notwendig, daß der Termin der Wahl, wie das Versailler Diktat es verlangt, jetzt festgelegt wird, sonst ist das wirtschaftliche Leben beträchtlichen Schädigungen ausgesetzt. Jede Disposition wird unmöglich, wenn der Zustand der Unsicherheit und Ungewißheit noch länger fortdauert. Schon jetzt ist kaum noch ein Unternehmen und ein Geschäft im Saargebiet in der Lage, auf lange Sicht zu arbeiten und größere Aufträge oder langfristige Bestellungen entgegenzunehmen. Der Völkerbundsrat kann, wenn er sich an die für ihn verbindlichen Abschnitte des Versailler Vertrags hält, nichts anderes tun, als einen Abstimmungstermin für das Jahr 1935 festzusetzen und die notwendigen Vorbereitungen für die Wahl zu treffen.
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Eft» fröhlicher Romm» vom deutsche«» Rhein von H. P. Skolp
S1. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
XIV
Baptiste Lüders fühlte sich quitschvergnügt, als die liebe Jugendfreundin Hulda abgedampft war.
Juhu... jetzt war er wieder sein eigener Herr!
Er spürte einen kräftigen Appetit auf den Eldtstädter und beschloß, einen Schoppen in den Kellereien zu nehmen.
Die Kellereiarbeiter horchten auf, als sie den munteren Gruß hörten und seine verklärte Miene sahen.
„Daß ihrs wißt!" sagte Baptiste vergnügt. „Der Haufen zusammengelöteter Knochen hat mich verlassen! Hulda ist abgedampft für alle Zeiten! Ich habe sie an die frische Luft gesetzt!" War das ein vergnügtes Grinsen in allen Gesichtern.
„Jawoll, Jungens!" erklärte Baptiste mit Nachdruck. „Das Luder hat alle Adressen der Kunden abgeschrieben und sie an ihren Stiefbruder geschickt! Und der hat unseren Wein nachgemacht, gefälscht und an unsere Kunden verkauft! Wat sagt ihr nu?"
Baptiste war heute so redselig, das Herz war ihm übervoll, er mußte herausplätschern was er wußte.
Ausführlich erzählte er einen interessiert zuhorchend en Kellereiarbeiterpublikum und war stolz auf den Beifall, der seinem Neffen daraus gezollt wurde.
„Jawoll, Jungens... der Bengel is Gold wert! Dat habe ich schon immer gesagt! Gold wert! Und da unser Eldtstädter auch schmeckt wie jutes Gold, da wollen wir einen Schluck aus den Jungen trinken."
Und so kam es, daß der Baptiste mit seinen drei Kellereiarbeitern munter zechte und daß sie zum Schluß alle einen kleinen Schwips erwischt hatten.
Der Postbote, der mit einem Telegramm kam, suchte vergeblich nach dem Herrn des Hauses. ,
Gegen die französischen Absichten in Genf
London, 9. Mai. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" schreibt, in diplomatischen Kreisen gebe man jetzt zu, daß Frankreich bei Wiederzusammentritt des Hauptausschusses der Abrüstungskonferenz am 2g. Mai es nach wie vor ablehnen werde, einer Verminderung oder auch nur einer Begrenzung seiner jetzigen Kampfkraft zuzustimmen. Man gebe ferner zu, daß ein britisches Angebot eines neuen Garantiesystems zwecklos sein würde, weil kein System, das Großbritannien anbieten könnte, Frankreichs weitgehende Forderungen befriedigen könnte.
Frankreich wird, so fährt das Blatt fort, seinen Standpunkt mit der deutschen Aufrüstung rechtfertigen. Es gilt aber als , höchst unwahrscheinlich, daß Frankreich den Völkerbundsrat er- ! suchen wird, eine Untersuchung der angeblichen deutschen Auf- ? riistung auf Grund des Artikels 213 des Versailler Vertrages vorzunehmen. Ein solcher Schritt könnte Frankreich in eine schwierige Lage bringen, für den Fall, daß Deutschland mit einem glatten Nein antworte, und daraus hlnweist» daß Frankreich durch seine Weigerung, abzurüsten, den Vertrag verletzt habe. Ueber- dies hat Frankreich, indem cs der Viermächte-Erklärung vom : 11. Dezember 1932 bcigetreten ist, in der Deutschlands Gleich- ! berechtigung anerkannt worden ist, nach Ansicht vieler mahgeben- : der Kenner des internationalen Rechts das Recht eingebiißt, im j jetzigen Augenblick einfach die Rückkehr zu den ursprünglichen militärischen Klauseln des Versailler Vertrages zu fordern. "
Die britische und die italienische Regierung, heißt es in den Ausführungen des „Daily Telegraph" weiter, haben es durchaus klar gemacht, daß nach ihrer Ansicht die Frage der deutschen Aufrüstung seit langem aus der juristischen Sphäre in die Sphäre der Billigkeit und praktischen Zweckmäßigkeit ein- I getreten ist. . I
V ZI
McklSW
Der Führer aus der ReichspreffeWung der NSDAP.
Berlin, 9. Mai. Den Höhepunkt erreichte die Reichspressetagung der NSDAP, mit dem Erscheinen des Führers, der in - eineinhalbstündigen Ausführungen zu den Männern der natio- - nalsozialistischen Presse sprach. Der Führer gab im Verlaufe i seiner Worte der nationalsozialistischen Presse praktische An- z regungen auf fast allen Gebieten ihrer Arbeit. Seine für die s nationalsozialistische Presse außerordentlich bedeutsamen und ? wertvollen Darlegungen waren für alle Anwesenden ein un- ! vergeßliches Erlebnis Die Männer der nationalsozialistischen ! Presse bereiteten dem Führer am Schluß seiner Ausführungen eine begeisterte Kundgebung. Der Reichspressechef der NSDAP, brachte den Dank der Versammelten zum Ausdruck mit dem Gelöbnis. daß die nationalsozialistische Presse im Geist und im Sinne des Führers wie in der Vergangenheit so auch in der Zukunft schaffen und arbeiten werde.
Schließlich suchte er ihn in den Kellereien und fand ihn auch. Der Postbote wurde mit einem donnernden Hallo empfangen.
Ein Telegramm!
Da sahen sie sich alle mit wichtigen Mienen an.
Was stand darin?
Hatte der Robert, dieser Teufelskerl, noch einen so gemeinen Weinfälscher ertappt?
Baptiste erbrach das Telegramm und versuchte es zu lesen. Aber die Buchstaben hüpften neckig vor ihm auf und- ab.
„Lies... lies... mal vor!" forderte er den Postboten mit belegter Stimme auf.
Der Postbote kam der Aufforderung nach und las: „Habe mich soeben mit Suse verlobt. Kommen zurück, um Tour neu festzusetzen und Verlobung zu feiern. Bereite Baderbeck schonend vor. Robert."
Robert und Suse ein Paar.
Baptiste Lüders weinte Freudentränen, er schluchzte vor Rührung und lehnte sich an den Postboten, der der einzige Nüchterne im Raume war.
Dann aber brach ein donnerndes Hallo los.
„Bravo!" schrien die Kellereiarbeiter. „Der Juniorchef soll leben! Hoch! Hoch! Hoch! Das schönste Mädel weit und breit holt er heim!"
Alles war aus dem Häuschen, der noch nüchterne Postbote fiel aus einer Umarmung in die andere.
Schließlich saß er mit nieder, und auch ihm schmeckte der ganz famose Lüdersche Wein.
„Ein süffiger Stoff!" erklärte er wichtig und schnalzte mit der Zunge.
*
Schonend vorbereiten! hatte der Junge telegraphiert. Baptiste kam just in dem Augenblick, als auch der Postbote die Grenze der Nüchternheit zu überschreiten drohte, die Erleuchtung, dah er etwas tun müsse.
Er wollte zu Baderbeck... ihn schonend vorbereiten!
HilsMou „Mutter und Kind"
Innendeukscher Austausch der Kinder und Erholung geplant
Berlin, 10. Mai. Am kommenden Sonntag wird die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt die Einzelheiten der großen Hilfsaktion „Mutter und Kind" der Oeffentlichkeit bekanntgegeben und das gesamte deutsche Volk aufrufen, ähnlich wie bei der Winterhilfsaktion auch hier mit allen Kräften mitzuhelfen. Die Bedeutung des Hlfswerks „Mutter und Kind" geht allein schon daraus hervor, daß, wie der ^Völkische Beobachter" mitteilt, die NS-Volkswohlsährt beabsichtigt, 500 000 e rh o l u n g sb e d ü r f t i ge K i nde r armer Eltern zur Erholung zu bringen. Die Echolungsmöglichkelten sollen das ganze Jahr über an- halten.
Die Aktion der NSV gilt im übrigen nicht nur der reinen Erholung der Kinder. Sie hilft auch mit, daß die Jugend ihre Heimat in einem Umfang kennen lernt, wie es nie zuvor der Fall war. Nord und Süd, Ost und West tauschen die Jugend aus, und aus diesem Austausch entsteht das Verständnis für Las Stammeslum der andern. Die NSV sieht schließlich eine sehr wichtige Aufgabe darin, den Aufenthalt der Kinder durch Heimatabend e, Erzählun g e n, W a n d erungen und Kinderfeste zu beleben, um die Eindrücke der neuen Umgebung zu vertiefen. Hier werden neben der NSV auch die Hitlerjugend, der BdM und das Jungvolk dafür sorgen, daß den Kindern Erlebniswerte zuteil werden, die auch im Getriebe der Großstadt nicht wieder verloren gehen.
Flugzeug in den Kanal gestürzt
London, 10. Mai. Das französische Verkehrsflugzeug „I-KitlllL", das am Mittwoch um 11.15 Uhr von Le Borget nach London gestartet ist, ist auf der Höhevon B o u- logn e in den Kanal gestürzt. An Bord befanden sich sechs Personen, nämlich der Führer, der Funker, ein englischer Steward sowie drei Fahrgäste, von denen zwei Franzosen und dckr dritte ein Schweizer sind. Am Mittwoch nachmittag wurde auf der Höhe von Boulogne inmitten des Kanals das Wrack eines Flugzeuges gesichtet, das endgültig als das des vermißten Flugzeuges festgestellt werden konnte. Die Leichen konnten bisher nicht gefunden werden.
Das Flugzeug hatte bereits am Mittwoch mittag einen SOS-Ruf ausgofandt, der von dem Londoner Flugplatz Croydon aufgefangen worden war. Man glaubt, Laß die französische Maschine in dichten Nebel geraten war.
Aussuhrsyme für rmlümsches Getreide
Bukarest, 9. Mai. Der Wirtschaftsrat der Regierung trat zusammen, um Maßnahmen im Hinblick auf die Dürre zu beschließen. Infolge der immer mehr schwindenden Hoffnung auf eine Besserung ver Ernreaassichten waren schon im Laufe der letzten Wochen sämtliche Eetreidepreise sprungartig in die Höhe gegangen. Die Besitzer von Getreidevorräten hielten deshalb mit allem Angebot zurück. Die Regierung hat sich jetzt entschlossen, außer anderen Einzelmaßnahmen jede Ausfuhr von Getreide bis aus weiteres zu verbieten. Selbstverständlich wird diese Maßnahme tief einschneidend für die Wirtschaftspolitik Rumäniens, vor allem für seine Stellung im Rahmen der Kleinen Entem» und auch für sämtliche auf der Grundlage der Gegenseitigkeit beruhenden Wirtschaftsbeziehungen sein
Immer neue Walddrande in Rumönien
Bukarest, 9. Mai. In Rumänien nehmen die Waldbrände kein Ende. Die wochenlange Hitze hat Natur und Landschaft in Zunder verwandelt. Ein weggeworfenes Streichholz, ein Funke aus der Lokomotive genügt, um ganze Dörfer und riesige Wald- flächen in Asche zu legen. Am M'ttwoch sind allein wieder drei erorfbrände und mehrere Waldbrände zu verzeichnen. Das Dorf Latreaska ist fast restlos nieüergebrannt. Hier wurden 89 Häuser vernichtet. Weiter verbrannten in Vocfy bei Klausenburg 22 Bauernanwesen. Im Donaudelta ist das Dorf Bosia in Flam- men aufgegangen. Der Schaden geht überall in die Millionen, jedoch sind Menschenleben nirgends zu beklagen. Wassermangel und starker Wind erschweren regelmäßig die Löscharbeiten oder machen sie völlig unmöglich. In Kronstadt brannte weiter eine große Getreidemühle nieder. Bei Falticeni stehen wieder 150 Hektar Wald in Flammen. Ein weiterer Waldbrand rast bei
Mühsam erhob er sich und stotterte: „Kinder... ich... ich... muß zu.. .Baderbeck! Jawoll!"
Er tat einen Schritt nach der Tür und saß im nächsten Augenblick auf dem Boden.
„Kinder!" gluckste er vergnügt. „Mir kommt's so vor... mir kommt's so vor... als wenn ich dat heute erst merke . ..die Erde dreht sich! Jawoll!!"
Der Postbote war hmzugesprungen, bemüht, dem Hausherrn aufzuhelfen, aber er hatte nicht damit gerechnet, daß der Wein seine fünsmalhunderttausend Deüfel auch schon auf ihn losgelassen hatte.
Mit einem Male saß er neben Baptiste Lüders.
Sie sahen sich an und lachten wie die Kinder.
Es ist sehr fraglich, ob sie hochgekommen mären, wenn nicht der Postvorsteher, beunruhigt über das lange Ausbleiben des Postboten einen zweiten ausgsandt hätte, der gerade jetzt die Kellerei betrat.
Es war der Postschaffner Jochen Resfelbach, ein reizender Mensch mit Humor und Laune.
Jochen verstand einen Spaß, und da er aus dem Telegramm ja wußte, welches freudige Ereignis vor sich gegangen war, begriff er alles und half den beiden in menschenfreundlicher Weise empor, brachte Baptiste Lüders mit Ach und Krach hinüber ins Haus und kümmerte sich ein wenig um ihn.
Baptiste wollte einschlafen.
Aber der Postbote sagte: „Er muß zu Baderbeck! Den soll er schonend vorbereiten! Resselbach, wir müssen ihn munter kriegen!"
„Machen wir! Paß mal auf, mein Junge, wie man das macht!"
Er wusch des guten Baptistes edles Haupt mit einem nassen Tuch ab, dann flötete er ihm warmes Wasser ein, das eine ungeahnte Wirkung hatte, und dann erst gab's ein Schälchen Kaffee, der Wunder wirkte.
(Fortsetzung folgt).