erregenden Beweisantrag. Baron von Wattershausen soll, als die Sache Waltershausen einzuschlafen schien, erzählt haben, er habe die Sache mit seiner Mutter fabelhaft gedreht. Er habe sie in der Untersuchungshaft besucht. Da es angesichts der scharfen Bewachung schwierig gewesen sei. geheime Nachrichten auszutauschen. hätten sie ein fabelhaftes Mittel gefunden. Die Mutter habe ihn weinend umarmt und mehrmals geküßt, wobei sie ihm einen zusammengerollen Kassiber in den Mund geschoben habe. Als Beweis beantragte Dr. Deeg daher die Vernehmung einer gewissen Frau Ellen Ziegler aus Berlin.
Nach einigen weiteren Anträgen wurde die Vernehmung der Frau Weither fortgesetzt. Der Vorsitzende überreicht dabei der Zeugin ihren Revolver, um zu sehen ob sie mit dem Revolver umgehen könne, nachdem sie behauptet habe, in der Mordnacht noch drei Alarmschiisse abgegeben zu haben. Allem Anschein nach kann sie aber mit dem Revolver überhaupt nicht umgehen, was sie allerdings mit der großen Aufregung zu begründen sucht.
Auf die Frage nach der Möbelübereignung an ihren Mann und an einen gewissen Lutter in München, sowie nach dem Rückkauf dieser Möbel durch ihren Sohn erklärt Frau Weither, sie hätte diese Möbel ihrem Manne übereignet, um eine Hypothek bestellen zu können. Ihr Sohn habe aber das Mobiliar zurückgekauft, weil er glaubte, daß das Schloß mit Einrichtung leichter verkauft werden könne. Weitere Fragen behandelten den Einspruch eines Maklers Jakober in Nürnberg, der sich bei einem Eeldmann um einen Kredit von 20 000 RM. für Frau Weither bemüht haben soll. Die 20 060 RM. hätten tatsächlich für die Hochzeit des Sohnes sein sollen. Der Hauvtmann habe aber abgelehnt, weil er das Leben des Sohnes zu kostspielig gefunden habe. Bei dieser Gelegenheit stellt die Verteidigung fest, daß Baron von Waltershausen mit der Tochter einer Jüdin verheiratet war.
Eingehend wird dann der engere Verkehr der Frau Weither erörtert. Dabei wird festgestellt, daß Frau Weither tatsächlich mit General Liebert einen gesellschaftlichen Verkehr hatte.
Mißhandlung des eigenen Kindes
Hechinsen. 13. April. Wegen Mißhandlung des eigenen Kindes batte sich der Gelegenheitsarbeiter Michael Knöserle von Gam- mertingen vor dem Schöffengericht zu verantworten. Knöserle hatte sein 2 Monate altes fieberkrankes Kind derartig geschlagen, daß nach Ansicht des Sachverständigen der Rücken des armen Kindes vollständig geschwollen war. Nach seiner rohen Tat rühmte er sich, daß er so lange draufgeschlagen habe, bis ihm
seine Frau wehe getan habe. Oberstaatsanwalt Poth führte in seiner Anklage aus, daß einem solch rohen Menschen jeden Tag 25 Mal das Sinterteil versohlt und er dann ins Arbeitsbaus gesteckt gehöre. Er beantragte 1 Jahr Gefängnis. Den Antrag des Strafmaßes nahm der rohe Geselle mit Lachen auf. Das Gericht entsprach dem Antrag.
Sachverstündrgen.lSutachten im Waltershausener Mordprozeß
Schweinfurt, 13. April. In der Freitagnachmittag-Verhand- lung des Waltershausener Mordprozesses erstattete der Sachverständige Dr. Walter Heß von der Chemischen Untersuchungsanstalt in S t u t t ga r t ein Gutachten, in dem er feststellte, daß in der Mordsache auf dem Schloß Waltershausen mit aller Bestimmtheit aus der Pistole des Angeklagten Liebig geschossen wurde.
Wetter für Sonntag und Montag
Hochdruck zeigt sich im Nordosten, eine Depression westlich von Irland. Für Sonntag und Montag ist ziemlich freundliches Wetter zu erwarten.
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Amtliche Berliner Devisenkurse vom 13. Avril
Argentinien ll Pap.-Peso) Belgien.(100 Belga)
England (1 Pfund)
Frankreich (100 Frc.)
Holland (100 Gulden)
Norwegen (100 Kr.)
Oesterreich (100 Schilling) Schweden (100 Kr.)
Schweiz (100 Frc.) Tschechoslowakei (100 Kr.)
V. St. von Amerika (1 Dollar)
0,630
0,634
58.V4
58,66
12,905
12,935
16.50
16,54
169,38
169,72
64,84
64,96
47,20
47.30
66,58
66,72
86,95
81,11
19,38
10.40
2,502
2,508
Der Sport am Sonntag Fußball
Im Fußball steht im Vordergrund der zweite Gang der DFB.- Meisterschaft.
I Gruppe Südwest. In Stuttgart: Union Böckingen — SB. Waldhof: in Köln: Mülheimer SV. — Kickers Offenbach.
Gruppe Mitte. In Fulda: Borussia Fulda — Wacker Nürnberg: m Dresden: Dresdener SC. — Wacker Halle.
Gruppe Ost. In Berlin: Viktoria Berlin — Viktoria Stolp: ni Danzig: Preußen Danzig — Beruhen 09.
Gruppe Nordwest. In Dortmund: Schalke 04 — TV. Eimsbüttel; in Bremen: Werder Bremen — VfL. Venrath.
Vezirksklasse Württemberg
Gruppe West: Sportfreunde Lauffen — VfB. Ludwigsburg; MTV. Jahn Stuttgart - Heilbronner SvVgg.: VfB. Sontheim — SpVgg. Untertürkheim; VfR. Gaisburg — ASV. Bot- nnng; SpVgg. Bad Cannstatt — Sportfreunde Eßlingen.
Gruppe Ost: FV. Nürtingen — Eintracht Neu-Ulm: Nor- mannia Gmünd — SpV. Schorndorf: VfB. Kirchheim — VfR. Heidenheim; Sportfreunde Tübingen — SpV. Göppingen: ViR Aalen — SpV. Reutlingen.
Gruppe Süd: SpVgg. Schramberg — SpV. Weingarten: FL. Tailfingen — VfR Schwenningen: SpV. Svaichingen — FV. Ebingen; SpVgg. Truchtelfingen — SpVgg. Trossingen: SG Schwenningen — FV. Ravensburg; FV. Tuttlingen — VfB. Friedrichshafen.
Freundschaftsspiele
Stuttgarter Kickers — VfR. Mannheim (Sa.); Ulmer FV. 94 VfR. Mannheim; FSV. Mainz — Germania Brötzingen: Bayern München - Hertha-BSC. Berlin: FK. Pirmasens — VfB. Mühlburg; Phönix Ludwigshafen — ASV. Ludwigs- Hafen; Repräsentativspiel: Gau Baden — Gau Mittelrhein in Karlsruhe.
Länderspiele:
Luxemburg — Frankreich; Tschechoslowakei - Polen; Rumänien — Jugoslawien; England — Schottland, Oesterreich — Bulgarien.
Handball
Eruppenmeister Eßlinger TSV. — Turngemeinde Göppingen; 1800 München — SpVg. Fürth.
Fraueuhandball
TV. Ulm - TV. Cannstatt: MTV. Stuttgart - TGS. Stuttgart; FC. Fellbach — TB. Gaisburg.
.erausgebsr und Verlag: Buchdruckerei und Feitungsverlag Wildbader Tagblatt, Sildbader Radblatt. Wildbad i. Schwär,Wald <Jnt>. Th. Lack) DA 3. 34. 750.
Stadt Wildbad.
UwW eines Kennkenpflezeseleins.
Um die hiesige Krankenschwesterstation auf eine sichere finanzielle Grundlage zu stellen, wird ein Krankenpflegeverein gegründet. Als Mitgliedsbeitrag sind fürs Jahr 2 vorgesehen. Nur die Mitglieder haben Anspruch, die Hilfe der Krankenschwester unentgeltlich in Anspruch zu nehmen. Nebendem ist es Allgemeinpflicht des einzelnen, die gute Sache durch seine Mitgliedschaft zu unterstützen.
Die ZMtgliederwerbung wird in den nächsten Tagen ausgenommen. Anläßlich der Haussammlung für die Innere Mission werden in den einzelnen Haushaltungen auch Einzeichnungslisten für die Mitgliedschaft zum Krankenpflege- verein vorgelegt.
Bürgermeisteramt.
Lv. Stadtpfarramt. Ortsgruppenleitung der NSDAP.
8M. klMeiMbeitMiiie WMgil.
Kursbeginn für den Tageskurs am
17. April 1934, vormittags 8 Uhr.
Anmeldungen können noch entgegengenommen werden.
Die Schulleitung.
Nonnennttß, 12. April 1934
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme beim Hinscheiden unserer lieben Entschlafenen
U Aaroüne Haag
Nnwalls-Wttwe
sagen wir unseren herzlichsten Dank. Besonders danken wir dem Herrn Stadtvikar für seine trostreichen Worte, ferner dem Gemeinschafts-Chor für den erhebenden Gesang, sowie auch für die Blumen- und Kranzspenden und allen denen, die die Entschlafene zur letzten Ruhe begleiteten.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Anwalt Haag.
Evangelischer Gottesdienst.
15. April, Sonntag Mserikordias Domini.
9.30 Uhr Predigt (Text: 1. Petr. 2, 21—25; Lied: 56) Stadtpfarrer Dauber. — 10.45 Uhr Kindergottesdienst. 1 Uhr Christenlehre (Töchter) Stadtvikar Stein.
8 Uhr Innere Missionsgedenkstunde mit Lichtbildern. Montag den 16. April 1934.
8 Uhr Singstunde des Kirchenchors in der Kirche,
Katholischer Gottesdienst.
2. Sonntag nach Ostern, den 15. April 1934.
7 Uhr Frühmesse, — 9.15 Uhr Predigt und Amt. Nachmittags 1.45 Uhr Christenlehre und Andacht. Werktags 7 Uhr hl. Messe. Montag und Donnerstag keine hl. Messe.
B e i cht g e le gen h e i t: Samstag nachmittag von 4 Uhr an, Sonntag in der Früh, Werktags vor der hl. Messe. .
Kommunionausteilung: Vor und wahrend jeder hl. Messe und des Amtes. Am Donnerstag um 6.30.
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