zur bisherige» große» Verkehrsinstitution der Reichsbahn, Das I Problem der nationalen Sicherung und Herstellung des Brenn- ! stosses wird gelöst.
Ich brauche Ihnen nicht, meine Herren, hier ein Bild zu entwickeln über die Folgen dieser bisherigen Einstellung und der aus ihr gekommenen Maßnahmen Es gibt gar kleinen klareren Beleg für die Wirksamkeit dieses unseres Handelns im letzten Jahre als die geradezu blitzschnell organisierte und so wunderbar gelungene internationale Äutomobilausstellung des Jahres 1934 zu Berlin. Sie gibt vor allem mir selbst die unzerstörbare Zuversicht. daß er der kaufmännischen Geschicklichkeit unserer großen Werke, der Genialität unserer Techniker, sowie der wunderbaren Leistungsfähigkeit unserer deutschen Werk- und Präzisionsarbei- 1er ohne Zweifel gelingen wird, die vor uns liegenden weiteren großen Aufgabe» zu lösen. Diese Ausgaben aber sind groß.
Denn, meine Herren: Wenn wir wirklich die Kraftwagenbesitzer in Deutschland in die Millionenzahl steigern wollen, dann kann dies nur gelingen, wenn wir seinen Preis anpassen dem finanziellen Leistungsniveau der hierfür in Frage kommenden Millionenmasse der Käufer, Wenn die deutsche Regierung wünscht, daß das deutsche Volk lebendigen Anteil am Kraftwagen nimmt, dann muß aber dre Wirtschaft für das deutsche Volk auch den geeigneten Kraftwagen schaffen und bauen.
Vor wenigen Monaten erst ist es der deutschen Industrie gelungen, durch die Fabrikation eines neuen Volksempfängers eine enorme Zahl von Radioapparaten auf den Markt zu bringen und abzusetzen. Ich möchte es nun als die bedeutendste Aufgabe für die deutsche Kraftwagenindustrie hinstellen, immer mehr den Wagen zu konstruieren, der ihr zwangsläufig eine Millionen- j schicht neuer Käufer erschließt. Denn nur, wenn es uns gelingt, ! die breiteste Masse für dieses neue Verkehrsmittel zu erobern, , wird nicht nur der volkswirtschaftliche, sondern auch der soziale ! Nutzen ein unbestreitbarer sein.
Was die deutsche Industrie in den hinter uns liegenden Iah- ; ren geleistet hat. ist bewunderungswürdig. Es gibt heute kein Land der Welt mit mehr Fortschritt in der Konstruktion neuer s Automobile als Deutschland. Vom Kleinwagen bis zum modernsten Rennwagen, vom Lastwagen mit Dieselantrieb bis zum M»tornrd sehen wir überall neueWege einschlagen und wahrhast ingenieuse Gedanken sich verwirklichen. Es ist bemerkenswert daß diese Automobilschau nicht planmäßig vorbereitet wurde, sondern daß sie nur eine Stichprobe darstellt der Produktion unserer Industrie. Indem ich das deutsche Volk ein lade, diese Stichprobe zu besichtigen und zu überprüfen, bin ich überzeugt, daß es in freudigem Stolz anerkennen wird, was seine Ingenieure, seine Kaufleute und seine Arbeiter wieder einmal geschaffen haben. Ich möchte aber diese Stunde auch nicht vorübergehen lassen ohne erneut d'e Aufmerksamkeit eines jeden Deutschen hinzulenken auf die große Millionenzahl derer, die auch heute noch nicht durch eigene Arbeit das tägliche Brot gefunden haben. Es ist die Pflicht eines jeden Deutschen, sich mit diesen Volksgenossen solidarisch zu erklären und durch sein eigenes Handeln und Verhalten mitzuhelsen, neuen Arbeitern unseres Volkes der Stirne und der Faust Betätigung und damit die Existenzmöglichkeit zu geben.
Am 17. März jährt sich zum hundertsten Male der Tag, da der Konstrukteur des ersten Automobils das Licht der Welt erblickte. Neben Benz dürfen wir in Daimler nicht nur den Erfinder des ersten Automobilmotors sehen, sondern auch den Begründer der ersten und damit ältesten Automobilfabrik der Welt. Welch eine gigantische Entwicklung seit jenem 16, Dezember 1883, da zum erstenmal ein Automobilmotor in der Welt unter Patentschutz genommen wurde und heute? Wer kann daran zweifeln, daß es uns gelingen wird, diese wunderbare Entwicklung, zum ' Nutzen unseres ganzen deutschen Volkes weiter fortzuführen? Aber darüber hinaus sehen wir in diesem neuen Verkehrsmittel ein Element menschlicher Zusammenarbeit, das weit über die Grenzen eines einzelnen Volkes hinausreichend die Völker verbindet.
In einer Zeit, da wir alle keinen sehnlicheren Wunsch besitzen, als in friedlicher Arbeit gemeinsam mit den anderen Nationen die Wunden der letzten Jahrzehnte zu heilen, sind wir glücklich, der ganzen Welt eine sichtbare Aufklärung zu geben, über das Wesen der Probleme, die uns heute beschäftigen und einen Beweis über die Fähigkeit, mit der wir sie meistern. So erkläre ich denn mit stolzer Freude die Internationale Automobilausstellung 1931 in Berlin hiermit für eröffnet!
Nach der Rede des Führers brachte der Präsident Allmers auf den Führer und das deutsche Vaterland ein dreifaches Sieg-Heil aus. Die Feierlichkeit schloß mit dem gemeinsamen Gesang des Deutschland- und Horst-Wesfel-Liedes. Unter den Klängen des Badenweiler-Marsches begab sich der Kanzler mit einem Teil der geladenen Gäste in die Ausstellung zur Besichtigung.
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Lin fröhlicher Roman vom deutschen Rhein von h. P. Skolp
2. Fortsetzung. Nachdruck verboten.
Die Haushälterin konnte vor Grimm und höchster Entrüstung nicht weiter reden.
„Hahaha!" lachte Rodert in entschuldigender Milde. „Daß ich aber so irren konnte. Natürlich sind Sie noch gar nicht so alt wie Sie aussehen. Ich schätze kaum fünfundfünf- zig ... aber was sage ich: im Höchstfälle dreiundfünfzig und keinen Schwanz älter. Die Mistinguette, falls Sie zufälligerweise wissen sollten, daß dies kein alter Frachtkahn ist, sondern der Name eines gefeierten französischen Revuestars, tanzt mit sechzig Jahren mit viel wenig angezogen noch vor einem begeisterten Publikum. Ja, ja, die Franzos m find ja bekannt für ihren auserlesenen Geschmack. Mithin sind Sie, Verehrteste, gegen die Mistinguette in bezug auf deren Alter die strahlendste Jugend, ein Säugling, ein ungeborenes Kind. Aber. . .?"
Robert wurde durch einen Kickser unterbrochen, den die nach Worte ringende Haushälterin hervorstieß und sagte zuvorkommend: „Bitte, wollten Sie etwas fragen? War Ihnen etwas unklar? Sie antworten nicht! Gut denn, deute ich mir Ihr Schweigen als eine Aufforderung, in der Unterhaltung fortzufahren. Da wäre zuvörderst festzustellen, daß ich verschwiegen bin. Also können Sie mir ruhig ohne zu erröten anvertrauen, daß Sie so 'n Kleinen genascht haben, oder, wenn ich so sagen darf: Sie haben so 'n kleinen Süßen gezwitschert . . .l
„Hören Sie auf!" kreischte Hulda Mißlack und hielt sich völlig zerschmettert die Ohren zu.
„Wieso...?" forschte Robert gekränkt. „Ich finde das unhöflich von Ihnen. Sie verstricken mich hier in eine Unterhaltung, und nachdem ich so schön drin bin, geben Sie 'n Signal wie 'n Derkehrsschutzmann: Abstoppen! Verehrte Freundin, durch solch unmodifizierte Einwendungen erschüttern Sie meinen treuherzigen Kinderglauben an di« Un-
VtO» der ArdeitsschW m 21. Mrz
Reichsmintster Dr. Eöbbels empfängt die Führer der Wirtschaft
Berlin, 8. März. Auf Einladung des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Eöbbels, waren am Mittwoch die Führer der deutschen Industrie, des Handels und des Handwerks im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda zu einer Aussprache über die Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im Frühjahr und Sommer 1934 versammelt. An dieser Besprechung nahm auch der Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt teil. Reichsminister Dr. Eöbbels machte über die in Vorbereitung befindlichen Wirtschaftspläne der Reichsregierung einige Ausführungen und betonte, daß zu Beginn der Arbeitsfchlacht im Frühjahr alle Kräfte eingesetzt werden müssen, um die Arbeitslosigkeit weiterhin mit Erfolg zu bekämpfen und den Volksgenossen, die heute noch von Unterstützungen leben, weitgehend wieder Arbeitsplätze zu beschaffen. Diese Ausführungen fanden bei den an der Besprechung teilnehmenden Vertretern der Wirtschaft vollste Zustimmung.
Der Führer des Reichsstandes der deutschen Wirtschaft, Krupp von Bohien und Halbach, und Generaldirektor Dr. Vögler brachten zum Ausdruck, baß es der Wirtschaft gelungen sei, auch über die Wintermonate hindurch die aufwärtsführende Linie aufrecht zu erhalten und daß die Wirtschaft auch bei sachlichster Betrachtung der wirtschaftlichen Vorgänge heute beim Beginn der Frühjahrskampagne mit größter Zuversicht in die Zukunft sehe. Die deutschen Wirtschaftsführer werden auch im Jahre 1934 dem Willen der Regierung entsprechend sich mit- aller Kraft für die weitere Gesundung der wirtschaftlichen Verhältnisse Deutschlands und für die Wiedereinschaltung neuer Arbeitskräfte in den Produktionsprozeß einsetzen.
Für die Ausgestaltung des Großkampftages der Arbeitsschlacht 1934 am 21. Mürz wurden sodann vom Reichsminister Dr. Eöbbels Einzelheiten bekanntgegeben, für deren Durchführung sowohl der Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt wie auch die Herren aus der Wirtschaft praktische Vorschläge machten, die zu einer völligen Uebereinstimmung der Ansichten führten. Die weiteren Beratungen hierüber werden im Reichswirtschaftsministerium fortgesetzt.
Um der Tatsache, daß das ganze deutsche Volk unter Anstrengung aller Kräfte nach Ueberwindung der Wintersnot mit vollster Zuversicht im Frühjahr erneut an die Arbeit gehen wird, Ausdruck zu geben, werden am 21. März in allen Teilen des Reiches große neue Arbeitsvorhaben der öffentlichen Hand in Angriff genommen oder bereits begonnene in ihrer Durchführung gesteigert werden. Auch die Privatwirtschaft wird an diesem Tage einen Ueberblick über die erweiterten Beschäftigungsmöglichkeiten im Frühjahr und Sommer dieses Jahres geben können. Es werden an diesem Tage die Zahlen der voraussichtlich »m Frühjahr zur Neueinstellung kommenden Arbeitskräfte bekanntgegeben werden. Die während der Wintermonate bis zum Frühjahrsanfang neu eingestellten Arbeiter werden zu besonderen Veranstaltungen versammelt werden.
Der Führer selbst wird an einer der Baustellen der Reichsautobahnen erscheinen, um sich von dem Stande der Arbeiten zu überzeugen. Er wird im Anschluß aa die Besichtigung an die versammelten Arbeiter eine Rede halten, die aus alle deutschen Sender übertragen werden wird.
Um das ganze schaffende Volk an dieser bedeutungsvollen Stunde teilnehmen zu laßen, werden in allen Betrieben die Arbeiter, Angestellten und Betriebsführer an den Lautsprechern Zusammenkommen, um in gemeinsamer Verbundenheit und Schicksalsgemeinschaft die kommenden Aufgaben vom Führer entgegenzunehmen.
Konferenz der Wirtschaftsminister
Berlin, 8. März. Der Reichswirtschaftsminister Dr. Schmitt empfing am Mittwoch die Wirtschaftsminister der Länder, um ihnen nach der erfolgten Vereinheitlichung des Reiches in einer über anderthalbstünd'.gen, freimütig alle Fragen der deutschen Wirtschaftspolitik- behandelnden großen Rede die gegenwärtige Lage und sein Programm darzulegen. In einer vom Vertrauen in die Wirtschaftsführung des Reichsministers getragenen Aussprache wurde völlige Einmütigkeit festgestellt, die Minister Esser in seinem herzlich gehaltenen Schlußwort zum Ausdruck brachte.
fehlbarkett des ehrwürdigen Alters. Gewiß sind Sie keine Schönheit, auch wenn Sie versuchen, so auszusehen, aber Ihre Bescheidenheit — anders kann ich mir als wohlerzogener junge Mann Ihre Einwendung nicht erklären — mir meine Zeit nicht rauben zu wollen, ist doch ein bißchen zu unweiblich. Lassen Sie uns ruhig noch ein bißchen unterhalten."
„Ich will nichts mehr hören! Sie unverschämter Mensch!" keuchte die Haushälterin.
„Kick!" machte die Haushälterin halb bewußtlos.
„Ganz recht", versetzte Robert freundlich und fuhr fort: „Tschä, vorhin sprachen wir von dem Schnapsverein, den Sie den Vorzug haben, als Ehrenmitglied anzugehören. Zu diesem Thema möchte ich mit der ganzen mir zu Gebote stehenden jugendlicher Ueberzeugungskraft meiner achtundzwanzig Jahre taktvollst referieren. Also hören Sie bitte zu. Sie hören schon? Na dann hören Sie! Unser Herrgott läßt nicht dazu solche herrliche, goldene, sonneinnewohnende Trauben auf seiner schönen Erde gedeihen, damit aus diesen etwa Schuhwichse, Tinte oder Haarfärbemittel, das Sie, wie ich eben feststelle, in hinreichendstem Maße gebrauchen, fabriziert werden. O nein, teuerste Freundin! Weit gefehlt! Sie befinden sich da in einem Irrtum! Ohne Sie kränken zu wollen: nicht wahr, es stimmt, auch Sie nehmen ab und zu gern mal ein Tröpfchen, und wenn ich . . ."
„Hilfe!" schrie die zerschmetterte Hulda Mißlack. Sie sprang aus ihrem Sessel und stürzte nach einem entsetzten Kreischen zur Tür hinaus.
„So!" lachte Robert grimmig. „Dich werde ich bald mürbe kriegen. Das Gesinde mit dem wohlverdienten Essen knapp zu halten, der Arbeiterschaft ihre wohlerworbenen Rechte zu beschneiden und dem guten alten Onkel Bapiste das Trinken seines geliebten Weines zu verbieten, das gibt es im Hause Baptiste Lüders nicht mehr. Und nun werde ich mir den Onkel vorknöpfen. Gebe Gott, daß er nicht während der fünf Jahre, die ich abwesend war, völlig versauert ist. Hulda Mißlack, in diesem Hause bestimmen vom
Der Katholik
im mtioilalsozialifWea Deutschland
Eine Ansprache Dausers
München, 8. März. Anläßlich eines Presseempfangs am Mittwoch abend hielt Staatssekretär Bauser in seiner Eigenschaft als Mitglied der Reichsleitung der Arbeitsgemeinschaft katholischer Deutscher eine Ansprache, m der er ganz Süddeutschland als sein besonderes Arbeitsgebiet bezeichnete. Er arbeite im Aufträge des Führers daran mit, den katholischen Volksteil für den neuen Staat endgültig zu erringen. Er sei fest gewillt, als Mitkämpfer der Bewegung und als Katholik dieser hohen Aufgabe nach besten Kräften zu dienen. Auf Vertrauen habe er ein Anrecht um so mehr, als er nicht nur die äußere Pflicht gegenüber seiner Religion erfülle, sondern er sich bemühe, immer wahrhaft katholisch zu leben, auch in einer Zeit, wo man es ihm infolge seiner nationalsozialistischen Gesinnung schwerer machte, als es notwendig war: „Es soll mir deshalb keiner kommen und meine katholische Haltung bezweifeln, etwa deswegen, weil ich alter Nationalsozialist bin. Ueber zwölf Jahre stand ich mitten >m Kampf der Nationalsozialistischen Partei um die Macht in Deutschland, und nie habe ich es erlebt daß mir nur von einer j einzigen Stelle oder von irgend einem Parteigenossen ein Vor- ! wurf um meiner katholischen Haltung willen gemacht worden ist. j Ich kann auf Grund persönlichen Erlebens das Zeugnis antreten > dafür, daß unsere Bewegung den Katholizismus nicht haßt und nicht verfolgt, daß die nationalsozialistische Bewegung ehrlich gewillt ist, den deutschen Katholiken in die Front einzugliedern, ohne seine religiöse Gesinnung anzugreifen oder zu verwässern. Wir fordern nur das eine: unbedingte Ehrlichkeit der Gesinnung, ein aufrichtiges Bekennen ohne Wenn und Aber. Was der Nationalsozialismus verwirft, ist nicht die katholische Gesinnung, sondern dieses heimtückische Gespenst von Falschheit und Lüge, das heute höflich lächelnd sich verneigt und morgen in den Reihen der Gegner mir entgegentritt und sich mit Waffen bekämpft, um deretwillen es gestern noch Freundschaft heuchelte. Das ist es, was wir verabscheuen. Diesem schwarzen Gespenst sagten wir Nationalsozialisten vor Jahren schon den Krieg an, und dabei bleibt es auch. Doch diese abscheuliche Gesinnung hat mit katholischem Empfinden nichts zu tun. Im Gegenteil, die katholische Weltanschauung ist im wesentlichen in den grundsätzlichen Fragen mit dem Nationalsozialismus verwandt. Der katholische Mensch muß sich nur befreien von Ansichten, Hemmungen und Auffassungen, die die Zeiten der Parteien und des Parlamentarismus ihm aufgezwungen haben. Der katholische Mensch mutz das Gift erkennen, das ihm von politischen Geschäftemachern in unverantwortlicher Weise jahrelang eingeimpft wurde. Die katholische Kirche soll und muß in religiösen Fragen auf ihrem Standpunkl und Recht beharren. Sie soll und mutz aber auch mithelfen, freudig mithelfen, diesen falschen Geist, der heute noch in böser Absicht aus manchen Quellen fließt, aus den Reihen der gläubigen Katholiken hinauszujagen und die Maske denen, wo sie auch stehen wollen, herabzureitzen, die die innere Ruhe und den Frieden in Deutschland verantwortungslos zu stören beabsichtigen. Wir Nationalsozialisten sind gekommen, um Deutschland zur Einigkeit zu bringen und in einem zähen Kampf, wo jeder anständige Mensch auf den anderen angewiesen ist, unseren Kindern die Freiheit wieder zu gewinnen. Wir sind aber nicht gekommen, um Religionskriege loszulösen. Wer das glaubt, irrt sich."
Staatssekretär Dauser betonte zum Schluß, daß er sich mit diesem Gedanken in voller Einigkeit wisse mit dem Führer und dessen Stellvertreter, wie auch, was ihn persönlich besonders erfreue, mit Kardinal Faulhaber.
Französische Eilirüstulig
über die Rede des belgischen Ministerpräsidenten
Paris, 8. März. Die Rede, die der belgische Ministerpräsident de Brocqueville im belgischen Senat gehalten hat, hat in Frankreich wie eine kalte Dusche gewirkt.
Der Brüsseler Korrespondent des „Temps" vertritt die Auffassung, daß die Rede de Brocquevilles keineswegs die Ansicht der belgischen Bevölkerung zum Ausdruck bringe. „Jntransi- geant" erwartet, daß durch den Besuch des französischen Außenministers in Brüssel das „Mißverständnis", falls ein solches vor- liegen sollte, aufgeklärt werden würde. „Wir waren nicht ge-" wohnt", schreibt das Blatt, „derartige Erklärungen aus dem Munde eines belgischen Ministerpräsidenten zu hören. Der Besuch Barthous wird zweifellos zu der Feststellung führen, daß , die zwischen Frankreich und Belgien geknüpften Bande weiter- ' hin bestehen."
heutigen Tage ab wieder Männer und keine gallsüchtigen, vertrockneten Jungfern!"
Robert Lüders pfiff sich eins und sprang die Treppe empor, die zu dem Arbeitszimmer des Onkels führte.
II
Der Onkel Baptiste, ein kleiner, rundlicher Herr in den fünfziger Jahren, der eine anheimelnde Platte sein Eigen nannte, saß am Schreibtisch, als Robert in das Zimmer trat.
Onkel Baptiste rückte die Flasche mit Mineralwasser, die vor ihm stand, zur l^ite und sah auf. In freudigem Schrei erkannte er seinen Neffen. „Robert ...?! Junge .,,!" Da bist du doch schon! Willkommen! Willkommen in der Heimat!" .
Der kleine rundliche Herr Lüders sprang mit einer Behendigkeit auf, die man ihm gar nicht zugetraut hätte, und eilte auf feinen Neffen zu.
„Grüß dich Gott, Onkel Baptiste!" rief Robert herzlich aus, während ihn der Onkel umarmte. „Ich bin mächtig glücklich, dich froh und gesund nach all der Zeit wieder vorzufinden.
„Setz dich, mein Junge, setz dich! Herrgott, ein Mordskerl bist du ja geworden. Und was für ein hübscher Bursche!"
Onkel Baptiste sah den jungen Mann freudestrahlend an, der sich lächelnd in einem Sessel niederließ, und fuhr fort, indem er listig mit den Aeuglein blinzelte: „Na, die^ holde Weiblichkeit wird dich wohl nicht immer in Ruhe gelassen haben, hahaha! Nun bist du mir wohl so 'n kleiner Don Juan geworden . . . wie , , ,?"
Robert lachte vergnügt.
„Na, na, na, Onkel, ganz so schlimm, wie du es machst, ist es nun doch nicht gewesen."
„Junge, Junge, Junge!" Onkel Baptiste drohte verschmitzt lächelnd mit dem Finger. „Red' dich nur nicht raus! Glutäugige Spanierin ... im Garten der Alhambra . . , Eselsritt im romantischen Mondenschein nach den maurischen Ruinen und all so was!? Hahaha! Ja, mein Junge, auch ich bin drei Jahre in Spanien als Volontär gewesen. Ich kenne den Betrieb I"